der der Vertreter des Neichöpostmintsters sich auf den Standpunkt stellte, daß dem Staate das Recht verbleiben mlisie, kündigen zu können. Der Referent des Reichsministers des Inner» gab die Erklärung ab, daß eine bestimmte Vorlage bisher nicht bestehe. Es liege jedoch in der Absicht, die Abfindungssumme nach dem Dienstalter, nicht nach kündbarer oder fester Anstellung, zu geben, und zwar bis zum Machen Monatsgeld ohne Abzug des Wohnungögeldes. Der Abbau solle nicht durch Verheiratung an sich bedingt sein, sondern nur bei verminderter Leistung, und zwar auch dann, wenn nach gültigem Beamtenrecht noch kein Disziplinarsall vorliegt, sofern die wirtschaftliche Versorgung der Beamtin als gesichert erscheint.
Sorgt für gesunde Zimmerlust.
Eine Stube warm zu machen, ist leichter, als sie warm zu halten. Jeder, hauptsächlich jeder Wirt, sollte wissen, -atz reine Luft sechsmal so schnell, also sechsmal so billig zu erwärmen ist, als verdorbene, und -aß sich reine Luft auch viel länger tvarm hält. Also fort mit der Angst, daß ein einmal erwärmtes Zimmer geschloffen bleiben müsse, wenn auch TabakSqualm oder sonstige Verderbnis der Lust kaum mehr das Atmen gestattet. Das Fenster aufl Ein bis zwei Minuten frisch winterlicher Luftzug hindurch, der alle schlechte Luft hinausfegt, und dann wird man sehen, wie angenehm sich die Luft wieder erwärmt.
W-ttex für Dienstag «nd Mittwoch.
Im Westen liegt Hochdruck, über der Ostsee «ine starke Depression. Für Dienstag und Mittwoch ist immer noch mehrfach bedecktes und auch zu zeitweiligen Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
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wp. Herrenalb. 18. Jan. Die idyllisch im Albtal unterhalb von Herrenalb gelegene Klosterruine Franenalb wird demnächst das seltene Schicksal erleben, unter den Hammer zu kommen. Die Ruine befindet sich in Privatbesitz und ist von den Gläubigern der Besitzerin als Bermögenswert zur Versteigerung mit Beschlag belegt worden. Es sind Bestrebungen im Gange, den badischen Staat zum Ankauf der Ruine zu bewegen.
Virkenfeld, 18. Jan. Der großen Not der Arbeitslosigkeit in der hiesigen Gemeinde soll auch dadurch geholfen werden, daß eine Küche eingerichtet wird, in der sich die Arbeits- losen-Familien ihr Mittagessen holen können. Wer von dieser Einrichtung Gebrauch machen will, hat sich aus der Gemeindepflege zu melden, damit ihm für seinen Anspruch ein Ausweis ausgestellt werden kann. Der Gemeinöerat hat für diesen Zweck vorläufig den Betrag von 2000 NM. zur Ausgabe bewilligt. Der Vorsitzende berichtet, daß schon geplant sei, eine Art lokale Notgemeinschaft zu gründen und für regen Beitritt hiezu zu werben. Jedes Mitglied soll dann monatlich einen Betrag geben, soweit es in seinen Kräften steht, um mit diesem Geld dann die dringendsten Fälle von Bedürftigkeit in der hiesigen Gemeinde zu lindern.
Freudeustadt, 18. Jan. Unter dem Ehrenvorsitz des Stadtvorstandes haben sich -er Gewerbeverein, der Kaufmännische Verein und der D. H. V., Ortsgruppe Freudensta-t zu einer wirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um durch Veranstaltung von öffentlichen Borträgen aktuelle Probleme des wirtschaftlichen und sozialen Lebens zu behandeln.
SCB. Stuttgart, 18. Jan. Bei den Stuttgarter OrtS- krankenkassen ist seit 8 Tagen die Zahl der Krankmeldungen erheblich gestiegen. Von den gemeldeten Krankheitsfällen entfallen nach dem heutigen Stand ein Drittel — bisher nur ein Zwölftel — auf Grippe und Bronchitis.
Wp. Stuttgart, 18. Jan. Wie der Schwäbische Schneelaufbund mitteilt, muß der Jugendskitag wegen unzureichender Schneelagr auf nächsten Samstag und Sonntag, 24. und 28. Januar verlegt werden.
SEB. Ravensburg, 18 . Jan. Letzte Woche haben Kinder auf dem Stemmerschen Weiher sich mit Schlittschuhlaufen vergnügt. Ein Mädchen von etwa 1v Jahren brach am Rande ein und es ragte bloß noch der Kopf aus dem Wasser. Stemmer sen., der in der Nähe Streue mähte, wollte dem Kind Helsen, brach aber auch ein und stand bis zum H im Wasser. Beide waren ertrunken, wenn nicht ein junger
Elli Beinhorn in Afrika
Die deutsche Afrikafllegerin Elli Beinhorn ist in Rabat gelandet. Damit hat sie Afrika erreicht und wird nun an der Westküste entlang ihre Expcbitionsbasis Bissau in Por- tugiesisch-Guinea ansteuern.
Ueberjchwenm ungen im früheren Deulfch-Siidwestafrika
Gewaltige Regengüsse habeir, wie aus Kapstadt berichtet wird, im früheren Deutsch-Sübwestafrika große Ueberschwem- mungen verursacht. Der sonst fast trockene Swakofluß trat aus den Ufern. Die neue Eisenbahnbrücke »wischen Swa- kvpmnnd und der Walsischbucht wurde weggerissen, ebenso wurde die Eisenbahnbrückc bei Omaruru zerstört. Viel« Farmen sind von der Umwelt abgeschnittcn. Auch der Kui- sebfluß droht bei der Walfischbucht aus den Usern zu treten.
Geld-, Volks- und Landwirtschaft
100 holl. Gulden 169,47
100 franz. Franken 16.51
100 schweiz. Franken 81,54
Börsenbericht.
SCB. Stuttgart, 18. Jan. Die Börse zeigte am Wochenende ein freundlicheres Aussehen. Die Kursabbröckelungen hörten auf.
L. C. Stuttgarter Obst- «nd Gemüsemarkt vom 17. Jan.
Tafeläpfel 23—40° Walnüsse 35—45; Kartoffel 3 -4; Endiviensalat 5—15; Wirsing 8—8; Filderkraut 8, Weißkraut 4 bis 5; Rotkraut 5—S; Blumenkohl 20—SO; Rosenkohl 10—20; 1 Pfü. 20—25; Grünkohl 10; rote Rüben 6—8, gelbe Rüben 0—7; Karotten runde 15—20; Zwiebel 5—7; Rettiche 5—8; Monatsrettiche 18—20; Sellerie 10—20; Schwarzwurzeln 30 bis 35; Spinat 30—85.
Reichsbahn «nd Preisabbau.
Die avgelehnte 5 Reichspfennig-Rechnung im Personenverkehr.
Ein Pfund Zucker kostet 28 und nicht 80 Reichspfennig, ein Pfund Salz 6 und nicht 10 Reichspfennig. Für eine Fahrkarte dritter Klasse Personenzug über 8 Kilometer läßt sich die Deutsche Reichsbahn jedoch 80 Neichspfennig und nicht den eigentlichen Preis von 22 Neichspfennig l6X8,7
— 22,2) bezahlen, d. h. sie rundet die Fahrpreise bis zu 10 Reichsmark auf 10 Reichspfcnnig, höhere Fahrpreise auf 20 Neichspfennig und sogar 1 Reichsmark auf. Dabet hat sie aber schon vorher die Kilometerentfernung „abgerundet". 5,4 Kilometer wirkliche Entfernung ergeben nach iHrrr Rechnung 6 Tarifkilometer. Was würde man wohl zu einem Kaufmann sagen, der z. B. den Preis für 5,25 Meter Seidenband, die er auf 7 Reichspfennig pro Meter anbietet, wie folgt berechnen wollte: 8,25 Meter werben abgernnde auf 6 Meter, 8X7 Neichspfennig — 42 Neichspfennig, abgerundet
— 50 Neichspfennig an Stelle von.37 Neichspfennig.
Die Achtung vor dem Pfennig und die Rückkehr zur Pfennigrechnnng wird immer wieder als eines der Mittel zur Gesundung unserer Wirtschaft empfohlen. Nun wird man allerdings bei -er Fahrpreisberechnung nicht mit Eiu- zelpfennigen arbeiten können. Warum müssen aber die Preise gleich auf 10 Reichspfennig aufgerundet werden? Würbe es nicht vollauf genügen, sie von 5 zu 5 Neichspfennig zu staffeln? Die Deutsche Reichsbahngesellschaft bestreitet bas. In einer -cm Verband reifender Kaufleute Deutschlands auf einen entsprechenden Antrag erteilten Antwort heißt es, daß die Anordnung der Personenfahrpreise aus 5 Neichspfennig bei Beträgen bis zu einer Mark »war erwogen worden sei, -aß man jedoch von einer.Aenöernng des bestehendes Zustandes absehen müsse, da hierdurch beträchtliche Einnahmeausfälle entstehen würden, die mangels einer entsprechenden Einnahmevermehrung nur durch eine allgemeine Tariferhöhung wettgemacht werden könnten. Also ultima ratio: Tariferhöhung. Damit schlägt man in reichlich bequemer Weise so ziemlich alle Anregungen und Anträge tot. Und dann spricht die Deutsche Neichsbahngesell- schaft von Preisabbau — wenn es sich um die Vergebung ihrer Aufträge an die deutsche Industrie handelt.
Aus Stadt und Land
C a l w, den 19. Januar 1931.
Dienstnachricht.
Obersteuersekretär Michel beim Finanzamt Bad Kreuznach, LanLesfinanzamt Köln, ist an das Finanzamt Hirsau versetzt worden.
Calwer Standesnachrichten vom Monat November 1330.
Geburten: 1. Nov.: Martin und Ernst, Söhne der Hauptlehrerseheleutc Gugeler in Jgelsloch; 7.: Margarete Magdalene, Tochter der Kaufmannsehel. Jüdler in Hirsau; 10.: Kurt Alfred, Sohn der Malcrsehel. Karl Kappler in Calw; 18.: Elfriede, Tochter der Füllhausarbetteröeheleute Jakob Tcydt in Calw; 18.: Siegfried, Sohn der Bautechni- kerscheleute Jakob Mast in Station Teinach; 20.: Günther Ernst, Sohn der Kaufmannsehel. Josef Schad in Calw; 21.: Lisa, Tochter der Pvstschaffnersehrl. Steimle in Calw; 24.: Gerda. Tochter der Färbereibesttzersehel. Würner in Calw; 21.: Werner Andreas, Sohn der Fabrikarbeitersehel. Ernst Rembold in Bad Liebenzell: 27.: Irmgard, Tochter der Bückermcistersehel. Link in Calw; 28.: Paul Ernst, Sohn der Reichsbahninspektorseheleute Stetter in Calw; 30.: Irene Mathilde, Tochter der Mechantkerseheleute Auer in Neubulach.
Heiraten: 4. Nov.: Paul Burkhardt, Privatmann hier, mit Elise Friedricke Oßivald von Waiblingen.
Sterbefälle: 1. Nov.: Georg Weber, verh. Maurer von Altburg, 52 I. a.; 2.: Friedr. Seeger, vcrw. Schuhmacher von Gültlingen, 74 I. a.; 2.: Karoline Wilhelmine Benz, Bahnwärterswitwe in Calw. 81 I. a>; 6. Nov.: Katharina Känsfele, Maurerswitwe in Calw, 77 I a.; v.: Karl Frank, vcrw. Schiossermeister von Welzheim, 82 I. a.; 12.: Eugenie Julie Stälin. ledige Privatiere von Calw, 67 I. a.; 16.: Walter Burkharbt. Mechanikersehcleutekind von Bad Liebenzell, 12 Tage alt; 25.: August Schaufelberger, verh. Bürstenwarenhändler in Calw, 47 I. a.
Die Gefahren d-s Eis-S.
Alljährlich fordern die zugefrorenen Bäche und Weiher ihre Op er. Es muß daher immer wieder auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden, die ein zu frühzeitiges Betreten des Eises, besonders wenn man allein ist, mit sich bringt. Nicht eindringlich genug können die Kinder gewarnt werden. Wer im Eise eingebrochen ist, schwebt in Lebensgefahr, denn das kalte Wasser erschwert seine Bewegungen Ist jemand eingebrochen, so gilt als erster Ratschlag, die Arme weit aus- zubreiten, um nicht unter die Eisdecke zu geraten. Hilfe bringt man den Eingebrochenen durch Zureichcn von langen Stangen, Brettern und dergleichen, auch Lurch ein Seil mit einer Schlinge. Ist nichts Derartiges vorhanden, dann versuche man auf dem Bauch in die Nähe der Einbruchstelle zu kriechen. Bei brüchigem Eise muß auch der Retter sehr vorsichtig sein und beim Kriechen ein Brett als Unterlage benützen. Der Gerettete darf in keinen warmen Raum gebracht werden; man schaffe ihn in ein kaltes Zimmer und hole den Arzt.
Behandlung vo» gefrorenem Obst.
Obst, welches durch plötzliches Eintreten von Frost und Kälte im Keller ober Vorratshaus gefroren ist, lege man in kaltes Wasser. Letztere zieht die Kälte allmählich heraus und macht das Obit nach einiger Zeit haltbar. Man räume aber darnach möglichst bald mit bemlelben auf.
Mit Ausländern verheiratete Amerikanerinnen von Geburt erhalten USA.-Paß.
Amerikanerinnen von Geburt, die nach dem 22. September 1922 mit einem Ausländer verehelicht sind und seitdem außerhalb der Bereinigten Staaten wohnen, erhalten neuerdings von dem zuständigen amerikanischen Konsul zur Wie- dcreinreise in die Vereinigten Staaten einen amerikanischen Paß. Voraussetzung sür die Paßerteilung ist indessen, daß die betreffenden gebürtigen Amerikanerinnen Vorkehrungen getroffen haben, mit ihrem nichtamerikanischen Ehemann und etwa vorhandenen nichtamerikanischen Kindern die Reise nach den Vereinigten Staaten anzutreten.
Ter Abbau der verheirateten Beamtin.
Im Neichöministerium des Innern und im Neichspost- ministcrium schwelen Verhandlungen, das Künbigungsrecht der verheirateten Beamtin wieder herzustellen. Der Allgemeine Deutsche Lehrerinnenver in hat daraufhin eine Besprechung beim Neichsminister des Innern herbeigeführt, in
Bursche uamens Julius Fuchs von Schornreute eben des Weges gekommen wäre, der den Vorfall mit ansah «nd zuerst das Kind und dann Stemmer rettete. Der Weiher ist etwa 5 Meter tief.
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Rötenbach
Dir zur Erstellung eines Lagerschuppen» sür den Darlehenskafsenverein erforderlichen:
Beton-, Maurer- Zimmer-, Schreiner-, Flaschner-, Glaser-, Schmied- und Anstricharbeiten
sind im Preisltslrnocrfahren zu vergeben.
Die Unterlagen sind beim Rechner des Dnrlehrnskassen- vereines zur Einsicht aufgelegt, und wollen Angebote spätestens bis Samstag, den 24. Januar nachmittags 2 Uhr daselbst abgegeben werden.
Zuschlagsfrist 3 Tage.
Die Wahl unter den Bewerbern bleibt der Banhrrr- schaft Vorbehalten.
Rötenbach, den 17. Januar 1931.
Vorstand «nd Aufsichtsrat.
Der heutigen Nummer liegt »in Ausruf des Leiters der bekannten Anstalten in Bethel bei Bielefeld, p. v. Bodcl- schwingh, bei. Seit Jahrzehnten hat sich die Anstalt nicht nnc der Epileptischen angenommen, sondern nucb in großem Umfange Arbeits- und Heimatlosen aus ganz Deutschland gedient. Bon dem alten „Bnter Bodelschwingh", dessen 100. Geburtstag am 6. März 1931 gefeiert wird, ging der Anstoß zur Gründung von Arbcitsheimen aus, i» denen im Lnuf der Jahre Hunderttausend« llnteekunst und Hisse gefunden haben.
Concordia Eni«
Die Singstunde
f. Frauenchor fällt h e u te Abend au». Donnerstag Abend
Gemischter Chor
Vollzähliges Erscheinen
wird erwartet.
F.
Echter
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