Donnerstag, 2. Januar 1969

CALWER KREISNACHRICHTEN

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Ruhige Neujahrsnacht

Wider Erwarten außerordentlich ruhig so die Polizei war die Silvester-/Neujahrsnacht in Calw und Umgebung. Das Feuerwerk, die Knal­lerei, war nicht übermäßig. Gewiß, nach Mitter­nacht jagten wieder Unentwegte Leuchtraketen in die Luft und ließen Knallkörper explodieren; zu einem schweren Unfall ist es dabei aber nicht ge-

Arbeitsfrei und Schlußverkauf

Calw. Das Jahr 1969 beginnt an einem Mitt­woch. Wie üblich war der 1. Januartag ein freier Tag. 31 Tage hat der Januar. Von diesen 31 Ta­gen sind neun arbeitsfrei. Mancherorts ist auch der 6. Januar ein freier Tag. Das ist der Tag der Hei­ligen Drei Könige. Der letzte Montag im Januar ist wie eh und je das Datum für den Beginn des Winterschlußverkaufs. Im Jahr 1969 fällt der WSV-Montag auf den 27. Januar, also schon auf den 5. Tag vor Ultimo.

kommen. Auch auf den Straßen die Hauptver­kehrsstraßen waren bis in die Abendstunden des Neujahrstages, als leichter Schneefall die Fahr­bahnen wieder glatt machte, gut zu befahren ist es zu keinem ynglüdc gekommen. Nur aus Ostelsheim wurde ein Kleinstunfall gemeldet.

Junge Union aktiv

Am Freitag, 3. Januar, veranstaltet der Kreisver­band Calw der Jungen Union im HotelBären in Wildberg um 20 Uhr eine Kreisvorstandssit­zung. Auf der Tagesordnung stehen: Anträge für den Landesparteitag der CDU in Tuttlingen, Be­richt von E. D. Rauser über die Gemeindefinanz- reform mit Diskussion, Veranstaltungskalender und Verschiedenes. Am 15./16. Februar findet auf Burg Hornberg ein Seminar überMitbestim­mung statt. Dabei werden der junge Landtags- abgeordn'ete Norbert Schneider und der Geschäfts­führer vonBürger im Staat, Klaus Jentzsdi, re­ferieren. Das Seminar beginnt am Samstag gegen 15 Uhr und endet am Sonntag um die gleiche Zeit. Die Unkosten betragen insgesamt 7 DM. Anmel­dungen für dieses Seminar auf Burg Homberg nimmt Siegfried Schiele, 726 Calw, Teuchelweg 21, entgegen. Im August veranstaltet der Kreisver­band eine Berlinfahrt. Anmeldungen sind jetzt schon erwünscht.

Herzlichen Glückwunsch

Bad Teinach. Am 3. Januar wird Paul Hamp 78 Jahre alt, Emilie Guggemos vollendet am 9. Ja­nuar ihr 89. Lebensjahr, am 13. Januar feiert Em­ma Rentschler den 82. Geburtstag, am 16. Januar kann August Heilemann auf 75 Lebensjahre zu­rückblicken, ebenfalls 75 Jahre alt wird am 21. Ja­nuar Karoline Siegel, während Maria Wentsch am selben Tag, also am 21. Januar, ihren 82. Geburts­tag begeht.

Wirds besser? Wirds schlechter?

Herzliche Glückwünsche bei den Neujahrsfeiern auf den Marktplätzen der Städte und Gemeinden

Calw. Zu Beginn des neuen Jahres, zu nächtlicher Stunde, fanden auf den Markt- und Rathaus­plätzen der meisten Städte und Gemeinden des Kreises Calw Feiern statt, in deren Mittelpunkt die Rückschau auf das Jahr 1968 und der Ausblick auf 1969 standen. Gesundheit und Frieden! Das waren wie eh und je und sicher nicht nur bei uns und in Deutschland, sondern überall in der Welt die meistgenannten Wünsche für das neue Jahr. Es versteht sich, der Erfolg darf nicht fehlen! Wie immer gaben Musik- und Gesangvereine den Jahresschluß- und Jahresbeginnfeiem das festliche Gepräge. Und wie immer waren die Kirchen bei den Jahresschlußgottesdiensten voll, und wie immer läuteten die Glocken nach Mitternacht das neue Jahr ein, über das wir heute schon mit Erich Kästners Gewißheit sagen können:Wirds besser: Wirds schlechter?, fragen wir jähr­lich. Seien wir ehrlich, leben ist gefährlich!

In Calw bildeten auf dem Marktplatz eine gro­ße Zahl Calwer Bürger, derLiederkranz Con- cordia, der Kirchenchor und die Posaunenbläser den Rahmen für die Neujahrsfeier, in deren Mit­telpunkt die Ansprache von Dekan Frey stand. Liederkranz Concordia und Kirchenchor eröff- neten gemeinsam unter der Leitung von Dirigent Benzing die Feierstunde, bevor der Dekanin dieser ersten Stunde 1969 ein gutes neues Jahr wünschte.

Dekan Frey erzählte zunächst die Geschichte vom Herrscher und dessen zwei Söhnen, wobei es ihm auf die symbolische Bedeutung dieser Le­gende ankam: Der Herrscher gab seinen zwei Söhnen gleich große Hallen, gleich viel Geld und beauftragte sie, die Halle zu füllen. Dem, der seine Halle am besten füllen würde, sei auch das Erbe zu übertragen. Der eine Sohn kaufte Stroh und brachte es ein; der andere aber ein Tongefäß mit öl und Docht, womit er die Halle mit Licht erfüllte. Diesem gab er dann sein Erbe.

Ein neues Jahr liegt vor uns; füllen wir es mit

Gebieten ins Wanken geraten ist. Was erfordere das neue Jahr? Gewiß, man werde es nicht leicht haben.Wie wäre es aber, wenn wir einer eta­blierten Gesellschaft, die alles zerstört, Liebe als Äquivalent entgegenstellen würden. Ein Zusam­menleben ohne Liebe bedeute schon den halben Tod.Ich wünsche, daß uns Gott vor der Torheit bewahrt, nur Stroh einzufahren. Daß er uns Weis­heit und Geschick schenkt, das Licht der Liebe, das den Nächsten sucht, in unser Leben zu brin- gen!

Möge es ein Jahr des Friedens werden! So wünschte Kurt Völlnagel, erster stellvertretender Bürgermeister, in Stammheim. Traditions­gemäß hatten sich Stammheimer Bürger nach den Gottesdiensten der evangelischen und der evan- gelisch-methodistischen Kirche in den letzten Stunden des alten Jahres vor dem Rathaus ver­sammelt. DerLiederkranz unter der Leitung von Hans Schechinger und der Musikverein unter der Leitung von Helmut Kuonath umrahmten die Feier.

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DEKAN FREY bei seiner Neujahrsansprache.

Aufnahme: Foto-Bemsdorff

unser Land weder Schaden durch Extremisten von Rechts noch von Links genommen habe.

Der stellvertretende Stammheimer Bürgermei­ster widmete sich ebenfalls den kommunalen Pro­blemen der eigenen Gemeinde. Er erinnerte an die zwei hauptsächlichsten Aufgaben des vergan­genen Jahres: den Ausbau der Hauptstraße und deren Beleuchtung sowie den Bau des Haupt­sammlers für die Sammelkläranlage. Im neuen Jahr gelte es, den Bau der Sammelkläranlage voranzutreiben,damit Stammheim diesen Rück­stand gegenüber vergleichbaren Gemeinden auf­holt! Den Bürgern, auf die im Zusammenhang nicht unerhebliche finanzielle Belastungen zukom­men bzw. bereits zugekommen sind, dankte er für die Zahlungsbereitschaft. Besonders dringliche Vorhaben im Jahr 1969 seien die Friedhofserwei­terung, der Bau der Friedhofshalle und der Archi­tektenwettbewerb für die Hauptschule. Man wolle dabei den Bau der Mehrzweckhalle vorziehen. Auch die Erschließung vonGänsäcker II nannte er.Sowohl die Verwaltung als auch der Ge­meinderat werden intensiv arbeiten und vollen Einsatz zeigen müssen. Ich halte diese verstärkten Anstrengungen für notwendig, um die kontinuier­liche Entwicklung unserer Gemeinde zu sichern! In seinen Schlußworten gedachte Kurt Völlnagel des verstorbenen Gemeinderats Helmut Binder, der sich besonders um das Stammheimer Ver­einsleben verdient gemacht hat; er dankte allen an der kulturellen Arbeit Beteiligten und bat alle Stammheimer, Interesse am gemeindlichen Leben zu zeigen.

Donnerstag, 2. Januar 1969

Evangelisch: Wilhelm Löhe Katholisch: Namen-Jesu-Fest

Sonnenaufgang 8.17 Sonnenunterg. 16 38 Mondaufgang 15.00 Monduntergang 7.48

Blick zum Himmel: Zunehmender "on d. Nordwende.

Der Hundertjährige meint: Sonnig.

Bauernweisheit zum Tage: Wies Wet­ter an Makarius (2. Januar) war, so w'rd der September, trüb oder klar.

Der Spruch für heute: Manche Leute stehlen einem in einer halben Stunde mehr Zeit als andere in einer ganzen Woche. W D. Howells

Man erinnert sich: 1777 wurde der Bildhauer Christian Rauch geboren, 1858 der Wiener Burg Schauspieler Jo­seph Kainz, 1861 der Naturforscher Wil­helm Bölsbhe und 1870 der Bildhauer Ernst Barlach. 1921 starb der Maler Franz v. Defregger.

Wilhelm Mienhardt geehrt

Neubulach. Posthalter Wilhelm Mienhardt in Neubulach mußte mit Ablauf des Jahres 1968 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Post­dienst ausscheiden. Als Schwerbeschädigter hatte er 1955 die Poststelle Neubulach übernommen und pflichtbewußt seinen Dienst geleistet, solange sein immer schlechter werdender Gesundheitszustand ihm dies erlaubte. Bei seinem endgültigen Aus­scheiden dankte ihm der Amtsvorsteher des Post­amts Calw für seine treuen Dienste und wünschte ihm noch einen langen und erträglichen Ruhe­stand. Zugleich konnte ihm eine Dankurkunde der Oberpostdirektion Tübingen ausgehändigt wer­den. Der Personalratsvorsitzende des Postamts übergab dem Scheidenden einen Geschenkkorb mit den besten Wünschen.

Urkunde

für Karl Gerlacher

Bad Liebenzell. Beim Postamt Bad Liebenzell ist mit Ablauf des Monats Dezember der haupt­sächlich im Briefzustelldienst verwendete Karl Gerlacher wegen Erreichens der Altersgrenze aus dem Dienst geschieden. Bei einer kleinen Feier sprach ihm der Amtsvorsteher des Postamts Calw Dank und Anerkennung für seine treue Pflicht­erfüllung aus und übergab ihm eine Urkunde. Zu­gleich übermittelte er ihm die besten Wünsche für den Ruhestand. Der Betriebsleiter des Postamts Bad Liebenzell sowie der Personalratsvorsitzende schlossen sich dem Dank und den Wünschen an und übergaben dem Ausscheidenden einen Ge­schenkkorb.

Maisenbach. Die Jubilare im Januar 1969: Wil­helm Rentschler feiert am 2. 1. in Zainen seinen

71. Geburtstag, Friedrich Schaible wird am 5. 1. in Zainen 79 Jahre, Elisabeth Rentschler am 7. 1. in Maisenbach 79 Jahre, und Katharina Wurster am 22. 1. in Zainen 71 Jahre alt.

Oberlengenhardt. Die Altersjubilare von Januar bis März sind: 7. Januar Marie Stahl geb. Rentsch­ler, 79 Jahre, 12. Januar Marie Stäbler geb. Sdrwemmle, 80 Jahre, 13. Januar Jakob Kling, 70 Jahre, 8. Februar Christine Glaser geb. Kirchberr,

72. Geburtstag, 23. Februar Christine Kraft, 75. Geburtstag, 12. März Margarete Kling geb. Rol­ler, 71 Jahre, 18. März Michael Stahl, 80 Jahre, 20. März Balbina Eckardt geb. Schulz, 70. Geburtstag, 30. März Friedrich Stahl, 77. Geburtstag.

LIEDERKRANZ CONCORDIA auf dem Calwer Marktplatz.

und der evangelische Kirchenchor umrahmten die Neujahrsfeier

Aufnahme: Foto-Bemsdorff

Stroh, oder, erfüllen wir es, mit Licht? fragte der Dekan. Wir müßten in unser Leben ein Licht bringen, das "uns hell und fröhlich macht! Den Glaubqn. dpn ganz einfachen kindlichen Glauben, daß Gott lebt und regiert. Wenn wir dieses Licht hereinstellen, dann wird es hell werden! Was werde das neue Jahr bringen? Dies sei eine bange Frage an der Schwelle des neuen Jahres. Der Dekan empfahl, es mit Gottvertrauen und Liebe zu versuchen. Er wisse wohl, daß diese Be­griffe wie alte Münzen abgegriffen seien. Doch im Zusammenleben der Menschen sei es von er­heblicher Bedeutung,was wir dazu beitragen, zumal in einer Zeit, in der die Autorität auf allen

Klaus Hirte in Lissabon

Mit der Stuttgarter Staatsoper Ein vielbeschäftigter Sänger

Calw. Klaus Hirte, der nach dem Studium an der Musikhochschule als Opernsänger an die Stuttgarter Staatsoper ging, konnte auch in den vergangenen Monaten als Baßbariton bei Gast­spielen beachtliche Erfolge verbuchen. Höhe­punkt in seiner bisherigen Laufbahn ist zweifel­los die Tannhäuser-Aufnahme bei der Deut­schen Grammophon in Berlin.

Nachdem Klaus Hirte im Dezember sein zwei­tes Gastspiel als Beckmesser in denMeistersän- gem von Wagner an der Bayrischen Staatsoper gab, folgte ein Gastspiel an der Kölner Oper als Gärtner inFigaros Hochzeit (in dieser Rolle wirkte Klaus Hirte auch bei den Salzburger Fest­spielen mit). Dazu kamen noch verschiedene Pro­duktionen beim Süddeutschen Rundfunk in Stutt­gart und last not least eben die Tannhäuser- Gesamtaufnahme auf Schallplatte in Berlin. Da­bei wirken u. a. auch so bekannte Opemgrößen wie Birgit Nilsson und Gottlob Frick mit. Am selben Tag, an dem die Tannhäuser-Produktion

in Berlin abgeschlossen wurde, wurde Klaus Hir­te Vater einer gesunden Tochter. Nach den Gast­spielen, die ja jeweils mit Reisen verbunden sind, ging es dann sofort zurück nach Stuttgart zu den Proben im Opernhaus. Am ersten Weihnachts­feiertag hatte dort die OperPalestrina von Hans Pfitzner Premiere; Klaus Hirte hat in die­ser Aufführung gleich drei Rollen. Er mußte in der letzten Zeit andauernd zwischen dem jeweili­gen Gastspielort und Stuttgart hin- und herpen­deln.

Im Januar sendet der Süddeutsche Rundfunk dann eine Volksliedkantate, bei deren Produk­tion Klaus Hirte mitwirkt. Zum Ausruhen bleibt aber kaum Zeit, denn vom 8. bis 14. Januar 1969 ist Klaus Hirte schon wieder auf einem Gastspiel der Stuttgarter Staatsoper in Portugal. Die Stutt­garter gastieren an der Oper von Lissabon. Die Aufnahmen beim Rundfunk für eine weitere Sen­dung der ReiheGäste im großen Sendesaal sind abgeschlossen; der Sendetermin ist für den Februar vorgesehen.

Gemeinderat Kurt Völlnagel hielt diesmal in Vertretung des im Urlaub weilenden Bürgermei­sters Adolf Kuli die Silvesteransprache. In seinem Rückblick auf. 1968 nannte er die Mondumkrei­sung der amerikanischen Astronauten als einen der Höhepunkte des Jahres.Hell und dunkel haben jedoch dicht beieinander gelegen. Im Viet­nam-Konflikt sei kein vernünftiges Ende gefun­den worden, der Hunger in Biafra dauere an, die Spannungen in Nahost seien unvermindert akut. Der Einmarsch in die CSSR habe die Hoffnungen auf einen Ost-West-Ausgleich zerstört. Der stell­vertretende Bürgermeister sprach ebenfalls über innenpolitische Belange und über die weltweite Währungskrise. Lobend äußerte er sich über das Verhalten der Sozialpartner in Deutschland, das mit zur Behebung der wirtschaftlichen Flaute bei­getragen habe. Frankreich sei für ihn ein ab­schreckendes Beispiel, wie abnorme Lohnsteige­rungen und radikale Maßnahmen vom ganzen Volk beglichen werden müßten. Er freue sich, daß

Eine Liederreise rund um Dachtel

Die Dachteler Sänger erfreuten unter der Leitung ihres Dirigenten Hans öfinger die Gäste

Dachtel. DerLiederkranz Dachtel hatte zu seinem Familienabend eingeladen. Schon lange vor Beginn der Veranstaltung war derRößle- Saal voll besetzt. Der Chor erfreute die Anwesen­den eingangs mit dem fröhlichen Seemannslied Tiritomba, mit dem gleichzeitig derKapitän des SchiffesLiederkranz Dachtel, Vorsitzender Otto Mohr, angekündigt wurde.

In seiner Ansprache, in der er die Sänger und besonders Bürgermeister Walz und H. Hubel herzlich begrüßte und sich für ihr Kommen be­dankte, meinte er, diesmal werde das Fest anders verlaufen. Der Chor solle am Programmablauf stärker beteiligt werden. Dirigent Hans Öfinger lud dann zusammen mit demLiebespaar Ma- riele und Gottlieb und dem Chor zu einem Spa­ziergang rund um Dachtel ein. Dazu versetzte er in Gedanken zunächst alle vom kalten Schnee- winter in den schönen Monat Mai.

Nach einer Markungskarte, die Hans Mozer als

Die Straße brach plötzlich ein

Pkw sackte ab Verkehr auf Enztalstredce mußte umgeleitet werden

Neuenbürg. Am Sonntagnachmittag gegen 16.30 Uhr fuhr ein Personenwagenfahrer, von Hö­fen kommend, in Richtung Neuenbürg. Zwischen dem Neuenbürger Südbahnhof und dem Bahn­übergang brach unter ihm die Straße ein.

Vor Wodien wurde an dieser Stelle im Zuge der Umgehungsstraße eine Wasserleitung neu verlegt, die nun gebrochen ist und das ganze auf­gefüllte Erdreich aufweichte, so daß nach dem Befahren des Pkw diese Stelle einbrach. Personen

kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. Der Autofahrer konnte nach diesem Schrecken und der Bergung seines Wagens die Fahrt fortsetzen. Die Polizei und das Stadtbauamt haben diese Stelle abgeriegelt, so daß der Verkehr wieder stark behindert ist.

Der gesamte Verkehr aus Richtung Wildbad mußte zum Teil über Dobel-Dreimarkstein, Dennach, Schwann nach Neuenbürg und zum an­deren Teil über Waldrennach, Langenbrand, Bü­chenbronn nach Pforzheim umgeleitet werden.

Orientierung gezeichnet hatte, führte Hans Öfin­ger mit lustigen Versen die Wanderung an, begin­nend auf dem Schällenberg über markante Punkte um Dachtels Höhen. Man traf auch bekannte Dachteler Persönlichkeiten: es fehlten weder der Jagdpächter H. Huböl auf dem Hochstand noch der Schäfer Hermann Schaible oder H. Stöffler mit seinem neuen Bus. Man erfuhr Hinweise auf die zukünftige Entwicklung Dachtels; das Neubau­gebiet Dachteler Berg und der Kindergartenbau wurden erwähnt. Der Chor ergänzte das Stück Dachteler Heimatkunde mit Liedern, zum Bei­spiel demDachteler Heimatlied, mit dem Lied derDachtelberg-Haussparer und demDachte­ler Weinlied, wie es sein könnte, wenn der Dach­teler Weinbergbau weitergetrieben worden wä­re. Am Ende des Spaziergangs sang der Chor das Lied der Berge, weil man doch recht oft bergauf und bergab gestiegen war.

Etwas ermüdet, aber geistig erfrischt, wurde nun so mancher von zwei Zeitungslesem aufs Korn genommen. Es spielten die Komiker des Ge­sangvereins H. Dingler und H. Sattler. Sie zogen die große Politik auf Dachtels Ebene herab. Man erfuhr einiges über den Mannsholt-Plan und wun­derte sich über den neuerdings so schlimmen Dirigismus de Gaulles.

Danach stimmten Gerda und Birgit öfinger überzeugend und sehr talentiert das Klagelied der Kulturwitwen an, die weinend zu Hause sitzen müssen, während ihre Männer in der Singstunde Kultur konsumieren und anschließend noch ande­res im Wirtshaus. Sie beschlossen jedoch, der Sa­che ein Ende zu bereiten und künftig mit ihren Männern mitzugehen. Hoffentlich zeigt diese klei­ne Werbung unter Dachtels Frauen seine Wir­kung.

Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr

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BÜRGERMEISTER NITTEL erfreuten am Ende des alten Jahres im Rathaus die Neubulacher Kinder mit demRaberle, dem Silvesterküchle. Der Neubulacher Gemeinderat, der dieRaberle aus der eigenen Tasche bezahlte, ließ einen jahrzehntealten Brauch wieder aufleben.

Aufnahme: Foto Bernsdorff

Stadtrat Bauer dankte Bürgermeister Lehmann - HotelWaldhorn heißt künftig HotelRenne

Calw.Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr wünschte Stadtrat Richard Bauer der Bevölke­rung, der Stadtverwaltung und dem Bürgermeister der Stadt Calw. Der erste stellvertretende Bürgermeister sprach diesen Wunsch in der Jahresschlußsitzung des Calwer Gemeinderats aus, über die wir bereits ausführlich berichtet haben. Er erwiderte damit die Glückwünsche des Bürger­meisters, der den Calwer Gemeinderat und die ganze Stadt mit den besten Neujahrswünschen bedacht hatte.

Sein besonderes Anliegen, betonte Stadtrat Ri­chard Bauer, sei der Dank an Bürgermeister Karl- Heinz Lehmann.Sie arbeiten mit dem vollen Einsatz Ihrer ganzen Person für das Wohl der Stadt, sagte er züm Bürgermeister, und erinnerte daran, daß sich dessen Amtseinsetzung zum drit­ten Male gejährt hat. Sein Dank gelte auch der gesamten Stadtverwaltung vom Arbeiter bis zum Beamten und der Bevölkerung. Diese Stunde sei für ihn auch Anlaß, in Dankbarkeit an die ausge­schiedenen Stadträte zu denken. So würdigte R. Bauer die seit dem 1. November 1968 nicht mehr dem Gemeinderat angehörenden ehemaligen Ratsmitglieder. Weder Qualifikation noch Disqua­lifikation bedeuteten Erfolg oder Mißerfolg bei den Wahlen, wandte sich der stellvertretende Bür­germeister gegen eine Prestigewertung der Wahl­resultate allgemein. Die Wahl sei vielmehr ein Akt der politischen Willensbildung, den man akzeptiere. Freundliche Worte fand Stadtrat R. Bauer auch für die neuen Stadträte,die wir voll in unsere Gemeinschaft aufnehmen.

Der stellvertretende Bürgermeister beschränkte sich indessen nicht auf die bei solchen Anlässen (wie beispielsweise Jahresschlußsitzungen) übli­chen Dankes- und Glückwunschadressen, sondern m->rhte eine für die Stadt Calw wichtige kommu- .'politische Aussage: Er schlug die Schaffung

eines städtischen Kulturamts in wohl ange­sichts der vielfältigen Aufgaben und der knappen Geldmittel der Stadt erst ferneren Zukunft vor. Seine Begründung: Es gelte, die Mittelpunkts­funktion der Stadt Calw auch in kultureller Hin­sicht zu festigen. Das sei ihm eine echte Sorge. Er wisse wohl um die Schwierigkeit, in der Bevöl­kerung ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaf­fen, und anerkenne die Bemühungen der Calwer Vereine und des Volksbildungswerks. Zu seinem Vorschlag gehöre auch, künftig mehr Veranstal­tungen auf der Höhe, also in den Vororten, zu halten.Ich erinnere an die große kulturelle Tra­dition der Stadt Calw, die Jahrzehnte, ja Jahr­hunderte zurückreicht. Wir müssen uns jetzt etwas Neues einfallen lassen!

Seine Zustimmung gab der Calwer Gemeinde­rat in der Jahresschlußsitzung auch dem Kaufver­trag mit Hotelier Renne, der das bisher städtische Waldhorn erworben hat die Kreisnachrichten berichteten bereits darüber. Für den Kaufvertrag haben die vom Gemeinderat vorgeschlagenen Be­dingungen Gültigkeit. Zu diesen Bedingungen gehört beispielsweise, daß dasWaldhom-Schild weiter am Haus bleibt, selbst wenn das Hotel um­benannt wird. Und der neue Besitzer hat diese Absicht, wie auch im Gemeinderat bekannt wur­de. Er wird dasWaldhorn inHotel Renne

umbenennen. Auch ein Umbau des Hotels (ge­schätzter Aufwand: 150 000 DM) ist vorgesehen. Zu den Bedingungen gehört weiter, daß das Haus nur als Hotel- und Gaststättenbetrieb geführt wird.

Keine Entscheidung gab es noch über die künf­tige Form der Bekanntmachungen. Stadtamtmann Hag hatte zuvor juristische Auflagen vorgetragen und Vorschläge gemacht. Eines war in der Jahres­schlußsitzung deutlich erkennbar: Auch künftig wird es in Calw kein eigenes städtisches Mittei­lungsblatt geben. Die bisherige Regelung, amt­liche Bekanntmachungen auch künftig in der Ta­geszeitung zu tätigen, wird sicher beibehalten, diese Absicht war ebenfalls zu erkennen. Offen blieb nur die Frage, wie man es bei langen Be­kanntmachungen künftig machen wird. Der Ver­waltungsausschuß des Gemeinderats wird sich mit dieser Angelegenheit befassen und im Gesamt­kollegium dann Stellung nehmen.

Zu Beginn der Sitzung machte Bürgermeister Lehmann einige Bekanntgaben: Das Haus Leder­straße 37 ist in den Besitz der Stadt Calw über­gegangen geerbt, laut Testament. Die Radar­kontrollen in der Stuttgarter Straße brachten keine Flut von gravierenden Geschwindigkeits­überschreitungen. Ludwig Barth, ehemaliger Cal­wer Stadtrat, schickte zum Neujahr Glückwünsche, ebenso Stadtrat Dr. Hans Bauer und Studiendi­rektor Siegfried Kappler. Der Bürgermeister kün­digte die Konstituierung eines Aktionsausschusses der Stadt für die AktionNr. Sicher an. Eine nichtöffentliche Sitzung schloß sich an.