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CALWER KREISNACHRICHTEN
Freitag, 17. Januar 1969
Neue Vorstandschaft beim TV Rotfelden
Bel der Hauptversammlung im Sportheim gewählt - Mitarbeit aller Mitglieder notwendig
Rotfelden. Die ordentliche Hauptversammlung des SV Rotfelden wurde am Sonntag im Sportheim abgehalten. Leider war nur etwa die Hälfte der Vereinsmitglieder erschienen. Ob der vielleicht etwas unglücklich gewählte Versammlungstermin daran schuld war? Diese Frage soll an dieser Stelle nicht erörtert werden. Nachdem der 1. Vorsitzende Gustav Braun die anwesenden Vereinsmitglieder begrüßt und die Versammlung eröffnet hatte, mußte als erstes ein Versamm- lungs- und Wahlleiter gefunden werden. Von der Versammlung wurde Gottlieb Fessele aus Nagold vorgeschlagen und bestimmt. Er mußte dann auch tatsächlich alle Register ziehen, damit der Versammlungsablauf programmgemäß durchgeführt werden konnte.
Herzlichen Glückwunsch
Der „Nagolder Anzeiger“ gratuliert allen Jubi- laren, die am 17. Januar Geburtstag feiern können, und wünscht ihnen auch für die kommenden Lebensjahre alles Gute.
Nagold. Martha Kleinschmidt geb. Städding, Pilgerruhe, wird heute 80 Jahre; Christiane Klink geb. Helber, Haiterbacher Straße 16, 75 Jahre und Pauline Walz geb. Helber, Freudenstädter Straße Nr. 16, 77 Jahre alt.
Beratungsstelle hat Arbeit aufgenommen
Die Evangelische Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen in Tübingen hat am Montag, den 13. Januar, mit ihrer Arbeit in Nagold begonnen. Die Sprechstunden hält Frau Dr. Ilse Hoffmann, Rechtsanwältin in Tübingen. Die nächsten Sprechstunden finden statt am Montag, 27. Januar, und dann wieder am Montag, 10. Februar. Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Sie kann erfolgen entweder bei der Evangelischen Gemeindekanzlei in Nagold, Hohe Straße 7/1, Telefon 423, oder direkt bei der Hauptstelle in Tübingen, Am Lustnauer Tor 2, Telefon Tübingen 071 22/2 29 46.
Wieder Leistungslehrgang
Am Sonntag, 19. Januar, beginnt um 9 Uhr in der Lembergtumhalle wieder ein Leistungslehrgang mit Lothar Rebuschat.
Schauspielmiete T: „Toller“
Das Württembergische Staatstheater Stuttgart führt am Freitag, 24. Januar, für die Mitglieder der Schauspielmiete T „Toller“ von Tankred Dorst auf. Abfahrt in Nagold am Busbahnhof um 18 Uhr. — Ab heute bis einschließlich 23. Januar erfolgt die Ausgabe der weiteren Mietekarten für Oper und Schauspiel bei B. Hoffmann, Neue Straße 3.
Lebendig und spannend:
„Die drei Musketiere“
Wenn im Brockhaus zu lesen steht, daß die Werke von Alexander Dumas, voller Unwahrscheinlichkeiten, aber lebendig geschrieben und immer spannend, noch heute beliebte Volks- und Jugendlektüre sind, so trifft das im besonderen Maße für seine „Drei Musketiere“ zu, die jetzt für das Landestheater durch Wolfgang Müller und Axel Plogstedt eine äußerst bühnenwirksame und unterhaltsame Dramatisierung erfahren haben, die am Sonntag um 20 Uhr in der Nagolder Stadthalle zu sehen sein w'ird. Unter der Regie von Emst Seiltgen und Axel Plogstedt werden die in viele Abenteuer verwickelten Musketiere d’Artagnan, Athos, Porthos und Aramis von von Reinhart von Stolzmann, Reinhard Aliendorf, Fred Hospowsky und Rolf Idler gespielt. In weiteren Hauptrollen Renate Becker, Rosemarie Hees, Brigitte Walter, Wolfgang Bödiger, Horst Butschke, Wolfgang Krebs und Hubert Pfisterer. Bühnenbild und Kostüme entwarf Monika Bauert, die Bühnenmusik schrieb Laszlo Farago, die Fechtszenen studierte Lutz Schirrmacher ein.
— Es wird nochmals auf den Vorverkauf im Rathaus, Zimmerl, hingewiesen.
Heute Probe der Stadtkapelle
Die Stadtkapelle Nagold hält heute, Freitag, wieder einen Probenabend.
J ahreshauptversammlung des Alpenvereins
Die Jahreshauptversammlung des Nagolder Alpenvereins findet am morgigen Samstag, dem 18. Januar, 20 Uhr, im Hotel „Post“ statt.
Löwen-Lichtspiele Nagold
„ ... und morgen fahrt ihr zur Hölle“ — Sie sind keine Engel, haben keine Skrupel, und das einzige, was sie besitzen, ist ein ellenlanges Strafregister, die drei Jungs aus Chicago. Sie nutzen die Wirren des Krieges, um das größte Ding ihres Lebens zu drehen. Und zwar in dem Farbfilm .und morgen fahrt ihr zur Hölle“, von Alberto de Martino mit einem Riesenaufwand gedreht. Die drei Gangster, die über Nacht zu Multi- Millionären werden, spielen Frederick Stafford, Michel Constantin und Adolfo Celi. In den weiteren Hauptrollen sind Helmut Schneider, Daniela Bianchi und Curd Jürgens zu sehen. — Ab heute bis Sonntag.
Krone-Lichtspiele Nagold
„Das Wunder der Liebe — 2. Teil“ — Der erste Teil des Oswalt-Kolle-Films „Das Wunder der Liebe“ wurde bisher von über zehn Millionen Besuchern gesehen. Das bedeutet einen der größten Kino-Erfolge der Nachkriegszeit. Acht Millionen Leser wöchentlich verzeichnet die Leseranalyse 1968 für Oswalt Kolles Berichte in der „Neuen Revue“. Sie sind damit die erfolgreichsten Ulustrierten-Reports überhaupt — und das seit über 75 Wochen! Jetzt kommt der 2. Teil mit dem Untertitel „Sexuelle Partnerschaft“ zur Aufführung. — Ab heute bis Dienstag.
Kuckuck-Llchtsplele Halterbach
„Frankenstein — Zweikampf der Giganten“ ■— In eine Welt des Grauens, die von Giganten mit dämonischen Kräften beherrscht wird, führt der neue japanische Horror-Film „Frankenstein — Zweikampf der Giganten“. Für alle, die das Gruseln im Kino lernen wollen, hat Regisseur Ino- shiro Honda diesen mit einzigartigen Aufnahmetricks und vielen überraschenden Einfällen angefüllten Film gedreht, zu dem die karge Berglandschaft des Fudschijama und das hektische, bunte Treiben der Millionenstadt Tokio den effektvollen Hintergrund bilden. Heute und Sonntag.
* O *
Vom Schützenverein Ebhausen
Ebhausen. Der 4. Durchgang der Rundenwettkämpfe am vergangenen Wochenende brachte folgende Ergebnisse: Ebhausen I gegen Sulz I 1070: 1078 Ringe. Bester Einzelschütze für Ebhausen war Horst Schiebel mit 271 Ringen, für Sulz Hans Gründler mit 271 Ringen. — Rohrdorf II gegen Ebhausen II 1096:1039 Ringe. Bester Einzelschütze war für Rohrdorf Gottfried Grünberg mit 278 Ringen, für Ebhausen Fritz Rau mit 263 Ringen.
— Rohrdorf III gegen Ebhausen III 1045:993 Ringe. Bester Einzelschütze war für Rohrdorf Lore Hauck mit 269 Ringen, für Ebhausen Hermann Dingler mit 253 Ringen.
Leonberger Pferdemarkt
Leonberg. Am 10. und 11. Februar findet der 198. Leonberger Pferdemarkt statt. Das Programm sieht vor: Montag, 10. Februar: Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte; Festlicher Auftakt zum Pferdemarkt; Dienstag, 11. Februar: Prämiierungen, Reit- und Fahrvorführungen, Festzug, Krämermarkt; Sonntag, 16. Februar: Preisverteilung.
Im Bericht von Schriftführer Wolfgang Dieterle wurde nochmals der ganze Jahresablauf 1968 in Erinnerung gerufen. Die erste Mannschaft trug einschließlich Pokalturnierspielen insgesamt 49 Spiele mit einem Gesamttorverhältnis von 111:74 Toren aus. Davon wurden 22 Spiele gewonnen, 11 gingen verloren, und 16 endeten unentschieden. Die Spieler Robert Tagger und Karl Schmelzle spielten 46mal in den traditionellen schwarz-roten Farben. Klaus Rothfuß war in 45 Spielen eingesetzt. Mit 32 Toren erwies sich Klaus Rothfuß als bester Torschütze vor Alfred Sdiä- chinger mit 30 Treffern. Bei drei Pokalturnieren konnte die erste Mannschaft den Pokalsieg erringen. Bei der Reservemannschaft konnte kein so zahlreicher und erfolgreicher Spielbetrieb gemeldet werden. Bei 17 ausgetragenen Spielen konnten lediglich drei gewonnen werden, der Rest wurde verloren. Das Torverhältnis lautet mit 22:81 Toren. Allerdings muß an dieser Stelle gesagt werden, daß die Reservemannschaft in den meisten Spielen nicht die nötigen elf Spieler zur Verfügung hatte. Und hier liegt auch eines der Übel im SV Rotfelden.
Wenn man den derzeitigen Tabellenplatz der ersten Mannschaft in der B-Klasse, Staffel 1, aus der Sicht der Reservespieler betrachtet und von dem sehr großen Verletzungspech in der Vorrunde weiß, dazu noch zwei Spieler für etliche Spiele gesperrt waren, dann darf man ohne weiteres die Leistung der Mannschaft würdigen. Der siebte Tabellenplatz ist unter diesen Umständen als gut zu bezeichnen. Dies brachte auch Trainer Brusdau in seinen Worten zum Ausdruck.
Als Höhepunkt stellte der Schriftführer das Pokaltumier in Verbindung mit der Sportheimeinweihung am 8. und 9. Juni 1968 sowie die Weihnachtsfeier am zweiten Weihnachtsfest in der Tum- und Festhalle heraus.
Auf den Bericht des Kassierers Gottlob Henne wartete die Versammlung mit Spannung. In dem gut zusammengestellten und durchdachten Vortrag, der selbstverständlich zum größten Teil aus Zahlen bestand, wurde festgestellt, daß trotz Sportheimneubau und der vom Wetter sehr stiefmütterlich behandelten Sportheimeinweihung eine gute finanzielle Leistung vom Verein gebracht wurde. Zu dieser Leistung muß man dem Gesamtvorstand ein großes Lob aussprechen. Dieses Lob, und selbstverständlich der Dank des ganzen Vereins, gilt auch dem Vereinswirt Albert Rupps. Was Albert Rupps in selbstloser treuer Arbeit für den Verein leistet, kann auch durch die kleine Beteiligung am Wirtschaftsbetrieb nicht gänzlich ausgeglichen werden. Leider will er die Bewirtschaftung nicht mehr weiterführen. Hier verliert der Verein eine große Stütze.
Sindelfingen. In einer Sitzung des Kultur- und Sportausschusses wurde das Raumprogramm der geplanten Schwimmhalle beraten.
Vorgesehen ist ein 50-Meter-Schwimmbecken mit acht Startbahnen nach deutschen und internationalen Bestimmungen. Der Boden des durchgehend 1,80 Meter tiefen Beckens kann im Nichtschwimmerbereich bis zu einer Wassertiefe von 0,60 Meter angehoben werden. Das Sprungbecken soll eine 10-Meter-Sprunganlage erhalten. Eine Vorrichtung zum Kräuseln der Wasseroberfläche soll diese deutlich erkennbar machen und dadurch eine Unfallquelle ausschalten. Schließlich ist mit einem Kinderbecken mit einer Tiefe bis zu 50 cm, wohl erstmals in einem deut-
Jugendleiter Christian Thielsch vermittelte in seinem Bericht der Versammlung nur Erfreuliches. Vier Jugendmannschaften werden betreut, A-, B-, C- und D-Jugend, insgesamt etwa 50 Jugendliche. Es ist erstaunlich, was dieser Mann in zwei Jahren Tätigkeit aus dem Nichts geschaffen hat. Schon immer war die Jugend ein Sorgenkind des Vereins. Die A-Jugend spielt in der Bezirksstaffel und liegt leider auf dem letzten Tabellenplatz. Aber was macht das schon, Hauptsache die Jungen bleiben dem Fußballsport erhalten. Die B-Jugend wurde in ihrer Staffel Herbstmeister. Wirklich ein stolzer Erfolg für den SV Rotfelden. Die C-Jugend belegt nach Abschluß der Vorrunde den zweiten Tabellenplatz. Und die D-Jugend, eine Mannschaft, die fast ausschließlich aus Spielern unter 10 Jahren besteht, mischt auch kräftig, mit mehr oder weniger Erfolg mit. Alles in allem eine vorbildliche Jugendarbeit, die im letzten Jahr auch mit einem Anerkennungspreis durch den WFV gewürdigt wurde. Leider will Christian Thielsch die Jugendarbeit für den Verein aufgeben. Dieser Entschluß wäre für den Verein verhängnisvoll und für die vielen Jugendlichen sicher eine herbe Enttäuschung.
Beim Punkt Neuwahlen mußte der Wahlleiter seine ganze Kraft und Uberzeugungskunst in die Waagschale werfen, damit dieser wichtige Tagesordnungspunkt über die Bühne ging. Nach langem
Altensteig. Im Nebenzimmer des Gasthofs „Zum Schwanen“ in Nagold tagte der agrarpolitische Arbeitskreis des Kreisbauemverbandes Calw. Die Thesen Mansholts zur revolutionären Umstrukturierung der Landwirtschaft standen im Mittelpunkt. Mit Nachdruck wurde der Rücktritt Mansholts gefordert, weil dieser die politischen Ziele, die zur Gründung der EWG führten, und die auch heute noch Gültigkeit hätten, verlassen habe, und weil im Westen Europas ein Mann an dieser verantwortlichen Stelle nicht mehr geduldet werden könne, der das gleiche Gedankengut vertrete wie die Leute, die 1945 die Bodenreform forderten und das Eigentum zerschlagen wollten.
Beim schwächsten Berufsstand, der Landwirtschaft, solle angefangen werden, auf kalte Weise unsere Gesellschaftsordnung revolutionär zu ändern, sagte ein Bauer aus Gedungen, der auch darauf hinwies, daß es nicht nur eine Sache der
sehen Hallenbad, auch an die Förderung des jüngsten Nachwuchses gedacht.
Um die Anlage möglichst vielseitig nutzen und damit optimal auslasten zu können, ist eine Verbindung zum Freibad vorgesehen, die vor allem bei Spitzenbedarf eine Erleichterung bringen wird. An Nebenanlagen sind eine Sauna und eine Abteilung für medizinische Bäder geplant. Daß außerdem an alle erforderlichen Nebenräume gedacht ist, sogar an einen Ubemachtungsraum für Teilnehmer von Übungslehrgängen und Wettkämpfen, auch anderer Sportarten, braucht eigentlich nicht erwähnt zu werden. Leider wird bis zur Fertigstellung des Baus noch einiges Wasser die Schwippe hinunterfließen.
Hin und Her war auch dies überstanden. Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender: Walter Feistei; Schriftführer: Heinz Spek- ker; Kassierer: Gottlob Henne. In den Ausschuß wurden folgende Mitglieder gewählt: Albert Rupps, Karl Rothfuß, Dieter Ungericht, Hans Haselmaier, Fritz Kollier, Heinz Gail und Walter Lambart. Als Jugendleiter wurde wiederum Christian Thielsch gewählt. Eine Zusage von ihm fehlt noch. Der Spielausschuß setzt sich aus folgenden Männern zusammen: Gustav Braun, Walter Lambart und Alfred Bohnet. Als Platzkassierer bleibt Erich Lambart im Amt.
Dieser neu zusammengesetzte Gesamtvorstand wird alle Kraft einsetzen müssen, um das schon leicht geneigte Vereinsschiff wieder nach oben zu bringen. Dazu ist die Mitarbeit aller erforderlich. Hier sei noch kurz bemerkt, daß eine sachliche Kritik immer angebracht ist und für das Vereinsleben fruchtbar wirkt. Eine unsachliche Kritik ist niemals angebracht und schadet immer dem Verein.
Da die Zeit schon ziemlich fortgeschritten war, konnte Punkt „Verschiedenes“ nur noch kurz behandelt werden. Als einziges wurde noch festgelegt, daß der Mannschaftsbetreuer aus den drei gewählten Spielausschußmitgliedern von den aktiven Mannschaften bestimmt wird.
Bürgermeister Keck ergriff noch kurz das Wort und überbrachte die Grüße der Gemeinde und des Gemeinderats. Er wünschte dem neuen Vorstand viel Glück und Erfolg. Die Grüße des Gesangvereins, mit der Bitte um gegenseitige Unterstützung und gemeinsames Miteinander, überbrachte erster Vorsitzender Hugo Bachmann. Mit dem Dank an alle und der Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit beschloß der neue Vorstand nach Mitternacht die Versammlung.
Bleibende Eindrücke gewonnen
40 Beamte aus dem gehobenen Verwaltungsdienst zu Besuch in Bonn
W i 1 d b e r g. Bonn Ist eine Reise stellten ca. 40 Beamte aus dem gehobenen Verwaltungsdienst in Kommune und Land fest, als sie eine dreitägige politische Informationsreise nach Bonn und Düsseldorf unternahmen, die durch Vermittlung des Bundestagsabgeordneten Dr. Helmut Prassler (CGU) und des Presse und In- formationsamts, Bonn, zustandegekommen war.
In einer der letzten Sitzungen der Kreisvereinigung Calw des Württ. Verwaltungsbeamtenvereins hatte man auf Anregung von Bürgermeister Krautter, Wildberg, beschlossen, diese Fahrt nach Bonn zu unternehmen, um sich einmal an Ort und Stelle über die Arbeit der Bundesregierung zu unterrichten.
Schon früh am Morgen abgefahren, erreichte man Bonn zur Mittagszeit und konnte dann, nach der offiziellen Begrüßung durch Dr. Prassler, eine kurze Stadtrundfahrt unternehmen, bei welcher der Abgeordnete auf die wichtigsten Regierungsgebäude, Botschaften und kulturellen Denkstätten aufmerksam machte. Bereits um 16 Uhr stand eine Besichtigung der Tagungsstätte des Bundesrats auf dem Programm und anschließend konnte für zwei Stunden an einer sehr interessanten Plenarsitzung des Bundestages vor vollem Hause teilgenommen werden.
Nach dieser Sitzung hatten die Teilnehmer der Fahrt Gelegenheit, an MdB Dr. Prassler Fragen zu aktuellen politischen Themen und zu grundsätzlichen Fragen zu richten, die der Abgeordnete beantwortete und erläuterte sowie einiges über die allgemeine Arbeit eines „Volksvertreters“ im Bundestag berichtete. Gegen Abend gab das Presse- und Informationsamt ein Essen im Hotel „Bergischer Hof“, bei dem anschließend wieder eine rege Diskussion zustande kam.
Am nächsten Morgen, nach Besichtigung des Bundestagsgebäudes, wurde wiederum an einer Plenarsitzung teilgenommen. Im Anschluß an diese Sitzung wurde im Haus Baden-Württemberg zu Mittag gespeist. Hier klärte uns ein Beamter des Landes über die Aufgaben dieses Hauses auf, das unser Land in Bonn vornehmlich repräsentativ vertritt, dem Besucher einen Überblick über die Kultur und Geschichte unseres Landes vermittelt und außerdem ein beliebter Treffpunkt der baden-württembergischen Bundestagsabgeordneten ist. Nach diesem umfassenden Bericht verabschiedete sich der Leiter der Fahrt, Bürgermeister Krautter, von Dr. Prassler und dankte ihm für die vielen politischen Informationen, die er gegeben hatte, sowie für die Betreuung in Bonn.
Es schloß sich nun ein Besuch im Ministerium
'für wirtschaftliche Zusammenarbeit aii, wo' Minister Dr. Eppler (SPD) die Teilnehmer der Fahrt begrüßte und über die schwierigen Aufgaben des Ministeriums berichtete.
Von diesem Ministerium aus wurde anschließend sofort nach Düsseldorf gefahren, wo am Abend das politische Kabarett „Das Kom(m)öd- dien“ besucht wurde. Dieser Programmpunkt kann als letzter Höhepunkt der Reise bezeichnet werden, da hier der Kontrast zwischen den Erlebnissen der geordneten, perfektioniert erscheinenden Regierungsarbeit und dem improvisierten politischen Kabarett, das in seiner Darstellung der einzelnen Themen kein Blatt vor den Mund nahm und sehr oft extrem und provozierend den Besucher ansprach, sehr deutlich zum Vorschein kam. Manch einer mag dieses Theater schockiert und mit einem schlechten Gewissen verlassen haben.
Der restliche Abend und der folgende Morgen standen dann für die Teilnehmer zur freien Verfügung, was viele ausnützten, um auf der Prachtstraße von Düsseldorf, der „Kö“, zu bummeln.
Bei der Rückkehr in den Kreis stellten alle fest, daß diese Fahrt ein großer Erfolg war und jeder etwas für sich gewonnen hatte. Besonders die vielen jungen Beamten waren begeistert.
Nur geringe Arbeitslosigkeit
Stand wesentlich niedriger als 1967 — Der Arbeitsmarkt im Dezember
Nagold. Die Arbeitsmarktlage zeigte auch im letzten Monat des Jahres 1968 noch ein recht erfreuliches Bild. Von der in den Vorjahren sprunghaft einsetzenden winterlichen Arbeitslosigkeit waren bis zum Monatsende nur verhältnismäßig geringe Ansätze sichtbar. Kurzarbeit oder sonstige jahreszeitlich bedingte Betriebseinschränkungen wurden so gut wie gar nicht gemeldet. Ein großer Teil der Wirtschaft ging mit einer berechtigten Zuversicht in das neue Jahr, wie das auch in den Ausführungen einiger Betriebsleiter zum Jahreswechsel sehr deutlich zum Ausdruck kam.
Die witterungsabhängigen Wirtschaftsbereiche versuchten bis jetzt auch bei ungünstigem Wetter die Arbeiten fortzuführen, um Entlassungen möglichst zu vermeiden. So waren zum Beispiel am Monatsende nur 99 Forstarbeiter und Kulturarbeiterinnen arbeitslos, gegenüber 714 um die gleiche Zeit des Vorjahres. In den holzverarbeitenden Berufen (Sägewerker) waren zwei Arbeits-
Sindelfingen baut Schwimmhalle
Neues Projekt in der Planung — Eine Verbindung zum Freibad
„Der EWG keine Zuschüsse geben“
Rücktritt Mansholts gefordert — Aus dem agrarpolitischen Arbeitskreis
Landwirtschaft sei, sondern des gesamten deutschen Volkes, diese Tendenzen zurückzuweisen. Mit den deutschen Steuerzahlern werde die Landwirtschaft den Kampf gegen diese Richtung führen; denn es sei nicht zumutbar, zur Zerstörung unserer Gesellschaftsordnung zusätzlich vier Milliarden DM jährlich nach Brüssel zu zahlen. Der agrarpolitische Arbeitskreis des Kreisbauemverbandes Calw werde sich mit Mansholt auseinandersetzen und echte Alternativen in Form der Partnerschaft der Voll-, Zu- und Nebenerwerbsbetriebe in der ganzen Fülle der Möglichkeit entgegenzusetzen.
Die Pläne Mansholt hätten zusätzlich Anlaß gegeben, die Agrarfinanzierung der EWG zu regeln, erklärte ein Bauer aus Ettmannsweiler. Wenn es keine andere Möglichkeit gäbe, den wirtschaftlichen Widersinn dieser Pläne zu verhindern, dann dürften eben keine Zuschüsse mehr an die EWG nach Brüssel gezahlt werden. Er forderte den agrarpolitischen Arbeitskreis auf, sich dieserhalb an die Mitglieder des Haushaltsausschusses des Bundestages zu wenden.
Ein Bauer aus Nagold zeichnete das Jahr 1969 als ein entscheidendes Jahr für die Landwirtschaft. Es müsse hier entschieden werden, welchen Platz man der Landwirtschaft im Rahmen der Volkswirtschaft einzuräumen gedenke'. Er erklärte, daß es nicht von Gott gewollt sei, die Ballungsräume immer stärker und das flache Land immer schwächer werden zu lassen. Er forderte für das ,flache“ Land gleichwertige, jedoch nicht gleichartige Lebensverhältnisse wie in der Stadt zu schaffen.
Ein Bauer aus Martinsmoos kritisierte sehr scharf jetzt erst bekanntgewordene Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums, wonach künftig nur in Gemeinden mit mehr als 20 000 Einwohnern eine Industrieansiedlung staatlicherseits gefördert werden soll. Wenn diese Pläne nicht verhindert werden, dann könne in Württemberg keine Industrieansiedlung mehr gefördert werden.
Ein Bauer aus Hornberg verlangte die Verhinderung einer geplanten Preissenkung bei Getreide, da eine solche Senkung die landwirtschaftlichen Einkommen erneut stark schädigen und dem Verbraucher nichts brächten. Eine solche, Maßnahme verhindere außerdem nicht die Überproduktion, sondern beschwöre eine solche in noch größerem Umfang herauf. Von der Bundesregierung wurde ferner die Zurückziehung des deutschen Kommissionsmitglieds v. d. Groeben aus Brüssel gefordert.
lose vorhanden, vor Jahresfrist dagegen 67. Auch das Baugewerbe hat wesentlich weniger witterungsbedingte Arbeitsausfälle gemeldet als im Dezember 1967. Im Vorjahr sind im Dezember 37 200 Ausfalltagewerke registriert worden, im Berichtsmonat lediglich 14 400.
Insgesamt waren am Monatsende 380 Arbeitslose gemeldet gegenüber 1600 zur gleichen Zeit des Vorjahres. Dieser durchweg doch recht beachtliche Rückgang hat seine Ursache nur teil-
ZEITUNGSLESER WISSEN MEHR
weise in der für die Außenberufe etwas günstigeren Witterung. Die wesentlich bessere Auftragssituation in nahezu allen Wirtschaftszweigen hat zu einem gewissen Teil dazu beigetragen.
Ein weiteres Kennzeichen der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage ist der fast unveränderte Bedarf an Arbeitnehmern. Der sonst zum Jahresende in nahezu allen Wirtschaftsbereichen übliche Rückgang des Stellenangebots beschränkte sich in diesem Jahr fast ausschließlich auf den Bausektor. Ende Dezember waren 2350 Arbeitnehmer angefordert, ein Stand, der in den vergangenen 10 Jahren um diese Jahreszeit noch nie erreicht wurde. Vor einem Jahr waren die Anforderungen um über 1000 Stellen geringer. Allein die metallverarbeitende Industrie (einschl. Elektroindustrie) benötigen noch rund 500 Fach- und Anlernarbeiter. Auch das Hotel- und Gaststättengewerbe hat in ähnlichem Umfang Bedarf an Personal. Obwohl über die Feiertage vielfach eine zweiwöchige Betriebsruhe eingelegt wurde, konnten rund 500 Arbeitnehmer in Arbeitsstellen vermittelt werden, darunter 200 ausländische Gastarbeiter.
Von der Möglichkeit, während der Wintermonate für die Weiterführung begonnener Wohnungsbaumaßnahmen Zuschüsse zu erhalten, wird auch in diesem Winter reger Gebrauch gemacht. Bis Ende Dezember wurden 349 derartige Anträge gestellt.
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ALTENSTEIG
Wir gratulieren
Das „Schwarzwald-Echo“ gratuliert allen Jubi- laren, die am 17. Januar Geburtstag feiern können, und wünscht auch für die kommenden Lebensjahre alles Gute.
Altensteig. Jenny Mollenhauer, Dorferstraße 62, wird heute 71 Jahre alt.
Heute Spielabend des Schachclubs
Die Mitglieder des Schachclubs Altensteig treffen sich heute um 20 Uhr im Nebenzimmer des Hotel-Cafe Lenk zum Spielabend. — Auf den morgen stattfindenden Familienabend, ebenfalls im Hotel-Cafe Lenk, wird nochmals hingewiesen.
Theaterring
Altensteig - Freudenstadt
Am kommenden Montag, 20. Januar, findet die nächste Theaterfahrt zum Gastspiel des Landestheaters Württemberg-Hohenzollern statt. Auf dem Programm steht „Die drei Musketiere“, Komödie von Alexander Dumas. Abfahrt wie immer um 19.15 Uhr.
Sitzung des Kirchengemeinderats
Am Montag, 20. Januar, findet um 20 Uhr eine Sitzung des evangelischen Kirchengemeinderats statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Routine-Erledigungen, 2. Terminplanung 1969, 3. Planerische Inangriffnahme des Gemeindehausneubaus, 4. Einbau einer Lautsprecheranlage in die Stadtkirche, 5. Gruppenbeteiligung an der Gemeindeverantwortung, 6. Kirchlicher Dienst bei Richtfesten, 7. Ueber- legungen zur Kurpastoration.
In bekannter Umgebung Neues erfahren
Nach mehrwöchiger Pause fand in dieser Woche die erste diesjährige Ausfahrt der Altensteiger Mittwochsgesellschaft statt. Ueber Hochdorf und Besenfeld kam man nach Erzgrube, wo man im „Bären“ in freundlicher und unübertrefflicher Weise bewirtet wurde. Otto Weinstein wußte unterwegs auf so manches aufmerksam zu machen, so daß man selbst in dieser bekannten Umgebung noch einiges Neue erfahren konnte. Zu Beginn der Fahrt gedachte er ehrend der kürzlidi verstorbenen Mittwochsfahrer Luise Steininger und Eugen Luz. Sodann überbrachte er Grüße und gute Wünsche für die Fahrten im Jahr 1969 von Bürgermeister Rommel, der die Einrichtung der Mittwochsfahrten sehr begrüße und der sich auch laufend darüber berichten lasse. Dies wurde von allen mit großer Freude und Beifall zur Kenntnis genommen. Fritz Bader erfreute wieder mit heiteren Vorträgen, und die auf der Rückfahrt über Kälberbronn gemeinsam gesungenen Lieder beschlossen den schönen Nachmittag.
Agrarpolitischer Arbeitskreis
Nicht um 8 Uhr, sondern um 9.30 Uhr treffen sich am kommenden Sonntag die Mitglieder des Agrarpolitischen Arbeitskreises. Auf der Tagesordnung steht ein Punkt: Entgegennahme von Gegenvorschlägen zu den Mansholtschen Strukturthesen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat dazu statistisches Material und die EWG-Kom- mission in Brüssel die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft mit den dazugehörenden Dokumenten zur Verfügung gestellt.
Vereinsanzeiger
TG Altensleig, Abt. Handball: Training heute, Freitag, den 17. Januar, in Nagold. Abfahrt um 19 Uhr. Beginn 19.30 Uhr. Um vollzähliges Erscheinen der I. und II. Mannschaft wird gebeten.
1000-DM-Gewinn für Altensteig
Für die Altensteiger Prämiensparer begann das Jahr mit einem Haupttreffer sehr verheißungsvoll. Bei der am 10. Januar 1969 stattgefundenen PS- Auslosung der Kreissparkasse Calw für den Monat Dezember 1968 fiel der Hauptgewinn von 1000 DM wiederum in den Bezirk Altensteig. Sparkas- sen-Amtmann Zahn von der Kreissparkasse in Altensteig überbrachte die freudige Nachricht einem langjährigen PS-Sparer in Simmersfeld. Der Ueberraschte bedankte sich für die Blumen und den Geschenkgutschein und erklärte, daß er den Betrag für Hausrenovierungen gut gebrauchen könne. Im gesamten entfielen in dieser Monatsauslosung des Prämiensparens auf den Bezirk der Kreissparkasse in Alltensteig 111 Gewinne mit einer Gesamtsumme von 1462 DM.
Grüner-Baum-Lichtspiele
„Das Wunder der Liebe — 2. Teil“ — Nach dem sensationellen Erfolg des ersten Teils des Oswalt-Kolle-Films „Das Wunder der Liebe“, gelangt nun dessen 2. Teil „Oswalt Kolle — Das Wunder der Liebe — Sexuelle Partnerschaft“ zur Aufführung. Er erzählt die Geschichte eines jungen Paares von heute und zeigt an diesem Modellfall die typischen Probleme und Schwierigkeiten, die zwischen Mann und Frau auf der Suche nach einer individuellen Haltung beider. Partner zur Liebe, Sexualität und Ehe entstehen können. Oswalt Kolle schrieb diesen Farbfilm nach dem authentischen Erlebnisbericht eines Ehepaares und demonstriert durch die Auswahl der Szenen, unterstützt durch wissenschaftliche Kommentare, wie mühsam und doch erfüllend der Weg zur Gemeinsamkeit sein kann. Eine wissenschaftliche Diskussion zwischen Kolle und den international bekannten niederländischen Professoren Dr. C. J. Trimbos und Dr. C. van Emde Boas führt in das Geschehen ein. — Ab heute bis Sonntag. Und am Sonntag um 13.45 Uhr „Dick und Doof: Die Wunderpille“ •— Stan Laurel und Oliver Hardy — die man nun schon seit nahezu 40 Jahren im deutschen Sprachraum „Dick und Doof“ nennt, Namen, die ein Begriff geworden sind, und von denen Stan und Olly selbst meinten, sie seien „nach Maß geschneidert“!
17. Jan. 1919: Befördert wurde der Bauwerkmeister Friedrich Gauß von Oberweiler zum etatsmäßigen Eisenbahnsekretär bei dieser Behörde.
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Landjugend tanzt in Wildberg
Wildberg. Am morgigen Samstag, 18. Januar, findet in der Wildberger Stadthalle ein Landjugendabend statt, den die Kreisgruppe Calw veranstaltet. Beginn: 20 Uhr. Ein buntes Programm wird geboten, anschließend ist Gelegenheit zum Tanz.