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Donnerstag, 16. Januar 1969
Draußen billiger?
Die bundesdeutschen Verbraucher blicken wieder einmal nach Brüssel. Bei der Kommission der Europäischen Gemeinschaften ist eine Beschwerde eines deutschen Supermarktunternehmens gegen die Firma Agfa- Gevaert anhängig, mit der die Discounter der Firma Ratio gegen die Vereinbarungen protestieren, die das Großunternehmen der Fotoindustrie mit seinen Abnehmern zur Absicherung der Preisbindung für Filme gegen Re-Importe aus dem Ausland traf. Der Verbraucher hört von diesen ganzen Vorgängen mit Staunen. Er konnte zwar bisher auf seinen Urlaubsreisen nicht feststellen, daß deutsche Filme in unseren Nachbarländern billiger verkauft werden als in seiner Heimat, doch was für den Käufer gilt, hat offenkundig keine Gültigkeit für den Handel. Tatsache ist, daß die deutsche Fotoindustrie ihre Artikel, wohl aus Konkurrenzgründen, im Ausland so preisgünstig anbietet, daß es sich lohnt, sie dort als Händler in Massen anzukaufen und wieder in die Bundesrepublik einzuführen. Hier werden sie dann, immer noch mit Gewinn, zu einem Preis ange- boten, der um einige DM unter jenem gebundenen Ladenpreis liegt, den die deutschen Fotofreunde für das gleiche Produkt in den Fachgeschäften zahlen müssen.
Dabei spielt es letztlich keine Rolle, ob, wie der die Preisbindung verteidigende Markenverband behauptet, diese Export- und Re-Importgeschäfte am Schreibtisch getätigt werden, ohne daß die Filme tatsächlich über die Grenze und wieder zurück transportiert werden müssen. Schon die Tatsache, daß es möglich ist, als ausländischer Händler das Produkt eines deutschen Unternehmens so preiswert zu erwerben, daß man es wieder nach Deutschland verkaufen und dort mit Gewinn zu einem erheblich geringeren Preis anbieten kann, als auf dem viel kürzeren innerdeutschen Handelsweg gefordert wird, muß nachdenklich stimmen. Es ist zu hoffen, daß die Kommission in Brüssel die Manipulationen der deutschen Markenartikelhersteller nicht durch die Billigung eines weiteren Schutzwalles um die Preisbindung stützt, sondern daß in einem größeren gemeinsamen Markt Angebot und Nachfrage und nicht mehr die Vorschriften des Herstellers diktieren, was der Verbraucher zu zahlen hat. Die Re-Import-Masche ist ein neuer Beweis dafür, daß mit der Preisbindung offenkundig etwas nicht mehr stimmt C. v.R.
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Bonn wahrt die deutschen Olinteressen
Ein Ausverkauf der letzten Bastionen auf dem heimischen Markt soll unbedingt verhindert werden
Bonn (dpa). Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller will die deutsche Mineralölwirtschaft vor einem Ausverkauf ihrer letzten Bastionen auf dem deutschen Markt schützen und ihr Zeit geben, sich selbst eine wettbewerbsfähige Ordnung zu geben, ehe ausländische Interessen am deutschen Markt einbrechen können. Erst danach kann über die Öffnung des deutschen Marktes für neue ausländische Interessenten gesprochen werden. Dies ist der Standpunkt der Bundesregierung im „Ölstreit“ mit Frankreich, wie er in zuständigen Regierungskreisen dargestellt wird und wie das Bundeswirtschaftsministerium ihn auch in seinem Jahresbericht vertreten wird.
Ausdrücklich wird dazu in zuständigen Kreisen der Bundesregierung betont, daß Bonn nicht eine staatliche Einheitsgesellschaft für die deutsche Mineralölwirtschaft will, sondern daß privatwirtschaftliche Lösungen angestrebt werden sollen. Recht und billig sei es aber, daß Bonn sich die Zeit nehmen könne, ohne Störmanöver von außen seine Probleme zu lösen. Für eine Lösung sei nicht eine .Kanonenboot-Diplomatie“ nützlich, sondern eine ruhige und sachliche Atmosphäre.
Das Wort „Kanonenboot-Diplomatie“ ist in Bonn zum Schlagwort für die französische Politik im Erdölstreit geworden, obwohl der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Klaus Dieter Arndt, sich in einem Zeitungsinterview von dieser Formulierung distanziert hatte, weil er sie für zu grob hält.
Nur privatwirtschaftliche Lösung
Nachdem der erste laute Wortwechsel über eine französische Beteiligung an der Gelsen- kirchener Bergwerks AG (GBAG), dem augenblicklich einzig offenen Zugang zum deutschen Markt, abgeklungen ist, hat Bonn die eigenen Pläne für eine Neuordnung forciert und zugleich öl auf die Wellen der Erregung geschüttet: Die Bundesregierung betonte, daß eine Kooperation mit Frankreich und anderen Interessenten durchaus im Sinne der Bundesregierung liege, sobald die deutsche Mineralölwirtschaft Unternehmensformen angemessener Größe gefunden habe. Wie dazu im Wirtschaftsministerium bestätigt wird, ist damit eindeutig eine Konzentration der deutschen Erdölinteressen gemeint, die es erlaubt, sowohl die Rohölversorgung als auch den Markt in der Bundesrepublik in angemessener Weise in der Hand zu behalten. Diese Konzentration soll aber
Auto-Schaufenster unterm Atomium
„Startschuß“ beim Brüsseler Autosalon / Von unserem Redaktionsmitglied Horst Staufer
Brüssel. Unter dem Atomium von Brüssel begann die europäische Automobilindustrie, verstärkt durch Anbieter aus Japan, gestern den Wettlauf um die Gunst der Kunden für das Jahr 1969. Den symbolischen Startschuß bildete — am frackfreien Zeremoniell erkennbar — die zwanglose Eröffnung des Auto-Salons durch Belgiens Prinz Albert. Die Zahl der Aussteller ist mit 229 nur scheinbar klein, es fehlen hier die kleinen Zulieferanten. Die Hersteller von Personenwagen und Nutzfahrzeugen sind indessen vollzählig vertreten. Selbst die Sowjets stellen ein umfassendes Angebot an Personenwagen aus.
Seit es in der Autobranche Mode geworden ist, die Neuheiten außerhalb der Ausstellungen in eigenen 1 Veranstaltungen zu präsentieren, fallen auf den Salons die Sensationen aus. In Brüssel dieses Jghr ist das nicht anders. Von Neuerschemüngefi' der kleinen Klasse und der Mittelklasse aus Fernost abgesehen, von Sonderkarosserien ebenso wie von den extravaganten Schöpfungen italienischer Karosseriebauer, offe-
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Die Börse am Mittwoch
Nach der Abschwächung der Vortage setzte sich an den deutschen Aktienmärkten am Mittwoch eine freundlichere Tendenz durch. Die Notierungen zogen bei etwas lebhafterem Geschäft auf Teilgebieten leicht an. Als Käufer traten die Investment-Gesellschaften und der Berufshandel auf, während die Bankenkundschaft weiterhin vorsichtig disponierte. Im Vordergrund des Geschehens standen erneut einige Spezialpapiere. Bevorzugt waren Anteile solcher Gesellschaften, die als fusionswillig bzw. -verdächtig gelten. Durch Sonderbewegungen ragten Zellstoff Waldhof, Degussa, Varta und Glanzstoff aus dem allgemeinen Rahmen heraus, die Gewinne von acht bis zu vierzehn Punkten verzeichneten. Favorisiert waren ferner Regional- und Großbankwerte.
Westdeutsche Metallnotierungen vom 15. 1. 69 (DM je 100 kg): Blei 119,21; Zink —; 7.inn 1281—1294. Berechnungspreis der Verarbeiter: Elektrolytkupfer 490,25—495,25; Aluminium 232 bis 234; Blei in Kabeln 108,50—109,50; Messing MS 58 —,—; Messing MS 63 —,—.
riert Brüssel nur ein brandneues Auto, das für den deutschen Markt Bedeutung hat: Das neue Sport-Coupe „Capri“ von Ford, Freilich dreht sich das noch bis zum 24. Januar eingepackt auf dem Präsentierteller; den Clou hebt Ford sich also auf bis zwei Tage vor Ausstellungsende.
Da in Belgien zwar zahlreiche Fabrikate montiert werden (u. a. Ford und Opel in ho hen Stückzahlen), es aber keine nationale Autoindustrie gibt, ist Belgien ein wichtiger Exportmarkt für die deutschen Hersteller. Sie sind natürlich komplett vertreten. Hauptanziehungspunkt waren schon ab Eröffnungstag der neue VW 411; der Audi 100 aus Ingolstadt und die neuen Coupes von Daimler-Benz.
Sorgen um den Absatz scheint niemand zu haben, weder die deutschen noch die andern nach Belgien liefernden Hersteller. Im vergangenen Jahr sind dort 265 000 Autos verkauft worden, davon 160 000 Import-Fahrzeuge. Das bedeutet eine Steigerung um fast 15 Prozent gegenüber 1967. Und für das Jahr 1969 wird mit einer ähnlichen Rate gerechnet. Bei einer Motorisierungsdichte von einem Pkw auf 4,6 Einwohner (Bundesgebiet 4,9) zählt Belgien zu den „großen Autolän- dem“. Was außerdem bemerkenswert ist: Die Zahl der in Belgien montierten Kraftfahrzeuge betrug im vergangenen Jahr 645 000, von denen 75 Prozent exportiert wurden, zu einem bedeutenden Teil nach Ubersee und in die Länder der EFTA-Zone.
einen klar privatwirtschaftlichen Charakter haben.
Keinen Zweifel läßt man in Kreisen der Bundesregierung daran, daß man es für notwendig hält, Frankreich bei seinem Versuch, auf den deutschen Treibstoffmarkt vorzudringen, einen wirklich verhandlungsfähigen Partner gegenüberzustellen. Dazu weist man darauf hin, daß in Frankreich die französische Treibstoffindustrie und der Markt besonderen staatlichen Reglementierungen unterworfen sind. So müssen in Frankreich ausländische ' Treibstoffirmen einen vorgeschriebenen Anteil ihres Rohöls aus französischen Quellen beziehen, wobei die französischen Preise im Vergleich zum Weltmarkt nicht immer günstig sind. Ähnliche Preisdiktate etwa würden im Rahmen einer
deutsch-französischen Kooperation nicht zur Debatte stehen, wenn es Frankreich um den Absatz seines Öls gehe, heißt es in Bonn.
Notfalls staatliche Stathilfe
Der Bund wird sich, um seine Zielsetzung durchzusetzen, notfalls auch finanziell oder gesetzgeberisch engagieren. Das gilt insbesondere für eine Starthilfe für die neue Marktorganisation. Nach Ansicht der Bundesregierung sollen die deutschen Unternehmen, die sich an einer Konzentration auf dem deutschen Markt beteiligen, in die Lage versetzt werden, praktisch das Ölgeschäft von der Bohrstelle über den Transport bis zum Zapfhahn der Tankstelle in die Hand zu nehmen. Ausländische Konkurrenz soll dabei, wie es heißt, keineswegs ausgeschaltet werden.
Nach den letzten Informationen aus Kreisen der Bundesregierung stehen die Verhandlungen, die derzeit unter der Federführung des Bundeswirtschaftsministeriums bis zur Staatssekretärsebene hinauf zwischen allen interessierten Ressorts der Bundesregierung und mit der Wirtschaft laufen, vor einem baldigen Abschluß. Im Bundestag findet die Initiative Schillers schon jetzt die Zustimmung der Mehrheit der Abgeordneten.
Neuer Anreiz zum Sparen
Bundeskabinett verabschiedete zweites Steueränderungsgesetz 1968
Bonn (AP). Eine erhebliche Verbesserung der Prämienbegünstigung nach dem Sparprämiengesetz und dem Wohnungsbauprämiengesetz für die unteren und mittleren Einkommensgruppen sieht das zweite Steueränderungsgesetz 1968 vor, das gestern vom Bundeskabinett verabschiedet wurde, danach sollen allen Sparern, deren zu versteuerndes Einkommen bei Ledigen 6000 DM und bei Verheirateten 12 000 DM nicht übersteigt, wesentlich höhere Prämien zufließen. Die bisherigen Prämien sollen für diesen Personenkreis wie folgt angehoben werden: Wohnungsbauprämie um 20 Prozent; Kontensparprämie um 30 Prozent; Wertpapiersparprämie um 40 Prozent.
Bundesfinanzminister Franz Josef Strauß, der den Gesetzentwurf vor der Presse erläuterte, bezeichnete die Steuermindereinnahmen und Prämienmehrausgaben, die durch das Gesetz entstehen, auf insgesamt 650 Mill. DM für die ersten zwölf Monate. Die finanziellen Auswirkungen des Gesetzes, das rückwirkend vom 1. Januar an in Kraft treten soll, seien in der mittelfristigen Finanzplanung des Bundes berücksichtigt. Strauß wies darauf hin, daß die Einkommensgrenzen für die erhöhten Sparprämien auf den zu versteuernden Einkommensbetrag abgestellt seien. Für Arbeitnehmer, die nicht zur Einkommensteuer veranlagt werden, sei in dem Gesetz eine vereinfachte Ermittlung des zu versteuernden Einkommensbetrages durch Absetzung eines Pauschalbetrages voni Arbeitslohn vorgesehen.
Der Gesetzentwurf sieht eine verstärkte ,Förderung des > Wertpapiersparens vor. Zu diesem Zweck soll ein Wertpapierratensparvertrag eingeführt und die Möglichkeit geschaffen werden, daß auf Sparkonten festgelegte Sparbeträge unter Fortgeltung der Festlegungsfrist zum Erwerb von Wertpapieren verwendet werden können.
Investitionen für die Zukunft
Zu den steuerlichen Maßnahmen des neuen Gesetzes zählen ferner: Die Einführung einer zehnprozentigen Investitionszulage für Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen, die Einführung einer zehnprozentigen Investitionszulage für kleine und mitt-
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Bosch mit 50 Prozent an Hesser beteiligt
Stuttgart (VWD). Die Robert Bosch GmbH, Stuttgart, hat zum Jahresbeginn 1969 durch Aktienzukauf weitere 25 Prozent an der Fr. Hesser Maschinenfabrik AG, Stuttgart-Bad Cannstatt, erworben. Damit ist Bosch, wie die Verwaltung gestern mitteilte, jetzt mit 50 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. Im Frühjahr 1967 hatte Bosch zunächst eine Schachtelbeteiligung von 25 Prozent an Hesser erworben und damit seine Interessen am Verpackungsmaschinengeschäft erweitert. Bosch ist bereits seit einigen Jahren mit zwei Tochtergesellschaften, der Hamac-Hansella GmbH, Viersen, und der Gebr. Holler GmbH, Bergisch Gladbach, auf diesem Gebiet tätig.
Wertpapierbörse Mitgeteilt von der Württembergischen Bank
Tendenz; Freundlich
Div
Stuttgarter Kurse Aktien DM (pro Stock)
AEG-Telef 16 Alls Reut D. 16—
Allianz beben 16_
Allianz Vera. 18-—
BASF 10 —
Bayer 6.50
Commerzbank 8_
Daimler-Benz 9 Deutsche Bank 8 + 2 Dresdner Bank 8 — Dyckerhoff St. 8 Heide! Zement 8 — Hoechst 10.—
Kaufbof 16
Lufthansa 0 Metallges 0—
Neckermann 6 Rhein Hyp. 8 50 Schering 9 50
Siemens 8—
VEW 6.50
Wintershall 7_
Württ Feuer 16.—
Aktien (Prozent)
Ackeren. Gflgg. 10 + 2 BMW 12
Baumw Unterh. 5
Bembere JP Bekula Bleich Uhingen Brauer Cluss Brauer Wulle Calwer Decken Casella DbW
Felnm. Jettei Gelsenk Beruh GHH
Hesser Hasch. Hoesch Hohne? Holzmann HOtte Oberb.
IG F Llquts I. W Karlsruhe
9*/« 11 + 1 0 15 15
4 19 14 13
6
12
12
6
5
18 + 2 2 0 0
14. 1. 69
15. 1. 69
256.10
255.50
232—
230
1000
1005
1250
1255
237
237.50
202.50
202
287.50
420
421
347.50
349.80
314.90
317
190
191
348
347
256
256.60
345
347
77
77.30
402
410
167
167
335
340
388
388.90
297.50
296.70
200.10
199.30
208
209
790
790
226
225
605
607
220
217
360
358
215
215
210
220
510
510
675
675
175
180
540
540
478
477
290
290
228.50
230
374 50
374.50
516
516
138 50
138
185
185
_
108
3.15
3.15
172
174
Div.
Kg Bietigheim o Karstadt St. 18 KHD 6
KISckner-Werke 5+2 Knöckel & Schm 3 Kolb & Schiile 15 Kollm & Jourd 16 Kraftw Altw 14 Krupp. Vorz. 10 Mannesmann 7 MAN St 18
Masdi Weing 15 MOAG
Neckarwerke NSU
Ostertag Preußag RWE St.
RWE Vorz.
Rheinstahl Salamander Salzdetfurth Salz Hellbronn 20 Schub & Salz 15 Schultheiss Schw Zellst.
Stgt Hofbräu SBI Kuchen SQdd Zucker Thyssenhütte VEBA Ver Filz VW
Württ Bank Württ Cattun Württ Elektr Württ Hypo WMP St WMF Vorz Württ Zement 14 Zeiss Ikon io Zellst Waldh. 6 Zwg Ludwigsb 0
Frankfurter Kurse
AG f Verkehr 15 BBC 16
Chemie Verw. 11 Conti Gummi 11
8
14 5
15+4
7
15 15 0
12+2
10
20
12
15 5
18
8
11
0
20
16 0
19
18
16
16
14. 1. 69
15. 1. 69
185
185
856
855
289
290
130
130
136
140
455
454
450
450
410
405
163
164
144.25
143.50
498
498
315
317
268
268
715
720
410
420.25
565
565
204.50
204.50
493
494
481
487.50
133
136
381
382
164
163
420
416
233
230
505
505
226
229.50
688
685
152
155
522
520
184
183
336
336
90
93
522
520
580
585
64.50
64.50
447
447
665
690
455
455
435
430
449
448
193
194.75
232
240
153
153
357
355
515
516
428
428
241.50
241
Geldkurse, wenn nicht anders bezeichnet (ohne Gewähr).
Degussa Demag Glanzstoff Grfln & Bilfing. Kall Chemie Linde
Löwenbräu
VARTA
Auslands-Aktien
AAC(oSt) R Fiat Lire Ford $ Gen Mot. 3 IBM S
ITT t
Mach Boll FF Montedison Lire Olivetti Lire Philips hfl Robeco hfl Royal Dutch hfl Shell TT sh Steyr öS Uniiever hfl
6 .5 AEG 66 5 5 BASF 64
6 5 Schering 66 5 5 Siemens 64 5 0 Dte Texaco (
Rentenwerte
6 dgl 63/1
7 dgl 66
6 Bundespost 62
7 dgl 67
6 Bad • Württ 63
7 dgl 65/11
5 75 St Stgt 62 7 W Hypo S 92
6 W Kredits R 81
7 W Lakra R 42
Div
14. 1. 69
15. 1. 69
19
773
783
14
325
324
13
571
578
16
414
_
14
420
420
15
462
461.25
14
940
940
19
707
717
1.30
388
382
95 —
19.15
18.85
2 40
208
207
3 80
306
309
2.60
1215
1235
1.55
216
217
0
82
83
65_
6.71
6.69
85 —
19.70
19.70
4.50
175.50
176.75
9 60
279.50
280
6.85
194
195.50
1/6
46
46.25
11 —
185
185
4.67
onen
109.50
140
147.50
146
65
106.15
106.15
113.50
113.25
37
151
150.375
223.625
223.126
131
—
6
111.75
111.50
59
100.75
100.75
100
100
103.75
103.75
100 875
100.875
1
103 625
103.375
99.25
99.25
103 75
103.75
100 25
100.50
103 50
103.625
96.75
96.50
102.50
102.50
6
95
95
102.875
102.875
Div.
6 Badenwerk 64 6 EVS 63 5 + 1 Bosch 59 Investmentwerte Inlandszertlflkote Adlfonds Adirooa Adlverba Agefra Akkumula Allfonds Anglo Dutch Arideka Atlantlcfonds Brauereifonds Concentra Dekafonds Dt Rentenfonds Europa I Fondak Fondis Fondra iii-Fonds Industria Inrenta Intervest Investa Thesaurus Transatl.
Tresora Unlfouds 2.20
Auslandszertifikate
Austrofonds DM 2.— Eurinvest DM 2 43
3—
2.90
2.40
1 25
2.20
3 50
2 40 2 60 250 2 — 2.20 7.50
4— 2.30 2 60 5 70
5 70 3.80
6 —
4 50 3.75
2 80
Eurunion Sogelux Valeurop Univers P Chase Sei Dollar Fund Dreyfus FOF
Hamilton
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DM 4 57 DM - DM 2 53 st 3 50 * - t — S - I —
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14. 1. 69
97.75
99.50
98.875
50.60
55.60
53.90
27.40 81.80
30.40 125.10
46.20
37.30
59.50
37—
40.90 104.30
61
41
42.70
92.90 162—
68 —
88.40 116.90
77
67.10
43—
59.60
31.70
42— 79 50 147.50 59 40 86 50 130 60 13 70 13 68 17.38 25.57 22.40
17.63 8 93 17.27
15. 1. 69
97.75
99.50
98.875
50.60
55.50
54.10
27.40 82—
30.50 124.80
46.20
37.30 59.70
37.10 41 —
104.30
60.90
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42.80 93—
159.50
68.30
88.40 116.90
55.80
67.30
40.20
59.50
31.80
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80.40
149.20
59.05
87.10
131.40
13.54
13.43
17.33
25.78
5.64
9.87 17.57
8.87 17.14
lere Presseunternehmen, die Verstärkung der steuerlichen Maßnahmen zur Förderung von Wissenschaft und Bildung, die Verlängerung der Geltungsdauer des Bewertungsabschlags für gewisse Importwaren, die Ausdehnung der Sonderabschreibungen für Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen auf Anzahlungen und Teilherstellungskosten und der Erlaß von Sondervorschriften im Zusammenhang mit der Gründung einer Gesamtgesellschaft für den Ruhrbergbau.
KAPITALKENNT KEINE GRENZEN
Ausl. Kapitalanlagen inderBundesrep.
Priv. deutsche Investitionen
Anfang 1968
-Lander
Europa
SonstLänder^ 3,2 Insgesamt
(bndor
Immer enger wächst die Wirtschaft der westlichen Welt zusammen. Die Bundesrepublik ist in den letzten Jahren zum bevorzugten Investitions-Land für ausländische Unternehmen geworden. 1968 beliefen sich die Fremdkapital-Beteiligungen auf 14,5 Mrd. DM. Knapp die Hälfte dieses Geldes stammt aus den USA,, viele sehen darin eine Gefahr für die deutsche Wirtschaft. Das meiste Fremdkapital steckt in den Wirtschaftszweigen Mineralölverarbeitung (3,4 Mrd.), Maschinenbau und Chemie (jeweils über 1,5 Mrd.). Mit über 12 Mrd. Mark Beteiligungskapital jedoch ist auch die deutsche Industrie im Ausland recht aktiv. In die Benelux-Länder, die Schweiz und nach Frankreich sind mit Abstand die meisten deutschen Investitionen geflossen, in europäische Staaten insgesamt etwa 57 Prozent. Wo es am nötigsten wäre, in den Entwicklungsländern, investiert die Privatwirtschaft der reichen Länder vergleichsweise wenig.
Städtebanförderungsgesetz im Examen
Mehrtägige Ausschußdebatten und Hearings mit den Interessenverbänden
Bonn (VWD). Der Regierungsentwurf des Städtebau- und Gemeindeentwicklungsgesetzes — kurz „Städtebauförderungsgesetz“ genannt — steht vor seiner vielleicht schwierigsten Beratungsrunde. Nachdem die Vorlage Bundeswohnungsminister Laurit- zens mit einiger Mühe kurz vor dem Jahreswechsel den Bundesrat und den Bundestag in erster Lesung passiert hatte, werden sich nun drei Ausschüsse des Deutschen Bundestages mit dem namentlich bei den verschiedensten Eigentümergruppen umstrittenen Gesetzeswerk befassen. Bereits gestern setzten sich der federführende Ausschuß für Kommunalpolitik, Raumordnung, Städtebau und Wohnungswesen, der Rechtsausschuß und der Landwirtschaftsausschuß zusammen, um in einer Art Grundsatzdebätte die Fronten zu klären. Heute tritt dann der
Wohnungsausschuß in die Einzelberatung ein. Beide Ausschußsitzungen dieser Woche gelten unter anderem auch der Vorbereitung von öffentlichen Anhörungen der verschiedenen Interessenverbände. Diese Hearings sollen in der kommenden Woche beginnen.
Während die meisten strittigen Punkte dieser Gesetzesvorlage bei den vorweihnachtlichen Beratungen mehr oder weniger aus dem Wege geräumt werden konnten, konzentriert sich die Auseinandersetzung jetzt im wesentlichen auf den Paragraphen 15 des Entwurfs, der sich mit den Entschädigungsleistungen bei Enteignungen befaßt. Ein Problem grundsätzlicher Art liegt in der noch immer nicht verabschiedeten Finanzreform verankert, weil der Finanzierungsteil des Städtebauförderungsgesetzes die Finanzreform voraussetzt.
Genossenschaftsbank mit hohem Bilanzluwachs
Stuttgart (VWD). Die Württembergische Landesgenossenschaftsbank eGmbH, Stuttgart, die Zentralbank der rund 1200 Raiffeisenbanken im Landesteil Württemberg, hat 1968 mit einer Zunahme der Bilanzsumme um 18,5 Prozent oder um 180 Mill. DM auf 1,15 Mrd. DM den bisher relativ und absolut höchsten Zuwachs des Bilanzvolumens verzeichnet. Die Gesamteinlagen haben sich, wie die Verwaltung weiter berichtet, überdurchschnittlich stark um 27 Prozent oder um 203 Mill. DM auf 950 Mill. DM erhöht. Die langfristigen Ausleihungen stiegen um 9,5 Prozent oder um 20 Mill. DM auf 229 Mill. DM und die kurzfristigen Kredite um 8,3 Prozent oder um 8 Mill. DM auf 104 Mill. DM. Die relativ geringe Zunahme der Ausleihungen ist, wie vermerkt wird, auf die hohe Liquidität der Württembergischen Raiffeisenbanken zurückzuführen, die bei eigenem starken Einlagenzuwachs die Kreditwünsche ihrer Kunden aus Landwirtschaft und gewerb
licher Wirtschaft sowie ihrer sonstigen Kundschaft zu einem großen Teil aus eigenen Mitteln befriedigen konnten.
Die Bankguthaben des Stuttgarter Zentralinstituts, die fast ausschließlich bei der deutschen Genossenschaftskasse unterhalten werden, stiegen um rund 82 Mill. DM auf 442 Mill. DM. Der Bestand an Wertpapieren, fast ausschließlich festverzinsliche Werte, wurde um 84 Mill. DM auf 198 Mill. DM kräftig aufgestockt. Die Liquidität der Landesgenossenschaftsbank hat "sich weiter verstärkt. Ihre Entwicklung 1968 wird als ein Spiegelbild der außergewöhnlich guten Situation bei den württembergischen Raiffeisenbanken bezeichnet, die ihre Einlagen um mehr als 500 Mill. DM oder um fast 17 Prozent auf mehr als 3,5 Mrd. DM erhöhen konnten. Dabei hatten, wie vermerkt wird, insbesondere die Spareinlagen eine überdurchschnittlich gute Entwicklung zu verzeichnen.
Gewinnvortrag bei der Ernst Heinkel AG
Stuttgart (VWD). Die Verwaltung der Ernst Heinkel AG, Stuttgart-Zuffenhausen, deren Grundkapital von 4 Mill. DM vor kurzem zu rund 90 Prozent von der Daimler-Benz AG, Stuttgart-Untertürkheim, übernommen worden ist, schlägt der Hauptversammlung am 31. Januar vor, den für 1967 ausgewiesenen Bilanzgewinn von 0,82 (1966: 0,05) Mill. DM mit 0,80 Mill. DM in die freie Rücklage einzustellen und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Vorweg waren bereits 0,77 Mill. DM aus dem Ergebnis 1967 in die freie Rücklage eingestellt worden. Der Bilanzgewinn 1966 wurde seinerzeit voll auf neue Rechnung vorgetragen. Der Umsatz des Unternehmens ist dem Geschäftsbericht zufolge 1967 auf 21,16 (22,49) Mill. DM zurückgegangen. Der Exportanteil lag unverändert bei rund 40 Prozent. Der Rückgang sei im wesentlichen auf das Auslaufen des Fahrzeuggeschäfts zurückzuführen.
Die rückläufige Tendenz der Umsatzerlöse
hat, wie weiter berichtet wird, auch in den ersten neun Monaten 1968 angehalten. Nach der mit der weiteren Bereinigung des Fertigprogramms zwangsläufig verbundenen Übergangszeit werde im Rahmen der vorgesehenen Zusammenarbeit mit der Daimler-Benz AG angestrebt, die wirtschaftliche Nutzung der Produktionskapazitäten nachhaltig zu verbessern. Anlageinvestitionen hat die Ernst Heinkel AG 1967 mit 2,09 (1966: 0,61) — in Mill. DM — vorgenommen und mit 1,16 (1,23) aus Abschreibungen finanziert.
In die für 1967 erstmals veröffentlichte Konzernbilanz sind die Heinkel-Tenner GmbH, Berlin, die Heinkel Tenner GmbH u. Co. KG, Berlin, die Klockenberg GmbH Berlin, die Jeka Aggregatebau Dr.-Ing. Erich Klockenberg u. Co. Nacht, Berlin, und die Ernst Heinkel Wohnungsbau GmbH, Stuttgart einbezogen. Der Konzernumsatz 1967 ist mit 29,3 Mill. der Konzerngewinn mit 0,49 Mill. DM ausgewiesen.
Osram zahlt wieder zehn Prozent Dividende
Berlin (AP). Die Osram GmbH (Berlin — München) wird für das Geschäftsjahr 1967/68 eine Dividende von unverändert zehn Prozent ausschütten, wobei erstmals das im Vorjahr auf 80 Mill. DM erhöhte Stammkapital voll gewinnberechtigt ist. Wie die Geschäftsführung des Unternehmens in einer Bilanz-Besprechung in Berlin weiter mitteilte, stieg der Bruttoumsatz im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozent auf 387,9 Mill. DM. Nach Abzug der Mehrwertsteuer ergibt sich ein Umsatz von 374,2 Mill., was einer Zuwachsrate von nur 4,5 Prozent entspricht.
Das Exportgeschäft wurde vom Vorsitzenden der Geschäftsführung, Professor Dr. Albert Prinzing, als weiterhin befriedigend bezeichnet. Erstmalig konnte die 100-Millionen-Grenze überschritten werden. Die Steigerung des Bruttoumsatzes betrug gegenüber dem Vorjahr 8,5 Prozent und erreichte 108,1 Mill. DM. Der Anteil des Exports am Bruttoumsatz stieg auf 27,9 Prozent. Die Endphase der konjunkturellen Abschwächung beeinflußte zwar noch das Inlandsgeschäft, es konnte jedoch auch hier nach Abzug der Mehrwertsteuer noch eine Zuwachsrate von 3,6 Prozent bei einem Umsatz von 268 Mill. erzielt werden.
Für Forschung und Entwicklung wandte das Unternehmen wie im Vorjahr rund sechs Prozent des Umsatzes auf. Ein erheblicher Teil der Investitionsmittel wurde für Rationalisierungsmaßnahmen verwandt, wobei Personaleinsparungen von 10,1 Prozent zu verzeichnen waren. Ende 1968 zählte das Unternehmen 12 966 Mitarbeiter.
Der Bruttoumsatz der Gesellschaften, an denen Osram mit mehr als 50 Prozent beteiligt ist, stieg gegenüber dem Vorjahr um rund sieben Prozent auf rund 245 Mill. DM. Der Ausbau der ausländischen Beteiligungen machte vor allem in Lateinamerika Fortschritte, das von der Geschäftsführung als „Schwerpunkt“ der Interessen des Unternehmens bezeichnet wird. Aber auch bei verschiedenen europäischen Gesellschaften wurde die Beteiligung' erhöht. Insgesamt erhöhte sich der konsolidierte Bruttoumsatz des Unternehmens einschließlich der Beteiligungen um 7,3 Prozent auf 561,5 Mill. DM. Nach Abzug der Mehrwertsteuer ergab sich eine Zuwachsrate von 5,1 Prozent bei einem konsolidierten Umsatz von 550,3 Mill. DM.