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Amtsblatt für den Kreis Calw
4. Zwangsvollstreckung in die Grundstücke (persönliches Vermögen) von Geschäftsführer Emil Bihler und der Frau Hannelore Bihler, Stuttgart.
5. Konkursantrag über das persönliche Vermögen des Geschäftsführers Emil Bihler.
6. Pensionsansprüche des Geschäftsführers Emil Bihler.
7. Freigabe von persönlichem Eigentum des Geschäftsführers Emil Bihler.
8. Klage des Geschäftsführers Emil Bihler gegen die Konkursverwaltung wegen Gehaltsansprüchen für Juli, August, September 1950.
9. Gesuche von Konkursschuldnem (frühere Angestellte) wegen teilweisen Schulderlasses.
10. Wahl von einem Gläubigerausschußmitglied.
Gleichzeitig findet auf Kosten der Säumigen ein besonderer Prüfungstermin für nachträgliche Anmeldungen statt.
Nagold, den 29. Mai 1951.
Amtsgericht Nagold Handelsregister-Veränderung
H.-Reg. A Nr. 21 — am 4. Juni 1951: Firma Theodor Rail, Ebhausen, Kreis Calw. Das Geschäft mit dem Recht der Fortführung der Firma unter Übernahme der Aktiven und Passiven ist auf den Sohn Helmut Th. K. Rail übergegangen.
Nichtamtlicher Teil
Die staatlidie Bezirks-Rindviehsdiau 1951 in Calw
Die in zweijährigem Turnus stattflndenden staatlichen Bezirks-Rindviehschauen sollen den an der Förderung der Rinderzucht interessierten staatlichen Stellen sowie den Landwirten und Viehzüchtern des Bezirkes einen Üoerblick über den Stand und die Entwicklung der Viehzucht in den einzelnen Bezirken vermitteln. Ihre züchterische Bedeutung ist größer als die der Absatzveranstaltungen, weil das beste Kuhmaterial eines Gebietes sowie die wertvollsten Deckbullen der Öffentlichkeit gezeigt werden und in Wettbewerb treten. Da der Zuchtbulle nur Mittel zum Zwecke der Verbesserung der Kühe ist, interessiert es, zu wissen, wie die Eltern der auf den Zuchtviehversteigerungen vorgestellten Bullen aussehen und was von diesen Bullen in ihrer Vererbung erwartet werden kann. Die Viehschauen, sowohl staatliche Bezirks-Rindviehschauen als auch Familienprämiierungen sind daher für die allgemeine Viehhaltung, ja für die gesamte Landwirtschaft von großer Bedeutung, besonders angesichts der Tatsache, daß weit über die Hälfte aller landwirtschaftlichen Einnahmen in Württemberg aus dem Kuhstall kommen.
Die Schau am 27. April in Calw war mit 7 Bullen und 69 Kühen beschickt. Leider fehlte hier infolge der Auswirkungen der Tricho- monadenseuche mancher gute Altbulle, so daß nur 4 Bullen in Wettbewerb traten (3 junge Vereinsbullen wurden außerhalb des Wettbewerbs gezeigt). Der überragende, erneut mit einem I. Staatspreis ausgezeichnete Bulle war „Palast 147“-Oberhaugstett, der, aus einer in das Deutsche Rinderleistungsbuch eingetragenen Arbeitskuh stammend, bereits eine Anzahl besonders ausdrucksvoller und tiefgestellter Spitzenbullen auf den Herrenberger Zuchtviehversteigerungen gestellt hat. Bei den Kuhklassen konnten einige recht gute Spitzentiere mit I. Staatspreisen prämiiert werden. Dabei waren die Jungkühe im Durchschnitt erheblich besser als die teilweise noch etwas rahmigen Altkühe. Als besonders leichtfutterig und ausgeglichen im Modell zeigten sich die Töchter des Vereinsbullen „Profit 128“-Stammheim, während die von „Hans 134“-Liebels- berg-Oberhaugstett und „Hindu 126“-Decken- pfronn stammenden Töchter durch gute Euterbildung bestachen. Auffallend war hier das gute Abschneiden der Arbeitskühe aus den Kleinbetrieben. Die beste Leistungskuh war die mit einem I. Staatspreis ausgezeichnete „Resi 1251“ des Emil Rometsch in Altbulach, die im Durchschnitt 4578 kg Milch bei 4,31 Prozent Fett = 197 kg Milchfett erbracht hatte. Die Schau in Calw hat bewiesen, daß es auch bei den klimatisch und geologisch erschwerten Verhältnissen des Schwarzwaldes möglich, ja notwendig ist, ein tiefgestelltes, leichtfutteriges Rind mit hohen Leistungsanlagen zu züchten, und daß auch die Arbeitskuh bei guter Aufzucht und Haltung auf größeren Schauen durchaus konkurrenzfähig ist.
Ähnlich wie in Calw lagen auch die Verhältnisse bei der am 28. April in Altensteig abgehaltenen staatlichen Bezirks-Rindviehschau des Zuchtvereins Nagold, zu der 11 Bullen und 61 Kühe aufgetrieben wurden. Hier waren die Jungkühe noch ausgeglichener bezüglich des angestrebten mittelgroßen Rahmens, was in der Vergebung von 2 I., 17 II. und 14 III. Preisen zum Ausdruck kam. Daneben stellen die fraglos sehr ausgeglichenen Altbullen, bei denen alle den Formklassen I und II angehörten, eine wesentliche Stütze der Zucht für die Zukunft dar. Es ist anzustreben, daß dieses gute Bullenmaterial mehr als bisher züchterisch ausgenützt und damit die Herdbuchzucht im Bezirk Nagold auf eine breitere Grundlage gestellt wird. Die Züchter aus Bösingen waren hauptsächlich mit den Töchtern des Vereinsbullen „Faust 240“, durchweg Arbeitskühen, erfolgreich. Dieser Bulle hat auch die Milchmenge, besonders aber den Fettgehalt, nachhaltig verbessert und ist als züchterisch wertvoll anzusehen, wenn er auch in männlicher Linie eine weniger gute Nachzucht gestellt hat. Von den drei in Altensteig vergebenen I. Staatspreisen holte sich der Züchter Wilhelm Koch, „Zum Hirsch“, Bösingen, mit seinen beiden vorgestellten Kühen, Mutter und Tochter, allein zwei, eine beachtenswerte züchterische Leistung!
Die Staatliche Schau ließ bei den Jungkühen eine auffallende Verbesserung in der Form und Leistung erkennen, als Erfolg planmäßigen züchterischen Strebens. Sie haben beispielhaft gezeigt, was der züchtende Landwirt trotz manchmal schlechter betriebswirtschaftlicher Voraussetzungen im Vergleich zu günstigeren Gegenden des Landes in zäher unermüdlicher Arbeit in seinem Betrieb und an seinem Viehbestand und bei unbestechlicher Selbstkritik erreichen kann, und werden ein Ansporn sein, auf dem Erreichten weiter aufzubauen.
Sonntagsrückfahrkarten
Sonntagsrückfahrkarten zur Ausstellung „Pforzheimer Woche“ vom 1. bis 10. Juni 1951. Vom Bahnhof Calw wird uns gemeldet: An die Besucher der Ausstellung „Pforzheimer Woche“ in der Zeit vom 1. Juni bis 10. Juni 1951 können Sonntagsrückfahrkarten, auch blanko, im Umkreis von 50 km um Pforzheim nach Pforzheim an folgenden Tagen ausgegeben werden:
a) zu den Sonntagen, den 3. und 10. Juni, mit tarifmäßiger Geltungsdauer und
b) am 1., 5., 6. und 7. Juni mit eintägiger Geltungsdauer von 0 bis 24 Uhr.
Zu b) gelten die Karten zur Rückfahrt nur, wenn sie von der Ausstellungsleitung abgestempelt sind.
9. Juni 1951
Aus dem Gemeindeleben
Schömberg. Im Juli wird das Ensemble des Jungen Theaters Stuttgart mit einer Freilichtaufführung von Shakespeares „Was ihr wollt“ gastieren. Um die etwaige Aufführungszahl festlegen zu können, liegen in den Sanatorien, Kurheimen und Geschäften Eintragungslisten aus. — Am 4., 5. und 6. August 1951 wird der Schömberger Turn- und Sportverein sein 50jähriges Jubiläum feiern. Die Vorbereitungen zur festlichen Ausgestaltung dieses Ereignisses beginnen schon jetzt.
Wildbad. Die Aufnahmeprüfung zur Oberschule wird am 12. Juni 1951 in der Wilhelmschule durchgeführt. Zugelassen sind Schüler der 4. Grundschulklasse sowie höherer Klassen der Volksschule, die am 1. September das zwölfte Lebensjahr noch nicht überschritten haben.
Neuenbürg. Am 4. Juni hielt der Verkehrsverein eine außerordentliche Mitgliederversammlung ab. Auf der Tagesordnung standen vor allem wichtige Fragen des Fremdenverkehrswesens.
Wenden. Für die Hilfe bei der Brandbekämpfung in der Nacht vom 23./24. Mai 1951 sagen wir der Mot. Feuerwehr Nagold, den Feuerwehren Wenden, Wart und Ebershardt und ihren Führern herzlichen Dank.
Auch der Bevölkerung von Wenden und den Nachbardörfern danken wir für ihren aufopfernden und selbstlosen Einsatz herzlich. Durch den gemeinsamen und schnellen Einsatz ist es mit Gottes Hilfe gelungen, den Brand bis zu dem Zeitpunkt löschen zu können, an dem der Feuerteich erschöpft war. Andernfalls hätte es die gleiche Katastrophe geben können wie im Jahre 1945, der ein Viertel unserer Gemeinde zum Opfer gefallen war, zumal es nach einem sehr heißen Tag zu starkem Funkenregen über dem ganzen Unterdorf gekommen war.
Der schnelle Einsatz der zwei großen Nagolder Motorspritzen hat sich sehr bewährt. Auch die neue, vor wenigen Wochen erst erworbene Motorspritze von Wart hat einen Schaden mit verhüten helfen, der ein Vielfaches ihrer Anschaffungskosten überstiegen hätte.
Im Namen der Gemeinde und zugleich der Brandgeschädigten
E r h a r d t, Bürgermeister
Rohrdorf. Die Reihe der in letzter Zeit hier neu eröffneten Geschäfte wurde nun um ein weiteres Fachgeschäft bereichert. Die bekannte Elektro-Firma Gottlob Büxenstein hat nun in Angliederung an ihr Elektro-Installations- geschäft an der Hauptstraße ein neues Ladengeschäft eröffnet.
Un£alldironik Vor der Gärtnerei Barth in Calmbach wurde ein sechsjähriges Mädchen beim Überqueren der Fahrbahn von einem Pkw. erfaßt. Mit schweren Verletzungen mußte das Kind ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Unfall dürfte durch Unachtsamkeit des Kindes beim Überschreiten der Fahrbahn verursacht worden sein. — Auf der Albbrücke in Herrenalb fuhr ein Pkw. auf einen entgegenkommenden Pkw. auf. Eine Frau erlitt Verletzungen und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Verschulden trifft den einen Pkw.-Fahrer, der die Kurve bei dieser Brücke geschnitten hat. — Um am Ortseingang von Hirsau einen Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Lastzug zu vermeiden, fuhr ein Kradfahrer auf den Bürgersteig und stürzte dabei. Er mußte ärztliche Hilfe _ in Anspruch nehmen. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt.