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Wirtschaft
Samstag, 18. Januar 1969
Geteilte Gewerbefreiheit
Wenn das Plenum des Bundestages nicht anders entscheidet, dann werden Gastwirte und Hotelbesitzer in der Bundesrepublik schon in aller Kürze einen Befähigungsnachweis erbringen müssen. Gegen die Meinung des wirtschaftspolitischen Ausschusses des Parlaments hat dessen Rechtsausschuß dies beschlossen. Setzt er sich mit seiner Meinung durch, dann wird die Gewerbefreiheit, die in diesem Beruf seit dem letzten Krieg gilt, um ein beträchtliches Stück zurückgeschraubt Die Entscheidung des Bonner Parlaments betrifft aber nicht nur die Gast- und Speisewirte: Rund drei Dutzend weiterer Berufsgruppen würden es nicht ungern sehen, wenn in ihrem Gewerbe ähnliche
Gaststättengesetz abgesetzt
Bonn (dpa). Das zwischen den Parteien der Großen Koalition noch umstrittene Gaststättengesetz ist auf Antrag der Christlichen Demokraten am Freitag überraschend von der Tagesordnung des Bundestages abgesetzt worden. Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Will Rasner, begründete diesen Antrag mit dem Hinweis, daß noch Beratungen erforderlich seien. Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD- Fraktion, Heinz Frehsee, äußerte das Befremden der Sozialdemokraten über diesen Schritt, da zur Meinungsbildung über dieses Gesetz genug Zeit vorhanden gewesen sei.
Schranken gegen den ungehinderten Zugang neuer Existenzen errichtet würden. Die in der Bundesrepublik herrschende Gewerbefreiheit würde damit erheblich durchlöchert
Die Forderung nach Einführung des Befähigungsnachweises im Gaststätten- und Speisewirtschaftsgewerbe wird mit dem notwendigen Schutz der menschlichen Gesundheit begründet. Um dies zu erreichen, untei?- liegen die Gaststätten aber bereits häufigen Kontrollen, bei denen die Einhaltung der lebensmittelrechtlichen Bestimmungen geprüft wird. Betriebe, die bei solchen Gelegenheiten „auffallen“, werden häufiger kontrolliert, bei groben und häufigen Verstößen erfolgt Anzeige und Schließung. Die Prüfung der Bewerber für den Gastwirtsberuf kann keine strengeren Maßstäbe anlegen als die jetzt schon geübten Lebensmittelkontrollen Dafür aber würde eine neue Bürokratie entstehen. Stadtverwaltungen, Landratsämter, die Industrie- und Handelskammern und die jeweiligen Landesregierungen müßten zusätzlich Beamte einstellen, um die Prüfung für den Befähigungsnachweis ihrerseits zu kontrollieren und Einsprüche zu untersuchen.
Stadt- und Gemeindeverwaltungen, besonders in Fremdenverkehrsgebieten, sind über die neue Gesetzesinitiative des Bundestages wenig erfreut. Die Gastwirte selbst würden es jedoch begrüßen, wenn Berufsanfänger auf diese Weise „durchleuchtet“ würden. Sie verweisen darauf, daß das Gastwirtsgewerbe überbesetzt ist. Das betrifft aber weniger die Speisewirtschaften, um die es hier geht, als vielmehr die Unterhaltungs-Gaststätten, die vom Vordringen des Fernsehens hart betroffen sind. Viele Gaststätten, vor allem auf dem Lande, finden heute schon keine Pächter mehr. Kommt der Befähigungsnachweis, dann werden weitere Betriebe schließen, die zur Zeit nur nebenberuflich unterhalten werden. Urlaubs- und Wochenendreisende müssen dann auf manche Einkehr verzichten, die ihnen ländliche Gaststätten jetzt noch bieten. W. Gropius
EWG-Kommission verklagt Frankreich
Brüssel (AP). Die europäische Kommission in Brüssel hat am Donnerstag angekündigt, daß sie Frankreich wegen unzulässiger staatlicher Unterstützung seiner Exporteure vor dem Europäischen Gerichtshof verklagen wird. Die Kommission will nicht dulden, daß die französische Ausfuhrwirtschaft weiter durch staatliche Zinsverbilligungen begünstigt wird.
Nach der französischen Sozialrevolte vom vergangenen Frühjahr hatte die französische Regierung einen besonderen ermäßigten Zinssatz von drei Prozent eingeführt, der die Lohnkostensteigerungen der französischen Exporteure zum Teil ausgleichen sollte. Öie Europäische Wirtschaftsgemeinschaft hatte diese gezielte Subvention nur als zeitlich begrenzte Notmaßnahme gebilligt. Die unerlaubte Verlängerung dieser Praxis will die EWG-Kommission aber nicht hinnehmen.
Diskussion über Kapitalexport-Förderung
Wenig Aussichten für FDP-Vorschlag / Strauß will im Februar eigene Pläne vorlegen
Bonn (dpa). Bis Mitte Februar will das Bundesfinanzministerium Pläne vorlegen, wie deutsche Direktinvestitionen im Ausland gefördert werden können. Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Albert Leicht, betonte gestern in der Debatte des Bundestages über einen von der FDP eingebrachten Gesetzentwurf zur Förderung des deutschen Kapitalexportes, daß sich das Finanzministerium nicht auf steuerliche Anreize beschränken will, sondern auch an Kredithilfen und andere Maßnahmen denkt. In Bonn wird jedoch in dieser Legislaturperiode nicht mehr mit einer Konkretisierung der Pläne gerechnet.
Der FDP-Entwurf, der für Auslandsinvestitionen eine zehnprozentige, von der Einkommen- und Körperschaftssteuer abzuziehende Prämie und die Bildung von steuerfreien Rücklagen bis zu 50 Prozent vorsieht, hat nach dem Verlauf der Debatte, in der Dr. Otto Schmidt (Wuppertal) für die CDU und Dr. Gerhard Koch für die SPD schwerwiegende Bedenken anmeldeten, keine Chance, vom Finanzausschuß und dem mitberatenden Wirtschaftsausschuß angenommen zu werden. Nach Leichts Angaben, haben auch die Länder bereits im Dezember erhebliche Bedenken gegen einseitige steuerliche Anreize angemeldet. Leicht bezifferte den Steuerausfall, der sich aus dem FDP-Entwurf ergäbe auf über eine Milliarde DM im Jahre 1969, 1,4 Mrd. DM im Jahre 1970 und auf über zwei Mrd. DM in den Jahren 1971/ 72.
Bundesfinanzminister Strauß hatte bereits im vergangenen Jahr nach seiner Amerika- Reise zu erkennen gegeben, daß er deutsche Direktinvestitionen im Ausland fördern möchte, um im Falle Amerika eine Anrechnung dieser Beträge auf den von der Bundesrepublik zu zahlenden Devisenausgleich für die Stationierung amerikanischer Truppen in der Bundesrepublik zu erreichen. Die Forderung nach mehr Kapitalexport hatte sich besonders in Wirtschaftskreisen angesichts der deutschen Handelsbiianzüber- schüsse auch nach der Bonner Währungs-
Entgangene Steuern
Durch Einladungen von Geschäftsfreunden in Restaurants und Nachtclubs sind dem Fiskus im vergangenen Jahr schätzungsweise 250 Mill. DM an Steuern entgangen. Diese Zahl gab der parlamentarische Staatssekretär des Bundesfinanzministeriums, Albert Leicht, gestern in der Fragestunde des Bundestages auf eine Frage des SPD- Abgeordneten Hans Matthöfer bekannt. Leicht teilte mit, bei der Prüfung der Steuerreform werde auch die Möglichkeit untersucht, die Abzugsfähigkeit von Ausgaben für gegenseitige Bewirtung von Geschäftsfreunden wegfallen zu lassen.
konferenz noch verstärkt. Bankier Hermann J. Abs war erst kürzlich wieder für ein stärkeres deutsches Engagement im Ausland eingetreten.
Der FDP-Abgeordnete Dr. Hans Werner Staratzke betonte vor dem Plenum, der FDP-Entwurf passe gegenwärtig „haargenau in die Landschaft“. Mit dem Gesetz zur außenwirtschaftlichen Absicherung allein sei auf die Dauer keine wirksame Abwehr außenwirtschaftlicher Störungen zu erreichen. Eine Förderung des Kapitalexports könne „die Exportlastigkeit“ der deutschen Wirtschaft etwas kompensieren und helfen, das Ungleichgewicht im Welthandel abzubauen.
Der Vorsitzende des Finanzausschusses des Bundestages, der CDU-Abgeordnete Dr. Otto Schmidt (Wuppertal), lehnte den Gesetzentwurf mit dem Hinweis ab, daß die Zahlungsbilanzschwierigkeiten „originär“ und nicht allein auf steuerlichem Wege zu beseitigen seien. Der FDP-Entwurf verleite dazu, im „Gießkannenprinzip“ alle Kapitalanlagen ohne Rücksicht auf die tatsächlichen Bedürfnisse und die finanziellen Möglichkeiten der Unternehmen zum Kapitalexport zu begünstigen.
Für die SPD gab der Abgeordnete Dr. Gerhard Koch zu bedenken, daß der Gesetzentwurf die mittelfristige Finanzplanung gefährde. Wenn es gelänge, durch die in dem Entwurf vorgesehenen Subventionen den deutschen privaten Kapitalexport in die USA um 50 Prozent und in andere Länder um 30 Prozent zu steigern, so würde auf jede Mark mehr Kapitalexport 1,50 DM Steuerausfall kommen. Es sei auch sehr fraglich, ob die USA bereit seien, deutsche Kapitalexporte auf den Devisenausgleich anzurechnen.
BDI hält Re-Importe für unbedenklich
Nach Ansicht des Verbandes liefern sie als Anomalie kein Argument gegen die Preisbindung
Köln (VWD). Verbote von Re-Importen zum Schutz der Preisbindung gefährden nach Meinung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) keineswegs die Verschmelzung zu einem europäischen Markt. Der Industrieverband gibt zu bedenken, daß der Rückverkauf von Waren über eine Landesgrenze, über welche dieselben Erzeugnisse zuvor bereits importiert worden sind, eine Anomalie des Handelsverkehrs darstelle, die kaum als „Prototyp“ der europäischen Marktintegration angesprochen werden könne.
Die praktische Bedeutung von Re-Impor- ten dürfte nach Meinung des BDI so gering sein, daß private Verbotsregelungen keinen spürbaren Einfluß auf das tatsächliche Marktgeschehen hätten. Händlern, die in der Bundesrepublik an der Wiedereinfuhr deutscher Erzeugnisse interessiert seien, gehe es nicht um rationelle Handelsmöglichkeiten, sondern um „Schutzbehauptungen“ für Verletzungen deutscher Preisbindungen. Dabei dürfte die angeblich in Nachbarländern zurückgekaufte Ware nach Beobachtungen des BDI häufig „nur auf dem Papier“ den deutschen Raum verlassen haben. Andererseits, meinte der Spitzenverband, wollten preisbindende Firmen mit Re-Irfiportverboten keine tatsächlichen Handelsbedürfnisse über
Als Ein-Mann-Betrieb begann es
50 Jahre Bauknecht / Prominente Gratulanten beim Firmenjubiläum
• Von unserer Stuttgarter Redaktion
Stuttgart. Auf ihr 50jähriges Bestehen kann die Firma G. Bauknecht GmbH., elektronische Fabriken in Stuttgart, morgen zurückblicken. In einer Feierstunde des Unternehmens in der Stuttgarter Liederhalle würdigten gestern zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens, darunter Wirtschaftsminister Schwarz, Minister Seifriz, Dr. Heine, IHK, und Dr. Hahn, Bürgermeister von Stuttgart, die beispielhafte Untemehmerlei- stung des Gründers und Seniorchefs G. Bauknecht, der aus einem Ein-Mann-Betrieb ein Unternehmen von Weltruf aufbaute. Wirtschaftsminister Schwarz, der die Glückwünsche der Landesregierung überbrachte, hob hervor, daß die Firma Bauknecht mit ihrem großen Hausgeräte-Programm der berufstätigen Frau eine entscheidende Erleichterung biete. Minister Seifriz, der auch Glückwünsche des Bundeskanzlers überbrachte, zollte dem Seniorchef Bewunderung für seine mit hoher technischer Begabung gepaarte Instinktsicherheit. Anerkennung für „Mann und Werk“, die nicht getrennt genannt werden dürften, sprach der Vorstandsvorsitzen- de der Gesellschaft für Konsumforschung, GFK, Nürnberg und Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Er- langen/Nümberg, Prof. Dr. Georg Bergler, in'flfeiner Festrede aus.
1919 in Tailfingen/Württemberg gegründet gehört die Firma heute mit einem Jah
resumsatz (1968) von 500 Mill. DM zu der Gruppe der 100 größten Industrieunternehmen der Bundesrepublik. Rund 11 000 beträgt die Beschäftigtenzahl in elf vollausge- lasteten Werken im In- und Ausland, unter anderem in Stuttgart, Welzheim, Calw, Plochingen, Schorndorf und Fellbach. Dazu kommen zwölf Verkaufshäuser im Bundesgebiet und Verkaufsbüros und Vertretungen in 80 Ländern. Der Exportanteil am Bauknecht-Gesamtumsatz beträgt etwa 20 Prozent.
Elektromotoren standen am Anfang des Unternehmens. Neben der traditionellen Motorenfertigung, die vom Kleinstmotor bis zum Generator reicht, hat Bauknecht ein umfangreiches Hausgeräteprogramm auf den Markt gebracht. Es umfaßt unter anderen Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Küchenmaschinen, Herde, Heizgeräte. Seit der 1965 erfolgten Übernahme der Aktienmajorität der W. Krefft AG Gevelsberg wird außerdem die Bauknecht-Komplett- Küche angeboten. Zum Jubiläumsjahr stellt Bauknecht einen völlig neuen Kühlschrank- Typ, ein komplettes Programm neuer Elektro- und Allgasherde sowie eine Aufladeregelung für Elektro-Speicherheizungen vor. Durch Neukonstruktionen, Weiterentwicklungen und Ergänzungen des Produktionsprogramms will der Seniorchef mit seinen beiden Söhnen die Marktanteile der Firma noch stärker ausbauen.
Wertpapierbörse Mitgeteilt von der Württembergischen Bank
Tendenz: Weiter freundlich
Div. | 16. 1. 69
Stuttgarter Kurse Aktien DM (pro StDdO
AEG-Telef. 16
All*. Rent. D. 16.—
Allianz Leben 16.—
Allianz Vers. 18 —
BASF 10.—
Bayer 6.50
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Feinm. Jetter Gelsenk. Bergb. GHH
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Kg. Bietigheim Karstadt St.
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Klöckner-Werke Knödcel Je Schm Kolb & Schule Kollm. & Jourd. Kraftw. Altw. Krupp. Vorz, Mannesmann MAN St.
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Neckarwerke NSli
Ostertag Preußag RWE St.
RWE Vorz. Rheinstahl Salamander Salzdetfurth Salz Heilbronn 20 Schub & Salz 15 Schultheiss Sdiw. Zellst.
Stgt. Hofbräu SBI Kuchen Südd. Zudter Thyssenhütte VEBA Ver. Filz VW
Württ. Bank Württ. Cattun Württ. Elektr. Württ. Hypo.
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Frankfurter Kurse AG f. Verkehr 15 BBC 16
Chemie Verw. 11 Conti Gummi 11
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ITT 8 1.55
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Shell TT sh 1/6
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Wandel-Obligationen
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6 Badenwerk 64 6 EVS 63 5 + 1 Bosch 59
Investmentwerte
Inlandszertifikate
Adifonds Adiropa Adiverba Agefra Akkumula Allfonds Anglo Dutdi Arideka Atlanticfonds Brauereifonds Concentra Dekafonds Dt. Rentenfonds Europa I Fondak Fondis Fondra iii-Fonds Industria Inrenta Intervest Investa Thesaurus Transatl.
Tresora Unifonds 2.20
Auslandszertifikate
Austrofonds DM 2.— Eurinvest DM 2.43 Eurunlon Sogelux Valeurop Univers P Chase Sei Dollar Fund Dreyfus FOF
Hamilton IIT Ivest
Oppenheim SAFE
3— 2.90
2 40 1.25
2.20
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4.50 3.75
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die Grenze hinweg abschneiden, sondern die Voraussetzungen der theoretischen Lückenlosigkeit für Preisschutzprozesse gegen „listenreiche Verletzer“ der Preisbindung nachweisen.
Erfolgreiche Mittelstandshilfe
Bonn (VWD). Die Maßnahmen, die die Bundesregierung zur Förderung kleinerer und mittlerer Unternehmen getroffen hat, haben dazu beigetragen, daß diese Unternehmen den wirtschaftlichen Rückschlag der Rezessionszeit überwinden konnten und eine echte Chance haben, auch künftig auf den füs sie geeigneten Märkten mit Erfolg tätig zu sein. Das geht aus einem Bericht hervor, den der Bundeswirtschaftsminister dem Ausschuß für Wirtschafts- und Mittelstandsfragen zugeleitet hat und der den Bundestagsabgeordneten jetzt vorliegt.
EinDfittel Ein 7 Mann-Betriebe
Betriebsgrössen im Handwerk 1968
2-4
Beschäftigtem
Betriebe
Ein-Mann-
Betriebe
5-9
^Beschäftigte
10 und mehr Beschäftigte
S
542
Kleinstbetriebe bestimmen nach wie vor das Bild des Handwerks; von den Handwerksbetrieben in der Bundesrepublik haben rund siebzig Prozent weniger als fünf Beschäftigte, und rund ein Drittel sind Ein- Mann-Betriebe. Diese Form des Allein-Hand- werkers bzw. der Allein-Handwerkerin hat sich — im Unterschied zu den Kleinstbetrie- ben im Handel oder in der Landwirtschaft — gut behauptet; denn obgleich die Gesamtzahl der Handwerksbetriebe von 686 000 im Jahre 1963 auf 626 000 im vergangenen Jahr schrumpfte, blieb die Zahl der Ein-Mann- Betriebe mit rund 200 000 fast unverändert. Für die Beschäftigtenzahl im Handwerk haben diese Betriebe freilich nur ein geringes Gewicht (fünf Prozent). Hier dominieren die Betriebe mit zehn und mehr Beschäftigten; sie stellen zwar nur 12,8 Prozent aller Betriebe, aber sechzig Prozent der handwerklichen Arbeitsplätze.
IDA-Kredit für Indien Washington (VWD). Die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) wird Indien zur Unterstützung seines Entwicklungsprogramms einen Kredit in Höhe von 125 Mill. Dollar gewähren. Wie die Weltbank-Schwester mitteilte, ist das Darlehen das erste, das Indien seit Dezember 1966 von der IDA erhält. Es hat eine Laufzeit von 50 Jahren und ist zinsfrei.
Erbitterung über de Gaulles Embargo
Mehr und mehr jüdische Bürger der USA fordern Boykott französischer Waren
Washington (dpa). Der Ruf unter den jüdischen Bürgern der USA nach einem Boykott französischer Waren hat sich in den letzten Tagen verstärkt. Wenn auch noch keine einheitliche Linie der jüdischen Dachverbände gegen das Waffenembargo de Gaulles zu erkennen ist, so haben einzelne Organisationen jedoch bereits erste' Schritte' unternommen.
Nach einer Meldung der „New York Times“ hat ein Vertreter der jüdischen Orga-- nisationen in einem Gespräch mit dem französischen Botschafter in den USA, Charles Lucet, deutlich gemacht, daß der Druck für einen allgemeinen Boykott immer stärker wird. Eine jüdische Organisation in New York, die bei der französischen Luftfahrtgesellschaft „Air France“ einen Flug für jüdische Studenten gebucht hatte, nahm die Buchung zurück.
Der Vorsitzende einer Rabbiner-Organisation in Nassau-Fuffolk, der nach eigenen Angaben eine halbe Million Mitglieder angehören, rief’ dazu auf, alle französischen Waren zu boykottieren und nicht mehr nach
Frankreich zu reisen. Eine New Yorker Organisation, der 250 000 Familien angehören,' erließ einen ähnlichen Appell.
Die Welle der jüdischen Protestdemonstrationen gegen das Embargo de Gaulles richtet sich unter anderem auch gegen Büros der frajjzösischert Luftfahrtgesellschaft. (
Dassault-Zweigwerk wird *-wegen Waffen-Embargos geschlossen
Paris (dpa). Als Folge des französischen Waffenembargos gegen Israel hat die Leitung der Dassault-Rüstungswerke in Frankreich die Schließung einer Zweigfabrik in Martignas in der Nähe von Bordeaux angekündigt. Das Werk stellt in fünf bis sechs Wochen die Arbeit ein. Es ist jedoch nur ein verhältnismäßig kleiner Betrieb mit rund 100 Beschäftigten. Dort wurden bisher Rüstungsgüter produziert, die speziell zur Lieferung nach Israel bestimmt waren. Über andere Auswirkungen des Rüstungsembargos auf die übrige französische Industrie wurden bisher keine Angaben gemacht.
Die Börsenwoche: Anregung durch Spezialwerte
Ähnlich wie in den vorangegangenen Berichtszeiträumen, ist das Geschehen an den Aktienmärkten auch in der Woche zum 17. Januar wechselhaft verlaufen. Wohl als Folge einer kleinen technischen Reaktion auf die freundliche bis feste Haltung während der zweiten Vorwochenhälfte entwickelte sich an den ersten beiden Berichtstagen eine uneinheitliche Tendenz mit einem leichten Hang nach unten. Neben einigen technischen Gegebenheiten hatte sich in dieser Phase auch der Mangel an besonderen Anregungen dämpfend auf die Unternehmungslust ausgewirkt. Angesichts der fortgesetzten Zurückhaltung des Bankenpublikums (Aufträge aus dieser Rich-
Geldkuree, wenn nicht anders bezeichnet (ohne Gewähr).
Kurse und Preise
Devisenkurse (DM) (amtlich)
Geld
3.9969
9.541
3.726
110.51
92.475
7.965
80.68
53.25
55.885
77.345
0.6402
15.454
5.731
14.01
Brief
4.0069 9.561 3.736 110.73 92.675 7.985 80.88 53.37 56.005 77.505 0.6422 15.494 5.751 14.05
Freie Goldpreise (DM)
Verkaufspreise der Banken
Notierungen
vom
17. 1. 69
1 US-Dollar Pfd. Sterl.
1 Can. Dollar 100 Holl. Guld. 100 Schweiz. Fr. 100 Belg. Fr.
100 Franz. Fr. 100 Dän. Krön. 100 Norw. Krön. 100 Schwed. Kr. 100 Ital. Lire 100 öst. Schill. 100 Span. Pes 100 Port. Escud. 1
Notenkurse (DM) (Freiverkehr)
Geld
3.955
9.39
3.665
109.30
91.90 7.67
75.25
52.30
54.90 76—
0.634
15.36
5.50
13.50
1 Engl. Pfd. (neu) 20-Dollar-Stück 10-Dollar-Stiick
2 Rand Südafr. 10-g-Barren *
48—
277—
149.—
47.50
64.38
100-g-Barren * 1000-g-Barren * 20-Mark-Goldst. * 20 Schweizer Fr. * 20 Franz. Fr. • 100 öst. Kronen " 20 öst. Kronen " 4 öst. Dukaten *
Brief
4.015
9.69
3.745
111.30
93.70
7.92
78.75
54.—
56.60
78—
0.651
15.66
5.80
14.50
: 598.29 5849.70 73.26 ! 58.83
58.83 190.92 I 41.07 91.58
* incl. 11 o/n Mehrwertsteuer Mitgeteilt von der Deutschen Bank
Westdeutsche Metallnotierungen vom 17. 1. 69 (DM je 100 kg): Blei 119,26; Zink —,—; Zinn 1279—1291. Berechnungspreis der Verarbeiter: Elektrolytkupfer 487,25—492,25; Aluminium 232 bis 234; Blei in Kabeln 108,75—109,75; Messing MS 58 332—334; Messing MS 63 381.
über 20 Ölfirmen sind von der staatlichen ägyptischen Erdölorganisation eingeladen worden, Angebote für neue Erdölprospektionskonzessionen in Ägypten vorzulegen. Konzessionen sollen in diesem Jahr noch für ein Gebiet von 300 000 Quadratkilometern, das bisher bei der Erdölsuche in Ägypten ausgespart worden war, vergeben werden.
tung erwiesen sich praktisch im gesamten Berichtszeitraum als ausgesprochene Mangelware) und analog des Vorgehens der Investmentgesellschaften verlegte sich das Interesse des Berufshandels in der Folgezeit auf Spezialpapiere, von denen eine ganze Reihe durch kräftige Sonderbewegungen aus dem Börsengeschehen herausragte.
In einer festeren Haltung präsentierte sich der gesamte Bankenmarkt, die Aktien des Maschinenbaues und Zellstoffwerte. Am Fahrzeugsektor bewegten sich NSU kräftig nach oben. Man vermutete Neuaufkäufe. Im Chemie-, Elektro- und Versorgungsbereich standen die Spitzenwerte im Zeichen einer fast völligen Stagnation, während Degussa, Goldschmidt, Rütgers und Varta zu laufend erhöhten Notierungen aus dem Markt genommen wurden. Eine rege Nachfrage entfaltete sich ferner für Aendreae Noris Zahn, Lufthansa, Metallgesellschaft und die im Freiverkehr gehandelten IOS-Management- Aktien.
Unterstützt durch die bei den Spezialwerten gegebene Marktenge, dürfte die stark differenzierte Aufwärtsbewegung nach Ansicht vieler Marktbeobachter etwa je zur Hälfte das Ergebnis echter Anlagekäufe und spekulativer Engagements gewesen sein, wobei die zu Jahresbeginn vielfach abgegebene Empfehlung auf eine sorgfältige Auswahl der Papiere deutlich zum Ausdruch gekommen sei. Im allgemeinen wird damit gerechnet, daß der Trend zu Engagements in Spezialwerten mit seinen positiven Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung vorerst anhalten wird. Lähmungserscheinungen im Aktiengeschäft könnten sich vorderhand für den Fall ergeben, wenn sich die durch die beunruhigenden Zahlen der britischen und französischen Handelsbilanz in Gang gekommenen Diskussionen über eine mögliche „konzertierte“ Korrektur der Währungsparitäten (Abwertung des britischen Pfundes und des französischen Franc und der damit sicherlich verbundenen Forderung zur Aufwertung der DM intensivieren sollten.
Am Rentenmarkt herrschte meist eine freundliche Grundstimmung vor. Gegenüber der Vorwoche hat sich die Lage aber sichtlich beruhigt. An den letzten Berichtstagen waren öffentliche Anleihen mehr angeboten als gesucht, ohne daß sich dieser Sachverhalt in einer entsprechenden Kurskorrektur nach unten niedergeschlagen hätte.
Nach den letzten Börsentagen sind die berufsmäßigen Händler und die Banken wieder zuversichtlich geworden. Mit wenigen Einschränkungen ist man der Ansicht, daß sich die eingeleitete Erholung am Aktienmarkt in den nächsten Tagen fortsetzen wird. Zur Bekräftigung ihres Optimismus verweisen die Händler auf einige günstige Nachrichten unserer Industrie, die auch die zahlreichen Kleinaktionäre und Wertpapiersparer auf die Dauer nicht übersehen können. Man war deshalb am Wochenende zu neuen Engagements in Aktien fast aller Marktgebiete bereit.