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Wirtschaft

Samstag, 4. Januar 1969

Keine Superzinsen

Mit verschenkten taufrischen Bundes­schatzbriefen warben die Minister Schiller, Strauß und Katzer für das neueste Wertpa­pier, das seit dem 2. Januar an ein breites Publikum verkauft wird. Ob diese handge­strickte Werbung ausreichen wird, ihm im großen Feld der Konkurrenten eine gute Position zu sichern, bleibt abzuwarten. Fest steht bisher nur, daß die Blütenträume eines besonders attraktiven Papiers für kleine Sparer mit Sozialrabatt oder einem beson­ders lukrativen Zins nicht gereift sind. Der Staat leiht sich bei seinen Bürgern Geld und zahlt dafür umgerechnet auf die sechs Jahre Laufzeit des Schatzbriefes jährlich 5,87 Prozent Zinsen.

Das macht sich zwar gegenüber den durchschnittlich 3,5 Prozent für normale Sparkonten recht gut, doch gibt es Sparbrie­fe der Sparkassen, Raiffeisen- und Volks­banken, die es auf 6,1 Prozent bringen. Und selbst die nach Ablauf des ersten Jahres viermal im Jahr mögliche Kündigung bei Geldknappheit des Zeichners dürfte nicht allzu sehr zu Buche schlagen, denn welches Geldinstitut wird schon einen Kunden mit einem Sparbriefhängenlassen, wenn er einmal in Schwierigkeiten gerät?

Es gebe noch andere Vergleichsmöglich­keiten, zum Beispiel mit dem Kapitalspar­buch der Bank für Gemeinwirtschaft oder den Schuldverschreibungen der Kundenkre­ditbank, doch würden auch sie beweisen, daß Superzinsen im Bonner Brief nicht drin­stecken. Das in der vorangegangenen Dis­kussion um dieses Staatspapier so oft zitier­te Wort von der Möglichkeit zur breiteren Vermögensstreuung wird von den geistigen Vätern des Bundesschatzbriefes jedenfalls nicht mehr verwendet.

Zu einem Geschäft könnte der Schatzbrief jedoch werden, wenn geschäftstüchtige Geld­anleger die im fünften und sechsten Jahr der Laufzeit sieben und acht Prozent betra­gende Verzinsungmitnehmen wollen und für ein 100-Mark-Papier vielleicht 110 DM zahlen. Dann hätte der bewußt vom Kursri­siko freigehaltene Bundesschatzbrief die Chance einer Kurssteigerung, die allerdings kaum im Interesse seiner Erfinder liegen dürfte. G. Probst

Die Preise stiegen weiter

Kosten für Lebenshaltung im Dezember um 0,3 Prozent erhöht

Stuttgart (dpa). Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes ist der Preisindex für die Lebenshaltung mittlere Verbrauchergruppe in Baden-Württemberg von Mitte November bis Mitte Dezember 1968 um 0,3 Prozent auf 116,8 (1962 = 100) gestie­gen. Damit hat sich die seit Oktober 1968 festgestellte, leicht steigende Tendenz bei den Verbraucherpreisen fortgesetzt.

Verteuerungen ergaben sich hauptsächlich bei der Ernährung. Saisonbedingt stiegen das Gemüse um 11,1 Prozent im Preis, Obst und Eier um 6,0 Prozent, während Süd­früchte um 22,2 Prozent billiger angeboten wurden. Schweinebauchfleisch war im Lan­desdurchschnitt um 3,1 Prozent, Rindfleisch zum Kochen um 1,7 Prozent und Schweine­schmalz um 1,0 Prozent teurer als im Vor­monat. Im Bereich der tierischen Nahrungs­mittel waren nur Fisch- und Fischwaren ( 0,3 Prozent) für den Verbraucher billiger. Insgesamt ergab sich ein Indexanstieg bei der BedarfsgruppeErnährung um 0,5 Pro­zent. Ebenso stark wurden die Wohnungs­mieten angehoben, wobei die mit Bad ausge­statteten öffentlich geförderten Neubauwoh­nungen (nach dem 20. Juni 1948 erbaut) be­sonders betroffen waren. In der Gruppe Heizung und Beleuchtung wirkten sich die jahreszeitlichen Verteuerungen bei leichtem Heizöl (plus 1,2 Prozent) und Kohle (plus 0,2 Prozent) mit einem Indexanstieg um 0,2 Prozent aus. Von den Bekleidungsgütern verteuerten sich Lederwaren und Schuhe um

je 0,3 Prozent. In der GruppeBildung, Un­terhaltung und Erholung (plus 0,1 Prozent) gingen die Preise für Druckerzeugnisse um 0,7 Prozent in die Höhe.

Die gegen Mitte Dezember ins Wanken ge­ratenen Benzinpreise erbrachten für Nor­malbenzin eine Verbüligung im Landes­durchschnitt um 2,7 Prozent. Diese Entwick­lung war aber beim Abschluß der Erhebun­gen noch im Fluß. Insgesamt ergab sich da­durch eine Ermäßigung des Index fürVer­kehr um 0,3 Prozent.Getränke und Ta­bakwaren sowie die Güter fürHausrat blieben im Durchschnitt preisstabil.

In Jahresfrist (Dezember 1967 bis Dezem­ber 1968) ist der Preisindex für die Lebens­haltung in Baden-Württemberg um 2,8 Pro­zent gestiegen, wobei zu berücksichtigen ist, daß bei Einführung der Mehrwertsteuer am 1.1.1968 allein ein Anstieg um 1,6 Prozent zu verzeichnen war. Ein Vergleich der Jah­resdurchschnitte ergibt für 1968 gegenüber 1967 eine Anhebung des Preisniveaus um 1,2 Prozent.

Ansteckungsgefahr für die D-Mark

Strauß: Fast unmöglich, die D-Mark gegen Kaufkraftverluste in aller Welt abzusichern

München (AP). Bundesfinanzminister Franz Josef Strauß hat Sorgen um die Sta­bilität der Deutschen Mark. In einem Arti­kel der CSU-ZeitungBayern-Kurier schreibt Strauß, in den vergangenen zwei Jahren sei die D-Mark in ihrer Kaufkraft im Vergleich zu anderen Währungen unge­wöhnlich stabil geblieben.Das neue Jahr wird hier gewisse Gefahren bringen. Wenn überall in der Welt die Kaufkraft der Wäh-

Mineralölbedarf wächst zügig

1968 wurde die lOO-Mill.-Tonnen-Grenze überschritten / Bescheidener Zuwachs bei Benzin

Hamburg (VWD). Der Mineralölbedarf der Bundesrepublik überschritt 1968 erst­mals 100 Mill. t Er betrug 109,6 Mill. t, das waren 11,9 Mill. t oder rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Nach einer gestern veröffentlichten Zusammenstellung der ESSO AG (Hamburg) wurden 1968 auf dem Inlandsmarkt 90,5 Mill. t Mineralölprodukte (1967: 81,5) verbraucht. Dazu kamen noch 6,1 (5,2) Mill. t Raffinerie-Eigenverbrauch, 1,4 (1,1) Mill. t Bedarf der Streitkräfte, 3,8 (3,4) Mill. t Großbunkerlieferungen und. 7,8 (6,5) Mill. t Exporte.

Die höchste Zuwachsrate im Inland ver- zeichnete 1968 der Verbrauch von leichtem Heizöl. Er stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 13 Prozent auf 31,5 Mül. t Der Ver­

brauch von schwerem Heizöl nahm 1968 um sieben Prozent auf 21,4 Mill. t zu. Der Ben­zinverbrauch erreichte nur eine Zuwachsrate von etwas mehr als vier Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 5,4 Prozent und stieg von 12,2 Mill. auf 12,7 Mill. t. Dieselkraftstoff stieg von 7,7 Mill. auf 8,4 Mill. t.

Zur Deckung des Bedarfs wurden 83,5 Mill. t Rohöl, das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr, importiert. Die heimische Roh­ölförderung belief'sich'auf fast acht MilL t.> Die westdeutsche Erdgasförderung nahm weiter beträchtlich zu. Sie betrug 5,8 Mil­liarden Normalkubikmeter, was einer Stei­gerung von nahezu 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Sambia schließt Ausländer-Läden

Vor allem indische Händler betroffen / Versorgungslücken bei der Arbeiterbevölkerung

Lusaka (AP). Die Verdrängung der vor­mals in ganz Ostafrika den Kleinhandel und das Kleingewerbe beherrschenden Asiaten ist in Sambia zum Jahresbeginn einen Schritt weitergegangen. Mit dem Beginn des Jahres traten neue Bestimmungen in Kraft, die die Führung von Einzelhandelsgeschäf­ten durch Ausländer nur noch in abgegrenz­ten Gebieten der Zentren von zehn größeren Städten zulassen. Polizisten patrouillierten durch die Außenbezirke der Hauptstadt Lu­saka, um die ausländischen Ladeninhaber davor zu warnen, ihre Geschäfte wie bisher zu öffnen.

Die Maßnahmen haben das grotesk-be­trübliche Ergebnis, daß es kaum noch Läden gibt, die die schwarzafrikanische Arbeiterbe­völkerung in den Vorstädten versorgen, da die Läden der Asiaten vornehmlich auf die Deckung des Bedarfs der ärmeren Schichten ausgerichtet waren. Einer Pressemitteilung der sambischen Regierung zufolge wurden

am Donnerstag beispielsweise in den Außen­bezirken der Minenstadt Luanshya 80 Pro­zent der Kleinhandelsläden geschlossen. Hier und da wurden die Geschäfte von Kun­den gestürmt, die sich noch schnell für länge­re Zeit eindecken wollten.

Mindestens 800 Läden im Besitz von Asia­ten sind in ganz Sambia geschlossen worden. Doch bisher hat kaum ein schwarzafrikani­scher Geschäftsmann die aufgerissenen Ver­sorgungslücken zur Gründung eines eigenen Geschäftes genutzt. Auch die Erweiterung der Kettenläden in Regierungsbesitz hat mit den Erfordernissen nicht Schritt gehalten.

Eine Reihe der indischen Geschäftsleute, die jetzt ihre Existenz verloren haben, ha­ben auf den Großhandel umzusteigen ver­sucht, doch hat ein Ausgabestopp für alle neue Handelslizenzen die Befürchtung ge­weckt, daß auch diese Betätigungsmöglich­keit verschlossen wird.

rungen schwindet, ist es fast unmöglich, die D-Mark allein völlig stabil zu halten.

Die Bundesregierung sei dieser Gefahr, so schreibt Strauß weiter, durch die außenwirt­schaftlichen Absicherungsmaßnahmen entge­gengetreten. Die steuerliche Entlastung der Einfuhren um vier Prozent werde stabilisie­rend auf das Preisniveau bei uns wirken, doch müsse die Bundesregierung die Ent­wicklung sorgfältig im Auge behalten und sich darauf rüsten, schnell weitere Maßnah­men zu ergreifen, wenn die wirtschaftliche Entwicklungheißzulaufen drohe. Nicht alle Mehreinnahmen, die die Konjunktur in die öffentlichen Kassen schwemme, dürften sofort wieder ausgegeben werden.

Strauß meint in seinem Artikel, daß das Jahr 1969 für den Steuerzahler ein Jahr der Ruhe sein werde. In diesem Jahr werde es mit der Wirtschaft in der Bundesrepublik weiter aufwärts gehen und die Produktivität wie auch die Löhne und Gehälter würden weiter steigen.

PANORAMA DER KONJUNKTUR;

Anstieg 1968 gegenüber 1967 in °/o * r

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BR Deutschland ^Niederlande;;;;: ilÖsterreich; h;

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PRODUKTION

Luhne

®

EXPORT

Frankreich; j:

Japan ;§;;;;;; Niederlande;;;;; England Österreich USA

BR Deutschland Belgien :

; Schweiz;;;;;;;;; ;;;;; Italien

PREISE

♦jeweils letztverfügbarerStand

535

Nicht immer sind die ersten Plätze die besten z. B. wenn es um die Preise geht. Frankreich und Japan leisteten sich unter den größeren westlichen Industriestaa­ten die höchsten Preissprünge, während Italien und die Bundesrepublik Musterländer der Preisstabilität blieben. Die Japaner liegen allerdings ebenfalls beim Anstieg der Produktion und des Exports ganz vorn, während die Bundesrepublik bei der Produk­tion den zweiten und beim Export den fünften Platz einnimmt. Der erste Platz wäre den Japanern auch beim Lohnanstieg sicher gewesen, wenn nicht die französischen Gewerkschaften bei den Maiunruhen Lohnerhöhungen erzwungen hätten, die sie an die Spitze der Welt setzen. Dabei zeigt sich freilich, daß steigende Löhne nicht für sich betrachtet werden dürfen. Im Falle Frankreichs werden sie durch steigende Preise zu einem beträchtlichen Teil wieder entwertet, während umgekehrt vom mäßigen Lohn­anstieg bei uns nur wenig für die Verteuerung der Lebenshaltung geopfert werden muß. Erfolge auf Teilgebieten genügen indessen nicht; vielmehr müssen sich die Wirt- schaftspolitiker auf die Kunst desmagischen Vierecks verstehen, wenn sie den Bei­fall ihrer Völker verdienen wollen. Diesesmagische Viereck kennzeichnet vier wirt­schaftspolitische Hauptziele: Vollbeschäftigung, Wirtschaftswachstum, Preisstabilität und ausgeglichene Verhältnisse im Außenhandel. Vollbeschäftigung ist in der Bundes­republik erreicht, Produktion und Wirtschaftsleistung wachsen schnell, die Preise sind relativ stabil insoweit hat die Bundesrepublik 1968 eine ausgewogenere Leistung vollbracht als die meisten anderen Länder. Allerdings mit einem Schönheitsfehler: Unser Exportüberschuß ist zu groß.

iiitiiiiiiiiitiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiitiitiiiiiiiiniitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiitiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiutiii

Aktienindex stieg um 14,1 Prozent

Wiesbaden (AP). Der vom Statistischen Bundesamt berechnete Index der Aktien­kurse in der Bundesrepublik bezogen auf den 31. Dezember 1965 gleich 100 hat sich im Jahre 1968 um 14,1 Prozent auf 132,7 er­höht. Den Rekord-Anstieg von 38,5 Prozent bis zum Jahresendstand 1967 von 116,3 konnten die Aktienkurse allerdings nicht mehr erreichen. Wie das Wiesbadener Bun­desamt bekanntgab, stieg der Index vom 4. Januar 1968 (117,7) bis zum 19. August

Zuschüsse für Strukturschwache

Bonn gibt Auskunft über Verwendung von Mehreinnahmen aus dem Absicherungsgesetz

Bonn (VWD). Die Bundesregierung beab­sichtigt, im Rechnungsjahr 1969 die Mehr­einnahmen aus dem Absicherungsgesetz nach der gegenwärtigen Schätzung 500 bis 700 Mill. DM für ein binnenwirtschaftli­ches Programm zur Erleichterung der Strukturanpassung bereitzustellen. Vor­nehmlich sollen Zuschüsse für Investitionen von Unternehmen strukturschwacher Pro­duktionszweige gegeben werden. Das geht aus der Antwort hervor, die die Bundesre­gierung auf eine kleine Anfrage des parla­mentarischen Geschäftsführers der FDP- Bundestagsfraktion, Werner Mertes, zur Frage nach der Höhe des Härtefonds des. Absicherungsgesetzes gestellt hat. Die Ent­scheidung darüber, in welchen Fällen mit Mitteln des genannten Programms geholfen werden soll, wird Bundeswirtschaftsminister Prof. Dr. Karl Schiller treffen.

Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, besteht schon jetzt Einvernehmen darüber, daß Hilfen für den Steinkohlenbergbau, für die Werftindustrie, für die eisenschaffende Industrie, für strukturschwache Teilbereiche der Textilindustrie und mit dieser gleichzu­setzende Produktionszweige gegeben werden sollen. Die Bundesregierung wird Richtli­nien erlassen, aus denen hervorgeht, in wel­chen Fällen Hilfen in Betracht kommen. Von der Einsetzung eines parlamentarischen Beirats, der ein Mitspracherecht bei der Ver­gabe von Mitteln aus dem Härtefonds hat, rät die Bundesregierung ab. Sie ist vielmehr der Auffassung, daß die Vergabe der Mittel

dieses Programms Aufgabe der Exekutive ist. Allerdings ist sie bereit, dem Bundestag über die Abwicklung des Programms zu ge­gebener Zeit eingehend zu berichten.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete bemän­gelte im Zusammenhang mit dieser Antwort in Bonn, daß der Bundestag der Bundesre­gierung Mittel in Höhe von 500 bis 700 Mill. DM überlassen solle, mit denen diese in den natürlichen Ablauf der Wirtschaft eingreifen wolle, ohne bereits Vorstellungen über die Verwendung des Geldes zu haben. Mertes forderte, daß die Richtlinien über die Mittel­vergabe zumindest zu dem Zeitpunkt vorlie­gen, zu dem der Bundestag die Beträge ge­nehmige.

(136,8) fast ständig und fiel dann abgesehen von einer kurzen Kurserholung in den er­sten drei Oktoberwochen (18. Oktober 132,7) wieder auf den Jahresendstand von 132,7 zu­rück.

Bis auf die Bauindustrie sei bei den Hauptwirtschaftsgruppen die Entwicklung der Indexzahlen im großen und ganzen ähn­lich verlaufen. Sie hätten sich von Ende 1967 bis Ende 1968 wie folgt verändert: Energie­wirtschaft und Montanindustrie von 113,9 auf 131,9 (plus 15,8 Prozent); sonstige Indu­strien (ohne Montan- und Bauindustrie) von 115,0 auf 129,9 (plus 13,0 Prozent); Bauindu­strie von 128,1 auf 125,5 (minus 2,0 Prozent); in den übrigen Wirtschaftsbereichen habe sich der Index von 124,5 auf 145,8 (plus 17,1 Prozent) erhöht.

Streik im Rotterdamer Hafen

Rotterdam (AP). Die Abfertigung im Ha­fen Rotterdam ist am Donnerstag und Frei­tag durch einen' 24stündigen Streik der Schlepperbesatzungen erheblich beeinträch­tigt worden. Mehr als 15 Schiffe über 10 000 Tonnen lagen vor der Hafeneinfahrt und warteten vergeblich auf Schlepperhilfe. Bei dem Streik der 500 Seeleute geht es um die Lohn- und Arbeitsbedingungen.

Marokko hat mit Wirkung vom 1. Januar 1969 die Gewinn- und Einkommen- sowie die Kfz-Steuern erhöht. Wie der marokkanische Pinanzminister Mamoun Tahiri mitteilte, sollen die Steuererhöhungen jährlich Mehreinnahmen in Höhe von 290 Mill. Dirham bringen.

Freundlicher Jahresbeginn an der Börse

WertpapierbörSO Mitgeteilt von der Württembergischen Bank

Tendenz: Freundlich

Div

2. 1. 69

3. 1. 69

Stuttgarter Kurte

Aktien DM (pro Stück!

AEG-Telef.

16

253.50

259.80

Alls Rent. D.

16

224

226

Allianz Leben

16

960

970

Allianz Vers.

18

1178

1187

BASF

10

239.50

242.60

Bayer

6.50

202.40

205.50

Commerzbank

8

277.50

283

Daimler-Benz

9

412.40

424

Deutsche Bank

8 + 2

340

345

Dresdner Bank

8

304

310

Dyckerhoff St.

8

189.50

188

Heide). Zement

8

349

348

Hoechst

10

269.80

262

Kaufbof

16

344

344.90

Lufthansa

0

79

78

Metallges.

9

368

373

Neckermann

6

165

165

Rhein Hyp.

8.50

320

325

Schering

9.50

376

384.80

Siemens

8

295

299.90

VEW

6.50

188.50

189

Wintershall

7

209

210

Württ Peuer

16

777

780

Aktien (Prozent!

Ackeren. Gfigg.

10 + 2

227

231

BMW

12

610

605

Baumw. Unterh.

5

217

217

Bemberg JP

9»/.

354

Bekula

11 + 1

215

217

Bleich Uhingen

0

184

188

Brauer Cluss

15

510

510

Brauer Wulle

15

675

675

Calwer Decken

4

170

170.50

Casella

19

545

545

DLW

14

475

478

Feinm. Jettet

13

280

290

Gelsenk Bergb.

6

231

230.50

GHH

12

370

390

Besser Masch.

12

508

510

Hoesdi

6

139

141

Höhnet

5

185

185

Holzmann

18 + 2

698

690

Hütte Oberb.

2

111

111

IG P Llauls

0

3.15

3.20

I. W. Karlsruhe

0

163

164

Div

Ke Bietigheim 0 Karstadt St. 18

KHD 6

Klöckner-Werke 5+2 Knöckel & Schm 3 Kolb & Schale 15 Kollm & Jburd.

Kraftw Altw Krupp Vorz. Mannesmann MAN St Masch. Weine.

MCAG

Neckarwerke NSU

Ostertag PreuBag RWE St.

RWE Vorz.

Rheinstahl Salamander Salzdetfurth Salz Hellbronn 20 Schub & Salz 15 Schultheis Schw Zellst Stet Hofbräu SBI Kuchen Südd Zucker Thyssenhütte VEBA Ver Filz VW

Württ Bank Wflrtt Cattun Württ Elektr WOrtt Hypo WMF St WMF Vorz Württ Zement 14 Zelss Ikon 10 Zellst Waldb 6 Zwe Ludwigsb 0

Frankfurter Kurse AG f Verkehr 15 BBC 16

Chemie Verw. 11 Conti Gummi 11

16

14 10

7

18

15

8

14 5

15+4 7

15 15

0 12+2 10

20

12

15 5

18

8

11

0

20

16 0

19

18

16

16

2. 1. 69

3. 1. 69

Div

2. 1. 69

3. 1. 69

185

185

Degussa 19

750

759

850

858

Demag 14

320

324

283

285

Glanzstoff 13

579

588

131

133

Grün & Bilfing. 16

398

405

130

132

Kali Chemie 14

415

419.50

454

454

Linde 15

454.50

459.25

450

450 .

Löwenbräu 14

920

920

388

400

VARTA 19

690

696

157

146

170

148

Auslands-Aktien

505

507

AAC(oSt) R 1.30

355

360

323

324

Flat Lire 95

19.25

19.25

230.50

241.50

Ford S 2.40

214

213

675

Gen Mot. S 3 80

318

322

400

405

IBM £ 260

1270

1270

565

565

ITT J 1.55

232

230

202.50

208

Mach Boll PF 0

72

74.50

494

496.50

Montedison Lire 65.

6.71

6.71

485

490

Olivetti Lire 85

20.50

_

130

131

Philips hfl 4.50

182.20

183.75

380

385

Robeco hfl 9 60

284.50

285

163

164

Royal Dutch hfl 6 85

202.50

203.25

395

400

Shell TT sh 1/6

_

220

230

Steyr ÖS 11

516

515

Unilever hfl 4.67

140.25

144.25

218

690

215

690

Wandel-Obligationen

158

158

6 5 AEG 66

145.50

145.50

520

520

5 5 BASF 64

105.50

105.50

177

178.50

5.5 Farben Bayer 65

112.25

112.25

337

339

6 5 Hoechster F 67

151

151

90

92

6 5 Schering 66

212.50

212.50

519.50

525

5 5 Siemens 64

129.25

129.25

565

565

5 0 Dte Texaco 66

113.50

113.50

55

445

56

450

Rentenwerte

630

640

5 5 Bundesreobl. 59

100.25

100.25

465

465

6 dgl 63/1

99.875

99.875

437

438

7 dgl 66

103.75

103.75

460

460

6 Bundesbahn 65

100.25

100.25

195

194

7 Bundesbahn 67

103.625

103.625

220

223

6 Bundespost 62

99.25

99.50

150

150

7 dgl 67

103.75

103.75

6 Bad - Württ. 63

100.125

100.125

7 dal 65/11

102.875

102.875

355

360

5 75 St Stgt 62

96.25

96.25

510

520

7 W Hypo S 92

102.25

102.50

426

6 W Kredltv R 68

94.50

94.50

237

241

7 W Lakra R 42

102.50

102.50

Div

6 Badenwerk 64 6 EVS 63 5 + 1 Bosch 59 Investmentwerte Inlandszertltikate

Adlfonds Adiropa Adiverba Agefra Akkumula Allfonds Anglo Dutch Arldeka Atlanticfonds Brauereifodds Concentra Dekafonds Dt Rentenfonds Europa I Fondak Fondls Fondra iii-Fonds Industria Inrenta Intervest Investa Thesaurus Transatl Tresora Unlfonds Auslandszertifikate

Austrofonds DM 2 Eurinvest DM 2 43 Eurumon Sogeluz Valeurop Untvers P Chase Sei Dollar Fund Dreyfns FOP

Hamilton IIT Ivest

Oppenheim SAFE

3 2.90 2.40 1.25

2.20 3 50

2 40 2.60

2.50 2 2.20 7 50

4 2.30 2 60 5 70 5 70

3 80 6

4.50 3 75

2 80

2.20

DM 4 57 DM DM 2.53 sf 3 50

* - $

\ z

s - 8

I =

t -

2. 1. 69 97.50 98.375

50.40 54.90

52.70

82.80

30.30 123.90

46.50 37.80 60.-

36.70

40.70

103.80

60.40

40.60

42.60 92.20

159.55

68.-

117.80

66.50

44.30

59.40

31.50

79.60

148.20

60

89.70

130.25

10.35

18.32

10.60

3. 1. 69

97.375

99

98.75

50.80

55.20

53.10 26.60

82.20

30.50 124.90

46.20

37.80 60

37.10 41

104

60.80

41.10 43

92.80 159.50

88.20 118.10

67

67.20

44.50 59.60

31.80

79.10

148.20

60

86.70

130.55

26.96

10.21

18.34

10.73

Geldkurse, wenn nicht anders bezeichnet (ohne Gewähr).

Die Stuttgarter Effektenbörse war in der knapp zweiwöchigen Berichtsperiode auf Grund der zahlreichen Feiertagsunterbrechun­gen nur an fünf Tagen geöffnet. Als Folge der kalendarischen Gegebenheiten hielt sich die Unternehmungslust an den Aktienmärkten zu­meist in engen Grenzen. Was jedoch die Bör­senhaltung anbelangt, so gestaltete sie sich im ganzen gesehen nicht unfreundlich. Einige Glattstellungen des Berufshandels im Hinblick auf den Jahresultimo und sonstige Abgaben bewirkten am Montag, den 23. Dezember, eine überwiegend schwächere Gesamttendenz. Diese wurde jedoch im Anschluß an die dann folgen­de dreitägige Weihnachtspause, nämlich am Freitag, den 27. Dezember, von einer freundli-

Kurse und Preise

Devisenkurse (DM) (amtlich)

Notierungen

vom

Notenkurse (QM) (Freiverkehr)

Geld

Brief

3. 1. 69

Geld

Brief

3.9965

4.0065

1 US-Dollar

3.955

4.015

9.531

9.551

1 Pfd Sterl

9.39

9.69

3.7249

3.7349

1 Can Dollar

3.665

3.745

110.75

110.97

100 Holl Guld.

109.70

111.70

92.79

92.99

100 Schweiz Fr

92.30

94.10

7.958

7.978

100 Belg Fr

7.53

7.78

80.79

80.99

100 Franz. Fr

75

79

53.32

53.44

100 Dän Krön

52.20

53.90

55.96

56.08

100 Norw Krön

54.90

56.60

77.27

77.43

100 Schwed Kr

76

78

0.6403

0.6423

100 Ital Lire

0.634

0.651

15.47

15.51

100 öst Schill

15.38

15.68

5.732

5.752

100 Span Pes

5.50

5.80

14

14.04

100 Port Eseud

13.50

14.50

Freie Goldpreise (DM)

Verkaufspreise der Banken

1 Engl Pfd (neu) 20-DoIlar-Stück 10-Dollar-Stück

2 Rand Südafr 10-g-Barren "

47.75

253

141

46

64.38

100-g-Barren 1000-g-Barren 20-Mark-Goldst 20 Schweizer Fr 20 Franz Ft 100 Ost Kronen 20 Ost Kronen 4 Öst. Dukaten*

598.29

5849.70

69.93

56.61

58.28

189.91

41.07

91.02

inel 11 °/n Mehrwertsteuer Mitgeteilt von der Deutschen Bank

Berliner DM-Kurs am 3. 1. 69: Ankauf: 100 DM (Ost) gleich 23,50 DM (West); Verkauf: 100 DM (Ost) gleich 26;50 DM (West).

Westdeutsche Metallnotierungen vom 3. 1. 69 (DM je 100 kg): Blei 114,83; Zink 119,25; Zinn 12861299. Berechnungspreise der Verarbeiter: Elektrolytkupfer 477,25482,25; Aluminium 232 bis 234; Blei in Kabeln 107,50108,50, Messing MS 58 326330; Messing MS 63 371375.

Volkswagen do Brasil, Tochter des Wolfsbur­ger Werks, hat ihre Umsätze 1968 um 34 Pro­zent steigern können. Wie die Gesellschaft mit­teilt, wurden 154 931 Wagen verkauft gegen­über 115 830 im Jahr 1967.

chen Haltung abgelöst. Man beobachtete Käufe der institutioneilen Anleger (Investmentfonds und Versicherungen), die nur zu steigenden Notierungen abgewickelt werden konnten, weil die Glattstellungen des Berufshandels, die zu­vor den Markt belastet hatten, zu diesem Zeit­punkt offensichtlich abgeschlossen waren. Die freundliche Tendenz nahm nach der durch das letzte Dezember-Wochende bedingten aberma­ligen Geschäftsunterbrechung am Montag, den 30. Dezember, ihren Fortgang. Auch kleinere Anleger waren nun mit Käufen am Aktien­markt vertreten. Anregungen hatten sich aus günstigen Berichten aus mehreren Wirtschafts­bereichen, vor allem aus der Automobilindu­strie, ergeben.

Am Dienstag, den 31. Dezember, bot sl.ch an den Aktienmärkten das für eine Jahresschluß­börse typische Bild: Als Folge der unterschied­lichen Ultimodispositionen entwickelte sich auch innerhalb der einzelnen Marktbereiche eine uneinheitliche Tendenz mit zum Teil grö­ßeren Kursveränderungen. Ursächlich dafür waren vielfach steuerliche Gründe. Die sich aus solchen Erwägungen ergebenden Bestre­bungen zu Kursmanipulationen waren aller­dings nicht so stark ausgeprägt, als daß sich aus ihnen eine rege Geschäftstätigkeit abgelei­tet hätte. So nahm die Jahresschlußbörse einen sehr ruhigen Verlauf.

Der letzte Berichtstag, der 2. Januar 1969, er­wies sich als ein erfreulicher Auftakt des neuen Jahres. Käufe der Investmentgesell­schaften und des Berufshändels lösten eine freundliche bis feste Tendenz aus. Das Interes­se richtete sich vorzugsweise auf Fahrzeugwer­te und mit Abstrichen auch Bankaktien, was den Kaufempfehlungen einiger Informa­tionsdienste entsprach. Somit kam es zu jener Entwicklung, die nicht wenig Marktbeobachter unter Hinweis auf die zum Jahreswechsel er­folgten Dividenden- und Zinsgutschriften und des Anlagebedarfs der Investmentsgesellschaf­ten prognostiziert hatten.

Der Rentenmarkt präsentierte sich in der Berichtsperiode zwar in einer nicht unfreund­lichen Verfassung, doch hat sich das Kursni­veau kaum geändert. Das lag nicht zuletzt dar­an, daß die mit der Kurspflege beauftragten Stellen der nicht sehr großen Nachfrage auf einer wenig veränderten Kursbasis ent­sprochen haben.

Die freundliche bis feste Tendenz vom Vor­tag setzte sich heute verstärkt durch. Obwohl die Wertpapiersparer und die Kleinaktionäre nur mit einigen Kaufaufträgen im Markt ver­treten waren, nahmen die berufsmäßigen Händler und Banken sowie zahlreiche Invest­mentgesellschaften neue Anschaffungen vor. Lebhaftes Interesse bestand vor allem an Bankaktien. Aber auch Elektropapiere waren stärker gefragt. Für AEG bezahlte man zur Kasse DM 6,30 mehr, für Siemens DM 4,40, für Bayer DM 3,20 mehr als am Vortag. Mit star­ken Kurssteigerungen konnten auch VW (+5/r) und Daimler (+11.10 DM) aufwarten.