Aus Stadt und Land

Lalw, den 3. März 1931.

Metfterprüfnna.

Bei der Handwerkskammer Reutlingen haben Friedrich >ieuter in Stammheim, Bernhardt Pfeifer in Lützen­hardt und Carl Beiz in Lalw die Meisterprüfung im Schneidergewerbe mit Erfolg abgelegt.

Der Salnwr PoftamtSnenba»

soll nun, wie wir von unterrichteter Sette erfahren, mit Eintritt beständigerer Witterung ohne Verzug in Angriff genommen werden. Die im Haushaltsplan der Reichspost­verwaltung für Grunöstückkerwerb und Bau vorgesehenen Plansätze sind genehmigt. Geplant ist der Bau eines Amts­gebäudes an der Baüstraße. enthaltend de» gesamten Post-, Telegraphen- und Fernsprechbetrieb sowie Dienstwohnungen für den Amtsvorstand, einen Telegraphenbauwerkführer und eine Hauswartswohnung. Der Gesamtaufwand dürfte die Summe von annähernd einer halben Million erreichen. Mit der Bauausführung sollen in erster Linie einheimische Bau­handwerker beauftragt werden. Das seitherige Amtsgebäude, dessen fernere Bestimmung noch ungewiß ist, wird zum Ver­kauf gestellt werden.

Die Wasferschosse der Obstbänme.

Die best« Zeit zum Ausputzen der Obstbäume, zur Ver­jüngung der Baumkrone, zur Entfernung des überflüssigen Astwerkes steht jetzt bevor. Mit diesen Arbeiten wird gewöhn­lich die Entfernung der Wasserschosse verbunden, weil auch diese als überflüssig betrachtet werden. Es wäre verfehlt, die Wasferschosse rücksichtslos zu entfernen. Sie reden viel­mehr eine seine, stumme Sprache und geben dem aufmerk­samen Auge einen äußerst nützlichen Fingerzeig. Wasser­schosse erscheinen am Stamm und auf de» Besten, stets kom­men sic aus älterer Rinde hervor. Im allgemeinen kann man sie als ein Zeichen einer Saftstockung ansehen. Zeigt eine ältere Baumkrone viele Wasserschofle, so kündigt die Natur an, daß am Baum etwas nicht in Ordnung ist, daß besonders die Sastzirkulatton in den Kronenästen gestört ist und die Triebkraft dort zum Teil fehlt- Eine richtige Ernährung des Baumes wird das Austreiben von Wasserschoflen verhindern. Wo aber Wasserschofle vorhanden sind, lege man sich die Frage vor, ans welche Weise sie vorteilhaft für den Baum verwendet werben können. Wenn eS sich um eine Verjün­gung des Baumes handelt, können die Waflerschofle beim Ausbau der neuen Baumkrone sehr gut verwendet werden. Ein guter Blick wird sofort berechnen, welche Waflerschofle zu entfernen sind und welche stehen bleiben sollen. Bet einer Verjüngung werden die Aste bis zu den Wasserschoflen zurück­genommen. Man entfernt aber dann nicht alle Waflerschofle, wählt vielmehr denjenigen Schoflen aus, der am günstigsten steht, am kräftigsten ist und sich zur Verlängerung des AsteS am bestell eignet. Die zur Verjüngung dienenden Schofle werden zurückgeschnitten, alle übrigen entfernt. Beim Um- psropfen kommen an den umgepsropsten Aesten außer den edlen Trieben aus den aufgesetzten Reisern auch eine Anzahl wilder Tri7be hervor, die den Wasserschoflen ähnlich sind. Diese ganz zu unterdrücken, wäre ein großer Fehler. Sie werden nur in nächster Nähe der Veredlung ganz entfernt» die übrigen im ersten Sommer cntspitzt: im zweiten Früh­

jahr werden die stärkere» entfernt, hi« schwächeren ans Fin­gerlange geschnitten Die Aefte sollen durchaus nicht kahl geschoren werden, denn kahle Aeste sind immer schlechte Saft­leiter.

Wetter sür Mittwoch und Donnerstag.

Von Westen macht sich jetzt wieder Hochdruck geltend, der aber keine dauernde Wirkung verspricht, so baß sür Mitt­woch und Donnerstag nach vorhergehender Aufheiterung im­mer noch unbeständiges Wetter zu er,»arten ist.

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SCB. Pforzheim, 2. März. Am Samstagabend befand«« sich einige Sozialdemokraten in einer Wirtschaft in der Kaiser-Frieörich-Straße. Der allein an einem Tisch sitzende 63 Jahre alte Kommunist Jakob Wieland zog über führende Männer in der hiesigen GewerkschaftS- und Parteibewegung her, worauf ihm ein älterer Mann entgegnete. Als eben die­ser Mann einige Zeit später das Lokal verlassen wollte, ging Wieland vor ihm hinaus. DaS war immerhin verdächtig und zur Vorsicht nahm der Mann seinen jüngeren Neffen mit. Draußen fiel Wieland richtig über die beiden her und ver­letzte den Aelteren mit einem Messer an der Han-, währen­der Neffe Stiche im Gesicht und am Hals -avontrug. Alsbald herbeigeeilte Wlrtschaftsgäste überwältigten den hinterlisti­gen Täter.

Conweiler, 3. März. Samstagabend brach in dem an das Doppelwohnhaus angebauten Scheunen- und Stallgebäude des Ludwig Bodamer, Maurer, Feuer aus, das alsbald anf das Doppelwohnhaus Übergriff, so daß innerhalb weni­ger Minuten das ganze Anwesen ein Flammenmeer bildete. Es brannte bis auf den Grund nieder. Die in unmittelbarer Nähe stehende Scheuer mit ^tall des Friedrich Klink fiel ebenfalls dem Feuer zum Opfer. Die Bewohner des Hauses, Familie Ludwig Bodamer und Familie Wilhelm Gerwig, Fabrikarbeiter, konnten sich im letzten Augenblick noch ret­ten. Außer dem Vieh, das gerettet werden konnte, fiel sämt­liches Mobiliar usw. dem Feuer zum Opfer.

Vom Gän, 2. März. Um sich bei den sinkenden Schweine­preisen eine annehmbare Einnahme zu schaffen, gehen die Landwirte in einigen Gäuorten dazu über, ihre Schweine selbst zu schlachten und aushauen zu lassen. Das Pfund Schweinefleisch wird zu 80 Rps. verkauft. Die Metzger sind über diese Selbsthilfe nicht sehr erfreut und sind gezwungen, zum gleichen Preis zu verkaufen.

SCB. Stuttgarts. März. Beim Besteigen eines Straßen- bahnwagenzugS während der Fahrt stürzte auf der Kreu­zung der Bahnhof- und Wolsramstraße ein 21 Jahre alter Mann und geriet unter den Anhängewagen. Hierbei trug er schwere Verletzungen davon, an deren Folgen er am 2. März morgens im Katharinenhospitak starb.

SCB. Tuttlingen, 8. März. Anläßlich des von -er Kom­munistischen Arbeiterwehr hier am 27. Frbrar öS. Js. abends veranstalteten Fackelzuges, -er von dem Polizeiamt unter gewissen Bedingungen gestattet worden war, kam eS, da die Teilneh zer wiederholt die ergangenen polizeilichen Anordnungen nicht befolgten, in der Olga- und in der Bahn- hofstraße zu erheblichen Ruhestörungen und Ausschreitungen, bis schließlich die Polizeiboamten, «m -em groben Unfug ei« Ende zu bereiten, sich gezwungen sahen, von der Hiebwaffe Gebrauch zu mache» »nd die Ruhestörer auselnawderzn- treiben.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börse.

STB. «tnttgart, 2. März, «ei kleinem Geschäft war die Börse heute fest und gab KnrserhShnngen.

LC. Berliner Produktenbörse vom 2. Marz.

Weizen märk. 28»3S1; Roggen märk. 166167: Brau­gerste 266-216; Futtergerste 166-266; Hafer märk. 148-164: Weizenmehl 84Mio,75, Rvggenmehl 24,5627- Weizenkleie NF611M; Roggenkleie 16.8616.76; Viktoriaerbsen 2625- kleine Speiseerbsen 22-21,- Futtererbsen 16-21,- Peluschken 2131- Ackerbohnen 17IS; Wicken 1821,- Lupinen dlanr 1815Z0; gelbe 2124; Seraüella neue 5655,- Rapskuchen 6,16-8,66,- Leinkuchen 1515.S6,- Trockenschnitzcl 6,76-6.66; «ojaschrot 11,26-14^0; Kartoffelslocken 12,86-18,36; Speisc- kartosseln weiße 1,26-1,46; dto. rote IM-1,66; dto. gelb- fleischige 1,761,86. Allgemeine Tendenz: fest.

Produktenbörse «nd Marktberichte de, Landwirtschaftlichen Hanptverbande» Württemberg ««» Hohrnzoller» «.«.

LC. Stuttgarter Landesproduktcnbörse vom 2. März.

Auslandsweizen 8638,25 <35,5688j; Weizen 28-26,56 <27261; Gerste <36,56-23»; Hafer 1516 <14,5615.561; Wei­zenmehl 15,76-46,25 <14,7516,25), Brotmchl 88,75-81,25 <82,7538,35), Kleie 1616,56 <6,7516,26), Wiesenheu <4 btS 556), Kleeheu <56), Stroh <38,75).

V'chprclse

Marbach: Ochsen und Stiere 466566, Kühe 236486, Kal« binnen 461646, Jungrinder 246366 Murrhardt:

Farren 246386, Ochsen und Stiere 240175, Kalbinnen und Rinder 165615, Kühe 216520 Plieningen a. F.: Kal­binnen 260656, Rinder 266-460, Jungrlnder 116-276 ^t. Nosenseld: Kühe 366150, Kalbinnen 18666, Farren 466 bis 666, Jungvieh 156-860

Kirchheim u. T.: Farren 356626, Ochsen und Stiere 346 bis 780, Kühe 166760, Kalbeln 466730, Jungvieh und Rinder 166486 RM. Mnnüerkingen: Pferde 650, Kühe 256-560. Kalbeln 466-656, Rinder 186-386, Ochs:n 476 bis 556, Farren 276580 RM. Ravensburg: Anstellrinder 176 bis 356, Kalbeln 326-520 RM.

Schw«i«epreise

Bönnigheim: Milchschweine 1618, Läufer 2645 Creglingen: Mtlchschweine 1725 Gaildorf: Milch­schwein« 1523 Mühlacker: Milchschweine 1620, Läu­fer 2625 Plieningen a. F.: Läufer 80-60, Milch-

schweine 1118 ^lt. Rosenseld: Milchschweine 1524 ^t. Winnenden: Milchschweine 1822, Läufer 46

Balingen: Milchschweine 1524 Crailsheim: Läu­fer 4117, Mtlchschweine 1525 Hetlbronn: Milch­

schweine 1536 ^lt. Herrrnberg: Milchschweine 18^22, Läufer 8756. Künzelsau: Milchschweine 1736, Läufer 85 Oehringe«: Milchschweine 1626 Vaihin­

gen a. E.: Milchschweine 1521 X.

DIk »lMchn, »KUihmdrIISttis« »iirfni <«M»«ftSndNch nicht an Im, «Srstn- NN» SrabdandrlSpttisen nm-ffr» »«rd«». da Hk i«n« nach dt« 1°,. wlrilchnNNch«, ««- kedrdkokUn In Zuschlao kommen. DI« Schrlftkta.

Mmti. öekanntmachungen An sSmiM BörilermeifterSmler

üttOittWlslkMs Lüi»

DI« Bürgermeisterämter werden ersucht, ihr« Ge- nrindeangrhörigcn durch eine öffentliche Bekannt- nachung in tunlichster Bälde aus nachgenannte geseß« ich« Beitimmungen in Kürze hinzuweisen.

i. zur Verhütung lnm Waldbränden aus dt. B«.

Kimmungen der tztz 368, 309 und 368 Ziff. 6 de» Reichsstra gejetzbuchr», sowie der Artikrl 30 und 32 des Forstpollzeigesetzes;

r. Zum Schutz selteutt Waldpflanzen und Kräuter.

in;ße?SNo»se von: Stechpalme, gegen da» unacht­same oder gewerbsmäßige Adpslückm von Blüten (insbesondere Palmkätzchen) und gegen da» Aus­reißen ganzer Pflanzen

,ul die Bestimmungen de» Art. 22 Ziff. 2 de» Forstpollzei- zcsetzes. sowie drr Art. 6 Ziff. 1 und Art. 16 dr» Forst- jlrasgesetzes.

Auch werdrn die Bürgermeisterämter rrsucht, sowohl zur Verhütung von Waldbränden als im Interesse wirk- jamrn Schutze, seltener Waldpflanzen iür mtsprechmde Belehrung und Ermahnung drr Schuljugend Sorge zu tragen.

Hirsau, den 2. März IS3I.

Namens der beteiligten Forstämter:

Forstamt Hirsa«, Rast, Forstmeister.

s SWsMeulW -

? Ein in Süddeutschland nicht unbekannter ^ ^ Lharaktrrolog«

I. K. G. Jakob

berichten oerschirdrnr Bezirk»bltitter gibt aus Grund seiner vielseitigrn Kenntniflr Be­ratung in wichtigen Ltbrnssragen Berufseig­nungFamilieExistenzPartnerschaft, körper­liche, seelische und geistige Veranlagung

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MterkleratlWSslllnde

morgen Mittwoch, den 4. Miirz 1931, nachmittags S-4 Uhr, im Hanfe der Frau Ludwig Schüz Witwe, Bischosftratze, Erd- geschah links.

Calw, den 2. März 1631.

Danksagung

Für di« vielen Beweis« aufrichtiger Teilnahme, di« wir bei drr Krankheit und beim Heimgang unserer lieben Gattin und Mutter

MdttiKDSltlillg

erfahren dursten, sagen wir herzlichen Dank- Besonder» danken wir dem Herrn Drkan für die trostreichen Worte am Grabe, dm Herren Ehrenträgrrn sür dm letzten Liebes­dienst. für die schönen Blummipmdm und für die Begleitung zur letzten Ruhrstältr.

Die trauernden Hinterbliebenen.

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