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Württemberg und Baden
Freitag, 17. Januar 1969
Heidelberger Rektor: Vorläufig keine Schließung
Heute soll der Senat endgültig entscheiden / VDS-Vorsitzender begrüßte „militante Aktionen“ / Streik an der FU Berlin
Heidelberg/Freiburg/Berlin (dpa). Der Lehr- und Forschungsbetrieb an der Universität Heidelberg wird vorerst nicht eingestellt. Rektor Professor Dr. Kurt Baidinger gab zur Situation an der Universität Heidelberg gestern in einer offiziellen Erklärung seinen Eindruck wieder, wonach es „so scheint“, als könne eine weitere Radikalisierung der Studenten vermieden werden. Rektor und Senat hatten in einem Ultimatum am vergangenen Montag die Schließung am Donnerstag für den Fall angedroht, daß die Unruhen weiter anhalten und die Lehrveranstaltungen weiter von opponierenden Studenten gestört werden sollten.
Die Mehrheit der Studenten habe stärker noch, als bisher gestern ihren Willen artikuliert, die Universität funktionsfähig zu erhalten, versicherte Baidinger. Ohne den Entscheidungen des Senats vorgreifen zu wollen, „bin ich daher der Ansicht, daß eine Schließung der Gesamtuniversität im Augenblick nicht die angemessene Maßnahme wäre.“ Eine solche Maßnahme mit all ihren Konsequenzen, darunter der mögliche Verlust des Studiensemesters, würde besonders die Studenten der naturwissenschaftlichen und der medizinischen Fakultät und anderer Diszplinen treffen, in denen es bisher kaum oder gar keine Störungen gegeben habe, heißt es in der Erklärung des Rektors weiter. Eine solche Maßnahme müsse als eine Kollektivstrafe angesehen werden. Andererseits seien sich Rektor und Senat bewußt, daß die Universität Heidelberg zu normalen Verhältnissen zurückkehren müsse. Mit welchen Mitteln dies erreicht werden könne, „hängt von der Einsicht des AStA und des
Karlsruhe (dpa). Um das „Beratungszimmergeheimnis“ ging es gestern vor dem Zweiten Strafsenat des Bundesgerichtshofes in der Revisionsverhandlung über den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozeß. Als Sprecher mehrerer Verteidiger sah Rechtsanwalt Dr. Latemser dieses Geheimnis nach Paragraph 193 des Gerichtsverfassungsgesetzes durch die Anwesenheit eines Hauptwachtmeisters verletzt, der in einem vom Beratungszimmer getrennten Raum während des Schwurgerichtsprozesses ein Tonbandgerät zu bedienen hatte, wenn Geschworene Zeugenaussagen noch einmal zu hören wünschten. Nach Dr. Latemsers Meinung sei das Abhören der Tonbänder ein Teil der Urteilsberatung gewesen.
Sowohl Bundesanwalt Dr. Alfred Lange, als auch Nebenkläger Dr: Ormond (Frankfurt) wiesen die „Beratungsrüge“ als unbe-
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Es war ein Unglücksfall
Göppingen. Nach schwierigen Ermittlungen konnte jetzt der Tod eines Bundesbahnbediensteten geklärt werden, dessen Leiche am Sonntag an der Bahnlinie zwischen Uhingen und Ebersbach gefunden worden war. Es handelt sich um einen Unglücksfall: Der Mann wollte mit einem Frühzug zu seiner Arbeitsstätte nach Stuttgart fahren, kam sehr spät auf den Bahnhof, ging durch einen Nebeneingang und sprang auf der bahnsteig- abgewandten Seite auf den schon fahrenden Postwagen auf, dessen Tür er aber nicht öffnen konnte. Er klammerte sich offenbar am Türgriff fest, doch verließen ihn bei dem eisigen Fahrwind und einer Geschwindigkeit von 120 km bald die Kräfte. Als er losließ, wurde er gegen einen Fahrleitungsmast geschleudert.
SDS ab“, die sich die Aussichtslosigkeit ihrer Störaktion eingestehen sollten.
Kommt es zu einer Kraftprobe
Eine endgültige Entscheidung darüber, ob der Lehrbetrieb in Heidelberg an der Gesamtuniversität eingestellt werden soll oder nicht, wird, wie aus Universitätskreisen verlautet, voraussichtlich heute in der Sitzung des Senats fallen. Noch am Morgen waren die Heidelberger Studenten zu einer Kraftprobe bereit, falls Rektor und Senat ihre Drohung wahrmachen und wegen der Unruhen die Universität schließen sollten. Das Studentenparlament billigte in der Nacht zum Donnerstag eine vom AStA eingebrach- te Entschließung, wonach die Studenten „in den nächsten Tagen“ die Institute besetzen und im Fall der Universitätsschließung Institutsmitglieder, Studenten und Assistenten den Lehrbetrieb übernehmen sollen. In der studentischen Resolution wird die Entschlossenheit betont, die Arbeitsfähigkeit
gründet zurück. Nach ihrer Ansicht sind Tonbänder ein reproduzierendes, technisches Hilfsmittel zur Auffrischung des Gedächtnisses der Geschworenen über bestimmte Zeugenaussagen. Beide verneinten, daß das Abspielen der Tonbänder Teil der Beratung gewesen sei, zumal dieser Vorgang in einem vom Beratungszimmer getrennten Raum vorgenommen worden sei.
Auch mit der Rüge gegen die Überschreitung der Viertagefrist zwischen den letzten Worten der Angeklagten und der Urteilsverkündung im Auschwitz-Prözeß drang die Verteidigung nicht durch. Bundesanwalt und Nebenkläger wiesen auf den außergewöhnlichen Umfang desUrteüs und auf die Unmöglichkeit hin, ihn in der gestellten Frist technisch zu bewältigen. Als „fundamentalen Grundsatz“ erkannte Bundesanwalt Dr. Lange, daß das Gesetz — gemeint war Paragraph 268, Absatz 2 der Strafprozeßordnung — nicht zwingend sei, wenn seine Anwendung unmöglich ist.
Stuttgart (epd). Synodale aus verschiedenen Gesprächskreisen haben als weiteren Kandidaten für die am 20. Januar in Stuttgart fällige Wahl des Präsidenten der würt- tembergischen Landessynode den 43jährigen Pfarrer Hans von Keler, Neuenstein, vorgeschlagen. Wie bereits gemeldet, hat der Ältestenbeirat der Synode den Göppinger SPD-Landtagsabgeordneten Willi von Helden für das Präsidentenamt vorgeschlagen.
Pfarrer von Keler, der Ende 1965 in die 7. Landessynode gewählt wurde, ist zur Zeit einer der beiden stellvertretenden Synodal-
der Institute und Seminare auch nach einer eventuellen Schließung der Universität aufrechtzuerhalten.
Polizei brauchte nicht einzugreifen
Zu der in Freiburg befürchteten Auseinandersetzung mit Studenten anläßlich einer Sitzung des Senats der Universität am Donnerstagvormittag ist es nicht gekommen. Vorsorglich postierte Polizeikräfte an den Eingängen des gerichtsmedizinischen Instituts brauchten nicht einzugreifen. Nach Angaben der Polizei hatten sich etwa 100 Studenten vor dem Institutsgebäude versammelt, die die Sitzungsteilnehmer ungehindert passieren ließen. Nach knapp einer Stunde hatte sich die Ansammlung wieder verlaufen.
Direkte Aktionen
Der Gesamtvorstand des Verbands Deutscher Studentenschaften (VDS) begründete in Bonn die Notwendigkeit „direkter Aktionen“ und die Abkehr von den „traditionellen Formen der Verbandspolitik“. Der VDS- Vorstandsvorsitzende Christoph Ehmann begrüßte auch „militante“ Aktionen der Studenten gegen die Universitätsbürokratie und befürwortete punktuelle Streiks an verschiedenen Universitäten.
In Berlin wird gestreikt
An der Berliner Freien Universität war die Situation gestern wie folgt: Gestreikt wird am Otto-Suhr-Institut, am germanischen und romanischen Seminar, am slawischen Seminar sowie dem Seminar für Osteuropakunde, am publizistischen Seminar und dem theaterwissenschaftlichen Institut. In der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät sind während des Streiks auch die Hörsäle verbarrikadiert. Im allgemeinen ist der Streik an den Instituten „aktiv“, das heißt, die Studenten bleiben nicht den Vorlesungen fern, sondern bilden Arbeitskreise unter eigener Regie.
Aufruf zum Protest
Stuttgart (dpa). Zu einer Protestversammlung gegen die „polizeifeindliche Besoldungspolitik“ der Bundesregierung hat die Gewerkschaft der Polizei (GDP) in Baden- Württemberg die Polizeibediensteten des Landes am 21. Januar in Stuttgart aufgerufen. Mit der Kundgebung unter dem Motto „Gerechtigkeit der Polizei“ will die GDP eine gerechte Bewertung des schweren und gefahrenvollen Exekutivdienstes der Polizeibeamten bewirken. Insbesondere soll verhindert werden, daß ein Rahmengesetz des Bundes die Ämter der Polizei an die Ämter der Verwaltung binde. Hierdurch würde eine notwendige fortschrittliche Ämterbewertung bei den Polizeien der Länder verhindert.
Präsidenten. Er wurde in Bielitz (Beskiden) geboren. Er studierte in Tübingen Theologie, war später zwei Jahre an der Stuttgarter Haigst-Kirche als Seelsorger tätig, wurde artschließend Pfarrer in Wildenstein und leitete seit 1957 sechs Jahre lang das evangelische Mädchenwerk in Württemberg. Seit 1963 ist er Pfarrer in Neuenstein, Ende März dieses Jahres übersiedelt von Keler nach Herrenberg, um als Nachfolger des jetzigen Stuttgarter Prälaten Helmut Claß die Leitung der Herrenberger Diakonieschwesternschaft zu übernehmen.
Strafsenat wies weitere Rügen ab
In der Revision des Auschwitzprozesses ging es um das „Beratungszimmer-Geheimnis“
Weiterer Kandidat für Synodalpräsidenten
Pfarrer Hans von Keler, Leiter der Herrenberger Diakonie-Schwestern vorgeschlagen
ternationale Kurzfilm, (in Farbe). Artistische Dokumente. Die Welt wird uns für Wilde halten. Kanada 1964. Die Ernte. Kanada 1967. Deutsche Erstaufführung. Präzision. Kanada 1966.
Kritisch ferngesehen
ERSTES PROGRAMM 16.35 Tagesschau. 16.40 Opira di puppt. Puppenspieler aus Sizilien. 16.55 Wer weiß, was eine Suite ist? Demonstrationen zur Herkunft eines musikalischen Gattungsbegriffs. 17.10 Das junge Orchester. Camille Saint-Saens: Karneval der Tiere. 17.50 Vorschau auf das Nachmittag sprogramm der kommenden
Woche. 17.55 Tagesschau. 20.00 Tagesschau mit Wetterkarte und Hinweisen für Winter Sportler. 20.15 Der Fall Slowakei (in Farbe). Bilanz eines langen Weges. 21.00 Bericht aus Bonn. 21.15 Sweet Sue (in Farbe). Ein Fernsehfilm aus der Kriminalserie „Der Mann mit dem Koffer“. 22.05 Tagesschau mit Wetterkarte und Hinweisen für Wintersportler. 22.20 Elektra. Tragödie von Sophokles. Regie: Hans-Reinhard Müller (Wiederholung). 23.55 Tagesschau.
REGIONALPROGRAMM 18.05 Robin Scott, ln New York. 18.40 Abendschau Baden-Württemberg. 19.10 (in Farbe) Sandmännchen. Der kleine Straßenkehrer und der Papagei. 19.20 (in Farbe) Das Aquarium (Wiederholung). 19.54 Nachrichten aus Baden- Württemberg.
ZWEITES PROGRAMM 17.25 Wintersport-Wetter. 17.30 Nachrichten — Wetter. 17.35 Die Sport-Information. 18.05 Die Drehscheibe. 18.40 Pat und Patachon. Kampf gegen Gift und Gangster (1). 19.10 Das Ferienschiff (in Farbe). . . . am liebsten den Kapitän. Regie: Hermann Kugelstadt. 19.45 Heute. Anschließend: Der Wetterbericht. 20.15 Der Kommissar. Kriminalserie. Das Messer im Geldschrank. Regie: Wolfgang Becker. Anschließend Kurznachrichten. 21.15 Rezept gesucht. Wer kuriert die Krankenkassen? 22.00 Tagebuch. Aus der katholischen Kirche. 22.15 Nachrichten — Wetter. Anschließend Wintersport-Wetter. 22.30 Der in-
Eine schwere Aufgabe stellte sich die zweiteilige Sendung „Zeitgeschichte vor Gericht“: Klärung des Falles Liebknecht-Luxemburg. Historie zu rekonstruieren, erweist sich immer als problematisch. Besonders aber, wenn sie eine so unruhige und zerrissene Zeit wie die von 1919 betrifft. Die Regierung erteilte Soldaten den Auftrag, den kommunistischen Aufstand niederzuschlagen. Wieweit ging dieser Auftrag? Ist es heute noch zu übersehen, wer ihn überschritt? Kann man von einem „Offiziers-Komplott“ sprechen, wie es die Sendung schon im Untertitel tat? Solche Fragen konnten nicht ausbleiben, so intensiv die Darstellung des tragischen Falles auch Licht in das historische Dunkel zu bringen versuchte. Anerkennenswert, wie glaubwürdige Darstellung angestrebt wurde. Ausgezeichnete Schauspieler waren eingesetzt wie Edith Heerdegen als Rosa Luxemburg, Richard Lauffen als Karl Liebknecht, Martin Benrath als Hauptmann Pabst und Harry Buckwitz als General von Hofmann.
Als außergewöhnlich erwies sich der Fernsehfilm „Horror“, eine beklemmende Schreckensvision von Peter Lilienthal, der kürzlich auf dem Bildschirm mit seinem eigenartigen „Tramp“ hervorgetreten war. Charakteristisch für diese Streifen ist eine gewisse Übersteigerung. Sie zeigte sich auch in dem schwedischen Spielfilm „Raus bist du“ von 1967. Er schildert den Leidensweg eines Lehrers, aufgezeigt von einem der es wissen muß: Regisseur Jan Troell war früher selbst Lehrer.
In der Serie „Gauner gegen Gauner" erfreute wieder, wie witzig und listenreich hier eine merkwürdig verschachtelte Handlung ersonnen wurde. Das hebt diese von guten Schauspielern getragenen Filmehen über viele andere hinaus.
Beweisaufnahme wird ausgedehnt
Gericht im Sonderkommando-Prozeß ließ die Vernehmung weiterer Zeugen zu
Stuttgart (dpa). Im Sonderkommando- Prozeß vor dem Stuttgarter Schwurgericht muß die Beweisaufnahme ausgedehnt werden. Gestern beschloß das Gericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Vernehmung weiterer Zeugen und bat gleichzeitig alle Prozeßbeteiligten, möglichst bis zum übernächsten Verhandlungstag die für das Verfahren noch notwendigen und zum Teil be- ,reit% engekündigten Beweisanträgp,,zu stellen.
Gestern, dem 13. Verhandlungstag, berichteten zwei auf Antrag der Verteidigung geladene Zeugen über die politische Einstellung des Angeklagten Helfsgott. Nach ihrer Aussage war Helfsgott kein überzeugter Nationalsozialist. Der 58jährige Benno Böhling aus Norddorf in Holstein, der zu einem Helfsgott unterstehenden Einsatzkommando gehört hatte, bestätigte, daß Helfsgott nicht als „Scharfmacher“ bekannt gewesen ist.
Der 59 Jahre alte Kriminalhauptmeister Georg Rother aus Braunschweig, der vor dem Krieg während eines Lehrgangs in Berlin neun Monate lang Helfsgotts Stubenka
merad war, berichtete dem Schwurgericht, wie hart in der SS durchgegriffen werden konnte. Er habe 1942 oder 1943 im Konzentrationslager Groß-Rosen die Erschießung eines durch das SS- und Polizeigericht zum Tode verurteilten Kriminalbeamten mit an- sehen müssen, der einem Juden die Flucht ermöglicht habe.
Raubüberfall auf Tankstelle
Karlsruhe (lsw). Ein unbekannter bewaffneter Räuber hat am Mittwochabend eine Tankstelle im Osten von Karlsruhe überfallen. Wie die Kriminalpolizei mitteilte, zwang der mit einem Strumpf maskierte Täter den Tankwart zur Herausgabe von rund 500 Mark Bargeld und nahm eine Kassette mit mehreren Barschecks mit. Nach dem Überfall floh der Täter in einem hellen Pkw in nördlicher Richtung. Die Karlsruher Kriminalpolizei löste über Funk eine Großfahndung für Baden-Württemberg und die Pfalz aus.
Der Einkaufsberater für die Hausfrau
Gemüse: Die Angebots-Situation auf den Gemüsemärkten hat sich mit Einsetzen der müden Witterung etwas verbessert. Die Notierungen für Rosenkohl gaben leicht nach; diese Tendenz wird sich wahrscheinlich noch verstärken. Ähnliches gilt für Chicoree, der in den nächsten Tagen preiswerter zu haben sein wird. Gegenstand zahlreicher Sonderaktionen ist Lauch, der jetzt wieder preisgünstig gehandelt wird. Auch für die Ackersalatemte wirkten sich die milden Temperaturen positiv aus. Mögliche Preisabschläge werden sich jedoch in Grenzen halten, da erhebliche Flächen bereits abgeerntet sind. Karotten werden etwas billiger, nachdem der Markt wieder verstärkt mit deutscher Ware versorgt werden kann. Schwarzwurzeln sind zu konstanten Preisen weiterhin günstig auf dem Markt. Relativ unverändert bleibt die Situation für Kopf- und Endiviensalat. Ausnahmen gelten vereinzelt bei spanischem Kopfsalat, der im Preis leicht nachgab. Sowohl für Rot- wie für Weißkraut ist kaum mit einem Nachgeben der Notierungen zu rechnen, da die Bestände beträchtlich zusammengeschrumpft sind. Bei Preisen zwischen 30 und 40 Pf. je 500 g Kraut lohnt es, verstärkt auf Gemüsekonserven und Tiefkühlgemüse zu achten. — Preise in Stuttgart: Kopfsalat, Stück 40/90, Endiviensalat, Stück, 28/100, Ackersalat 100 g 98/160, Chicoree 500 g 120/210, Tomaten 500 g 70/160, Schwarzwurzeln 60/120, Karotten 500 g 39/85, Rosenkohl, 500 g 100/145, Blumenkohl, Stück, 80/135, Weißkraut, 500 g, 35/49, Kartoffeln, 2500 g, 78/105.
Obst: Auf dem Apfelmarkt fallen Sonderaktionen u. a. für Gewürzluiken und Golden Delicious ins Auge. Diese Apfelsorten werden in größeren Gebinden zu meist recht günstigen Notierungen abgegeben. Bei Birnen wird verstärkt die Sorte Passa Crassana — oft recht preiswert — angeboten. Sie ist ausdrucksvoll im Aroma, eine Tatsache, die über dem wenig ansprechenden Äußeren dieser Birne häufig vergessen wird. Bei den Südfrüchten stehen Orangen und Grapefruits im Vordergrund. Letztere werden reichlich und z. T. sehr preiswert in den unterschiedlichsten Größen angeboten. Navel- orangen sind zu fast unveränderten Preisen im Handel. Verstärkte Zufuhren brachten für Vollblutorangen erstmals leichte Preisabschläge. Sie werden je nach ihren Anbau
gebieten unterschiedlich bewertet. Orangen aus Sizilien, die süßer und saftiger als die Früchte aus Calabrien sind, müssen teurer bezahlt werden. — Preise in Stuttgart: Golden Delicious 44/70, Boskop 500 g 48/75, Jonathan 500 g 43/70, Birnen 500 g 45/75, Orangen 500 g 35/90 Mandarinen 500 g 49/125, Bananen 500 g 42/70, Zitronen 10 Stück 95/190, Grapefruits Stück 30/60.
Eier: Nachdem die Notierungen auf den Eiermärkten in den letzten Wochen des alten Jahres relativ fest waren, macht sich allmählich das saisonüblich steigende Angebot bemerkbar. — Preise in Stuttgart: Inland: Klasse A 19/31, Klasse B 20/25.
Schneebericht
Freiburg/Stuttgart (dpa). Pulvriger Neuschnee in höheren Lagen des Schwarzwaldes hat für einen durchschnittlichen Sehneezu- wachs von zwei bis zehn Zentimeter gesorgt und die Wintersportbedingungen leicht gebessert. Bei geringem Temperaturrückgang werden die von den Meteorologen erwarteten wenig ergiebigen Niederschläge in den Hochlagen der Wintersportgebiete wieder in Schnee übergehen. Im Schwarzwald werden für den Wintersport ausreichende Schneehöhen ab 600 Meter Höhe angetroffen. Die Sportmöglichkeiten werden überwiegend als gut bis sehr gut bezeichnet Auf meist verharschter Altschneedecke von 20 bis 35 Zentimetern werden auf der Schwäbischen Alb noch mäßige bis gute Sportmöglichkeiten registriert.
Schwarzwald: Feldberg 70 cm, fünf neu, Pulver, Schönwald-Schonach 40 cm, sechs neu, Pulver, Kniebis 45 cm, kein Neuschnee, Hornisgrinde 70 cm, drei neu, Pulver, Schliffkopf 55 cm, kein Neuschnee, Pulver, Freudenstadt 28 cm, ein neu, Harsch, Bahnhof Baiersbronn 30 cm, kein Neuschnee, Harsch, Wildbad Sommerberg 40 cm, kein Neuschnee, Papp,
Schwäbische Alb: Klippeneck 22, Meßstetten 17, Onstmettingen 25, Ebingen/Tailfingen 10, Lichtenstein 35, Schopfloch 25, Wie- sensteig-Bläsiberg 25, Stötten 35, Homberg 30, Volkmarsberg 30, Münsinger Alb, Mehrstetten 20, Wes'terheim 35 cm.
Allgäu: Isny 45, Großholzleute 50, Schwarzer Grat 85 cm.
Theater und Konzerte in Stuttgart
Staatsoper (Großes Haus)
Freitag, 17. Januar, 19.30—22 Uhr „Die Entführung aus dem Serail“ von W. A. Mozart. Geschl. Vorstellung.
Samstag, 18. Januar, 19.30—22.30 Uhr „Aida“ von G. Verdi. Miete A 4 und Karten.
Sonntag, 19. Januar, 19.30—22.30 Uhr „Zar und Zimmermann“ von A. Lortzing. Miete So IV 5 und Karten.
Montag, 20. Januar, 19—22.15 Uhr „Carmen“ von G. Bizet. Volksbühne, Gruppen C und Q 6, 10, 12, 17.
Dienstag, 21. Januar, 19.30—22 Uhr „La Traviata“ von G. Verdi. Miete D 5 und Karten.
Mittwoch, 22. Januar, 19.30—22 Uhr „Der Troubadour“ von G. Verdi. Miete VII 5 und Karten.
Donnerstag, 23. Januar, 19.30—22 Uhr „Die Entführung aus dem Serail“ von W. A. Mozart. Miete E 5 und Karten.
Freitag, 24. Januar: Geschlossen.
Samstag, 25. Januar, 19.30 Uhr Opernball.
Sonntag, 26. Januar, 20—22.15 Uhr „One- gin“, Ballett von P. Tschaikowsky. Miete So III 5 und Karten.
Montag, 27. Januar, 18.30—22.30 Uhr „Pa- lestrina“ von H. Pfitzner. Volksbühne, Gruppen O und N.
Dienstag, 28. Januar, 19.30—22.30 Uhr „Zar und Zimmermann“ von A. Lortzing. Miete K 5 und Karten.
Mittwoch, 29. Januar, 20—22.45 Uhr „Tu- randot“ von G. Puccini. Miete Mi I 5 und Karten.
Donnerstag, 30. Januar, 19.30—22.15 Uhr Ballettabend: „Giselle“ von Adam. „L’Estro Armonico“ von Vivaldi. Miete C 5 und Karten.
Staatsschauspiel (Kleines Haus)
Freitag, 17. Januar, 19.30—22.15 Uhr „Toller“ von T. Dorst. Miete P 5 und Karten.
Samstag, 18. Januar, 20—22.30 Uhr „Helden“ von G. B. Shaw. Ausw. Miete III 5 und Karten.
Sonntag, 19. Januar, 20.15—22.45 Uhr „Hedda Gabler“ von H. Ibsen. Miete XI 4 und Karten.
Montag, 20. Januar, 19.30—21.15 Uhr „Schwarze Komödie“ von P. Shaffer. Volksbühne, Gr. U, Q 15.
Dienstag, 21. Januar, 20—22.45 Uhr „Toller“ von T. Dorst. Miete U 4 und Karten.
Mittwoch, 22. Januar, 20—22.30 Uhr „Die
beiden Nachtwandler“ von J. Nestroy. Miete Mi IV 5 und Karten.
Donnerstag, 23. Januar, 20—22.30 Uhr Ballettabend: „L’Estro Armonico“ , von Vivaldi. „Separate Journeys“ von Barber. „Fragmente“ von Henze. „Presence“ von Zimmermann. Miete V 5 und Karten.
Freitag, 24. Januar, 19.30—22.15 Uhr „Toller“ von T. Dorst, Miete T 5 und Karten.
Samstag, 25. Januar, 19—21.30 Uhr „Hedda Gabler“ von H. Ibsen. Miete Z 4 und Karten.
Sonntag, 26. Januar, 16—18.30 Uhr „Wie man Karriere macht“ von A. Ostrowsky. Geschl. Vorstellung.
Sonntag, 26. Januar, 19.30—22 Uhr „Wie man Karriere macht“ von A. Ostrowsky. Miete XVI 4 und Karten.
Montag, 27. Januar, 19.30—22 Uhr „Die beiden Nachtwandler“ von J. Nestroy. Volksbühne, Gruppen F, Q 9.
Dienstag, 28. Januar, 20—22.30 Uhr „Die Hose“ von C. Sternheim. Miete X 5 und Karten.
Mittwoch, 29. Januar, 19.30—22 Uhr „Die beiden Nachtwandler“ von J. Nestroy. Miete VIII 5 und Karten.
Donnerstag, 30. Januar, 20—22.30 Uhr „Hedda Gabler“ von H. Ibsen. Miete S 5 und Karten.
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Komödie im Marquardt, Bolzstraße: „Die Eule und das Kätzchen“: ab 18. Januar, täglich 20 Uhr, Samstag und Sonntag auch 17 Uhr (montags und dienstags Volksbühne).
Theater der Altstadt, Brennerstr. 17: „Das Opfer Helena“: täglich, außer montags, 20 Uhr. — „Pinguin“, mit N. G. Herrmann: 20. Januar, 20 Uhr.
Renitenz-Theater, Königstr. 17: „Und sie bewegt sich doch“, Damenkabarett: täglich 20.15 Uhr, samstags 18 und 21 Uhr.
Stuttgarter Marionettentheater, Linderi- Museum, Wannersaal: „Der blaue Garten“, Sonntag, 19. Januar, 15.15 Uhr.
„Eines langen Tages Reise in die Nacht“ von O’Neill: 18. Januar, 19.30 Uhr, Hospitalhof, Büchsenstraße 33. (Spielgruppe „Die Schatzgräber“).
„Die Csardasfürstin“ von Kalman: 27. Januar, 20 Uhr, Liederhalle (Landesbühne Esslingen).
Konzerte
Südfunk-Sinfonieorchester: Freitag, 17. Januar: Wegen Erkrankung der Solistin
Anja Silja und des Dirigenten Christoph von Dohnanyi muß das Konzert verschoben werden.
Jimi Hendrix: Sonntag, 19. Januar, 17 und 20 Uhr, Liederhalle, Beethovensaal.
Quartetto Italiano: Dienstag, 21. Januar, 20 Uhr, Liederhalle, Mozartsaal. Streichquartett Es-Dur von Giardini; Große Fuge B-Dur von Beethoven; Streichquartett c-Moll von Brahms.
Jacques Cluzel (Bariton) singt Lieder von Faure, Duparc, Ibert u. a.: Dienstag, 21. Januar, 20 Uhr, Institut Frangais, Diemershal- denstr. 11. Am Flügel: Heribert Meissei.
Jean Claude Pascal: Mittwoch, 22. Januar, 20 Uhr, Liederhalle, Beethovensaal.
Play Bach: Donnerstag, 23. Januar, 20 Uhr, Liederhalle, Beethovensaal. Ausf.: Jac- ques-Loussier-Trio.
„Gäste im Großen Sendesaal“ der Villa Berg: Samstag, 25. Januar, 14, 16, 18 und 20 Uhr. Vier bunte Programme mit beliebten Orchestern und Solisten.
„Vergessene Romantik“: Montag, 27. Januar, 20 Uhr, Neues Schloß, Weißer Saal. Werke von Mendelssohn-Bartholdy, Brahms, Haas und d’Indy. Ausf.: Rupert Kreipl (Klarinette), Gottfried Greiner (Violoncello), Bernd Ickert (Klavier).
Berliner Philharmoniker: Dienstag, 28. Januar, 20 Uhr, Liederhalle, Beethovensaal. Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta von Bartok; Sinfonie Nr. 9 C-Dur von Schubert. Leitung: Herbert von Karajan.
Stuttgarter Philharmoniker: Mittwoch, 29. Januar, 20 Uhr, Liederhalle, Beethovensaal. Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 von Beethoven; „Scheherazade“, „Deux melodies hebraiques“ und „Bolero“ von Ravel. Solistin: Gloria Davy (Sopran). Leitung: Alexander Paulmüller. (Kulturgemeinschaft des DGB.)
„Musik unserer Zeit“: Mittwoch, 29. Januar, 20 Uhr, Liederhalle, Mozartsaal. „Endogen für Streichtrio“ von Hans Joachim He- spos; „Aus den sieben Tagen“ für 16 Solostimmen von Karlheinz Stockhausen (Erstaufführung); „AMN“, Version für 16 Solostimmen von Dieter Schnebel (Erstaufführung); „Hallelujah“ für 16 Solostimmen von Maricio Kagel (Erstaufführung); Streichtrio op. 45 von Arnold Schönberg. Ausf.: Trio ä cordes frangais, Stuttgarter Schola Cantorum. Leitung: Clytus Gottwald. (Südd. Rundfunk.)