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Seite 4 — Nr. 252
Nayolder Tagblatt »Der Gesellschafter-
Dienstag, 28. Oktober 183V
Einbruch. In Baden-Baden brachen mehrere Täter nachts in eine Automobilgarage in der Lichtensteiner Straße ein, entwendeten daraus einen fabrikneuen „Wanderer" und fuhren, nachdem sie getankt hatten und auch noch die Kasse mit 150 Mark mitgenommen hatten, davon. Außerdem fielen den D'-eben eine Brieftasche mit 700 Mark Inhalt in die Hände.
^ Sclbstrichiung eines Spionen. Der Postassistent Christian Schulz in Berlin war am 7. Juni d. I. wegen Spionage für Frankreich verhaftet worden. Schulz hat sich nun im Untersuchungsgefängnis erhängt.
Die Schiebungen im Marincfperrdepok. In dem Prozeß wegen der Schiebungen im Marinesperrdepot Kiel-Dietrichs» dorf wurden von den 14 Angeklagten, früheren Angestellten und Arbeitern des Depots und Kieler Kaufleuten, 13 zu Ge- fängnisstrafen von 3 Wochen bis zu 10 Monaten verurteilt, ein Angeklagter wurde freigesprochen. Bis auf zwei früher« Buchführer des Depots, die als Hauptschuldige angesehen wurden, ist sämtlichen Angeklagten Strafaufschub zugebil- ligt worden.
Mord in der Kirche. In dem pommerellschen (polnischen) Städtchen Löbau würde in der Pfarrkirche am Hellen Tag ein« aus Bromberg zu Besuch weilende Fr/m Kowalski beim Gebet von einem noch unbekannten Mörder durch einen Messerstich in den Kopf getötet. Der Mörder ist entkommen. Di« Kirche wurde geschlossen.
Handel und Verkehr
Schweinepreise. Valingen: MIlchschweme 14—20. — Vrsig- heim: Milchschweine IS—20, Läufer 41—52. — Crailsheim: Läufer 35—15-Milchschweine 15—27. — ölshosen: Milchschweine 16 bis 28. — künzelsau: Milchschweine 13—27. — Oehriogen: Milch- schweine 18—27. — Rottweil: Milchschweine 13—22. — Ulm: Milchschweine 18—28. — Vaihingen a. E.: Milchschweine 17—30, Läufer 50 Mk. — Güglingen: Milchschweine 12—25, Läufer 34 bis 60 — Heilbronn: Milcstchweine 18—25, Läufer 40—45. — Rosenfeld: Müchschweine 16—21. — Ravensburg: Ferkel 13—18, Läufer 30—40. — Saulgau: Ferkel 20—24, Läufer 53 Mark.
Iruchlpreise. Balingen: Weizen 14, Haber 8. — Erolzheim: Kernen ^3, Dinkel 8.50—9, Weizen 11.50, Haber 6.80—7.50. — Giengen a. Br.: Gerste 9.20—9.60, Haber 7—7.20, Weizen 12.20 bis 12.50. — Tübingen: Dinkel 12—13, Haber 8, Weizen 14—15. Lllwangen: Weizen 12.50, Haber 7.20. — Ravensburg: Besen 9.60 bis 10.20, Weizen 12.90—13.50, Roggen 9.25—9.40, Sommergerste: 10.50—11, Haber alt 8.90—9.40, neu 7.60—8.50, S-aat- weizen 15. — Saulgau: Weizen 12—12.50, Roggen 8—9, Gerste
9—8.50, Futtergerste 8. — Ulm: Weizen 12.50—12.80, Roggen 7.80—8.50, Gerste 9.30—9.60, Haber 6.30—7.30 Mark.
Ravensburg, 27. Oktober. Pferdemarkt. Zufuhr ungefähr 8g Stück. Preis für gute Tiere 1200—1500, mittlere 600—800, geringe 200—400 Mark.
Sulzer Schasmarkk. Zufuhr: 360 Hämmel, 239 Mutterschafe. 628 Läinmer. Preise für Hämmel 90—100, Mutterschafe 80—90, Lämmer 63—75 Mk. pro Paar.
I Schwelnezwischenzählung am 1. September. Bei der Schweine- zwischrnzählung 2m 1. September 1930 wurden in Württemberg» lt. Mitteilungen des Württ. Stat. Landesamts an Haushaltungen, die Schweine besitzen, ermittelt 174 964 gegen 148 366 am 2. Sept. 1929 und 154 257 am 1. März 1930. Die Ermittlung der im vergangenen Vierteljahr vorgenommenen, nicht beschaupflichtigen Hausschlachtungen ergab folgende Ziffern: 1. Dezember 1928 bis 28. Februar 1930 82 474, 1. März 1930 bis 31. Mai 1930 56 881 1. Juni 1930 bis 31. August 1930 7891.
Die würil. Hopsenernle im Jahr 1930. Nach einer vorläufigen Schätzung in den eigentlichen 77 Hopfengemeinden des Lands betrug der Gesamtertrag an Hopfen in diesen Gemeinden 16 012 Zentner oder 12,2 Ztr. auf 1 Hektar gegen 17,6 Zentner im Jahr«
1929 und 11,4 Zehner im Mittel der zehn Vorjahre 1920—29. Dir 1930er Hopfenernte hat nach der Güte diejenige des Vorjahrs nicht erreicht, darf aber immerhin als befriedigend bezeichnet werden. Rechnet man auch die nicht eigentlichen Hopfengemeinden, in denen weniger als 5. Hektar mit Hopfen angebaut sind, hinzu, so ergibt sich ein Gesamtertrag von 17 914 Ztr. gegen 30 864 Ztr. im Jahre 1929. Die Hopfenpreise waren etwas besser als im Vorjahr, blieben aber hinter den Preisen in den Jahren 1928/1924 beträchtlich zurück. Während, in diesen fünf Jahren der Landesdurchschnitts» preis für einen Zentner etwa wie folgt angenommen werden kann: 1928 183 Mark, 1927 151 Mars, 1926 492 Mark, 1925 453 Mark, 1924 242 Mark, gestalteten sich Heuer die Preise wie folgt: Tett- nanger Frühhopfen 75—130, Tettnanger Späthopfen 60—90 Mk., Hopfen aus den sonstigen Erzeugungsgebieten (Späthopfen) zumeist in den Grenzen von 50—75 Mark-
Der Lrnleerkrag ln Spakkarkoffeln, Zucker- und Futterrüben.
Eine Vorschätzung des Ernteertrags in Spätkartoffeln, Zucker- und Futterrüben hatte folgendes Ergebnis: Spätkartoffeln von 1 Hektar 215,8 Ztr. gegen 256,6 im Jahr 1929 und 193,6 im Mittel 1920/29, Zuckerrüben 518,6 gegen 587,4 bzw. 506,4, Runkelrüben 552,6 gegen 609,8 bzw. 554,2. Demnach stehen den Erträge des Jahrs
1930 hinter denen des Jahrs 1929 zurück, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß das Jahr 1K29 in diesen drei Früchten einen sehr guten Ertrag, in Kartoffeln geradezu eine Rekordernte geliefert hat. Die Gesamterträge waren nach der Vorschätzung in Epätkartoffeln 16 914 352 (im Vorjahr 21 627156), in Zuckerrüben 5 248 434 (5 215 640), in Runkelrüben 18 606 820 (20 253 480).
Gestorbene: Luise Vögele, Calw. — Jakob Dürr, Landwirt und Eemeinderat, 61 Jahre alt, Sim- mozheim. — Jokobine Steeb, geb. Frey, 60 Jahre, Simmersfeld.
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Neues Stuttgarter Kochbuch von Friederike Luise Löffler. 38. neu durchgesehene und vermehrte Auflage, bearbeitet von Johanna Polzing. Mit Abbildungen. 428 Seiten. In Leinen gebunden 5.50 „tt. Verlag von I. F. Steinkopf, Stuttgart.
Wer kennt sie nicht im Schwabenland, die altbekannte und altbewährte „Löfflerin". Vor mehr als hundert Jahren erschien sie zum erstenmal, als erstes schwäbisches Kochbuch, herausgegeben von der „Landschaftsköchin" Friedr. Luise Löffler, und hat seitdem einer großen Schar von schwäbischen Hausfrauen als Ratgeber und Helfer in Kllchenfragen gedient. Staunenswert ist die große Zahl der Kochrezepte, die in dieser neuen 38. Auflage auf 1778 angewachsen ist. Die verschiedensten Verhältnisse vom einfachsten Tisch bis zur feinsten Gesellschaft sind bedacht. Dem Einmachen von Obst und Gemüse, sowie der Krankenkost ist Aufmerksamkeit geschenkt, auch hauswirtschaftliche Belehrungen fehlen nicht — kurz, wir haben hier einen Leitfaden der gesamten Küchenwirtschaft. Die Aufgabe der Neubearbeitung ist von Johanna Pölzing trefflich < gelöst worden. Sie hat es verstanden, Altes und Neues in der richtigen Weise zu verbinden. Die neue Auflage enthält z. V. 80 Rohkostrezepte und eine Anzahl neuer Speisefolgen. So ist das Werk geeignet, aufs neue den Ruhm schwäbischer Hausfrauentüchtigkeit weit über die schwarz-roten Erenzpfähle hinauszutragen.
Auf alle in obiger Spalte angegebenen Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung von E. W. Zaiser Nagold, Bestellungen entgegen.
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Die Depression im Norden beeinflußt noch die Wetterlage. Für Mittwoch und Donnerstag ist immer noch unbeständiges Wetter zu erwarten.
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Mindersbach. 27. Okt. 1930.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme während der Krankheit und beim Hinscheiden meiner lieben Frau, unserer guten Mutier, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante
Katharina Weltz
geb. Rockenbauch
für die vielen Kranzspenden, die zahlreiche Leichenbegleitung und für den erhebenden Gesang des Sängerkranzes Mindersbach danken wir herzlichst.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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mit den Abfahrtszeiten von Nagold, den Aulo- verbindungen nach Baisingen—Ergenzmgen, Haiterbach, Herrenberg, Oeschelbronn—Tübingen, Walddorf—Pfalzgraienweiler usw-, den Postbotengängen, dem Post-, Telegraphen- und Fernsprech-Dienst in übersichtlicher Anordnung, sind zu haben in der
Geschäftsstelle des „Gesellschafters".
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od. allerhöchste Provtfion erhält jeder, der de» Vertrieb meiner AabrNate an Private Ader« nimm». Branchek-llntniste nicht erfvrderl. Retchsvaient anaem.
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wird am Mittwoch, den 29. Oktober 1930, nachmittags von 2 bis 4 Ahr im Spitalholzgarten abgegeben. StSdt. Forstverwaltung Gebrauchte, guterhaltene
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Nr. 253
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Wie bereits gemeldet, hc im Untersuchungsgefängnis Verbrechen beteiligt, das eir der polnischen Spionage ir nifches Spionagebüro in De versuchte in den Besitz der Reichswehrmmislerium in divifion in Frankfurt a. d. den. Di« Polen bestachen Schulz aus Köpenick, unk den schmählichen Handel eir zeit verhaftet und hat unter ftändnts abgelegt.
Wichtige Geheimschriften sterium nicht durch die Po! zierskuriere befördert. Jmir len von einigem Wert. Aus tun, gewisse Stempel des Hand zu bekommen und sich einzelnen deutschen Truppei
Die Post, die von Berl und nach Polen geht, wird r zug sortiert. Einer dieser 2 vorigen Jahrs hatte er nach kennengelernt, der sich mit i verleitet«, ihm die Post ar . Reichswehrministerium uni ^ Frankfurt gewechselt wurde wohl er ein recht gutes Dien und händigte dem Mitglied in Bentfchen die Briefe aus, furt bestimmt waren. In Polen in einer Villa ein m gerüstetes Büro, in dem di hier aus geht der Kurievdiei die deutschen Briefe phokogr der geschlossen.
Bei der 1. Kavalleriedu auf, daß die Berliner Brief« und man vermutete, daß l Nach Verständigung mit dc den nun Briefe zu einer ; aufgeliefert und durch best Frankfurt wurde auf die ! düngen normal eintrafen o schnell feststellen, daß Vers Tag eintraten, und nun be Postwagen sehr sorgfältig, zwischen schon gehört hatte! nung sei, beobachteten sich c gestellt werden, daß Schulz in Bentfchen mehrmals in dem Mann zusammen ins §
. stimmten Zimmer die Uebe
Rom. 28. Okt. Am ne auf Rom (27. Oktober) h Venezia vor den Vorstand verbände ganz Italiens ei Italien bestehe Kriegszustl morgen könne er militari feinen Reden in Florenz i lerischen Europa, das in E überall zum Krieg rüste, di Man habe den Sinn seine den Krieg erklären wollte Faszismus der Krieg angc Losung: „Schlagt die Faszi Kriegshandlung? Der Fafz gehende Welt» die jedoch n bundener Interessen sei. N«
^ die Vorbereitungen des r
1 Grenzen Italiens vorbereik
das italienische Volk wachzi werde in dem Matz rüsten rüsten, wenn alle ab»üste . werden sie schöner sein als
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Das fafzislische Verlangen, oder aufzuheben, diene dem nicht dem Krieg. Die Beha
! sich, sei geradezu sinnlos.
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!en geschaffen haben unL-sü wollen, nämlich Bewaffnete ? wollen, daß diese Komödie n
^ Italien die einzige junge N
i ten Europa stin. Wenn Eni