höherer Miete, nachgesucht. Die Koste» für den Einbau u»S Backofen find erheblich «nb können ans die Stabttafse, auch schon der Folgen wegen, nicht übernommen werde». Um ihm aber wieder zu einer Verdienstmöglichkeit zu verhelfen, wurde ihm gestattet in seiner Wohnung des städt. Gebäudes aus seine Kosten den Einhau auszuführen, jedoch unter der Bedingung, tmß -er Ofen mit dessen Einbau ohne Entschädigung durch die Stabt in deren Eigentum übergeht. — Es erfolgte die Vergebung der Arbeiten aus Anlatz Ser Verlängerung der städt. Wasserleitung in der Reute zum Neubau des Stratzenmarts Bernhard Köhler. Die Gesamtkosten betragen etwa 1000 RM. Das Verlegen der Röhren wurde Schlofsermeister Ackermann um 13Z Proz. Abgebot und die Grab- und Maurerarbeiten Maurermeister Schaible um 8 Prozent unter dem Kostenvoranschlag zugeschlagen. — Für den Sitz des verstorbenen Stadtbaumeisters Henhler, in der gemeinderätlichen Abteilung, die über Steuer-Nachlaßgesuche entscheidet, wurde in geheimer Wahl Stadtrat Brenner gewählt.
Zu» Konzert des Calwer Liederkranzes.
Den vereinten Bemühungen von Dirigent und Leitung des „Calwer Liederkranzes" ist es gelungen, zur Ausführung des „Requiem" in der Stadtkirche am kommenden Sonntag als Solistin die Tochter des Komponisten, Frl. Maria Kaun aus Berlin zu gewinnen. Die Aufführung erhält dadurch eine besondere Note. Maria Kaun hat sich in zahlreichen Konzerten als die verständnisvolle Interpretin der Lieder und Werke ihres Vaters erwiesen. Ihre Kritiken sind gut und sprechen von warmer, wohlklingender Stimme, trefflicher Schulung, von eindringlicher und tiefinniger Beseelung ihres Gesanges «sw. Das Konzert ist zu empfehlen. (Siehe Anzeigenteil»
Wetter für Dienstag und Mittwoch.
Bei westlichem Hochdruck ist für Dienstag und Mittwoch zeitweilig aushciterndes, aber noch nicht beständiges Wetter zu erwarten.
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SCB. Pforzheim, 21. Juni. Gestern nachmittag überfuhr ein Lastkraftwagen auf der Entinger Straße ein Einspäkner- fuhrwerk. Die beiden Insassen des Pferdefuhrwerks, Fabrikant Söhnle nnd Adolf Stieß aus Eutingen, wurden schwer verletzt und mit Sanitätskraftwagen in das Krankenhaus eingeliefert. Das Pferd, bas ebenfalls schwer verletzt wurde, mußte getötet werden. Das Fahrzeug wurde zertrümmert. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.
Nagold, 21. Juni. Mit der Errichtung des Postneubaus wird demnächst begonnen werden. Die Hochbauarbeiten wurden bereits durch das Postbaubüro in Calw zur Vergebung ausgeschrieben.
wp. Leonberg, 21. Juni. Gestern vormittag 11 Uhr wurde eine 42 Jahre alte Frau, die um 12 Uhr mit ihrem dreijährigen Kind zu ihrem vor einigen Jahren nach Kanada aus- gewanöerten Mann reisen wollte, von einem gebrechlichen 86jährigen ledigen Mann in ihrer Wohnung erschossen.
Stuttgart, 21. Juni. Der am Donnerstag abend in einem Hause der Olgastraße hier verübte Raubüberfall ist aufgeklärt. Die Täter wurden in der Nacht vom 20. Juni durch Beamte des Landeskriminalpolizeiamt festgenommen. Sie sind in vollem Umfang geständig. Von dem geraubten Geld haben sie etwa 300 Mk. für Anschaffungen und zum Lebensunterhalt verwendet. Der Rest ist beigebracht. Das zur Tat benützte Kraftfahrzeug, dessen Kennzeichen von den Räubern wiederholt geändert worden war, gehörte einem Stuttgarter Geschäftsmann, dem der Wagen sofort zurückgegeben wurde. Die Täter, der 21 Jahre alte ehemalige Fürsorgezögling Albert Blessing von Pfullingen und der gleichaltrige Mechaniker Rudolf Jllenberger von Stuttgart waren der Polizei schon zuvor bekannt.
Miihringen, 21. Juni. Freitag nacht gegen >L3 Uhr brannte das Gasthaus und die Metzgerei zur Besitzer Georg
Wurster, bis auf die Grundmauern nieder. Trotz der eifrigen Bemühungen der einheimischen Feuerwehr gelang es nicht, das Gebäude zu retten. Außer einigen Wurst- und Fleischwaren konnte nichts in Sicherheit gebracht werden. Die Brandursache ist bis jetzt noch nicht festgestellt.
SCB. Schramberg, 21. Juni. Der Betrieb der Schiven- ntnger Tochterfabrik der Firma Junghans, Uhrenfabriken, in Schramberg ist geschloffen worden. Diese Fabrik gab in normalen Geschäftsjahren 400—800 Angestellten und Arbeitern auskömmlichen Arbeitsverdienst. Nun stehen hier vier große Fabriken still: die Zündholzfabrik, die Uhrenfabrik Haller-Benzing, die Jsaria-Werke »nd jetzt die Junqhanssche Fabrik.
Vermischtes
Rotkehlchen eontra Schwurgericht
Dieser Tage faß das Schwurgericht beim Landgericht 3 Berlin unter Vorsitz von Lanögerichtsöirektor Ohnesorge bet einer Verhandlung gegen den Nationalsozialisten Meyer. Bei dem milden Wetter waren die Fenster weit geöffnet. Mitten in der Vernehmung des Angeklagten blickten Richter, Beisitzer, Staatsanwalt und Verteidiger plötzlich irritiert um sich und sahen, daß sich in das Haus der Justiz zwei Rotkehlchen verirrt hatten, die sich schließlich auf dem Paneel über der Tür nieberliehen. Da gefiel es ihnen aber so ausgezeichnet, baß sie sofort ein ebenso fröhliches wie lautes Duett anstimmten. Direktor Ohnesorge mußte um der gefiederten Gäste willen zunächst die Verhandlung abbrechen. Als die Rotkehlchen nach einem kleinen Rundflug erneut zu schmettern begannen, schlug er allen Prozeßbeteiligten einen Umzug in einen anderen Saal vor. Staatsanwalt, Verteidiger und Angeklagter stimmten dem zu, und so wich die ansehnliche Versammlung den beiden kleinen Sängern, die nun ungestört im Besitz des großen Saales blieben, in den der tierfreundliche Richter ihnen vorsorglich ein Schälchen mit Wasser und ein anderes mit Körnern setzen ließ.
Die rotweißgrSnr« Blume« der kleinen Margit.
Vor drei Jahren ereignete sich aus der Grenzstation zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei ein unerhörter Zwischenfall. Eine knapp siebzehnjährige Hochverräterin Margit Lehoczkh aus Kaschau, schickte sich an, die friedliche Tschechoslowakei durch ein Attentat zu gefährden. Sie wollte, aus Budapest kommend, eine größere Sendung — nein, nicht Flugschriften oder gar Waffen, sondern — Blumen nach der „Heimat" einschmuggeln. Blumen, die höchst herausfordernde Farben trugen. Weiße Blumen, umrandet von grünen Blättern, eingewickelt in rotes Seidenpapier. Kurzum: rotweitzgrüne, also ausgesprochen magyarische Blumen. In hö ster Erregung bestraften die tschechischen Zollbeamten die junge Staatsfeindin mit einer Zollgebühr in Höhe von fünfhundert Kronen. Sechzig Mark Zoll für ein Blumentöpfchen ist keine Kleinigkeit, und die kleine Margit wollte die harmlosen Pflanzen zuerst wegwerfen. Nach einiger Ueberlegung siegte aber ihr Trotz, der berühmte ungarische Trotz, der nach Ansicht des vr. Benesch den Frieden Europas gefährdet. Sie zählte die fünf Hunderter auf den Tisch des Hauses und behielt den Blumentopf. Nicht ohne einige Randbemerkungen loszulassen, die nicht gerade schmeichelhaft ausfielen. Unter anderein soll Margit behauptet haben, eine ungarische Blume sei ihr bedeutend lieber als ein tschechischer Zöllner. Daraufhin erstatteten die Beamten eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung, und die Gerichte von Kaschau begannen sich eingehend mit dem Fall zu beschäftigen. In erster Instanz wurde Margit zu einer Geldstrafe von weiteren fünfhundert Kronen verurteilt, die zweite Instanz brummte ihr sogar eine Freiheitsstrafe von fünf Tagen auf. Die Angeklagte war frech genug, Berufung einzulegen, und so kam die wichtige Angelegenheit vor die Rechtswissenschaftler der dritten Instanz. Die war nun unvorsichtig genug, Margit mit der oberflächlichen Begründung freizusprechen, daß die inkrimi- nierte Randbemerkung eine „logische Unmöglichkeit" enthalte, da man Blumen in der Regel kaum mit Zollbeamten zu vergleichen Pflege. So kam die gefährliche Hochverräterin nach einer Prozeßdauer von annähernd drei Jahren mit einem blauen Auge davon. Woraus wieder einmal hervorgeht, daß in der Tschechoslowakei den Minoritäten viel zu viel erlaubt wird! -
Woher kommen die Jodquellen?
Mineralwässer mit einem nennenswerten Jodgehalt sind recht selten. Dagegen findet sich häufig an Gebirgsrändern eine geographisch deutlich gekennzeichnete Verbreitungszone von Quellen mit höherem Jodgehalt, wie wir dies in Deutschland und Oesterreich z. B. am Nordabhange der Alpen seststellen können. Die Tatsache erklärt sich — wie Prof. K. Zörkendörser-Marienbad in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift ausführt — aus der üppigen Tangvegetation, die einst am Fuße jener Bergzüge bestand. Das war in der Tertiärzeit, als sich auf der Erdrinde neue Ge- birassalten bildeten, das alte karbonische Gebirge einbrach, in seinen Bruchspalten viele unserer heutigen Mineralquellen ans Tageslicht traten und draußen am Fuße der jungen Bergriesen sich ein flaches Meer ausbreitete. Die Seealgen sind bekanntlich reich an Jod. Das war schon im Altertum bekannt, als man den mit einem Kropf behafteten Mitmenschen Tang verabreichte. Die besondere Heilkraft deS Jod wußte man also bereits damals zu schätzen. Auch heute wird aus dem Tang industriell Jod hergestellt. Als dann das Meer der Tertiärzeit verschwunden war, wurden seine Ablagerungen von jüngeren Gesteinsbildungen und in der Eiszeit vom Schutt der Gletschermoränen bedeckt und die Fossilien dadurch vor der Abtragung bewahrt. Ihnen ist der höhere Jodaehalt der Quellen an den Außenrändern der Gebirge zu
versanken. 2)«e heutigen Kochsalz- und «Solquellen fla mm e « zwar ebenfalls von alten Meeren her, dir aber größere Tiefe aufwiesen. Dort pflegte sich keine Tangflora zu entwickeln, also auch keine größere Jodmenge anzusammeln, sodaß eine solche bei den letztgenannten Quellen meist nicht in Erscheinung tritt. _
Tumen und Spott
Fußballspiel Deutschsland—Norwegen 2:2
Ebenso wie am vergangenen Mittwoch das Fußball- Länderspiel gegen Schweden, so endete auch das Länderspiel gegen Norwegen, das vor über 20 000 Zuschauern im Stadion von Oslo stattfanö, unentschieden 2:2, nachdem mit 1:1 die Seiten gewechselt worben waren.
Wie aus den Spielberichten hervorgeht, waren die Nor- weger ziemlich angriftsfreudig und nur durch die vorzügliche Leistung unseres Torwarts wurde Deutschland von einer Niederlage bewahrt.
Geld-, Volks- und Landwirtschaft
Börsenbericht
SCB. Stuttgart, 21. Juni. Die Börse zeigte am Wochenende eine zuversichtliche Haltung und es gab Kurserhöhungen.
Weitere Devisennachfrage.
Die Devisennachfrage hielt am letzten Samstag an. Man schätzte die Abgaben der Reichsbank auf wieder etwa 50 Millionen Reichsmark. Die Hauptvaluten blieben unverän» dert am oberen Goldpunkt. Wechsel müssen jetzt am Schal- ter der Reichsbank eingebracht werden. Diese Maßnahme kommt einer Restriktion gleich, da es der Reichsbank überlassen bleibt, die eingereichten Wechsel abzunehmen oder nicht.
L. C. Stuttgarter Obst- «nd Gemüsegrotzmarkt vom 20. Juni.
Erdbeeren (Gartenprestlinge) 20—30,' Walderdbeeren 80—100; Stachelbeeren 20—22; Heidelbeeren 35; Kirschen (süße) 15—25; Kartoffeln 5H—6; Buschbohnen 60-70; Brok- kelerbsen 20—25; Kopfsalat 5—12; Endiviensalat 10-20; Wirsing (KrHlkraut) 15—18; Weißkraut 20—25; Blumenkohl 20—50; Rote Rüben 10—20; gelbe Rüben 8—10; Karotten, runde 10—20; Zwiebel 12—13; dto. mit Rohr 8—10; Gurken, große 1 Stück 16—30; Rettiche 6—15; Monatsrettiche rote 7—8; Sellerie 10—25; Spargel«, Uut. 1 Bund 20—85; Spinat 18—20; Rhabarber 7—10; Kopfkohlraben S—10.
Biehpreise
Backnang: Farren 360, Ochsen und Stiere 160—446, Kühe 17S—4M, Rinder und Kalbinnen 170-470 ^!. — Gaildorf: Ochsen und Stiere 240-585, Kühe 114-450, Rinder und Jung- vieh 140—485 — Herrenberg: trächtige Kühe 230—450,
Kalbinnen 420—600 — Mößingen: Kühe 300—515, Kalbeln
410—520, Rinder 270—320, Schmalvieh 110—230 — Nü-jp
tingen: Ochsen und Stiere 860—540, Kühe 250—550, Kalbinne «nd Rinder 238—860, Kälber 126—225 ^k. — Rottweil: schwer Ochsen 1000—1400, jüngere Ochsen 600-700 je pro Paar- trächtige und gute Milchkühe 500—600, ältere ausgemolkem Kühe 200-250
Schweinepreise
Böunigheim: Milchschweine 12—16 ^c. — Dischingen: Milchschweine 10-16 — Gaildorf: Milchschweine 7-1S
Mark. — Großbottwar: Milchschweine 12—16 — Mößin-
gen: Milchschweine 10—18 lök. — Herrenberg: Milchschwcine 12—20, Läufer 29—34 — Nürtingen: Milchschweine 0—18
Mark. — Rottweil: Milchschweine 8—14 — Rosenscld:
Milchschweine 9—13 ^e. — Schömberg: Milchschweine 8—14
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DK Sittich«! lktetnhonixiüvüile düism frlditvsrfUindlich nicht <u> d«n BSrlen- »nd Sroßhandelspniskn »emefsen werden, da für lene noch die sog. wirtschaftlichen Ver» kedrükoften in Zuschlag kommen. Die Schrift«».
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