Seite 4 — Nr. 247
Nngolker Tagblntt »Der Gesellschafter'
Handel und Verkehr
Roggenverwerkung in der Vrennerek
Den Brennereiverbänden in Bayern. Württemberg und Baden, deren Brennrecht bisher nicht für die Kornverarbeitung galt, ist ausnahmsweise für das Betriebssahr 1930/31 die Verarbeitung von Roggen ohne brennrechtliche Nachteile vom Reichsfinanzministerium genehmigt werden, soweit in einem der letzten fünf Betriebsjahre in diesen Brennereien Mais verarbeitet wurde. Der in diesen Brennereien nunmehr hergestellte Roggenbranntwein ist an die Reichsspritmonopolverwaltung abzuliefern. — Durch die öffentliche Bewirtschaftung des Maises (Reichsmaismonopol) ist eine Verteuerung des Maises eingetreten, die das Brennen von Mais unlohnend machte.
Senkung der Verkehrssteuern. Dem Reichsrat und dem Steuerausschuß des Reichstags ist der Entwurf einer Verordnung zur Senkung der Verkehrssteuern vorgelegt worden. Die Verordnung soll rückwirkend vom 1. Oktober in Kraft gesetzt werden. Die Reichsregierung schlägt eine Senkung der Verkehrssteuern derart vor, daß der Satz der Gesellschafts st euer allgemein 2 v. H., bei Vollfusionen, Umwandlungen und Sanierungen 1 v. H., die Grunderwerbsteuer bei Einbringung von Grundstücken im Betrieb 2 v. H. betragen und die Wertzuwachssteuer in solchen Fällen wegfallen soll. Di« Wertpapiersteuer soll künftig, gleichviel, ob es sich um Inland- oder Auslandanleihen handelt, einheitlich 1 v. H. betragen.
Die Mißachtung des Pfennigs. Untersuchungen über den Kleingeldumlauf haben ergeben, daß man in Deutschland im Gegensatz z. B. zu Oesterreich vielfach nicht mehr mit den Pfennigen rechnet. Die Qualitätsansprüche an die Waren sind ungeheuer gesteigert. 1913 waren 20 Millionen Reichsmark Kupfergeld im Umlauf, im Jahr 1929 nur 8,5 Millionen, was einem Sinken des Bedarfs an Kleingeld um 76 Prozent entspricht. Im Einzelgeschäft hat die Kundschaft praktisch auf Preisdifferenzen von 1 bis 4 Pfennigen verzichtet. Mit den Fünfpfennigstücken liegt es ähnlich. Im Jahr 1913 liefen 30 Millionen Stück um, 1929 nur 26,5 Millionen, bei einem um 64 Prozent gesteigerten Umsatz. Die Ursache liegt in verminderten Zukunftssorgen weiter Bevölkerungskreise und einer mit der Befürchtung einer neuen Jnslalion zusammenhängenden Minderung des Sparbetriebs. (Aus: Werksleiter Nov. 1930.)
Psorzheimer Schlachlviehmackl, 21. Okt. Auftrieb: 6 Ochsen, 11 Kühe, 51 Rinder. 27 Farren, 17 Kälber, 436 Schweine. Preise: Ochsen a 54—57, b 50—53, Farren a 53, b und c 51—49, Kühe a 45, b und c 41—24, Rinder a 57—60, b 52—55, Kälber b 74—78, r 65—72, Schweine b 60—62. c und d 60—63 ./(. Marktoerlauf: schleppend.
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Stuklgarker Schlachlviehmarkl, 21. Okt. Dem heutigen Markt tm Stuttgarter Vieh- und Schlachthof warn zugetrieben: 31 Ochsen, 31 Bullen, 300 Jungbullen, 350 Jungrinder, 134 Kühe, 757 Kälber, 1734 Schweine. Davon blieben unverkauft: 5 Ochsen, 5 Iungbullen, 35 Jungrinder, 4 Kühe. Verlauf des Marktes: Großvieh mäßig
Ochsen:
ausgemästet
vollfleilchig
fleischig
Bullen:
ausgemästet
vollfleischig
fleisch«
Iungrinder:
auszemästet
vollfleischig fleischig gering genährt
Kühe:
ausgemästet
2l. 10.
16. 10.
54-58
47-52
—
50-51
49-50
46-48
45-47
58-60
56-58
51—55
50-54
47-49
46-48
40-45
30-37
—
Rühe;
fleischig ^ .
gering genährt Kälber:
feinste Mast- und besteSaagkälbe: mittl. Mast- und gute Saugkälber geringe Kälber
Schwein« über 800 Md. 240-3«) Pfd- 200-240 Pfd. 160—200 Pfd. 120—160 Pfd. unter 120 Pfd.
21 . 10 . 23-29 18-22
75—78
65-78
56-63
60-62
61-62
61—62
59-61
55-58
55—58
16. 10.
71—75
61-68
66-58
57-58
57-58
56-57
54-65
54-55
Stuttgarter Sarkosselgrohmarkt auf dem Leonhardsplatz, 21. Okt. Zufuhr 300 Ztr., Preis 3.20—3.70 ^ für 1 Ztr.
Stuttgarter Ailderkrautmarkt aus dem Leonhardsplatz, 21. Okt. Zufuhr 50 Ztr., Preis 2.50 für 1 Ztr.
Stuttgarter Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz, 21. Oktober. Zufuhr 200 Ztr-, Preis 15 ./( für 1 Ztr.
Mostobstmarkt aus dem Nordbahnhos. Seit 16. Oktober sind 82 Wagen neu zugeführt und zwar aus Preußen 16, Bayern 2, Oesterreich 17, Schweiz 3, Tschechoslowakei 1, Südslawien 15, Italien 21, Frankreich 1, Belgien 1, Litauen 2, Livland 2. Nach auswärts sind 39 Wagen abgegangsn. Preis heute wagenweise für 10 000 Kg. Aepfel von 2000—2800 RM„ deutsche Birnen 1950 RM.: im Klein- verkaus Aepfel 14—14-60 RM. für 50 Kg.
Herbst Nachrichten
Bei der Versteigerung der Weingärtnergenossenschaft Cannstatt wurden für Bütte Zuckerls und Mühlhäuser Berg 95—100 be
zahlt, für Steinhalden 85 für Wolfersberg 80 ^(. An der städt. Kelter wurden kleinere Verkäufe zu 270—280 abgeschlossen. — In Stockheim wurde bei großer Nachfrage alles verkauft zu 200 ^ pro Eimer. — In Ileipperg wurde der Wein bei steigenden Preisen bis 180 restlos verkauft. — Am Donners-
Mittwoch, 22. Oktober 193V
tag, 23! Oktober versteigert die Schkoßgutsverwaltung Lichtenberg. Post Oberstenfeld im Bottwartal, in Oberstenfeld Weine folgender Sorten: Riesling, Trollinger, rot- und weiß-gemischt.
24 Pfennig ein Liter Porkugiesermost. Man zahlte Ende Sept. in der Unterhckardt (Pfalz) für gekelterten Most 250 und 240 RM. für je 1090 Liter, zum Teil wurde noch wesentlich billiger verkauft, um den großen Ertrag der Portugieserreben, der auf 22 000 bis 24 000 Fuder, also auf über eine Viertelmillion Hektoliter geschätzt wird unterzubringen.
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Besihwechsel. Bei der Zwangsvollstreckung ging das Wohnhaus des Holzhändlers Josef O-sterle in Cllwangen mit Nebengebäulichkeiten und etwa 60 Ar Gemüse- und Vaumgartenland im Mittrlhoffeld in den Besitz der Oberamtssparkasse Ellwanaen über- Der Kaufpreis beträgt 32 000 RM.
Schiffs-Nachrichten.
Dampfer „Newyork" der Hamburg-Amerika-Linie auf dem sich Fräulein Mina Besch, Nagold und Fräulein Käthe Lambart, Effringen befanden, ist am 18. Oktober 7.30 Uhr wohlbehalten in Newyork eingetroffen.
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Wetter
Der Einfluß der nordwestlichen Depression hat sich nach dem Festland hin ausgedehnt. Im Osten liegt noch Hochdruck- Für Donnerstag und Freitag ist mehrfach bedecktes, auch zu vereinzelten Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Gestorbene: Michael Kober, Altburg — Adolf Mattes, Lehrer, Bönnigheim-C a l w. —
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite» einschließlich her Beilage Haus», Garten und Landwirtschaft.
2A. Nagvld. j
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In der Ortsstraße — vom Ortseingang an der Wildbergerstraße bis zum Rathaus — werden Bau- arbeiten vorgenommcn, weshalb die Straße 5 bis 6 Wochen lang für den Durchgangsverkehr gesperrt werden muß. 12 io
Umleitung erfolgt über die alte Schön- bronner Stratze.
Den 2l. Oktober 1930.
Schuliheitzenamt: Reinhardt.
Vergebung m Bambeite«
Zum Anbau an das Erholungsheim Haus Saron in Wildberg sind nachstehende Arbeiten im Akkord zu vergeben:
Grab-, Beton-, Maurer-, Zimmer-, Flaschner-, Dachdecker-, Schmied- und Montierungsarbeiten sowie die Lieferung der Kunststeine.
Unterlagen liegen im Haus Saron in Wildberg und auf meinem Büro in Stuttgart zur Einsicht aus.
Angebote sollten bis spätestens Samstag, den 2S. Oktober, mittags 12 Uhr, auf meinem Büro in Stuttgart eingereicht sein.
Ernst Starrer, Architekt, Stuttgart, Obere Paulusstr. 56 1206 S-A. 61 697.
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Nr. 248
Aachen. 22. Oktober. Grube Anna 2 wird wer
Die Explosion erfolgte 7.29 Uhr auf der dritten Erde liegt und in der si 1000 Kg. Dynamit befand in 460 Meter Tiefe, aus i borgen wurden. Die Bk drei Schichten verteilt, du gens ausgefahren.
Im Augenblick der E) eine Sitzung im Vermal liegen tot unter den Trü von 600—700 Meter w räume, Waschhäuser u-sw. bauten sind eingestürzt. ! geschlossenen Bergleuten k aufrechterhalten werden. Revier 10 brenne. Strecke Stolberg — Herzo und Mariengrube aus üb den. Der Verkehr muhte werden.
Die Gewalt der Schlo ist daraus ersichtlich, daß Herd der Explosion ein gangsstollen zum Eingan Schädel und gebrochener 360 Meter aus dem Sch meter-dicken Mauern der < beitersiedlung in der Umg ster mehr, die Dächer der
Außer den in der E Betriebsführer des Schack findet, sind auch viele Tw amten und Angestellten z amten grub in den Trän Arbeitern und Feuerwehr Helmern nach der Leiche s
Als der erste Schlag d darf herum erzittern ma leute mit ihren Familien es in den Straßen durch i vielleicht noch mehr Tote baren Nachbarschaft wur druck aus den Betten geh setzen. Dreimal zuckte ai Stichflamme, und dann p hohe Gerüst des Förderten gebäude in Qualm, Rauck war wie ein gewaltiges aus der Nachtschicht gerad schaute zu dem Unglückssft Erschütterung, sagte: Es r feuer vor Arras, die Ries Granate in ein Pulvermc liche Stichflamme der Ei langem Niederprasseln un und der Mauern der Ve die Sirenen auf in allen der Alarmruf durch das T so pflanzte sich die Schi Mund. Schreiende, entsetz füllten sich mit halb angezi umher, man weiß nicht w los- Eine dichte gelbe Qi und um die Stapelhaufer weht sie davon, gleich wi<
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Die Bergwerksverwal Schacht schlagende Wetter mit verbundene, blitzartig düng des Sprengstofflag! Rettungsmannschaften me unten herauf gewesen sein im Schachtgerüst oder in vor sich gegangen sein, so Zerstörung an der Obers! Explosion mühte sich auf e !o weit verpufft haben, dc zerissen worden wäre. D< -aschende Meldung übere ist 0 f fl a g e r aus der dritt zweiten Sohle (256 Meter vor dem Unglück waren n mit in die Grube eingesah
Bon einigen Bergleut gesprochen, daß die erste legenen Teil ereignet habe Anschlag. Die Aachener suchuna nach dieser Ricktr