Die Düngung 1 unserer Kulturpflanzen ,
Holzasche ergibt sehr wertvolle Düngemittel, deien nutzbringende Verwendung noch zu wenig beachtet wird. Holzasche setzt sich zusammen aus Kalk. Kali und Phosphorsäure. Der Stickstoff geht bei der Verbrennung verloren. Diese drei Ilauptnährstoffe. welche im Handel schon lange nicht mehr zu haben sind, beni/tigen unsere Kulturpflanzeii dringend. 4 Hauptnährstoffe sind es, ohne die ein Wachstum nicht möglich ist; drei davon sind in der Holzasche enthalten, der vierte, den Stickstoff, haben wir in den Abortgruben. Düngen wir unsere Obstbäumo, Gemüse- und Hausgärten mit unseren wirtsehaftseigenen Düngemitteln im einigermaßen richtigen Verhältnis zur Pflanzenart, so wird der Erfolg nicht ausbleiben, d. h. der Ertrag uns weit mehr befriedigen, als es in den letzten Jahren der Fall war.
Die Kohlarten benötigen sein- viel Stickstoff, dagegen lieben die Knollengewächse viel Kali und darunter die Rübenarten viel Kali und viel Stickstoff in jeglicher Form, während Zwiebel und Gelberüben absolut keinen Abort erhalten dürfen, dagegen für Stickstoff in handelsüblicher Form wie Ammoniak, Salpeter oder Harnstoff dankbar sind. Schlechte Ernten können auch dann entstehen, wenn nicht beachtet wird,
daß sich das Wachstum unserer Pflanzen nach dem Hauptnährstoff richtet, der nicht im Boden enthalten ist. Sind also drei von vier vorhanden, so richtet sich das Wachstum nach dem fehlenden. Stickstoff wird in allen Formen sehr leicht ausgewaschen und geht leicht in die Luft über, muß deshalb am meisten wieder ergänzt und gegeben werden, Kali hält der Boden fest, Phos- phorsiiure wird, nicht ausgewaschen und eine richtige Kalkgabe hält bis zu 5 Jahren. '
Im Handel ist Kalk vorerst nicht zu haben. Obwohl Württemberg das größte Produktionsland für Kalk ist, kann derselbe nur für den Bausektor freigegeben werden. Kali und Phosphordüngemittel werden nur für bestimmte Kulturarten zur Verfügung gestellt werden können. Die Erfahrung zeigt, wie nachteilig es ist. wenn Kulturpflanzen genötigt sind, die letzten Reste an Nährstoffen aus dem Boden herauszuholen. Selbst bei bester Düngung im darauffolgenden Jahr ist eine Vollernte einfach unmöglich. In diesem Frühjahr und Sommer müssen alle wirtsehaftseigenen Düngemittel verwertet werden, um die Erzeugung in Feld und Garten auf das höchste zu steigern.
Kreisgärtnermeister Max Haas Hirsau
Die Ilolzasche Ihre Bedeutung und Verwertung
Die Holzasche galt schon immer als ein gutes Dünge- und Bodenverbesserungsmittel. Je nach der Holzart, aus der sie gewonnen wird, hat sie einen Nährstoffgehalt bis zu 10 Prozent Kali. 3,5 Prozent Pliosphor- säure, sowie 35 Prozent Kalk und wirkt besonders gut auf leichten und saueren Böden.
Da gegenwärtig große Mengen von Brennholz als Heizmaterial Verwendung finden, so ist auch der Anfall an Holzasche ungewöhnlich höher als früher. Die Versorgung mit den nötigen Düngemitteln aber, hauptsächlich dort, wo keine Viehhaltung möglich ist, wird immer eine ungenügende sein. Der Verwertung der Holzasche als Düngemittel kommt deshalb heute eine große Bedeutung zu.
Leider muß aber festgestellt werden, daß immer noch die Holzasche mit anderen Abfällen aus dem Haushalt in die Mülleimer wandert, anstatt solche einer Verwertung als Nährstoffe für Feld und Garten zuzuführen. Hauptsächlich in den Städten sollte das Augenmerk auf eine weit bessere Auswertung dieses wertvollen Produktes hingelenkt werden, sind doch unsere Hausgär- t e n gerade in der Stadt besonders arm an Nährstoffen, so daß die Erträgnisse aus denselben entsprechend niedrig sind. Die kleine Mehrarbeit zur Ausscheidung von nicht brauchbaren Stoffen sollte im Interesse unserer hungrigen Böden gerne mit in Kauf genommen werden Bemerkt sei hierbei, daß die übrigen Aschen als Düngemittel ausscheiden, da deren Gehalt an Nährstoffen zu gering ist und dieselben nur der Auflockerung schwerer Böden dienen können.
Das Ausstreuen der Holzasche hat im Laufe des Herbstes oder Winters, spätestens aber im zeitigen Frühjahr zu geschehen.
Es muß leider immer wieder darauf hingewiesen werden, daß die Sammlung und Lagerung von Holzasche mit Vorsicht zu geschehen hat. Die vielfach noch heiße Holzasche darf nur in Blechbehältern. nicht aber in Pappschachteln oder Holzbottichen gesammelt werden. Ebenso soll auch nicht heiße Asche auf den Kompost geschüttet werden, da durch Unachtsamkeiten dieser Art schon vielfach Brände entstanden sind.
L T m eine Besserstellung in der Versorgung unserer Hausgärten mit den nötigen Düngemitteln zu erreichen, ist eine bessere Auswertung der reich anfallenden Holzasche wie bisher zu beachten.
Kreisbaumwartstelle Neuenbürg.
Saatgut und Gemüsejungpflanzen für den Kleingarten
Beim Sameneinkaxif muß beachtet wei den, daß verschiedene Gemü3earlen sehr feine Samenkörner haben, z. B. enthält 1 Gramm Karoltensamen 500 bis 525 Körner, 1 Gramm Sellerie sogar ungefähr 2000 Körner. Der gesteigerte Gemüseanbau bringt einen gesteigerten jJamenbcdarf mit sich. Seither wurde im Kleingarten sehr viel Saal gut verschwendet. In den Kreisen der Erwerbsgärtner war schon immer die Meinung vertreten, daß ..Anfänger“ im Kleingartenbau zuerst die dreifa’he Samenmenge kaufen und aussäen.
Die zur Verfügung stehenden Samenmengen reichen kaum aus, den gesamten Bedarf zu decken; daher muß jeder einzelne vernünftig einkaufen und nicht 10 Gramm, weil diese verhältnismäßig billig sind, wenn er mit 1 Gramm überreichlich auskommen kann.
Kreisstadt Calw
^.uf Anordnung der Militärregierung wird bekanntgegeben; In den LNIiRA- Magazinen (Pfau und Schnaufer, Lederstraße) sind Einbrüche versucht worden. Mit sofortiger Wirkung werden diese Magazine bewacht werden. Die Militärregierung übernimmt keine Verantwortung für Personenschäden, sofern sich Deutsche in unmittelbare Nähe dieser Lagerräume begeben.
Calw, 5. März 1947.
Bürgermeisteramt.
Familiennachrichten
Es starben:
Karl Holzäpfel, nach kurzem schweren KrariKtnlaaer im Alter von nahezu 48 Jahren. Die Gattin; Liesel Holzäpfel geb. Ziefle mit Kind Helmut und Pileaekind Renate Fenchel sowie alle Anverwandten.
Bad Liebenzel!,den 2(3. Febr.47.
Evangelische Gottesdienste in Calw
Sonntag Latare, 16. März:
8.43 Uhr Christenlehre für die Töchter, mit Entlassung des älteren Jahrgangs; 8.45 Uhr Frfih- '•ottesdienst (Ostermann); lOUhr
I lauptgottesuienst (Schüz);
II Uhr Kindergottesdienst. Mittwoch: 8.30 Uhr Betstunde;
^J0 Uhr Frauen- und Mütterabend. Donnerstag: 20Uhr Bibelstunde. — Alles im Vereinshaus —
Denkt an die Kleiderspende
für Heimkehreru.Flüchtlinge;auch Frauen- u. Kinderkleidung, Wäsche, Flickmateiial und Schuhe werden dankbar angenommen. (Den bisherigen hilfreichen Spendern herz!. Dank!) Auch um Tassen. Teller. Töpfe usw. wird dringend gebeten, es fehlt an allem!
Gesellschaft für Gesundheitsfürsorge und Kriegsgefangenendienst Kreiskomitee Calw.
Spendet für das Soziale Hilfswerk
Herausgeber: Gouvernement Militaire de Calw. Verwaltung u. Anzeigenannahme: Landratsamt in Calw. Abtlg. Bekanntmachungen. — Druck: A. Oelschläger- sche Buchdruckerei in Calw