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Wirtschaft
Freitag, 17. Januar 1969
Lieber zahlen als prozessieren?
Die Polizei hat nach ersten Berichten beim Einkassieren der Bußgelder bisher „kaum Schwierigkeiten“ gehabt Die bestraften Kraftfahrer zahlen, ohne sich mit den Polizisten auseinanderzusetzen. Das scheint jedoch weniger eine Anerkennung der von den Ländern ausgeknobelten Bußgeldkataloge zu sein, als vielmehr in der Tatsache begründet zu liegen, daß es unter den Bundesbürgern kaum noch einen Michael Kohlhaas gibt: Ist es nicht billiger, eine innerlich nicht akzeptierte Buße zu zahlen, als sich darüber zeitraubend mit den Behörden auseinanderzusetzen? Auch für Strafen gilt der Satz j,Zeit ist Geld“.
Befriedigend ist das freilich nicht. Denn was sich hier im Straßenverkehr abspielt, das reicht hinein bis ins tägliche Wirtschaftsleben. Zu oft zahlt beispielsweise ein Kleingewerbetreibender eine Geldbuße wegen lapidarer Verstöße gegen ein Nachtbackverbot oder das Ladenschlußgesetz, für die ihm der Richter mildernde Umstände und möglicherweise Straffreiheit gewähren würde. Er geht aber nicht zum Richter, weil er sich den Zeitaufwand nicht leisten kann, außerdem möchte er nicht als „Prozeßhansl“ gelten. Da kommt das Recht eben ein wenig zu kurz.
Wenn die neuen Bußgeldkataloge auch dazu führen sollten, dann haben sie nicht das erreicht, was der Bundesgesetzgeber damit beabsichtigt. Die Verkehrsmoral läßt sich nämlich auf die Dauer nicht durch materielle Einbußen der Übeltäter beheben, die neben der Hoffnung, nicht ertappt zu werden, oft auch das nötige Finanzpolster auf ihrer Seite haben. Logische Verkehrsregeln und die Anweisung, auf wirklich wesentliche Verstöße zu achten, bringen den Ordnungsbehörden vielleicht weniger Bußgeld, aber dafür mehr Verständnis bei der überwiegend disziplinierten Bevölkerung ein.
Custos
Rücksicht auf amerikanische Stahlhersteller
Japan und Montanunion zu freiwilliger Exportbeschränkung bereit / Auch d eutsche Lieferungen betroffen
Washington (VWD). Die Stahlproduzenten Japans und der Montanunion haben sieh jetzt bereit erklärt, ihre Exporte nach den USA in den Jahren 1969—1971 zu begrenzen. Das teilte US-Außenminister Dean Rusk in einem an beide Häuser des Kongresses gerichteten Schreiben mit Im Rahmen dieser freiwilligen Beschränkungsmaßnahmen, so hieß es im einzelnen, würden die Stahlerzeuger Japans und der Montanunion ihre Lieferungen nach den USA im laufenden Jahr auf je 5,75 Mill. Shorttons drosseln und die Zuwachsrate ihrer Exporte in diesem Bereich in den beiden folgenden Jahren auf höchstens fünf Prozent limitieren.
Als einen „willkommenen und realistischen“ Schritt zur Lösung des Problems der ständig wachsenden Stahlimporte in den
Spekulationen um NSU
Hamburg (VWD). Von einem heimlichen Aufkäufer für NSU-Aktien wird in Bankkreisen gesprochen, nachdem der Kurs dieses Papiers bei ungewöhnlichen hohen Umsätzen auf 420 Prozent und damit seit der Kapitalerhöhung im Herbst um 20 Prozent angezogen hat. Während die deutschen Aktien allgemein wenig Veränderungen zeigen, lahm geworden sind und eine ausgesprochene „Schaukelbörse“ herrscht, zieht NSU ständig an. Das Papier ist seit Wochen bemerkenswert stabil. Als Interessent wird der Fiat-Konzern genannt, der über die Börse eine Schachtel von 25 Prozent zusammenkaufen möchte, nachdem Fiat angeblich bereits von Citroen ein Paket NSU-Aktien von etwa zehn Prozent übernommen hat. Auch aus der deutschen Autoindustrie hört man den Rat, an NSU-Aktien festzuhalten. Dabei ist der Kurs nach der Ertragskraft und im Vergleich zu anderen deutschen Autoaktien weit überhöht. In ihm steckt aber Übernahmephantasie, wodurch sich die NSU-Aktie als Spekulationspapier schon seit Jahren auszeichnet.
Schwarz verteidigt Korf-Finanzhilfe
Auch im Interesse des Raumes Kehl und der rheinischen Stahlverarbeiter
Stuttgart (dpa). Wirtschaftsminister Dr. Hans Otto Schwarz hat die von dem CDU- Landtagsabgeordneten Lothar Späth (Bietigheim) kritisierte Finanzhilfe des Landes für die zum Korf-Konzem gehörende Badische Stahlwerk AG in Kehl verteidigt. Der Zuschuß des Landes, den Späth mit 400 000 DM beziffert hatte, habe in erster Linie einer Verbesserung der Infrastruktur des Raumes Kehl gedient. Dafür sei eine 110-kV-Leitung von Offenburg über Weier nach Kehl gebaut worden. Diesen verlorenen Zuschuß habe die Badenwerk AG von der Badische Stahlwerke AG gefordert. Im Finanzausschuß des Landtags sei erörtert worden, ob das Land den Zuschuß nicht direkt an die Badenwerk zahlen sollte. Mit dem Bau der Leitung sei die Voraussetzung für die Ansiedlung anderer energieintensiver Betriebe in diesem Gebiet möglich geworden, das als Kemland des Gemeinsamen Marktes günstige Entwicklungschancen habe. Das Wirtschaftsministerium verhandle bereits über die weitere Ansiedlung eines stromintensiven Großbetriebs in diesem Raum.
Schwarz weist weiter darauf hin, daß entgegen den Behauptungen Späths tatsächlich
die Gefahr bestanden habe, daß das Elektro- stahlwerk der Badischen Stahlwerk AG in einem anderen Land angesiedelt worden sei. Das Wirtschaftsministerium habe aber wegen einer Benachteiligung stahlverarbeitender Betriebe des Landes durch die Walzstahlkontore großen Wert auf die Errichtung eines Elektrostahlwerks in Kehl gelegt. Das Werk sichere nicht nur den Korfschen Verarbeitungsbetrieben, sondern auch den übrigen walzstahlverarbeitenden Betrieben in Baden-Württemberg eine weitgehende Unabhängigkeit von den Walzstahlkontoren.
Der Wirtschaftsminister, der rügt, daß Späth die Vertraulichkeit der Ausschußberatungen gebrochen habe, weist weiter darauf hin, daß der staatliche Zuschuß von Korf zurüekgefordert werden könne, wenn das Stahlwerk innerhalb von fünf Jahren still'-' gelegt oder veräußert werde. Aus Gründen der Vertraulichkeit geht Schwarz nicht auf die Finanzsituation des Korf-Konzerns ein. Späth hatte, wie berichtet, behauptet, die Firma Korf verfüge über „immense Kapitalsummen“, weshalb es fraglich sei, ob sie auf den Landeszuschuß angewiesen war.
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EWG-Paß für Güterfernverkehr
Nur noch ein Papier nötig / Ohne Schwierigkeiten über die Grenzen
Brüssel (dpa). Mit der Einführung eines „EWG-Passes“ im Güterfernverkehr hat für die gemeinsame europäische Verkehrspolitik am 1. Januar eine neue Etappe begonnen. Wie die europäische Kommission in Brüssel mitteüte, können Fuhrunternehmen zum ersten Male in der Geschichte des Gemeinsamen Marktes mit einer von der Brüsseler Europa-Behörde ausgestellten Genehmigung ohne jede Einschränkung Waren zwischen den Mitgliedsstaaten befördern.
Die EWGi-Kommission gab in ihrer Mit- teüung dazu ein praktisches Beispiel: Ein französischer Spediteur aus Bordeaux bringt eine Ladung Wein von Bordeaux nach Antwerpen und ladet dort Bananen für Köln. Von Köln fährt er leer nach Koblenz, wo bereits Stoffe für Luxemburg warten. Von Luxemburg geht es leer weiter nach Lüttich, von dort mit Ladung nach Limoges und von Limoges leer zurück nach Bordeaux. Für
alle diese Fahrten zwischen verschiedenen Gemeinschaftsländem braucht der Unternehmer nur noch ein Papier — die Gemeinschaftsgenehmigung. Nach dem bisherigen System der bilateralen Kontingente waren solche Fahrten nicht möglich.
Milch-Syndikat in Sicht Bonn (VWD). Die deutsche Milchwirtschaft plant unter Führung der großstädtischen Milchversorgungsbetriebe die Errichtung eings Trinkmilch-Verkaufssyndikates auf Bundesebene, teilte die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände mit. Nach Absicht der Milchwirtschaft soll der Trinkmilchverkauf in der Bundesrepublik in Zukunft ausschließlich im Namen und auf Rechnung des Syndikates erfolgen, das als „Deutsche Milchabsatz-Gesellschaft mbH und Co. KG“ mit Sitz in Düsseldorf gegründet werden soll.
USA bezeichneten die beiden Kongreßmitglieder Wilbur Mills und Russell Long den Entschluß Japans und der Montanunion. Der demokratische Senator Vance Hartke meinte jedoch, der Beschluß sei zwar zu begrüßen, doch seien zur Eindämmung der US-Importe zusätzliche Vorkehrungen erforderlich.
An dem für 1969 vereinbarten Exportvolumen der Montanunionsländer für die USA, das einem Anteil von 41 Prozent an den gesamten Stahleinfuhren der USA entspricht, ist die deutsche Stahlindustrie mit 38,3 Prozent beteiligt, so daß demnach auf sie ein Lieferanteil von zwei Mill. Tonnen
entfallen würde. Er würde sich, wie die Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahlindustrie am Mittwoch ergänzend mitteilte, auf 2,1 Millionen Tonnen in 1970 und auf 2,205 Mill. Tonnen in 1971 erhöhen. Gegenüber 1968 würde diese Regelung für die deutsche Stahlindustrie, deren Exporte nach den USA für das abgelaufene Jahr auf knapp 2,4 Mill. Tonnen zu veranschlagen sind, einem Lieferausfall zwischen 300 000 und 400 000 Tonnen entsprechen.
Die jetzt ausgehandelte Selbstbeschränkung der europäischen und japanischen Stahlindustrie hat ihren Ursprung in den Befürchtungen dieser großen Lieferländer, in den USA könnten die Protektionisten Oberhand gewinnen und den Importstahl durch staatliche Eingriffe den Zugang zum amerikanischen Markt stärker als jetzt freiwillig vereinbart erschweren. In den letzten beiden Jahren hat die US-Stahlindustrie alles darangesetzt, um den Kongreß zur Festsetzung von Einfuhrkontingenten zu veranlassen.
USA bekräftigen ihren Standpunkt
Entschiedene Ablehnung jeglicher EWG-Handelspräferenzen für Großbritannien
Washington (AP). Ein Vertreter der noch in diesem Monat aus dem Amt scheidenden Regierung Präsident Johnsons hat sich förmlich gegen eine eventuelle Vorzugsbehandlung Englands im Handel mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft
(EWG) ausgesprochen und für amerikanische Kontermaßnahmen gegen eine solche Verbindung plädiert. Johnsons Beauftragter für internationale Handelskonferenzen, William Roth, legt diese Haltung in einem langen Rechenschaftsbericht über die amerikanische Außenhandelspolitik dar, den er auf einer Pressekonferenz in Washington erläuterte.
Roth interpretierte seinen Bericht selbst als einen Beweis der amerikanischen Entschlossenheit, weiter eine liberale Handelspolitik zu betreiben, „wenn dies auch andere tun“. Er vertrat die Ansicht, daß ein Vorzugsarrangement der EWG mit England, bei der die Briten nicht Mitglied der Gemeinschaft würden, eine schwerwiegende Verletzung der Grundregeln des allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) sei, die die amerikanische Ausfuhr diskriminiere und nicht hingenommen werden dürfe.
Die amerikanischen Einwände gegen ein auch von Bonn gefördertes Arrangement mit England, das die strittige Beitrittsfrage zunächst offen läßt, hatten im vergangenen Herbst zu einem deutsch-amerikanischen Notenaustausch geführt.
8,8 Millionen neue Autos in den USA
Detroit (AP). In den Vereinigten Staaten c sind 1968 8 848 501 Autos hergestellt wor
den. Der Rekordausstoß von 9 335 208 im Jahr 1965 wurde zwar nicht ganz erreicht, die Produktionsmarke 1967 von etwas mehr als V,4 Millionen Autos wurde jedoch be-
Kurz berichtet
Österreich wird Anfang Februar eine Bundesanleihe über 900 Mill. S auflegen. Die Anleihe ist mit einem Nominalzins von 6'/» Prozent ausgestattet und wird zum Kurs von 97 Prozent gegeben. Die Anleihe wird in zwei Tranchen emittiert, wobei die eine 15, die andere zehn Jahre läuft.
Die Deutsche Schlafwagen- und Speisewagen-Gesellschaft mbH, Frankfurt, bietet weitere Preisermäßigungen für 14 innerdeutsche Schlafwagenverbindungen an. Weibliche Reisende über 60 und männliche Reisende über 65 Jahre können die Bettplätze in der Touristenklasse sowie in der Double- und Special-Klasse zu stark ermäßigten Preisen belegen.
Die Zahl der inländischen Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft hat sich im letzten Jahrzehnt fast halbiert. Wie das Wirtschaftswissenschaftliche Institut (WWI) der Gewerkschaften in Düsseldorf mitteilte, betrug sie 1957 noch 600 000, gegenwärtig dagegen nur 300 000.
Die deutsche Tiefkühl-Industrie bietet in diesen Tagen Fischstäbchen zu drastisch ermäßigten Preisen an. Die 300-Gramm-Packung kostet nach Mitteilung des Kontaktbüros für Verbraucheraufklärung, das mit dem Bundes- ernährungsministerium zusammenarbeitet,
jetzt zwischen 1,08 und 1,28 Mark. Vor einem Jahr lag das Preisniveau noch bei 2,15 Mark je Packung.
Wertpapierbörse Mitgeteilt von der Württembergischen Bank
Tendenz: überwiegend freundlich
Div
Stuttgarter Kurte Aktien OM (pro Stück!
AEG-Telef.
AHg Rent D. Allianz Leben Allianz Vera. BASF Bayer
Commerzbank
Daimler-Benz
Deutsche Bank
Dresdner Bank
Dyckerhofl St.
Heldel Zement
Hoechst
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Lufthansa
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Neckermann
Rhein Hyo.
Schering
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VEW
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Aktien (Prozent)
Ackeren Gögg. BMW
Baumw Unterh. Bemberg JP BekuJa
Bleich Uhingen Braner Cluas Brauer Wulle Calwer Decken Casella DLW
Felnm Jettet Gelsenk Bergb GHH
Hesser Mas*. Hoesch Hohner Holzmann Hütte Oberb.
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4 19 14 13
6 12 12
6
5
18 + 2 2 0 0
15. 1. 69
16. 1. 69
255.50
256.80
230
232
1005
1000
1255
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237.50
237.20
202
203
_
293.60
421
420.50
349.80
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317
319
191
_
347
347
256.60
257
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349
77.30
83.30
410
415
167
167
340
340
388 90
391.50
296 70
298.70
199.30
203
209
210
790
790
225
226
607
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217
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358
360
215
215
220
220
510
510
675
675
180
180
540
540
477
480
290
291
230
229
374.50
378
516
516
138
138.125
185
185
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in
3.15
3.15
174
175
Div.
Kg Bietigheim o Karstadt St. 18
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KIBckner-Werke 5+2 Knödkel & Schm 3 Kolb & SchOle 15 Kollm & Jourd Kraftw Altw Kruoo. Vorz. Mannesmann MAN St Masch Weing.
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Frankfurter Kurse AG f Verkehr 15 BBC
Chemie Verw.
Conti Gummi
16
14 10
7 18
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14 5
15+4
7
15 15 0
12+2
10
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15 5
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8
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19
18
16
16
16
11
11
15. 1. 69
16. 1. 69
Div
15. 1. 69
16. 1. 69
185
185
Degussa 19
783
788
855
858
Demag 14
324
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290
304.50
Glanzstoff 13
578
578
130
130
Grün & Bilfing. 16
415
140
139.50,
Kall Chemie 14
420
422
454
454
Linde 15
461.25
463
450
450
LBwenbräu 14
940
940
405
410
VARTA 19
717
715
164
161
Auslonds-Aktlen
143.50
143.50
498
498
AAC(oSt) R 1.80
382
374
317
319
Fiat Lire 95.—
18.85
19.05
268
268
Ford 8 2 40
207
207
720
715
Gen Mot. * 3 80
309
309
420.25
422.50
IBM 8 2.60
1235
1238
565
565
ITT i 155
217
216
204.50
207.50
Mach Boll FP 0
83
86
494
495
Montedison Lire 65_
6.69
6.75
487.50
487
Olivetti Ltre 85 —
19 70
19.70
136
135
Philips hfl 4.50
176.75
178.50
382
382
Robeco hfl 9 60
280
281.25
163
163
Royal Dutdi hfl 6.85
195.50
196.25
416
413
Shell TT sh 1/6
46.25
46.75
230
233
Steyr 5S 11 —
185
190
505
505
Unilever hfl 4.67
140
141.25
229.50
685
239
690
Wandel-Obligationen
155
152
6 5 AEG 66
146
145.75
520
522
5 5 BASF 64
106.15
106.25
183
184
5.5 Farben Bayer 65
113.25
113.50
336
339
6 5 Hoechster F 67
150.375
150.125
93
92
6 5 Schering 66
223.125
223
520
524
5 5 Siemens 64
—
130.25
585
595
5 0 Dte Texaco 66
111.50
112
64.50
447
64
445
700
Rentenwerte
690
5 5 Bundesrepbl. 59
100.75
100.75
455
455
6 dgl 63/1
100
100
430
435
7 dgl 66
103.75
103.75
448
448
6 Bundesbahn 65
100.875
100.875
194.75
194
7 Bundesbahn 87
103 375
103.625
240
245
6 Bundespost 62
99.25
99.25
153
154
7 dgl 67
103 75
103.75
6 Bad - Wflrtt 63
100 50
100.50
7 dgl 65/n
103 625
103 625
355
360
5 75 St Stgt 82
96 50
96.50
516
519
7 W Hypo S 92
102.50
102.50
428
428
6 W Kredit« R 66
95
95
241
240.50
7 W Lakra R 42
102.875
102.875
Div.
6 Badenwerk 64 6 EVS 63 5+1 Bosch 59
Investmentwerte
Inlandszertifikate
Adlfonds Adirona Adiverba Agefra Akkumula Allfonds Anglo Dutch Arideka Atlanticfonds Brauereifonds Coneentra Dekafonds Dt Rentenfonds Eurooa I Fondak Fondls Fondra lii-Fonds Industrta Inrenta Intervest Investa Thesaurus Transatl.
Tresora Unlfonds
Auslandszertifikate
Austrofonds DM 2.— DM 2 43 DM 4 57 DM — DM 2 53
3 —
2.90
2.40
1.25
2.20 3 50 2 40 2.60 2.50 2 — 2 20 7 50
4—
2 30 2 60 5 70
5 70
3 80
6 —
4 50 3.75
280
2.20
Eurlnvest Eurunlon Sogelux Valeurop Untvers P Chase Sei Dollar Fund Dreyfus FOF
Hamilton
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Ivest
Oppenheim
SAFE
Geldkurse, wenn nicht anders bezeichnet (ohne Gewähr).
sf 3.50
! = I z
t - $ —
I z
s -
15. 1. 69
97.75
99.50
98.875
50.60
55.50
54.10
27.40 82—
30.50 124.80
46.20
37.30 59.70
37.10 41 —
104.30 60 90
41.10
42.80 93—
159.50
68.30
88.40 116.90
55.80
67.30 40 20
59.50
31.80
42— 80.40 149.20 59.05 87.10 131 40 13 54 13 43 17.33 25.78
5 64
9.87 17 57
8.87 17.14
16. 1. 69
97.75
99.50
98.875
50.90
55.50
54.50
27.90
82.50
30.60 126.80
46.40
37.40 60—
37.40
41.20 104.30
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41.40 43—
93.30 159.65
68.60
88.40 117.20
67.20
67.70
43.50
59.70
31.30
42—
80.30
148.90
59.10
87—
131.25
13.68
13.54
17.44
26.09
5.57
9.95
17.64
17.33
trächtlich überschritten. In Kanada wurden nicht weniger als 890 909 Autos produziert im Vergleich mit 714 084 im Jahr 1967. In der amerikanischen Automobilindustrie führten General Motors mit der Herstellung von 4,6 Millionen Wagen wieder die Produktionsliste an. Mit Abstand folgen Ford mit 2,4 Millionen, Chrysler mit 1,6 Millionen und American Motors mit 268 499 Autos. Die Lastwagenfertigung erreichte im abgelaufenen Jahr den Rekordstand von 1949111 Einheiten. 1967 waren 1,6 Millionen Einheiten von den Fließbändern gelaufen.
Japan überholt Bundesrepublik
Bruttosozialprodukt in Mrd.$
I960
(geschätzt)
Deutschland
Einwohner
m
Deutschland
Mit dem Ende des Jahres 1968 haben die Japaner die Bundesrepublik wirtschaftlich überholt. Der Gesamtwert aller in Japan produzierten Güter und geleisteten Dienste (das Bruttosozialprodukt) lag nach den Schätzungen der Wirtschaftswissenschaftler 1968 zum ersten Male höher als in der Bundesrepublik. Die Japaner sind damit an einer Wegmarke angelangt, die zu erreichen noch vor zehn Jahren utopisch erschienen wäre. Damals machte der Wert der japanischen Wirtschaftsleistung nur etwa die Hälfte der westdeutschen aus. Seither hat sich das Bruttosozialprodukt in der Bundesrepublik gut verdoppelt, in Japan aber mehr als vervierfacht. Dieses Wachstumstempo ist in der westlichen Welt ohne Beispiel. Freilich, je Einwohner des 100-Millionen-Volkes gerechnet, haben die Japaner noch längst nicht den Leistungsstand der Westdeutschen erreicht. Aber auch dieser deutsche Vorsprung wird von Jahr zu Jahr kleiner.
Professor Pfleiderer wird 65
Stuttgart (VWD). Der Präsident der Landeszentralbank in Baden-Württemberg, (Stuttgart), Prof. Df. Otto Pfleiderer, vollendet heute sein 65. Lebensjahr. Prof. Pfleiderer, der 1968 sein 20jähriges Dienstjubiläum als Präsident der Landeszentralbank begehen konnte, gehörte bereits dem Expertengremium zur Vorbereitung der Währungsreform von 1948 an. Seitdem hat er als Mitglied des Zentralbankrates der Bank deutscher Länder und von 1957 an der Deutschen Bundesbank die Notenbankpolitik in der Bundesrepublik Deutschland entscheidend mitgestaltet. Außerdem entfaltete Prof. Pfleiderer eine umfassende wissenschaftliche Tätigkeit, durch’die er in weiten Fachkreisen auch des Auslandes bekannt geworden ist. Daneben stehen seine weitgespannten Interessen auf kulturellem Gebiet und seine Mitwirkung am manigfaltigen karitativen Aufgaben, denen er einen nicht geringen Teü seiner Arbeitskraft widmet.
Weibliche DAG-Mitglieder fordern Wegfall der Pflichtgrenze
Stuttgart (dpa). Die Aufhebung der Versicherungspflichtgrenze für Angestellte in der gesetzlichen Krankenversicherung haben die weiblichen Mitglieder der DAG in Stuttgart gefordert. Auf ihrer Jahreshauptversammlung billigten sie eine Resolution der DAG-Führungsgremien, in der eine Angleichung der Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung an die Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung und eine allgemeine Beitragssenkung der Krankenkassen verlangt wird. Die Leiterin in der Abteilung weibliche Angestellte im Landes
verband der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft, Jacqueline Beutel, wies auf die ständig steigenden Anforderungen hin, denen die Frauen heute im Beruf, in der Familie und im öffentlichen Leben gerecht werden müßten.
Kritik an den Eierpreisen
Bonn (dpa). An zu hohen Eierpreisen in der Bundesrepublik hat das Kontaktbüro für Verbraucheraufklärung in Bonn am Donnerstag Kritik geübt. Die Erzeuger- und Großhandelspreise seien in den letzten vier Wochen spürbar zurückgegangen, doch hätten die Verbraucherpreise darauf nur wenig reagiert. Nach Ansicht des Kontaktbüros müßten die Verbraucherpreise für Eier der Klasse B von bisher 24 Pfennig auf 20 bis 21 Pfennig gesenkt werden.
Vierte Neubewertung bei CO-OP
Hamburg (VWD). Das Vermögen des „CO- OP Immobilien-Fonds“, eine Gemeinschaftsgründung der deutschen Konsumgenossenschaften und der Bank für Gemeinwirtschaft AG, ist zum vierten Male neu bewertet worden. Wie von der „CO-OP Immobilien- Fonds-Verwaltung AG“, Hamburg, auf einer Pressekonferenz mitgeteilt wurde, ist der Wert je Anteil um 4,60 DM heraufgesetzt worden. Ab 15. Januar werden CO-OP Anteile damit zu 116,40 DM verkauft. Aus der Addition der vier Wertsteigerungen mit den bereits ausgeschütteten und noch auszuschüttenden Erträgen resultiert nach Angaben der Fonds-Verwaltung eine durchschnittliche Jahresrendite von rund zehn Prozent des ursprünglichen Inventarwertes von 96 DM je Anteil. Der CO-OP Immobilien-Fonds war Mitte 1966 aufgelegt worden.
Kräftige Geschäftsausweitung bei Volksbanken
Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Bei den im Württembergischen Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch) e. V., Stuttgart, zusammengeschlossenen 98 Volksbanken hat sich 1968 der Umsatz um 13 Prozent oder zehn Mrd. DM (1967 — 2,7) (3,6 Prozent) auf 87 Milliarden erhöht. Das Geschäftsvolumen ist um 582 Mill. DM oder 15,9 Prozent (394 Mill. DM, 12 Prozent) auf 4,3 Mrd. DM angestiegen. Mehr als 115 000 neue Sparkonten und rund 22 000 neue Lohn- und Gehaltskonten wurden eröffnet. Die Zahl der für die Kunden verwalteten Wertpapierdepots hat sich um 5000 erhöht. Wie Verbandsdirektor Junginger hervorhob, sind die württembergischen Volksbanken am Geschäftsvolumen aller
Die Börse am Donnerstag
Die am Vortag nur zögernd in Gang gekommene Aufwärtsbewegung setzte sich an den deutschen Aktienmärkten gestern auf breiter Ebene fort. Im Mittelpunkt des Geschehens standen erneut eine Reihe von Spezialpapieren mit zum Teil engen Märkten. Die im besonderen Maße vom Berufshandel favorisierten Papiere erzielten recht beachtliche Kursgewinne. Zum hervorstechendsten Ereignis wurde die Bewegung der Lufthansa-Aktie, die vorübergehend auf 86 anzog. In diesem Zusammenhang verwies man in Börsenkreisen auf die feste Haltung der amerikanischen Flugzeugwerte. Darüber hinaus spielte aber auch die vage Erwartung eine Rolle, wonach die Deutsche Lufthansa eine Kapitalerhöhung und die Verteilung einer Dividende plane. Zu den weiteren bevorzugten Aktien zählten ferner Rütgers Werke und Klöckner Humboldt Deutz, die bis zu zehn Punkte höher schlossen. Anlagekäufe ließen die Großbankwerte unter Führung von Commerzbank bis zu vier DM steigen. Die bisher etwas vernachlässigten Spitzenpapiere der Chemie- und Elektrobranche paßten sich der Allgemeintendenz an, doch hielten sich hier die Gewinne in engeren Grenzen. Am Montanmarkt verlief die Kursentwicklung dagegen leicht uneinheitlich. Maschinenbau- und Autoaktien leicht anziehend. Im Verlauf setzten Gewinnmitnahmen ein, so daß die Tageshöchstkurse nicht immer gehalten werden konnten. An den Rentenmärkten hat sich die Lage weiter beruhigt. Öffentliche Anleihen und Industrie-Obligationen sowie DM-Anlei- hen wenig verändert.
Westdeutsche Metallnotierungen vom 16. 1. 69 (DM je 100 kg): Blei 119,26; Zink —,—; Zinn 1279—1292. Berechnungspreis der Verarbeiter: Elektrolytkupfer 484—489; Aluminium 232—234; Blei in Kabeln 108,25—109,25; Messing MS 58 332; Messing MS 63 381.
700 Volksbanken der Bundesrepublik in Höhe von 23,1 Mrd. DM mit 18,6 Prozent beteiligt.
Getragen wurde nach Worten des Verbandsdirektors die Geschäftsausweitung des Jahres 1968 vor allem von einem beträchtlichen Anstieg der Spareinlagen, die sich, einschließlich verkaufter Volksbank-Sparbriefe, um 376,1 Mill. DM = 17,4 Prozent (1967 — 306,1 Mill. DM = 14,2 Prozent) auf 2,542 Mrd. DM erhöhten. Von den für ihre Kunden getätigten Käufen in Höhe von 122 Mill. DM (1967 — 80 Mill. DM), entfallen 39 Prozent auf festverzinsliche Werte, 47 Prozent auf Aktien und 14 Prozent auf Investmentanteile. In Höhe von 252 Mill. DM (224) verwalteten die Volksbanken Ende 1968 prämienbegünstigte Spareinlagen, verteilt auf 181 000 Verträge (179 000). Abgeschlossen wurden 9900 Ratensparverträge (14 000), 11 000 allgemeine Sparverträge (10 000) und 1500 Wertpapiersparverträge (1500), deren Zahl sich damit auf 22 400 beläuft. Die gesamten Einlagen verzeichnen ein Plus von 526,8 Mill. DM (420,1) = 17,1 Prozent (16,2) und erreichten damit 3,6 Mrd. DM.
Eine starke Belebung des Kreditgeschäftes war auch bei den Volksbanken kennzeichnend 1 für 1968. Das Kreditvolumen ist um 405 Mill. DM (131) auf 2973 Mill. DM angestiegen. Die längerfristigen Ausleihungen machen mit 1 170,6 Mill. DM (865,4) nunmehr nahezu 40 Prozent des Gesamtkreditvolumens aus. 334,7 Millionen DM erscheinen 1968 als eigener Wertpapierbestand der Volksbanken in der Bilanz, das sind 127,4 Mill. DM (83,5) mehr als zu Beginn des Jahres. Offenbar kam die Kreditnachfrage zum Teil nur zögernd in Gang, so daß für verfügbare Gelder eine anderweitige ertragbringende Anlage gesucht werden mußte. Verbandsdirektor Junginger rechnet für 1969 mit einem kontinuierlichen Aufwärtstrend. Eine Grundsatzentscheidung in der Frage einer Koordinierung der Volksbanken und Raiffeisenkassen wird für 1969 erwartet.
Zusammenarbeit Swissair - KLM - SAS
Zürich (AP). Die Fluggesellschaften Swiss Air, SAS und KLM haben am Montag in Zürich ein bis 1980 laufendes Abkommen über eine weitgehende technische und operative Zusammenarbeit geschlossen. Sie gilt, wie verlautet, vor allem für die Großflugzeuge vom Typ Boeing 747, die für alle drei Gesellschaften in gleicher Ausführung geliefert werden sollen. Die Besatzungen für diese Maschinen werden alle bei der KLM in Holland ausgebildet, die auch alle Düsenmaschinen des Typs DC-9 warten wird. Die Wartung der 'Boeing 747 wird von Swiss Air und SAS übernommen. Entscheidend ist jedoch, daß das Abkommen auch den Austausch von Flugzeugen und Besatzungen zwischen den drei Gesellschaften ermöglicht.