Vermischtes
Rninenstadt auf dem Meeresgrund
Am Sommer 1980 machte, wie damals berichtet, die archäologische Expedition -er sowjetrnssischen Akademie -er Wissenschaften eine interessante Entdeckung. An der NäH« der Stadt Sewastopol an der Küste des Schwarzen Meeres wurden auf dem Meeresboden Ruinen einer versunkenen altgrtechifchen Stadt entdeckt. In der Tiefe von 8—10 Metern wurden dicke Festungsmauern mit IS Türmen und guterhaltenen Ein- gangstoren, und auf dem Gelände zwischen diesen Mauern eine große Anzahl auseinandergefallener Bauten gefunden. Am Zentrum dieser versunkenen Stadt stießen die Taucher auf etnen großen gepflasterten Marktplatz, der mit dem Haupttore der Stadt durch eine breite und gleichfalls sorgfältig gepflasterte Straße verbunden ist. Die Taucher konnten etwa 20 000 Quadratmeter bebauten Geländes auf dem Meeresboden untersuchen und stellten einen schematischen Plan aller entdeckten Ruinen auf. Damit fanden die archäologischen Arbeiten des vorigen Sommers, die in der ganzen Welt großes Aufsehen erregten, ihren Abschluß. Die sowjet- russtsche Akademie beabsichtigt, in nächster Zeit die Untersee- ftadt zu photographieren und zu verfilmen.
Blitz «nü Wünschelrute.
Bielsach ist die Ansicht verbreitet, daß der Blitz nur in solche Gebäude einschlägt, die auf unterirdischen Wasseradern stehen. Wenn dies zuträfe, müßten sich unter allen Kirchen und sonstigen hervorragenden Gebäuden Wasseradern befinden, da erfahrungsgemäß nur wenige derartige Gebäude vom Blitzschlag verschont bleiben. Wenn auch nicht bestritten werden soll, daß in Einzelfällen Blitzschläge mit unterirdischen Wasseradern zueinander in Beziehung stehen können, so wird in letzter Zeit doch vielfach durch Vorträge über 'irische Entladungen und die Wünschelrute,
durch Vorführungen und sonstige Veranstaltungen Verwirrung in die Kreise der Gebäudebesttzer getragen. Da besonders auf dem Lande noch immer falsche Blitzablciterreviso- ren ihr Unwesen treiben, ist es möglich, daß nun auch falsche Wünschelrutengänger auftauchen. Die Fragen der Wünschelrute und des Blitzschutzes werden von den Stellen, die das größte Interesse an ihrer völligen Klärung haben — hierzu
gehören auch die FeuerverficherungSgesellschaften — in jeder Beziehung weiter verfolgt und gefördert. Die Laten werden gut tun, sich nur von solchen Sachverständigen beraten zu lassen, welche ihnen als zuverlässig bekannt sind. Nach dem augenblicklichen Stande der Wissenschaft über Blitz- und köünschelrutenfragen besteht kein Anlaß, die bisherigen Grundsätze für den Blitzableiterbau zu ändern.
Bayrisches
Am Personenzug Regensburg-Plattling saß kürzlich ein Handwerkshursche, -er glückstrahlend erzählte, -aß er eine neue Hose erhalten habe und -aß er sie sogleich im verschwiegenen Oertchen des Wagens mit seiner abgetragenen wechseln wolle. Als er nach längerer Zeit nicht mehr -urückkehrte, sab ein Mitreisender nach und fand den jungen Mann nur mit einem Hemd bekleidet vor. Mit tcefunglücklichern Gesicht seufzte -er Arme- »Jetzt hob i die alt' Hosn gleich zum Fenster nausgworfn und wia i die neue oziagn wui, siech i, daß cs gar koa Hosen is, sondern a JoppenI"
Artumwandlung der Tiere.
Die Erkenntnis hat gezeigt, daß alle höheren Tiere das Produkt einer über lange Zeiträume sich erstreckenden Entwicklung sind. Dieses Wissen zwingt unwillkürlich zu dem Schluß, daß die Tiere heute nicht etwa auf dem Höchststand der Entwicklung angelangt sind, sondern diese ständig vor- schreitet. Die Richtigkeit dieser Annahme beweisen neuere For- schungen, die man an Nagern, wie Meerschweinchen und afrikanischen Klippschliefern, anstellte. — Alle Tiere von großer Beweglichkeit zeigen einen kleinen schmalflächigen Fuß im Verhältnis zu den langgestreckten Unter- und Oberschenkeln, wie dies ja bei den Antilopen, Hirschen, Wölfen usw. klar erkennbar ist, während bei Tieren von mäßiger Beweglichkeit, Bär, Rind und anderen, die Fußform groß und breit und die Beine kürzer sind. Betrachtet man nun die Fuß- spuren der südamerikanischen wilden Meerschweinchen, so mußte man — wenn diese Nager selbst unbekannt waren — zu dem Schluß kommen, hochbeinige, flinke Tiere vor sich zu haben. Das sind sie ohne Zweifel früher als reine Wüstentiere auch gewesen, durch die veränderte Lebensweise aus der offenen Savanne in den geschlossenen Pflanzenreichen Busch konnten sie von ihrer Beweglichkeit spater keinen Gebrauch mehr machen. Die Beine verkürzten sich u»d zeigen das heutige Mißverhältnis zwischen der Futzform und der Beinlänqe. Fast das Gleiche findet sich auch der den afrikanischen Klippschliefern. Beide Liergattungen befinden sich erst in der Artumwandlnng, die noch längst nicht abgeschlossen sein dürfte.
Tumen und Spott
Fullballsport am Sonntag
FB. Wildbad 1. — Teinach-Zavelstein 1. 6:0.
FB. Wildbad 2. — Teinach Zavelstein 2. S: 2.
FB. Wildbad AH. — Teinach-Zavelstein AH. 8: >.
FB. Wildbad 1 (Jugend) — Teinach-Zav. 1 (Jugend) 4 « 1.
Um den Aufstieg zur Bezirksliga Gruppe Württemberg:
FBgg. Mühlacker — Sportv. Feuerbach 1:8.
FC. Tailfingen — Sportfr. Eßlingen 0 :2.
Länderspiel
Mitteldeutschland gegen Ungarn 1:6.
Geld-, Volks- und Landwirtschaft
Börsenbericht
SCB. Stuttgart» 7. Juni. Die Börse hatte am Wochenende sehr ruhiges Geschäft bei nachgebenden Kursen. ^ Konkurse und Bergleichsversahre« in Württemberg.
I« den ersten 8 Monaten des Jahres 1981 gab es 1« Groß-Stuttgart 49 neue Konkurse und 57 neue Vergleichsverfahren, im übrigen Lande 109 neue Konkurse und 1« neue Vergleichsverfahren.
8. C. Stuttgarter Obst, und Gemüsegroßmarkt vom 0. Jm»t.
Erdbeeren 40--M- Kirschen 20—80,- Kartoffeln 6 ^- 0 - Buschbohnen 8-100- Erbsen 30—82- Kopfsalat '5-10- Wirsing 20- Blumenkohl 30-80- Rote Rüben 28—30; Karotten, runde 10-20- Zwiebel 12—18 dto. mit Rohr 12—15- Gurken, große 1 Stück 28—40- Rettiche 6—16- Monatsretttche 7-8- Sellerie 10-85- Spargeln, Untert. 1 Bund 60-70- dto. Gchw. 26—48- Spinat 12—15- Rharbarber 7-10- Kohlraben S—12.
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Di« irilichrn NlNnhandettpreis« dürsrn lelbswer-Indlich nicht an den Börsen- und Graßha>>delL»r«iI«n gemessen Verve», da für jene nach die jag. wirtschaftliche» Ver- kehrskoften In Zuschlag kommen. Di« Schriftltg.
Wetter für Dienstag und Mittwoch
Schwacher Hochdruck beeinflußt die Wetterlage und läßt für Dienstag und Mittwoch mehrfach heiteres, aber zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter erwarten.
Mutti. 6 ek<mrrtmachu«gs» Amtsversammlung
Am Montag, den 15. Juni 1SS1, vormittags Uhr, findet im Nathaussaal in Calw eine Amtsversammlung statt.
Stimmberechtigt sind die Vertreter von Calw, Aichhalden, Altbulach, Alzenberg, Decken- pfronn. Hirsau, Liebelsberg, Bad Liebenzcll, Martinsmoos, Monakam, Möttlingen, Neuhengstett, Oberhaugstett, Oberkollbach, Simmozheim, Stamm- Heim, Bad Teinach, Untcrretchcnbach.
An den Verhandlungen mit beratender Stimme teilzunehmen sind befngt:
1. die Vertreter der übrigen Gemeinden- 3. diejenigen ordentlichen Mitglieder des Vezirks- rats, welche von der Amtsuersammlung nicht aus -er eigenen Mitte gewählt worden sind.
Den Vertretern wird noch besondere Ladung durch die Post zugehen.
Tagesordnung:
1. Verpflichtung der neu eintretenden Mitglieder.
2. Wahlen:
») Vertreter zum Landesverband Württ. Amts- körperschasten-
b) Bezirksfarrenschaubehörde- «) Vertreter in die Verbandsversammlung des Sparkassen-Giroverbands- 6) Vertrauensmänner zur Auswahl der Schöffen und Geschworenen- «) Gesamtkollegium des Jugendamts - 1) Schätzer nach dem Viehseuchengesetz- 8) Ausleihekommisfion der Oberamtssparkaffe: b) Vertreter bei der Gebäudebrandversicherungsanstalt.
5. Umlage der Derwaltungs-Aktuarskosten nach dem Umlagefuß der Amtskürperschaftsumlagc: Verlängerung der Gültigkeitsdauer der bisherigen Regelung.
4. Erhöhung des Amtskörperschaftsbeitrags an die Stadtgcmeinüe Calw für die höheren Schulen.
6. Erhöhung der Entschädigung des Ortsfürsorgeverbands Calw für die Obdachlosenfürsorgr in der Wanderarbeitsstätte.
6. Ergänzung der Besoldungssatzung für Körper- schaltSüeamte.
7. Aushebung des Amtsversammlungsbeschlusses vom 80. Mai 1030 über Verwaktungsgebühren.
8. Verwillignng eines Beitrags an den Landesverband zur Bekämpfung der Tuberkulose.
9. ^iraßcnkostenbeiträge:
a) Beitrag an die Gemeinde Stammheim zum Bau einer Berbindungsstraße- di Kleinenztalstraße-
v) Bekanntgabe der zu Straßenunterhaltungs- kostcn verwilligten Beiträge.
10. Festsetzung der Verhältniszahlen sür die Amtskörperschaftsumlage.
11. Einweisung des Oberamtsbaumeisters Glatzle in die nächsthöhere Besoldungsgruppe.
12. Haushaltsvoranschläge für 1931.
Calw, den 6. Jnni 1931.
Oberamt-
Landrat Rippma^nn.
Stadtgemeinde Calw.
Straßensperre
Don hente ab bi- vamatag, 1». Juni I»«,
bleibt die Eduard Canz-Strafte wegen Wasserleitung»- arbeiten für den Fährverkehr gesperrt.
Tal«. 8. 3nnt 1931.
Bürgermeisteramt: Gähner.
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