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Wirtschaft

Samstag, 18. Januar 1969

Geteilte Gewerbefreiheit

Wenn das Plenum des Bundestages nicht anders entscheidet, dann werden Gastwirte und Hotelbesitzer in der Bundesrepublik schon in aller Kürze einen Befähigungsnach­weis erbringen müssen. Gegen die Meinung des wirtschaftspolitischen Ausschusses des Parlaments hat dessen Rechtsausschuß dies beschlossen. Setzt er sich mit seiner Mei­nung durch, dann wird die Gewerbefreiheit, die in diesem Beruf seit dem letzten Krieg gilt, um ein beträchtliches Stück zurückge­schraubt Die Entscheidung des Bonner Par­laments betrifft aber nicht nur die Gast- und Speisewirte: Rund drei Dutzend weite­rer Berufsgruppen würden es nicht ungern sehen, wenn in ihrem Gewerbe ähnliche

Gaststättengesetz abgesetzt

Bonn (dpa). Das zwischen den Parteien der Großen Koalition noch umstrittene Gaststät­tengesetz ist auf Antrag der Christlichen Demokraten am Freitag überraschend von der Tagesordnung des Bundestages abgesetzt worden. Der parlamentarische Geschäftsfüh­rer der CDU/CSU-Fraktion, Will Rasner, begründete diesen Antrag mit dem Hinweis, daß noch Beratungen erforderlich seien. Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD- Fraktion, Heinz Frehsee, äußerte das Be­fremden der Sozialdemokraten über diesen Schritt, da zur Meinungsbildung über dieses Gesetz genug Zeit vorhanden gewesen sei.

Schranken gegen den ungehinderten Zugang neuer Existenzen errichtet würden. Die in der Bundesrepublik herrschende Gewerbe­freiheit würde damit erheblich durchlöchert

Die Forderung nach Einführung des Befä­higungsnachweises im Gaststätten- und Speisewirtschaftsgewerbe wird mit dem not­wendigen Schutz der menschlichen Gesund­heit begründet. Um dies zu erreichen, untei?- liegen die Gaststätten aber bereits häufigen Kontrollen, bei denen die Einhaltung der le­bensmittelrechtlichen Bestimmungen geprüft wird. Betriebe, die bei solchen Gelegenhei­tenauffallen, werden häufiger kontrol­liert, bei groben und häufigen Verstößen er­folgt Anzeige und Schließung. Die Prüfung der Bewerber für den Gastwirtsberuf kann keine strengeren Maßstäbe anlegen als die jetzt schon geübten Lebensmittelkontrollen Dafür aber würde eine neue Bürokratie ent­stehen. Stadtverwaltungen, Landratsämter, die Industrie- und Handelskammern und die jeweiligen Landesregierungen müßten zusätz­lich Beamte einstellen, um die Prüfung für den Befähigungsnachweis ihrerseits zu kon­trollieren und Einsprüche zu untersuchen.

Stadt- und Gemeindeverwaltungen, be­sonders in Fremdenverkehrsgebieten, sind über die neue Gesetzesinitiative des Bundes­tages wenig erfreut. Die Gastwirte selbst würden es jedoch begrüßen, wenn Berufsan­fänger auf diese Weisedurchleuchtet wür­den. Sie verweisen darauf, daß das Gast­wirtsgewerbe überbesetzt ist. Das betrifft aber weniger die Speisewirtschaften, um die es hier geht, als vielmehr die Unterhal­tungs-Gaststätten, die vom Vordringen des Fernsehens hart betroffen sind. Viele Gast­stätten, vor allem auf dem Lande, finden heute schon keine Pächter mehr. Kommt der Befähigungsnachweis, dann werden weitere Betriebe schließen, die zur Zeit nur neben­beruflich unterhalten werden. Urlaubs- und Wochenendreisende müssen dann auf man­che Einkehr verzichten, die ihnen ländliche Gaststätten jetzt noch bieten. W. Gropius

EWG-Kommission verklagt Frankreich

Brüssel (AP). Die europäische Kommis­sion in Brüssel hat am Donnerstag angekün­digt, daß sie Frankreich wegen unzulässiger staatlicher Unterstützung seiner Exporteure vor dem Europäischen Gerichtshof verklagen wird. Die Kommission will nicht dulden, daß die französische Ausfuhrwirtschaft weiter durch staatliche Zinsverbilligungen begün­stigt wird.

Nach der französischen Sozialrevolte vom vergangenen Frühjahr hatte die französische Regierung einen besonderen ermäßigten Zinssatz von drei Prozent eingeführt, der die Lohnkostensteigerungen der französischen Exporteure zum Teil ausgleichen sollte. Öie Europäische Wirtschaftsgemeinschaft hatte diese gezielte Subvention nur als zeitlich be­grenzte Notmaßnahme gebilligt. Die uner­laubte Verlängerung dieser Praxis will die EWG-Kommission aber nicht hinnehmen.

Diskussion über Kapitalexport-Förderung

Wenig Aussichten für FDP-Vorschlag / Strauß will im Februar eigene Pläne vorlegen

Bonn (dpa). Bis Mitte Februar will das Bundesfinanzministerium Pläne vorlegen, wie deutsche Direktinvestitionen im Ausland gefördert werden können. Der parla­mentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Albert Leicht, betonte ge­stern in der Debatte des Bundestages über einen von der FDP eingebrachten Gesetz­entwurf zur Förderung des deutschen Kapitalexportes, daß sich das Finanzministeri­um nicht auf steuerliche Anreize beschränken will, sondern auch an Kredithilfen und andere Maßnahmen denkt. In Bonn wird jedoch in dieser Legislaturperiode nicht mehr mit einer Konkretisierung der Pläne gerechnet.

Der FDP-Entwurf, der für Auslandsinve­stitionen eine zehnprozentige, von der Ein­kommen- und Körperschaftssteuer abzuzie­hende Prämie und die Bildung von steuer­freien Rücklagen bis zu 50 Prozent vorsieht, hat nach dem Verlauf der Debatte, in der Dr. Otto Schmidt (Wuppertal) für die CDU und Dr. Gerhard Koch für die SPD schwerwie­gende Bedenken anmeldeten, keine Chance, vom Finanzausschuß und dem mitberaten­den Wirtschaftsausschuß angenommen zu werden. Nach Leichts Angaben, haben auch die Länder bereits im Dezember erhebliche Bedenken gegen einseitige steuerliche An­reize angemeldet. Leicht bezifferte den Steuerausfall, der sich aus dem FDP-Ent­wurf ergäbe auf über eine Milliarde DM im Jahre 1969, 1,4 Mrd. DM im Jahre 1970 und auf über zwei Mrd. DM in den Jahren 1971/ 72.

Bundesfinanzminister Strauß hatte bereits im vergangenen Jahr nach seiner Amerika- Reise zu erkennen gegeben, daß er deutsche Direktinvestitionen im Ausland fördern möchte, um im Falle Amerika eine Anrech­nung dieser Beträge auf den von der Bun­desrepublik zu zahlenden Devisenausgleich für die Stationierung amerikanischer Trup­pen in der Bundesrepublik zu erreichen. Die Forderung nach mehr Kapitalexport hatte sich besonders in Wirtschaftskreisen ange­sichts der deutschen Handelsbiianzüber- schüsse auch nach der Bonner Währungs-

Entgangene Steuern

Durch Einladungen von Geschäfts­freunden in Restaurants und Nacht­clubs sind dem Fiskus im vergangenen Jahr schätzungsweise 250 Mill. DM an Steuern entgangen. Diese Zahl gab der parlamentarische Staatssekretär des Bundesfinanzministeriums, Albert Leicht, gestern in der Fragestunde des Bundestages auf eine Frage des SPD- Abgeordneten Hans Matthöfer bekannt. Leicht teilte mit, bei der Prüfung der Steuerreform werde auch die Möglich­keit untersucht, die Abzugsfähigkeit von Ausgaben für gegenseitige Bewir­tung von Geschäftsfreunden wegfallen zu lassen.

konferenz noch verstärkt. Bankier Hermann J. Abs war erst kürzlich wieder für ein stär­keres deutsches Engagement im Ausland eingetreten.

Der FDP-Abgeordnete Dr. Hans Werner Staratzke betonte vor dem Plenum, der FDP-Entwurf passe gegenwärtighaargenau in die Landschaft. Mit dem Gesetz zur außenwirtschaftlichen Absicherung allein sei auf die Dauer keine wirksame Abwehr außenwirtschaftlicher Störungen zu errei­chen. Eine Förderung des Kapitalexports könnedie Exportlastigkeit der deutschen Wirtschaft etwas kompensieren und helfen, das Ungleichgewicht im Welthandel abzu­bauen.

Der Vorsitzende des Finanzausschusses des Bundestages, der CDU-Abgeordnete Dr. Otto Schmidt (Wuppertal), lehnte den Gesetzent­wurf mit dem Hinweis ab, daß die Zah­lungsbilanzschwierigkeitenoriginär und nicht allein auf steuerlichem Wege zu besei­tigen seien. Der FDP-Entwurf verleite dazu, imGießkannenprinzip alle Kapitalanlagen ohne Rücksicht auf die tatsächlichen Bedürf­nisse und die finanziellen Möglichkeiten der Unternehmen zum Kapitalexport zu begün­stigen.

Für die SPD gab der Abgeordnete Dr. Gerhard Koch zu bedenken, daß der Gesetz­entwurf die mittelfristige Finanzplanung gefährde. Wenn es gelänge, durch die in dem Entwurf vorgesehenen Subventionen den deutschen privaten Kapitalexport in die USA um 50 Prozent und in andere Länder um 30 Prozent zu steigern, so würde auf jede Mark mehr Kapitalexport 1,50 DM Steuerausfall kommen. Es sei auch sehr fraglich, ob die USA bereit seien, deutsche Kapitalexporte auf den Devisenausgleich anzurechnen.

BDI hält Re-Importe für unbedenklich

Nach Ansicht des Verbandes liefern sie als Anomalie kein Argument gegen die Preisbindung

Köln (VWD). Verbote von Re-Importen zum Schutz der Preisbindung gefährden nach Meinung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) keineswegs die Verschmelzung zu einem europäischen Markt. Der Industrieverband gibt zu beden­ken, daß der Rückverkauf von Waren über eine Landesgrenze, über welche dieselben Erzeugnisse zuvor bereits importiert worden sind, eine Anomalie des Handelsverkehrs darstelle, die kaum alsPrototyp der euro­päischen Marktintegration angesprochen werden könne.

Die praktische Bedeutung von Re-Impor- ten dürfte nach Meinung des BDI so gering sein, daß private Verbotsregelungen keinen spürbaren Einfluß auf das tatsächliche Marktgeschehen hätten. Händlern, die in der Bundesrepublik an der Wiedereinfuhr deut­scher Erzeugnisse interessiert seien, gehe es nicht um rationelle Handelsmöglichkeiten, sondern umSchutzbehauptungen für Ver­letzungen deutscher Preisbindungen. Dabei dürfte die angeblich in Nachbarländern zu­rückgekaufte Ware nach Beobachtungen des BDI häufignur auf dem Papier den deut­schen Raum verlassen haben. Andererseits, meinte der Spitzenverband, wollten preis­bindende Firmen mit Re-Irfiportverboten keine tatsächlichen Handelsbedürfnisse über

Als Ein-Mann-Betrieb begann es

50 Jahre Bauknecht / Prominente Gratulanten beim Firmenjubiläum

Von unserer Stuttgarter Redaktion

Stuttgart. Auf ihr 50jähriges Bestehen kann die Firma G. Bauknecht GmbH., elek­tronische Fabriken in Stuttgart, morgen zu­rückblicken. In einer Feierstunde des Unter­nehmens in der Stuttgarter Liederhalle würdigten gestern zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens, darunter Wirtschafts­minister Schwarz, Minister Seifriz, Dr. Hei­ne, IHK, und Dr. Hahn, Bürgermeister von Stuttgart, die beispielhafte Untemehmerlei- stung des Gründers und Seniorchefs G. Bau­knecht, der aus einem Ein-Mann-Betrieb ein Unternehmen von Weltruf aufbaute. Wirt­schaftsminister Schwarz, der die Glückwün­sche der Landesregierung überbrachte, hob hervor, daß die Firma Bauknecht mit ihrem großen Hausgeräte-Programm der berufstä­tigen Frau eine entscheidende Erleichterung biete. Minister Seifriz, der auch Glückwün­sche des Bundeskanzlers überbrachte, zollte dem Seniorchef Bewunderung für seine mit hoher technischer Begabung gepaarte In­stinktsicherheit. Anerkennung fürMann und Werk, die nicht getrennt genannt wer­den dürften, sprach der Vorstandsvorsitzen- de der Gesellschaft für Konsumforschung, GFK, Nürnberg und Ordinarius für Be­triebswirtschaftslehre an der Universität Er- langen/Nümberg, Prof. Dr. Georg Bergler, in'flfeiner Festrede aus.

1919 in Tailfingen/Württemberg gegrün­det gehört die Firma heute mit einem Jah­

resumsatz (1968) von 500 Mill. DM zu der Gruppe der 100 größten Industrieunterneh­men der Bundesrepublik. Rund 11 000 be­trägt die Beschäftigtenzahl in elf vollausge- lasteten Werken im In- und Ausland, unter anderem in Stuttgart, Welzheim, Calw, Plo­chingen, Schorndorf und Fellbach. Dazu kommen zwölf Verkaufshäuser im Bundes­gebiet und Verkaufsbüros und Vertretungen in 80 Ländern. Der Exportanteil am Bau­knecht-Gesamtumsatz beträgt etwa 20 Pro­zent.

Elektromotoren standen am Anfang des Unternehmens. Neben der traditionellen Motorenfertigung, die vom Kleinstmotor bis zum Generator reicht, hat Bauknecht ein umfangreiches Hausgeräteprogramm auf den Markt gebracht. Es umfaßt unter anderen Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Küchenmaschinen, Herde, Heizgeräte. Seit der 1965 erfolgten Übernahme der Aktien­majorität der W. Krefft AG Gevelsberg wird außerdem die Bauknecht-Komplett- Küche angeboten. Zum Jubiläumsjahr stellt Bauknecht einen völlig neuen Kühlschrank- Typ, ein komplettes Programm neuer Elek­tro- und Allgasherde sowie eine Aufladere­gelung für Elektro-Speicherheizungen vor. Durch Neukonstruktionen, Weiterentwick­lungen und Ergänzungen des Produktions­programms will der Seniorchef mit seinen beiden Söhnen die Marktanteile der Firma noch stärker ausbauen.

Wertpapierbörse Mitgeteilt von der Württembergischen Bank

Tendenz: Weiter freundlich

Div. | 16. 1. 69

Stuttgarter Kurse Aktien DM (pro StDdO

AEG-Telef. 16

All*. Rent. D. 16.

Allianz Leben 16.

Allianz Vers. 18

BASF 10.

Bayer 6.50

Commerzbank 8.

Daimler-Benz 9

Deutsche Bank 8 + 2

Dresdner Bank 8.

Dyckerhoff St. 8

Heidel. Zement 8.

Hoechst 10.

Kaufhof 16

Lufthansa 0

Metallges. 9.

Nediermann 6

Rhein Hyp. 8.50

Sdiering 9.50

Siemens 8.

VEW 6.50

Wintershall 7_

Württ. Feuer 16.

Aktien (Prozent)

Ackerm. GBge. 10 + 2

BMW 12

Baumw. Unterh. 5

Bemberg JP Bekula Bleich. Uhingen Brauer Cluss Brauer Wulle Calwer Decken Casella DLW

Feinm. Jetter Gelsenk. Bergb. GHH

Hesser Masch. Hoesch Hohn er Hoizmann Hütte Oberb.

IG F Liquis I. W Karlsruhe

9 * 1 » 11 + 1 0

15

15

4 19 14 13

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256.80

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1270

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420.50 350 319

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83.30

415

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340

391.50 298.70 203 210 790

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138.125

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17. 1. 69

259.50 230

1000

1285

239.90 205.10

294.50 423 351

319.90 197 348 258.60 350

86.70

415

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340

392.70

300.80

202.50 212 792

228.50 610 215 360 215 220 510 675 180 540 480 293 228 385

138.50 185

3.15

176

Div.

Kg. Bietigheim Karstadt St.

KHD

Klöckner-Werke Knödcel Je Schm Kolb & Schule Kollm. & Jourd. Kraftw. Altw. Krupp. Vorz, Mannesmann MAN St.

Masch. Weing. MÜAG

Neckarwerke NSli

Ostertag Preußag RWE St.

RWE Vorz. Rheinstahl Salamander Salzdetfurth Salz Heilbronn 20 Schub & Salz 15 Schultheiss Sdiw. Zellst.

Stgt. Hofbräu SBI Kuchen Südd. Zudter Thyssenhütte VEBA Ver. Filz VW

Württ. Bank Württ. Cattun Württ. Elektr. Württ. Hypo.

WMF St.

WMF Vorz.

Württ. Zement 14 Zeiss Ikon 10 Zellst. Waldh. 6 Zwg. Ludwigsb. 0

Frankfurter Kurse AG f. Verkehr 15 BBC 16

Chemie Verw. 11 Conti Gummi 11

0

18

6

5+2

3

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7 18

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8

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20

16 0

19

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16

16. 1. 69

17. 1. 69

Div.

16. 1. 69

17. 1. 691

185

185

Degussa 19

788

788

858

855

Demag 14

331

340

304.50

310

Glanzstoff 13

578

574

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131

Grün & Bilfing. 16

415

418

139.50

142

Kali Chemie 14

422

425

454

454

Linde 15

463

468

450

450

Löwenbräu 14

940

920

410

405

VARTA 19

715

712

161

143.50

183

144.25

Auslands-Aktien

498

500

AAC (oSt) R 1.30

374

368

319

321

Fiat Lire 95_

19.05

19.10

268

261.25

Ford 8 2 40

207

205

715

715

Gen. Mot. 8 3.80

309

309

422.50

428.50

IBM S 2.60

1238

1252

565

565

ITT 8 1.55

216

224

207.50

213.25

Mach. Boll FF 0

86

87.50

495

497

Montedison Lire 65.

6.75

6.80

487

490

Olivetti Lire 85.

19.70

19.80

135

137.50

Philips hfl 4 50

178.50

180

382

385

Robeco hfl 9.60

281.25

281.50

163

164

Royal Dutdi hfl 6.85

196.25

201.25

413

413

Shell TT sh 1/6

46.75

46

233

239.75

Steyr öS 11

190

194.75

505

532

Unilever hfl 4.67

141.25

143.75

239

690

244

690

Wandel-Obligationen

152

155

6.5 AEG 66

145.75

147.25

522

520

5.5 BASF 64

106.25

106.80

184

182

5.5 Farben Bayer 65

113.50

114.125

339

338.50

6.5 Hoedister F 67

150.125

151

92

93

6 5 Schering 66

223

226.25

524

535.50

5.5 Siemens 64

130.25

131

595

595

5.0 Dte Texaco 66

112

112.25

64

445

62

450

Rentenwerte

700

705

5.5 Bundesrepbl. 59

100.75

100.75

455

455

6 dgl. 63/1

100

100

435

430

7 dgl. 66

103 75

103.75

448

448

6 Bundesbahn 65

100 875

100.875

194

194

7 Bundesbahn 67

103 525

103.625

245

248

6 Bundespost 62

99 25

99.25

154

154

7 dgl. 67

103 75

103.75

6 Bad -Württ. 63

100 50

100.50

360

7 dgl. 65/11

103 625

104

360

5.75 St Stgt. 62

96 50

96.50

519

520

7 W Hypo. S 92

102.50

102.50

428

428.50

6 W Kreditv R 66

95

95

240.50

243.75

7 W Lakra R 42

102.875

102.50

Div.

6 Badenwerk 64 6 EVS 63 5 + 1 Bosch 59

Investmentwerte

Inlandszertifikate

Adifonds Adiropa Adiverba Agefra Akkumula Allfonds Anglo Dutdi Arideka Atlanticfonds Brauereifonds Concentra Dekafonds Dt. Rentenfonds Europa I Fondak Fondis Fondra iii-Fonds Industria Inrenta Intervest Investa Thesaurus Transatl.

Tresora Unifonds 2.20

Auslandszertifikate

Austrofonds DM 2. Eurinvest DM 2.43 Eurunlon Sogelux Valeurop Univers P Chase Sei Dollar Fund Dreyfus FOF

Hamilton IIT Ivest

Oppenheim SAFE

3 2.90

2 40 1.25

2.20

3 50 2.40 2.60

2.50 2 2.20

7.50

4 2.30 2.60 5 70 5.70

3.80 6

4.50 3.75

2.80

DM 4.57 DM DM 2.53 sf 3.50

s 8 s * s -

16. 1. 69

97.75

99.50

98.875

50.90

55.50

54.50

27.90

82.50

30.60 126.80

46.40

37.40 60

37.40

41.20 104.30

61

41.40 43

93.30 159.65

68.60

88.40 117 20

67.20

67.70

43.50

59.70

31.30

42 80 30 148 90 59 10 87 131.25 13 68 13 54 17 44 26.09 5.57 9.95 17.64

17.33

17. 1. 69, 98

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98.875

51.20

55.90

54.70 28

83.30

30.70 126.80

46.50

37.60

60.40

37.50

41.40 104.30

61.20

41.60

43.30

93.70 159.75

69.10

88.40 117.80

67.40

67.90

43.70 59.80

32.10

42

80.50

149.30

59.20

87.10

131.77

13.74

13.66

17.55

26.22

5.71

10.05

17.78

8.62

17.34

die Grenze hinweg abschneiden, sondern die Voraussetzungen der theoretischen Lücken­losigkeit für Preisschutzprozesse gegenli­stenreiche Verletzer der Preisbindung nachweisen.

Erfolgreiche Mittelstandshilfe

Bonn (VWD). Die Maßnahmen, die die Bundesregierung zur Förderung kleinerer und mittlerer Unternehmen getroffen hat, haben dazu beigetragen, daß diese Unter­nehmen den wirtschaftlichen Rückschlag der Rezessionszeit überwinden konnten und eine echte Chance haben, auch künftig auf den füs sie geeigneten Märkten mit Erfolg tätig zu sein. Das geht aus einem Bericht hervor, den der Bundeswirtschaftsminister dem Ausschuß für Wirtschafts- und Mittelstands­fragen zugeleitet hat und der den Bundes­tagsabgeordneten jetzt vorliegt.

EinDfittel Ein 7 Mann-Betriebe

Betriebsgrössen im Handwerk 1968

2-4

Beschäftigtem

Betriebe

Ein-Mann-

Betriebe

5-9

^Beschäftigte

10 und mehr Beschäf­tigte

S

542

Kleinstbetriebe bestimmen nach wie vor das Bild des Handwerks; von den Hand­werksbetrieben in der Bundesrepublik ha­ben rund siebzig Prozent weniger als fünf Beschäftigte, und rund ein Drittel sind Ein- Mann-Betriebe. Diese Form des Allein-Hand- werkers bzw. der Allein-Handwerkerin hat sich im Unterschied zu den Kleinstbetrie- ben im Handel oder in der Landwirtschaft gut behauptet; denn obgleich die Gesamt­zahl der Handwerksbetriebe von 686 000 im Jahre 1963 auf 626 000 im vergangenen Jahr schrumpfte, blieb die Zahl der Ein-Mann- Betriebe mit rund 200 000 fast unverändert. Für die Beschäftigtenzahl im Handwerk ha­ben diese Betriebe freilich nur ein geringes Gewicht (fünf Prozent). Hier dominieren die Betriebe mit zehn und mehr Beschäftigten; sie stellen zwar nur 12,8 Prozent aller Be­triebe, aber sechzig Prozent der handwerkli­chen Arbeitsplätze.

IDA-Kredit für Indien Washington (VWD). Die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) wird Indien zur Unterstützung seines Entwicklungspro­gramms einen Kredit in Höhe von 125 Mill. Dollar gewähren. Wie die Weltbank-Schwe­ster mitteilte, ist das Darlehen das erste, das Indien seit Dezember 1966 von der IDA er­hält. Es hat eine Laufzeit von 50 Jahren und ist zinsfrei.

Erbitterung über de Gaulles Embargo

Mehr und mehr jüdische Bürger der USA fordern Boykott französischer Waren

Washington (dpa). Der Ruf unter den jü­dischen Bürgern der USA nach einem Boy­kott französischer Waren hat sich in den letzten Tagen verstärkt. Wenn auch noch keine einheitliche Linie der jüdischen Dach­verbände gegen das Waffenembargo de Gaulles zu erkennen ist, so haben einzelne Organisationen jedoch bereits erste' Schritte' unternommen.

Nach einer Meldung derNew York Ti­mes hat ein Vertreter der jüdischen Orga-- nisationen in einem Gespräch mit dem fran­zösischen Botschafter in den USA, Charles Lucet, deutlich gemacht, daß der Druck für einen allgemeinen Boykott immer stärker wird. Eine jüdische Organisation in New York, die bei der französischen Luftfahrt­gesellschaftAir France einen Flug für jüdische Studenten gebucht hatte, nahm die Buchung zurück.

Der Vorsitzende einer Rabbiner-Organi­sation in Nassau-Fuffolk, der nach eigenen Angaben eine halbe Million Mitglieder an­gehören, rief dazu auf, alle französischen Waren zu boykottieren und nicht mehr nach

Frankreich zu reisen. Eine New Yorker Or­ganisation, der 250 000 Familien angehören,' erließ einen ähnlichen Appell.

Die Welle der jüdischen Protestdemon­strationen gegen das Embargo de Gaulles richtet sich unter anderem auch gegen Bü­ros der frajjzösischert Luftfahrtgesellschaft. (

Dassault-Zweigwerk wird *-wegen Waffen-Embargos geschlossen

Paris (dpa). Als Folge des französischen Waffenembargos gegen Israel hat die Lei­tung der Dassault-Rüstungswerke in Frank­reich die Schließung einer Zweigfabrik in Martignas in der Nähe von Bordeaux ange­kündigt. Das Werk stellt in fünf bis sechs Wochen die Arbeit ein. Es ist jedoch nur ein verhältnismäßig kleiner Betrieb mit rund 100 Beschäftigten. Dort wurden bisher Rü­stungsgüter produziert, die speziell zur Liefe­rung nach Israel bestimmt waren. Über an­dere Auswirkungen des Rüstungsembargos auf die übrige französische Industrie wur­den bisher keine Angaben gemacht.

Die Börsenwoche: Anregung durch Spezialwerte

Ähnlich wie in den vorangegangenen Be­richtszeiträumen, ist das Geschehen an den Aktienmärkten auch in der Woche zum 17. Ja­nuar wechselhaft verlaufen. Wohl als Folge einer kleinen technischen Reaktion auf die freundliche bis feste Haltung während der zweiten Vorwochenhälfte entwickelte sich an den ersten beiden Berichtstagen eine unein­heitliche Tendenz mit einem leichten Hang nach unten. Neben einigen technischen Gege­benheiten hatte sich in dieser Phase auch der Mangel an besonderen Anregungen dämpfend auf die Unternehmungslust ausgewirkt. Ange­sichts der fortgesetzten Zurückhaltung des Bankenpublikums (Aufträge aus dieser Rich-

Geldkuree, wenn nicht anders bezeichnet (ohne Gewähr).

Kurse und Preise

Devisenkurse (DM) (amtlich)

Geld

3.9969

9.541

3.726

110.51

92.475

7.965

80.68

53.25

55.885

77.345

0.6402

15.454

5.731

14.01

Brief

4.0069 9.561 3.736 110.73 92.675 7.985 80.88 53.37 56.005 77.505 0.6422 15.494 5.751 14.05

Freie Goldpreise (DM)

Verkaufspreise der Banken

Notierungen

vom

17. 1. 69

1 US-Dollar Pfd. Sterl.

1 Can. Dollar 100 Holl. Guld. 100 Schweiz. Fr. 100 Belg. Fr.

100 Franz. Fr. 100 Dän. Krön. 100 Norw. Krön. 100 Schwed. Kr. 100 Ital. Lire 100 öst. Schill. 100 Span. Pes 100 Port. Escud. 1

Notenkurse (DM) (Freiverkehr)

Geld

3.955

9.39

3.665

109.30

91.90 7.67

75.25

52.30

54.90 76

0.634

15.36

5.50

13.50

1 Engl. Pfd. (neu) 20-Dollar-Stück 10-Dollar-Stiick

2 Rand Südafr. 10-g-Barren *

48

277

149.

47.50

64.38

100-g-Barren * 1000-g-Barren * 20-Mark-Goldst. * 20 Schweizer Fr. * 20 Franz. Fr. 100 öst. Kronen " 20 öst. Kronen " 4 öst. Dukaten *

Brief

4.015

9.69

3.745

111.30

93.70

7.92

78.75

54.

56.60

78

0.651

15.66

5.80

14.50

: 598.29 5849.70 73.26 ! 58.83

58.83 190.92 I 41.07 91.58

* incl. 11 o/n Mehrwertsteuer Mitgeteilt von der Deutschen Bank

Westdeutsche Metallnotierungen vom 17. 1. 69 (DM je 100 kg): Blei 119,26; Zink,; Zinn 12791291. Berechnungspreis der Verarbeiter: Elektrolytkupfer 487,25492,25; Aluminium 232 bis 234; Blei in Kabeln 108,75109,75; Messing MS 58 332334; Messing MS 63 381.

über 20 Ölfirmen sind von der staatlichen ägyptischen Erdölorganisation eingeladen wor­den, Angebote für neue Erdölprospektionskon­zessionen in Ägypten vorzulegen. Konzessionen sollen in diesem Jahr noch für ein Gebiet von 300 000 Quadratkilometern, das bisher bei der Erdölsuche in Ägypten ausgespart worden war, vergeben werden.

tung erwiesen sich praktisch im gesamten Be­richtszeitraum als ausgesprochene Mangelware) und analog des Vorgehens der Investmentge­sellschaften verlegte sich das Interesse des Be­rufshandels in der Folgezeit auf Spezialpapie­re, von denen eine ganze Reihe durch kräftige Sonderbewegungen aus dem Börsengeschehen herausragte.

In einer festeren Haltung präsentierte sich der gesamte Bankenmarkt, die Aktien des Ma­schinenbaues und Zellstoffwerte. Am Fahr­zeugsektor bewegten sich NSU kräftig nach oben. Man vermutete Neuaufkäufe. Im Che­mie-, Elektro- und Versorgungsbereich standen die Spitzenwerte im Zeichen einer fast völligen Stagnation, während Degussa, Goldschmidt, Rütgers und Varta zu laufend erhöhten Notie­rungen aus dem Markt genommen wurden. Eine rege Nachfrage entfaltete sich ferner für Aendreae Noris Zahn, Lufthansa, Metallgesell­schaft und die im Freiverkehr gehandelten IOS-Management- Aktien.

Unterstützt durch die bei den Spezialwerten gegebene Marktenge, dürfte die stark differen­zierte Aufwärtsbewegung nach Ansicht vieler Marktbeobachter etwa je zur Hälfte das Er­gebnis echter Anlagekäufe und spekulativer Engagements gewesen sein, wobei die zu Jah­resbeginn vielfach abgegebene Empfehlung auf eine sorgfältige Auswahl der Papiere deutlich zum Ausdruch gekommen sei. Im allgemeinen wird damit gerechnet, daß der Trend zu Enga­gements in Spezialwerten mit seinen positiven Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung vor­erst anhalten wird. Lähmungserscheinungen im Aktiengeschäft könnten sich vorderhand für den Fall ergeben, wenn sich die durch die beunruhigenden Zahlen der britischen und französischen Handelsbilanz in Gang gekom­menen Diskussionen über eine mögliche konzertierte Korrektur der Währungsparitä­ten (Abwertung des britischen Pfundes und des französischen Franc und der damit sicherlich verbundenen Forderung zur Aufwertung der DM intensivieren sollten.

Am Rentenmarkt herrschte meist eine freundliche Grundstimmung vor. Gegenüber der Vorwoche hat sich die Lage aber sichtlich beruhigt. An den letzten Berichtstagen waren öffentliche Anleihen mehr angeboten als ge­sucht, ohne daß sich dieser Sachverhalt in einer entsprechenden Kurskorrektur nach un­ten niedergeschlagen hätte.

Nach den letzten Börsentagen sind die be­rufsmäßigen Händler und die Banken wieder zuversichtlich geworden. Mit wenigen Ein­schränkungen ist man der Ansicht, daß sich die eingeleitete Erholung am Aktienmarkt in den nächsten Tagen fortsetzen wird. Zur Bekräfti­gung ihres Optimismus verweisen die Händler auf einige günstige Nachrichten unserer Indu­strie, die auch die zahlreichen Kleinaktionäre und Wertpapiersparer auf die Dauer nicht übersehen können. Man war deshalb am Wo­chenende zu neuen Engagements in Aktien fast aller Marktgebiete bereit.