Freitag, 17. Januar 1969
CALWER KREISNACHRICIITEN
Seite 13
„Emmentaler Suppe 46 aus Althengstett
Kochkurs des YBW hat begonnen — Streifzug durch die europäische Küche — Auch Jungen dabei
Althengstett. Als in Althengstett ein Volksbildungswerk gegründet wurde, gab es auch Stimmen, die einen Kochkurs vorschlugen. Inge Petry, HHT-Lehrerin in Althengstett, erklärte sich bereit, einen solchen Kurs durchzuführen. Auch Rektor Oefinger gab seine Zustimmung für die Benutzung der Küche im Schulhaus. Am Mittwoch abend war Kursbeginn.
Der erste Kochkurs in Althengstett ist für „Fortgeschrittene“ gedacht. Da sich auch einige Jungs zum Kochkurs angemeldet hatten, soll später nodi ein Kurs für Anfänger durchgeführt werden. Inge Petry erläuterte uns das Programm des ersten Kurses. Der Kurs erstreckt sich auf zehn Abende mit je zwei Stunden. Zwar ist das Programm noch nicht genau festgelegt; es steht aber fest, daß man einen Streifzug durch die europäische Küche unternehmen will. Eventuell sollen gegen Ende des Kurses auch chinesische und japanische Gerichte gekocht werden. Inge Petry wird dann auch das Essen mit Stäbchen vorführen können.
Die Teilnehmerzahl am Kochkurs beläuft sich auf 16 Teilnehmerinnen; neben 14 Mädchen sind auch zwei verheiratete Frauen dabei. Der erste Abend brachte ein Schweizer Gericht: „Emmentaler Suppe“, „Geschnezeltes“ mit Curry-Soße und überbadcene Weincreme. Die Teilnehmerinnen (eventuell soll die Teilnehmerzahl noch auf 20 erhöht werden) wurde in vier Gruppen aufgeteilt und jedes der Mädchen übernahm einen Teil des Gerichts.
Die Kursteilnehmerinnen waren beim ersten Mal mit regem Eifer dabei. Es wurde gezeigt, daß sich Reis auch anders als gewöhnlich kochen läßt;
man garniert das Hauptgericht geschmackvoll mit Obst und rührte, kochte und shmeckte mit großem Eifer — das Resultat war dementsprechend gut. Der sehr lehrreiche Kurs wird in der kommenden Woche fortgesetzt.
Ehrung für Dr. Hugo Wieland
Neubulach. Der Vizepräsident des Schwarzwaldvereins und Vorsitzender der Ortsgruppe Neubuladi, Dr. Hugo Wieland, erhielt bei der Jahreshauptversammlung des Vereins der Pilzfreunde Stuttgart die silberne Ehrennadel verliehen. Dr. Wieland ist schon lange Zeit aktives Mitglied beim Verein der Pilzfreunde und machte sich besonders um die Verbreitung cler Pilzkunde im Kreis Calw sehr verdient. Er ist mitverantwortlich für die Durchführung der „Neubulacher Pilztage“, zu denen Pilzkundler aus dem ganzen Land und der Schweiz kommen. Die Kreisnachrichten gratulieren herzlich!
Versammlung der Heimatvertriebenen
Hirsau. Die nächste Monatsversammlung der Heimatvertriebenen-Ortsgruppe Hirsau findet am Samstag, 18. Januar; um 20 Uhr im Gasthof „Waldhorn“ in Hirsau statt. Die Versammlung ist mit einem Essen verbunden. Mitglieder und auch Nichtmitglieder sind herzlich dazu eingeladen.
Sänger Schulung des Westgaues
Unter der Leitung von Gauchormeister Schäffer — Keine Kosten — Herzliche Einladung
Stammheim. Der Westgau des Schwäbischen Sängerbundes veranstaltet ab morgigen Samstag, 18. Januar, eine allgemeine Sängerschulung in der Stammheimer Schule. Die Leitung dieser Schulung hat Gauchormeister Schäffer.
An dieser Schulung kann jede Sängerin und jeder Sänger des Westgaues oder Angehöriger eines Gesangvereins kostenlos teilnehmen. Der Teilnehmer braucht nicht unbedingt Notenkenntnisse oder ein Instrument zu beherrschen, sondern die Schulung dient zunächst einmal dem Sänger selbst. Er wird in Aussprache, Stimmbildung und Atemtechnik unterrichtet und erhält eine Anleitung zur Notenkenntnis. Der Zweck dieser Schulung ist, den Vereinen Sängerinnen
und Sänger zuzuführen, die ihrer Stimme „sicher“ sind und damit dem Chorleiter eine Stütze werden. Als Fernziel' ist an eine weitere Förderung gedacht, so daß die Sängerinnen und Sänger früher oder später in der Lage sind, irgendwann einmal einen Chor stellvertretend zu dirigieren.
Begabte und interessierte Teilnehmer können sogar nach einem kostenlosen Besuch eines Sängerseminars die C- oder B-Prüfung für Chorleiter ablegen und sich eventuell als Chorleiter betätigen. Allen interessierten Sängerinnen und Sängern wird empfohlen, an den nächsten Samstagen bei den Schulungen in Stammheim teilzunehmen. Beginn der Schulung ist jeweils um 17 Uhr in der Volksschule Stammheim.
Pokalturnier im Juni in Gechingen
Vom 13. bis 16. Juni — Für Geselligkeit ein Festzelt — Wunsch an Petrus: Schönes Wetter
Gechingen. Dieser Tage fand die Generalversammlung der Sportfreunde Gechingen statt (wir berichteten bereits ausführlich darüber). Der 1. Vorsitzende gab dabei auch die vorgesehenen Veranstaltungen des Vereins für das Jahr 1969 bekannt.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe soll ein Fußballpokaltumier der A-, B- und C-Klasse stehen, das vom 13. bis 16. Juni ausgetragen wird. Im Rahmen dieses Turniers werden auch die anderen sporttreibenden Abteilungen der Sportfreunde mitwirken. Um der Geselligkeit ebenfalls Rechnung zu tragen, ist die Aufstellung eines Festzeltes geplant.
Die Sportfreunde wünschen sich schon heute schönes Wetter, damit die Vorbereitungen für die bekannt gute Durchführung der Festtage auch entsprechend belohnt werden.
An weiteren Veranstaltungen im kleineren Rahmen sind vorgesehen ein Tischtennis-Turnier, das Pokalschießen der Gechinger Vereine, verbunden mit einem Preisschießen und im Spätherbst dann
BAD LIEBENZELL
Familienabend der Turner
Bad Liebenzell. Die Jahreshauptversammlung der Turnerschaft 1893 Bad Liebenzell, verbunden mit einem beschwingt-heiteren Familienabend, findet am Samstag, 25. Januar, um 20 Uhr im Hotel „Ochsen“ statt. Tagesordnung: Tätigkeits- und Kassenbericht 1968, Entlastung und Neuwahlen, Haushaltsplan 1969, Tumbetrieb 1969. Anschließend wird reichlich Gelegenheit zu Tanz und Unterhaltung geboten sein.
Schwarzwaldverein Bad Liebenzell
Bad Liebenzell. Die diesjährige Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins, verbunden mit einem Familienabend, findet am Samstag, 1. Februar, um 20 Uhr im Saal des Hotels „Ochsen“ statt.
Nachmittagswanderung nach Calw
Bad Liebenzell. Sonntag, 19. Januar, unternimmt der Schwarzwaldverein Bad Liebenzell eine Nachmittagswanderung nach Calw über Ernstmühr, Tälesbach, Hoher Fels. Treffpunkt beim Rathaus: 13.30 Uhr, Rückkehr mit der Bahn: 18.19 Uhr. Führung: Anna Steinbrück.
wieder das Preiskegeln auf der Kegelbahn im Sportheim in Gechingen.
Die Liste zeigt, daß die Sportfreunde Gechingen bemüht sind, ihren Mitgliedern und Freunden in Gechingen, aber auch über Gechingen hinaus, neben den üblichen sportlichen Wettkämpfen auch Leckerbissen auf sportlichem und geselligem Gebiet zu bieten.
IM ALTHENGSTETTER VOLKSBILDUNGSWERK stand beim ersten Kochkurs ein Schweizer Nationalgericht auf dem Programm. HHT-Lehrerin Inge Petry konnte den 16 Kursteilnehmerinnen wichtige Tips geben (s. Bild links und rechts). Vorzüglich mundete den Teilnehmerinnen dann anschließend die Suppe (Bild Mitte). Aufn.: Widmaier
Bad Liebenzell mußte Steuern erhöhen
Grundsteuer A und B erstmals seit 1953 angehoben - Weiterer Ausbau der Wasserversorgung
Bad Liebenzell. Sehr eingehend befaßte sich der Gemeinderat in mehrstündiger Beratung mit der Aufstellung des Haushaltsplans für das Rechnungsjahr 1969. Um die eigenen Steuerquellen voll auszuschöpfen, müssen die Hebesätze für die Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftlich genutzte Grundstücke) und B (bebaute Grundstücke) erstmals seit dem Jahre 1953 erhöht werden. Beschlossen wurde, den Hebesatz der Grundsteuer A von 220 auf 250 Prozent und für die Grundsteuer B von 180 auf 190 Prozent zu erhöhen. Da das Gewerbesteueraufkommen im Gegensatz zum Grundsteuerertrag erheblich zugenommen hat, soll der Hebesatz für die Realsteuer nicht geändert werden.
In den einleitenden Worten zu der Vorbesprechung für den aufzustellenden Haushaltsplan des Rechnungsjahres 1969 brachte Bürgermeister Klepser zum Ausdruck, daß man auch in diesem Jahr den Haushaltsplan so früh wie möglich verabschieden wolle. Leider sei die Haushaltslage in diesem Rechnungsjahr besonders angespannt. Man müsse eine Reihe von größeren Vorhaben aus den Vorjahren zu Ende führen. Obwohl sich erfreulicherweise das Gewerbesteueraufkommen sehr günstig entwickelt habe, sei die freie Finanzspitze sehr knapp geworden. Man könne daher nicht umhin, als die Hebesätze für die Grundsteuer A und B anzuheben. Für den Grundsteuerpflichtigen bedeute dies gegenüber seither eine tragbare Mehrbelastung von 5,6 Prozent des Grundsteuerbetrages.
Stadtrat Blessing bedauerte die Ausgangslage für die Haushaltsplanvorbesprechung. Der für eine echte Beratung erforderliche freie finanzielle Spielraum sei so stark eingeengt, daß der Gemeinderat so gut wie keine weiteren Wünsche Vorbringen könne.
Wichtigste Baumaßnahme im neuen Rechnungsjahr ist die Fortsetzung des Ausbaues der Wasserversorgungsanlage. Von den zu erwartenden Gesamtkosten in Höhe von 2,8 Millionen DM werden im laufenden Rechnungsjahr 975 000 DM
Über 70 Sänger im MGV Bieselsberg
„Freundschaft“ hatte die Mitglieder zur Generalversammlung eingeladen — Neun Sängergläser
Bieselsberg. Die Vorstandschaft des MGV „Freundschaft“ in Bieselsberg hatte ihre Mitglieder zur Generalversammlung in die „Krone“ eingeladen. Die Versammlung wurde mit einem Willkommen der Ehrenmitglieder, aktiven Sänger und passiven Mitglieder durch den 1. Vorsitzenden Günther Kraft eröffnet.
Vorsitzender Kraft berichtete über das abgelaufene Sängerjahr und sprach nicht ohne Stolz über das vom 6. bis 8. Juli 1968 veranstaltete Jubiläum des Vereins anläßlich des 75jährigen Bestehens. Er dankte allen Mitgliedern und sonstigen Personen, die sich um das gute Gelingen des Festes bemühten und spradi den Wunsch aus, daß die Treue zum Verein und die kameradschaftliche Verbundenheit seiner Mitglieder weiterhin gepflegt und erweitert werden möge.
Die Tagesordnung sah einen Bericht des I. Vorsitzenden, des II. Vorsitzenden und Sängervorstandes Horst Lutz sowie des Kassierers Eckhart Pfrommer und des Schriftführers Gerhard Pfrom- mer jr. mit anschließenden Neuwahlen vor. Der Mitgliederbestand am Anfang des Vereinsjahres betrug 70, durch Tod verlor der Verein 2 und an Neuzugängen waren 8 Mitglieder zu verzeichnen, von denen allein 5 junge aktive Sänger eine wertvolle Bereicherung des Chores bedeuten. Der Singstundenbesuch wurde vom Sängervorstand als sehr gut bezeichnet, so daß wieder 9 Sänger mit dem Sängerglas ausgezeichnet werden konnten.
Der Kassenbericht von Eckhart Pfrommer wies in diesem Jahr eine ganz erheblich größere Anzahl von Posten auf und forderte von der Planung des Festes an bis zum Abschluß besonderen Einsatz. Die Versammlung konnte einen erfreulichen Bestand der Vereinsfinanzen anhören.
Der sehr ausführlich gehaltene Bericht des Schriftführers Gerhard Pfrommer jr. über die Veranstaltungen ließ noch einmal das gut gelungene Jubiläum des Vereins in Erscheinung treten.
Ehrenvorstand Fritz Klingenmayer dankte dem Mitglied Georg Tröger, dessen Planung eine erfolgreiche Durchführung des Festes ermöglichte. Nachdem sich der l. Vorsitzende Kraft bereit erklärte, sein Amt beizubehalten, wenn die übrigen Vorstandsmitglieder gleichfalls hierzu bereit wären, gaben auch diese ihre Zustimmung, weiter im Vorstand zu verbleiben. Einstimmig erfolgte die Wiederwahl der bisherigen Vorstandschaft. In geheimer Wahl wurden zu Beisitzern Herbert Stangenberg und Rainer Klingenmayer gewählt.
Herzlichen Glückwunsch
Unterhaugstett. Folgende betagte Bürger können im Januar in Unterhaugstett Geburtstag feiern: 15. Januar: David Keppler, 73 Jahre; 17. Januar: Jakob Lotterie, 72 Jahre; 26. Januar: Michael Rentschler, 80 Jahre; 27. Januar: Hermann Schröter, 71 Jahre; 29. Januar: Christian Rau, 78 Jahre. Die „Kreisnachrichten“ gratulieren den genannten und allen nicht genannten Jubilaren recht herzlich zu diesem Festtag!
anfallen. Zu ihrer Finanzierung wird eine Darlehensaufnahme von etwa 750 000 DM notwendig werden. Im nächsten Wirtschaftsjahr werden die ersten Aufwendungen für den Bau der Aufbereitungs- und Entkeimungsanlage anfallen. Zu ihrer Teilfinanzierung ist die Erhebung der einmaligen Anschlußbeiträge nach der Wasserabgabesatzung vorgesehen. Die jetzigen Ausbaukosten beziehen sich größtenteils auf die Verlegung der Versorgungsleitungen sowie auf die Fassung der freigelegten Quellen.
Mit den Arbeiten zur Neuanlegung eines Friedhofs wird man im Laufe des Frühjahrs beginnen. Zusammen mit den in den Vorjahren bereitgestellten Haushaltsmitteln werden etwa 440 000 DM für den Erstaufwand vorhanden sein.
Fortgesetzt werden auch die Arbeiten für die Abwasserbeseitigung. Hinzugekommen sind die Teilstrecken durch den notwendig gewordenen weiteren Ausbau des Zwerneckwegs und im unteren Teil der Unterhaugstetter Straße. Ein weiterer Aufwand verursacht die Beschaffung einer neuen Schlammpumpe für die Sammelkläranlage.
Die letzte Rate mit 242 270 DM ist für den vor Jahren durchgeführten Waldtausch aufzubringen. Auch diese Ausgaben müssen mit Grundstückserlösen finanziert werden. Die Straßenbaumaßnahmen beschränken sich auf die Anschlußstrecke ab der Bahnhof Straße bis zum Reuchlin- weg. Der notwendige Ausbau des Reuchlinweges bis zur Abzweigung des Paracelcusweges würde einen Aufwand von 150 000 DM verursachen. Diese Straßenbaumaßnahme einschließlich des endgültigen Ausbaues des Ginsterweges als Zubringerstraße zur B 463 müssen, da keine Mittel bereitgestellt werden können, für das nächste Rechnungsjahr vorgesehen werden.
Fortgesetzt werden sollen die Arbeiten zur Erschließung des Baugeländes „Kaffeehof II“ und „Olgahain II“ zusammen mit dem neuen Baugebiet „Forchenhalde“, das für die Erstellung von
Terrassenhauswohnungen vorgesehen ist. Um den ordentlichen und außerordentlichen Haushaltsplan ausgleichen zu können, sieht der Haushaltsplan 1969 nach den Angaben von Stadtpfleger Schühle ein Aufkommen aus der Gewerbesteuer von 650 000 DM vor. Gegenüber den Vorjahren wird sich voraussichtlich das Realsteueraufkommen auf 925 000 DM erhöhen; der Anteil des Steuerertrages aus der Grundsteuer B, die im Jahre 1955 noch 23 Prozent des Realsteueraufkommens betragen hat, wird auf etwa 12 Prozent absinken. Auch im neuen Rechnungsjahr wird es möglich sein, die Gebührenhaushalte voll auszugleichen.
Dringend benötigt werden größere Mietwohnungen mit tragbaren Mietzinssätzen. Der Gemeinderat beschloß daher, den noch vorhandenen Bauplatz am Ende der neuen Ortsstraße Sonnenrain zur Bebauung mit einem Mehrfamilienhaus freizugeben und ihn an die Kreisbaugenossenschaft Calw zu verkaufen. Zugestimmt wurde ferner der besseren Ausstattung der Umkleidekabinen im Freibadgebäude sowie der Beschaffung von Stromanschlußstellen für den Campingplatz.
Erneut bestätigt wurden die 4 Mitglieder des Gemeinderats im Verwaltungsrat für die nächste Wahlperiode, nämlich die Stadträte Helmut Blessing, Richard Schaible, Dr. Seeger und Dr. Tempi. Dem Schulbeirat werden wieder angehören die Stadträte Helmut Blessing, Walter Lörcher, Fritz Schneider und Friedrich Zeeb. Dem zu bildenden Ausschuß für die während des ganzen Jahres 1969 unter dem Namen Aktion „Nr. Sicher“ stattfindenden Verkehrssicherheitsaktion sollen 16 Personen angehören; die erste Besprechung unter der Leitung des Vorsitzenden Dr. med. Seeger soll am kommenden Dienstag im Sitzungssaal des Rathauses stattfinden.
Vor Beginn -<ler Sitzung war Bürgermeister Klepser auf den starken Schneefall der letzten Wochen eingegangen. Die angeschafften Schneeräumgeräte hätten sich voll bewährt. Für den vorbildlichen Einsatz aller Bediensteten sprach er auch im Namen des Gemeinderats seinen Dank aus. Mit der Übergabe des neuen Gehwegs ab der Markgrafenbrücke bis zum Sportplatz am 23. 12. 1968 sei ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen.
Eine Rennbahn für den MSC Sulz
Für junge und „jugendlich alte“ Mitglieder — Fritz Vetter stellvertretender Vorsitzender
Sulz am Eck. Der MSC „Falke“ hatte im „Schiff“ seine Generalversammlung. Helmut Rohm, der erste Vorsitzende, begrüßte zu Beginn die Mitglieder und die Vorstände der anderen ortsansässigen Vereine. In seinem Bericht hob er hervor, „daß der MSC durch intensive Vereinsarbeit seine Stellung als Motorsportclub in der Umgebung weiterhin behaupten konnte“.
Im Hinblick auf die allgemeine Tätigkeit der Motorsportvereine vertrat der erste Vorsitzende die Ansicht, daß es besonders die Motorsportclubs vom Lande seien, die durch eine aktive motorsportliche Arbeit hervortreten würden. Es sei beachtenswert, daß in einem kleinen Ort'wie Sulz 67 Mitglieder dem Club angehörten.
„Weicht die Pille die Moral auf? 66
Dr. Franke vor dem Frauenkreis: „Ohne Familienplanung geht es nicht!“
BAD LIEBENZELLS „ZWEITER KURBUS“ ist immer noch fahrbereit, auch im Winter — wie unsere Aufnahmen zeigen. Das Gefährt auf unseren Bildern hat natürlich nichts mit der eigentlichen Verkehrseinrichtung der Kurverwaltung zu tun, die sich im übrigen gut bewährt hat, sondern es ist das Werk einiger Bad Liebenzeller, die in diesem Zusammenhang für etwas Spaß sorgen wollten. Bestimmt ist es ihnen gelungen, und sie dürfen das Verdienst in Anspruch nehmen, auch über die kalte Jahreszeit die Erinnerung an den eigentlichen Kurbus wachgehalten zu haben. Der Kurbus Linie 3 mit seiner originellen Bemalung und Mai-Ulk des vergangenen Jahres steht nämlich für jedermann sichtbar tagsüber an der Tankstelle Holzäpfel, Kleinwildbad.
Calw. Zahlreiche Frauen verschiedener Altersstufen hatten sich am Mittwochabend im Bachsaal des Andreähauses eingefunden, um sich von Dr. med. K. Franke (Bad Teinach) über die Probleme der Familienplanung, der bewußten Gestaltung der Größe einer Familie, orientieren zu lassen. Zu Beginn seiner Ausführungen streifte der Referent kurz die ethische Seite dieser weltweiten menschlichen Probleme vom kirchlichen Standpunkt aus.
Auch nach christlicher Sittenlehre tragen die Gatten selbst die Verantwortung dafür, die Familiengröße so zu gestalten, wie es die gewissenhafte Ueberprüfung der sozialen und gesundheitlichen Bedingungen erlaubt. Es gebe, sagte der Redner, in der katholischen und in der evangelischen Kirche keine repräsentative Antwort auf diese Fragen, es gebe jedoch in beiden Kirchen konservative und moderne Auffassungen. Was das Kirchenvolk betreffe, so behandle ein sehr großer Teil die Familienplanungsprobleme nach seinem Ermessen.
„Ohne Familienplanung geht es heute nicht mehr!“ betonte Dr. Franke. Für Empfängnisverhütung (sogenannte Geburtenregelung) seien neben sozialen, wirtschaftlichen u. a. Gründen insbesondere medizinische Gründe bestimmend, etwa als Mittel gegen die überhand nehmenden Abtreibungen, oder bei zu schnell aufeinanderfolgenden Geburten. Abgesehen von der geschlechtlichen Enthaltsamkeit kann die Empfängnis verhindert werden: mechanisch; auf dem sog. natürlichen Wege (den — da er als „Liebe nach dem Kalender“ dem Menschen Zwang antue — Dr. Franke als „keine natürliche Methode“ bezeich- nete), nämlich nach der Methode des österreichischen Frauenarztes Hermann Knaus und des japanischen Frauenarztes Kyusako Ogino, die ein Verfahren der Geburtenbeeinflussung durch Beachtung der sog. unfruchtbaren Tage der Frau
entwickelten. (Die katholische Kirche, die nur den Weg der Enthaltsamkeit anerkennt und Empfängnisverhütung ablehnt, läßt bei gewichtigen Gründen einzig die Vermeidung der Empfängnis nach der Knaus-Ogino-Methode gelten.) Empfängnisverhütung kann auch auf chemischem, chirurgischem (Sterilisation) und auf hormonalem Weg (die Pille) erfolgen. Inwieweit zum Beispiel der Gebrauch der Pille, die Dr. Franke „die sicherste aller Methoden (außer der Sterilisation und der Enthaltsamkeit) und die ästhetisch einwandfreieste Methode“ nannte, zu Schädigungen und Storungen führen kann, ist noch nicht restlos geklärt. Sehr gründliche, in Amerika durchgeführte Untersuchungen haben bisher noch keine schädlichen Auswirkungen des (auch jahrelangen) Pillengebrauches festgestellt. Welche dieser antikonzeptionellen Methoden als Mittel der Wahl dem Gebot der Liebe am meisten entspreche, das sei, meinte der Redner, letztlich in die Verantwortung der Ehegatten gestellt.
„Weicht die Pille die Moral auf?“ — „Ruft sie bei jungen Menschen gesundheitliche Schädigungen hervor?“ — diese und andere Fragen wurden in der von Frau Dr. med. W. Mohr geleiteten Diskussion lebhaft debattiert.
Uebrigens ist „die Pillq“ in anderer Form durchaus nichts Neues. Anthropologen wissen schon seit Jahrzehnten, daß bei gewissen Indianerstämmen Südamerikas die Frauen ihre Kinder genau dann gebären, wenn sie sie haben wollen. Sie bewerkstelligen das durch empfängnisverhütende Pflanzenarzneien, deren Geheimnis sehr streng gewahrt wird. Gewisse Blätter werden z. B. den Witotomädchen gegeben, wenn sie das Pubertätsalter erreicht haben. Die Wirkung einer Dosis hält mehrere Jahre an, und die Anwendung wird als eine weise Vorsichtsmaßregel betrachtet, um zu verhindern, daß die jungen Mädchen schwanger werden, ehe sie reif genug sind, Mütter zu sein.
Die Rechenschaftsberichte gaben dann ein genaues Bild über die Vereinsarbeit. Die Mitglieder bedankten sich für die Berichte der Vorstandschaft mit regem Beifall und erteilten die beantragte Entlastung.
Bei den Wahlen waren die Aemter des zweiten Vorsitzenden, des Schriftführers und von zwei Ausschußmitgliedem zu besetzen. Walter Reinhardter aus Gültlingen übernahm die Leitung der Wahlen. Der bisherige langjährige zweite Vorsitzende Bernhard Rohm bat die Mitgliederversammlung, seinen Rücktritt (Zeit- und Terminschwierigkeiten) anzunehmen. Die Mitgliederversammlung bedauerte diesen Schritt sehr und bedankte sich bei Bernhard Rohm für die geleistete Arbeit herzlich. In geheimer Wahl wurde dann Fritz Vetter zum stellvertretenden Vorsitzenden sowie Gerhard Bessler als neues Ausschußmitglied mit großer Stimmenmehrheit gewählt. Die Wahl wurde von beiden angenommen. Die Mitgliederversammlung beglückwünschte ebenfalls Ausschußmitglied Rolf Dengler und Schriftführer Peter Otto zu ihrer Wiederwahl, die per Akklamation erfolgte.
Um die Wahl eines Jugendleiters kam es dann noch zu einer Diskussion. Es wurde beschlossen, daß der Jugendleiter bei der nächsten Ausschußsitzung ernannt wird. Zum Schluß wurde noch über die Anschaffung einer 15 Meter langen vierspurigen „Club-Automodellrennbahn“ ab gestimmt. Bei einer Gegenstimme wurde mit überwältigender Mehrheit der Beschluß gefaßt, daß diese Bahn noch in diesem Monat aufgebaut wird. Damit will der MSC „Falke“ für seine jugendlichen Mitglieder, natürlich auch für seine „jugendlich alten“ Mitglieder ein Aktionsprogramm schaffen. Der Club würde sich ebenfalls sehr freuen, wenn durch diese „Rennbahn“ auch aus den umliegenden Ortschaften neue Mitglieder zum MSC „Falke“ Sulz kämen. Der Schriftführer des Clubs, Peter Otto, 7261 Sulz, Burghalde, freut sich über jede Anfrage, die sofort beantwortet wird.
KREISNACHRICHTEN
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