Autos, die sich selbständig machen

«800 «raftwagen geraten in Diebeshand. Aber nur 80 verlchwiudeu ganz. Groß« Wagen werden auvgeweidct,

' kleine verschrottet.

Von Herbert Langen scheibt.

Die Automobilindustrie trifft zahlreiche und Wirkung«- -volle Sicherungen gegen den Diebstahl von Kraftwagen. 'Trotzdem wechseln in Deutschland durchschnittlich sedcn Tag v-.er bis fünf Wagen den Besitzer, ohne daß der wirkliche Eigentümer damit einverstanden ist. Sehr haufra liegt ^av an seiner Unachtsamkeit. Er benutzt nicht den Sicherheits­schlüssel, der sede unerwünschte Ingangsetzung des Motors verhindert oder schlicht, wenn er von dem Schlüssel Gebrauch gemacht hat, nicht die Fenster seines Wagens, läßt vielleicht auch die Türe zu dem Führersitz unverschlossen. In rnhigeren Landesteilen ereignet es sich häufig sogar, daß ,emc»ld die Garagenmiete spart und sein Auto ständig vor seiner Haus­tür umherstehen läßt, auch nachts. Eines Morgens darf er dann wieder zu Fuß gehen, weil das Auto sich m kundiger Hand selbständig gemacht hat. Nun aber soll die Polizei Hel- send einoreifen. Sie gibt sich schon rechtschaffene Mnhe, wen in solchen Fällen eine Belohnung meist sicher ist und auch weil es im Amte einen guten Eindruck macht, wenn ein Hüter der Ordnung ein gestohlenes Auto saßt.

Dazu reichen aber flinke Beine nicht auS. Erfolg ver­bürgen nur gründliche automobilistische Ken: sse. In den großen Städten gibt es Schutzleute, die einfach .oelhalte Auto­markenkenner sind und es in der Wiedcrentdccknng gestohlener Autos zu wahren Rekordleistungen bringen konnten, weil ihnen wichtige Kennzeichen der entwendeten Fahrzeuge selbst bet Durchführung schlauer Verwandlungskünste noch auf­fallen. Schutzleute mit derartig geschultem Blick gibt es nur dort, wo man viel Autos zu sehen bekommt, also in den Groß­städten. Dieser Umstande verdanken cs die Berliner Auto- besiher, daß die 1200 im Fahre 1930 in Berlin eigenmächtig davon gefahrenen Autos fast alle wieder gefunden sind, und nur noch 30 auf der Verlustliste blieben. Tie sogenannte Provinz büßte durch Diebstahl 1300 Wagen ein, von denen noch iünfzig fehlen. .

Die Polizei würde sich glücklich schätzen und höchstes Lob verdienen, wenn ihr in dem gleichen Verhältnis auch die Auf­klärung anderer Verbrechen gelänge. Davon kann nicht ent­fernt die Rede sein. Tie Wiederfindung geraubter Autos er­weist sich aber schon deswegen leichter als die Miedcrbrin- gunq beispielsweise gestohlener Hundertmarkscheine oder Perlenhalsbänder, weil ein Auto sich weder in der Brief- noch in der Westentasche verbergen läßt, sondern in seiner vollen Größe durch die Gegend schweist und von vielen Leuten gesehen wird, ehe cs getarnt werden kann.

Das weiß nicht nur die Polizei, sondern das wissen auch die Diebe, die sämtlich fahrkundige und über die Durchschnitts- intelligen; der Verbrecher hinausragende Leute sind. Es kommt ganz vereinzelt auch einmal vor, daß ein Verbrecher, der nicht falsren kann, sich in einherrenloses" Auto setzt. Aber das läuft so gut wie immer auf eine Selbsthinrichtung hinaus. Tie meisten Autodiebe verlieren an ihrem Raub schon alle Freude, wenn das Benzin des gestohlenen Wagens ausgegangen ist. Tann lassen sie ihn stehen, wo er will, und begnügen sich mit den leichter zu versteckenden wertvolleren Teilen der Inneneinrichtung. So verfahren Verbrecher, die sich über die Zeitereignisse auf dem Laufenden halten und genau missen, daß auch die Grenzübertrittsstellen von Auto- viebsiählen meist rechtzeitig Kenntnis haben. Sehr oft be­nötigen die Verbrecher das zufällig gefundene, aber nicht ganz zufällig mitgenommene Auto nur als Hilfsgerät für die Durchlührung eines anderen Verbrechens, zum Beispiel eines schweren Einbruchs.

Verhältnismäßig groß ist aber die Zahl der kleinen Wa­gen, die dauernd verschwinden. Tie lohnen im Gegensatz zu den großen nicht das Ausweiden und werden einfach kurz und klein geschlagen und mit Ausnahme der wertvolleren Ausrüst­ungsteile zu Schrott verarbeitet, denn dafür finden sich immer Abnehmer. Im allgemeinen also scheint sich die Verbrecher­welt darüber klar geworden zu sein, daß der Autodiebstahl mit allzu großen Schwierigkeiten und Gefahren verbunden bleibt und daß cs besser ist, der Polizei bei der Wiederfindnng entgegcnznkommen. Selbst die Berliner Wagen, die nach Polen und die rheinländischen, die nach Frankreich und Belgien, also den nächst gelegenen Grenzen, entführt werden sollten, sind durchweg den Häschern in die Arme gefahren. Das ist keineswegs ermutigend und spricht sich in Verbrecher- kreisen sehr rasch herum.

IklklIM

Die der N(Nld!'?rc

Besuch in der gieß!.» Menagerie der Weit.

Von F e r r y W a s h b o r n - New ?sork.

Wem die Gelegenheit sich einmal bietet, den, Warenstaus der wilden Tiere einen Besuch abzustatten, der wird an der Einganastür in großen Lettern ungeschrieben finden:Feder, der durch diele Tür geht, mt es aus seine eigene Gefahr." Eine Handbreit darunter steh,:Alles, was Sie hier suchen, ist vcr- täli'Iich." Dieses seltsame Handelshaus befindet sich zu Ho lokeu in New Ferset). Als El,es des Unternehmens wirkt M,sler John T. Benson, der amerikanische Vertreter der welt­berühmten hambnrgischen Finna Hagmibeck. Er verkauft Tiger und Elefanten, Girafscn und A sc», dressierte Pferde, Känguruhs, Nashörner, Schlangcngiii njw.

Geht man durch die Vorhalle hindurch, so gelangt mail in einen mächtigen Raum, der wie ei> e große Krasuvagen- halle anssieht. Rings herum an den Wänden sind einzelne Käsige und größere'Beischläge, in denen sich Elcsanlcn, Ze­bras, Giraffen, Kamele und Büsfcl befinden. Ueber dielen Käfigen lausen dann in mehreren Stockwerken kleinere Käfige an den Wänden entlang, und hier sind schwarze und braune Bären, Löwen und Tiger, Assen in großer Zahl eingesperrk. Polizeihunde begrüßen'den Eintrelenden mit wütendem Ge­bell, zahme Assen springen a» ihm empor: es herrscht wilder Lärm und Bewegung, und ruhig ist in diesem Gewirr nur der Eigentümer dieser riesigen Menagerie, der in jahrzehnte­langem Verkehr mit den Tieren sich eine philosophische Welt­anschauung und die nötige Genuilsrnhc erworben hat.

Das Telephon klingelt, Benson geht heran »nd spricht mit einer 'New Sjorkcr Filmfabrik, die innerhalb von zwei Monaten hundert' Kamele haben möchte, achtzehn zum Reiten und die übrigen als Lasttiere. Benson erklärt ruhig, daß er­ste erst in vier Atonalen liefern könne, und zwar loste» die Rcitkamele 34 OM Mark das Stück, die anderen Kamele 2500 Mark. Das Geschäft ist abgeschlossen. Die hundert Kamele werden von den Hagcnbcck-Farmen in Indien und Südafrika verschisst werden, paradieren ein paar Wochen bei den Auf­nahmen eines Monsterfilms in Los Angeles lind können dann sehr viel billiger an zoologische Gärten oder Zirkusse abge­geben werden. 'Nicht alle Orders in diesem merkwürdigen Geschäft sind so leicht auszusühren. Ta bestellt zu in Beispiel der Zoo in St. Louis oder der in Cincinnati jeder ein Rhi­nozeros in vorzüglichem Zustande. Ter Auftrag wird nach dem Hamburger Hauptgeschäft wcitergegeben, und von dort geht dann die Order nach Indien. So viele Tiere man auch in den Farmen der Firma hat, Rhinozerosse sind ein so seltener Artikel, daß sic erst gesucht werden müssen. Nach sieben Monaten kommt dann die Mitteilung, daß inan zwei weibliche Rhinozerosse von voriresslicher Bejchajscnheil ge­fangen hat. Nnil beginnt aber erst die Schwierigkeit der Verschifsung, denn diese Dickhäuter sind recht anfällige Tiere, und man muß sie mit größter Vorsicht behandeln. Wirklich holt sich denn auch das eine Erkältung, stirbt in New Aork an einer Lungenentznudung, und während cs in lebendigem Zustande 40 000 Mark wert war, kann man nun die Haut nur mehr noch für 1200 Mark an ein naturgeschichtlichcs Museum verkaufen.

Nicht minder schwierig sind Aufträge zu erfüllen, bei denen es sich um dressierte Tiere handelt. Da verlangt ein Löwenbändiger einen besonders schönen Löwen, der darauf dressiert sein soll, am Schlüsse der Vorführung würdevoll aus der Zahl der übrigen heraus zu schreiten und sich aus ein Lager neben dem Bändiger zu legen. ES muß ein ganz be­sonders schönes und zugleich sehr zahmes Tier ausgesucht werden; dieses wird dann daran gewöhnt, sich auf ein Lager zu legen, aus dem es immer eine Fleischmahlzeit findet. Man legt schließlich eine angezogene Puppe auf das Lager, neben der sich der Löwe niedcrläßt, und zuletzt tritt der Bändiger an die Stelle der Puppe.

Ein anderer Dresseur verlangt ein Pferd, das sich nach Mcnschenärt ins Bett legt. Auch das inußte man einem geeigneten Tiere beibringcn.

Der merkwürdigste Auftrag, den wir je erhielten", sagte Benson,war der nach einem Liter Schlangengift; er kam von einer südamerikanischen Universität, um Serum hcrzu- stellcn, und wir mußten das Gift über ein halbes Jahr von indischen Giftschlangen sammeln lassen.

Ter größte Auftrag war der eines Zlrknsses; er belief sich auf 12 Elefanten, 35 dressierte Pferde, 9 Eisbären, 11 Löwen und 7 Tiger. Im Jahr verkaufe ich etwa 3000 Assen und 60 000 Vögel, 130 bis 160 dressierte Löwen, 30 Tiger, 35 ausgewachsene und etwa 15 kleine Elefanten und dazu eine Anzahl Leoparden, Zebras, Gnus, Büffel usw. Am höchsten werden gegenwärtig Giraffen bezahlt, weil sie am schwersten zu bekommen und zu befördern sind. Eine Giraffe kostet etwa 50 000 Mark, ein Rhinozeros 40 000, ein ausgewachsener sibi­rischer Tiger 8000 bis 12 000 Mark."

Aus Württemberg

Wahlen in der evangelischen Landeskirche.

Der Tag sür die Neuwahlen zum Landeöktrchentag und Kircheugcmeinderat ist vom Kirchcnpräsidenten der Evangc tischen Landeskirche in Württemberg auf Sonntag, 8. März l!,8l, festgesetzt worbe». Die Wahllisten für beide Wahlen sollen spätestens vom 15. bis 20. Februar zu jedermanns Einsicht ansliegen. Das Wahlergebnis wird am 18. März i» den Gottesdiensten bekanntgegeben. Die besonderen Wahl Vorschriften für den Landeskirchentag bestimmen die Anzahl der weltlichen und geistlichen Abgeordneten für die cinz.lncii Kirchen bezirke. Insgesamt sind zu wählen 40 weit liche »nd 20 geistliche Abgeordnete. Während im allgemeinen die 40 Kirchenbczirke je einen weltlichen oder einen geist­lichen Abgeordneten zu wählen haben, entfallen ans die Be­zirke Balingen, Eanilstatt, Eßlingen, Heilbronn, Ludwigs- bnrg »nd Ulm je ein Abgeordneter beider Arten. Stuttgart wählt als einziger Bezirk vier weltliche und zwei geistliche Abgeordnete. In Stuttgart wird »ach den Grundsätzen der Verhältniswahl, in den übrigen Bezirken nach denen der Mehrhcitswahl abgcstimmt. Die Wahlvorschläge müssen bis spätestens 16. Februar 8 Uhr abends beim Vorsitzenden deS Bezirkswahlausschnsses tDekanatamtj cingereicht sein. Die zngclassenen Wahlverschläge sind bis spätestens 28. Februar öffentlich bekanntzngeben. Die besvndercn Vorschriften für die K i r ch e n g c m ei n d e ra t s w a h l en bestimme» im allgcm inen die Neuwahl derselben Zahl von Kirchenge- inetnderatsmitgllcdcrn, wie bei der Wahl vor sechs Jahren. Hier ist die Einreichung von Wahlvorschlägen nicht vorge- schrieben.

Bevö>ker«»gsbelvegu,lg in Württemberg.

Laut Mitteilung des wnrtt. Stat. Landesamts war die Bewegung der B vvlkernug in Württemberg im dritten Vierteljahr 1020 folgender: Die Zahl der Eheschließungen betrug 5601; sie hat gegenüber dem 3. Vierteljahr 1020 um 846 nbgcnommen. Die Zahl der Lebendgeborenen l1125Sj hat sich gleichfalls verringert, und zwar im Vergleich zum 8. Quartal 1029 um 80, im Verglich zum 2. Quartal 1L30 um IlOO. Die Zahl der Gestorbenen ivar 6885; das sind 64 Tote mehr als im Vcrglcichsquartal deS Vorjahres. Die Säug­lingssterblichkeit ist etwas gestiegen. Es sind 718 Kinder im ersten Lebensjahr gestorben gegenüber 712 tm 3. Quartal 1020. Auf 100 Lcbendgcborene kamen 6,4 Stervcfälle von Säuglingen. D-r Geburtenüberschuß stellte sich auf 4377, bas bedeutet gegenüber dem 3. Quartal 1020 <4817> ein Weniger von 144, gegenüber dem Vorguartal l4782) ein solches von 408. Die Gcbvrencnübcrschußziffer fiel von 6,0 im 3. Quar­tal 1020 auf 6.7 jetzt.

Fürsorge für Versicherte aus de« abgetretene« Gebiete«.

Vv» zuständiger Seite wird mitgetetlt: In der nächsten Nummer des Amtsblatts des Wnrtt. Innenministeriums kommt die Bekanntmachung des Neichsarbcitsministertums vom 28. November 1980 irber die Fürsorge für Versicherte aus de» nach dem Vertrag von Versailles abgetretenen Ge­bieten zum Abdruck. Die Fürsorge, deren Durchführung ausschließlich den deutschen Trägern der Unfall-, Jnvaliden- und Angestelltenvcrsich-rung, sowie der knappschaftlichen Pcnsivnsversicherung obliegt, wird unter ganz bestimmten Voraussetzungen gewährt, soweit ein Anspruch auf Leistun­gen aus der Unfallversicherung, Invalidenversicherung, An- acstelltenvcrsichcrung oder knappschaftlichen Pensionsversiche- rnng besteht. Sie ist ein Ausgleich für den Schaden, der den Bercherten bezüglich ihrer Ansprüche aus der Unfall-, Invaliden-, Angestellten- und knappschaftlichen Penstvnsver- sichernng durch den Wechsel der Staatshoheit in den nach dem Vertrag von Versailles abgetretenen Gebieten entstanden ist. Die Ob7rämter lBersicherungsämterl und die Bürgermei­sterämter (OrtSbehörden für die Arbeiter und Angestellten- versicherung) können in der Sache nähere Auskunft erteilen.

Senden Sie Ihren Angehörigen im Ausland das Calwer Tagblalt

Lilien auf dem Felde

Roman von Fr. Lehne.

01. Fortsetzung ,Nachdruck verboten

Ach, Papa, verschone mich doch mit deinen Pre birzcen; ich bin stebenundzivauzig Fahre gewesen in, weiß genau, was ich will. Fm entscheidenden Augen blicce finde ich stets das Rechte. Fch habe es dir scho, verschiedentlich bewiesen! Fetzt entschuldige mich. Ma rna hatte vorhin telephoniert, daß sie mich bei ihrei Vorbereitungen zur Reise braucht!"

*

Die Vermehrenschen Damen waren abgercist- st beabsichtigten, sich erst noch einige Tage in Berlin'auf Anhalten, da Peter von Wcstenseld den dringende, Wunsch geäußert, mit ihnen zusammen zu sein, uni das wenigstens konnte Astrid ihm nicht verweigern.

Während die Gebeimrätin mit Ursula fast imme unterwegs mar und im Einkäufen und Serumbmn nieln und im Genießen der Großstadt ihre ganze Ner vosität verlor und unermüdlich »nd frisch wie ein Inn aes Mädchen wurde, hielt sich Astrid meistens br Adelheide auf. die im ruhigeren Potsdam wohnte. Tb beid-n batten eine starke Sympathie für einander.

Astrid, ich wundere mich, daß deine Mama st«" f, sehr ans diese Reise nach Ostende kapriziert hat! Wil sie noch immer de» Ernst der politischen Lage nicht ein feh-n?" fragte Adelheids.

Die beiden jungen Damen saßen beim Tee in de: geräumigen, mit beanemen Korbmöbeln, vielen blü .5» Flumen und großen, grünen Blattpflanze, nusgestatteten Loggia vor Adelheids Wohnzimmer.

'"Ec ein großes, verwöhntes Kind, Hei sehr eigensinnig. Papa gibt ihr um de-? lie vcn Friedens Willen nacb Zie läßt sich niemals über

^Ä'tssenücit."''^ Befürchtungen verlacht sie in ihre:

Sie sin- aber nicht zu verlachen!" sagte Adelheid' und dann umfaßte sie die Schwägerin und Freundin Fch habe solche Angst, solche wahnsinnige Angst vo dem, was uns droht fühlst du es denn nicht?" Si schluchzte auf.

Liebreich streichelte Astrid die Weinende: sie hati die immer ruhige, stets so maßvolle Adelbeidc not nie sio fasinngslos gesehen; sie war erschreckt dadurck _ »Beruhige dich, Liebe! Fn deinem Zustand setz nebst dn alles viel schwärzer! Bernhard und Pete sind doch guten Mutes!" tröstete sie.

-.Sie verstellen sich. Fch Hab' sie wohl beobachtet Fühlst -n denn die Svannnng nicht, die überall i der Luft liegt, seit Oesterreich den Kvieg an Serbtei erklärt hat? Beobachte die Leute auf der Straße! Mai wartet wartet auf etwas Schreckliches. Nnansblelb liches au fden Krieg! Und der Krieg kommt! Blei be bei rmr, Astrid, gib deine Reise auf! Bl»tbe bet mii wenn Bernhard fort muß!" Sie preßte ihr Gestüt a, Astrchs Schulter, und ihr Körper bebte so. daß Astrii dre Weinende stützen mußte.

Fa, meine Heide! Mit tauseud Freuden!"

O. ich danke Dir für dieses Opfer, Du Liebe!"

Es ist gar kein Opfer mir liegt wenig an diese Reise."

Adelheide wurde ruhiger; doch ungläubig schüttelt' sie den Koif als Astrid weiter sprach;Sicher bleib der Konflikt zwischen Oesterreich und Serbien lokal« siert es kann ja gar nicht anders sein! Diese unae henere Verantwortung, einen Weltbrand zu entfes seln. nimmt letzten Endes kein Staut auf sich e wirb im letzten Augenblick doch zurückscheccken."

Aber sie glaubte es selbst nicht mehr so recht, da si sich der Worte erinnerte, die Alfred Nebfeld erst kürz ich gesagt. Bis dohin hatte sie gar nicht ernstlich dar über nachgedacht, was alle Gemüter erregte; abe dre Luft in Berlin wirkte -och eigenKimltchk Sie selbl war voller Unruhe und Erwartung wie eine geheim

»tsvolle Strömung war es, die alle Menschen durch­flutete, und nach einem Ziele ritz.

Hättest Du doch recht!" sagte Adelheide leise und schloß die Augen; mit Rührung blickte Astrid auf die junge Frau.

Bernhard und Peter kamen heute früher vom Dienst. Die Herren beabsichtigten, am Abend mit den Vermehrenschen Damen ans Wunsch der Geheim­rätin noch irgendeine der zahlreichen Vergnügungs­stätten zu besuchen. Beiläufig warf Peter da hin:Du, Heide, es ist nicht ausgeschlossen, daß Papa morgen mit Sauna kommt, weil sie Astrid vor ihrer Abr-ise noch mals sehen wollen." Er vermied dabei den Blick der Schwester.

Adelheide richtete sich auf.Papa kommt? Fetzt- zur Erntezeit? O, das hat einen tieferen Grund ich weiß es! Uebrigens: Astrid reist nicht: sie bleibt bei mir."

Astrid!"

Dankbar sah Bernhard auf bas schölte Mädchen, das ihm zunickte

Fa, Bernhard! Sic bleibt bei mir, weil Du doch fortmußt!" Adclhcides Stimme erstarb in einem heiseren Flüstern; betreten blickten sich die Herren an.

Bernhard war, entgegen seinem Versprechen, das er der Geheimrütin gegeben batte» zu Hause geblie­ben, sodaß Beier allein mit Astrid nach Berlin in» Ho­tel zurückfuhr, wo sie von Fran Bermehren und Ur­sula bereits ungeduldig erwartet wurden.

Unterwegs sagte Astrid zu ihm:Bitte, lieber Pe­ter, red Du der Mama diese Reise ans, oder wende Dich unauffällig an Ursula, damit Ne ans Mama ein­wirkt; die Kleine hat mehr Einfluß aus sie als ich."

Fa. Astrid, auch ohne Deine Bitte hätte ich es getan' Sogar tm Auftrag Deines BaterS, der morgen mit Pava oder übermorgen kommen wird. Euch zurück- zuholen."

lFortievurur ioütlJ