Das österreichisch-deutsche Wirtschastsbündnis
Die Bedeutung der Zollunion für den Wiederaufbau Europas
Von Dr. Walter K o l be, Ministerialdirektor im österreichischen Auswärtigen Amt.
Die Vorgeschichte der österreichisch-deutschen Zollunion läßt sich nur verstehen, wenn man einen kurzen Blick auf die Zustände in Europa und ihre Wirkung ans Deutschland und Oesterreich wirft.
Bor dem Kriege stand Mitteleuropa unter dem Einfluß dreier mächtiger Monarchien: des Deutschen Reiches, Oesterreich-Ungarns und Rußlands. Durch die Friedens- schlüffe gelangten 14 Einzelstaaten zur Vormachtstellung in Europa, und diese 14 Staaten entstanden auf der Grundlage des SelbstLestimmungsrechteS der Nationen und Rassen. Dem neu geschaffenen VerwaltungSapparat fehlte es jedoch au wirtschaftlicher Stärke: er erwies sich als so kostspielig, baß nur französische Kredite, die hauptsächlich aus politischen und Prestigegründen gewährt wurden, ihn in Gang halten konnten. Das ganze künstliche Gebäude war, wirtschaftlich gesehen» nicht lebensfähig. Frankreichs Kredite vermochten die über Rumänien und Jugoslawien hereinbrechenöe Krise nicht aufzuhalten,' daher entschlossen sich die Länder Osteuropa» tm vergangenen Jahre »um wirtschaftlichen Zusammenschluß. Da 14 Zollmauer» die 14 Ländern trennten, scheint der Gedanke begreiflich genug. Zu einer Zeit, als die Privatunternehmer bereits durch die Bildung von Trusts und Kartellen die Erzeugungskosteu herabzusetzen strebten, wurden schon vorhandene große Wirtschaftsräume zerschlagen und durch kleinere Einheiten ersetzt.
Bereits 1918 hatten Deutschland und Oesterreich-Ungarn in Salzburg über die Schaffung eines Zollvereins verhandelt. Die Besprechungen führten zu dem Ergebnis, baß im Falle eines Sieges der Mittelmächte ein gemeinsames Zollgebiet gebildet werden sollte. Dies ist als der erste Schritt zu einer wirtschaftlichen Umbildung Europas zu betrachten. 19-20 ging Richard Riedl, banrals österreichischer Gesandter in Berlin, heute Österreichs Vertreter bei der Internationalen Handelskammer in Paris, einen Schritt weiter, indem er die grundlegende» Gedanken des Salzburger Abkommens mit den neue» politische» und wirtschaftlichen Verhältnissen in Ueberctnstimmung zu bringen suchte. Der Umstand, daß um die gleiche Zeit der bekannte deutsche Politiker K. C. von Lösch Riedls Bemühungen unterstützte, vcr- anlaßte Stresemann, bas mitteleuropäische Problem in positivem Sinne aufzugrcifen. Der Gedanke eines wirtschaftliche» Zusammenschlusses Mitteleuropas gab den ersten Anstoß zum Mitteleuropäischen Wirtschaftskongreß 1925. Seit dessen Breslauer Tagung im Jahre 1930 hat die Wiener Handelskammer offiziell die Führung in dieser Frage übernommen. Der Plan eines regionalen Zusamenschlusses ivnrde imgleichen Jahre von der Wirtschaftsabteilung des Völkerbundes dadurch gutgeheißen, daß diese Ausnahmen von der Meistbe- günstigungsklausel überall dort für zulässig erklärte, wo geschichtliche, ethnographische, geographische oder wirtschaftliche Erwägunge« für die Einführung von Vorzugszöllen zwischen benachbarten Staaten sprächen. Der Gedanke wurde von den Politiker» der in Frage kommenden Länder amtlich aufgegrlffen, die entweder einen mitteleuropäischen Bund innerhalb der Grenzen der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie anstrebten oder aber auch auf einer brettern Grundlage bas deutsche Reich mit einbeziehen nwllten.
Inzwischen neigte die Wirtschaftspolitik in der ganzen Welt zur Bildung großer starker Gruppen, wie der baltischen, skandinavischen oder britischen Gruppe. Die Schaffung einer europäischen Abteilung innerhalb des Völkerbundes, als Ergebnis von Briands Pan-Europa-Plan, schien eine wettere Möglichkeit des wirtschaftlichen Zusammenschlußes zu bieten. Durchaus begreiflich, entstand in diesem Zusammenhang der Gedanke, daß die Industriegebiete Mitteleuropas die Abnehmer für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse
Osteuropas werden sollten, ivo sie andererseits für ihre Fertigrvare» ein natürliches Absatzgebiet finden würden. Mitteleuropa stand wirtschaftlich vor der Wahl zwischen dem Zusammenschluß oder dem unabwendbaren Kriege aller gegen alle.
Der Vorvertrag für die kommende österreichisch-deutsche Zollunion ist der erste aktive Schritt auf dem Wege zum regionalen Zusamuhenschluß Mitteleuropas, denn er bildet sie logische Fortsetzung der im Sinaia-Abkommen niedergelegten Vorschläge. Nachdem die Angelegenheit in der Europa-Abteilung des Völkerbundes besprochen worden war, wurde sie offiziell ausgenommen, sodaß Ser österreichische Kanzler Schober im September 1930 auf die Notwendigkeit eines regionalen Zusammenschlusses als vorbereitenden Schritts zum europäischen Zusammenschluß Hinweisen konnte.
Nur solche Kritiker können den Vorgang als „satt accompli" bezeichnen, die entweder die wirtschaftliche Entwicklung Mitteleuropas tm letzten Jahrfünft nicht kennen oder sie aus politischen Beweggründen nicht kennen wolle». Durch die Einladung an andere Staaten, sich der Bewegung anzuschließen, wird der Wiener Vorvertrag zu einem Schritt zur allgemeinen regionale» Konsolidierung. Der organische Aufbau Europas bildet die einzig« vernünftige Bürgschaft für innere Ruhe und Weltfrieden. So gesehen, kommt dem österreichisch-deutschen Abkommen eine überragende Bedeutung zu. Man darf nicht vergessen, daß ihm' keineswegs die Vorherrschaft einer einzelnen Nation als Leitgedanke zugrunde liegt, sondern die Gleichberechtigung aller letzten Endes beteiligten Staaten.
Solche großen, starken Wirtschaftseinheiten wie bas Britische Reich oder die Vereinigten Staaten haben, wirtschaftlich gesehen, alles Interesse an einer umfassenden, ans der Bildung ausgedehnterer Wirtschaftsräume beruhenden Stabilisierung Mitteleuropas. Sie bildet bas wirksamste Mittel gegen die Weltkrise. Aus diesen Erwägungen erklärt sich der klaffende Gegensatz zwischen der naturgemäß freundlichen Stellungnahme der britischen Oeffentlichkeit und der feindlichen Haltung der Politik Frankreichs.
Die Besorgnis in Prag und die Bestürzuitg in Paris entstammen in erster Linie der Furcht, daß ein befriedetes Mitteleuropa sich für die Verfolgung eigennütziger Zwecke nicht mehr eignen wird.
Der österreichisch-deutsche Vertrag — der erste Schritt zur Sicherheit Europas — und die Abrüstung stellen den Anfang einer Reorganisation unseres Erdteils dar. Man darf vernünftigerweise hoffen, baß der Völkerbund, will er nicht dem Weltfrieden Steine in den Weg werfen, dem Abkommen zwischen Deutschland und Oesterreich seine Zustimmung geben wird.
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Neuer Versuch zur Abwürgung der Zollunion
TU. Rom, 28. April. Die „Trtbuna" bringt die überraschende Meldung, daß zwischen London, Rom und Parts die Zweckmäßigkeit einer Einberufung des tm Jahre 1932 für Oesterreich eingesetzten Ftnanzkontrollaus- schusses beraten werde zur Untersuchung der Frage, ob die geplante deutsch-österreichische Zollunion dem Anleiheprotokoll widerspreche. Die Einberufung dieses Finanzkon- trollausschuffes sei noch vor der Mattagung beS Rates vorgesehen. Die „Tribuna" gibt zu erkennen, daß sie mit diesem eigenartigen Plan sehr einverstanden ist. Das Blatt meint, eine schleunige Einberufung dieses Ausschusses werde das ganze Problem der deutsch-österreichischen Zollunion auf
den rechten Weg bringen. Der Ausschuß sei um so mehr g». eignet, seine Meinung zu äußern, als er unter den Fittichen des Völkerbundes gegründet worden sei. Er müsse in -er Lage sein, unverzüglich alle die politischen, wirtschaftlichen, geschichtlichen und rechtlichen Grundlagen zur Verfügung zu stellen, die zur Beurteilung der Kernfrage erforderlich seien, ob nämlich bas deutsch-österreichische Abkommen im Wider- Bedingungen stehe, unter denen seinerzeit die Machte ihre Zustimmung zu der österreichischen Anleihe gaben.
Es ist bemerkenswert, daß die deutsche Oeffentlichkeit aus Rom von einem derartigen recht seltsamen Plan Kenntnis erhalten muß. Sinngemäß bezweckt er offenbar ein Gutachten jenes Ausschusses, der ja in Wahrheit nicht mehr be- steht, und der von denjenigen Mächten, neu zu bilden wäre die Oesterreich im Jahre 1922 die VölkerbundSanleihc gewährt haben. In diesem Ausschuß sind die an der Zollunion hauptbeteiligten Länder: Deutschland und Oesterreich, selbstverständlich nicht vertreten. Das Gutachten könnte also einen Anspruch auf Objektivität nicht erheben. Im übrigen dürfte es keinem Zweifel unterliegen, baß weder die deutsche noch auch die für die Beurteilung dieser Rechtsfrage am meisten beteiligte österreichische Negierung in der Lage wäre, ein derartiges Gutachten in irgend einer Weise anzuerkennen.
Mißstimmung in Frankreich
England und Italien in der Flottenfrage einig.
--- Parts, 28. April. Es bestätigt sich, -aß England dt« französischen Vorschläge zur Flvttenabrüstnng abgelehnt hat. Die Pariser Blätter zeigen sich über die englische Antwort sehr unangenehm überrascht. Ans den verschiedenen Stellungnahmen geht mit aller Deutlichkeit hervor, daß man französischerseits niemals erivartet hatte, daß die englisch« Regierung eine derartige ablehnende Haltung etnnehmen könne. Man ist überzeugt, daß die englische» Gegenvorschläge nichts weiter bedeuten als das energische Festhalten der englischen Admiralität an ihrem bisherigen Standpunkt. Außerdem befürchtet man, baß auch Italien an seinen Forderungen festhalten wird. In der englischen Note sind Vorschläge unterbreitet, die nach englischer Auffassung geeignet sind, die tn den Londoner Verhandlungen aufgetanchten Schwierigkeiten zu beseitigen.
Das „Giornale d' Jtalia" glaubt Mitteilen zu können, baß die italienische Antwort auf die französische Flottennote erst in einigen Tagen zu errvartc» sei. Das Blatt weist im übrigen die Stimmen zurück, die von neue» möglicken Kompromissen sprechen.
Gefecht bei Funchal
Die erste Landung von Regicrnngstruppen.
TU. London, 28. April. Am Montag wurden nach englischen Meldungen unter dem Schutz von Sperrfeuer der portugiesischen Kriegsschiffe Regierungstruppen in der Nähe von Funchal gelandet. Die Aufständischen versuchten zuerst, mit Maschinengewehrfener die Landung zu verhindern,' sie flohen aber, als ihnen ihr Vorhaben nicht gelang. Die Re- gterungstruppen zerstörten die Funkstation der Aufständischen und kehrten dann wieder an Bord der Kriegsschiff« zurück. Die Aufständischen haben Madeira in Verteidigungszustand gesetzt. Für die wenigen Ausländer, die sich noch auf der Insel befinden, sind gewisse Gebiete auf der Insel für neutral erklärt worben. Die Bevölkerung steht dem ganzen Unternehmen ziemlich teilnahmslos gegenüber.
Nach Meldungen aus Madeira wurden bet dem Angriff der Regierungstruppen in -er Nähe von Funchal am Montag 18 Aufständische gefangen genommen. Die Flieger der Regierungstruppen rvarfen über den Stellungen der Geschütze der Aufständischen Bomben ab, wobei angeblich alle vier Kanonen der Aufständischen zum Schweigen gebracht wurden.
Onp^rik-dt 1927 dr Kart Köhler L Lo., Berlin-Zehlendorf 27) Nachdruck nerdolen >
„Aber gewiß, lieber Franz. Hilde hat sich, nachdem ich ihr alles in richtiger Weise klargemacht, schließlich belehren lassen und wird mir nun nicht mehr mit dieser Sache kommen, wie ich sie kenne."
„Ich glaube, da irren Sie doch, Meister!"
Eine fragende Gebärde Gerboths, und ein stummes Auf- fvrdern. mehr zu sagen. Da fuhr Hilgers fort:
„Ich habe eben eine Aussprache mit Marr gehabt, in derselben Sache, und er versicherte mir, Hilde dächte keineswegs daran, sich zu fügen. Im Gegenteil — sie würde mit aller Entschiedenheit auf ihrem Gedanken neulich bestehen, sie hätte es ihm fest versprochen."
„Das sagte Ihr Freund?"
„Wörtlich so."
„Aber wie kommt er denn dazu?" Betroffen blickte Gerboth sein Gegenüber an. „Hat er denn Hilde überhaupt noch einmal gesprochen seitdem?"
„Ja — wissen Sie denn davon nichts, Meister?" Verwundert blickte jetzt Franz Hilgers den anderen an. „Marr traf Hilde doch gestern auf dem Arvenbühl."
„Davon hat sie mir allerdings kein Wort gesagt."
Gerboth schwieg, ernsten Kummer in den Mienen. Das war das erstemal in seinem Leben, daß ihm sein Kind etwas verheimlichte. Aber auch Hilgers war stark beunruhigt durch diese Tatsache. Was hatte das zu bedeuten? Seine Zuversicht schwand plötzlich wieder ganz dahin. Eine Weile saßen beide Männer so, dann hob Gerboth den Kops.
„Sie sehen mich schmerzlich berührt, Franz, ich mache kein Hehl daraus, daß ich von dritter Seite eine Mitteilung erhalten muß, die ich doch wohl von meiner Tochter selber hätte bekommen sollen. Ihnen brauche ich es ja nicht zu sagen: Das bin ich nie gewöhnt gewesen bei Hilde, das ist mir noch nie widerfahren bisher. Hier ist ganz ofsenbar ein fremder Einfluß am Werk; nehme» Sie es mir nicht übel, Franz — Ihr Freund ist kein guter üiinang für Hilde."
.Pas weiß ich selber am besten, seit unserer Unterredung
heute! Und keiner kann mehr beklagen als ich, daß ich Mark hierherries. Damit Sie das voll verstehen, Meister, lassen Sie mich Ihnen noch mehr sagen — obwohl ich Ihnen damit noch tiefere Sorge bereiten muß: Es ist nicht allein das, daß Marr Hilde aufredet gegen Ihren väterlichen Rat, er — er liebt sie auch und glaubt, ebenso ihrer Liebe sicher sein zu dürfen."
„Franz!" Gerboth beugte sich vor und legte dem anderen die Rechte auf den Arm. „Es ist da nicht etwa ein Mißverständnis möglich? Das hätte Marr Ihnen gesagt — so, mit diesen Worten?"
„Ganz so und es mir zum Ueberfluß noch bestätigt durch unsere dann folgende Unterhaltung. Denn Sie können sich wohl denken, wie mich diese Eröffnung betraf, daß ich mich aufs nachdrücklichste dagegen verwehrte, sowohl in Ihrem wie in meinem eigensten Interesse."
Immer noch wie ungläubig blickte Gerboth Franz Hilgers an. Da erhob er sich mit einem Kopfschütteln.
„Das hätte ich, offen gestanden, Ihrem Freunde doch nicht zugetroutl"
„Ich auch nicht. Es war wohl die schlimmste Enttäuschung von den vielen, die ich schon in meinem Leben erfahren mußte."
Sehr bitter sagte es Hilgers und stützte den Kopf in die Hand.
Eine Weile stand Gerboth, von seinen Gedanken uberkommen, dann trat er wieder zu Hilgers heran.
„Sie sagten eben. Sie hätten Marr mit allem Nachdruck erwidert: haben Sie ihm auch angedeutet, daß Sie selber ein Recht haben, auf Hildes Hand zu hoffen?"
„Ich habe es ihm offen gesagt."
„Und er?" . . .
„Er hat mir ebenso offen erklärt, daß ihn das m keiner Weise abhalten könnte."
„Das ist doch stark — sehr stark! Ich glaubte, Marr wäre Ihr Freund?"
„Das wähnte ich bisher auch: doch nun bin ich eines anderen belehrt. Ich habe Marr ja freilich immer als einen kühlen Verstandesmenschen gekannt, doch dachte ich, daß er mit mir eine Ausnahme machte. Jetzt freilich weiß ich es besser. Für Marr ist jedes Freundschaftsgefühl eine lächerliche Sentimentalität — er sprach es heute ja ofsen aus. Er ist der rücksichtsloseste Egoist, den man sich denken kann."
„Das scheint allerdings so. — Er will also allen Ernste« seine Werbung um Hilde aufrechterhalten? Vielleicht selbst gegen meinen Willen, wenn es dahin kommen sollte?" l ,Da» hat « mir sogar bereit» angekündigt,"
„So — von der Art ist dieser Herr Marr! Allerdings, bann war es ein recht verhängnisvoller Schritt, als Sie sich gerade ihn herholten, mein lieber Franz."
In Hilgers' Miene trat eine leise Röte.
„Ich hatte doch kein« Ahnung, Meister; sonst, ganz selbstverständlich —"
Gerboth nickte begütigend.
„Ich meinte das auch nicht so. Jetzt kommt ja alles daraiZ an, daß wir weiteres Unheil verhüten — wenn das noch möglich ist." Sein Antlitz wurde wieder sehr ernst. „Marr erklärte Ihnen also, daß er seine Neigung von Hilde erwidert glaubt?
„So sagte er."
„Hat er Ihnen das vielleicht belegt durch irgendwelche Tat-
suche?" ^
„Das nicht — im Gegenteil, er sagte, noch wäre kein Wort gefallen zwischen ihnen beiden, das sie bände. Das ist ja auch mein einziger Trost!" ... ...... ...
„Gewiß, nur . . ." Gerboths Blick richtete sich unwillkürlich hin zur Treppe, die von der Diele hinaufführte zum oberen Stock, zum Zimmer Hildes. „Daß sie so schweigen konnte. Und jetzt fällt es mir auch auf: Sie war so seltsam — gestern abend und heute — so still versonnen, verträumt. Franz — mir'cheml: Auch ohne dies bindende Wort, Marr hat nur zu recht, Hilde empfindet etwas für ihn."
„Meister — glauben Sie wirklich?"
Ganz erschrocken starrte Hilgers Karl Gerboth an. Ein langes Schweigen trat ein. Verstött klammerte sich v"gers Buck an die Mienen des älteren Mannes. Wenn auch dieser sich keinen Rat mehr wußte, dann freilich war wohl alles Hoffen verloren. Doch nun machte Gerboth eine Bewegung in einem Entschluß. „
„Ich muß sprechen mit Hilde — sogleich.
Hilgers nickte erregt.
„Ja, Meister, und - nicht wahr? Ich darf Hossen-Sie werden mein Anwalt, mein Fürsprech ? ^ «iss n
es ja. wie ich Hilde verehre, w.e ich "ichts Höheres kenne.^ sie glücklich zu machen - und wie ich mich nach hr sehne! Wie mich nur das Ihnen gegebene Wort gehindert hat, ihr ^s alle» schon längst zu sagen. Jetzt aber — so denken doch auch Sie? jetzt entbinden Sie mich wohl von diesem Besprechen? Jetzt darf ich reden und hossen, dann auch bald des Glucke» mit ihr teil- hastig zu werden?"
Gerboth trat dicht vor Franz Hilgers hin.
(Fortsetzung soigt-t