besonderen WT-Nummer, unabhängig von dem ziehenden Kraftfahrzeug, versehen sein muß. Die Nummerntafeln sind auch an stillgelegten Anhängern anzubringen.
Calw, den 5. April 1946.
—Kreisstraßenverkehrsamt—
Der Württ. Fleckviehzuditverband für den Süldigau
gibt Nachstehendes bekannt:
Die nächste Zuchtviehabsatzveranstaltung des Württ. Fleckviehzuchtverbandes für den Sülchgau findet am 23. Mai ds. Js. statt. Bei der z. Zt. geringen Erzeugung an Jungbullen ist ein Überblick über den Bedarf unerläßliche Voraussetzung für die gleichmäßige Versorgung der Gemeinden mit Zuchtbullen. Die Bürgermeister der Gemeinden, die bis Mai dringenden Bedarf an Jungbul len haben, werden deshalb aufgefördert, ihren Bedarf schriftlich beim Fleckviehzuchtverband für den Sülchgait, Geschäftsstelle Herrenberg bzw. Unterjesingen bei Tübingen baldmöglichst, jedoch spätestens so ^nzumelden, daß die Bedarfsanmeldung bis 10. Mai 1946 vorliegt. Nur bei Einhaltung dieses Termins besteht Aussicht auf Zuteilung von Zuchtbullen bei der nächsten Absatzveranstaltung.
1 Gleichzeitig werden die Mitglieder der Viehzuehtvereine aufgefordert, verkaufsfähige Jungbullen, die bis 23. Mai 1946 ■ 13 Monate alt werden,'unter Angabe des Geburtstages, des Vaters und der Mutter
Rückführung von Flüchtlingen in die amerikanisch besetzte Zone
Anträge auf vorläufige Ausnahme und dauernde Befreiung von der Rückkehrpflicht auf Grund der Rechtsanordnung für die Durchführung der Rückkehr in die amerikanische Zone müssen sofort, nicht erst nach Aufruf, über den zuständigen Bürgermeister an das zuständige Landratsamt gestellt werden. Der Landeskommissar für das Flüchtlingswesen behandelt Anträge ohne beigefügte Stellungnahme des Landrats- amtes nicht. Anträge über Ausnahmegenehmigungen betreffend die Rückkehr in die russische und englische Zone werden erst bearbeitet, wenn Vereinbarungen über einen Austausch zwischen den betreffmiden Militärregierungen getroffen werden,
Die Rückführung der Flüchtlinge ist Pflicht. Audi bei erlangter Ausnahmegenehmigung ist zu beachten, daß mit der Rückführung jefü voraussichtlich die le^te Gelegenheit geboten wäre, in die Heimat zurückzukehren. Die meisten Länder haben jetjt Anweisung über Zuzugsgenehmigung erlassen, die sich auch für Flüchtlinge nachteilig auswirken können, die jetjt von der Rückftthrungsmög- lichkeit keinen Gebrauch machen. Wer also jefct die Gelegenheit der Rückführung nicht wahrnimmt, wird, abgesehen von allem anderen, mit einer Rückkehr zu einem späteren Zeitpunkt nicht rechnen können.
Landratsamt Calw
gleichfalls spätestens bis 1. Mai 1946 bei den Geschäftsstellen des Zuchtverbandes anzumelden.
Es besteht Veranlassung, außerdem darauf hinzuweisen, daß im Interesse der Versorgung aller Gemeinden Zuchtbullenverkäufe ab Stall untersagt sind und die Körpapiere für solche Bullen nicht ausgestellt werden können.
Landratsamt.
Gemüse- und Obst-Erzeugerhöchstpreise
Die Preisaufsichtsstellen beim Wirtschaftsministerium-in Stuttgart und bei der Landesdirektion der Wirtschaft in Tübingen setzen laufend für das Preisgebiet Württemberg-Hohenzollern die Obst- und Gemüseerzeugerhöchstpreise
Der Einfache Gerichtshof der Militärregierung tagte am 16. April- ur'er dem Vorsitz des Gouverneurs in Calw. Ein junger Pole,, der in Oberndorf aus einer Garage ein Fahrrad entwendet hatte, wurde zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. — Ein 35jähriger Automechaniker aus Herrenalb hatte sich wegen Beleidigung der französischen Armee und wegen Arbeitsverweigerung zu verantworten. Er war am 8. März nicht an seinem Arbeitsplatz erschienen, hatte aber am gleichen Tage bei seinem Schwager gearbeitet. Zu seiner Entschuldigung machte er eine Kriegsverletzung geltend, die er sich in Rußland zuzog Bei schlechtem Wetter könne.er seitdem nicht an einem feuchten Ort arbeiten — die Arbeit bei seinem Schwager habe er im Hause ausführen können. Der Anklagevertreter gab dem Gericht zu bedenken: K. sei krank für die Arbeit bei der französischen Behörde, nicht krank' für eigene Arbeit. Sein schlechtes Benehmen sei belegt, Man verlange von ihm nicht Liebe für die Franzosen, aber man könne ihn zwingen, sie zu' respektieren und solle ihn deshalb empfindlich strafen. Die Beleidigung, die K. gegen die Franzosen ausgesprochen hatte, lautete: Wenn die Franzosen wieder abgezogen seien, dann sei auch „die Luft wieder sauber“. Auf die Frage des Vorsitzenden: „Was hptten Sie getan, wenn Ihnen in Rußland das Gleiche passiert wäre?“ antwortete der Angeklagte: „Wenn ich mich beleidigt gefühlt hätte, so hätte ich das sofort angezeigt, wahrscheinlich hätte ich es aber mir für eine Redensart genommen, und gar nicht darauf reagiert!“ Das Militärgericht erkannte auf 1 Jahr Gefängnis.
Ein 17 Jahre alter Bursche aus Altburg. der aus Spielerei ein Hakenkreuz an eine Fahnenstange gemalt hatte, wurde mit 3 Monaten Gefängnis bestraft, die durch die Untersuchungshaft verbüßt sind. Sichtlich erfreut hörte er: „Sie sind heute Abend frei!“ Der Richter er
fest und geben diese durch Preiskarten bekannt.
Der Versand der amtlichen Preiskarten erfolgt im Auftrag der Preisaufsichtsstelle Stuttgart durch den Verlag für Ernährung und Landwirtschaft August Schäfer in Stuttgart-S, Sophienstr. 2 c.
Alle Gemüse- und Obstgroß- und Kleinhändler, Garten- und Feldgemügebau- betriebe werden aufgefordert, die Preiskarten beim Verlag Schäfer zu bestellen und laufend zu beziehen, da die Erzeugerhöchstpreise künftig wahrscheinlich nicht mehr im Nachrichtenblatt veröffentlicht werden.
Unkenntnis der Höchstpreise schützt nicht vor Strafe.
Landratsamt Calw - Preisbehörde-
klärte noch: „Wir bestrafen keine Kinder!“
Die Verhandlung gegen einen 24jäh- rigen Metzger aus Calw — der Angeklagte war mit einer abgelaufenen, offensichtlich gefälschten Bescheinigung Motorrad gefahren —• wurde vertagt.
Völlig undurchsichtig blieb die Angelegenheit. die einen 18 Jahre alten Bann und einen 33jährigen Malermeister aus Mührirgen betraf. Das Gericht erklärte: „Einer von Ihnen ist ein Fälscher!“ Jeder von beiden ist Besitzer eines Autos. b'~'de Wagen tragen die gleiche Nummer und auch die Papiere lauten 'auf diese. Die Angeklagten gaben an. die Papiere vom Straßenverkehrsamt so erhalten zu haben. Der Chef des Straßenverkehrsamts hatte schriftlich erklär^ daß beide Bescheinigungen Fälschungen Sind Die Schwester des Barons, die als Zeugin vernommen wurde, brachte auch kein LHit in das Dunkel. So wurde die Angelegenheit bis Freitag, den 3. Mai. vertagt.
Sehr teuer kam einem jungen Angeklagten aus Neuenbürg sein freches Mundwerk zu stehen. Der 17jähnge junge Mann hatte sich geweigert, für die Franzosen Arbeiten zu verrichten und
Wiederaufbau des Sports — Spielgenehmigung
Als Vorbereitung der Gründung der Sportvereine werden sämtliche Mannschaftsführer oder verantwortlichen Spielleiter bereits tätiger Sportgruppen gebeten, ihre Namen beim Landratsamt Abt. Sport baldigst anzu geben.
Bis zur endgültigen Vereinsgründung sind Spiele mit Genehmigung des Gouvernement Militaire gestattet. Um die Genehmigung zu vereinfachen und rascher zu erhalten, reichen die verantwortlichen Spielleiter den Spielplan für einen ganzen Monat im vorauf
ein. v
Landratsamt Abt. Sport
Das Militärgericht tagte in Calw