Samstag, 25. Januar 1969
CALWER KREISNACHRICHTEN
Seite 11
vJS&W;
BEINBERGS FEUERWEHR hat jetzt ein neues Fahrzeug erhalten. Es handelt sich um einen Ford 1,5-Tonner für sechs Mann Besatzung. Eingebaut ist eine TS 8. Die notwendige Neuerung — bisher mußten die Wehrmänner einen alten Handkarren ziehen — kostet 24 000 Mark.
Aufm: Karl Talmon
Wildbad erzielte bestes Kurergebnis
Kurdirektor Baumgartner: Kein Grund zum Unbehagen - Heilbadcharakter unterstrichen
W i 1 d b a d. Das beste Ergebnis in der Geschichte des Heilbades Wildbad konnte der Kurverein in seiner Jahresversammlung am gestrigen Freitag bekanntgeben. In der Entwicklung Wildbads gibt es nach den Ausführungen des Kurvereins-Vorsitzenden Walter Ableiter (MdL), des Kurdirektors Kurt Baumgartner und des Geschäftsführers Werner Kleinhans keinen Grund zu einem Unbehagen, wie dies im Kur- und Bäderwesen andernorts teilweise der Fall ist.
Die Zahl der Gäste mit 53 773 ist — wie Kurdirektor Baumgartner mitteilte — gegenüber 1967 im vergangenen Jahr um 2,1 Prozent angestiegen. Bei 873 857 Uebernachtungen beträgt der Zuwachs 3,2 Prozent. Kurmittel wurden 739 867 abgegeben. Das sind 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Thermalhallenbad hat einen Besucherzuwachs von 5,1 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt wurden 479 000 Badegäste gezählt.
Die Befragung von nahezu 2000 Gästen im Jahre 1968 hat ergeben, daß fast 90 Prozent der Kurgäste die Kurmittel des Heilbades in Anspruch nehmen. Kurdirektor Baumgartner wertete diese Tatsache als einen klaren Beweis für den Heilbadcharakter von Wildbad. Die Entwicklung unterstreiche mit besonderer Deutlichkeit, wie notwendig der Bau eines neuen Kurmittelhauses bzw. eines Behandlungszentrums geworden sei.
Den Ausführungen des Kurdirektors war weiter zu entnehmen: Es ist wichtig zu erkennen, daß wie überall, so auch im Heilbäderwesen sich ein Umbruch vollzieht. Die vielerorts vorhandenen Zweifel an der Balneologie müssen von ihr selbst
Beinberger Feuerwehr 85 Jahre alt
Jubiläumsfeier findet 1970 statt — Kommandant Kling lobt die Wehrleute
Beinberg. Im Gasthaus „Hirsch“ eröffnete Kommandant Adam Kling die Generalversammlung der Beinberger Feuerwehr. Er konnte Bürgermeister Lutz und die Gemeinderäte recht herzlich begrüßen. Der Kommandant brachte zum Ausdruck, daß er eine tatkräftige Wehr besitze, die es verstehe, mit dem neuen Feuerwehrauto einen größeren Brand unter die Kontrolle zu bringen.
Mit dem Jahresrückblick kamen noch einmal die Erinnerungen des Jahres 1968. Ein besonderes Ereignis war das Feuerwehrfest in Engelsbrand. Kommandant Adam Kling und sein Stellvertreter Karl Talmon hatten am Tage zuvor die Leistungswettkämpfe in Engelsbrand besucht. Man beschloß, in diesem Jahr die Leistungswettkämpfe für das bronzene Abzeichen zu machen. A. Kling bedankte sich beim Kassierer Rudi Dietz für seinen ausführlichen Bericht. Karl Talmon appellierte an die Gemeindeverwaltung, bei der nächsten Anschaffung der Wehr an einen Schaumlöscher zu denken, um bei einem kleinen Zimmerbrand wirksamer Vorgehen zu können.
Die Gemeindeverwaltung brachte zum Ausdruck, daß 1969/70 ein Rot-Kreuz-Kurs in der Gemeinde stattfinden soll, um der Feuerwehr und der ganzen Einwohnerschaft Gelegenheit zu geben, Erste Hilfe zu erlernen.
Nach einer kurzen Pause konnte Kommandant Adam Kling zehn Feuerwehrmänner für lückenlose Übungsteilnahme mit einem Römerglas auszeichnen. Da man im Jahr 1970 ein großes Feuerwehrfest beabsichtigt, das mit dem 85jährigen Bestehen verbunden ist, ist man auch verpflichtet, ■ die Feste in Simmozheim und Neuhausen ztl besuchen. Für das 85jährige Jubiläum soll so bald wie möglich ein Festausschuß gebildet werden, damit man mit den Ausschreibungen, die die Gemeindewerwaltung übernehmen wird, anfangen kann.
Kommandant Adam Kling bat die Gemeindeverwaltung, die Hydranten audi im Winter so zu
BAD LIEBENZELL
Heute Familienabend
Bad Liebenzell. Die Jahreshauptversammlung der Tumerschaft 1893 e. V., verbunden mit einem beschwingt-heiteren Familienabend, findet am heutigen Samstag, 20 Uhr, im Hotel „Ochsen“ statt. Tagesordnung: Tätigkeits- und Kassenbericht 1968, Entlastung und Neuwahlen, Haushaltsplan 1969, Tumbetrieb 1969. Anschließend wird reichlich Gelegenheit zu Tanz und Unterhaltung in dem bunt geschmückten Saal geboten sein.
reinigen, daß man zu jeder Zeit Wasser entnehmen kann.
Bürgermeister Lutz bedankte sich bei der Wehr. Er betonte, daß er immer ein offenes Ohr habe, wenn es um die Sache der Feuerwehr gehe, auch wenn es nodi so hart für die Gemeindekasse sei.
durch nachweisbare Erfolge abgebaut werden. Die Kurortbehandlung in ihrer Gesamtheit muß neu überdacht werden. Dies kann und muß geschehen in engster Zusammenarbeit mit der Aerzteschaft. Das heißt, zwischen Klinik — Entsendearzt — Badearzt und Kurverwaltung.
Die Planung des neuen Kurmittelhauses wird in diesem Jahr weitergeführt. Maßnahmen zur Sicherung und zum Schutz der Thermalquellen laufen an. Zur Sicherung der Bohrung I wird außerdem eine Haupterschließungsbohrung niedergebracht werden. Gewissermaßen als sogenannte
erste Baustufe zum Kurmittelhaus entsteht zwischen Rheumakrankenhaus und Cafe Winkler ein Neubau, in dem Kurverwaltung und Verkehrsbüro untergebracht werdem Mit dem Bau wird in diesem Frühjahr begonnen. Durch den Ausbau des Trinkhallen-Cafes zu einem Vollrestaurant wurden die Verpflegungsmöglichkeiten in Wildbad erweitert.
Weitere Verbesserungen sind im Kursaal und in den Kuranlagen geplant.
Kurdirektor Baumgartner richtete an die Kultusministerkonferenz der Länder den Appell, den eingeschlagenen Weg der Entflechtung der Ferien weiterzugehen und nicht den Rückzug anzutreten, wie dies durch die Reduzierung der Gesamtspanne der Sommerferien in allen Bundesländern von 75 auf 73 Tage im Jahr 1969 den Anschein hat.
Modernes Parkhaus für Wildbad
Gute Lösung für Beseitigung der Parkplatznot an gestrebt — 250 Plätze
W i 1 d b a d. Das Staatsbad Wildbad will seine Parkplatznot durch den Bau eines großen Parkhauses lösen. Das Millionenprojekt mit 250 Stellplätzen für Autos soll auf der Bismarckinsel der Stadt entstehen.
Die Stadt als Bauherr hofft auf eine Beteiligung der Wildbader Geschäftsleute, die Teilhaber-Anteile zeichnen können. Die Planung wurde vom Architekten einer Münchener Parkhausgesellschaft ausgearbeitet, die vor eineinhalb Jahren hier selbst bauen wollte. Das Gebäude wird mit seinen 60 Metern Länge etwa 33 Meter über der Enz liegen. Von den sechs Parkdecks werden drei über der Erde und drei unter der Erde liegen. Im Erdgeschoß sind Läden und Verkaufsstände vorgesehen. Außerdem sind eine Pflegedienst- und
Vorsitzender ehrte Beinberger Sänger
Elf Sängergläser beim Familienabend des Männergesangvereins überreicht — Adam Kling dankte
Beinberg. Der Männergesangverein Beinberg hatte im Gasthaus „Hirsch“ seinen traditionellen Familienabend. Nach dem Lied „Hymne an die Nacht“ konnte Vorsitzender Adam Kling zahlreiche Mitglieder sowie Bürgermeister Lutz, Pfarrer Pospischil und den Humoristen Fischer aus Büchenbronn recht herzlich begrüßen.
Nach dem Chor „Es ist ein Ros entsprungen“ bat der Vorsitzende die ganze Sängerfamilie, sich von den Plätzen zu erheben, um des verstorbenen Sängers Gustav Calmbach zu gedenken.
Leider konnte Dirigent Oberlehrer Maier aus Oberlengenhardt wegen eines Todesfalls an diesem Familienabend nicht teilnehmen, so mußte
Vizedirigent Adam Kling die Leitung des Chors übernehmen.
Adam Kling konnte, bevor man zur Gabenverlosung ging, folgende Sänger mit einem Sängerglas auszeichnen: Dirigent Maier, Kurt Pfrommer, Karl Schnürle, Wilhelm Volle, Karl Talmon, Adam Kling, Erich Schwemmle, Helmut Schwemmle, Karl Fuchs, Georg Pfrommer, Hans Wentz.
Der Vorsitzende bedankte sich nochmals bei allen, die eine Spende zur Unterstützung des Vereins gegeben haben. Zum Abschluß sang der Chor „Morgenlied“ und „So ein Tag, so wunderschön wie heute“. Der gemütliche Teil wurde von der Kapelle „Habanera“ umrahmt.
Neuer Industriebetrieb in Deckenpfronn
Firma M. Bauerheim aus Böblingen wird im Laufe des Jahres eine Halle errichten
Deckenpfronn. Die Firma Bauerheim hat das Angebot der Gemeinde Deckenpfronn akzeptiert und wird im Laufe des Jahres 1969 die Halle errichten, um so bald als möglich die Produktion aufnehmen zu können. Der Zeitplan sieht vor, daß im September die Halle in Betrieb genommen werden soll. Deshalb hat die Firma Bauerheim großes Interesse daran, daß die Arbeitskräfte, die sich gemeldet haben, auch nach Verwirklichung des Projekts zum Eintritt bereit sind. Um die .Produktionsfähigkeit des Betriebs auch nach der Umsiedlung zu gewährleisten, wünschen die Inhaber des Unternehmens nach Möglichkeit die Einstellung des notwendigen Stammpersonals. Interessentinnen werden, unabhängig von der Fragebogenaktion im vorigen Jahr, gebeten, sich mit einer Postkarte an die Firma M. Bauerheim, 703 Böblingen, Bismarckstraße 3, zu wenden. Sie erhalten von dort innerhalb kurzer Zeit weitere Nachricht.
Breimholzverkauf
Deckenpfronn. Am heutigen Samstag findet im Gasthaus „Zur Felsenburg“ um 14 Uhr ein Brenn
holzverkauf statt. Angeboten werden etwa 240 rm vorwiegend Buehenbrennholz aus dem Oberen Wald Abt. 8 (Sulzer Weg), Abt. 9 (Tiefengrü- benlöcher), Abt. 10 (Hexenweg), Abt. 16 (Sulzer Weg). Der größte Teil des Holzes liegt auf festen Wegen.
Der „Falkentoni“ in Möttlingen
Möttlingen. „Der Falkentoni“ wird von der Heimatbühne nochmals am heutigen Samstag um 20 Uhr in der Festhalle Möttlingen aufgeführt. Diese Nachricht wird viele Möttlinger erfreuen, konnten sie doch bei der zuletzt stattgefundenen Veranstaltung am Sonntag, 5. Januar, keinen Einlaß mehr finden, da die Karten um 19.30 Uhr schon restlos vergriffen waren. Wir berichteten damals über die Veranstaltung, die viel Beifall des Publikums erhielt. Auch diesmal wird das Theaterstück in gleicher Besetzung über die Bühne gehen. Da die Heimatbühne bereits über die Grenzen Möttlingens hinaus einen Namen hat, kann nur empfohlen werden, rechtzeitig einen Platz in der Festhalle zu belegen.
Ueber tausend Unfälle mehr im Kreis
Sechsunddreißig Todesfälle zu beklagen - Überhöhte Geschwindigkeit nach wie vor das Hauptübel
Calw. Im Bereich des Landespolizei-Kreiskommissariats Calw wurden im Dezember 1968 230 Unfälle (davon 96 Kleinstunfälle) aufgenommen. Davon entfallen auf die Bereiche Nagold und Calw 21 bzw. 12 Unfälle. Die anderen Unfälle ereigneten sich im übrigen Kreisgebiet. 142 kreis- eingesessene und 75 kreisfremde Fahrer waren an diesen Unfällen schuldhaft beteiligt. Diese gliedern sich wieder auf in 24 Fahrer im Alter bis zu 20 Jahren, 59 Fahrer im Alter bis zu 30 Jahren und 33 Fahrer im Alter bis zu 40 Jahren.
Eine Person starb im Straßenverkehr. 27 Personen wurden schwer verletzt, während ,77 Personen mit leichteren Verletzungen davonkamen. Der eingetretene Sachschaden wurde auf 290 200 DM geschätzt. Der Vergleich zum Vormonat zeigt, daß die Unfallkurve wieder erheblich angestiegen ist (November: 193 Unfälle). Dieses Ansteigen ist auf die 41, durch Witterungseinflüsse eingetretenen Unfälle zurückzuführen, die erhebliche Sachschäden zur Folge hatten. Der Sachschaden erhöhte sich dadurch im Vergleich zum November um nahezu 100 000 DM.
Die Unfallursachenforschung ergibt im einzel- ■ nen, daß 76 Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit, 26 Unfälle durch Benützung der falschen Fahrbahnseite, 19 Unfälle durch Mißachtung der
Vorfahrt, 18 Unfälle durch Trunkenheit am Steuer, 17 Unfälle durch falsches Überholen verschuldet wurden.
Die überhöhte Geschwindigkeit, die nach wie vor das Hauptübel auf den Straßen ist, hat im Vergleich zum November (71 Unfälle) weiterhin zugenommen. Während die auf Vorfahrtsmißachtung, Benützung der falschen Fahrbahnseite und falsches Ueberholen zurückzuführenden Unfälle im wesentlichen gleich hoch geblieben sind, zeigte sich lediglich bei den Unfällen, die durch Trunkenheit am Steuer verschuldet wurden, im Vergleich zum Vormonat eine rückläufige Tendenz (November: 25 Unfälle).
Für das Jahr 1968 steht nunmehr fest: Bei insgesamt 2453 Unfällen, wovon die meisten sich
in den Bereichen Calw und Nagold ereigneten, starben 36 Personen im Straßenverkehr. 387 Personen wurden schwer, 654 Personen wurden leicht verletzt. Der Sachschaden wird auf über 3,3 Millionen DM geschätzt. Dies bedeutet im Vergleich zum Jahr 1967, daß zwar im Jahr 1968 weniger Unfälle mit tödlichem Ausgang eintraten, denn 1967 starben im Straßenverkehr 48 Menschen im Kreisgebiet. Es wurden aber 1968 2453 Unfälle aufgenommen, während 1967 1490 Unfälle registriert wurden. Danach ergibt sich eine Zunahme von nahezu 1000 Unfällen. Entsprechend sind auch die Sachschadenziffern gestiegen. Während 1967 der Schaden auf 2 529 600 DM geschätzt wurde, ergab sich für das Jahr 1968 eine Zunahme von nahezu 800 000 DM.
Die Kreisverkehrswacht Calw appelliert an alle Kraftfahrer, im neuen Jahr vorsichtig und umsichtig zu fahren, sie hofft aber auch, daß durch die jetzt angelaufene Aktion „Nr. Sicher“ die Unfallziffern erheblich gesenkt werden.
Waschanlage, eine Tankstelle und sanitäre Anlagen geplant. Die Stadt will nun in eigener Regie die Initiative für die Beseitigung der großen Parkplatznot ergreifen, da die staatlichen Maßnahmen, die neben einem Verkehrstunnel auch Parkhäuser vorsehen, voraussichtlich erst in einigen Jahren verwirklicht werden können. Zu-
Erfüllt
© @ « 2 )©
So einfach wird der Wunsch nach Vermögen nicht erfüllt. Trotz 312-DM-
Gesetz! Aber es fällt _
leichter: Keine Steuern und Sozialabgaben, dafür 20 bis 30 % Prämie; das ist schon was!
©
lll
nächst soll allerdings noch ein Verkehrs-Gutachten zum Parkhausbau beim Regierungspräsidium eingeholt werden
Der Sommerberg-Skilift wurde an vier Wildbader Bürger zum Preis von 35 000 Mark verkauft. Der Gemeinderat gab in seiner jüngsten Sitzung seine Zustimmung.
Wanderung nach Martinsmoos
Neubulach. Am morgigen Sonntag, 26. Januar, wandert der Neubulacher Schwarzwaldverein über den Buhlerwaldstern nach Martinsmoos. Abmarsch: 13 Uhr, „Linde“ Schulhaus. Führung: Manfred Zeeb.
Gemeinderatssitzung in Neubulach
Neubulach. Die nächste öffentliche Gemeinderatssitzung in Neubulach findet am Dienstag, 28. Januar, um 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses statt.
„Prinz Karneval“
Unterreichenbach. Für die nächsten Wochen steht die Turn- und Festhalle im Zeichen verschiedener Faschings-Veranstaltungen. Den Auftakt macht der 1. Fußball-Club mit einem Maskenball am Samstag, 25. Januar. Am Samstag, 1. Februar, folgt die Freiwillige Feuerwehr ebenfalls mit einem Maskenball, und am Sonntag, 2. Februar, mit einem Kinderkostümball. Am Samstag, 8. Februar, ist es der MGV „Freundschaft“, der zu einem Maskenball einlädt, und am Samstag, 15. Februar, veranstaltet der Musikverein einen Maskenball, und am Sonntag, 16. Februar, seinen traditionellen Kinderkostümball. Mit einem Maskenball wird der 1. Fußball-Club am Rosenmontag die Faschingsveranstaltungen in der Tum- und Festhalle beschließen.
t 4+ü/b tim* !
Zwische Coburg ond Sonneberg gerät a 16jäh- riger, der wege Scheidung seiner Eltern en a Fürsorgeheim kommt ond dort wieder ausbricht en a ostzonal’s Minefeld ond droht mit zerfetzten Beinen z’verbluete, weil niemand en der Lag isch, ihm sofort z’helfet. Er rueft die Westdeutsche zu Hilfe, aber die send machtlos, weil ihne die Lag von de Minefelder net bekannt isch ond, weil se befürchte müesset, daß se jenseits der „Grenze“ von ihre eigene deutsche Brüeder onder Beschuß g'nomme werdet. Der Bue isch wie durch a Wonder mit em Lebe davo komme ond hot „bloß“ en Fueß verlöre. Des Johr 1969 isch von de Vereinte Natione als Jubiläum für a Erklärong, die vor 20 Johr erfolgt isch, zum „Jahr der Menschenrechte“ g’macht worde. Günter Oppermann isch a Einzelschicksal, aber hier drängt sich die Frage auf, ob so net em Jahr der Menschenrechte die gesamtdeutsche Wirklichkeit von heut aussieht. Am 10. Dezember 1948 isch en der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen“ onder anderem au Folgendes deklariert worde: „Jedermann hat das Recht, jedes beliebige Land, auch .sein eigenes, zu verlassen und in dieses zurückzukehren.“ Ferner heißt’s dort: „Jedermann hat das Recht auf Freizügigkeit und Niederlassung innerhalb'eines Staates.“ Des hent die Ostblockschtaate alle ander-' schriebe, einschließlich der Sowjetunion, der Ulbricht allerdengs net.
Was nützt a Menschenrechtserklärong,.wenn se net emscbtand isch, die Verbreche gegen die Menschlichkeit z’onderbendet, wo bleibt s’Eingreife von der Menschenrechtskommission gege die dauernde Verhöhnung, die durch elektrisch g’ladene Schta- cheldroht ond Minefelder verhindert, daß der Brue- der sei Schweschter ond d’Kender ihre Eltern b’sueche könnet? „Mer mueß mit der Mauer lebe“, des isch der Ausdruck der Resignation en der Ohnmacht. Verbluetende Mensche em Minefeld, brennende Menschefackle, henter Vergitterong fescht- g’haltene Schtaatsleibeigene em sog. Paradies der Arbeiter ond Baure, napalmverbrannte ond auf de Tod ausg’hongerte Kender, so sieht die Bilanz, aus em erschte Monat des Jahres der Menschenrechte.
Wer Mine ond Todesfälle anlegt, der mueß damit rechne, daß dort Mensche verhütetet ond lieh a potentieller Verbrecher; wer Landschtriche, ,von der Nahrhngszufuhr abriegelt, der mueß siih 1 em ‘ ft litte sW;däßdöYi KPerfiBiE'de 'HbWgertod schWlbet ond isch somit a potentieller Verbrecher; wer Bombe wirft ond s’Feuer auf Mensche eröffnet, der brengt Mensche om’s Lebe ond isch ebefalls a potentieller Verbrecher. Wenn des Johr der Menschenrechte effektiv a Ergebnis zeitige soll, no derf koi Schtond en dem Johr vergange, en der net mit aller Lautschtärke auf solche permanente Skandale der Menschheit hing’wiese wird.
En dem Z’ammehang muß allerdengs nommol ebbes mit aller Deutlichkeit ausg’schproche werde: Letzten Endes hent net die Scherge von Ulbrichts Gnade den Günther Oppermann en’s tödliche Minefeld ’neitriebe, sondern a g’wisseloses ond verantwortungsloses Elternpaar, des ihr hohe Erziehungspflicht an einem von ihre Kender schträflich ver-' nochlässigt hot. Au des isch en Skandal, der onder die Rubrik „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ fällt.
DAS RÖTENBACHER ORTSZENTRUM wird ein anderes Aussehen erhalten. Das gemeindeeigene Haus bei der Kirche (rechts im Bild), in dem bisher bereits Schlachthaus, Feuerwehrmagazin und Gemeindew'aage untergebracht sind, wird umgebaut. Nach den Plänen von Architekt und Bürgermeister Hamntann (Oberreichenbach) wird das Haus um sieben Meter erweitert, um genügend Platz für die Gemeindeverwaltung zu schaffen. Aufn.: Foto-Bernsdorff
REKORD'
■ * '
Rekord-WSV bei Schmitt-Kleidung
Wir sind mit unseren Preisen bis an die Grenze des Möglichen gegangen - zu Ihrem Vorteil. Jetzt können Sie beste, reguläre Schmitt-Kleidung für Damen und Herren billigst einkaufen. Machen Sie sich deshalb startbereit für den Rekord-WSV bei Schmitt-Kleidung.
Aktuelle Damen- und Herren-Mäntel, interessante Kostüme, Anzüge in begehrten Farben, sportliche Herren- und Damen-Jacken, Popeline- Mäntel für Damen und Herren sowie Hosen aller Art und Anoraks.
Grofye Auswahl in Loden-Frey-Kleidung!
vom 17 . Januar bis 8. Februar 1969
SCHMITT ’j R;,
Stuttgart • Marienstraße