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Wirtschaft
Mittwoch, 22. Januar 1969
Börse im Kaffeehaus
Der Handel mit Wertpapieren findet immer neue Wege, um auch den letzten Interessenten zu erreichen. Unter dem Namen „Investors Club“ wurde in Zürich soeben ein Kaffeehaus eröffnet, in dem man sich vorwiegend dem Börsengeschäft widmet. Bei Kaffee und Kuchen können die Gäste in aller Gemütlichkeit die Entwicklung der Börsenkurse verfolgen, sich mit zusätzlichen Informationen versehen lassen und von einer Reihe von Telefonkabinen aus ihre Bestellungen für Wertpapiere aufgeben.
Zu diesem Zweck richtete das Kaffeehaus einen Groß-Bildschirm ein, der mit der Züricher Börse verbunden ist. Auf ihm werden die örtlichen Kurse laufend notiert. Vier weitere Bildschirme geben die Börsenkurse aus den großen Hauptstädten der Welt wieder. Hostessen tragen dem interessierten Gast weiteres Informationsmaterial zu, von dem es in Form von Wirtschaftsbriefen und hektographierten Börsentips jede Menge gibt. An einem Informationsstand schließlich
kann sich der Gast an Hand der Stockmaster , getragen worden.
über den jeweiligen Stand der amerikanischen Börsenkurse unterrichten.
Diese umfassende Börseninformation im Kaffeehaus kennt nur ein Vorbild: die englischen Klubs, die schon vor Jahrzehnten über eine besondere Fernschreibleitung mit der Londoner Börse verbunden waren und so den Klubmitgliedern mitteilten, wann es Zeit war, das Essen zu unterbrechen und wieder zu kaufen oder zu verkaufen. Das britische Verfahren bewährte sich gut, wenn auch die neue schweizerische Einrichtung ein weit umfassenderes Börsenbild gibt. Es spiegelt vor allem die zunehmende Internationalisierung des Börsengeschäfts wider. Der Handel mit amerikanischen Aktien und Investmentpapieren in Deutschland ist heute ebenso geläufig wie umgekehrt der Verkauf deutscher, holländischer und schweizerischer Aktien in dritten Ländern.
Bauherr des Börsencafes, das jedermann offensteht, ist eine schweizerische Großbank mit einem ausgedehnten Zweigstellennetz. Möglicherweise findet sich auch in Deutschland bald eine der großen Banken bereit, eine ähnliche Einrichtung zu schaffen. Denn auch hierzulande wächst das Interesse an „heißen Tips“ für den Kurszettel. W. G.
Balke attackiert die Lohnfortzahlung
Der BdA-Präsident bezeichnet die Pläne der Bundesregierung als eine katastrophale Konzeption
Bonn (dpa). Mehrere tausend Handwerker aus Nordrhein-Westfalen haben gestern auf einer Kundgebung in der Bonner Beethovenhalle ihren Widerstand gegen die Pläne der Bundesregierung zur Einführung der Lohnfortzahlung für kranke Arbeiter unterstrichen. Starken Beifall erntete der Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, Siegfried Balke, der den Entwurf des Bundesarbeitsministeriums als die „schlechteste Lösung“ bezeichnete.
Lautstarke Mißfallenskundgebungen lösten der CDU/CSU-Abgeordnete Dr. Ludwig Franz und der SPD-Abgeordnete Erwin Lange als Vertreter der Koalitionsfraktionen mit ihren Erklärungen aus. Mit Pfuirufen und Protestpfiffen wurde auch die Mitteilung quittiert, daß Bundesarbeitsminister Hans Katzer wegen einer Sitzung an der Kundgebung nicht teilnehmen könne. In den überfüllten Saal war zu Beginn der Veranstaltung von schwarzgekleideten Vertretern des Friseurhandwerks ein schwarzer Sarg
Die Versammlung billigte eine Entschließung, in der die Lohnfortzahlung als ein „fragwürdiges Wahlgeschenk“ bezeichnet wurde, das die Politiker und den Staat nichts
Deutsche Aussteller in Moskau
Moskau (dpa). Der Bundesrepublik ist der größte Aussteller auf einer vier Fachbereiche umfassenden Industrieschau, die gegenwärtig in Moskau stattfindet. Wie am Dienstag von deutscher Seite in der sowjetischen Hauptstadt mitgeteilt wurde, werden auf 9000 Quadratmeter Hallenfläche im Sokolni- ki-Park seit Montag von 100 Firmen aus zwölf Ländern — darunter die DDR und Ungarn als einzige östliche Länder — Werkzeugmaschinen, Kontroll- und Meßinstrumente für Werkzeugmaschinen, Metallpressen und Maschinen der Zuckerindustrie gezeigt. Die Aussteller — allein 38 aus der Bundesrepublik — folgten Einladungen der sowjetischen Allunions-Handelskammer. ,Zum Besuch der Ausstellung, die bis zum 31. Januar dauert, sind nur Fachleute zugelassen.
Börse soll populärer werden
Bundeswirtschaftsministerium erläutert Ziele der geplanten Börsenreform
Bonn (AP). Die beim Bundeswirtschaftsministerium gebildete Börsenreformkommission soll nach den Wünschen des Ministeriums bis zum 14. März ihre Arbeiten'abschließen. Der Leiter der Abteilung Geld und Kredit des Ministeriums, Wilhelm Han- kel, sagte vor Journalisten, es gehe dabei um den Versuch, die notwendigen vermögenspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung von der institutioneilen Seite her zu unterstützen. Ziel der Reform sei es, große, leistungsfähige und publikumsnahe Börsen zu schaffen. Dies soll durch eine Konzentration der Umsätze und eine größere Publizität der Börsen selbst erreicht werden.
Vor allem werde angestrebt, die Börsen gegenüber den Banken zu verselbständigen, um dieses „Ordnungselement“ auf dem Wertpapiersektor stärker vom Bankwesen abzuheben, erklärte Hankel. Insbesondere wünscht man aber auch eine stärkere Verankerung der ausländischen Investmentfonds an den deutschen Börsen. Man will ihnen die Möglichkeit einer Mitgliedschaft einräumen. Im Bundeswirtschaftsministerium wird damit die Hoffnung verbunden, daß sich auch die gegenwärtig meist an Bankinstitute gebundenen deutschen Investmentfonds verselbständigen und ebenfalls die Börsenzulassung anstreben.
Die Einrichtung eines Aktienamtes zur Untersuchung von Unregelmäßigkeiten auf dem Gebiet der Aktienspekulation, wie sie infolge sogenannter Inside-Informationen bei verschiedenen deutschen Firmen zutage getreten sind, erklärte Hankel jedoch für nicht realisierbar.
Das Bundeswirtschaftsministerium glaubt derartigen Manipulationen mit einem stärkeren Publizierungszwang für Unternehmen begegnen zu können, deren Aktien an den Börsen notiert werden. Nach den Vorstellungen des Ministeriums sollten diese Firmen vierteljährlich Berichte über Umsätze, Auftragslage, Gewinne und Personalbewegungen veröffentlichen. Um einen Zwang zu vermeiden, sollen die Börsenvorstände eine
Art Prämiierungssystem einrichten, nach dem die Unternehmen mit der am weitesten gehenden Publizität besonders empfohlen werden.
Innerhalb der Kommission zeichnet sich nach den Worten Hankeis schließlich eine Vorverlegung der Öffnungszeiten der Börsen ab, um den gegenwärtigen Andrang in den Nachmittagsstunden aufzulösen.
koste. Mit ihr werde der lohnintensiven Wirtschaft einseitig eine schwere Mehrbelastung auferlegt. Außerdem werde damit die „letzte reale Chance für eine grundlegende Reform der gesetzlichen Krankenversicherung vertan“.
Balke wandte sich dagegen, „daß uns jetzt fünf Minuten vor den Bundestagswahlen eine derartige katastrophale Konzeption auf den Tisch geknallt wird“. Der Entwurf würde die Betriebe mit erheblichen neuen Verwaltungsaufgaben belasten. Die geplante Reduzierung des vertrauensärztlichen Dienstes und die Einführung einer gesamtwirtschaftlichen Bundesausgleichskasse würde zwangsläufig „jedes Interesse an einem niedrigen Krankenstand und an einer rechtzeitigen Überprüfung der Arbeitsunfähigkeit nehmen“.
Autos verkaufen sich wieder leichter
Nach einem Rückgang im Jahr 1967 nahmen die Neuzulassungen 1968 um fünf Prozent zu
Flensburg (dpa). Die zunehmende Konsolidierung der Wirtschaft im vergangenen Jahr hat sich auch auf dem Kraftfahrzeugmarkt ausgewirkt. 1968 wurden im Bundesgebiet 1,61 Millionen Kraftfahrzeuge und 52 875 Kraftfahrzeuganhänger neu angemeldet. Das waren, wie aus einer gestern vom Kraftfahrtbundesamt in Flensburg veröffentlichten Statistik hervorgeht, 4,7 Prozent Kraftfahrzeuge und 10,4 Prozent Anhänger mehr als 1967. Die Gesamtzahl der Zulassungen hatte sich 1967 auf 1,53 Millionen (davon 1,24 Millionen Pkw) und 1966 auf 1,71 Millionen (davon 1,37 Millionen Pkw) belaufen.
In erster Linie stieg 1968 die Zahl der Zu
lassungen bei den Personenkraftwagen an, und zwar um 5,4 Prozent auf insgesamt 1,31 Millionen. Zu diesem Anstieg trugen vor allem die Personenwagen mit Hubraumgrößen von einem bis 1,2 Liter, aber auch mit 2,5 und mehr Liter bei. Rückgänge machten sich bei Kleinwagen von 500 bis 700 ccm bemerkbar. Dagegen wurden bei Lastkraftwagen gerade die kleineren Typen bis zu einer Tonne sowie zwischen zwei und drei Tonnen Nutzlast bevorzugt. Bei den Anhängern galt das Hauptinteresse des deutschen Kraftfahrers 1968 den Wohnanhängern, deren Zulassungsziffer um 17 Prozent auf 21 040 „fahrbare Mini-Hotels“ anstieg.
Sorge um den Ingenieurnachwuchs
Wirtschaftsverbände fordern einheitliche und bedarfsorientierte Ausbildung
Rückstand der Löhne ?
l.Hj. Juli/Okt. +14.3.
Anstieg jeweils gegenüber dem Vorjahr
in%
PRODUKTIVITÄT je Beschäftigten
' VERDIENSTE je Beschäftigten
Stuttgart (dpa). Die künftige Ingenieurausbildung muß nach Ansicht der Spitzenverbände und Kammerorganisationen der baden-württembergischen Wirtschaft auf Bundesebene einheitlich geordnet werden. In einer gestern in Stuttgart veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft baden-württembergischer Arbeitgeberverbände, der Arbeitsgemeinschaft baden-württembergischer Industrie- und Handelskammern, des Landesverbandes der baden-württembergischen Industrie, des baden-württembergischen Handwerkstages und des Verbandes der südbadischen Industrie heißt es, eine unterschiedliche Regelung der Ingenieurausbildung würde zu unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen und zu einem unheitlichen Ausbildungsniveau führen. Damit würden Folgen entstehen, die den Anforderungen der Wirtschaft an eine verbesserte Ausbildung der Ingenieure zu-
Höhere Dividenden trotz Rezession
Württembergische Landeskommunalbank untersuchte Ausschüttungen von 192 Firmen
Stuttgart (VWD). Die von den Industriegesellschaften in Baden-Württemberg 1968 für das Rezessionsjahr 1967 gezahlten Dividenden sind wider Erwarten weiter gestiegen. Die Ausschüttungen von 188 Aktiengesellschaften und von vier Gesellschaften mbH lagen nach einer Untersuchung der würt- tembergischen Landeskommunalbank in Stuttgart vor Abzug der Kapitalertragssteuer und der Ergänzungsabgabe mit 401,6 Mill. DM um 6,2 (i. V. 2,1) Prozent höher als im vorangegangenen Jahr. Die Durchschnittsdividende der 192 Gesellschaften wuchs der Untersuchung zufolge auf 12,8 (12,6) Prozent. Das dividendenberechtigte Kapital erhöhte sich auf 3,13 (3,01) Mrd. DM, wobei die Barkapitalerhöhungen mit 103,4 (136,4) Mill. DM und die Ausgabe von Berichtigungsaktien mit 20,6 (27,2) Mill. DM beteiligt waren. Für 1969 werde sich, wie vermerkt wird, die Dividendensituation spürbar verbessern.
Die Ausschüttungssätze sind, wie weiter festgestellt wurde, bei 83 Gesellschaften gleich geblieben. In 30 Fällen wurde die Dividende erhöht und in 34 Fällen gekürzt. Die Zahl der dividendenlosen Unternehmen, darunter relativ viele Textilbetriebe, erhöhte sich auf 42 (33), eine Dividende von 18 Prozent und mehr wurde von 19 (21) Gesellschaften ausgeschüttet. Die höchste Dividen
de mit 28,4 (23,0) zahlte die chemische Industrie, in die auch je ein Unternehmen der Linoleumherstellung und der Gummibearbeitung einbezogen wurden. Der weit über dem Durchschnitt liegende Spitzensatz wurde insbesondere dadurch erreicht, daß von einer Gesellschaft ein das Grundkapital beträchtlich übersteigender Betrag ausgeschüttet wurde.
Vom Fahrzeugbau wurden durchschnittlich 16,5 (16,4) Prozent und von der Elektrotechnik 16,3 (17,2) Prozent verteilt. In der Bauindustrie ergab sich ein Satz von 14,8 (14,1) Prozent, in der Papierverarbeitung von 14,7 (11,0) Prozent und in der Baustoffindustrie von 14,2 (14,4) Prozent. Ein gutes Dividendenbild zeigen ferner die Brauereien mit 13,1 (12,6) Prozent und das sonstige Nahrungs- und Genußmittelgewerbe mit 12,8 (11,9) Prozent. Die Energieversorgungsunternehmen blieben bei 10,6 Prozent.
Bei den Gesellschaften der Eisen-, Stahl- und Metallwarenherstellung ging die Durchschnittsdividende auf 10,5 (11,1) Prozent zurück, während sie sich im Maschinenbau auf 8,8 (8,1) Prozent erhöhte. Von der Textilindustrie wurden 8,8 (9,0) Prozent ausgeschüttet. Die Aktionäre der Zellstoff- und Papiererzeugung mußten sich mit unverändert 7,4 Prozent begnügen.
Wertpapierbörse Mitgeteilt von der Württembergischen Bank
Tendenz: Leicht uneinheitlich
Div.
Stuttgarter Kurse Aktien DM (pro StOdc)
AEG-Telef.
Alls. Rent. D. Allianz Leben Allianz Vers. BASF Bayer
Commerzbank Daimler-Benz Deutsche Bank Dresdner Bank Dyckerhoff St. Heldel. Zement Hoechst Kaufhof Lufthansa Metallges Neckermann Rhein. Hyp. Schering Siemens Sfldd . Zucker VEW
Wintershall ■Württ. Feuer
Aktien (Prozent)
Ackerm. Gügg. 10 + 2 BMW 12
Baumw. tJnterh. 5
16
16 — 16— 18 — 10 —
6.50 8 — 9
8 + 2 8 — 8
8 —
10 —
16
0
9—
6
8.50
9.50 8 — 9—
6.50 7—
16—
Bemberg JP Bekula
Bleich. Uhingen Brauer Cluss Brauer Wulle Calwer Decken Casella DLW
Felnm. Jetter Gelsenk. Bergb. GHH
Hesser Masch. Hoesch Hohner Holzmann HOtte Oberb.
IG F. Llquls
9 V, 11 + 1 0 15 15
4 19 14 13
6
12
12
6
5
18 + 2 2 0
20. 1. 69
O)
CO
CM
259.50
259.50
225
227
1000
995
1280
1265
239.80
239
205
204.50
292.50
293.20
426
430
349
349
319
319.90
198
195
348
348
260
259.90
350.50
349.80
85.80
85
434
455
167
167
340
335
393
394
300
300
261
262
198
201
211
—
796
790
225.25
225
612
619
213
213
360
—
215
218
230
230
511
511
675
675
181
182
540
546
479.875
477
285
287
224.50
223
386
389
500
510
140
139
190
190
—
700
—
106
3.15
3.15
Div.
I W Karlsruhe n Kg. Bietigheim 0 Karstadt St. 18 KHD 6
Klöckner-Werke 5+2 Knöckel & Schm 3 Kolb & SchOle 15 Koilm. & Jourd. 16 Kraftw. Altw. 14 Krupp. Vorz. 10 Mannesmann 7 MAN St. 18
Masch. Weing. 15 MÜAG
Neckarwerke NSU
Ostertag Preußag RWE St.
RWE Vorz.
Rheinstahl Salamander Salzdetfurth Salz Heilbronn 20 Schub & Salz 15 Schuithelss Schw Zellst.
Stgt. Hofbräu SBI Kuchen Thyssenhütte VEBA Ver. Filz VW
Württ. Bank Württ Cattun Württ. Elektr.
Württ. Hypo.
WMF St.
WMF Vorz.
Württ. Zement 14 Zeiss Ikon 10 Zellst. Waldh. 6 Zwg. Ludwigsb 0
Frankfurter Kurse
AG f. Verkehr 15 BBC
Chemie Verw.
Conti Gummi
8
14 5
15+4
7
15 15
0
12+2
10
20
12
15 5 8
11
0
20
16 0
19
18
16
16
16
11
11
20. 1. 69
21. 1. 69
Div.
20. 1. 69
21. 1. 69
Div,
178.50
177
Degussa 19
780
790
6 Badenwerk 64
185
185
Demag 14
338
338
6 EVS 63
860
860
Glanzstoff 13
577
575
5 + 1 Bosch 59
310
—
Grün & Bilfing. 16
415
415
InvectmentwnrtP
130.25
141
130
142
Kali Chemie 14 Linde 15
430.50
469.75
430
470
Inlandszertifikate
454.50
454
Läwenbräu 14
980
1000
Adifonds
3—
450
-
VARTA 19
714
714
Adiropa
2.90
410
164
410
164
Auslands-Aktien
Adiverba
Agefra
2 40 1.25
145
146
AAC (oSt) R 1.30
360
361
Akkumula
516
516
Fiat Lire 95.—
19.20
19.10
Allfonds
2.20
323.50
320
Ford S 2 40
207
Anglo Dutdi
3 50
260
260
Gen. Mot. * 3.80
315
314
Arideka
2.40
715
715
IBM S 2 60
1230
1210
Atlanticfonds
2.60
439.25
455
ITT t 1.55
222
221
Brauereifonds
2.50
565
565
Mach. Boll FF 0
87.90
86.10
Concentra
2.—
215
213
Montedison Lire 65.—
6.75
6.73
Dekafonds
2.20
494
504
Olivetti Lire 85.—
20.25
20.25
Dt. Rentenfonds
7 50
488
494.75
Philips hfl 4 50
179
178.75
Europa I
4 —
136
134.25
Robeco hfl 9.60
282.25
282.75
Fondak
2 30
387
386
Royal Dutdi hfl 6.85
200
199
Fondis
2.60
164
164
Shell TT sh 1/6
46.50
45.50
Pondra
•
5 70
414
430
Steyr 8S 11.—
193
191
iii-Fonds
5 70
235
238.50
Unilever hfl 4.67
143.50
143.60
Industria
3.80
239
238
Wandel-Obligationen
Inrenta
Intervest
6— 4 50
690
690
6.5 AEG 66
147.50
149.50
Investa
3.75
153
152
5.5 BASF 64
106.80
106.75
Thesaurus
181
182.50
5.5 Farben Bayer 65
114.125
114.50
Transatl.
2.80
338.125
339
6.5 Hoechster F 67
151
151.625
Tresora
92
91
6.5 Schering 66
226.25
227.50
Unifonds
2.20
544
600
549.75
605
5.5 Siemens 64
5.0 Dte Texaco 66
131
112.50
131.50
112
Auslandszertiflkate
60.25
50
Rentenwerte
Austrofonds
DM
2.—
450
450
Eurinvest
DM
2.43
705
706
5.5 Bundesrepbl. 59
100.75
100.75
Eurunion
DM
457
455
455
6 dg! 63/1
100
100
Sogelux
DM
_
430
430
7 dgl 66
103.75
103.75
Valeurop
DM
2.53
448
450
6 Bundesbahn 65
100.875
100.875
Unlvers F
sf
3.50
194
194
7 Bundesbahn 67
103.625
103.375
Chase Sei
S
247
246
6 Bundespost 62
99.25
99.25
Dollar Fund
8
_
150
150
7 dgl. 67
103.75
103.75
Dreyfus
%
6 Bad.-Württ. 63
100.25
100.50
FOF
$
_
356.25
7 dgl 65/n
104
104
Hamilton
s
358
5 75 St Stgt. 62
96.50
96.50
IIT
s
__
520
518
7 W Hypo. S 92
102.50
102.50
Ivest
s
_
430
430
6 W Kredite. R 66
95
95
Oppenheim
s
__
243.50
243.50
7 W Lakra R 42
102.50
102.50
SAFE
%
—
20. 1. 69 98
99.25
98.875
51.20
56.10 54.80 28—
83.30
30.70 126.80
46.50
37.60
60.40
37.50
41.40 104.30
61.20
41.60
43.30
93.70 159.75
69.10
88.40 117.80
67.40 67.90
43.70
59.60
32.10
42—
80.50
149.30
59.20
87.10
131.77
13.74
13.66
17.55
26.22
5.71
10.05
17.78
8.62
17.34
21. 1. 69
98
99.25
99
51.30 56.—
54.80
28.50
83.20
30.60 125.50
46.50
37.60 61 — 37.60
41.40
104.40
61.30
41.70
43.40
93.80 159.85
69—
88.40
117.40
67.50 68.10
43.70
59.20 32.10
81.20
150.90
59.65
88.80
133.03
13.85
13.82
17.64
26.41
5.72
10.08
17.89
8.65
17.46
Geldkurse, wenn nicht anders bezeichnet (ohne Gewähr).
widerlaufen. Die Verbände der Wirtschaft des Landes stünden dem Anliegen einer Neuordnung des Ingenieurschulwesens grundsätzlich positiv gegenüber, wird in der Erklärung betont. Andererseits sei man besorgt, daß mit der beabsichtigten Reform Weichenstellungen vollzogen werden könnten, die dem Bedarf der Wirtschaft des Landes an praxisorientierten graduierten Ingenieuren nicht Rechnung tragen.
Nach Meinung der fünf Spitzenverbände ist es nicht akzeptabel, daß die Anerkennung der Ingenieurausbildung innerhalb der EWG allein von einer Harmonisierung der „formellen Zugahgsvoraussetzungen und der Einordnung der Ingenieurschulen in der Hochschulbereich abhängig gemacht wird“. Für die Anerkennung der Ingenieure im EWG-Raum müsse vielmehr das am Ende der Ausbildung erreichte Niveau maßgebend sein. Die Verbände treten dafür ein, daß die bisher wichtigsten Zugänge züm Ingenieurschulstudium über die Realschule und die Hauptschule mit anschließendem zweiten Bildungsweg gleichberechtigt erhalten bleiben. Die Ausbildungsgänge hätten gerade der baden-württembergischen Wirtschaft mit die qualifiziertesten Ingenieure zugeführt.
Es ist keine Frage, die Löhne und Gehälter steigen gegenwärtig tatsächlich nicht so schnell wie die Produktivität, wie die Mehrleistung also! Eine Frage ist hingegen, welche Folgerungen aus dieser Tatsache zu ziehen sind, und zur Beantwortung bedarf es einer etwas längerfristigen Betrachtung der Entwicklung. Noch vor zwei Jahren nämlich stiegen die Verdienste weitaus schneller als die Produktivität. Dieses wechselweise Vorprellen einmal der Löhne und ein andermal der Produktivität ist eine ganz normale Begleiterscheinung der konjunkturellen Schwankungen. Was freilich nicht heißt, daß sie deshalb unproblematisch sind. Gegenwärtig beispielsweise kommt es gewiß darauf an, daß schließlich auch die Einkommen der Mehrproduktion folgen, damit der Absatz nicht stockt. Wichtig ist aber, dabei nicht über das Ziel hinauszuschießen, um die mühsam errungene Preisstabilität nicht von neuem zu gefährden.
Unirenta hatte guten Start
Frankfurt (VWD). Die von Privatbanken und Genossenschaftsbanken getragene Union-Investment-Gesellschaft mbH (Frankfurt/Main) meldet einen erfolgreichen Start des Ende Dezember aufgelegten Investmentfonds für festverzinsliche Wertpapiere „Unirenta“. Aufgrund der starken Nachfrage konnten seitdem bereits eine Million Anteile untergebracht werden, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag. Das Fondsvermögen hat inzwischen die Marke von 50 Millionen DM überschritten. Der Ausgabepreis stieg von 50 DM auf 50,35 DM pro Anteil.
Brathähnchen bleiben billig
Bonn (VWD). Brathähnchen kann der Verbraucher mit Sicherheit auch 1969 preiswert einkaufen, meinte das Kontaktbüro für Verbraucheraufklärung in Bonn. Nachdem 1968 die Verbraucherpreise um 0,60 DM je kg auf 4,06 DM zurückgegangen seien und damit den tiefsten Stand der Nachkriegszeit erreichten, könne zwar mit weiteren Preisermäßigungen vorerst nicht gerechnet werden. Aber für Preiserhöhungen gibt es nach Ansicht des Büros keine Anzeichen. Im letzten Jahr haben die Bundesbürger gut eine Milliarde DM für den Einkauf von Hähnchen ausgegeben.
Pechinay kommt nicht nach Stade
Absage schließt ein umstrittenes Kapitel niedersächsischer Strukturpolitik
Hannover (VWD). Der französische Chemie- und Hüttenkonzern Pechiney hat dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium überraschend mitgeteilt, daß er die geplante Aluminiumhütte nicht in Stade an der Unterelbe, sondern in den Niederlanden, und zwar im südwestlichen Teil der Provinz Zeeland, errichten wird. Die Beschlüsse des niedersächsischen Kabinetts vom vergangenen Dienstag, das Projekt mit beträchtlichen Investitionszuschüssen zu fördern, hätten die Entscheidung von Pechiney nicht mehr beeinflussen können, da das Unternehmen an bestimmte Fristen gebunden gewesen sei, wird erklärt.
Nach den bisher bekanntgewordenen Plänen von Pechiney soll die geplante Aluminiumhütte in der ersten Ausbaustufe auf eine Kapazität von 75 000 t ausgelegt werden. In der zweiten Ausbaustufe, die bis 1976 beendet sein soll, ist eine Erhöhung der Kapazität auf 150 000 t pro Jahr geplant.
Mit der Absage an Hannover hat ein in der Öffentlichkeit umstrittenes Kapitel Landesinvestitionspolitik sein Ende gefunden. In Niedersachsen hatten sich in den letzten Wochen die Stimmen gemehrt, die insbesondere im Zusammenhang mit dem Pechiney- Projekt Zweifel an der Richtigkeit der Indu- strieansiedlungspolitik des Landes geltend
Die Börse am Dienstag
Bei freundlicher Grundstimmung ergaben sich an den deutschen Aktienmärkten gestern nur kleinere Kursveränderungen nach beiden Seiten. Das Interesse der Käufer richtete sich in erster Linie auf Maschinenbau- und Autoaktien, die fester tendierten. Favorit waren erneut NSU, die auf spekulative Käufe vorübergehend um 20 Punkte anzogen. Nachfrage auf erhöhter Basis bestand ferner für einige Spezialpapiere, besonders Rütgers, Degussa und Conti Gummi, die Gewinne bis zu 17 Punkten erzielten. Die absolute Spitzenposition erreichten Metallgesellschaft mit einem Kursanstieg von 28 DM pro Stück. Das Angebot in den international bekannten Standardwerten fand etwa zu Vortagsschlußkursen Aufnahme. Am Montanmarkt verlief die Kursentwicklung uneinheitlich. Von Versorgungspapieren rückten RWE aufgrund des günstigen Unternehmensberichts in den Vordergrund. Bankaktien unterlagen kleinen Schwankungen, wobei Regionalinstitute fester' tendierten. Schiffahrtsanteile mußten nach der jüngsten Aufwärtsbewegung kleinere Verluste hinnehmen. Gegen Börsenschluß setzten Gewinnsicherungen ein, die aber die Allgemeintendenz kaum beeinflußten. An den Rentenmärkten hat sich die Lage kaum verändert.
Westdeutsche Metallnotierungen vom 21. 1. 69 (DM je 100 kg): Blei 119,33, Zink 123,75, Zinn 1275—1288. Berechnungspreis der Verarbeiter: Elektrolytkupfer 498,25—503,25. Aluminium 232 bis 234, Blei ln Kabeln 110—111, Messing MS 58 336—340, Messing MS 63 389.
gemacht hatten. Nach den Beschlüssen des Kabinetts in Hannover hätte Niedersachsen rund 100 Mill. DM Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln aufbringen müssen, wenn sich Pechiney für Stade entschieden hätte. Die Finanzlage Niedersachsens, so argumentiert, lasse solche Vorleistungen für ein Projekt nicht zu, mit dem bestenfalls 1000 Arbeitsplätze geschaffen worden wären. Als umstritten galt in Wirtschaftskreisen vor allem der im Rahmen der geplanten Gesamthilfe vorgesehene Zuschuß von über 30 Mill. DM an die Nordwestdeutschen Kraftwerke in Hamburg, die mit diesen Mitteln in die Lage versetzt werden sollten, einen günstigen Energiepreis anzubieten.
Firmenberichte
MAN engagiert sich in Rumänien München (VWD). Die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) wird künftig eng mit der rumänischen Nutzfahrzeugindustrie Zusammenarbeiten. Nach Mitteilung der MAN- Verwaltung wurde zwischen dem Werk München und dem rumänischen Außenhandelsunternehmen Industrialimport in Bukarest ein über zehn Jahre laufender Lizenz- und Kooperationsvertrag für den Nutzfahrzeugbau geschlossen. Wie es in der MAN-Mitteilung heißt, soll sich die Zusammenarbeit u. a. auch auf die gemeinsame Entwicklung bestimmter Nutzfahrzeugtypen sowie Fragen des Vertriebes und des Kundendienstes erstrecken. Die rumänische Nutzfahrzeugindustrie stellt zur Zeit etwa 25 000 Lastkraftwagen jährlich her.
Deutsche Simca erfolgreich Neu-Isenburg (VWD). In der Bundesrepublik wurden im vergangenen Jahr rund 40 500 neue Simca-Wagen zugelassen und ca. 41 800 an die Händler ausgeliefert. Nach Mitteilung der Deutschen Simca Vertriebs-Gesellschaft mbH (Neu-Isenburg) entspricht das einer Steigerung von etwa 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Anzahl der Händler und Kundendienststationen wurde 1968 von 902 auf 1037 aufgestockt.
Volvo GmbH verdoppelt Stammkapital Dietzenbach (VWD). Das Stammkapital der Deutschen Volvo GmbH (Dietzenbach) wird auf zehn Mill. DM verdoppelt. Die Volvo GmbH ist eine lOOprozentige Tochtergesellschaft der schwedischen AB Volvo in Göteborg. Als Grund für die Kapitalerhöhung wird in einer Mitteilung vom Dienstag angeführt, daß die starke Expansionstendenz der Gesellschaft nach einem entsprechenden Kapitalpolster verlangt habe. Bereits Mitte 1968 war aus demselben Grund das Betriebsgelände in Dietzenbach auf rund 70 000 (45 000) qm erweitert worden. Das Händler- und Service-Netz wurde im vergangenen Jahr um rund ein Viertel vergrößert und soll ständig weiterausgebaut werden. Schließlich ist das Volvo-Pkw-Programm im letzten Herbst um den Dreiliter-Sechszylinder Volvo 164 bereichert worden, dessen erste Exemplare in diesen Tagen an die deutschen Händler ausgeliefert werden.