Aus dem Leben u

Kurstadt Herrenalb Neues Jahr bringt neue Aufgaben

Rechtzeitig befaßte sich der Gemeinderat mit den neuen Problemen, die entschieden und gelösi sein müssen, ehe die Saison 1951 ihren Anfang nimmt. An vordringlichster Stelle stand die Parkpiatzfrage für Pkw, da infolge des zunehmenden Verkehrs die seit­herigen Zustände nicht länger mehr belassen werden können. Die Frage war: Soll auf dem Rathaus-Vorplatz zunächst ein Parkplatz ohne größeren Kostenaufwand eingerichtet werden oder nicht? Da bei den Gemeinde- räten Stimmengleichheit herrschte, gab Bür­germeister Langienstein den Ausschlag; er entschied sich 'dafür. Damit werden 'das seit­herige unschöne Bild und der nicht unge­fährliche Zustand an derOchsenbrücke hoffentlich schnellstens verschwinden. Im Bereich des Kurgartens wurden Neuanpflan- zumgen genehmigt; für den Kursaal selbst werden eine weitere Bestuhlung und Leuch­ter für die Nordterasse beschafft werden. Im Schwimmbad werden Instandsetzungen nach Maßgabe der finanziellen Mittel vorgenom­men werden; Liegepritschen werden dieses Jahr in größerer Zahl vorhanden sein. Die Oberflächenbehandlung der Kurprome­nade wird in Angriff genommen, wenn die unterirdischen Kabel für idle weitere Be­leuchtung des Gehwegs gelegt und die Masten aufgestellt sind. Der Straßenteil vor der Ein­mündung in den Bahnhofsplatz und der Schlußteil des Panoramaweges über den Mayenberg werden hergerichtet. Man­cherlei Wünsche wären noch zu befriedigen; doch kann die völlige Restaurierung nur schrittweise vorgenommen werden. Die Stadtverwaltung beteiligt sich an der Ge­meinschaftswerbungSchjwanzwaMBaden - see mit 600. DM. Die Sommerpraspekte werden neu aufgelegt; die Vorarbeiten wer­den <dem Kurverein übertragen. Die Stadt­gemeinde erhielt 'aus dem kommunalen Aus- gleichsihilfsstock für die Rechnungsjahre 1949 uhid 1950 auf Anweisung des Innenministe­riums 6000. DM. Die Bildung eines ge- gemeinschaftlächen Jagdbezirks Herrenalb wird beschlossen. Der Haushaltsplan der Stadt für das Rechnungsjahr 1950 wurde vorn Lamdnatsamt geprüft, die Hebesätze wurden genehmigt.

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Bürgermeisteramt Beihingen

Vom 22.1. bis 27.. 1. 51 fand hier ein Melk- kruirs unter Leitung von Melklehrer Geckeier vom TAenzuchtamt Herrenberg statt.

Früh und abendis erlernten dlie elf Kurs­teilnehmer in drei Ställen das gründliche Melken nach Allgäuer Art. Tagsüber wurden sie in Lehrkursen in die Theorie des Melkens eingeführt, sowie mit der neuzeitlichen Füt­terung und Pflege des Viehs vertraut ge­macht.

Zu den Vorträgen am Abend war auch die Einwohnerschaft geladen. Am ersten Vor­tragsabend sprach Kreisobmann Bürgermei­ster M a e t - Sommenbardt über Marktrege­lung und allgemeine wirtschaftliche Fragen. Im Anschluß daran unterrichtete Fräulein Kaiser- Tedmaeh ihre Höfhrer über Hühner­haltung und Kückenaufzucht. Der zweite Abend wurde durch einen Vortrag des Herrn Landwirtschaftsrat Harr - Nagold über Schweinehaltung und Schweinezucht ausige- fiüllt. Zum Abschluß des Kurses sprachen Herr Dt. Stegmann vorn Landwirtschafts- amt Nagold über Futterfoau und Saatkartof­feln und R. V. Rat Dr. EM äder über Eu/ter- krankbaiten und Deckseuchen.

Die interessanten Vorträge waren gut be­sucht. Utes in dem Melkkurs Gelernte soll nun praktische Anwendung finden.

Bürgermeisteramt

nserer Gemeinden

Bekanntmachung über die Veränderungen und Ergänzungen am Wassertriebwerk T Nr. 23 an der Nagold der Firma Vereinigte Etui­fabriken GmbH, Unterreichenbach auf Markung Unterreichenbach Die Firma Vereinigte Etuifabruiken GmbH, U.iterreichenbach hat um Genehmigung nach­folgender Veränderungen foeziw. Ergänzungen an ihrem Wassertriebwerk T Nr. 23 nachge­sucht:

1. Vergrößerung 'des Querschnitts des Qber- kanals mit Betonverklaidumg und Einbau einer neuen Kamaleinlaßfalle und einer Leerlauffalls oberhalb der Eisenbahnbrücke,

2. Einbau einer Fischtreppe mit Ledhschuß- kanal oberhalb der Eisenbahmbrücke,

3. Tieferlegen der Sohle des seitherigen Un­terkanals, soweit .dies durch den Einbau der Francis-Turbine bedingt Ist (ohne Gefäll- erhöhumg).

Einwendungen gegen das Wasserbaugesuch sind 'innerhalb von 14 Tagen vom Tag der Veröffentlichung an gerechnet beim Land­ratsamt, Zimmer 11, amzmbriingem, woselbst Pläne und Beschreibungen der Anlage zur Einsichtnahme aufliegen. Nach Ablauf dieser Frist können Einwendungen nicht mehr er­hoben wenden.

Landratsamt

Jägerprülung

Das Kreisjagdamt Calw hielt am.Montag und Dienstag dieser Woche eine Jägerprüfung ab. Erstmals seit Kriegsende fand diese Prü­fung auch dm Fnedeif statt, nachdem dlie Vor­aussetzungen dazu geschaffen werden konn­ten. Seitdem ein Teil der Jagdreviere von der Besatzung zur Bejahung durch deutsche Jäger freigegeben ist, und seitdem die Möglichkeit ziur Beschaffung von Jagdwaffen auch wieder besteht, war das Interesse an der Abhaltung einer Prüfung groß. Es stellten sich 31 Be­werber zur Prüfung. Davon kannten 20 Be­werber das vorgeschriebene Prüfungszeugnis mit nach Hause nehmen, das diesen Jumg- jägem die Möglichkeit gibt, sich der Gilde der Jägerschaft anzuschliießen. Die Prüfung wurde durch eine Kommission bewährter Jäger abgenommen, nämlich durch Forst­meister Schmld, Bad Teimach, Oberlehrer i. R. Seybold, Calw und Bürgermeister a. D. Meyle, Calw. Eime solche Jägerprüfung be­steht lim der Beantwortung mündlicher und praktisch zu lösender Fragen und Aufgaben und umfaßt folgende Gebiete: Waffenkumde und praktische Handhabung der Jagdwaffe, Grumdzüge der Jagd- und Naturschutzgesetz­gebung, Kenntnis des heimischen Wildes und seiner Jagdarten, Jagdhumdehaltumg und -führung, Wildverwerüung.

An den Prüfungsgebieten ist zu erkennen, daß eine Jägerprüfung keinesfalls sozusagen Formsache ist; ohne gewisse Grundkennt- niisse lassen sich praktische Fragen aus den Prülfiungsgebieten schlechthin nicht beant­worten. Das A und O der Jägerei bleibt neben der Beseitigung der Schwarzkittel ge­rade in der heutigen Zeit, in der durch den Zusammenbruch 1945 und seine vielfältigen Folgen die Wdddbestände weiterhin zerrüttet wurden, die Waldhege und der Naturschutz. Der Sinn der Hege soll und darf natürlich ruftht so verstanden werden, einen der Zahl nach 'großen Wildstamd heramzuzidhem, son­dern er muß in dem Ziel 'gesehen werden, in Anpassung an die Forderungen der Lan­deskultur, der intensiven Land- und Forst­wirtschaft einen sehr geringen aber um so ge­sünderen, in Wiildart und Gewüchtsstärke starken Wildlstamd heranzuhegen und zu er­halten. Der Jäger soll aber auch die nicht- jagdbare Kreatur im seine Hege einbeziehen, er soll sich insbesondere für die Erhaltung

der heimischem Vogelwelt und hauptsächlich de.- Arten, idie mit dem Vordringen der Zivilisation dam Aussterben preisgegeben Sjnd, eiinsetzem und für die Erhaltung ihrer letzten Brutstätten sorgen. Wenn er das tut, das alte jagdLche Brauchtum und 'die Waid­gerechtigkeit pflegt, dann wird er auch jeder­zeit idie Anerkennung bei Außenstehenden finden. Der von einem tiefen Sinn begleitete alte Jägerspruch

Das ist des Jägers Ehrenschild, daß er beschützt und hegt sein Wild, waidmännisch jogd, wie sichs gehört, den Schöpfer dm Geschöpfe ehrt, darf daher auch den Jumgjägam wärmstems ans Herz gelegt werden.

Die Prüfung haben bestanden: Gaigle. Adolf, Calw; Büxenstein, Hans, Igelsloch; Scheurenbramd, Gottlob, Deckempfronn; Süßer, Albert, Deckenpfronn; Sprenger, Bal­thasar, Ebershardt; Großmann, Gottl,. Schön- bromn; Hommamn, Georg, Bad Tedmach; Hoiziimger, Gottlieb, Gültlimgem; Demgler. Eugen, Schönbromn; Erhard!, Christian, Wen­den; Held, Otto, Rohrdorf; Stold, Wilhelm, Oberkailwangen; Proß, Otto, Sulz a./Eck; Beuttler, Reinhold, Deckempfroinn; Burkhardt, Helmut, Neuweiier; Wacker, Friedrich, Hoiz- 'brornn; Martini, Ferdinand, Emmingen; Klenk, Willy, Loffenau; Kirn, Hubert, Wald­dorf; Nothacker, Hans, Emberg.

Standesamtliche Nachrichten

* Stadt Neuenbürg

Januar 1951

Geburten: Rudolf Blum, Flaschners, 1 T., Gmmtans Aböls, Buchhalter 1S.

Eheschließungen: Heinrich Plenske, Hauptüehrer i. R., Gräfemhouisein und Rosine Wolftmger, Gräfenhausem. Wolfgang Kraidler, Friseur, Neuenbürg und Lobte Jacob geb. Strecker, Neuenbürg.

Sterbe fälle: Johannes Geiger, Maschi­nist, 73 J. Wilhelm BQaich, Säger, 80 J.

Kirchliche Nachrichten

Evang. Gottesdienste in Calw Sonntag, Ocul'i, 25. Februar 1951: 9 Uhi Christenlehre (Töchter, Entlassung des älte­sten Jahrgangs), 10 Uhr 'Gottesdienst im Ver­einshaus (Geprägs), 10 Uhr 'Gottesdienst dm Krankienhaus (Leube), 11 Uhr Kindergotbes- dienst, 20 Uhr Bibelwochie für Frauen und Mädchen.

Montag, Dienstag und Donnerstag je 20 Uhr Bihelwoche für Frauen und Mädchen.

Mittwoch, 28. Februar: 8.15 Uhr Schüler­gottesdienst, 9 Uhr Betstunde, 20 Uhr Kir­chenmusik des Schwarzmeer-Kosakenchons in der Kirche.

Samstag, 3. März, 20 Uhr dm Veneins- hnus: öffentlicher Vortrag von Direktor Max Mülter-Schoeli, Stuttgart, über das Thema. Meine Frau.

Evang. Gottesdienste in Nagold Sonntag, Oculi, den 25. Februar 1951: 9.30 Uhr Gottesdienst (P), 10.45 Uhr Kündengottes- dienst, 11.15 Uhr Christenlehre (Sohne), 19.30 Uhr Abendgottesdienst (Vereinshaus).

Montag, den 26. Februar 1951 : 20 Uhr Mütter- und Männerabemd (Vereimshaus).

Mittwoch, den 28. Februar 1951: 7.50 Uhr Schülergottesddenst (Oberschule), 8.30 Uhr Volksschule, 20 Uhr Bibelstunde (Veredms- haus).

Donnerstag, den l.März 1951: 14 Uhr Mis- siomsverein (Venedmslhaus).

Iselshausen

Sonntag, 9.30 Uhr Gottesdienst (W), 10.30 Uhr Christenlehre. 11.15 Uhr Kindergottes- dienst.

Mittwoch, 19.30 Uhr Bibelstunde.