Leite 2 — Nr. 237
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Freitag, 10. Oktober 1939
Setzlingen OA. Rottweil. 9. 0kt. Vermißt wird der etwa 70 I. a. von Schwenningen gebürtige und hier wohnhafte ledige Friedrich Müller seit 14 Tagen. Es liegt die Vermutung nahe, daß er sich ein Leid angetan hat.
Göppingen, 9. Okt- Einem Betrug zum Opfer gefallen. Der Inhaberin eines hiesigen Kolonialwarengeschäftes wurde vor einigen Tagen von einem unbekannten Burschen ein Paket für «inen Nachbarn gegen den Betrag von 16,50 Mark abgegeben. Wie sich nachher herausftellte, enthielt das Paket eine wertlose Anodenbatterie. Der Betrüger wurde in der Person eines hiesigen 25 I. a. Hilfsarbeiters ermittelt.
Alm, 9. Okt. Eine Zeppelinlandung in Ulm? Die Fliegervereinigung Ulm-Neu-Ulm trägt sich mit dem Gedanken, zusammen mit der Fliegervereinigung Illertissen das Luftschiff „Graf Zeppelin" zu einer Fahrt mit Zwischenlandung in Ulm zu chartern: die Landung sollte bei Schwaighofen bei Neu-Ulm erfolgen.
Oehringen, 9. Oktober. Ueberschwemmungen. Trotz Ohrnkorrektion kam es gestern zu Ueberschwemmungen. Rasch hatten sich bei der Brückenmühle in der Ledergasse und Altstadt Seen gebildet, und die Fluten drangen in die anliegenden Häuser und Ställe ein. Der Pegel bei der Altstadtbrücke zeigte als höchsten Stand etwas über zwei Meter; die normale Wassertiefe ist dort sonst etwa 20 Zentimeter. Ueber die Herrenwiesen ergossen sich die Fluten in breitem Strom; Bretter Balken, Kisten, Füßchen und sonstiges Strandgut mitführend.
Die Charitastagunq
Rvklweil, 9. Okt. Nach dreitägiger Dauer ging gestern der 4. Charitastag mit seinen Verhandlungen zu Ende. Im Rahmen des gesamten Programms sind zunächst die Tagung des Kcth. Mädchenschutzoereins der Diözese Rottenburg und die Sitzung des Verwaltungsrats der Vinzenz-Vereine zu erwähnen. Die Tagung des Landesverbands der kath. Kinderhorte erhielt sein Gepräge durch eine Ansprache grundsätzlicher Art des Bischofs Dr. Sproll. Er behandelte die Vorschulerziehung auf Grund des päpstlichen Rundschreibens über die Kindeserziehung. Weiter sind an Fachabteilungen zu nennen die Versammlung des Josef-Vereins zur Linderung besonderer Notstände auf dem Land, die Versammlung des Rettungsvereins zum guten Hirten, die Landesversammlung der Elisabethen-Vereine, sowie die Landesversammlung der kath. Erziehungsanstalten. Im Mittelpunkt der ordentlichen Mitgliederversammlung des Chari- tasverdandes stand das Referat des Charitasdirektors Dr. Straubinger über die Arbeit der letzten zwei Jahre. Das Hauptreferat hielt Direktor v, Mann aus Freiburg über den Familiengedanken als Standpunkt der Kindsrund Jugendfürsorge. Der Redner nahm Stellung gegen die Ausschaltung der Eltern in der Kindeserziehung und verlangte mehr persönlichen Dienst am familienlosen Kind.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 10. Oktober 1930.
Gut wird man, oder wenigstens besser, wenn man der Natur ins reine Auge steht und hat man dann noch ein Kirchlein, wo man betet, dann fühlt man, daß man auch ein Kind Gottes ist.
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Das Volkslied — der Schutzgeist des Volkes
Bischof Keppler schreibt in seinem „Mehr Freude" vom Volkslied:
„Wie aus den Tiefen des Volkslebens entquillt, so wirkt es auf dessen Innenleben zurück mit elementarer Kraft, hinreißend, erschütternd, erlösend, erhebend, tröstend und erfreuend. Es ist durchwirkt von einem gesunden Optimismus,- selbst wo Schwermut und Wehmut ver
waltet, geht das Streben doch dahin, die trüben Seiten des Menschenlebens dichterisch zu verklären und die Mißklänge des Daseins in Wohlklang aufzulösen. Es hat einen kräftigen religiösen Einschlag und ist durchwoben mit starken Fäden eines reinen und gesunden sittlichen Empfindens. Eottesglaube und Eottvertrauen, Arbeitsfreude, Heimatliebe und Heimweh, Mutterliebe, Familiensinn, Brautliebe geben voll und weich die Erundtöne an; dazwischen lacht der Humor und taufrische Heiterkeit!"
Vom Rathaus
Gemeinderatssitzung am 8. Oktober 1S3V.
Anwesend: Der Vorsitzende, Stadtschultheiß Maier, und l l Gemeinderäte.
Abwesend: Die Gemeinderäte Raas, Schraeder, Braun, Häußler und Bernhardt entschuldigt.
Berkehrssachen: Die Firma Benz L Koch teilt mit, ^aß sie ihre Autolinie Nagold-Mötzingen-Bondorf-Seebronn aufgegeben habe, nachdem die Linie Nag old-Tü- oingen genehmigt sei. Dieselbe Firma möchte an der Haltestelle für ihre Autobusse auf dem Voistadiplatz eine schöne Haltestellensäule mit Richtungsschildern, die Nachts beleuchtet ist, anbringen. Gegen eine solche Säule ist nichts ein- Mwenden, wenn sie an einem Platze ausgestellt wird, wo sie den Verkehr nicht stört. Dagegen kann sich die Stadt an der Beleuchtung nicht beteiligen, da es sich eben um eine Reklametafel handelt. — Im Interesse einer einheitlichen Behandlung der Fahrplanwünsche für den Fahrplan l 930/3 1 möchte die Handelskammer schon jetzt die Wünsche für den nächstjährigen Fahrplan. Im allgemeinen ist man zufrieden, wenn im nächsten Jahr wieder der diesjährige Sommerfahrplan gilt. Wenn von Seiten des reisenden Publikums noch andere Verbesserungen vorgeschlagen werden wollen, ist das Stadtschult- heißenamt zu deren sofortigen Entgegennahme bereit.
Arbeitsamtssachen: Zunächst wird der endgültige Mietvertrag mit dem Arbeitsamt über die Ueberlassung der Räume im früheren Rößle genehmigt. Ebenso die Abrechnung über sie besonderen Einbaukoslen. Die durch den Wegzug srer gewordene Wohnung der Witwe Knödel wird auf dessen Ansuchen bem Arbeitsamt überlassen gegen einen noch zu vereinbarenden Mietzins. Ueber die Kosten der Instandsetzung der Räume ist eine besondere Vereinbarung geschlossen worden, die einen Bestandteil des Mietvertrags bildet.
Sonstiges: Ein Vertrag mit Löwenwirt Günthner in Simmersfeld über die Abgabe von Dekorationsreisig aus den Schlägen und Durchforstungen des Stadlwalds wird genehmigt. — Ebenso der Kauf eines 13 Monate alten Zuchrfarrens n-Plochingen zum Rreis von 1000 ZF. — Anerkannt wird ferner eine Abmachung mit der Reichsbahn über dre Einlegung einer Wasserleitung in Bahneigentum vom Bahnhof vis zur Emmingerstiaße (Verbindung der Hochdruckleitung mit der Niederdruckleitung in der Emmingerstraße). — Die Bürgschaft für einige Jnstandsetzungsdarlehen wird übernommen >mv der Kaufvertrag mit Christian Friedrich Hörmann, Pflasterer über die Abtretung oon ca. 280 qm Fläche vom allen Flußkanal genehmigt. — Die Bewohner der Bahnhosstraße und oes Vorstadtplatzes wenden sich in einer Eingabe gegen den Gemeinderatsbeschluß über die Freimachung dieser beiden Straßenkörper von Marktstäuden und schlagen eine Regelung vor, nach der die Umleitung durch die Neue- und Leonhardstraße an Marktlagen erfolgen soll, sie bitten aus geschäftlichen Grün-
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den UM Belastung der Marklstände in der Bahnhofstraße und dem Vorstadtplatz. Dieser Vorschlag würde aber eine befriedigende Verkehrsregelung wieder nicht bringen, weil vor allem der Vorstadtplatz nicht frei wäre und der Gemeinderat kann sich wegen der Verantwortung für einen geordneten Verkehr nicht entschließen, seinen Beschluß zu ändern. Es handelt sich ja dabei übrigens um einen Versuch, der in einem Jahr je nach dem Ausfall der Erfahrungen wieder geändert werden kann. Es ist klar, daß dieser Versuch nur im verkehrspolizeilichen Interesse gemacht wird und es kann davon keine Rede sein, daß etwa Interessenten in der Marktstraße den Markt in dieser Straße zusammensassen wollen, im Gegenteil. — Kenntnis genommen wird noch von dem Kassenbericht der Stadtpflege für den Monat September.
In nichtöffentlicher Sitzung wurden einige weitere Gegenstände behandelt, worüber später berichtet werden wird.
Voraus ging eine Sitzung der Ortsfürsorgedehörde, in welcher 4 Fürsorgefälle behandelt wurden.
Konzert der Kuban-Kosaken
Heute, Freitag abend, findet im Löwensaal das mit größter Spannung erwartete Konzert des berühmten Kuban-Kosaken-Chors statt, von dessen Erfolgen gerade in der letzten Zeit in allen musikliebenden Kreisen viel gesprochen worden ist. Außerordentlich gute Pressestimmen eilen ihm voraus, und man weiß, welch stürmischer Beifall und welch jubelnde Begeisterung immer um den Chor sind.
Wer um ein frohes und künstlerisches, wertvolles Erlebnis reicher werden möchte, der wird das heutige Konzert dieser russ. Gäste bestimmt besuchen. Karten sind im Vorverkauf in der Buchhandlung Zaiser und an der Abendkasse erhältlich.
Calw, 9. Okt. Das Fabeln. Am Abend oes gestrigen Kirchweihmarkttages hat altem Herkommen gemäß die Calwer Jugend wiederum gefackelr. Erlitt der Brauch durch das cegenschwere Herbstwetter auck Heuer wieder Einbuße, so war sie Jugend doch mit voller Begeisterung bei der Sache und fackelte nacb bestem Vermögen. — Taschendiebe. In kurzen Zeitabständen meldeten sich drei auswärtige Marktbesucher auf der Polizeiwache und teilten mit, daß sie ihre Brieftaschen öezw. Geldbeutel verloren hätten. Aus der Häufigkeit der Fälle und den vorliegenden Umständen muß aber geschlossen werden, saß aller Wahrscheinlichkeit nach Taschendiebe an der Arbeit waren, denen auf diese Weise erhebliche Geldbeträge in die Hände gefallen sind.
Birkenfeld, 9. Okt. Freche Einbrecher machen g-genwärtig den Ort unsicher. So wurde in letzter Zeit in einer hiesigen Bäckerei und in einer Wirtschaft Angebrochen. In der Bäckerei fiel aber den Dieben nur ein kleiner Geldbetrag und in der Wirtschaft Lebensmittel in die Hände. Man würde leicht aufatmen, wenn man den Dieben bald auf die Spur kommen würde. Allem Anschein nach wurden die Diebstähle der letzten Jahre von ein und derselben ortskundigen Gesellschaft verübt.
Horb. 9. Okt. Flugzeugnotlandung. Gestern nachmittag mußte auf den Gefilden von Rohrdorf OA. Horb ein Passagierflugzeug der Westfälischen Lufthansa eine Notlandung vornehmen. Das Flugzeug, das in Böblingen aufgestiegen war und nach Zürich wollte, hatte nur den Piloten, Bordmonteur und den Funker an Bord. Des stürmischen Herbstwetters wegen beförderte es am gestrigen Tag nur die Post.
Aus aller Welt
Kinderlähmung auch im Arankenland. In Werbach bei Taubsrbischofsheim ist die spinale Kinderlähmung bei verschiedenen Schulkindern festgestellt worden. Ein Fall ist tödlich verlaufen. Es besteht die Annahme, daß die Krankheitserreger durch die Messebesucher in Königshosen und Wertheim eingeschleppt wurden.
Großfsner. In Hannover ist die Rohprodukt mgroß- hllnklung Darlsen niedergebrannt. Der Schaden ist sehr hoch.
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(Fortsetzung 36)
(Nachdruck verboten.)
Schultheiß Kröber war eben ein sparsamer Herr. Geld, Körperfülle und Ruhe — das sind die Eigenschaften, die ein richtiger Eemeindeoberst haben muß und die hatte er, Gott Lob und Dank! Was brauchte er einen Duden! Er regierte auf seine Art und regierte nach seiner Meinung nicht schlecht. Im Eemeinderat standen ihm überdies die Weisesten des Ortes — helfend zur Seite, und was er nicht wußte, wußten die auch nicht. Das ergänzte sich also harmonisch und tat keinem weh. —
Endlich gegen drei Uhr funktioniert auch der Rummel aus dem Schützenplatz, der im „Weißen Roß" schon Wellen schlug.
Herr Schultheiß Kröber war — schnaufend in einzwängendem Bratenrock — am Arm seiner durch das Sonntagskorsett ebenso arg beengten Karoline inmitten seiner harrenden Schäflein erschienen und mit einem Tusch empfangen worden. Der Herr Gendarm Glück kam mit den schultheißlichen Töchtern hinterher. Freundschaftlich, nicht dienstlich.
„Ah" machte die junge Welt bei ihrem Anblick und mit Recht, denn die Schulzendamen sahen frisch gewaschen unb neugebügelt aus. Und der Gendarm auch.
Herr Kröber hatte seine Gattin zwischen den anderen Frauen von Rang und Besitz verstaut. Auf den Dörfern pflegen sich die Geschlechter, so sie ehelich verbunden sind, zu festlichen Angelegenheiten zu trennen. Einmal will der Mensch allein sein. Ich habe sie immer verstehen können.
Karoline saß wichtig und schwer just auf dem Stuhl, aus den sie alter Traditionen gemäß gehörte und somit hatte der treusorgende Gatte seiner Ritterpflicht Genüge getan. Jetzt trat er seinen oberhoheitlichen Begrüßungsgang an.
Auch so'n Stück Arbeit, das die Würde erforderte!
An jedem Tische tauschte er Händedrucke — in Wirklichkeit suchte er die Runde der Exklusiven. Das waren: Der vom Platztor, der vom Hök, der dicke Schwaben- häußer, der krumme Oskar und Tiitchen-Hoffmann.
Zwei von diesen Herren waren selbst mal Schulzen gewesen, die anderen hofften es noch zu werden.
Tiitchen-Hoffmann gehörte — wenn man es mit Herkommen und Sitte genau nahm — eigentlich nicht in diesen Kreis. Er war kein Bauer. Er verkaufte den Finken- schlagern Salzheringe, Bonbons, Petroleum, Strickwesten, Sirup, Brustpulver, Jagdpatronen, saure Gurken, Fahrräder, Fliegenfänger und andere Kulturgüter. Man kann also sagen: er erfüllte eine Mission. Demzufolge hatte er Geld und konnte zu Steuerterminen, Kindtaufen und plötzlich eintretenden Sterbefällen „aushelfen". Zu Hochzeiten gab er nichts her — prinzipiell nicht — denn er war selbst verheiratet und zwar empfindlich. Bestimmt bedeutete er im Familien- und Wirtschaftsleben der Finkenschlager einen Faktor. Man brauchte ihn und dester- wegen (so lagen die Finkenschlager) war man großzügig und duldsam.
Die Kapelle, die sich der Schützenhauswirt seiner vornehmen Gäste wegen von auswärts verschrieben hatte, hatte das offizielle Konzert mit dem neuesten Schlager.- „Still ruht der See, die Vöglein schlafen" Elock Vier beendet, um nun der jüngeren Generation zum Tanze aufzuspielen. Das — war so Brauch in Finkenschlag. Und während die Lungsräuleins mit ihren Kavalieren im Saale das verbrachen, was man heute tanzen nennt, hielt die alte Garde bei bitterdünnem Lagerbier treu und brav im Freien Stand.
Da reckten sich die Köpfe. Alle, ohne Ausnahme! Die der Reichen und die der Vermögenden! — Die Herrn rückten die Kravatte gerade und die Damen strichen sich die Kleider glatt. Änd wem vom unverschnittenen Schnurrbart Bierschaum aufs weiße Vorhemd tropfte, wischte ihn weg.
Was war da los! Wegen irgendwem tat man das nicht. Nur Besonderes rechtfertigte die Erregung, i Und das Besondere kam: Frau Kaden betrat mit ihrem ! Söhnchen den Schützenplatz.
i Zum Erntedankfest darf niemand -fehlen, der über l Pflug und Hacke verfügt. In diesem Brauch klingt aus vergangenen Jahrzehnten noch etwas herüber, das aus-
> sieht wie Zusammengehörigkeit und Familie. Man hätte i es Frau Kaden sehr übel genommen, wenn sie nicht gekommen wäre.
Herr Schultheiß Kröber wälzte denn auch schleunigst seine zweihundertzehn Pfund Körpergewicht mit Eleganz und Temperament der Eutsherrin entgegen und führte
> sie den Finkenschlager Damen zu, die sie beglückt und ge
ehrt an die Tafel der Wohlhabenheit obenan fetzten, während sich der Herr Schultheiß mit Händedruck und Dank für gnädiges Erscheinen verabschiedete — innerlich froh, wieder eine wichtige Arbeit getan zu haben.
„Blaß sieht sie aus", sagte die vom Hök zu der vom Platztor und die vom Platztor zu der vom Hök: „Es scheint ihr doch nahe gegangen zu sein, das mit dem Sohr und ihrem Jungen".
„Was ist denn gewesen mit den zweien?" fragte die Toni vom Schwabenhäußer, die von ihrem muffigen Alten nie eine Neuigkeit erfahren konnte und Frau Fleischermeister Schulz — das Finkenschlager Tageblatt — radiote — ihre Wissenschaft. Aber nicht mit Lautsprecher! Wohlweislich.
„Der Sohr hat doch den Claus gesund gemacht. Dr. ! Stsinitz hat's erzählt und die blonde Möbiusen hat mir i gesagt, er hätte ihn nur durch Sympathie geheilt. Den- ! ken Sie sich nur — durch Sympathie! — Wie der das j bloß gemacht haben muß? Wie weggehext ist das Fie- ! ber gewesen".
j „Und was hat sie denn dazu gesagt?"
! „Bscht" machte Frau Schütz und winkte Schweigen, weil Frau Kaden am oberen Ende der Tafel auf die tu- s schelnden Frauen am unteren Ende aufmerksam gewor- ' den war.
I Als aber Frau Schultheiß mit Frau Kaden ein Ee- : sprach über Pflaumenmus begann, war die Luft rein und Frau Fleischermeister Schulz brauchte sich ihr mitteilsames Herz nicht abdrücken zu lassen. Wie Wurstsett — weich und beißig — fuhr sie denn auch fort:
„Eeweint hat sie und hat ihn wieder anstellen wollen, aber er hat nicht gewollt. Er hat ihr gar keine Antwort gegeben und hat sie stehen lassen. Der gibt doch nicht nach, der Dickkopf".
„Ein richtiger Nickel ist der schon" fühlte sich Frau ! Tiitchen-Hoffmann bemüßigt, das Kraut fettzumachen. § Die Schulzen mußten ja denken, bei ihr verkehrten iiber-
- Haupt keine Leute und sie habe gar nichts zu berichten. , „Von dem können wir alle noch was erleben. Wenn er
- den Finkenschlagern was auswischen könnte, würde ers tun, hat er gesagt. — Ganz recht geschehen ist ihm, daß
! er sortgejagt wurde. Das hat er an dem Voigt verdient. ? Der arme Kerl hat immer noch keine Stelle. Und wie es i der Sohr mit dem Hinzelmann hält, das ist doch eine ! Schande. Die beiden Stänker haben sich gesucht und ge- I funden". —
! (Fortsetzung fol-t.1
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WW
Der gegenwärtige Auf Welr mit größter Ausmerk nicht innerpolitischer, sond- von auch das Ausland, l rührt wird. Die Kapital, tragen etwa 500 Millioner öffentliche Anleihen entfa! Bemühungen, den Kurs d Aufstand vollständig über heute auf einen Wert vc Stützung des Milreis-Kurs 20 Mill. engl. Pfund Ster für sollen 20 Millionen S verpfändet, nach anderer das geldgebende auslän tauft worden sein.
Die Schwierigkeiten B Unternehmen her, den Pi Handelserzeugnis des Lant gewisse Sorten aus dem gespeichert wurden. Den Len gewisse Beträge ante i d i g u n g, Kafseevalor daß anderwärts, besonder! Kaffeepflanzungen entstand erheblich billigeren Kaffee ist der Kasseepreis von 83 aegangen. Zu spät sah sation ein verfehltes Unter nicht mehr den notwendig hatte.
Auf der andern Seite nordamerikanischsn Kapiia Brasiliens, besonders im L
Raabe-Hundcrsicchrse Wilhelm Raubes setzte i 5. Oktober) den Plan Jahr 1931 in Braunsch: ein Begrüßunasabend v «ine akademische Morgei Äes Raabe-Hauses und Landestheater statt. A Raabes, wird an seinem und nachmittags wird d wurf von Professor Fri kirche eingeweiht. Am 9. Eschershausen (wo Raa Amelungshousen Jubilar bekanntlich von 1862 bis
Wieder ein Kchüiers tiger Schüler einer Lehr sen) hat sich aus Furcht r faal der Schule mit Ecu batte vor kurzem von de: über dis schwachen Leis Der Junge war hierauf und wagte es wahrsckeiw nis nach Haufe zu fahren
Verschüttet. Bei Sch« löste sich eine etwa 900 Z auf eine Felöfchmiede, in Da weitere Abstürze von ten di« Leichen der Bern den. Der Felssturz dür! zuführen sein.
Der Berg Nebo zu s tung berichtet, die Scher denen der Berg Nebo in Moses befinden soll, geh Gipfel des Berges um 3 ziskaner hätten den Betr
Die englische Grönlar der englischen Grönland: „Quest" nach Grönland von Ostgrönland am O der Forschungsreise bilde Breite, 38 Grad 38 Mini selbst ist nach Norwegen
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Kamp Berlin, 10 . Okt. Der sitzung der Deutschen Volke Kreisen mit großer Spannu Ätzung voraussichtlich bei: Verhältnisses zwischen ihm genossen rechnet man mit re Demokratische Parlamentär daß die Entscheidung geg würde eine Distanzierung de Brüning eintreten. Es wi gewiesen, daß Curtius sch, Fraktion seinen Platz im K
Der Borwörts übe Mißtr
Berlin, 10. Okt. Zl votum, das die nationalst das Kabinett Brüning einb die sozialdemokratische Frakt sei, mit Nationalsozialisten der Negation zu bilden. O heit Gebrauch mache, werd, scheiden. Die sozialdemokrc nicht zu dem Zweck in daß sie sich dort unter kleinen Göbbels begeben st verdenken, wenn sie jeden n stischen Antrag gründlich i parlamentarischer Schiebung demokraten werden im Reic treiben, noch die Politik Hil eigene Politik.
Erhebliche Hochwasser
Trier» 10. Okt. Geste: den Stand von 6,10 m übei