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CALWER KREISNACHRICHTEN
Montag, 13. Januar 1969
Heinz Deyle neuer MGV-Vorsitzender
Männergesangverein Ostelsheim erwartet Doppelquartett des Fischer-Chors
Ostelsheim. Der Männergesangverein Ostelsheim hielt im Gasthaus „Zur Rose“ seine Generalversammlung ab. Nach dem Lied „Heimat“ begrüßte 1. Vorsitzender Gustav Gehring die Anwesenden, unter ihnen Bürgermeister Nägele, Ehrenvorsitzender Gotthilf Rothfelder und die Vorstände Rex vom Handharmonika-Club und Dahne vom VfL Ostelsheim.
Der Vorsitzende beschränkte sich auf einen kurzen Bericht und der Bekanntgabe der Tagesordnung, da ja aus dem Bericht des Schriftführers alles zu hören sei. Unter Punkt zwei folgte der Bericht des Schriftführers Eberhard Widmann. Dabei zog das Geschehen des vergangenen Jahres vorüber. Markantester Punkt war dabei das 90- jährige Jubiläum am 11. und 12. Mai 1968. Durch den Tod aus der Mitte des Vereins abberufen wurden die Ehrenmitglieder Fritz Stahl, Heinrich Groß und Emst Lohre, wobei der Verein den Grabgesang übernahm und zu Ehren Kränze niederlegte. Einstimmig wurde dem Schriftführer Entlastung zuteil.
Kassier Günter Christens konnte über ein finanziell erfolgreiches Jahr berichten. Herausragend war hierbei die Faschingsveranstaltung. Auch das Jubiläum war finanziell zufriedenstellend. Die Kasse war vorher geprüft und von zwei Kassen- prüfem für gut befunden worden.
Durch Ausscheiden des 1. Vorsitzenden Gustav Gehring wenden in geheimer Wahl unter Leitung von Bürgermeister Nägele Heinz Deyle mit 34 von 40 gültigen Stimmen neuer 1. Vorsitzender des MGV Ostelsheim. 2. Vorsitzender bleibt Eckart Wein mit 39 von 42 gültigen Stimmen. Ebenfalls bleiben Schriftführer Eberhard Widmann (40 von 41) und als Kassier Günter Christens (einstimmig).
In offener Wahl wurde der Ausschuß bis auf den ausscheidenden Alfred Lohre, dessen Ersatz
mann der bisherige 1. Vorsitzende Gustav Gehring ist, in seiner Zusammensetzung wiedergewählt. Notenwarte bleiben Erwin Widmann und Reinhold Groß, als Fahnenträger weiterhin Herbert Rohm. Das Amt des Vizedirigenten übernahm bis auf weiteres Alfred Lohre, Pressewart bleibt nach wie vor der neugewählte 1. Vorsitzende. Beim Wirtschaftsausschuß schieden aus: Eckart Wein und Eberhard Widmann, dafür wurden gewählt: Harald und Kurt Wein, die zusammen mit den verbleibenden Werner Ehmert und Erwin Widmann nunmehr den Wirtschaftsausschuß bilden.
Ausblick auf Veranstaltungen 1969: 1. 2. Fasching, 27. 2. Rundfunkaufnahmen mit dem Südwestfunk; Familienabend unter Mitwirkung des verstärkten Doppel-Quartetts des sehr bekannten Fischer-Chors am 22. 3., Himmelfahrtswanderung 15. 5. (das Ziel wird noch festgelegt).
Der weitgereiste „Fischer-Chor“, unlängst im Fernsehen zu hören und zu sehen, gibt am 7. 6. ein Konzert, bei dem auch der MGV Ostelsheim mitwirkt. Darauf werden schon jetzt alle Sangesfreunde hingewiesen. Beim 60jährigen Jubiläum des VfL Ostelsheim vom 26. bis 28. 7. wirkt der Verein ebenfalls mit. Ferner haben folgende Vereine ihre Termine geschickt: MGV Liederkranz Oberkollbach, 50 Jahre am 8. 6., MGV Liederkranz Altburg, Fahnenweihe und 80jähriges Jubiläum vom 21. bis 23. 6., MGV Sängerlust Un- terhaugstett, 50 Jahre am 6. 7., Liederkranz Dek- kenpfronn, 125 Jahre, verbunden mit Gausängertreffen vom 11. bis 14. 7. Ueber die Teilnahme des Vereins wird im einzelnen noch entschieden.
Punkt Verschiedenes war dem Nachwuchsproblem und der Mitgliederwerbung gewidmet. Hier bleibt noch viel zu tun. Auch die Vorstände der anderen Vereine stellten Vorschläge in die Diskussion. Die Frage, ob ein Ausflug gemacht wird, wird noch geklärt.
Mitarbeiterin der ersten Stunde geehrt
Hildegard Kaundinya von Anfang an beim Aufbau der Burg Liebenzell dabei
Bad Liebenzell. Anläßlich einer schlichten Kaffeestunde im Vortragssaal des Internationalen Forums Burg Liebenzell würdigte Dr. Gustav-Adolf Gedat die 15jährige Mitarbeit von Hildegard Kaundinya auf Burg Liebenzell.
Anfang 1954 war sie Sekretärin für die politische und internationale Arbeit des Bundestagsabgeordneten Dr. Gedat geworden. Gleichzeitig gehörte sie zu den Mitarbeitern der ersten Stunde beim Aufbau der Burg Liebenzell und leistete hier in unermüdlicher Einsatzbereitschaft wertvollste Dienste in Finanzierungs-, Personal- und Abrechnungsfragen sowie bei der Organisation der Tagungen. Kaum eine Entscheidung wurde gefällt, ohne daß Dr. Gedat ihren Rat suchte — sie war die immer freundliche, ruhige und hilfsbereite Dame des Hauses.
Dr. Gedat unterstrich, welches hohe Maß an Arbeit und Verantwortung Hildegard Kaundinya gerade in den Jahren des Aufbaus trug und welche materiellen Opfer sie und die früheren Mitarbeiter bei den damaligen minimalen Gehältern brachten. Er rühmte ihre Treue und sprach die Hoffnung aus, daß sie noch viele. Jahre zum Wohl der Burg Liebenzell tätig sein werde.
Sketche ernteten viel Beifall
Oberkollbach. Zu einem bunten Abend hatte die Jugend-Rotkreuz-Gruppe Oberkollbach eingeladen. Die jungen Mitglieder führten vier selbstgeschriebene Sketche auf. Die JRK-Gruppe Oberkollbach hat 15 Mitglieder. Außerdem besteht noch in Wildbad eine JRK-Gruppe; im gesamten Landkreis Calw also nur zwei Gruppen. Für die Unterhaltung der rund 80 Besucher sorgte am Samstagabend im „Adler“ auch der Laienhumorist Reinhard Fuchs aus Beinberg. Anschließend spielten dann die „Habaneros“ aus Beinberg zum Tanz auf. Der Abend der JRK-Gruppe Oberkollbach fand bei den Gästen einen sehr guten Anklang und wohlverdienter Beifall belohnte die jungen Akteure.
In Indien geboren, kam Hildegard Kaundinya mit ihren Eltern als Kind nach Ostafrika und vor Ausbruch des 1. Weltkrieges nach Deutschland. Sie war viele Jahre im Verlagswesen tätig, bevor sie durch Kriegsereignisse von Stuttgart nach Emstmühl umsiedelte. Heute wohnt sie in Mona- kam. Von ihren indischen und schwäbischen Vorfahren hat sie wohl ihre große Tier- und Naturliebe ererbt. Ihre indischen Vorfahren väterlicherseits gehörten einer Jahrtausende alten indischen Brahmanen-Familie an, die bis in die Neuzeit hinein religiöse, geistige und politische Führungspersönlichkeiten stellte. Ihr Großvater war der erste indische Brahmane, der zum Christentum übertrat und dann sein Leben der Baseler Mission widmete.
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DER GESANGVEREIN OSTELSHEIM hielt am Samstagabend seine Generalversammlung ab. Auf unserem rechten Bild ist der neue 1. Vorsitzende Heinz Deyle zu sehen, der den seitherigen Vorsitzenden Gustav Gehring ablöst. Auf unserem Bild links sind Mitglieder des Gesangvereins, unter anderem der Bezirksvorsitzende des Württ. Fußballverbandes, Friedrich Rex, zu sehen. CT-Foto: Ri
Neues Kindergartengebäude in Ostelsheim
Mit Geräteraum für die Feuerwehr - Personalgebäude in unmittelbarer Nähe - Kosten über 800 000 Mark
Ostelsheim. Der Gemeinderat faßte in seiner letzten Sitzung einen bedeutenden Beschluß, der die Gemeinde in der Erfüllung ihrer Aufgaben wieder ein gutes Stüde vorwärts bringen wird: Es soll ein Mehrzweckgebäude gebaut werden, in dem ein dreiklassiger Kindergarten und die Geräteräume für die Feuerwehr untergebracht werden. Außerdem ist gleichzeitig die Planung für ein Personalwohngebäude in unmittelbarer Verbindung zum Kindergartenbau vorgesehen, wobei allerdings noch offen ist, ob dieser Bauabschnitt jetzt gleich verwirklicht wird. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich nach einer groben Schätzung auf rund 850 000 DM.
Der bisherige Kindergarten ist im Sdiulhaus untergebracht. Da dieser zu klein ist und der Raum auch für Schulzwecke benötigt wird, kann der Neubau eines Kindergartens nicht mehr länger verzögert werden. Auf Grund der vorhandenen Kinder im entsprechenden Alter und im Hinblick auf die infolge der großen Bautätigkeit noch weiter steigende Einwohnerzahl ist die Planung eines dreiklassigen Kindergartens notwendig. Im jetzigen Kindergarten, der von einer Fachkraft und einer Helferin betreut wird, sind bereits 60 Kinder untergebracht. Weitere 40 Kinder stehen auf der Warteliste. Geht man von den Vorschriften des Innenministeriums aus, die eine Klassenstärke von 35 Kindern vorsehen, so wäre der neue Kindergarten bereits bei der Fertigstellung voll belegt. Allerdings ist vorgesehen, die Klassenräume so groß zu machen, daß notfalls pro Klasse bis zu 50 Kinder untergebracht werden können.
Der Gemeinderat legte für den Kindergarten das Bauprogramm wie folgt fest: 3 Klassenräume
„Ich schlag dich zusammen ! 66
Otto wurde auf der Polizeiwache „pampig“ — „Nüchtern wäre mir das nicht passiert!“
Calw. Das Strafregister des 40jährigen Otto wies zwar bereits einige schwarze Kleckse auf, aber Hausfriedensbruch und Beleidigung, deret- wegen er jetzt vor dem Einzelrichter stand, waren nicht darunter. Otto gab alles „summarisch“ zu,* an Einzelheiten könne er sich nicht mehr erinnern. Er wisse nur noch, daß er an jenem Maiabend gegen 20 Uhr zur Polizeiwache gekommen sei, um dort einen ihm bekannten Polizeibeamten wegen einer Auskunft zu sprechen. Daß er zuvor stramm gebechert habe — 2,14 Alkohol-Promille ergab die Blutprobe —, das leugnete er ebenfalls nicht ab.
„Wenn ich nüchtern gewesen wäre, wäre mir das nicht passiert“, meinte er auf eine diesbezügliche Frage des Richters. Wie Otto sich auf der Wache aufgeführt hatte, hörte man von den beiden Polizeibeamten, die bei Ottos Besuch auf der Wache Dienst taten. Polizeibeamter X. sei an diesem Abend nicht anwesend, erklärten sie Otto auf dessen Frage, er (Otto) könne ihn jedoch zu
Lob für Neubulacher Sangesfreunde
Familienabend des Gemischten Chors — Kaum eine Singstunde versäumt
Neubulach. Am Samstagabend fand im Gasthaus „Hirsch“ in Neubulach der schon traditionelle Familienabend des Gemischten Chors statt. Nach einem Eingangslied konnte Vorsitzender Jakob Holzäpfel neben den fast vollzählig erschienenen Sängerinnen und Sängern mit ihren Angehörigen auch Bürgermeister Nittel mit Frau begrüßen.
Anschließend an ein gemeinsames Essen gab er einen Rückblick über das vergangene Jahr. Es fanden 35 Chorstunden statt und 13mal sang der Chor bei Beerdigungen. Daneben wirkte er noch mit bei Kurkonzerten und bei einigen Ständchen und trug so auch seinen Teil bei zum kulturellen Leben in der Gemeinde. Vorsitzender Holzäpfel lobte die harmonische Zusammenarbeit und bat die Sänger, auch im kommenden Jahr treu zu den Proben zu kommen und auch neue Mitglieder zu werben. Als besonders erfreulich konnte festgestellt werden, daß in diesem vergangenen Jahr wieder etliche Mitglieder kaum eine Chorstunde
versäumt hatten. Neben drei Männern, die nur zweimal und drei Frauen, die nur einmal gefehlt hatten, waren drei Mitglieder, die in jeder Singstunde dabei waren, nämlich Jakob Holzäpfel, seine Frau und ihr Bruder, Walter Roller. Alle Geehrten wurden mit einem Geschenk bedacht. Auch wurde all denen Dank gesagt, die durch Uebemahme eines Amtes ihren Teil zu einer guten Zusammenarbeit im Chor beitragen.
Besonders bedankte sich Vorsitzender Holzäpfel beim Chorleiter, Oberlehrer Schaeffer, für die Arbeit im zurückliegenden Jahr. Er hoffe auch weiterhin auf ein gutes Miteinander zum Wohle des Chors. Den Dank für das stille und treue Mitarbeiten und für das Sicheinsetzen für alle Belange des Chors durch den Vorsitzenden Holzäpfel brachte Chorleiter Schaeffer in einer launigen Weise durch Geschenk und Gedicht zum Ausdruck. Der Abend wurde noch ausgefüllt durch heitere Vorträge und Sketche, durch Tanz und Gesang.
Hause telefonisch erreichen. Aus irgendwelchen Grüpdso.böhagte dem Otto diese Antwort nicht, und er wurde „pampig“.
„Er begann den Dienstbetrieb erheblich zu ’dfe‘"beiden Zeugen ‘auST'sWir machten ihn darauf aufmerksam, daß er Hausfriedensbruch begehe, wenn er unserer Aufforderung, die Wache zu verlassen, nicht nachkomme.“ Aber Otto weigerte sich, das Dienstzimmer zu
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sollen die Fußgänger schützen.
Deshalb, Kraftfahrer, fahre hier besonders VORSICHTIG!
verlassen. „Wir mußten ihn mehrmals mit Nachdruck aus dem Zimmer entfernen, er kam jedoch immer wieder herein.“ Nicht nur das, Otto begann auch, die Beamten mit Ausdrücken wie „Nachtwächter“ und „Weihnachtsmänner“ zu belegen, und einem der beiden verhieß er: „Du schräger Vogel, ich schlag dich zusammen!“
Otto widersprach diesen Schilderungen seines Benehmens nicht, bat aber um eine milde Strafe. Das Gericht ließ in Anbetracht von Ottos stark alkoholisch bedingtem Verhalten die erbetene Milde walten. Wegen fortgesetzten Hausfriedensbruchs in Tateinheit mit zwei Vergehen der Beleidigung verhängte es eine Geldstrafe von 400 Mark, ersatzweise 20 Tage Gefängnis. Otto nahm das Urteil an. Die Geldstrafe darf er in monatlichen Raten von je 50 DM bezahlen.
Volksbildungswerk Althengstett
Althengstett. Der angekündigte zweiteilige Vortrag „Das Zurechtfinden in der Umwelt“ findet zu neuen Terminen, nämlich Montag, 20. Januar, und Montag, 10. Februar, jeweils in der Volksschule um 20 Uhr statt.
Familienabend in Gültiingen
Gültlingen. Am Sonnabend, 18. Januar, um 20 Uhr findet im Gasthaus „Zum Ochsen“ ein Fa- milienäbend statt. Alle Freunde des Wandems sind herzlich eingeladen.
GUT BESUCHT war der Famihenabend des Gemischten Chors Neubulach im „Adler“. Unsere Bilder zeigen links Walter Roller, der sämtliche Probestunden besuchte, und Vorsitzenden Jakob Holzäpfel. Nur einmal fehlten bei den Proben Emma Martini und Elisabeth Rau (Bild Mitte). Für seine Arbeit dankte Vorsitzender Holzäpfel dem Dirigenten Siegfried Schaeffer (Bild rechts). Foto Bemsdorff
mit je mnd 60 qm, 2 bis 3 Gruppenräume mit je 20—25 qm, 1 Leiterinnenzimmer, das gleichzeitig als Isolierzimmer dient, 1 Teeküche sowie die weiter erforderlichen Nebenräume.
Das Baugrundstück, das zentral an der Nahtstelle zwischen dem alten Ortsteil und dem Neubaugebiet Schutzäcker sowie zwischen dem Schulhaus und der Tum- und Festhalle liegt, befindet sich in einer Hanglage. Deshalb bietet sich an, das Untergeschoß für den Einbau der Räume für die Feuerwehr auszunutzen. Diese Lösung hat weiter den Vorteil, daß die anteiligen Baukosten für die Feuerwehrräume vom Land besonders bezu- schußt werden. Im Raumprogramm sind für die Feuerwehr folgende Räume vorgesehen: drei Boxen in der Größe von 4 X 9,50 m, ein Raum für Kleingeräte, ein Kommandantenraum und ein WC. Auf den Bau eines Unterrichtsraums kann verzichtet werden, weil zu diesem Zweck das Uebungszimmer in der Tum- und Festhalle zur Verfügung steht.
Es wurde weiter noch beschlossen, die Planung eines Personalwohngebäudes fertigen zu lassen. Das Raumprogramm sieht zwei große Wohnungen mit mnd 90 qm und zwei kleine Wohnungen mit mnd 40 qm vor. Außer Wohnungen für Kindergärtnerinnen fehlt noch die Wohnung für den Hausmeister, der gleichzeitig das Schulhaus und die Festhalle zu betreuen hat, sowie eine Lehrerwohnung. Ob das PersönalwohiVgebäüde" allerdings gleich mitgebaut wird, ist noch nicht endgültig entschieden.
Im Haushaltsplan 1969, den der Gemeinderat ebenfalls endgültig verabschiedete, ist das Vorhaben mit einem Gesamtaufwand von 850 000 Mark eingestellt. Auf der Einnahmenseite sind folgende Posten veranschlagt: Beitrag aus dem Landesjugendplan 14 000 DM, Beitrag des Landes aus Feuerwehrmitteln 25 000 DM, Zuschuß aus dem Ausgleichsstock 80 000 DM, Beitrag des Landkreises 40 000 DM, Beitrag der Evangelischen Landeskirche 60 000 DM, Anteilsbeträge der. ordentlichen Haushalte 1968, 1969 und 1970 mit zus. 219 000 DM, Schuldaufnahmen 355 000 DM, Erlös aus der Veräußemng von gemeindlichen Grundstücken 40 000 DM, Spenden 17 000 DM.
Das interessiert die Sänger
Die „Neue Chormusik-Ludwigsburg“, das Gegenstück zu den Essener Chortagen, wird als „Süddeutsches Chorfest“ fortgeführt. Die Gesamtleitung hat nach dem Tode von Prof. Hugo Herrmann der Stuttgarter Chorleiter Dr. Hermannjosef Dahmen übernommen. Die nächste Veranstaltung ist voraussichtlich im Oktober dieses Jahres.
Die Zentralstelle für das Chorwesen, die seit langem in Essen geplant war, wird in Kürze eingerichtet. Zu Anfang des Jahres sind die Arbeiten in Verbindung mit dem Stadtarchiv und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Chorverbände aufgenommen worden. Wann die Zentralstelle der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden kann, ist im Augenblick noch nicht zu übersehen.
Zunächst sollen von drei verschiedenen Architekten Vorentwürfe eingeholt werden. Die Arbeiten werden durch einen neutralen Gutachterausschuß geprüft.
Der Gemeinderat beschloß noch eine neue Satzung über die Form der öffentlichen Bekanntmachungen. Außerdem wurde noch eine geringfügige Aenderung der Satzung über die Hundesteuer beschlossen: Ein Hundehalter, der mehr als einen Hund hält, muß nicht mehr für den zweiten und weiteren Hund den doppelten, sondern nur noch den einfachen Satz zahlen.
In der Tum- und Festhalle muß eine Dachrinnenheizung eingebaut werden. Die Kosten belaufen sich auf 850 Mark. Den Auftrag erhielt Elektromeister Gross aus Althengstett. — Eine nichtöffentliche Sitzung schloß sich an.
| Das fiel uns auf
fltfburger frohen - Problematik
Sorgen mit dem Probenbesuch hatte offensichtlich Günter Kübler, seines Zeichens Dirigent beim Altburger Musikverein. Zwar hatten sich nach der Generalversammlung 1968 etliche Musiker gute Vorsätze gefaßt. Bald aber riß der „alte Trott“ wieder ein. Regelmäßig kam ein Teil der Musiker mit einer Viertelstunde Verspätung zur Probe. Begründung: „Om achte send ja doch no net älle do!“ Ein anderer Teil saß noch beim Bier oder beschäftigt mit dem „Viertelesschlotzen“ in der „Sonne“ und wartete, bis die ersten Klarinetten- töne den Beginn der Probe ankündigten. Dirigent Kübler schlug nun vor, daß die Zuspätkonjmen- 'de'n' SÖ Pfennig Strafe bezahlen sollen.
Weitaus sympathischer erschien den Musikern dagegen seine Idee, für denjenigen; der am häufigsten die Proben besucht, einen Wanderpokal zu stiften. Für seinen Einfall fanden sich auch bald schon die entsprechenden Gönner: Stellvertretend für die passiven Mitglieder erklärte sich Gemeinderat Fritz Bauer bereit, den Pokal zu stiften. Als Pokal-Schatzmeister wurde Bürgermeister Mayer ausersehen. Die (sehr wichtige) Aufgabe des „Schatzmeisters“ ist es, den „Cup“ zu füllen .. .
Nun ergaben sich aber mit der Stiftung des Pokals einige Probleme. Was, wenn z. B. drei Mitglieder mit der gleichen Stundenzahl an der Spitze liegen? Die Lösung kam prompt aus der Mitte der Musiker: „Die müsset dann halt a Wettrenne 1 mache — bei dem 100-m-Lauf kriegt aber onser Ehrenvorsitzender Fritz Rexer fuffzig Meter Vor- sprong!“
Die Folgen des Altburger Cupwettstreits sind noch nicht abzusehen. Wer möchte nicht ein Jahr oder länger seinen Wohnzimmerschrank mit diesem Prunkstück schmücken? Stellen wir uns nur den Anblick mit „Schals vermummter“ Altburger Musiker vor, die auf keinen Fall wegen einer Erkältung die Probe versäumen möchten. Öder wirefs etwa gar so weit wie in Englands Unterhaus kommen, wo man bei wichtigen Entscheidungen die Kranken auf einer Bahre in den Saal rollt... Man kann Altburgs Musiker-Ehefrauen nur Zurufen: „Schont Eure Männer und haltet sie fit! Jede versäumte Probe ist Euer Schaden.“ Denn; welche Hausfrau kann schon wöchentlich einen silbernen Pokal blankscheuern? —ws—
Lieder bekannter alter Meister
Ein eindrucksvoller Abend im katholischen Familienkreis Calw
Calw. Der Familienkreis Calw hatte zu einem Liederabend in das katholische Gemeindehaus eingeladen. Stadtpfarrer Rieger freute sich, einen so großen Hörerkreis begrüßen zu können. In kurzen, fachmännischen Hinweisen führte Chorleiter Mettenleiter die Zuhörer in das Programm ein, dessen Bogen weit gespannt war. Musikalisch eingeleitet wurde der Abend mit dem Präludium Fis-Dur aus dem Wohltemperierten Klavier von Joh. Seb. Bach. Mettenleiter interpretierte mit einem klaren, sicheren Gespür für Bachmusik. Bedauert haben Interpreten und Zuhörer, daß diese und die folgende Musik nicht auf einem Flügel gespielt werden konnte. Frau Helga Eckle bot zuerst unbekannte Arien aus Opern von Ales- sandro Scarlatti und Antonio Lotti, begleitet von Chorleiter Mettenleiter. Ihr weicher Alt gab diesen anspruchsvollen, fremdartigen Liedern Gestalt.
Darauf folgten zwei Händel-Arien. „Verdi pra- ti“ aus der Oper „Alcina“ wurde mit besonderem Beifall aufgenommen. Aus dem Notenbüchlein von Anna Magdalena Bach sang Frau Helga Wolf mit ihrem hellen Sopran „Bist du bei mir“. Wer kennt nicht eines der innigsten Liebeslieder „Willst du dein Herz mir schenken“ von Joh. Seb. Bach? Edwin Wunsch brachte es stilgerecht zum Vortrag. Mit dem sehr anspruchsvollen Duett für Sopran und Bariton „Mein Freund ist mein“ aus der Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Bach waren die Sänger doch wohl ein wenig überfordert, zumal ihnen die Unterstützung durch das Orchester fehlte.
Nach der Pause kamen Lieder von L. v. Beethoven und W. A. Mozart zu Gehör. Der große Komponist der Symphonien, Beethoven, schenkte
durch Frau Interpreten
tiefsinnige Lieder, die im Vortrag Wolf und E. Wunsch einfühlende fanden. Ein sehr reizvoller Akzent im Programm waren die Variationen über „Ah! vous dirai — je Maman“ für Klavier von W. A. Mozart. Hier zeigte Frau Herta Wunsch ihr ausgezeichnetes Können und ihre Stilsicherheit. Den Abschluß des Abends bildeten die Mozartlieder „Abendempfindung“, „Zufriedenheit“, „Das Veilchen“, anmutig, temperamentvoll von Frau Wolf gesungen.
Bei allem, was geboten war, konnte man ohne Mühe sehen, mit welcher Kunst und Hingabe die Musika hier gepflegt wird zur eigenen Freude und als Geschenk für andere. Mit dem herzlichen Dank sei auch der Wunsch ausgesprochen, bald wieder zu einem solchen Musizieren eingeladen zu werden.
—n. K.—
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