AM MONTAG
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Die „Bayern“ eingeholt
Gladbacher punktgleich mit dem Spitzenreiter / „Unterhaus" dicht beisammen
Nach dem zweiten Rückrunden-Spieltag der Bundesliga ist alles wieder offen. Was viele erwartet haben, ist eingetroffen: Tabellenführer „Bayern“ München verlor den Lokalkampf mit 0:2 und gleichzeitig eroberte sich Mönchengladbach beide Punkte in Köln. Jetzt sind also die Münchner und die „Fohlen“ punktgleich und nur noch ihr besseres Torverhältnis sichert den „Bayern“ die Spitzenposition. Nur einen Punkt hinter diesen zwei rangiert Braunschweig, das Schalke mit 3:0 niederhielt und wiederum nur einen Zähler schlechter stehen die Münchner „Löwen“. Diese wiederum haben auch nur ein Pünktchen Vorsprung vor dem VfB Stuttgart und dem HSV, der am Samstag im Neckarstadion mit 0:3 den kürzeren zog. Unter diesen sechs Mannschaften wird wohl aller Voraussicht nach der deutsche Meister zu finden sein. Aber auch in der Abstiegszone ist alles wieder völlig offen. Da Nürnberg zu Hause gegen Offenbach nur zu einem 2:2 kam, behielt der Club die „rote“ Laterne, doch ebenfalls 14 Pluspunkte — wie die beiden Letzten — haben Schalke und Frankfurt, das daheim gegen Aachen mit 0:1 unterlag. Nur zwei Punkte besser steht Köln und wiederum nur einen Zähler mehr haben Dortmund, Bremen und Hertha BSC. Jetzt beginnt also der große Kampf um die Meisterschaft und gegen den Abstieg, und man darf mit Sicherheit annehmen, daß die Ränge in den Stadien in den nächsten Wochen wieder bedeutend weniger Lücken aufweisen werden.
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MSV Duisburg — Hertha BSC FC Nürnberg — Kickers Offenbach Eintr. Braunschweig — Schalke 04 Borussia Dortmund — Hannover 96 VfB Stuttgart — Hamburger SV Werder Bremen — FC Kaiserslautern Bayern München — 1860 München Eintr. Frankfurt — Alemannia Aachen FC Köln — Bor. Mönchengladbach
1. (1.) Bay. München 1910
2. (2.) M'gladbach 19 9
3. (3.) Braunschweig 19 9
4. (5.) 1860 München 1910
5. - (6.) VfB Stuttgart 19 8
6. (4.) Hamburger SV 19 9
7. (8.) Alem. Aachen 19 8
8. (7.) Hannover 96 19 6
9. (11.) MSV Duisburg 19 6
10. (9.) Kaiserslautern 19 8
11. (10.) Hertha BSC 18 6
12. (14.) Werder Bremen 19 7
13. (12.) Bor. Dortmund 19 6
14. (13.) FC Köln 19 6
15. (15.) Eintr. Frankfurt 18 4
16. (16.) Schalke 04 19 6
17. (17.) Kick. Offenbach 19 5
18. (18.) FC Nürnberg 19 4
5 4 36:18 7 3 36:22
6 4 29:19
3 6 27:27
6 5 33:24
4 6 30:27
4 7 35:33
7 6 27:23 7 6 20:23
2 9 23:25
5 7 16:22
3 9 27:29
5 8 31:36
4 9 20:33
6 8 21:26 211 22:28 410 24:32 6 9 23:33
„Bayern-Krise" hält an
2:1
2:2
3:0
1:1
3:0
2:1
0:2
0:1
1:4
25:13
25:13
24:14
23:15
22:16
22:16
20:18
19:19
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16:22
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Auch das zweite Spiel der Bundesliga- Rückrunde ging für den in einer Krise stek- kenden FC Bayern mit 0:2 (0:0) gegen den Lokalrivalen 1860 verloren. Vor 38 000 Zuschauern hatten die „Löwen“ als die homogenere Mannschaft, in der es keinen Ausfall gab, den Sieg durchaus verdient. Die „Bayern“ enttäuschten nicht nur im Sturm, sondern zeigten auch bedenkliche Abwehrschwächen. 1860 hatte bereits in den ersten 45 Minuten mehr vom Spiel, kam aber erst in der 63. Minute durch Stopper Reich zur Führung. Einen Freistoß, den Pumm durch ein Foul an Schmidt verwirkte, schoß Reich aus 20 Meter Entfernung mit Wucht auf die Mauer, der Ball ging durch die Beine einiger Abwehrspieler, und Maier, dem die Sicht versperrt war, hatte keine Möglichkeit mehr, noch einzugreifen. Das 2:0 fiel in der 77. Minute durch Fischer, der mit einem Freistoß aus der Deckung auf und davon zog, Schwarzenbeck ausschaltete und unhaltbar einschoß. Aus der insgesamt guten „Löwen“- Elf sind Rebele und Perusic besonders hervorzuheben. Beim FC „Bayern“ gefiel nur Ohlhauser.
Netzer: Regisseur und Torschütze
Zu einem eindeutigen 4:1-(2:0)-Erfolg kam Mönchengladbach vor 32 000 Zuschauern im Gastspiel beim FC Köln. Die Mannschaft war zum Schluß sogar einem höheren Ergebnis nahe. Der Beginn war reichlich nervös. Schon nach 50 Sekunden ließ Hornig die erste große Chance für Köln aus. Laumen erzielte in der 8. Minute auf Flanke von Wimmer das 1:0 der Borussia durch Kopfball. Dann folgten drei Tore des besten Stürmers der Mannschaft, Günter Netzer: 2:0 mit Freistoß (30.), 3:0 durch einen Foulelfmeter, den Thielen an Erwin Kremers verschuldet hatte (62.) und wieder ein raffiniert geschnittener Freistoß (67.). Erst dann gelang Rühl (72.) in einem schönen Alleingang, den er mit einem harten Schuß abschloß, der Gegentreffer. Köln versuchte vergebens, die Kreise von Spielmacher Netzer zu stören. Seinem Angriff fehlte das Format, zumal Overath recht schwach war und auch Löhr nicht zum Zuge
„Tschik-Tschak-Zigeunerpack"
Einen unangenehmen Dortmunder Vorfall versuchte Bundesligatrainer „Tschik“ Cajkovski von Hannover am Sonntag bereits aus der Welt zu schaffen. Zusammen mit den Spielern Bandura und Siemensmeyer fuhr der impulsive Jugoslawe nach Herne, um dem 14jährigen Schüler Norbert Stanek sein Bedauern auszusprechen. Nach dem 1:1 gegen Dortmund wurde die hannoversche Freude bereits auf dem Dortmunder Hauptbahnhof empfindlich getrübt: durch die Schimpfgesänge „ Tschik- Tschak-Zigeunerpack“ und „Ausländer- Schwein“ erregt, schlichtete Cajkovski eine handgreifliche Auseinandersetzung zwischen dem Hemer Schüler Stanek und dem von ihm geschlagenen Kurt Ackermann aus Empelde bei Hannover etwas ungeschickt. Cajkovski traf dabei Stanek mit dem Handrücken im Gesicht. Der Trainer bedauert den Vorfall und entschloß sich sofort am Sonntag den Jungen und seine Mutter in Herne zu besuchen.
FAIR ÜBERSPRINGT UWE SEELER hier d en am Boden liegenden Mayer, doch dieser war nicht der große Widersacher von „uns Uwe“, sondern Gerd Menne deckte den 59fachen Nationalspieler am Samstag im Stuttgarter Neckarstadion so gut, daß der Hamburger kaum einen Stich machte. (Foto: Baumann)
Bückingen zog mit dem Spitzenreiter gleich
5:3-Sieg der Union im Heilbronner Lokalkampf / SC Geislingen — VfR Heilbronn 2:2
kam. In der Abwehr überzeugte nur Thielen. Biskup wurde nach einer Verletzung in der 36. Minute durch Hermes ersetzt. Borussia bot eine starke Mannschaftsleistung. Netzer, Wimmer und die Zwillingsbrüder Helmut und Erwin Kremers ragten heraus.
Werders 2:1 war hoch verdient
Bremen war beim 2:1 über Kaiserslautern in recht guter Verfassung und hätte vor 10 000 Zuschauern höher gewinnen müssen. Zur Pause stand es noch 0:0, aber unmittelbar nach Wiederbeginn erzielte Görts den Bremer Führungstreffer. Wohl glich Geisert mit einem unhaltbaren 18-m-Schuß in der 51. Min. aus, aber sieben Min. später gelang Lorenz, der zu den besten Spielern auf dem Platz gehörte, das mehr als verdiente Siegestor. Die Lauterer, die mit der Empfehlung eines 3:l-Erfolges über „Bayern“ München nach Bremen gekommen waren, enttäuschten sehr.
Die Eintracht stürmte vergeblich
Die Frankfurter Eintracht stürmte und stürmte — doch Aachen siegte durch ein Clässen-Tor in der 21. Minute sehr glücklich 1:0. Die 12 000 Zuschauer im Frankfurter Waldstadion pfiffen die Eintracht-Stürmer aus, die selbst bei ganz klaren Chancen versagten und zweimal nur die Latte trafen. Das Eckenverhältnis zugunsten der Eintracht lautete 25:4. Die Gäste beschränkten sich nur auf die Defensive. In der 63. Minute mußte Frankfurts Kapitän Lindner mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in ein Krankenhaus gebracht werden.
45 000 beim „Existenzkampf"
Bei schlechtem Boden und trübem Wetter bildeten 45 000 Besucher für den „Existenzkampf“ zwischen Nürnberg und Offenbach eine großartige Kulisse. Die Begegnung endete verdient. Der Bundesliga-Neuling ging gegen den Meister zweimal in Führung. In der 4. Minute durch 20-Meter-Aufsetzer des Österreichers Siber, 24 Minuten später durch 14-Meter-Schuß des völlig freistehenden Schmitt. Zaczyk nach Freistoß von Küppers (21.) und Cebinac (43.) besorgten beide Male den Ausgleich für den Club. Die Gastgeber zeigten sich in beiden Halbzeiten überlegen (21:5 Ecken), spielten jedoch zu unkonzentriert oder scheiterten immer wieder an dem hervorragenden Wimmer. Ludwig Müller, Wenauer, Cebinac und Zaczyk sowie auf der Gegenseite neben Wimmer noch Nuber, Weida und Schmitt waren die besten Spieler.
„Emma" rettete Dortmund einen Punkt
Dortmund kam vor 12 000 Zuschauern zu einem schmeichelhaften 1:1 gegen Hannover 96. Die Gäste waren die klar bessere Elf und führten auch bis zur 80. Minute verdient 1:0, ehe Emmerich mit Kopf ball der Ausgleich/ gelang. Skoblar, den Kurrat trotz aller Bemühungen nicht unter Kontrolle bekam, hatte in der 27. Minute das 0:1 besorgt. Dortmunds Abwehr, in der allein Wessel zu gefallen wußte, mußte Schwerstarbeit verrichten, denn die Gäste drängten und drängten.
Höbusch vom Platz gestellt
Die Schalker verloren vor 15 000 Zuschauern in Braunschweig nicht nur sang- und klanglos 0:3, sondern auch ihren Mittelfeldspieler Höbusch in der 35. Minute durch Platzverweis. Höbusch hatte Ulsaß zum drittenmal schwer gefoult und den Braunschweiger Star verletzt zum Ausscheiden gezwungen. Die Braunschweiger beherrschten von Anfang an ihren Gegner klar und gingen in der 20. Minute durch Weiß in Führung. Weiß erhöhte in der 34. Minute mit Fernschuß auf 2:0, und Bäse stellte in der 68. Minute das Endergebnis her.
Manglitz hielt Krafczyk-Elfmeter
Vor 10 000 Zuschauern gewann der MSV Duisburg mit viel Glück gegen Hertha 2:1. Das Endergebnis stand bereits zur Pause fest. In der 63. Minute hatte Krafczyk eine große Ausgleichschance, aber er schoß dem Elfmeter, den Heidemann an Steffenhagen verschuldet hatte, so schwach und unpla- ciert, daß Duisburgs Torwart Manglitz ab- wehren konnte. Die Torfolge: 1:0 Budde (1.), 1:1 Ipta (15.) und 2:1 Gecks (34.).
Die Spiele am 25. Januar:
Hertha BSC — Eintracht Braunschweig Mönchengladbäch — FC Nürnberg Schalke 04 — VfB Stuttgart FC Kaiserslautern — Borussia Dortmund Hamburger SV — Bayern München 1860 München — Werder Bremen Hannover 96 — FC Köln Eintracht Frankfurt — MSV Duisburg Alemannia Aachen — Kickers Offenbach
Als die Mannschaften, von dem schweren Kampf auf tiefem Boden gezeichnet, das Spielfeld verließen, da durften die Stuttgarter sich erstmals nach langer Zeit wieder fühlen wie die Grafen. Die in Gelb und Schwarz angetretenen .VfBler waren ihrem Namen „Bewegungsspieler“ diesmal tatsächlich gerecht geworden. Vor allem im zweiten Durchgang, denn da fiel es auf, daß die Hamburger ein ums andere Mal versetzt wurden. Wie die Denkmäler standen die langen Kerls Kurb- juhn, Sandmann und vor allem Horst den quirligen Schwaben gegenüber. Wie der Hamburger Michel, so erschien uns der einstige Aschaffenburger Horst. Dagegen wirkten die leichtfüßigen Gress, Handschuh, Weidmann und Haug wie Fohlen aus dem Stall der Stuttgarter Rößle. Dieckmann konnte sich gegen Gilbert Gress nur noch durch alle möglichen
1. Amateurliga Nordwürttemberg
FV Kornwestheim — SSV Ulm 2:3
TG Heilbronn — Union Böckingen 3:5 FV Nürtingen — FCTV Urbach 4:1
SpVgg Böblingen — TSG Backnang 1:1 SC Geislingen — VfR Heilbronn 2:2
VfL Heidenheim — Bietigheim ausgef. Norm. Gmünd — VfL Sindelfingen ausgef. VfB Stuttgart — TSF Esslingen ausgef.
In der 1. Amateurliga Nordwürttemberg gab es diesmal ein kleines Programm, denn drei der acht Begegnungen fielen aus. Durch einen 5:3-Erfolg im Lokalderby gegen die TG Heilbronn konnte Union Böckingen nach Pluspunkten mit dem spielfreien Spitzenreiter Göppingen gleichziehen. Zwei Pluspunkte hinter diesen beiden Mannschaften rangieren der VfR Heilbronn, der in Geislingen ein 2:2 erkämpfte, der SSV Ulm, der in Kornwestheim beide Punkte holte und auch der SC Geislingen, der allerdings schon 16 Minuspunkte hat. Eine zweite Punkteteilung gab es im Spiel zwischen Böblingen und Backnang.
Die TG Heilbronn ging dreimal durch Deiler (2) und Feil in'Führung, aber Spohn, Entenmann und Lang glichen wieder aus, ehe Spohn und Zwickel in den Schlußminuten den Böckinger Sieg sicherstellten. — Kornwestheim war zwar in der ersten Hälfte des Spiels drückend überlegen und führte auch durch ein Tor von Amort 1:0. Ulm be-
Attacken behaupten, zu denen nicht nur einmal die Notbremse zählte. Willi Schulz, der World- Cup-Willi fehlte bei den Gästen von der Waterkante als ordnendes Element. Die Hintermannschaft ließ sich immer mehr durcheinanderscheuchen, grad so, als ob mit einer Schrotladung in eine Mövenmeute hineingehalten worden wäre.
In der ersten Halbzeit freilich war es anders. Die Hamburger, stets um den Bruchteil einer Sekunde schneller, zeigten das konstruktivere, raumgewinnendere Spiel. Charly Dörfel, immer noch Deutschlands bester Linksaußen, wurde als Harpune verwendet. Seine Flanken lösten größte Verwirrung aus. Aber es fand sich kein Vollstrecker, zumal der Uwe Seeler viel zuviel hinten aushelfen mußte und Rechtsaußen Schöll, früher „Club“, zuwenig tat. Arnold verpaßte bei den Stuttgartern in der ersten Halbzeit eine Bombenchance, Heinze mußte zweimal sein ganzes Reaktionsvermögen auf bieten. Nach der Pause jedoch hatten die Hamburger kein trockenes Pulver mehr, dafür die Stuttgarter nun scharf geladen. Weidmann, der Rechtsaußen, hat sich an seine beste Eigenschaft, das Schießen, erinnert. Zweimal donnerte er dem Türken özcan Kugeln unters Tordach. Dagegen war kein Kraut gewachsen. Gilbert Gress setzte mit dem dritten Treffer das Tüpfelchen aufs i. Die Hamburger Recken ließen den flinken Elsässer passieren, als ob es sich bei ihnen um Portiers von der „Großen Freiheit“ gehandelt hätte.
Der Gilbert machte also das Maß voll, der HSV war mit 3:0 empfindlich geschlagen. Der VfB marschiert der Spitze entgegen. Will er sie erreichen, muß er zunächst einmal am kommenden Wochenende in Schalke gewinnen.
Übrigens: Das Spiel verlief sehr fair, Schiedsrichter Malka aus Herten leitete ausgezeichnet, beim VfB gab es keinen Ausfall, der HSV indessen hatte schon einige „Blinde“. Uwe blieb ein Treffer versagt. Er ist aber in den Reihen der Rothosen zusammen mit Charly Dörfel immer noch ein As, wenn er sich auch in die Rolle des aufbauenden Stürmers zurückgezogen hat. H. Reinemer
Jürgen Schütz außer Gefecht
Der Fußball-Bundesligavierte 1860 München hat sein 2:0 im 158. Lokalderby am Samstag gegen den Spitzenreiter FC Bayern München teuer bezahlen müssen: Noch in der Nacht zum Sonntag mußte der 29jährige Italien-Heimkehrer und ehemalige Nationalspieler Jürgen Schütz wegen eines Schultergelenksprunges in der orthopädischen Klinik in München operiert werden. Schütz hatte die schwere Verletzung in der 48. Minute nach einem Foul des Bayern- Spielers Schwarzenbeck erlitten. Die Münchner „Löwen“ werden auf ihren Angriffsregisseur sechs bis acht Wochen verzichten müssen.
herrschte aber das Geschehen nach dem Wechsel immer mehr und kam so durch Tore von Altmann (2) und Braun zum Sieg. — Nachdem Keil in der 6. Minute das Führungstor für Backnang geschossen hatte, mußte er in der 72. Minute wegen einer Tätlichkeit vom Platz. Zuvor schoß Prokein den Ausgleich für die abstiegsgefährdeten Böb- linger.
Bis zur Pause gab es in Nürtingen keinen Treffer, dann fielen noch fünf Tore. Erst in der letzten Viertelstunde stellten die Gastgeber ihren klaren Erfolg sicher. — In Geislingen dominierten in der ersten Halbzeit die Platzherren, die schon nach vier Minuten durch Durner in Führung gingen. Nach der Pause glich Hägele aus, und auch den Führungstreffer von Lohse konnten die Gäste durch Lippert egalisieren.
SpV Göppingen
20
13
2
5
44:21
28:12
Union Böckingen
21
11
6
4
48:29
28:14
VfR Heilbronn
19
10.
6
3
50:35
26:12
SSV Ulm
20
12
2
6
45:27
26:14
SC Geislingen
21
11
4'
6
41:31
26:16
VfB Stuttgart (A)
19
10
3
6
31:20
23:15
‘Germ. Bietigheim
19
10
3
6
41:34
23:15
TSG Backnang
20
9
5
6
36:31
23:17
FV Nürtingen
20
8
4
8
33:34
20:20
VfL Heidenheim
19
7
5
7
34:31
19:19
TSF Esslingen
19
6
5
8
35:40
17:21
FV Kornwestheim
20
7
1
12
34:45
15:25
FCTV Urbach
21
5
5
11
33:52
15:27
SpVgg Böblingen
20
4
5
11
19:43
13:27
TG Heilbronn
21
5
3
13
35:49
13:29
VfL Sindelfingen
18
5
2
11
26:43
12:24
Norm. Gmünd
19
3
3
13
29:50
9:29
Spieler des Tages: Netzer
Er ist 24 Jahre jung und trägt Schuhgröße 47*12 — siebenundvierzigeinhalb! Günter Netzer lebt also „auf großem Fuß“. Am Samstag waren die Füße des 13maligen Nationalspielers nicht mit Gold aufzuwiegen: Er war der alles überragende und entscheidende Spieler beim Gladbacher 4:1-Sieg in Köln, wo er drei Tore erzielte und seiner Mannschaft damit Punktgleichheit mit dem Tabellenführer „Bayern“ München verschaffte. Erstmals schoß der 1,78 m große Blondschopf in einem Bundesligaspiel drei Tore — nunmehr insgesamt 45 in 113 Bundesligabegegnungen. Netzer gewann das Duell mit Wolfgang Overath — seinem guten Freund aus der Nationalelf — um Längen. Er servierte Musterpässe am Fließband und machte im Mittelfeld (trotz Sonderbewachung durch Hemmersbach), was er wollte.
Günter Netzer (geboren am 14. September 1944), im Nebenberuf Versicherungsagent und in seiner Freizeit begeisterter Autofahrer („das ist mein Hobby“), hatte einen ungewöhnlich „langen Weg“ zu bestreiten, ehe er sich einen Stammplatz in der Nationalmannschaft sichern konnte. Nach zehn Versuchen im Nationaltrikot gelang der endgültige Durchbruch des früheren Jugend-Nationalspielers im Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel gegen Österreich am 13. Oktober 1968 in Wien.
Im Pokal: HSV - „Fohlen“
Im Fernsehstudio des Hessischen Rundfunks wurde am Samstag die zweite Runde um den deutschen Fußball-Pokal ausgelost. Unter dem Vorsitz von DFB-Spielausschuß-Obmann Deckert (Schweinfurt) gab es folgende Paarungen:
Hamburger SV — Mönchengladbach Sieger Wacker 04/Hannover —
Sieger VfB/FC Köln
Sieger Bayern München/Offenbach —
Arminia Hannover
Werder Bremen — Sieger Braunschweig/1860 Alemannia Aachen — Preußen Münster Kaiserslautern — Sieger Frankfurt/Dortmund Schalke 04 — SV Alsenborn Sperber Hamburg — FC Nürnberg
Die Spiele werden nach Losfolge abgewickelt. Einen Vorteil für die Regional-Ligavereine, die in der ersten Runde in jedem Falle gegenüber der Bundesliga Hausrecht hatten, gibt es nicht mehr. Das Programm wird am 15. Februar abgewickelt. Bis dahin sollen die Nachholspiele durchgeführt sein.
BUCHSTÄBLICH NUR NOCH DAS NACHSEHEN hat die „Bayern“-Mauer, gebildet von Schwarzenbeck, Roth, Kupferschmid und Beckenbauer (von links). In diesem Augenblick prallt nämlich der Freistoß, von „Löwen“-Abwehrspieler Reich getreten, von Bechenbauers Bein unhaltbar für Sepp Maier ins „Bayern“-Tor. (Foto: Werek)
VfB strebt der Spitze entgegen
Die Stuttgarter stehen nach 3:0-Sieg über den Hamburger SV nur drei Punkte hinter Bayern
Es läßt sich nicht mehr verheimlichen: Der VfB gehört nun auch zu den Mannschaften, die sich noch Hoffnungen auf den Titel der Bundesliga machen dürfen, zumal er auch noch Bayern München und Mönchengladbach daheim zum Gegner hat. Zunächst galt es, einen der Vorderen, den HSV, zu schlagen. Das ist gelungen. Mit 3:0 fiel der Sieg recht deutlich, ja spektakulär, aus. Das Resultat ist gerecht, denn die zweite Halbzeit gehörte ganz dem Hausherrn VfB. Der HSV, ein schweres Pokalspiel in Edinburgh noch in den Knochen, war vom Fenster. Die Stuttgarter Fans jubelten, genau in der Ecke, aus der sonst die schlimmsten Experten „Ganget hoim“ und anderes rufen.
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