Deutschland und

Abrüstung, Polenfrage und Zollverein

Die Vorbereitungen der diesmaligen Ratstagung, die am 18. Mat beginnen soll, lassen erkennen, daß der Reichs- außenmtnister Dr. Curtius den Vorsitz über eine Krisen­tagung des Völkerbundsrates innehaben wird. Ein ganzes Rudel der jetzt schon mehr als dreißig Punkte umfassenden Tagesordnung betreffen das gespannte Verhältnis zwischen Deutschland und Danzig gegenüber Polen, so baß man nicht einmal sagen kann, welcher Krisenstoff brenzlicher ist, diese Terror- und MinderheitSsragen oder die große Memelbe- schmerde Deutschlands, die noch von der letzten Tagung her unerledigt ist, die Abrüstungssrag« oder der Zollverein.

Die Aufmerksamkeit der Welt richtet sich zunächst ans diesen 81. Punkt der Tagesordnung. Er ist in der Form ei­ner Prüfung der Vereinbarkeit des Zollvereins mit den Auflagen des Genfer Protokolls vom 4. Oktober 1922 gegen Deutsch-Oesterreich aufgezogen. Henderson läßt es durch Orme Sargent vom Foreign Office als wichtig erklären, »zu einem möglichst frühen Zeitpunkt alle Zweifel in dieser Richtung zu zerstreuen". Wenn Herr Dr. Curtius diesen Punkt der Tagesordnung aufruft, wird voraussichtlich der Europaausschuß des Völkerbundes, der schon am 18. Mat seine Beratungen aufnimmt, über die Nichtberechtigung der Zweifel bereits weitgehende, vielleicht endgültige Klarheit geschaffen haben.

Von diesem Punkte abgesehen, dessen Beratung von uns nicht gewünscht worden ist, läßt die Tagesordnung in wich­tigen Fragen eine größere Beweglichkeit Deutschlands als bisher erkennen. Das gilt insbesondere von der Ab­rüstungsfrage. Bon den drei Punkte» der Tagesordnung, die sich darauf beziehen, stellte Deutschland den schon heiß umstrittenen Antrag auf Offenlegung der gesamten gegen­wärtigen Rüstungen der Länder und auf Abschluß eines Abkommens über die zivile Luftfahrt, deren Nichtanrech­nung als Rüstung für Deutschland von ganz besonderer Bedeutung bleibt. Abgesehen von der Stellungnahme zu diesen Sonderwünschen Deutschlands soll der Rat über Ort und Vorsitz der Abrüstungskonferenz Beschluß fassen.

Das alles sind Angelegenheiten, über die innerhalb der Bölkerbundsstaaten so klaffende Gegensätze bestehen, daß auch vorsichtige Leute schon von einer Krise des Völker­bundes sprechen. Man braucht diesen Begriff nicht gleich so wett zu fassen, daß etrva jetzt schon ein Zerfall des Völ­kerbundes zu befürchten sei, wenn auch einige Staaten sich wiederholt, neuerdings auch Deutschland, mit der Möglich­keit des Rücktritts vom Völkerbünde befaßten. Als Unter­haltungsklub insbesondere der europäischen Staatsmänner hat sich der Völkerbund als so praktisch erwiesen, daß sich von ihm ohne ganz besonderen Anlaß niemand mehr fern­halten wirb.

der Völkerbund

Darin kann sich die Bedeutung des Völkerbundes natür­lich nicht erschöpfen. Er hat die überragende Aufgabe, den Frieden der Welt zu sichern. Seine Satzungen bieten ihm in dieser Richtung ungeahnte Ausgangsgelegenheiten. Bis jetzt ist nicht eine davon rvahrgenommen. Alle großen Ver­suche der Friedenssicherung gingen unabhängig vom Völ­kerbünde aus. Er war Zuschauer von Locarno und Lugano, Zuschauer auch beim Abschluß des Kriegsächtungspaktes. Zuschauer geblieben ist er insbesondere in der Abrüstungs­frage, dem Scheitelpunkt aller WeltsriedenSbestrebnngen. Zur Beunruhigung darüber hat Deutschland den allerstärksten Anlaß, weil der Völkerbundspakt unmittelbar mit dem Versailler Vertrag und also auch mit Gedeih' oder Verderb des deutschen Volkes verbunden ist. Bei der Handhabung des Paktes erwies der Bund sich für Deutschland einseitig als Förderer von Verderb. Er ist uns die Erfüllung des Abrttstungsversprechens im Artikel 8 -es Paktes und des Versailler Vertrages ebenso schuldig geblieben wie die Er­füllung des Revisionsversprechens im Artikel 19 des Paktes und des Versailler Vertrages.

War der Völkerbund vor dem Eintritt Deutschlands ein Vollzugsausschuß des Versailler Revolververtrages, in dein sich England und Frankreich um die Führung stritten, so ist er heute ein Schlachtgefilöe, auf dem sich die Gegner und die Nutznießer der Gewaltverträge unversöhnlich einander ge- genüberstehen. Für Deutschland zeichnet sich dieser Charak­ter des Völkerbundes klarer ab, nachdem unser Ringe» um die Rheinlandräumung ohne Mitwirkung des zur Hilfe eindeutig verpflichteten Völkerbundes! zum Abschluß ge­langte und sich nun erweisen muß, in welchem Umfange der Völkerbund als Sprungbrett für neue Schritte der Wiederherstellung unserer Freiheit, unserer Lcbensmöglich- keiten und unseres Ansehens genutzt werden kann.

In der 7. Sitzung der Weimarer Nationalversammlung erklärte Graf Brockdorff-Rantzan als Außenminister der Regterung Scheidemann im Verlauf seiner Programmreöe: »Ohne Kolonien kann Deutschland ebensowenig in den Völ­kerbund etntreten wie ohne Handelsflotte". Unter lebhafter allseitiger Zustimmung! Wie weit ist unsere heutige Außen­politik von solchen Zielen fortgetrieben, müssen wir uns doch heute vor dem Völkerbund, der nicht einmal einen Zoll-Waffenstillstand herbeiführen konnte, verantworten, weil wir es wagen, diese Aufgabe von uns aus anzuschneiden. Schauen wir Genf von der deutschen Lebensfrage her an, dann gewinnt das Wort Völkerbundskrise noch an Gegen­ständlichkeit. Für Deutschland könnte aus den Problemen der kommenden Ratstagung sehr wohl die Frage entstehen, ob es länger einem Völkerbund angehören soll, dessen Auf­gabe sich in der Unterdrückung und Niederhaltuug Deutsch­lands im Widerspruch mit seinen eigenen Satzungen erschöpft.

Briand kommt nach Genf

In der Umgebung Briands wirb erklärt, daß der Beschluß bes Außenministers, für die Präsidentschaftswahl zu kandi­dieren, seine Absicht, sich am 15. Mai »ach Genf zu begeben tn keiner Weise ändere. Wen» Briand am Mittwoch in Ver­sailles gewählt werbe, halte er es für einen Akt der Höflich­keit, sich von seinen Kollegen im Organisationsausschuß für die Europäische Union zu verabschieden und sie zu bit­ten, einen neuen Präsidenten zu ernennen. Der Aufent­halt Briands in Genf würde allerdings sehr kurz sein.

Außenkommissar Litwinow hat am Montag Moskau ver­lassen, um in Genf an den Beratungen teilzunehmen.

Millionenverluste bei der Österreichischen Creditanstalt

TU. Wien, 12. Mai. Die Oesterreichische Creditanstalt für Handel und Gewerbe hat der Bundesregierung mitge­teilt, daß sich bet der Aufstellung der Bilanz für das Ge­schäftsjahr 1989 Verluste von insgesamt 149 Millionen

Schilling ergeben haben. Die Verluste sind znrückzufiihren auf die Fusion niit der Bobcnkreditanstalt, auf die Entwertung des Esfektenportefentllcs sowie auf notwen­dige Abschreibungen bei Debitoren. Da das Aktienkapital der Creditanstalt 125 Mill. und die offenen Reserven 49 Mill. Schilling betragen, hätte nach dem österreichischen Gesetz die Zwangsliquidierung des Instituts erfolgen müssen. Diese Lage erforderte ein sofortiges Eingreifen der Bundesregie­rung, da die Kreditanstalt aufs engste mit der österreichischen Wirtschaft verbunden ist. Wie jetzt bekannt wird, haben die bereits seit drei Tagen in dieser Angelegenheit geführten Verhandlungen zwischen der Regierung und allen maßgeben­den Stellen Erfolg gehabt. Das Aktienkapital der Crebit- stalt wird um 25 Proz. herabgesetzt. Der Anstalt werden ferner neue Mittel in einem solchen Ausmaß zugeführt, - die Verluste nicht nur ganz gedeckt und das bisherige Ver­mögen von 185 Mill. Schilling wieder hergestellt, sondern so­gar vermehrt wird. Zu diesem Zweck werden der Anstalt vom Bund 109 Mill. Schilling, von der österreichischen Na­tionalbank und dem Hause Rothschild je 30 Mill. zur Ver­fügung gestellt.

Johannes Termolen

Originalroman von Gert Nothberg.

Nachdruck verboten

1. Kapitel.

Still und ruhig war es hier draußen. Der Lärm der Stadt tönte nur gedämpft herüber. Weit auseinander lagen die einzelnen Villen. Mitten aus dichtem Grün er­hob sich ein weißes Saus mit vielen spitzen Türmen. In der Ferne grollte noch das abzi ^ de Gewitter, das mit Heftigkeit zwei Stunden über der ^.-gend getobt hatte.

Im oberen Stockwerk der einsamen Villa waren noch drei Fenster hell erleuchtet.

Der Großindustrielle Johannes Termolen lehnte an sei­nem Diplomatenschreibtisch, der quer ins Zimmer hinein mit wuchtiger Breite stand. Die großen, dunklen Augen des Hochgewachsenen blickten finster. Um den Mund lag ein Zug von Sto'j, und Brutalität. Das ganze glattrasierte Gestcht zeigte Energie und eisernen Willen. Das dunkle Haar war schlicht zurückgekämmt und ließ die hohe, kantige Stirn sehen. Unbeweglich stand Termolen und lauschte auf das Rauschen des Regens, der nach dem heftigen Gewitter zur Erde niederprasselte. Auf dem ovalen Tisch dort drüben lagen langstielige, dunkelrote Rosen. Sie waren für die Fürstin Olga Matersloh bestimmt, von der Termolen heute zum Tee erwartet wurde. Die schöne Frau, der die gesamte Männerwelt zu Füßen lag und die ihn bevorzugte, die ihm ihre Liebe geschenkt hatte. Finster blickte Termolen auf die flammenden Blumen, die verheißend und sehnsüchtig mit ihrem schweren Duft das Zimmer füllten. Die kraftvolle Hand Termolens strich über die Stirn. Der Brillant am Finger sprühte auf und warf ein buntes Strahlenbündel zurück. Langsam ging Termolen durch bas Zimmer. Die schweren Möbel waren jedes einzelne Kunstwerke für sich. Die große Vase aus rotem Ton stammte aus Griechenland. Zwischen hohen Palmen stand in atemberaubender Schön­beit die Venu».

Termolen trat an eines der geöffneten Fenster. Der Regen hatte jetzt aufgehört. Unten im Garten fielen ein­zeln schwere Tropfen von den Bäumen auf das niedere Ge­büsch und von dort zur Erde nieder. Das Licht der großen elektrischen Lampe erhellte den Garten. Dom Regen sauber gewaschen leuchteten die mit weißem Kies bestreuten Wege.

Schweigend blickte Termolen hinaus. Die Luft war er­quickend in ihrer köstlichen Frische. Sein Gestcht blieb fin­ster. Seine düsteren Augen wunderten zu dem Häusermeer hinüber. Tausende von Lichtern funkelten grüßend auf. Es war, als lockten und winkten sie:

So komm doch endlich, was willst du hier draußen in deinem einsamen Haus?"

Dieses Haus hatte noch niemand betreten außer der Dienerschaft, seit Johannes Termolen hier wohnte. Die Dienerschaft bestand aus einem alten Ehepaar, zwei jungen Mädchen und dem Chauffeur. Sie wußten es alle, wenn der Fuß eines Fremden diese Schwelle nur überschritt, sie alle entlassen waren, und darum bewachte einer ängstlich den andern. Wenn Termolen hier draußen weilte, dann hatte er seine schwarzen Stunden. So wenigstens nannten es seine Bekannten. Dann durste ihn niemand stören. Doch heute hatte er trotz allem vorgehabt, zur Fürstin zu gehen. Warum er eigentlich nun blieb, hätte er nicht zu sagen vermocht. So eisern und unbeugsam sein Wille in geschäft­lichen Dingen war, so sehr war er abhängig von Stim­mungen, wenn es sich um private Dinge handelte. Und Hans Termolen wollte auch nicht gebunden sein. Am allerwenig­sten an die Launen einer schönen, verwöhnten Frau. Dann war auch der Reiz der Neuheit bereits verflogen. Schal und abgeschmackt, widerwärtig ohnegleichen dünkte Termolen dann jedesmal ein solches Abenteuer. Und doch konnte seine Siegernatur nicht vor einer Frau haltmachen, die ihm ge­fiel.

Er ging zum Schreibtisch zurück. Sein Blick umfaßte den Berg Papiere, die er heute abends aus seinem Bureau mit- gebrachk hatte. Wieder dufteten die Rosen zu ihm herüber.

Olaa Materslobt

Kleine politische Nachrichten

Der Bierteljahresbericht der Reichspost. Die Reichspost veröffentlicht soeben ihren Bericht über das vierte Viertel des Rechnungsjahres 1939. In diesem Zeitraum ist der Ver­kehr gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres in allen Dienstzweigen zurückgegangen, besonders stark im Pa­ket-, Wert-, Postauftrag- und Telegrammverkehr. In den Monaten Januar und Februar haben die Einnahmen der Deutschen Reichspost 350 Mill. RM., die Ausgaben 353 Mill. betragen.

Dr. Göbbels zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die dritte grobe Strafkammer beim Berliner Landgericht ll ver­urteilte Dr. Göbbels wegen fortgesetzter Beleidigung des Polizeivizeprüsidenten Dr. Weiß zu 2 Monaten Gefängnis. Dr. Göbbels war am 28. April 1928 vom Schöffengericht Schöncverg wegen bes gleichen Deliktes zu 3 Wochen Gefäng­nis verurteilt worden. Dem Prozeß lagen 8 verschiedene Artikel imAngriff" zugrunde.

Fürst Bülows Memoire« in England verboten. Die Denk­würdigkeiten des Fürsten Bnloiv sind tn England beschlag­nahmt worben. Ihre Verbreitung wurde verboten.

Um das Abkommen über kriegsvorbengende Maßnahmen. Der vom Völkerbundsrat eingesetzte Sonderausschuß zur Ausarbeitung eines Abkommens über krtegsvorbeugeude Maßnahmen des Völkerbundes ist zusammengetreten. Der zur Verhandlung stehende Vertragsentwurf geht auf bereits 1928 eingereichte deutsche Vorschläge zurück, nach denen sich die Negierungen verpflichten sollen, im Falle eines inter­nationalen Streitfalles die vorläufigen Beschlüsse des Völ- kerbundsratcs bis zur endgültigen Regelung bes Streitfalls burchzuführen. Der Entwurf ist von großer politischer Be­deutung, da er den Völkerbundsrat ermächtigt, tn jedem in­ternationalen Konflikt einzugretfen.

Washington nnd das Ergebnis der Internationale» Han» delskammertagnng. In Washingtoner Kreisen wird das Er­gebnis der Tagung der Internationalen Handelskammer sehr verschiede» beurteilt. Die Republikaner verurteilen die Tagung rundweg wegen der Anschnetbung -er verpönten Kriegsschulden- nnd Zolltarifsfragen, während die Demokra­ten natürlich einer Abänderung des geltenden Hochschutzzoll- tarifes freundlich gegenübcrstehen. Fest steht unter allen Um­ständen, daß die Stellungnahme Hovvers und der Negierung durch die Entschließungen der Internationalen Handelskam­mer in keiner Weise beeinflußt werden

Zusammenstöße bei de« Parlamentswahleu in Columbien Britische Meldungen aus Bogota besagen, daß bei Zusam­menstößen während der Parlamentsivahlen sieben Personen getütet worden sind. Die Liberalen behaupten, die Mehrheit im Parlament erlangt zu haben.

Neutralität der Krieqervereine

Wuppertal, 12. Mai. Der Vorsitzende des Kuffhäusek» bundes, General von Horn, hielt anläßlich der Jubi­läumsfeier des Elberfelder Kriegerverbandes eine Rede, in der er sich mit großer Schärfe gegen die Versuche der Natio­nalsozialisten und auch des Stahlhelms wandte, die Orga­nisation zu parteipolitischen Zwecken zu mißbrauchen.

Parole des Kyffhäuserbundes sei unbedingte Neutralität, und es sei bedauerlich, daß unter dem Druck gewisser Kreise verschiedentlich tm Gegensatz zu dieser Tendenz der obersten Leitung vom richtigen Wege abgewtchen worden sei. General von Horn wies darauf hin, daß man nicht vergessen dürfe, daß Angehörige aller staatserhaltenden Parteien in den ein­zelnen Verbänden des Kyffhäuserbundes vereinigt seien, und daß man aus diesem Grunde besonderen Takt, Idealismus und Charakterstärke aufbringen müsse. Diese Charakterstärk« hätten leider einzelne Führer beim Stahlhelm-Volksbegeh­ren vermissen lassen. Der Kyffhäuserbund werde sich mit aller Kraft gegen alle Versuche wehren, die darauf abzielen, die Kriegerverbänbe in die innerpoltttschen Auseinandersetzun­gen hineinzuzerren. Dies würde das Ende bes Kyffhäuser- bunbes bedeuten. Man müsse allgemein Rücksicht nehmen auf die Kameraden, die anderer politischer Ueberzeugung, aber deswegen doch genau so gute Deutsche seien.

Sie wartete auf ihn. Hans Termolen lachte plötzlich leise auf. Sie soll warten. Er wird sich niemals zum Liebesdienst befehlen lassen, wird nie der Sklave einer Frau sein. Selbst nicht der Sklave der Fürstin Matersloh.

Er setzte sich an den Schreibtisch, rückte die Stehlamp« näher, schob den grünseidenen Schirm zur Seite und ar­beitete. Stunden vergingen. Da schrillte das Telephon.

Hier Termolen. Bitte?"

Aus dem Apparat klang eine Frauenstimme:

Hans Termolen, du läßt mich warten, viele, viele Stun­den warten? Warum kommst du nicht? Ich habe die Ein­ladung der Gräfin Roscher ausgeschlagen, weil ich den gan­zen Abend für dich freihielt. Was soll ich denken? Ich bin sehr böse."

Termolen lächelte.

Die Arbeit Fürstin. Ich wollte kommen. Die für Sie bestimmten Rosen welken auf meinem Tisch. Sie vergehen nun, wie eben so manches stirbt."

Was wollen Sie damit sagen?"

Die Stimme der Fürstin klang erregt.

Ich stecke mitten in der Arbeit. Vielleicht unterhalten wir uns bei unserm nächsten Zusammensein naher darüber. Ich habe Sie um Verzeihung zu bitten, wen ich Sie warts^

ließ-

Er wartete keine Antwort ab, sondern legte den Höre einfach hin. Termolen lächelte. Er und gehen, weil eine Frau ihn rief? Niemals.

Frauen? Ein Zeitvertreib!

Warum nicht, wenn man im Augenblick nichts Wich- tigeres zu tun hatte?

Ein großer Nachtfalter schwebte herein und flatterte um das Licht. Dann, als ahne er das Verderben, flog er plötzlich weiter ins Zimmer hinein und setzte sich schließlich auf die Rosen. Die dunkelroten Blüten schloffen sich, als trauerten sie, weil sie nicht der Liebe dienen durften.

(Fortsetzung folgt.) ^