Diamanlenkönige in Schlrirrigkciten
: Der neue Fund in Südafrika und die Wirtschaftskrise. - Dia. kanten sind in Masse da. °bcr w r b,k m ^ _
Deutschland und d.e Edclstc.nkrl,e.
Von H e r b e r t L a n g e n s ch e i d t.
riwei arme südafrikanische Diamantenyräber werde» in tielem Augenblick von einem großen Teil ihrer Zeitgenossen beneidet- den» sie haben einen der größten Edelsteine zutage nesnrdert die bisher auf unserem Planeten gesunden wurden. Grobes Glück! Vielleicht sind sie Millionäre geworden. Aber dieses Vielleicht muß vermutlich reckt groß geschrieben wer. de» Und selbst dann fällt das Fragezeichen dahinter noch dick aus. Denn wo sind heilte die Leute, die einen Gros,diamanten zu erwerben wünschen? Das Vielleicht könnte erst eine Ge- wischest werden, wenn der Stein nach der unvermeidlichen Bearbeitung noch sehr groß bleibt und besonders schön aussallt und endlich würdig befunden wird, als Geschenk für einen König oder die Braut eines Thronfolgers zu dienen. Geschenk war der berühmte Kohinoor, Geschenk auch der größte bisher gefundene Diamant überhaupt, der Cnllinan, der in ungeschliffener Form 3025 Karat gewogen hat und nun in einer Gruppe bearbeiteter Steine vorliegt, die von der euglijchen Königin bei ganz großen Gelegenheiten, wie kürzlich dem Empfang der indischen Maharadschas, getragen werden. Ihm gegenüber nehmen sich die 200 Karat des neuen großen südafrikanischen Steins sehr geringfügig aus. Vermutlich wird dieser Rohstein nach dem Schleifverlust aber doch noch größer als der .Kohinoor bleiben und wohl immer zu den sechs größten Diamanten der Erde gehören.
Große Diamanten, Steine über 15 Karat, sind schon äußerst selten. Selbst Diamanten über ein Gewicht von nur 5 Karat werden wegen ihrer phantastischen Schönheit wohl stets zu Liebhaberpreisen gehandelt werden. Anders steht es aber um die mittleren und kleineren Steine. Sie sind durchaus nicht so selten, wie uns das eingeredet und durch den Preis überzeugend gestaltet werden soll. Wenn tatsächlich alle gefundenen Diamanten nach ihrer Bearbeitung in Amsterdam und Antwerpen auf den offenen Markt kämen, dann träte eine beispiellose Entwertung des Besitzstandes vieler Leute ein. die in ihren schonen Diamanten in der jetzigen Krisenzcit noch eine unverrückbare Stütze in der letzten Not erblicken. Würden sie damit zur Beleihung an ihre Bankhäuser Herangehen, dann lt>...<,en >«e vor der unangenehmen ttebcrraschuug, manche kalte Schulter zu sehen. Die Fachbankcn, die Geldinstitute, die in erster Linie im Diamantenhandcl tätig sind, können heute kaum noch als aufnahmefähig gelten. Um die Preise zu halten, erwies sich in Südafrika nicht nur «ine scharfe Gesetzgebung gegen die unberechtigte Diamantcnansfuhr als notwendig, sondern es wurden auch kostspielige Anffangorganisationc» ins Leben gerufen, zu keinem anderen Zweck, als die Steine zunächst einmal in Panzcrschränken zu verstauen und ohne Nück- sich auf ihre unbequeme Eigenschaft als totes Kapital einfach rasten, wenn auch nicht rosten zu lassen, bis bessere Zeiten kommen.
Was heißt aber bessere Zeiten im Diamantenhandel? Die zusätzliche Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes hat auch in den beste» Zeiten noch nicht 250 Millionen Mark erreicht. Heute lassen sich nicht einmal mehr für fünfzig Millionen Mark Diamanten auf den Markt bringen. Schon der Ansturm der rns- Ischen Steine, nicht etwa der wenigen großen aus dem Krou- chatz des Zaren, sondern der vielen mittleren aus dem Be» itze einstmals reicher russischer Familien, brachte eine fühlbare Erschütterung der Preislage des Diamanten. In Antwerpen, Amsterdam, Paris kamen damals die Großhändler, die Dia- mantcnkönigc in ungeahnte Schwierigkeiten, und heute ist sogar Samuel Tolkoneski, zahlreiche Jahre Präsident der Antwcr- pcncr Diamantenbörse, zahlungsunfähig geworden und lebt wie viele seinesgleichen von der Gunst der Banken, die seine Schätze in ihre Tresors nahmen. Mit sauren Gesichtern; denn wo uud wann wird man die Dinger los werden?
In der jüngsten Zeit führte die allgemeine Not der Dia- mantcnlcute, die ihre Kaiser und Könige, ihre Herzöge und
Kurilen v"» d-n des A»ieb-nä und EinitnikeS
des Glanze» in die Tiefe,c nahe den Armenhäusern und Volksküchen stürzen sahen, zu ihrem Zusammenschluß. Nicht nur die großen Diamantengesellschaften, sondern auch die Außenseiter ließen sich von einem Kartell einfangen, das die Erzeugung und die Preise der jeweiligen Konjunktur anzupasscn sucht. Gerade deshalb erscheint eS als durchaus möglich, daß die mittleren und kleinen Diamanten nicht nur ihre Preise halten, sondern sogar im Werte steigen. Die de BeerS-Gesellschaft und die anderen großen Diamantenkonzerne verfügen natürlich über die Finanzkraft, den Markt durch freiwillige Uebernahme der Funde und durch die Organisierung einer Diamantcn- Hungcrsnot, genügend zu sichern. Wirkliche Krisenzeiten würden auf ihm erst hervortreten, wenn die bedeutenden Geldmittel nicht mehr durch Dividcndenkürzung und andere Manöver, wie Kapitalvermehrnng, Ausgabe von Schuldscheinen, zusammen gebracht werden können, die für den Aufkauf der Erzeugung dienen müssen.
Unbequem wirken die Herstellungsbeschränkungen der Diamantenschleifereien übrigens auch für Deutschland, das über sehr leistungsfähige Edelsteinschleifereien verfügt. Je fester der Diamantenvreis auf der Erde steht, um so kräftiger bleibt natürlich der Anreiz für die Durchbrechung der gesetzlichen und privaten Bindungen für die Hochhaltnng des Diamantenwertes. Das sicherste Geschäft auf diesem Gebiet bleibt vielleicht wieder der Geheimhandel mit Diamanten, namentlich mit Nohsteinen, für deren Herbeischaffung ans Südafrika und anderen Weltgegenden seit langem eine raffiniert aufgezogene Organisation besteht. _
Aus Stadl und Land
L a l w. den 11. Februar 1931. Der Fahrzengverkehr ans de« Staatsstraßen im Bereich des Straßeubanamts Calw.
Zur zahlenmäßigen Ermittelung des Verkehrs ans den Staatsstraßen hat in Württemberg die Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau 1924-23 <1. Oktober bls 80 . September) -um ersten Male eine Bcrkehrszählung vor- genommen. Diese ist in der gleichen Zeit von 1923 auf 1929 wiederholt worden. Die Zählung ergab, baß sich die Belastung der Staatsstraßen innerhalb vier Jahren nahezu verdoppelt hat. Die letzte Zählung ergab bei 2667 beobachteten Kilometern sauf 4,463 Kilometer wurde nicht gezählt) im Landesdurchschnitt einen täglichen Verkehr von 811 Fahrzeugen aller Art mit einem Gewicht von 727 Tonnen (1921- 25: 156 Fahrzeuge mit 391 Tonnen). Von den täglichen 828122 Fahrzeugkilometern entfielen 144 863 gleich 17,4 Prozent auf bespannte Fahrzeuge, 565 274 gleich 63P Prozent auf Krafträder und Personenkraftwagen, sowie 118 545 gleich 14P Prozent auf Lastkraftwagen und außergewöhnliche Lasten. Noch ungünstiger schneidet das bespannte Fahrzeug ab, wenn man den Verkehr nach Tonnenkilometern austetlr. Hier treffen von den insgesamt 1938 807 Tonnenkilometern 856 637
gleich 48,9 Prozent auf die Personenkraftfahrzeuge, 789 661
gleich 46,7 Prozent auf die Lastkraftwagen und nur 299163
gleich 15,4 Prozent auf die bespannten Fahrzeuge. 1921-25
hatte der Anteil der letzteren noch 46,9 Prozent ausgemacht.
Die Länge der Staatsstraßen tm Bereich des Straßenha«- amts Calw, zu der die Straßen in denn Oberamtsbezirken Calw, Nagold, Herrenberg und Neuenbürg gehören, betrug 191 Kilometer. D^r tägliche Gcsamtverkehr belief sich ans 52 574 Fahrzeug- und auf 129 876 Tonnenkilometer. Bon der täglichen Verkehrsleistung tn Tonnenkilometer» treffen auf bespannte Fahrzcugc 19 682 Tonnenkilometer, auf Krafträder und Personenkraftwagen 56 648, auf Lastkraftwagen und außergewöhnliche Lasten 63156. Im Durchschnitt betrug im Bereich des Straßenbauamts Calw der tägliche Verkehr 669 Tonnen, von denen 163 Tonnen auf bespannte Fahrzeuge, 292 Tonnen auf Krafträder und Personenkraftwagen, sowie
Abenteuer mit Riesen-Tinlenfischen
Von HanS Ernst Gehrke.
Wer je in einem Aquarium Gelegenheit Hütte, einen Tintenfisch oder Oktopus zu sehen, wird diesem achtarmigen Gcscqöpf mit den starren Augen, den wie ein Bündel Schlan- gen wirkenden, mit SaugnÄ>fen besetzten Armen und dem vapageienschnabclähnlichen Maul ohne Bedenken den Preis der Häßlichkeit zuerkennen. Nur selten ahnt er, daß diese Tierart m ihren größeren Vertretern zu den gesürchretsten und ge,ahrlichsten Bewohnern der Tiefsee gehörc.
Der gewöhnliche Tintenfisch des Mittelmeeres, der in der Regel unsere Aquarien mit seinesgleichen versorgt, erreicht selten eine Körperlänge von mehr als ein viertel Meter. Er gilt in Süditalien als beliebter und billiger Leckerbissen. Un- Ä^ich größer werden jedoch seine Artgenosien in den tropischen Gewagern, z B. in Westindien, wo sie eine Länge von mehr
«kck-^er bis fünf Meter langen Armen er- reichen. Aber selbst sie erscheinen zwerghaft im Vergleich mit e anderen Tinten scschart, dem Architeuchis, der zudem noch über zwei, allerdings nur an den Spitzen Saugnäpfe cragcnde Arme verfügt. Dies Untier dürfte Veranlassung zu den aus dem Mittelalter und auch noch späteren Jahrhunderten überlieferten Schauergeschichten vom Kraken gegeben haben, der Plötzlich aus dem Meere auftaucht, Schiffe von an- sehnlicher Größe mit seinen Fangarmen packt und mit sich in dch Tiefe zieht. In der Thomaskircke zu St. Malo hängt noch ein Bild, auß dem ein Dreimastschoner von der Bauart des l8. Jahrhunderts abgebildet ist, der ein solch grausiaes Gesa) ick erlitten haben soll. Daß einzelne Boote gelegentlich von diesen Ungeheuern der Tiefe gepackt und zum Kentern gebracht sind, wurde mehrfach erwiese».
Mit diesen Niesentinreusischen ist in der Tat nicht zu spaßen. Das mußten vor emiqen Jahren in der Nähe von Zt. John auf Neusun0'.»nd zwei auf einem kleinen Floß ihrem Berufe nachgehende Kqcher erfahren. Sie sahen eine dunkle Masse auf dem Waswr treiben, anscheinend ein gekentertes Boot. Einer von den beiden schlug mit einem Bootshaken darauf ein, als Plötzlich Leben in die seltsame Erscheinung kam. Ein «toß von unten brachte das Floß fast zum Kentern, zugleich begannen zwei lange, dicke Arine sich darum zu schlingen und daran festznsangen. Schnell griff der eine Fischer nach einem Veil, das sich glücklicherweise an Bord befand, und yaate dre beiden fürchrerl.chen Arme ab. In der Wolke einer ^"Aen^trüben Flüssigkeit verschwand das Ungeheuer alsbald Es geriet dabei teilweise über die Wasserober- stache, wodurch die Fischer Gelegenheit bekamen, seine Größe °^u"°n,die sie später mit Lo Meter (!) angaben — bei ^ Meter Breite. Hierbei mögen die begreifliche Auflegung und Furcht übertreibend gewirkt haben Daß der Ok-
lopuS nicht ?.raoe klem gewesen ,ein kann, bewiesen die beiden am Flog «lastenden und später an Land gebrachten, abge> hanci'.ci! Anne. Obwohl er doch nur einen Teil des ganzer G-'redes bildete, maß jeder sier-eaemhalb Meter und bejas an der abgehackten Stelle Oberjchnikeldicke.
Diese Nicsentintenfische, die aus ihrem gewöhnlicher Aufenthaltsorte, der Tiefsee, nn» ausnahmsweise lebend ar dre Oberfläche kommen, werden gerade auf den Neufundland banken verhältnismäßig häufig tor oder sterbend im Masse, treibend angetrofsen. Gelegentlich geraten sie dabei auch ein mal auf den Strand, was Anlaß zu genaueren Messunger gibt. Der Körper des größten auf diese Weise untersuchter Tieres maß fast fünf Meter, die beiden längsten Arme zwölf Meter. Daran saßen bis zu siebzehn Zentimeter breite Saug! impfe, wahrend die Augen des Ungeheuers einen Durchmcssei von 23 Zentimetern auswiesen. Man kann schon einen Schrcc! bekommen, wenn solch ein Wesen mit seinen in Wahrheß tcllcrgroßen Augen einen anglotzt.
.Wie diese Geschöpfe in der Tiefe Hausen, als furchtbare Gebieter der von ihnen bewohnten Gewässer, läßt sich nu, ahnen, ebenso wie die furchtbaren Kämpfe, die zwischen ihnen untereinander oder mit anderen fürchterlichen Riesen der Sec dann und wann stattfinden müssen. Ein mehr als glücklicher Zufall hat es gefugt, daß ein solcher Kampf auf Tod und Leben, da er sich zeitweilig an der Meeresoberfläche abspielte, von Menschenangen beobachtet werden konnte. Frank T. Bulker, Matrose an Bord eines amerikanischen Walsangers, starrte m einer scqonen Tropennacht, über die Reling gelehnt» nachdenklich rn den glitzernden Streifen des Mondlichts auf dem Wasser, als Plötzlich gerade in diesem Streifen die See in Unruhe geriet. Bullers erster Gedanke, als er eine riesige dunkle Malle unerwartet auftauchcn sah, war. ein untcrmeerisches Beben habe über dem Meeresspiegel entstehen lassen. Ein Blick durch das Glas zeigte ihm dann jedoch einen ringe- heuren Pottwal nn Kampf mit einem Niesentintenfisch. Den schwarzen Kopf des Wals bedeckte ein sich ringelndes und windendes, hin und her gleitendes Netzwerk: die glatten, geschmeidigen Arme des widerlichen Ungetüms, mittels derer es seinen Feind gepackt hielt, obwohl sein Körper wie in einem Schraubstock zwischen den mit scharfen Zähnen bewehrten Kiefern seines gewaltigen Gegners steckte. Der leichenblasse Kopf des Oktopus stand im scharfen Gegensatz zu dem schwarzen, zuweilen ins Bräunliche spielenden Rumpf; die tief- schwarzen Augen, starr und glasig, mit breiten, helleren Rändern, zeichneten sich gcspensterhaft wie zwei große Scheibe» ab. Zwei bis drei Minuten währte das gewaltige Ringen; der Pottwal zersägte förmlich mit seinen scharfen Zähnen den welchen Körper des Tintenfisches, der hier seinen Meister gefunden hatte. Dann war alles vorüber. Ruhig lag der brecte Streifen des Mondlickts wieder über der See.
274 Tonnen auf Lastkraftwagen cntstete». Der Autetl der bespannten Fahrzeuge am täglichen Verkehr machte 15,4 Pro zent aus, der der Krafträder und Personenkraftwagen 43,6 Prozent, derjenige der Lastkraftwagen 41P Prozent. Gegenüber der Zählung 1924-25 hat der Anteil der bespannten Fahrzeuge um 42,8 Prozent abgeuvminen, derjenige der Krafträder uud Personenkraftwagen um 183H Prozent und derjenige der Lastkraftwagen um 121,0 Prozent zugcuvmme». Insgesamt ist eine Zunahme der Fahrzeuge ans de» Staatsstraßen im Bauamtsbezirk Calw um 64,4 Prozent seit dem Jahre 1921-25 eingetrete». Der Rückgang der bespannte» Fahrzeuge, der überall vorhanden ist, war in den Banamts- bezirken Cannstatt-Stnttgart, Heilbronn und Calw weitaus am stärksten.
Rczirksfrauentag des Evaug. Bolksbundcs.
Auf kommenden Sonntag und Montag lädt der Evang- Volksbund, Bezirkögruppe Calw, evangelische Frauen und Mädchen aus Stabt und Bezirk zu einem Evaug. Bezirks- fraucntag nach Calw ein. Am Sountagnachmittag werde» Pfarer Pfisterer, erster Geschäftsführer der Lanbesge- schästsstelte. und die Geschäftsführerin Fr. H. Denzel sprechen über die Frage: „Wie steht es heute um unsere evangelische Kirche und was tut der Evang. Volksbund?" Abends spricht eine Baltin. Frau von Keller, über Glaubenskämpfe und Volksnöte; sie findet überall, wo sie spricht, de» Zugang zu den Herze» der Hörerinnen . Spricht sie doch großenteils von Selbsterlebtem und vom Schicksal der eigenen Stammesgenosscn. Am Montagfrüh findet nach einer Morgevanbacht eine biblische Besprechung über Erztehungs- fragen, am Nachmittag ein Bortrag von Frl. Körber- Stuttgart über Ktnderfehler und Elternfehler statt. Mit einer dem schwesterlichen Austausch und gegenseitigem Stch- kcnnenleruen gewidmeten Kasseestunde schließt die ganze Veranstaltung. Auswärtigen Teilnehmerinnen Ist bet Calwer Volksbundfreunden Quartier von Sonntag auf Montag sowie einfacher Mittagstisch am Montag angeboten. Die Tagung möchte dazu bettragen, manchen innerlich Vereinsamten, von Müdigkeit und Mutlosigkeit Bedrohten neuen Glaubensmut und neue Dienstbereitschaft etnzuflöße» und der Arbett des Evang. Volksbundes im Bezirk neue Freunde und Mitarbeiter zu gewinnen (stehe Anzeige).
Wette, für Donnerstag und Freitag
Die nördliche Depression drückt stärker auf das Festland vor. Für Donnerstag und Freitag lst mehrfach bedecktes, weniger kaltes auch zn Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
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Wildberg, 16. Febr. Am vergangenen Sonntag versam- melte der Liederkranz seine aktiven sowie passiven Mitglieder mit ihren Angehörigen im Schwarzwaldsaal, um den ältesten Sänger, Johannes Kre übler, der schon 46 Jahre dem Liederkranz als aktiver Sänger angehört, zu ehren. Der Jubilar versäumte tn diesen 46 Jahren keine 16 Singstunden und war über 25 Jahre Fahnenträger und BereinSdiener.
Egenhausen, OA. Nagold, 16. Fcbr. Bei der letzten Sonntag hier stattgesundenen Ortsvorsteherwahl wurde der seitherige Bürgermeister Nath mit 262 von 287 abgegebenen Stimmen zum Bürgermeister wiedergewählt.
Gündringe«, OA. Nagold, 16. Febr. Die hiesige Gemeindejagd wurde auf dem Rathause auf weitere 6 Jahre verpachtet. Sie wurde um 246 NM. per Jahr Graf Uxkiill auf Hof Dürrenhard zugeschlagen. In der letzten Pacht- Periode betrug der Pachtpreis jährlich 855 NM., Pächter war Eugen Bollinger, Oberkellner tn Stuttgart, gebürtig von Gündringen.
wp. Stuttgart, 16. Febr. Im Alter von 83 Jahren starb an den Folgen einer Grippeerkranknng Prälat a. D. Immanuel von Frohnmeyer. Der Verstorbene war in Ludwigsburg geboren, wandte sich tm Tübinger Stift dem Studium der Theologie zu und erhielt in Knittltngen seine erste Anstellung. Im Jahre 1881 kam er als Professor an baS Lehrerseminar tn Nagold. 1887 ins Konsistorium berufen, der obersten Schulbehörde für die Volks- und Mittelschulen in jener Zeit, erhielt er bald darauf den Titel eines Wirklichen Oberkonsistorialrats. Bon 1896 an war er Mitglied der Kommission für das höhere Mädchenschulwesen und erhielt einen Lehrauftrag für Pädagogik am höheren Lehrertnnensemtnar. 1003 erhielt er Titel und Rang eines Prälatc» und wurde 1905 Generalsupertntendent von Reutlingen.
SCB. Stuttgart, 16. Febr. Der neue Chef der Heeresleitung, General der Inf. Frhr. v. Hammerstetn-Equorb, besichtigte heute Vormittag die Truppen des Standorts Stuttgart, die sich tm Hof der Neiterkaserne tn Cannstatt in Z»g- kolonne aufgestellt hatten. Nach dem Abschrecken der Front fand ein Parademarsch statt, der bet der strengen Kälte und auf dem beschnetten Kasernenhof — man hatte etwas Sand gestreut — an die Truppen wie an die Musik große Anforderungen stellte» der aber tadellos gelang und die vorzügliche Durchbildung der Truppe bewies. Am Mittwoch kehrt General v. Hammersteln wieder nach Berlin zurück.
SCB. Stuttgart, 16. Febr. Am 9. Februar vormittags wurde tn einem Haufe der Bismarckstrabe eine 44 Jahre alte Frau tot aufgefunden. Es liegt Unfall durch Gasvergiftung vor.
SCB. Stuttgart, io. Febr. Der Landesverband der würt- tembergtscheu Presse hat sein Mitglied, den um Heimat und schwäbisches Schrifttum verdienten langjährigen Letter der Albvereinsblätter, Prof. Dr. h. c. Nägele tn Tübingen, zn seinem heutigen 75. Geburtstag zum Ehrenmitglied ernannt.
SCB. Ulm, 10. Febr. Auf der Rodelbahn an der Landstraße tn Pfuhl gab es eine Messerstecherei. Zwei Radfahrer aus Holzheim, die von Ulm her kamen, stiegen an der Rodelbahn ab und kamen mit de» Dorfburschen in Streit. Einer von den beiden Radfahrern zog sein Messer und stack blindlings umher, so baß ein verheirateter Mann und drct ledige Burschen von Pfuhl teils schwere, teils leichtere Verletzungen davontrugcn.
SCB. Ulm, 10. Febr. Am Montagabend konnten in Neu- Ulm zwei Maschinengewehre, die tadellos tm Stande waren, t» einem Schuppe» außerhalb der Stadt ausqehoben nnd der Polizei übergeben werden.