Montag, 13. Januar 1969
CALWER KREISNACHRICHTEN
Seite 11
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Herzlichen Glückwunsch
Der „Nagolder Anzeiger" gratuliert allen Jubi- laren, die am 13. Januar Geburtstag feiern können, und wünscht ihnen auch für die kommenden Lebensjahre alles Gute.
Nagold. Wilhelm Wagner, Oberlehrer i. R., All- mandweg 23, wird heute 70 Jahre alt.
Haiterbach. Michael Kutzborra kann heute seinen 76. Geburtstag feiern.
Walddorf. Johann Georg Kalmbach, hei der Kirche, wird heute 75 Jahre alt.
Sulz am Eck. Auf 86 Lebensjahre kann heute Rosine Gauß, Im Flöschle, zurückblicken.
Heute Bauausschußsitzung
Der Bauausschuß des Nagolder Gemeinderats kommt heute um 17.30 Uhr zu einer öffentlichen Sitzung und örtlichen Besichtigung zusammen. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Bauantrag Eugen Preuninger, Allmandweg 1 — Besichtigung der Baustelle —; 2. Bekanntgabe einer Anfrage von Stadtrat Trabold wegen der Gestaltung des Vorstadtplatzes; 3. Veränderung der Leitungsführung des EW C. Klinglers Erben — Galgenbergstraße; 4. Vorlage eines Angebotes über die Beschaffung von Luftaufnahmen; 5. Vorlage eines Antrages von Gottlob Walz, Schreinermeister — Zuteilung von Parkplätzen auf dem Gelände der Wilhelmstraße —; 6. Verschiedenes (Bekanntgabe der Aktion „Nr. Sicher").
Strafsitzung des Amtsgerichts
Das Amtsgericht Nagold hält morgen eine öffentliche Sitzung in Strafsachen unter dem Vorsitz von Oberamtsrichter Dr. Bender (Beginn 7.30 Uhr). Auf der Tagesordnung stehen 12 Fälle: Uebertretung der Straßenverkehrsordnung, fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs (je vier Fälle), Verletzung der Unterhaltspflicht, Bedrohung, Betrug, Trunkenheit im Verkehr (je ein Fall).
III
SCHWER VERWÜSTET wurde auch die der Brauerei gegenüberliegende Schnellgaststätte „Eiscafe Venedig“, in dem ein Gast den Tod fand. Unser
linkes Bild zeigt Helfer bei ersten Aufräumungsarbeiten. Rechts ein Taxi, das auf dem Busbahnhof abgestellt war, nach der Explosion.
Explosion in der Nagolder Ankerbrauerei Ein Todesopfer - über 30 Verletzte
Ursache noch nicht restlos geklärt - Polizei, Bundeswehr, Feuerwehr und Rotes Kreuz im Großeinsatz
Nagold. Eine ungeheure Explosion hat am Samstag abend gegen 17.30 Uhr die Stadt Nagold erschüttert: Die Ankerbrauerei Eugen Walz war von einem schweren Unglück betroffen worden. Mauerbrocken und Betonpfeiler wurden bis zu hundert Meter weit durch die Luft geschleudert, benachbarte Häuser zum Teil schwer beschädigt, Leitungsmasten wie Streichhölzer geknickt, zahlreiche in der Nähe parkende Autos total demoliert, die Schaufensterfronten der Geschäftshäuser im weiten Umkreis zersplittert, und ein großer Teil des Produktionsgebäudes der Brauerei, das Sudhaus, war in Schutt und Trümmer gesunken. Schwerer aber als dieser Sachschaden, der in seinem gesamten Ausmaß nach ersten Schätzungen in die Millionen gehen wird, wiegt die Tatsache, daß die Katastrophe ein Todesopfer, acht Schwerverletzte und über 20 Leichtverletzte gefordert hat. Bei dem tödlich Verletzten handelt es sich um den 48 Jahre alten verheirateten jugoslawischen Gastarbeiter Stane K a v c i c aus Ziri-Krany (Slowenien), der schon seit längerer Zeit in der Bundesrepublik lebte, bei der Karosserie- und Fahrzeugfabrik Wackenhut in Nagold beschäftigt und in Berneck wohnhaft war. Schwer und leicht verletzt wurden Nagolder Bürger, mehrere Angehörige der Bundeswehr sowie einige auswärts wohnende Gastarbeiter.
REGIERUNGSPRÄSIDENT Willi Bim läßt sich hier von Bürgermeister Breitling am Ort der Explosion die Geschehnisse des Samstagabends schildern. Aufn. (7): Hollaender
Am schwersten betroffen wurde neben der Brauerei selbst die gegenüberliegende Schnellgaststätte „Eis-Cafe Venedig“, in die mit ungeheurer Wucht große Trümmerstücke geschleudert wurden. Die meisten der Schwerverletzten befanden sich zum Zeitpunkt der Explosion in der Schnellgaststätte, und auch Stane Kavcic fand dort den Tod. Er wurde von einem Gesteinsbrok- ken erschlagen.
Ueber die Ursache des Unglücks, das die Anker- Brauerei betroffen hat, läßt sich beim gegenwärtigen Stand der Ermittlungen noch nichts Näheres sagen. Bereits am Sonntag morgen an der Unglücksstelle eingetroffene Sachverständige äußerten jedoch in einer Besprechung die Ansicht, daß sie technischer Natur ist und nicht auf menschlichem Versagen beruht. Vermutlich ist der Vorwärmer im Kesselhaus explodiert. Beamte der Kriminalpolizei hatten die ersten Ermittlungen bereits kurz nach der Explosion aufgenommen. Im Laufe des Sonntags traf dann auch noch ein Vertreter der Staatsanwaltschaft ein.
Kurze Zeit nach der Katastrophe begann die Ueberführung der Verletzten in Ambulanzwagen des Roten Kreuzes und der Bundeswehr in die Krankenhäuser Nagold und Herrenberg sowie in die Universitätsklinik Tübingen. Polizei, die mit rund 30 Mann' und drei Fahrzeugen angerückte Nagolder Feuerwehr sowie ein Alarmierungszug der Bundeswehr übernahmen erste Sicherungsund Absperrmaßnahmen. Im Kreiskrankenhaus
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EIN BILD DER ZERSTÖRUNG: Unsere Aufnahmen vermitteln einen Eindruck von dem Ausmaß der Explosion, durch die am Samstag abend ein großer Teil der Nagolder Ankerbrauerei zerstört wurde.
„Sängergläser“ für Unterhaugstetter
Gemütlicher Abend der „Sängerlust“ im „Hirsch“ — Zwei Theaterstücke aufgeführt
Unterhaugstett. Auf Samstagabend lud der Männergesangverein „Sängerlust“, Unterhaugstett, seine Sänger mit Frauen zu einem gemütlichen Abend ins Gasthaus „Zum Hirsch“ ein. Vorsitzender Willi Erlenmayer begrüßte die Besucher sehr herzlich, besonders den Dirigenten Schmidl sowie das Ehrenmitglied Hammelehle.
Willi Erlenmayer bedankte sich beim Dirigenten Schmidl für seine Mühe und für seine Arbeit, die er das ganze Jahr über mit den Sängern hat. Er sagte in launiger Weise: einmal sei der Ton zu hoch, dann wieder zu tief, ein andermal singe man zu laut.
Zwei Schwänke, dargeboten von der Theaterspielgruppe des Vereins, waren die nächsten Programmpunkte. „Vertauscht Rolla“ wurde gespielt von Annerose Stahl und Iris Kalmbach, Paul Lör- cher und Lebherz Jakob junior. Hier brachte ein Brief, der in die falschen Hände geriet, eine verzwickte Situation zuwege. Die Spieler erhielten für ihr gutes Spiel am Schluß reichlichen Beifall. Es folgte das Stück „Kegelklub und Kaffeekranz“ mit Irmgard Weber, Margret Wacker und Anne Majotsdiik, Paul Lörcher, Otto Schlotz und Helmut Schroth, der gleichzeitig der Spielleiter war bei beiden Stücken. Auch hier gab es reichlichen Beifall für die Spieler und ihr gutes Spiel.
Chorleiter Schmidl übernahm die Ueberrei- chung der Sängergläser. „Von einem Verein, der 33 aktive Sänger hat, davon 18 ein Sängerglas erhalten, ist dies ein schöner Beweis für das gute Klima, das im Verein herrscht.“ Er konnte zwei Sänger besonders erwähnen, die in keiner Singstunde, Ständchen und Veranstaltung gefehlt haben: Wilhelm Lebherz und Ernst Mohr. Ferner erhielten ein Sängerglas: Erwin Kalmbach, Artur Holzäpfel, Eugen Schröter, Emil Wacker, Ernst Rau, Hermann Schröter, Paul Lörcher, Jakob Lebherz senior, Alwin Hauff, Karl Mohr, Fritz Kußmaul, Albert Pfänder, Willi Erlenmayer, Reinhold Mohr, Willi Schnürle und Imanuel Gäckle.
Nach den Chören „Frisch gesungen“, „O du schöner Rosengarten“ und dem „Ungarischen Tanz“ wurde noch das Tanzbein geschwungen, und man konnte feststellen, daß es jedem gefallen hat, und die Frauen brauchten keinen Kaffeekranzverein zu gründen, denn sie wurden durch ihre Einsamkeit am Freitagabend ein wenig entschädigt.
Die Theaterstücke kommen am Samstagabend, 18. Januar, um 20 Uhr im Gasthaus „Zum Hirsch“ für die Oeffentlichkeit zur Aufführung. Dazu sind die Mitglieder sowie die Einwohner recht herzlich eingeladen.
Nagold hatten sich rasch sämtliche verfügbaren Aerzte und ein großer Teil des Personals zur ersten Versorgung der Opfer eingefunden. Die provisorischen Aufräumungsarbeiten dauerten am Samstag noch weit in die Nacht hinein an und werden heute fortgesetzt. Die im Nagolder Krankenhaus liegenden Schwerverlfetzten sind inzwischen außer Lebensgefahr, ein Bundeswehrangehöriger liegt mit schweren Kopfverletzungen in
bedenklichem Zustand in Tübingen. Soldaten der Nagolder Garnison hatten sich unverzüglich zum Blutspenden für die Schwerverletzten zur Verfügung gestellt.
Insgesamt wurden 12 Autos total beschädigt, darunter auch einige auf dem gegenüberliegenden Busbahnhof in erheblicher Entfernung parkende Taxifahrzeuge. Ein Passant, der sich am Verkaufskiosk am Busbahnhof eine Zeitung kaufen wollte, erlitt schwere Beinverletzungen. Ein chaotisches Bild bot sich in der Schnellgaststätte. Ein großer Teil der Einrichtung wurde zerstört, Tische und Stühle durcheinandergewirbelt, und der Fußboden war voller Blutlachen.
In einer 100 Meter entfernten Wohnung wurde der Fernsehapparat durch einen Gesteinsbrocken zerstört. Noch in der Nacht zum Sonntag waren zahlreiche Handwerker damit beschäftigt, die Schaufensterfronten der Geschäftshäuser, bei denen die Scheiben zerstört wurden, provisorisch mit Holzplatten zu verkleiden und damit die Geschäftsleute vor eventuellen Diebstählen zu schüt-
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ALTENSTEIG
Wir gratulieren
Das „Schwarzwald-Echo“ gratuliert allen Jubi- laren, die am 13. Januar Geburtstag feiern können, und wünscht ihnen auch für die kommenden Lebensjahre alles Gute.
Ab heute wieder Gymnastikkurse
Wie bereits angekündigt, beginnen heute wieder die Gymnastikkurse der TG Altensteig in der Hohenbergschule. 19.30 Uhr Mädchen ab 14 Jahre (Anmeldungen im Gymnastikraum noch möglich); 20.30 Uhr Frauen. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten.
Heute Probenbeginn
Das Kammerorchester Altensteig beginnt heute um 20 Uhr im Musiksaal der Hohenbergschule wieder mit seinen Proben. Vollzähliges und pünktliches Erscheinen ist erwünscht.
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13. Jan. 1919: In der Nachlaßsache des Bierbrauers und Dreikönigswirts Johann Georg Lutz in Altensteig kommt das Wohn- und Wirtschaftsgebäude auf dem hiesigen Rathaus zur öffentlichen Versteigerung. Bezirksnotar Beck.
Im Hause eines Instrumentensammlers
Den aktiven Freunden der Volksmusik und den Liebhabern bläserischen Musizierens ist Professor Willy Schneider, Oberlenningen, eine wohlvertraute Persönlichkeit. Seit Jahrzehnten ist er als Musikerzieher tätig, seit 1953 leitet er das Bläserseminar am Hochschulinstitut für Musik in Trossingen und viele Kompositionen für alle Schwierigkeitsgrade solistischen und gemeinsamen Musizierens haben ihren Ursprung in seinen pädagogischen Intentionen. In der Sendung „Im Hause eines Instrumentensammlers“, die am Dienstag, 14. Januar, um 16.30 Uhr im 1. Programm des Südwestfunks, Landesstudio Tübingen, zu hören ist, berichtet Anneliese Gusenbauer im Gespräch mit Willy Schneider über das Zustandekommen und den Bestand der Sammlung, wobei die bemerkenswertesten Instrumente auch klingend vorgestellt werden.
ZU EINER SONDERSITZUNG war der Nagolder Gemeinderat gestern in Anwesenheit von Regierungspräsident Willi Bim, Landespolizeidirektor Dr. Heuer und Landrat Pfeiffer zusammengetreten (rechts). Links: Mitglieder
des Gemeinderats und die Vertreter der Behörden bei der Besichtigung der Unglücksstelle.
Sondersitzung des Gemeinderats mit Regierungspräsident Willi Birn
Aus Anlaß des schweren Unglücks war der Nagolder Gemeinderat gestern, Sonntag vormittag, um 11 Uhr fast vollzählig im Rathaus zu einer Sondersitzung zusammengetreten, um sich über das Ausmaß des Unglücks sowie über Maßnahmen zur Beseitigung der Schäden einen ersten Ueberblick zu verschaffen, soweit dies in dieser (kurzen Zeit schon möglich ist. Bürgermeister Breitling konnte zu dieser Sitzung hohe Gäste aus Tübingen begrüßen. Regierungspräsident Willi Birn und Landespolizeidirektor Dr. Heuer waren nach Nagold gekommen, um sich an Ort und Stelle zu informieren und die Unglücksstelle zu besichtigen. Auch Landrat Günter Pfeiffer, Polizeihauptkommissar Schmid und Regierungsrat Kleinschmidt nahmen an der Sitzung teil.
Bürgermeister Breitling sagte in seinen einführenden Worten, das Explosionsunglück sei ein berechtigter Anlaß zu dieser Sondersitzung des Gemeinderats. Er dankte Regierungspräsident Birn und Polizeidirektor Dr. Heuer für ihr Verständnis, das sie dazu bewogen habe, in dieser Situation nach Nagold zu kommen, sowie Landrat Pfeiffer und Polizeihauptkommissar Schmid für die rasche und wirkungsvolle Unterstützung bei ersten Hilfemaßnahmen. Das Explosionsunglück habe eine Fülle von Not mit sich gebracht, und eine rasche Aufklärung der Ursache sei sowohl im öffentlidien Interesse als auch in dem der F amilie Walz, die stets um ausreichende Sicherheitsvor- kehrungen in ihrem Betrieb besorgt gewesen sei. Als mustergültig bezeichnete der Bürgermeister den Einsatz von Polizei, Bundeswehr, Rotem Kreuz, der Aerzte und des Pflegepersonals im Kreiskrankenhaus sowie aller Bürger, die am Unglücksort Erste Hilfe geleistet haben. Nidit auszudenken wäre das Ausmaß des Unglücks gewesen, wenn es zum Beispiel am Freitag abend um dieselbe Uhrzeit geschehen wäre. Um diese Zeit ist der Nagolder Busbahnhof werktags dicht bevölkert, am Samstag dagegen waren nur wenige Passanten unterwegs. In Nagold habe sich, so sagte Bürgermeister Breitling, seit dem denkwürdigen Einsturz des Gasthauses „Hirsdi“ im Jahre 1906, abgesehen von einigen Hodiwassern, kein mit der Explosion vom Samstag abend vergleichbares Unglück mehr ereignet.
In einigen kurzen Worten brachte Regierungspräsident Willi Birn sein Beileid für die Angehörigen des Todesopfers und der Verletzten zum Ausdruck. Er habe es für besser gehalten, am Sonntag nach Nagold zu kommen, nachdem die Lage
schon etwas besser zu übersehen war als unmittelbar nach der Explosion. Sein Dank galt allen freiwilligen Helfern. Ganz besonders habe er sich über den ausgezeichneten Einsatz der Polizei gefreut, der sie in Nagold in ein gutes Licht vor der Oeffentlichkeit gerückt habe. In einer Zeit, da die Polizei mancherlei Mißverständnissen und Anfechtungen ausgesetzt sei, müsse dies als besonders wichtig angesehen werden. Als erfreuliches Zeichen müsse aber auch die rasche Hilfe vieler Bürger und freiwilliger Institutionen gewertet werden, die gezeigt habe, daß der Sinn für das Zusammenstehen und die Bereitsdiaft, in Not Geratenen zu helfen, durchaus vorhanden sei.
Nach einer Besichtigung der Unglücksstelle ließen sich der Gemeinderat und die Vertreter der Behörden von den Sachverständigen und den Kriminalbeamten über den Stand der Ermittlungen informieren. Ueber die Ursache der Explo
sion läßt sich, wie schon eingangs erwähnt, noch keine endgültige Prognose stellen, da es außerordentlich schwierig ist, in dem in sich zusammengestürzten Kesselhaus entsprechende Untersudiun- gen anzustellen. Eine Klärung wird erst zu erwarten sein, wenn die Aufräumungsarbeiten weiter vorangeschritten sind. Auch muß die Herstellerfirma des Sudkessels dazu noch gehört werden. Ein Hinweis, daß die Gefahr einer Explosion jederzeit bestehe und auch bei anderen Brauereien befürchtet werden müsse, habe sich jedenfalls nicht ergeben. Der Gesamtschaden der Nagolder Explosion wird sich erst in einigen Tagen genauer beziffern lassen, da neben den am meisten betroffenen Gebäuden auch zahlreiche, weiter entfernt liegende Häuser mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Der Nagolder Gemeinderat wird sich damit in seiner öffentlichen Sitzung, die für morgen 18 Uhr anberaumt ist, befassen.
Bevor Regierungspräsident Birn und Polizeidirektor Dr. Heuer nach Tübingen zurückreisten, besuchten sie die Verletzten im Nagolder Krankenhaus und im Krankenrevier der Eisbergkaserne. Wir berichten über die Explosion auch in unserem Landesteil.
Konzert des Müsikvereins Spielberg
Saal der „Linde“ war überfüllt — Kapelle mit gutem Niveau
Spielberg. Der rührige Musikverein Hatte auf vergangenen Sonntag zu einem Konzertabend in der „Linde“ eingeladen. Welcher Wertschätzung sich der Musikverein erfreut und welch großes Interesse seiner Arbeit entgegengebracht wird, zeigte sich darin, daß der Saal überfüllt war. Vorstand Faißt begrüßte alle Anwesenden in humorvollen Worten; er wies unter anderem darauf hin, daß aus dem Programm zu erkennen sei, daß die Kapelle sich audr an neue oder — wie man das in Fachkreisen zu nennen pflegt — originale Blasmusik herangewagt habe. Die Darbietungen unter Leitung von Kurt Zepperitz aus Freudenstadt bewiesen erneut das beachtliche Niveau der Kapelle, wobei besonders herausragten das „Zwiegesprädi im Walde“ (Solostück für zwei Flügelhürner von E. Dörle) sowie „Heinzelmännchens Wachparade“ (Solostück von K. Novak). Audi die „Slawa-Polka“ (von G. Lotterer, eine Komposition altrussisdier Volksweisen) und der Klarinetten-Muckl (Polka von Hi Zander) — weniger bekannte Stücke — fanden besonderen Anklang. In der Pause fand eine Gabenverlosung statt, die sehr lebhaften Zuspruch fand. Der Konzertabend des Musikvereins Spielberg bewies, daß die Kapelle unter der Stabführung von Herrn
Zepperitz mit Recht überall gern gesehen und gehört wird und für das Dorf eine echte und erfreuliche Bereicherung des kulturellen Lebens bedeutet.
Sozialdemokraten des Kreises in wichtigen Gremien
Calw. Der SPD-Landesvorstand hat fünf Mitglieder des SPD-Unterbezirks Calw-Freuden- stadt-Horb-Pforzheim in wichtige Ausschüsse und Kommissionen auf Landesebene gewählt. Der Calwer Kreisvorsitzende Hans Bay wurde Mitglied der Antragskommission. Dr. Dr. Wulf-Jür- gen Uhlmann aus Calw wird im Ausschuß für Gesellschafts- und Sozialpolitik mitwirken. Der Geschäftsführer Robert Antretter aus Neuenbürg wurde als einziger hauptamtlicher SPD-Mitarbei- ter Baden-Württembergs in ein den Landesvorstand beratendes Gremium entsandt, und zwar in den Ausschuß „Junge Generation". Studienrätin Elisabeth Nill, Angehörige des Freudenstädter Gemeinderats, wurde in den Ausschuß für Kulturpolitik gewählt, während die Pforzheimer Stadträtin Käthe Erler in den Ausschuß für Kommunalpolitik entsandt wurde.