wurde, sah der Bote durch das Fenster Barer und Kinder im Bette im Blute liegen. Die Kriminalpolizei wurde als­bald verständigt, die die Türen gewaltsam öffnen mußte.

SCB. Schwenningen, 28. Juni. Nachts fuhren etwa 46 Motorradfahrer von hier nach Hüfingen, um den Löwenwirt Kling, einen Schwenninger, zu besuchen. Etwa zwischen 12 und 12.80 Uhr stieß ein aus Hüfingen kommendes Auto an einer kleinen Kurve zwischen Donauefchingen und Hüfingen mit dem ersten Motorrad der Fahrgruppe so gewaltig zu­sammen, daß der Beiwagen vom Motorrad abgerissen und dem darin sitzenden 29 I. a. verh. Uhrmacher Christian Bos­selier von hier der Schädel gespalten und beide Beine abge­fahren wurden. Der Bedauernswerte war sofort tot. Der Lenker des Motorrads, der 24 I. a. ledige Karl Kahler, trug mehrfach komplizierte Knochenbrüche sowie Fleischverlehun- -en davon.

Turnen und Sport

Unterer Schwarzwald-Nagold-Turnga«

In dem Nagolütal-Städtchen Wildberg hält der Turn­st«« am 1. Jnlisonntag seine diesjährige größte turnerische Veranstaltung, bas Gauturnen ab. Dieses unterscheidet fich von einem Gauturnfest dadurch, daß damit kein Vereins­riegenturnen verbunden ist. Dagegen werden in Wildberg die Gaumeisterschaften im Volksturnen ausgetragen. Mit dieser Beranstaltung verbindet der Tv. Wilöberg die Feier seines 70jährigen Bestehens. Nach den bisherigen Meldungen ist mit einer starken Beteiligung zu rechnen. Die Wettkämpfe und deren Teilnehmerzahl gliedern sich wie folgt: Zwölf­kampf der Männer (Oberstufe) 10 Teilnehmer, Zehnkampf der Männer (Mittelstufe) 22, Zehnkampf der Männer (Unterstufe) 6«, Zehnkampf Jugend (Jahrgang 191314) 86, Volkstümlicher Fünfkampf der Männer (Oberstufe) 11, volks­tümlicher Fünfkampf der Männer (Unterstufe) 82, volks­tümlicher Vierkampf Jugend 45 Teilnehmer; Turnerinnen: Handgeräte-Vierkampf 39, Gcräte-Siebenkampf (ältere) 14, Geräte-Siebenkampf (jüngere) 23, volkstümlicher Fünfkampf 0 Teilnehmerinnen. An den Meisterschaftskämpfen im Volks­turnen beteiligen sich je 6 Turner am Lauf Hochsprung und Steinstoßen. Außerdem nehmen an der 4mal 100 Meter- Pendelstaffel (Turner) 8 Staffeln, 4mal 100 Meter (Jugend)

8 Stafeln und 4mal 76Meter (Turnerinnen) 1 Staffel teil. Rund 450 Einzelturner und Turnerinnen werden um den schlichten Eichenkranz kämpfen. Daneben kommen noch die Gesamtvorführungen der Turner und Turnerinnen zur Durchführung. Als Urkunde erhalten die Sieger eine An­sicht von Wildberg in künstlerischer Ausführung ausge- händtgt.

Sinkende Dergnügungsdampfer

vom Sonntagsausslug in den Tod. Der Untergang des Eastland." Brennendes Schiss im Hafen.

Von Klaus Hardenberg.

In ein paar nüchternen Zeilen brachten die Zeitungen die ersten Meldungen vom Untergang des französischen Aus- flugsdampfersSt. Philbert". Neoer 400 Menschen, die einen vergnügten Sonntag schon zum größten Teil hinter sich hatten, ertranken Angesichts der nahen Küste.

Ein Glück, daß Katastrophen von dieser furchtbaren Tragik selten sind. Der Untergang desSt. Philbert" wird das drittgrößte Unglück dieser Art sein, da Schiffskatastrophen, die keinen Vergnügungsdampfer trafen wie die derTitanic" oder erst kürzlich die des englischen UnterseebootesPosei­don", nicht in diesen Zusammenhang gehören.

Das schwerste derartige Unglück stieß am 24 Juli 1915 dem amerikanischen VergnügungsdampferEastland" zu, der im Michigan auf Grund geriet und dann beim Versuch, die Maschinen anlaufen zu lassen, kenterte. 1810 Menschen ver­loren hierbei ihr Leben. Elf Jahre vorher war ebenfalls in den Vereinigten Staaten und zwar im New Aorker Hafen selbst der AusflugsdampferGeneral Slocum" durch eine Feuersbrunst zerstört worden. 780 Ausflügler kamen dabei um ihr Leben. Starke Anteilnahme in aller Welt fand das Unglück, das am 7. September 1929 auf einem der finnischen Seen den kleinen AusflugsdampferKuru" traf, denn 143 Tote, die Mehrzahl davon Schulkinder, waren zu beklagen.

Es ist kein reiner Zufall, wenn deutsche Schiffe in dieser Unglückschronik mit an letzter Stelle stehen. Durch deutsche Gründlichkeit, Gewissenhaftigkeit und Disziplin wurde manch» unvermeidlich erscheinende Katastrophe vermieden. Trotzdem haben auch wir einige empfindliche Verluste auf diesem Ge­biete erleiden müssen. Der größte, war der Untergang des Hamburger VergnügungsdampfersPrimus" im Sommer 1902, bei dem 96 Ausflügler vor Blankenese ertranken.

Das Unglück auf dem französischen DampferAsia", in dessen Verlauf 115 mohammedanische Mekkapilger ver­brannten, gab vor kaum einem Jahr Veranlassung, schwere Vorwürfe gegen Kapitän, Besatzung und Reederei zu erheben. Die Unterbringungsmöglichkeiten waren ungenügend, und die Seeleute erwiesen sich als der Lage durchaus nicht gewachsen. Schon damals wurde allgemein darauf hingewiesen, daß eine große Anzahl der französischen Schiffe nicht den Anforderungen entspricht, die man heute an moderne Dampfer stellen kann.

So sind auch zweifellos beim letzten Ausflug desSt. Philbert" nicht alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, und in Frankreich selbst wurde kürzlich von verschiedener Seite der Verwunderung Ausdruck verliehen, daß beim mangelhaften fanzösischen Schiffsmaterial und der oft außer Acht gelassenen Vorsicht nicht mehr Unglücke zu verzeichnen sind.

Geld«, Volks- und Landwirtschaft

Börse

SEB. Stuttgart, »8. Juni. An der Börse herrschte auch' heute zuversichtliche G.«rnmung bei schwankenden Kurse».

L.C. Berliner Produktenbörse vom 2» Juni

Weizen mark. 372274; Roggen mark. 211218; Futter­gerste 188-203; Hafer märk. 171176; Weizenmehl 3237>4; Roggenmehl 38.7631.26; Weizenkleie 13.5014; Roggen- kleie 12.60-12.76; Biktoriaerbsen 26-81; Futtererbsen 19-21;. Peluschken 2630; Ackerbohnen 1921; Wicken 3436; Lu- « bto. gelbe 22-27; Rapskuchen 9.30 bis

9.80; Leinkuchen 1318.20; Trockenschnitzel 7.60-7.70; Goya- schrot 12.1013.10; Rauhfutter: drahtgepreßtes Noggenstroh 0.60-0.65; bto. Weizenstroh 0.40-0.65; dto Haferstroh 0.40 bis 0.56; dto. Gerstenstroh 0.45-0.66 geb. Noggenlangstroh 0.901.00; bindfade»Mpreßtes Roggenstroh 0.550,75; Weizenstroh 0.400.60; Häcksel 1.401.65; gutes Heu (i. Schnitt) alt 2.353.75; neu 1.903.00; drahtgeprehtes Heu tu Pfg. über Notiz 30; Tendenz ruhig.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt

Dem Dienstagmarkt am städt. Vieh- und Schlachthos wurden zugeführt: 36 Ochsen, 66 Bulle», 314 Jnngbullen, 348 Rinder (unverkauft 30), 371 Kühe, 1064 (40) Kälber, 1902 Schweine, 66 Schafe, 2 Ziegen. Erlös ans sc 1 Ztr. Lebend­gewicht:

Preise für 1 Pfund Lebendgewicht:

23. 6.

18. 6.

23. 6.

18, k

Ochs«»:

Pfg-

Pfg-

Kühe:

Pfg-

Psg.

ausaemästet

44-47

_

fleischig

18-22

vollfleischig

4042

gering genährte

1417

.

fleischig

Kälber:

Bulle»:

feinste Mast- und

54-57

52-sa

ausqemästet

35-36

beste Saugkälber

vollfleischig

32-34

mittl. Mast- und

4652

38-44

44SO 36-42

fleischig

Aungriuhe« :

30-31

gute Saugkälber geringe Kälber

ausgemästet

vollfleischig

fleischig

gering genährte

47-49

42-46

38-41

46-49

4245

Schweine:

über 300 Pfd. 240300Pfd. 200240 Pfd. 160-200 Pfd.

45 46

46 47 47

4546

42 43

43 44

44 45 42-44

Kühe:

ausgemäftet

3135

120-160 Pfd. unter 120 Pfd.

42-44

4042

vollfleischig

23-28

Sauen

34-37

Marktverlauf: Großvieh und Schweine mäßig belebt» Kälber ruhig.

Mutt. SekstMtnmHiWKsa

i» de» Mr». StialrMldmge«

(st »»« Samstag, de» 27. Juni 1931 an ohne Er­laubnisschein gestattet und zwar jeweils von 6 Uhr morgen» bis 6 Uhr abends.

Dagegen ist verbalen: Da, Urbernachten im Freien, in Zelten und Hütten, sowie das Feueranmachen und Abkochen.

Ferner wird im Interesse der Kulturen darauf hin- aewiesrn, daß das Uebersteigen und Beschädigen der Zäune, das Offegstehenlassen der Zauntor« und Nieder­treten der jungen Pflanzen nach den bestehenden Gesetzen bestraft wird. Das Forstpersonal ist angewiesen, Zu­widerhandelnde zur Anzeige zu bringen.

Asm«» der SorstiiNter Calmbach. Enzklösterle, Herrevalb-Oft. Herrenalkr-West, Neuenbürg, Wildbad. Hirsau, Langeubrmd und LiebenZell

Neueubllrg, den 23. Juni 1931

Forstamt: Uhl.

Amtsgericht Calw

Handelsrrgistereintrag vom 23. Juni 1931:

Bet der Einzelfirma Karl Käser in Bad Teinach wurde als neuer Firmeninhaber eingetragen: Amalie Käfer, geb. Barster, Apothekers-Witwe in. Stuttgart.

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Beinberg, den 23. Juni IV3I.

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