I
berlieu zur Verfügung zu haben, soll man eine entsprechende Fläche der besten Wiese frühzeitig mähen und besonders sorgfältig gewinnen. Das so gewonnene hochverdauliche, ballastarme Heu 'hat den Futterwert von Kleie! Das Heu wird den Kälbern zur beliebigen Aufnahme vorgelegt und jeden zweiten bis dritten Tag, wenn es nicht aufgefressen ist, erneuert.
Haf Ärschrot und Leinsamen (Leinschrot) • haben besonders günstige wachstumsfördernde Eigenschaften. Diese Futtermittel sind daher bei der Kälberfütterung bevorzugt zu verwenden. Auch Kleie und Gerstenschrot sowie Erbsen- und Bohnenschrot sind für die Kälberfütterung geeignet. Von den beiden letzteren Futtermitteln darf man aber nicht mehr als 20% in einer Mischung verabreichen. Bei der Verbitterung eiweißreicher Ölkuchen ist [Vorsicht geboten.
Das Kraftfutter. für Kälber soll nicht mehr als 200 g verdauliches Rohprotein im Kilogramm enthalten. Eine gute, auch genügend vielseitige Mischung ist z. B. folgende:
2 Teile Futtergerste,
4 Teile Hafer,
1 Teil Kleie,
1 Teil Leguminosen (Erbsen oder Ackerbohnen), •
2 Teile Leinschrot oder Leinkuchenmehl.
Diese Mischung enthält im- Kilogramm
142 g Eiweiß, 651 g Stärkewert und 179 g Ballast. Sie kann den Kälbern von Anfang an gegeben werden. Man kann die Kälber aber auch an das Kraftfutterfressen dadurch gewöhnen, daß man ihnen die ersten Wochen nur Haferschrot im Gemisch mit Leinschrot oder Leinmehl gibt. Je feiner und staubiger das Kraftfutter ist, um so weniger gern wird es von den Kälbern aufgenommen. Es ist deshalb richtig, nicht zu fein zu schroten.
Die tägliche Kraftfuttergabe muß vom ersten Tag an bei den angegebenen Milchmengen auf 1 kg gesteigert werden. Noch besser wäre es, 1,5 kg zu verabreichen, was aber bei der augenblicklichen Futtermittellage nicht möglich sein dürfte. Höhere Gaben bringen keinen Vorteil, weil die Tiere dann daneben nicht genügend Heu und anderes Grundfutter aufnehmen.
Bei einem Verzehr von 2,5 kg besten Heues im Alter von einem halben Jahr nehmen die Kälber verhältnismäßig reichliche Eiweißmengen auf, und man kann deshalb das Kraftfuttergemisch mit etwa 200 g verdaulichem Rohprotein im Kilogramm weiter verabreichen. Fehlt es an gutem Heu, dann muß man das Kraftfutter etwas eiweißreicher machen. Der Gesamtver
brauch an Kraftfutter beläuft sich etwa auf 200 kg. Wenn die Tiere auf guter Weide stehen, kann man Kraftfutter einsparen. Kälber im Alter von einem halben Jahr kommen mit Weide allein nicht aus. Die Tiere leiden infolge von Eiweißüberfütterung an Durchfall. Der notwendige Nährstoffausgleich wird am besten- durch Zufütterung von Trockenschnitzeln oder von gutetn Heu erreicht Bis zum Alter von 9 Monaten müssen neben der Weide diese Futtermittel zugeführt werden. Die Verfütterung von Kraftfutter ist bei guter Weide schon im Alter von einem halben Jahr nicht mehr erforderlich.
Möhren sind wegen ihres hohen Vitamingehaltes bestes Kälberfutter. Es ist richtig, von der 10. bis 12. Woche an hiervon bereits kleine Mengen zu geben .
Sehr gut bewährt hat sich auch die Verfütterung von Rüben, und zwar von dem Zeitpunkt an, an dem die Kälber 1 kg Kraftfutter verzehren. Die Rübengabe kann je nach Freßlust bis auf 10 kg gesteigert werden. Diese Menge wird von den Kälbern im Alter von etwa einem halben Jahr aufgenommen
Bei der Stallfütterung kann man im Alter von 9 Monaten ohne Kraftfutter auskom- men, wenn man den Tieren neben «15 kg Rüben (Möhren) 4 kg gutes Heu verabreicht und diese Mengen von ihnen aufgenommen werden.
3. Mineralstoff-Fütterung Es ist sehr wichtig, den Mineralstoffbedarf der wachsenden Tiere zu decken. In der Regel ist dieser Bedarf sichergestellt, wenn man die oben angegebene Fütterung durchführt und nur gesunde Futtermittel verfüttert. Um sicher zu gehen, muß man den Tieren zusätzlich ein Mineralstoffgemisch in Form eines Lehmleckbreis zur beliebigen Aufnahme zur Verfügung stellen, der folgende Zusammensetzung hat:
8 Raumteile Lehm,
3 „ Salz,
3 „ Futterkalk.
2 „ phosphorsauren Kalk,
3 „ Holzkohle,
1 „ Holzasche. •
Die GesamtaufzuchtkosteD werden bestimmt von dem, was die Tiere in der gesamten Aufzuchtperiode, also bis zum Tage des Abkalbens, verzehren. Die Aufzuchtkosten können wesentlich verringert werden, wenn durch ausreichende Fütterung die Aufzuchtperiode verkürzt wird, da für das Zulassen nicht das Alter, sondern die Entwicklung des Tieres maßgebend ist. Beim erstmaligen Belegen sollen die Tiere ein Gewicht von etwa 4 bis 4,25 dz haben.
Futterplan:
V ollmileh
Magermilch
Kraftfutter
Heu
Rüben (Möhr.)
Woohe
Tag
je
Woche
Tag
je
Woche
Tag
je
Woche
je
Tag Woche
Tag
je
Woche
•
kg
kg
kg
kg
kg
kg
kg
kg
kg
kg
1.
bis 6
34
2.
6
42
3
21
3.
6
42
3
21
4.
6
42
3
21
5.
3
.21
6
42
etwas
0,4
etwas
0$
6.
3
21
6
42
0,1
0,6
0,1
0.5
7.
3
21
6
42
0,15
1,0
0,1
1,2
8.
3
21
6
42
0,3
2,0
0,2
1,5
9.
2
14
6
42
0,4
2,5
0,3
2,0
10.
2
14
6
42
0,5
3,5
0,4
2,5
11.
2
14
6
42
0,75
5,0
0,45
3,0
12.
2
14
6
42
1,0
7,0
0,5
3,5
13.
_
—
6
42
1,0
7,0
0,6
4,0
1$
7,0
14.
_-
_
3
21
1,0
7,0
0,7
5,0
1,5
10,0
15.
__
_
3
21
1,0
7,0
0,8
5,5
3,0
20,0
16.
_
_
3
21
1,0
7,0
1,0
7,0
3,0
* 20,0
17.
_
_
3
21
1,0
7,0
1,2
8,0
4,0
30,0
18.
3
21.
1,0
7,0
1,5
10,0
5,0
35,0
19.
___
—
3
21
1,0
7,0
1,7
12,0
5,0
35,0
20.
__
_
3
21
1,0
7,0
2,0
14,0
5,0
35,0
21.-39.
—
—
—
—
1,0
133,0
2,5
330,0
10,0
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Warnung!
Seit einiger Zeit befindet sich das wirksame Pflanzenschädlingsbekämpfungsmittel „Bayer E 605“ im Handel und wird in der Landwirtschaft verwendet.
Das Pflanzenschädl ingsbekämpf ungsmit- tel Bayer E 605 ist jedoch für den menschlichen Körper sehr schädlich. Schon die bei unvorschriftsmäßigem Einstäuben der Pflanzen im Freien eingeatmeten Mengen reichen aus, um schwerste Gesundheitsschäden herbeizuführen.
Es wird daher dringend auf strengste Befolgung der den Packungen dieses Schädlingsbekämpfungsmittels beiliegenden Gebrauchsanweisung mit Warnung und den Sicherheitsanw*isungen beim Gebrauch dieses Mittels ausdrücklich aufmerksam gemacht.
Staatliches Gesundheitsamt Nagold. ^
Evangelische Gottesdienste in Calw
18. Sonntag nach dem Dreieinigkeitsfest, 16. Oktober 1949. (Opfer für den Krankenpflegeverein.) 8.00 Uhr Christenlehre (Töchter). Kein Frühgottesdienst. 9.30 Uhr Festgottesdienst aus Anlaß des 80jährigen Bestehens der Diakonissenstation (Ephorus Brecht-Blaubeuren). 9.30 Uhr Gottesdienst im Krankenhaus (Weymann). 10.45 Uhr Kindergottesdienst. 20.00 Uhr Vortrag für Frauen und Mädchen im Vereinshaus: „Leben und Dienst der Diakonisse“. ,
Mittwoch, 19. Okt.: 8.15 Uhr Betstunde. 20.00 Uhr Frauen- und Mütterabend.
Donnerstag, 20. Okt.: 20.00 Uhr Bibelstunde.
Evangelische Gottesdienste in Neuenbürg Samstag, 15 Okt., 1949, 20.00 Uhr Liturg. Wochenschluß - Andacht St. Georgskapelle (Seifert).
Sonntag, 16. Okt., Kirchweihfest, 8.30 Uhr Gottesdienst Kreiskrankenhaus (Jäger).
9.30 Uhr Hauptgottesdienst Stadtkirche (Seifert). 10.00 Uhr Gottesdienst Waldren- nach (Jäger). 10.30Uhr Jugendgottesdienst.
13.30 Uhr Christenlehre (Töchter). Mittwoch, 19. Okt.: 8.00 Uhr FTühandacbt
(Seifert).
Donnerstag, 20. Okt.: 20.00 Uhr Bibelstunde Neuenbürg. 21.00 Uhr Vorbereitung.
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