Fortsetzung der yaushaltsberalungen
im Haushaltsausfchnß des Reichstages.
TU. Berlin, 18. Jan. Der Haushaltausschuß des Reichstages setzte die allgemeine Aussprache über die Wirtschafts, und Finanzlage fort. Für die staats- porteiliche Fraktion sprach zunächst der Abg. Dr. Stolper, d-r den Hinweis des Abg. Dr. Hilferding auf die Fehlbeträge i» den Haushalten Amerikas und Englands insofern für etwas gefährlich hielt, als diese Länder im Gegensatz zu uns ein uirgeheuerltcheS Vermögen und einen unbegrenzten Staatskredit hätten. Der nationalsozialistische Redner, Abg. D. Albrecht, griff die Finanzpolitik der Reichsregierung aufs schärfste an, so daß ihn der Vorsitzende dringend ersuchte, sich der bisher bei der Ausschußberatung üblich gewesenen Sachlichkeit anzupassen. Für die Landvolksraktion sprach der Abg. Dr. Ger ecke, der sich gleichfalls für eine möglichst nachhaltige Senkung der deutschen Tributverpflichtungen ein- setzte. Bei Einsparungen im Haushalt dürfe die Wehrhaftigkeit nicht angetastet werden. Zu sparen sei noch bei den Ländern und den Großgemeindehaushalten. Die Realsteucr- senkungen müßten möglichst bald zur Durchführung kommen. Der Abg. Hergt lDN.» wies die gegen den Hugenbergschen Plan einer Neparationsabgabe erhobenen Bedenken als nicht stichhaltig zurück. Der Abg. Dr. Cremer wiederholte die Erklärung, daß die Deutsche Volkspartet nach reiflich überlegtem Entschluß die Reichsregierung nur bann bet der Verabschiedung des Haushaltes unterstützen werde, wenn die geforderten weiteren Einsparungen von ZOO Millionen Reichsmark vorgenommen würden.
Die Beschwerden gegen Polen
Pole» versucht Ealonder ausznschalte».
TU. Eens, 18. Jan. Die ersten Besprechungen in der Frage der oberschlesischrn Beschwerden haben bereits begonnen. Reichsaußenminister Dr. Curtius hatte eine kurze Unterredung mit dem zur Zeit amtierenden Generalsekretär d s Völkerbundes, in der die Behandlung der schwebenden großen Fragen auf der kommenden Ratssitzung erörtert worden ist. Von polnischer Seite wird zunächst noch die Anhörung Calonders vor dem Völkerbundsrat abgelehnt. Es ist jedoch selbstverständlich, daß die Aussagen Calonders als Vorsitzender der Völkerbundskommission in Oberschlesien und Vertrauensmann des Völkerbundes in all'rerster Linie die Grundlage für die Arbeit des Völkerbundsrates bilden muffen.
Die polnisch: Antwortnote der de»!scheu Delegation überreicht
Die polnische Antwortnote auf die deutschen Noten wegen der Wahlvorgänge in Oberschlesien wurde am Samstag der deutschen Delegation vom Generalsekretär des Völkerbundes übermittelt. Die Note enthält nichts, was nicht in d r deutschen und der Weltpresse bereits bekannt und zurückgewicsen worden ist. Eine Stellungnahme der brutschen Delegation in diesem Kampf um die Sicherung des Minderheitenschutzes erübrigt sich vor der Behandlung im Vülkerbundsrat."
Zuziehung Amerikas zur Londoner Finanzkonfereii?
TU. London, 18. Jan. Den neuen Finanzbesprechungen zwischen Vertretern des amerikanischen und des englischen Schatzamtes, die am Donnerstag in London begannen, wird in der Londoner City große Bedeutung betgcmeffen. Man sieht in ihnen einen neuen Versuch zur Lösung des Problems der toten Goldreserven in Frankreich und Amerika uird rechnet mit der Möglichkeit, daß amerikanische Vertreter zu einem späteren Zeitpunkt hinzugczogen werden.
Neue Gewalttaten in Burma
TU. London, 18. Jan. Aufständische in Burma überfielen mehrere Dörfer und brannten sie nieder, weil die Einwoh- ner der Negierung treu geblieben waren. Viele Dorfbewoh
ner wurden getötet, verwundet oder gefangen. Englische Militärpolizet hat die Verfolgung der Aufständischen ausgenommen.
Die Pundschab-Truppen wurden nach Rangun zurückgezogen, nachdem die englischen Truppen schon vor einiger Zeit aus dem Anfstanbgebiet -urückgeholt worden waren. Die Behörden glauben, daß die vorhandenen Polizeitruppen zur vollständigen Unterdrückung des Aufstandes genügen. Der Führer der Burma-Rebellen, der sich zum König von Burma machen wollte, ist nach englischen Meldungen verhaftet worden.
Kleine politische Nachrichten
Sein großes Revirement in der deutsche« Diplomatie. Zu der Blättermeldung über das bevorstehende Revirement im deutschen diplomatischen Dienst wird von zuständiger Stelle noch fogenöes mitgeteilt: Die Auffassung, als ob es sich um ein großes Revirement handele, sei falsch. Im diplomatischen Dienst würden wohl einige Änderungen eintreten, aber da die Verhandlungen hierüber noch im Gange seien, könnten Einzelheiten noch nicht mitgetetlt werden.
Rückgang des Wohnungsbaues in Preußen. Der preußische Wohlfahrtsminister Hirtfteser gab im Hauptausschuß des preußischen Landtages einen Bericht über die Entwicklung des Wohnungsneubaues. Er erklärte, baß im Jahre 1980 rund 193 OOÜ Neubauwohnungen erstellt worden seien gegen rund 200 000 im Jahre 1829 und 192 000 tm Jahre 1928. In das lausende Jahr seien außerdem noch etwa 93 000 unvollendete Wohnungsneubauten herübergenommen worden. Hinsichtlich des Jahres 1931 sei die Lage völlig verändert. In diesem Jahre würden voraussichtlich nur rund 120 000 neue Wohnungen geschaffen werben können.
Der Präsident der Bremer Bürgerschaft gewählt. In der ersten Sitzung der neugewählten Bürgerschaft wurde in der Stichwahl der Kandidat der Rechtsparteien, Konsul Bernhardt lNSDAP.), mit SO Stimmen der Nationalsozialisten, Deutschnationalcn, Wirtschaftspartei, DVP., Konservative Volkspartei und der Haus- u. Grundbesitz r zum Bürger- schaftsprüsidentcn gewählt. Der SPD-Kandidat Osterloh erhielt 47 Stimmen.
Die Tschrchisierung Mährisch^Ostraus. Wie tschechische Blätter erfahren haben wollen, soll die Volkszählung in Mährisch-Ostrau ergeben haben, daß dort die Deutschen die für die Zweisprachigkeit notwendigen 20 v. H. nicht erreicht haben. Den Blättern zufolge haben sich nur 18,S v. H. der Einwohner zur deutschen Nationalität bekannt. Sollte sich diese Nachricht bewahrheiten, so würde die deutsche Sprache aus dem ehemals überwies'nd deutschsprechenöen Mährtsch- Ostrau als Amtssprache verschwinden.
Der Ncmarqeftlm in Paris. Im „Jungbeutschen" gibt der Netchstagsabgcordnete Abel Pariser Eindrücke Uber den Remarque-Films wieder. Er stellt fest, daß die französische Fassung sich in wesentlichen Punkten von der deutschen unterscheide. Geradezu unglaublich sei die französische Fassung des Bildes, in dem die deutschen Soldaten über die Kriegs- Ursachen sich unterhalten. Hier werde nicht mehr und nicht weniger tls die Anklage gegen den deutschen Kaiser erhoben, den Krieg gewollt zu haben und an dem Elend der deutschen Soldaten schuld zu sein. Die französischen Zuschauer hätten das Gespräch mit wildem Beifall und Hunderten von Bravorufen begrüßt.
Neuordnung der Beschäftigung von Ausländern in Spanien. Der spanische Arbeitsminister hat eine Verordnung veröffentlicht, wonach die Beschäftigung von Ausländern in der Industrie, im Hand:! und in der Landwirtschaft neu geregelt wird. Die Verordnung geht darauf hinaus, die Arbeitslosigkeit in Spanien zu lindern. Je nach dem Einkommen unterliegen Ausländer einer Sonderbesteuerung von SO bis 600 Peseten. Die ausländischen Firmen in Spanten werden nach der neuen Verordnung gezwungen, frei werdende Stellen, die bisher von Ausländern bekleidet wurden, mit spanischen Kräften zu besetzen.
Der «ngarische Landrsverteidignngsiwin'.ster beim H»nb- granatenwerfcn verletzt. Auf dem Exerzierplatz Nagyteteny
Lilie« auf dem Felde
Roman von Fr. Lehne, kl. Fortsetzung (Nachdruck verboten.)
Doch Astrid blieb ernst.
„Eben darum! Mau muß sich überwinden lernen! Wie ein beständiger Vorwurf steht cs vor mir, als Ursula damals durch meine Schuld so schwer krank geworden ist! Wäre Doktor Nchseid nicht gewesen, wir Hütten sie nicht inehr — ich hörte, wie Papa es einmal zu dem Deinen sagte! Solche Ereignisse können den Menschen von Grund auf ändern! Ich habe über mich naclsgedacht! Woraus bestand denn bisher mein Leben? Ich schäme mich, meine Zeit so unnütz verbracht zu haben! Ich möchte auch etwas leisten."
„Tu bist übersättigt. Astrid! Ihr habt es zu gut, Ihr Bermchrens! Darum heirate bald, damit —"
Eine seine Falte erschien zwischen Astrids Augenbrauen, als sie die Schwägerin unterbrach. „Wie ausgemacht, nach dem Manöver! — Und morgen schon werde ich zur Baronin Gundlach gehen, damit sie mir Nat erteilt — ich will mir nicht mehr so unnütz Vorkommen! Ich bin fetzt vierundzwanzig Jahre alt! Ta ist vieles an Illusionen verblaßt, die man mit zwanzig Jahren hatte."
Sie saß da, etwas vorübergeneigt, die Arme ans das Knie gestützt, das Gesicht an die Handfläche lehnend. Sinnend und traurig sah sie vor sich hin, von Adelheids beobachtet, die nicht begreifend den Kopf
schüttelte. . .
„Tu bist eine seltsame Brant, Astrrd! — Manchmal ein Rätsel!"
„Glaubst Du, Heide, ich mir selbst nicht? Doch dad wird und mns, rornbergehen" — sie erhob sich und Uina !--"' ' ' i 'i ''' s'ü'. ist ^nicht
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füllt wird — man verliert schließlich die Fähigkeit, sich über etwas zu freuen."
„Aber Dein Brautstand, Astrid."
„Ter hat mich meinen Unwert erkennen lassen! Ich bin Peier's nicht wert."
Adelheide stand da ans, legte ihr die Hand auf die Schulter und sah ihr tief in die Augen.
„Wie groß muß Deine Liebe sein, Astrid, und wie wird Peter beglückt sein, wenn ich ihm das sage" — in Rührung küßte sie die Brant des Bruders aus die Wangen. Fast heftig entwand sich Astrid ihrer Liebkosung.
„Tu sagst ihm nichts!" rief sie gequält.
„Ach, wenn er wüßte!"
Die Herren kamen heute abend spät zu Tische, da der Dienst sic aufgehaltcn.
Peter war glücklich, seine Brant, die bei Adelheids seit mehreren Tagen zu Besuch war, täglich sehen zu können,- er überschüttete st" mit Aufmerksamkeiten und Liebkosungen. Zu ihrer Qual fühlte Astrid, daß sie das nicht lange mehr ertragen konnte — sie log ja mit federn Wort und Blick! Und die Sehnsucht nach dem andern zehrte an ihrem Herzen. Sie kam gegen diese unglückselige Liebe nicht mehr an; es war unnütz, dagegen zu kämpfen!
Scherzend äußerte Adelheids tm Laufe des Gesprächs, daß Astrid beabsichtige, die Krankenpsleqe zu erlernen. Peter sprach dagegen, es sei nicht nötig, doch seine Brant bcharrte — „ich tue es doch, weil ich es will!"
Bernhard Günzingen lachte: „Gib nach, Peter, gib Deine obrigkeitliche GenciMigung! Ich wette: morgen denkt Astrid wieder anders!"
Aber Astrid dachte n'cht anders, und früher, als sie geplant, reiste ile nach Hanse. Tort fand sie den gleichen Widerstand und die gleiche Verständnislosigkeit: besonders die Mutter war a> ß"r sich. Kurt witzelte — „ah, ein :»«uer Sport, teure Schwester. —"
fand in Anwesenheit des Landesvertetdtgungsministe«» Gömbös und zahlreicher hoher Offiziere ein Handgranaten werfen statt. Gömbös, der sich in der Nähe der llbungsstette befand, wurde von einem Splitter am linken Bein getroffen Der Splitter verursachte eine etwa 1 cm. tiefe Fleischwnnde'
Ndatschi-Japa» Vorsitzender des Haager Gerichtshofes. Der Internationale Gerichtshof tm Haag wählte letzte Woche zu seinem Vorsitzenden den japanischen Minister Adatschi.
Das nene englische Wahlgesetz. Letzte Woche wurde das neue Wahlgesetz veröffentlicht, das das Altcrnativwahlrecht in England einführt. Die UniversitätSwahlkreise werden abgeschafft — Wahlkreise, die bisher 2 Abgeordnete zählten, werden aufgeteilt. Die Höchstgrenzen der zulässigen Walil- ausgaben werden herabgesetzt. Bei dem Alternativwahlsystem gibt der Wähler seine Stimme für zwei Kandidaten in solchen Wahlkreisen ab, in denen mehr als zwei Kandidaten ausgestellt sind. Der Kandidat, der eine absolute erste Mehrheit erhält, ist gewählt. Tritt dieser Fall nicht ein, werde» die Kandidaten mit Sen wenigsten ersten Stimmen ausgeschaltet und die freigemordenen zweiten Stimmen werben den beiden Spitzenkandidaten zugezählt.
Der letzte Abschnitt der Zuospitzbcchn
Die bayerische Zugspstzbahn, die bekanntlich seit längerer Zeit bereits bis zum Schneefernerhaus im Betrieb ist, geht nunmehr ihrer Vollendung entgegen. Bis zu der genannten Station ist die Bahn als Zahnradbahn ansgefiihrt, während sie bis zum Zugspitzenplatean als Seilschwebebahn a-ba-St ist.
Unser Bild zeigt die erste Baustelle hoch oben auf der Zugspitze, die jetzt der Winter in sein weißes Kleid gehüllt hat.
Millionenverunlreuungen
In Barnstorf zwischen Bremen und Osnabrück kam man bet der Spar- und Darlehenskaffe riesigen Veruntreuungen lnr beiden Geschäftsführer auf die Spur, die in die Millionen gehen. Schon vor einiger Zeit hatte der eine Direktor der Kaffe, Goerke, tm Laufe der Untersuchungen Selbstmord begangen: der zweite Direktor Groene wurde in Un» tersuchungshaft genommen. Nunmehr stellt sich bas Ergeb- nis der Buchführung als überraschend heraus und bringt Beweise dafür, daß die Veruntreuungen der beiden in die Millionen gehen. Dem Direktor Goerke sind Unterschlagungen von fast 900 000 NM. nachgewiesen, dazu kommen noch 630 090 RM. Rückstellungen auf fingierte Konten und über 61 000 RM. für sonsttgc Verpflichtungen.
„Denke, was Tu willst, Kurt! Ich wünschte, Deine Sports wären ebenso nützlich wie dieser."
„Und was sagt Dein Herzallerliebster dazu?"
„Er billigt es, wenn er es weiß" — sie lächelte ein unbestimmtes Lächeln — ja, tm Sinn des Mannes, den sie liebte, war cs — das war ganz sicher!
„Natürlich, Peterlein billigt alles, was seine an- gebctcte Astrid tut! Nun, meinen Segen hast Du —"
Kurt stand auf, pfiff eine Operettenmelodie und ging in den Park. Ein weicher, schöner Frühlings- abend lockte noch ins Freie.
Tie schmale Mondsichel stand am blassen Himmel, und einzelne Sterne funkelten auf. Er ging weiter bis zum Ausgana des Parkes, schloß die kleine Tür in der Mauer auf und befand sich ans der Landstraße, die zur Fabrik führte — er hatte Sehnsucht nach Micke Wirbel bekommen. Im Pförtnerhause war das Fenster, erleuchtet — er konnte das Zimmer übersehen — Miere, die fleißige, saß noch vor der Nähmaschine! Ein wohlbekannter Pfiff ließ sie ihre Arbeit unterbrechen mw ans Fenster eilen, vor dem Kurt lächelnd stand, »oroa, immer tätig, Miekchen?"
„Das muß man doch. Herr Vermehren, wenn man es zu was bringen will! So gut wie Sie ha"? nicht jeder" — sie lehnte zum Fenster hinaus und sah ihn schelmisch und kokett an. ^
„Na, Mädel, der Abend ist aber zu schön, um th zwischen den vier Wänden zu vertrauern! Kommen
^ Mn'halbes Stündchen ging es." meinte sie verlegend, „der Großvater ist mal im Dorf, ein GlaS
Sie gingen in dem kleinen Gärtchen bas vor den Blicken allzu Neugieriger durch einen ziemlich vollen Zaun geschützt wurde, hinter dein Hanse hm «nv mr. Er hatte den Arm nm sie gelegt, nnd verliebt ymgcv seine Blicke an dem hübschen, frischen Made..
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