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Württemberg und Baden
Samstag, 4. Januar 1969
Auch darüber spricht man in Stuttgart:
Hegels Geburtshaus ist ein Stein des Anstoßes
Auf den ersten Blick mögen 17 Millionen DM eine ganz beachtliche Summe sein, aber um sie im Stuttgarter Haushalt richtig einzuordnen, muß doch berücksichtigt werden, daß diese Summe nur 2,4 Prozent vom Gesamtetat ausmacht. Und dieser Prozentsatz ist, nach der Meinung vieler Stuttgarter zumindest, ein klein wenig zu gering. Als deshalb im Gemeinderat der Landeshauptstadt darüber gesprochen wurde, was die Stadt Stuttgart auf kulturellem Gebiet alles unternehmen kann, wurde auch dieser knappe Kulturetat gerügt. Im sogenannten Kulturbericht der Stadtverwaltung wurde wohl mit Befriedigung festgestellt, die wirtschaftliche Rezession habe glücklicherweise das kulturelle Leben der Stadt nicht beeinträchtigt, doch sollte man sich, so ergänzten Stadträte, nicht allzuviel darauf einbilden. Mit einem Anteil von nur 2,4 Prozent stehe Stuttgart schließlich an letzter Stelle unter allen vergleichbaren Städten in der Bundesrepublik.
Dieser letzten Stelle steht gegenüber, daß das Staatstheater eine der am sparsamsten verwalteten deutschen Bühnen, die vom Staat oder von Städten getragen werden, ist. Es hat immer noch das höchste Einspielergebnis, wodurch es öfters vorkommt, daß andere Theater angesichts der verhältnismäßig niedrigen Gagen ein leichtes Spiel haben, die besten Leute wegzuholen. Im vergangenen Jahr hat das Staatstheater z. B. keine höheren Zuschüsse erhalten, obwohl es 600 000 DM mehr Personalausgaben hatte. Im Gemeinderat wurde darauf allerdings der Einwurf gemacht, Inszenierungen, die 100 000 oder 200 000 DM kosteten und nur ein- oder zweimal im Spielplan zu sehen seien, könnten mit Recht Wegfällen.
Das Staatstheater war es jedoch nicht, das die Gemüter im Gemeinderat am stärksten bewegte. Es ist wenig bekannt, aber der
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Sparkassenräuber nach Freiburg gebracht
Freiburg (dpa). Unter starkem Polizeischutz ist der mutmaßliche Badenweiler Sparkassenräuber Bruno Bogubowitsch (35) gestern in einem planmäßigen D-Zug von Hannover nach Freiburg abgereist. Drei Kriminalbeamte in Zivil brachten den Verletzten, der den bandagierten Arm in einer Binde trug und mit dem gesunden Arm das Gesicht verdeckte, eine Minute vor Abfahrt des Zuges auf den Bahnsteig. Sie benutzten nicht die Treppe, sondern einen Lastenfahrstuhl. Fast unbemerkt von den anderen Reisenden wurde Bogubowitsch von seinen Bewachern blitzschnell durch die Menschenmenge in ein reserviertes Abteil des Zuges gedrängt. Wenige Sekunden später hatten die Kriminalbeamten die Sicht in das Abteilfenster mit ihren breiten Rücken versperrt und die Vorhänge zugezogen.
Philosoph Wilhelm Hegel ist in Stuttgart geboren und 1970 wird in aller Welt das 200. Geburtsjahr von Hegel begangen. In Stuttgart wird an dieses Jubiläum nicht so gerne gedacht, denn Hegels Geburtshaus in der Eberhardstraße ist ein Stein des Anstoßes. Nicht allein, daß dieses Haus sich nicht gerade im allerbesten Zustand befindet, was verständlich und verzeihlich wäre, denn es hat schließlich sein Alter, nein, es steht auch der Verkehrsplanung im Wege. Nun ist wohl die unmittelbare Gefahr für Hegels Geburtshaus im Hinblick auf das Jubiläums-Jahr abgewendet, aber was aus dem Gebäude nach 1970 werden soll, weiß heute niemand mit Bestimmtheit zu sagen. Es mehren sich allerdings die Stimmen, die sagen, die Stadt müsse für dieses steinerne Zeugnis einer großen geisteswissenschaftlichen Vergangenheit mehr tun als bisher — gleichgültig wie man zu Hegels Gedankenwelt steht.
Ideologische Gegensätze bildeten auch den Hintergrund einer Debatte über eine andere kulturelle Stätte in Stuttgart, das „Theater der Altstadt“. Von einem Stadtrat wurde kritisiert, in Plakatanschlägen habe das „Theater der Altstadt“ wissen lassen, in seinen Räumen fänden Veranstaltungen des „Club Voltaire“ statt, deren Reinerlös der Außerparlamentarischen Opposition (APO)
zugutekämen. Es sei nicht Sache der Stadt, argumentierte der Stadtrat, diesem Theater städtische Zuschüsse zu geben, die dann indirekt der APO zuflössen. Die Stadt will nämlich, nachdem das „Theater der Altstadt“ jahrelang mit beachtlichen finanziellen und ideellen Erfolgen in einer baufälligen Baracke gespielt hatte, bei entsprechender Eigenbeteiligung und einem Zuschuß des Landes dem „Theater der Altstadt“ 100 000 DM zur Einrichtung eines U-Theaters im unterirdischen Straßenbahn-Knotenpunkt Charlottenplatz geben. Nach einigem Hin und Her beschlossen die Gemeinderäte aber doch, für diese „Bereicherung unserer Theaterlandschaft“ weiterhin eine offene Hand zu haben. — In diesem Zusammenhang muß von einer großen Seltenheit gesprochen werden: Das einzige politische Kabarett Stuttgarts, das „Renitenz-Theater“, lehnte es ab, öffentliche Zuschüsse anzunehmen, obwohl die Atmosphäre für ein solches Kabarett in Stuttgart alles andere als günstig ist. Aber ein Kabarett, so wurde von den „Renitenzlern“ mit Entschiedenheit betont, müsse die geistige Freiheit haben, auch einmal gegen die Stadtverwaltung etwas sagen zu dürfen, deshalb widerspräche es dem Wesen eines Kabaretts, öffentliche Zuschüsse anzunehmen. H. Willauer
Uber 2700 Vermögensmillionäre im Land
Zahl hat sich seit 1953 fast verachtfacht / Stuttgart steht an der Spitze
Stuttgart (dpa). Nach der Hauptveranlagung zur Vermögenssteuer auf 1. Januar 1966 lebten in Baden-Württemberg 2739 natürliche Personen mit mehr als einer Million Mark an land- und forstwirtschaftlichen, Grund-, Betriebs- oder sonstigen Vermögen. Drei Personen verfügten zu dem Zeitpunkt über mehr als 50 Millionen Mark Vermögen, 29 fielen in die Gruppe zwischen 20 und 50 Millionen Mark. Die meisten, nämlich 1902, besaßen zwischen 1 und 2,5 Millionen Mark. Diese Angaben veröffentlichte das Statistische Landesamt als erste Ergebnisse der fünften Erhebung dieser Art nach Kriegsende.
Die 2739 Vermögensmillionäre machten 3,6 Prozent der 75 808 unbeschränkt vermögenssteuerpflichtigen natürlichen Personen Baden-Württembergs aus. Seit der ersten Nachkriegserhebung 1953 hat sich die Zahl der Vermögensmillionäre von 291 auf 2739 fast verachtfacht. Die stärkste Zunahme erfolgte von 1957 auf 1960 mit 875 neuen Millionären. Seit 1953 hat sich das Gesamtvermögen dieser Gruppe von 733,7 Millionen auf 7,8 Milliarden Mark verzehnfacht.
Die Verteilung der Vermögensmillionäre auf die vier Regierungsbezirke des Landes spiegelt die Wirtschaftskraft der Regionen wider. Knapp die Hälfte (1310) der 2739-Vern mögensmillionäre haben ihren Wohnsitz in Nordwürttemberg, 483 davon in Stuttgart.
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Samstag
ERSTES PROGRAMM 14.55 Tagesschau. 15.00 Spione, Agenten, Soldaten — Schlachtschiff Tirpitz wird gejagt. 15.30 Jugend fragt Politiker. 16.00 Ausgerechnet Tatsachen. Eine Bilanz in bewegten Bildern. 16.15 Film als Hobby (in Farbe). Eine Sendung für Film-Amateure. 15.45 Der Auftrag (in Farbe). Aus: „Die Abenteuer des Chevalier de Recci“. 17.10 Katholischer Vespergottesdienst. 16.45 Die Sportschau. 20.00 Tagesschau — Wetter. 20.15 100 000 Taler. Posse mit Gesang. 22.05 Ziehung der Lottozahlen (in Farbe). 22.10 Tagesschau — Wetter. Anschließend das Wort zum Sonntag. 22.30 Verfemt (in Farbe). Amerikanischer Spielfilm. 23.45 Tagesschau.
REGIONALPROGRAMM 18.30 Abc der Tiere. 18.40 Abendschau Baden-Württemberg. 18.10 Sandmännchen. Hilde, Teddy, Puppi. 18.20 Der Western-Held. Das Interview. 19.54 Nachrichten aus Baden-Württemberg.
ZWEITES Programm 13.45 Vorschau, anschl. Beispiele guter Taten. 14.11 Cordialmente dall’Italia. 14.58 Kurznachrichten. 15.00 Hallo, Freunde! 15.30 Professor Haber experimentiert — Der Lauf der Zeit. 16.00 Internationale Skirennen: Riesenslalom der Herren (Eurovisionssendung aus Berchtesgaden). 17.05 Nachrichten — Wetter. 17.15 Länderspiegel. 17.50 Dak- tari (in Farbe) — Hoher Besuch. 18.50 Für jeden etwas Musik. 19.45 Nachrichten — Wetter, anschl. Chronik der Woche. 20.15 Nachtschwester Ingeborg. Deutscher Spielfilm. Anschl. Kurznachrichten. 21.50 Das aktuelle Sport-Studio. 22.10 Nachrichten — Wetter. 22.15 Stunde der Nachtigallen. Kriminalspiel (Wiederholung).
Sonntag
ERSTES PROGRAMM 11.00 Die Vorschau. 11.30 Mission im Wandel (in Farbe). 12.00 Der internationale Frühschoppen. 12.45 Wochenspiegel. 12.15 Magazin der Woche. 14.45 Großes Rennen ' für kleine Leute (Kinderstunde). 15.05 Alexander und sein Auto (in Farbe; Kinderstunde). 15.15 Die Verlobten (1). Fernsehserie nach dem Roman von Manzoni. 16.00 Reise ans Ende der Welt (in Farbe). Ein
Film. 16.45 Ferien auf Immenhof (in Farbe). Deutscher Spielfilm (Wiederholung). 18.20 Die Sportschau. 19.00 Weltspiegel. 19.30 Die Sportschau. 20.00 Tagesschau mit Wetterkarte. 20.15 Primadonnen. Ein festliches Opernkonzert.
21.55 Römische Skizzen. 22.40 Tagesschau mit Wetterkarte.
ZWEITES PROGRAMM 11.15 Vorschau. 11.45 Fragen zur Zeit. 12.00 Das Sonntagskonzert. 12.45 Die Drehscheibe. 13.30 Glück und Elend im Tal der Toten. 13.45 Die Flöte und das Moped. Kurzfilm. 14.10 Flipper (in Farbe) — Der Auftrag. 14.40 Buddhas, Dollars, Thron und Seide (in Farbe). Aktueller Bericht aus Thailand. 15.10 Nachrichten — Wetter. 15.15 Aus der Welt, in der wir leben: Überleben im Meer (in Farbe). 15.45 Internationales Ski- Springen. Abschluß der Vier-Schanzen- Tournee. 17.25 Bonanza (in Farbe) — Das ganz große Geschäft. 18.15 Nachrichten — Wetter — Sport. 18.30 Umrisse einer neuen Kirche (1). 19.00 Die Sport-Reportage. 19.45 Nachrichten — Wetter. 19.55 Bonner Perspektiven. 20.15 Vanillikipferln: Drei Einakter. 21.40 Der Opernführer — Die Meistersinger von Nürnberg. 22.52 Nachrichten — Wetter.
Montag
ERSTES PROGRAMM 14.50 Tagesschau. 14.55 Internatio- les Hallenhandball-Turnier. Übertragung aus Offenburg. 16.40 Erinnern Sie sich noch? Ein Quiz. 17.30 Unser gemeinsames Leben (in Farbe). Bericht.
17.55 Tagesschau. 20.00 Tagesschau mit Wetterkarte. 20.15 Panorama. 21.00 Alles oder nichts (in Farbe). Fragespiel. 21.45 Wo jeder jeden kennt (in Farbe). Anatomie eines Dorfes. 22.35 Tagesschau mit Kommentar und Wetterkarte.
22.55 Zweite Gießener Musiktage. 23.40 Tagesschau.
REGIONALPROGRAMM 18.05 Musik und Pantomime. Es musiziert und spielt die belgische Jugendmusikvereinigung Ons Dorado aus Brügge. 18.40 Kinder sammeln für Kinder. Bericht über die Arbeit des päpstlichen Hilfswerks. 19.25 Das ist Telekolleg.
ZWEITES PROGRAMM 17.35 Nachrichten — Wetter. 17.40 Unsere kleine Show: Mtisik zur blauen Stunde. 18.05 Die Drehscheibe. 18.35 Zum 50. Mal: Gut gefragt ist halb gewonnen (in Farbe). 19.00 Porträt einer Stimme — Benjamino Gigli. 19.45 Heute, anschließend Der Wetterbericht. 20.15 Spaziergänge im alten Ungarn (in Farbe). Film, anschl. Kurznachrichten. 21.00 Monsieur. Deutsch-französischer Spielfilm. 22.25 Nachrichten — Wetter.
Ihr Anteil am Gesamtvermögen belief sich auf über 50 Prozent. Mit 3,1 Millionenn Mark hatte Nordwürttemberg auch das höchste durchschnittliche Gesamtvermögen je Steuerpflichtigen. Unter dem Landesdurchschnitt von 2,85 blieben Südwürttemberg-Hohenzol- lern und Südbaden. In Nordbaden wohnen 504, in Südbaden 427 und in Südwürttemberg 498 Millionäre.
US-Ubung beginnt am Montag
Stuttgart (dpa). Am kommenden Montag, dem Erscheinungsfest, wird auf dem militärischen Teil des Frankfurter Rhein-Main- Flughafens um 10 Uhr planmäßig das erste Transportflugzeug aus den USA mit Truppen für die amerikanische Übung „Reforger eins“ erwartet. Wie die Presseabteilung des VII. US-Corps gestern in Stuttgart mitteilte, werden noch im Laufe des Montags und an den folgenden Tagen laufend weitere Flugzeuge mit Truppen und Material eintreffen. Zunächst kommt Bestandsaufnahmepersonal, das in den Bereitstellungsdepots Inventur machen und die dort eingemotteten Waffen und Geräte für die aus den Vereinigten Staaten einzufliegenden Einheiten übernehmen wird.
1000 Hilfsflüge nach Biafra
Freiburg/Stuttgart (dpa). Die vereinten kirchlichen Hilfswerke, zu denen in Deutschland die katholische Caritas und das evangelische Diakonische Werk gehören, haben gestern ihren tausendsten Rettungsflug nach Biafra registriert. Im April vorigen Jahres war die Luftbrücke von der zu Por- tugiesisch-Westafrika gehörenden Insel Sao Tome zu dem Flughafen Uli in Biafra eingerichtet worden, um Medikamente und Lebensmittel für die eingeschlossene biafrani- sche Bevölkerung zu befördern. Zur Zeit werden täglich von den vereinigten Hilfswerken und dem Roten Kreuz 200 Tonnen Lebensmittel und Medikamente nach Biafra geflogen. Nach Angaben der Caritas wird es notwendig sein, die Kapazität auf 2000 Tonnen zu erhöhen. Jeder Flug, bei dem etwa zehn Tonnen Fracht befördert werden können, kostet rund 12 000 Mark.
WIRD HEGELS GEBURTSHAUS in Stuttgart (Bildmitte) der Spitzhacke zum Opfer fallen? Die 200. Wiederkehr von Hegels Geburtstag 1970 verhindert vorerst das Vorhaben. (NWZ/Foto)
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Tauwetter half dem Verkehr
Autobahnen und Durchgangsstraßen im wesentlichen ohne Behinderungen
Stuttgart (dpa). Das nach den reichlichen Schneefällen am Donnerstag hereingebrochene Tauwetter hat auf den Autobahnen und Durchgangsstraßen Baden-Württembergs wesentlich zu einer Verbesserung der Verkehrsverhältnisse beigetragen. Die Polizei meldete gestern durchweg reibungslosen Verkehrsablauf. Vielfach war, namentlich in den Städten, in der Nacht und am frühen Morgen der noch vorhandene Schneematsch weiter zur Seite geschoben und zum Teil auch auf Lastwagen verladen und abgefahren worden.
Im Flachland hält das Tauwetter noch an, in weiten Gebieten fällt Sprühregen. Schon für Samstag wird ein erneuter Temperaturrückgang erwartet. In mittleren und hohen Lagen des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb ist das Thermometer nicht über den Nullpunkt gestiegen. Hier ist auch der Verkehr nach wie vor behindert. Im Bereich der Bergwetterwarte Stötten im Kreis Göppingen lagen gestern früh 72 cm Schnee, im Schwarzwald liegen in mittleren und Hochlagen 50 bis 100 cm Schnee.
Die Polizei ist beeindruckt vom guten Verhalten der Kraftfahrer im Schneechaos vom Donnerstag. Die Autobahnpolizei be- zeichnete die Unfallbilanz vom Donnerstag mit 17 Unfällen, fünf Leichtverletzten und 30 000 Mark Sachschaden auf den württem- bergischen Autobahnstrecken als „überraschend günstig“. Endlich einmal sei so gefahren worden, daß die Fahrer schlimmsten-
Donau soll auch Motorbooten offenstehen
Sportschiffer fordern freie Schiffahrt / Bisher besondere Genehmigung erforderlich
Mannheim (dpa). Freie Schiffahrt für Motorboote auf der Donau im Bereich von Bayern und Baden-Württemberg hat die Bundeswirtschaftsvereinigung Sportschiffahrt in Mannheim gefordert. In einer Erklärung des Geschäftsführers der Vereinigung wird es als notwendig bezeichnet, daß der Bundesverkehrsminister von dem ihm verfassungsmäßig zustehenden Recht der konkurrierenden Gesetzgebung Gebrauch macht und eine Donau-Akte im Sinne dieser Forderung herbeiführt. Die derzeitige Regelung komme fast einer Sperrung der Motorboot-Sport- schiffahrt auf der Donau gleich.
Zwischen Ulm und Kelheim dürften Motorboote nur mit besonderer Genehmigung verkehren, die zudem für jede Fahrt einzeln beantragt werden muß. Auch das Land Baden-Württemberg beabsichtige im Bereich der Stadt Ulm aus „polizeilichen Gründen“ das Befahren der Donau mit Fahrzeugen, die über eine eigene Triebkraft verfügen, zu verbieten. Darin sehe die Vereinigung eine Überbewertung des Natur-, Fischerei- und
Landschaftsschutzes. Auch für die Donau müsse der tragende Grundsatz der Freiheit der Schiffahrt gelten. Weder Bayern noch Baden-Württemberg dürften die Donau als Landesgewässer behandeln.
Weniger Verkehrstote
Stuttgart (dpa). In Baden-Württemberg sind im ersten Halbjahr 1968 bei Verkehrsunfällen weniger Menschen ums Leben gekommen als in der gleichen Zeit des Jahres 1967. Wie aus dem jetzt vorliegenden Verkehrsbericht des Innenministeriums hervorgeht, haben sich im ersten Halbjahr 1968 insgesamt 82118 Verkehrsunfälle ereignet. Das sind sechs Prozent mehr als im ersten Halbjahr 1967. Bei den Verkehrsunfällen wurden 1017 Menschen getötet. Die Zahl der Verkehrstoten ist damit gegenüber dem ersten Halbjahr 1967 um 2,4 Prozent zurückgegangen. Zugenommen haben dagegen die Unfälle mit ausschließlichem Sachschaden, und zwar um 9,1 Prozent.
Aus aller Welt
Bankeinbruch in Köln aufgeklärt
Köln (AP). Ein Einbruch in die Belgische Bank in Köln, bei dem am Wochenende vom 23. bis 25. November 1968 insgesamt 120 00 Mark in amerikanischer, belgischer und deutscher Währung gestohlen worden waren, ist aufgeklärt. Wie die Kriminalpolizei in Köln gestern nachmittag mitteilte, wurde Haftbefehl gegen einen 20 Jahre alten Bankkaufmann erlassen, der früher Angestellter der beraubten Bank war. Der junge Mann hatte sich durch große Geldausgaben in letzter Zeit „hinreichend verdächtig“ gemacht. In den Vernehmungen habe er sich zudem in Widersprüche verwickelt. Er habe
jedoch noch kein Geständnis abgelegt, erklärte die Polizei. Ein noch flüchtiger 18 Jahre alter Arbeiter aus Köln gilt als Komplice.
Erdbeben in Persien
Teheran (AP). Bei einem Erdbeben im Osten Persiens sind gestern fünf Menschen ums Leben gekommen und 31 weitere schwer verletzt worden. Offiziellen Berichten zufolge sind in den beiden Dörfern Da- haneh-Ujagh und Karizdar mindestens hundert Häuser zerstört worden.
falls mit Blechschaden rechnen mußten. Bisher hat die rasche Schneeschmelze noch nirgends auf deft Wasserstand der Flüsse eingewirkt. An der von der Schwäbischen Alb kommenden Fils wurde Donnerstagnachmittag ein Wasserstand von 49 cm, gestern früh von 48 cm gemessen. Am Oberrhein zeigte der Karlsruher Pegel gestern mit 3,89 m noch einen Niedrigstand. Ein Pegelstand von 4,50 m bedeutet hier Normalwasser, die erste und zweite Hochwasserstufe liegen bei 6,70 bzw. 7,20 m. Der Schneewasserzustrom wird hier begrüßt, da bei Wasserzunahme endlich auch große Fahrzeuge wieder voll beladen werden können.
Odyssee eines Führerscheins
Pforzheim (dpa). Nahezu ein halbes Jahr nach der Tornado-Nacht in Pforzheim erhielt jetzt ein 18jähriger Pforzheimer Bürger seinen Führerschein wieder. Er war in der Sturmnacht von dem Tornado erfaßt und mehrere Kilometer weit nach Wurmberg „befördert“ worden, wo er jetzt im Gärfuttersilo eines Bauern entdeckt wurden. Der Führerschein durchwanderte einen Feldhäcksler und ein Gebläse, bevor er unbeschädigt im Futtersilo landete.
Der Schneebericht
Freiburg/Stuttgart (dpa). In Höhenlagen des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb werden die Wintersportfreunde über das Wochenende gute bis sehr gute Bedingungen vorfinden. Die Schneefälle vom Donnerstag haben hier einen zum Teil erheblichen Zuwachs gebracht. Im Schwarzwald ist der Schnee bis auf etwa 800 Meter als Folge des Tauwetters naß und pappig, darüber liegt aber bei Schneehöhen von 50 bis 100 cm Pulverschnee auf fester, gesetzter Unterlage. Auf der Alb reichen die Gesamtschneehöhen von 40 cm im westlichen Teil bis 70 cm im Osten. Bei Temperaturen um null Grad sind die Sportmöglichkeiten in den Kammlagen noch sehr gut und dürften sich, da leichter Temperaturrückgang zu erwarten ist, bis zum Wochenende nicht verschlechtern. Mit Neuschnee ist zunächst nicht zu rechnen. Im württembergischen Allgäu bieten sich in mittleren und höheren Lagen sehr gute Sportmöglichkeiten.
Schwarzwald: Feldberg 110 cm, Herzogen- horn 80 cm, Schaumsland 85 cm, Todtmoos- Ibach 90 cm, St. Blasien 55 cm, Höchenschwand-Häusern 55 cm, Schluchsee-Fisch- bach 50 cm, Hinterzarten-Eisbahn 40 cm, Neustadt 55 cm, St. Märgen-Turner- Breitnau 70 cm, Kandel 50 cm, Schönwald- Schonach 70 cm, Furtwangen 80 cm, Sommer- au-St. Georgen 55 cm, Todtnau-Hasenhorn 70 cm, Altglashütten 70 cm, Triberg-Nuß- bach 90 cm, Kniebis 80 cm, Hornisgrinde 90 cm, Freudenstadt 50 cm, Bahnhof Baiers- bronn 55 cm, Wildbad Sommerberg 80 cm, Dobel 70 cm, Gaistal-Herrenalb 80 cm, Teufelsmühle 100 cm, Schliffkopf 80 cm.
Schwäbische Alb: Klippeneck 45, Meßstetten 45, Onstmettingen 40, Schopfloch 42, Stötten 70, Homberg 50, Volkmarsberg 48, Westerheim 66 cm.
Württembergisches Allgäu: Isny 70, Großholzleute 60, Schwarzer Grat 90.