Die Ausnahme des Hoover-Plans i« London «nL Paris.

Wie aus London gemeldet wird, findet der Plan Hoo- vers, Deutschland zu helfen große» Anklang. Die englische Regierung hat Hoover telegraphisch verständigt, baß sie be­reit sei, an der Verwirklichung seines Vorschlags, Deutsch­land von den ungeheuren Tributlasten vorübergehend zu befreien, mitzuarbeiten, damit das Deutsche Reich die Mög­lichkeit habe, seine Finanzen in Ordnung zu bringen. Owen Noung stellte der Presse die Erklärung zur Ver­fügung, daß er die Aktion des Präsidenten Hoover von gan­zem Herzen begrüße.

Der französische Finanzminister F l a n d i n hatte am Sonntag eine lange Unterredung mit dem Gouverneur der Bank von Frankreich, Moreau, die sich auf die Vorschläge Hoovers und die Finanzlage Deutschlands bezogz-Journal des Debats schreibt, der amerikanische Vorschlag bedeute ei­nen gegen den Zjoungplan gerichteten Todesstoß.

Eine Weltwirtschastskonserenz?

Als Ergebnis des Besuches von Mellon glaubt man ln London jetzt, wieSunday Times" melden, daß die Mög­lichkeit einer Weltwirtschaftskouferenz ivescntlich nähergerückt sei, als man noch vor Mellons Besuch angenommen habe. Es sei ein offenes Geheimnis^ daß die Besprechungen in Che- guers sich mit dieser Möglichkeit befaßt hätten.. Jur Zeit frage man sich noch, ob -die Fragen der Wirtschaftskonferenz schon so weit gediehen sein, daß Henderson die Angelegenheit mit Brianö während seines Besuches zur Kolonialausstelluug erörtern könne.

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In einemRecht für Schicksal!" überschriebenen Artikel wendet sich Freiherr von Medem imTag" gegen die übertriebenen Hoffnungen, die in Deutschland von ver­schiedenen Seite» an die Erklärung des amerikanischen Präsidenten, Amerika müsse Maßnahmen zur Stärkung der Lage in Deutschland herbciführen, geknüpft werden. Er weist darauf hin, Amerika, das sich heute durchaus nicht mehr außerhalb der Weltwirtschaftskrise befinde, befürchteals Gläubiger m acht den Zusammenbruch seines Schuldners Deutschland. Es müsse also Maßnah­men ergreifen aus Gründen des eigenen Geschäfts, aber aus politisch-ethischen Gründen gehe man an die Schicksals­frage des 88 Millionen-Volkes Ser Deutschen nicht heran. Deshalb müsse die Forderung nach einer Politik, die den Rechtsgrundsatz des internationalen Lasteu- ausgleichs vertrete, gerade jetzt aufgestellt werden, wo wieder ein Präsident Amerikas in das Schicksal des deut­schen Volkes einzugreifeu sich anschicke. Weiter wird hervor­gehoben, daß Amerika der Träger des kapitalistischen Sy­stems sei. Um dieses kapitalistische System werde jetzt gekämpst aus dem Erdball. Mit allen Methoden geistiger und wirtschaftlich-finanzieller Mittel greise der Bolschewis­mus den Kapitalismus an und suche ihn mit seinen eigenen Methoden von innen heraus zu sprenge».

Bewußte französische Irreführung

Die Behauptungen des französische» Marineuüuifters über das deutsche Flottenprogramm richtiggestellt

TU. Berlin, 31. Juni. Der französische Marineminister hat bekanntlich in der Kammer erklärt, das deutsche Marine­bauprogramm sehe 8 Panzerkreuzer und 3 leichte Kreuzer vor, die in der Zeit von 1932 bis 1936 fertiggestellt werden würden. Er hat außerdem behauptet, daß die deutschen Bau- ztffern um 25 v.H. höher seien als die im Versailler Vertrag vorgesehenen Ziffern. An maßgebender deutscher Stelle wird es als unerfindlich bezeichnet, wie eine französische amtliche Persönlichkeit zu solchen Angaben kommen könne. Der deut­sche Bauplan sehe nur den Ersah von vier Linienschiffen vor. Erst im Jahre 1935 würden 2 Panzerschiffe fertiggestellt sein. Es handle sich um eine b e w u ß t e I r r e f ü h ru n g, wenn das PanzerschiffDeutschland" französischerseits als Panzerkreuzer bezeichnet werde.

Wenn der französische Marineminister schon einen Ver­gleich ziehen wolle, dann könne er das deutsche Panzerschiff nur mit einem französischen Linienschiff vergleichen. Dann sei es aber auch seine Pflicht, daraus hinzuweisen, daß Frank­reich nicht weniger als neun Linienschiffe besitzt, die samt und sonders dem deutschen PanzerschiffDeutschland" artilleristisch weit überlegen sind. Während das Panzerschiff Deutschland" als stärkste Waffe sechs 28-Zentimeter-Ge- schühe habe, verfüge eine französische Linienschifsklaffe über zehn 34-Zentimetcr-Geschütze und eine weitere über zwölf 30H-Zcntimeter-Geschühe.

Umstellung der Arbeitslosenversicherung

Berlin, 21. Juni. Der Präsident der Arbeitslosenver­sicherungsanstalt hatte die Präsidenten der Landesarbeits­ämter zu einer allgemeinen Aussprache über die Notverord­nung nach Berlin gebeten. Auf dieser Konferenz hat man sich über die einzuschlagenden Wege für die Entspan­nung der Versicherungsanstalt auf Grund der neugeschaffene» Verordungen geeinigt. Durch die Notver­ordnung werben in der Versicherung 400 Millionen einge­spart, das heißt, der Fehlbetrag der Reichsanstalt wird durch die Streichung einer ganzen Reihe von Ausgaben beseitigt. So ist vorgesehen, daß die Jugendlichen bis 21 Jahre un­ter gewissen Bedingungen aus der Versicherung heraus­genommen werden, es handelt sich hier um ungefähr 280 000 Jugendliche, bei denen geprüft werden muß, ob familien­rechtliche Unterstützungsansprüche vorliegen. Allein diese Prüfungsarbeit macht die Einstellung von Hilfskräf­ten in den Landesarbeitsämtern notwendig. Infolgedessen sind die Präsidenten ermächtigt worden, für einige Woche« neues Personal einzustelleu, das gleichzeitig auch bei der Umschaltung der Versicherungsanstalt auf die neue Notver­ordnung Mitarbeiten und die neuen Unterstützungssätze tabellarisch aufstellen soll. Die Notverordnung tritt am 29. Juni in Kraft. Die Arbeitsämter haben also noch einigen Spielraum um sich auf die veränderten Verhältnis eiuzu- stelle«.

In der Versammlung der Avbeitsamtspräsidenten ist auch über den freiwilligen Arbeitsdienst gesprochen worden, der unter Mitwirkung der Versicherungsämter an- gekurbelt werden soll. Die Aussprache war aber nur allge­meiner Natur, weil die Richtlinien noch fehlen, lieber die Ausftthrungsbestimmungeu haben am Freitag die erste» Vorbesprechungen von Ressort zu Ressort stattgefunöen. An diesen Besprechungen haben sich Sekretäre des Arbeitsmini- steriums, der Arbeitsversichcrungsavstalt, der Oststelle des Finanzministeriums und auch des Wirtschaftsministeriums beteiligt. Man rechnet damit,daß vielleicht schon Mitte der kom­menden Woche die AuSführungsbestimmungen vom Arbeits- Minister erlassen werden, so daß dann der Vorstand der Ar- beitslosenversicherungsanstalt zusammcntrcten kann, um zu untersuchen, welche Geldmittel er für den freiwilligen Ar­beitsdienst zur Verfügung stellen kann.

Die Präsidenten der LandeSarbeitsämter haben auch die allgemeine Arbeitstage kurz berührt. Es ergab sich bei allgemeiner Auffassung, daß die Arbeitslosigkeit in den nächsten Wochen noch weiter zurttckgchen wird, wenn auch in sehr langsamem Tempo. Noch in diesem Monat wird allerdings die Landwirtschaft für die Ausnahme von Arbeitskräften ausfallen, da sie naturgemäß Mitte Juni mit einem Teil ihrer Arbeiten fertig ist und erst im Herbst wieder Arbeitskräfte anzuforöern pflegt. Im Juli wird mit einem Stillstand der Arbeitslosigkeit zu rechnen sein. Für den Herbst erwartet man wieder eine stärkere Nachfrage »ach Arbeitskräften, die dann aber sehr wahrscheinlich im Okto­ber wieder einem neuen Zustrom von Arbeitssuchenden weichen wirb.

Ein Kabinett Buresch in Wien gebildet

TU. Bien, 22. Juni. Der Auftrag Seipels zur Kabinetts­bildung ist endgültig gescheitert. Samstag vormittag machte er auf ausdrücklichen Wunsch des Bundcsprüsidcnten, der auch selbst einzugreifen versuchte, noch einen Versuch, mit den Parteien zu verhandeln. Als jedoch auch diese Verhand­lungen zeigten, daß eine Aenderung der Entschließungen nicht zu erreichen war, entschloß sich Dr. Seipel, seinen Auftrag in die Hände des Bunbespräfidenten zurttckzulegen.

Bundespräsident Miklas hat darauf den Klubobman der Christlich-Sozialen Partei, Abgeordneten Dr. Buresch, den Landeshauptmann von Niederösterreich, mit der Bildung des Kabinetts betraut. Buresch konnte bereits am Samstag abend folgende M in i st e r l i st e vorlegen: Bundeskanzler Dr. Bu­resch, Vizekanzler und Aeußeres: Dr. Schober, Innenminister Dr. Winkler, Soziale Verwaltung Dr. Resch, Heercsminister Baugotn, Landwirtschaft Dolfuß, Unterricht Czermack, Finan­zen Dr. Redlich, Handel Haindel, Justiz Dr. Schürff. Der Bundespräsident hat die Ernennung des Kabinetts bereits vollzogen.

Die Symptome der Weltkrise

Da haben mir die Arbeitslosigkeit, in der Deutschland mit 15,1 Prozent der Erwerbstätigen an der Spitze aller Länder steht. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen der Welt schätzt F. Fried in derTat" auf 22 Millionen. Der Arbeits­losigkeit entspricht auf der andern Seite der Produktionsrück­gang. Er beträgt seit 1939 in Deutschland 22 Prozent, in Eng­land 12 Prozent und in den Bereinigten Staaten 29 Prozent. Hand in Hand damit geht eine Schrumpfung des Handels­verkehrs. Die Fehlbeträge in den laufenden Staatshaushal­ten sind zu einer Dauererscheinung bet allen Staatskassen ge­worden, denn die Steuern stocken und die Fkrsorgelasten stei­gen. So betrug das Defizit nach offizieller Schätzung in den Vereinigten Staaten 3150 Millionen Mk., in Deutschland 1,3 Milliarden, Argentinien 1,3 Milliarden, China 000 Millionen, England 475 Millionen, Frankreich 375 und Italien 230 Mil­lionen Mk. Die internationale Weltverschulbung wächst rie­senhaft an. So ist Europa an die Bereinigten Staaten mit 30 Milliarden Mk. verschuldet, wobei aber nur die kommer­ziellen, nicht die politischen Schulden berechnet sind. Man schätzt die kommerziellen Gesamtschulben der Welt auf 199 Milliarden Mk. Die Hauptgläubiger sind England und Ame­rika. Das bedeutet, baß diese beiden Länder bei nur 5prozen- tiger Verzinsung ihrer Auslanbsanlagen je Kopf eine jähr­liche Rente von 62,50 Mk. aus der gesamten übrigen Welt, unter Hinzurechnung der Kriegsschulden sogar von 75 Mk. erhalten. Bei 7proz«ntiger Verzinsung lauten die Kopfstim­men 87,60 oder rund 100 Mk. Ihnen stehen die Völker gegen­über, die in saurer Arbeit Schulden abzutragen, Zinsen auf­zubringen haben, während gleichzeitig die Wirtschaft erlahmt, die Arbeitslosenheere anschwellen, ganze Berufsstände zu- sammcnbrechen. Jeder Deutsche hat jährlich eine Schuldenlast von 600 Mk. zu verzinsen. Das macht z. B. kür einen drei­köpfigen Arbeiterhaushalt 100150 Mk. Jahreszinsen ans Ausland! Wahrlich, die Symptome der Weltkrise sind furcht­bar ernst. Wie wird es weitergehen?

Reichstagsauflösunyen

Bel der unsicheren politischen Lage in Deutschland und dem Mangel an einer festen Regierungsmekzrheit steht die Gefahr einer Reichstagsauflösungsehr oft drohend vor der Tiir. Die nächste Reichstagsauflösung würde die neunte in der Ge­schichte des Reichstages sein. 3m Kaiserreich ist nfReichstagen ein gewaltsames Ende bereitet worden, und zwar in den Jahren 1873, 1878, 1887, 1893 und 1906. Nach der Staatsuniwälzung von 1918 ist nicht eine einzige Wahlperiode regelrecht abgelaufen. Die 1. Wahlperiode wurde im März 1924 durch Auflösungs­schreiben des Reichspräsidenten Ebert beendet, die folgende Wahl­periode vom Jahre 1924 dauerte nur wenige Monate, und auch die 3. Wahlperiode lief nicht von selbst ab, sondern wurde durch Auflösung geschlossen, wobei allerdings zu berücksichtigen ist daß dieser Reichstag nach 3'/« jähriger Lebensdauer vom Reichsprä­sidenten deshalb aufgelöst worden ist, weil nicht zu erwarten war, daß noch weitere größere gesetzgeberische Arbeiten in dieser Wahl­periode zum Abschluß gebracht werden konnten." Die 4. Wahl­periode endete, wie erinnerlich, am 18. Juli vorigen Jahres durch dieAuflösungverordnung des Reichspräsidenten von tzinden- I burgs, weil der widerspenstige Reichstag die Aushebung von Rot- I Verordnungen beschlossen hatte.

Kleine politische Nachrichten

Schlägerei zwischen Rationatsozialffte« «nd Sozialdemo« traten im Thüringer Landtag. Der Thüringer Landtag war der Schauplatz einer wüsten Schlägerei zwischen Natio­nalsozialisten und Sozialdemokraten. Als der soz. Abg. Gründler in einem Zwischenruf seine Behauptung aufrecht erhielt, daß der Plauencr Nationalsozialist Mutschmau» ein Garnschieber" sei, entspann sich ein stürmisches Handge­menge. Im ganzen Hause herrschte ungeheure Erregung.

Treviranus über die Osthilse. Auf dem deutschen land­wirtschaftlichen Gcnvssenschaftstag in Sivtnemüde erklärte Reichöministcr Trcoiranns zur Durchführung der Osthilfe, das deutsche Volk und insbesondere die Bevöl­kerung des deutschen Ostens dürften die Augen nicht ver­schließen vor den Folgen des verlorenen Krieges und vor der Tatsache, daß eine wirksame Hilfe lange Zeit erfordere und daß erst die nächste Generation eine bedeutende Erleich­terung verspüren könne.

Die internationale Arbeitskonferenz in Genf hat das ArbeitSzeitabkommen für den Kohlenbergbau mit 81 gegen 2 Stimmen angenommen. Darnach darf die Arbeitszeit im Kohlenbergbau am Tage nicht mehr als 7X Stunden über­schreiten. Zur technischen Ansrechterhaltnng der Betriebe sowie bei Iluglückosülteu kann eine Verlängerung von ei­ner halben Stunde täglich für 5 vom -Hundert der Beleg­schaft erfolgen.

Unweiter über Oberbnyern

TU. München, 22. Juni. Am Samstag nachmittag ging über der Stadt Rosenheim in Oberbayer» ein furchtbares Hagelwetter nieder, wie es in diesem Ausmaß schon seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt wurde. Es prasselte ein Hagel­schlag nieder, der mit orkanartigem Sturm und mit wolken- bruchartigem Regen begleitet war. Nach dem Unwetter öot die Stadt ein vollkommen winterliches Bild. Bäume waren entlaubt und Dächer abgetragen. Auf dem Friedhof wurde das Dach der Leichenhalle 100 Meter weit über die Grabsteine geschleudert. Schlimmer noch als im Stadtbezirk Nosenhcim hauste das Unwetter in der näheren Umgebung. Hier ist die Ernte vollständig vernichtet worden.

Plünderer vor Gericht

TU. Berlin, 21. Juni. Am 1. Juni d. I. kam es im Nor» den Berlins zu Kundgebungen Arbeitsloser, die schließlich eine Zweigstelle des LebensmittelgeschäftsNordstern" völlig ansplnnderten. Von den Demonstranten konnte die Ponzet vier Arbeitslose festnehmen, die nun in beschleunigtem Ver- fahren auf Grund der Notverordnung des Reichspräsidenten vom 28. März 1931 vom Schöffengericht Berlin-Wedding wegen schweren Landfriedensbruch zu je 7 Monaten Gefäng­nis verurteilt wurden.

Slurmfcchrt auf der Elbe

Panik ans einem Schulausflugsdampfer TU. Hambnrg, 21. Juni. Die Schülerinnen einer hiesigen Mädchenschule hatten am Donnerstag rnit ihren Angehörigen eine» Dampferausflug nach der Lühe unternommen, an dem über 1000 Personen teilmvhme«. Auf der Rückfahrt geriet der Dampfer auf der Elbe bei Wedel in einen Gcwiiter- sburm. Die Berängstigten flüchteten auf die dem Winde ab­gelegene Seite des Schiffes. Dadurch bekam der Dampfer geringe Schlagseite, worauf eine allgemeine Panik aus- brach. Die Kinder, die noch frisch unter dem Eindruck des Dampferuuglücks auf der Loire stauben, schrien und weinten und erlitten zum Teil Ohninachtsanfällc. Sie konnten erst wieder beruhigt werden, als der Dampfer glücklich an der Landungsbrücke angelegt hatte. Einige Kinder mußten durch Sanitäter nach Hause geschafft werde«.

Prof. Piccards Forschungsergebnisse

Zu Wren Professor Piccards fand letzte Woche i« Brüssel eine wissenschaftliche Sitzung statt, in deren Verlauf Professor Piccard einige Aufschlüsse über die Stratosphäre gab. Die wirtschaftlichen Schlußfolgerungen aus seinem Höhenflug seien desivegeu nur spärlich, weil die kosmische Strahlung zwischen 15 000 und 16 000 Meter Höhe nur drei­mal gemessen werden können. Nichtsdestoweniger sei sicher, daß diese Strahlung auf Radioaktivität beruhe. Piccard glaubt behaupten zu können, baß in -er genannten Höhe die Leitfähigkeit für Gase nur halb so groß sei als in 10 000 Meter Höhe, daß die Strahlung von Gaswol­ken herrtthre und die Erde nur sekundäre Strahlung er­reichen. Als weiteres Ergebnis seines Fluges bestätigte Piccard die Möglichkeit für Flugzeuge, die Stratos, phäre bei gleichbleibendem Brennstoffbedarf mit drei­facher Geschwindigkeit durchfliegen zu können. Die Flieger könnten sich in gasdichten Räumen ohne jede Unve- qnemlichkeit stundenlang in der Stratosphäre aufhaltcn, was für große Flüge von Bedeutung sei. Piccard hofft, daß die Industrie eines Tages die hierfür erforderlichen Flugzeug« bauen werde.

Blitzschlag ln eine Soldalengruppe

6 Tot«, 12 Schwer- «nd 2V Leichtverletzte

TU. Warschau» 21. Juni. In Studzienice bei Sierpce sKongreßpolen» waren während der dortigen Manöver in einer Scheune ungefähr 40 militärisch ausgebildete Schüler der höheren Klassen unter dem Kommando eines Oberleut­nants mit theoretischen Uebungen beschäftigt, als ein unge­heures Gewitter heraufzog. Ein Blitz schlug so unglücklich in die Scheune ein, daß fünf Schüler auf der Stelle getötet wurden und 12 schwere Verletzungen erlitten. Ueber 20 Schü­ler trugen leichtere Verletzungen davon. Die Scheune geriet in Brand und wurde in kurzer Zeit vollständig eingeäschert. Unter den Toten befindet sich außer den fünf Schülern auch noch der Abteilungsführer, Oberleutnant Ploso, als

Schwerverletzter auf dem Wege zum Krankenhaus seine« Wunde« erlag.