erstag, g. Oktober 1838

lgende Weinversteigerungen . Weingärtneroerein Haber- uen Rotwein: Freitag, den amt Stuttgart in der Wein- il- Portugieser-Most; Man- für Weingärtner und Land­er Bierbrauerei in Bönnig. r, Weingärtnergenossenfchast Kelter, 500 Hl.; Montag, wssenschaft Freudenskein OA. Dienstag, 11. Okt., 2 Uhr. i OA, Mergentheim in der Kwein: Mittwoch, 15. Okt.. stadt OA. Heilbronn: Don- ergenossenschaft und Wein- ldthalle in Weinsberg; Frei» ossenschaft Schwaigern OA. uses 500 hl. Rotweine, 150 kt.. 2.30 Uhr, Weingärtner- 150 hl. rotgemischte Wein» Ihr. W.singärtnergelellfchaft > hl. Drollinger; Freitaa»

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Nr. 237

Gegründet 1827

Freitag, den 10. Oktober 1930 Fernsprecher Nr 29 104. Jahrgang

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Reichspräsident v. tzindenburg ist am Donnerstag zum Besuch nach Aachen und Trier abgereist und wird voraus­sichtlich am Sonntag nach Berlin zuriickkehren. ^

Reichsminister Schiele hat die landwirtschaftlichen Vor- ^ kreter verschiedener Parteien zu einer Besprechung am Sonn- r tag eingeladen. Der Zusammenschluß dieser Vertreter im - Reichstag soll bevorstehen. -

Die Nationalsozialisten werden im Reichstag einen RUß- - trauensantrag gegen die Regierung Brüning einbringen. !

Die Frage der Plahverteilnng im Reichstag auf der s Rechten ist dadurch geregelt, daß die äußersten Sitze, die - bisher die Deutschnakionalen einnahmen, nun von den Ratio- > nalsozialisten beseht werden, an die sich die deutschnakionalen ! Sitze anschließen. j

Die Dundesleikung des Deutschen Offiziersbundes hat den i Reichspräsidenten gebeten, zugunsten der vom Reichsgericht verurteilten Reichswehroffiziere von seinem Degnadigungs- . recht Gebrauch zu machen. , ?

Der Vorstand der christlichen Gewerkschaften hak sich in ! seiner Sitzung in Königswinter für den Reformplan der Reichsregiemng ausgesprochen, er hat aber Bedenken in sozialpolitischer Beziehung, die er dem Reichskanzler fchrifk- I lich Mitteilen wird. j

Die neue Regierung in Braunschweig hat die sozialdeiri- j kratischen Lreisdirekkoren in Vraunschweig, Holzmind, i, ^ Gandersheim und Blankenburg a. H., die keine Beamic i- - Vorbildung haben, zum 1. Februar 1SZ1 in den Ruhestand j verseht und sofort beurlaubt. ^

Rach dem Geschäftsbericht der Berliner Skadtbank hat i ! sie durch die Betrügereien der Brüder Sklarek einen Ver- - ! tust von S Millionen erlitten, wenn eine Konkursquote von j 10 Prozent zu erreichen sein sollte.

Neueste Nachrichten !

Zur Regierungskrise in Bayern

München, 9. Oktober. Nachdem die Verhandlungen de, > sozialdemokratischen Landtagssraktion mit der Deutscher ' VoRspartei und dem demokratischen Bauern- und Mittel. ! standsbund wegen einer Koalitionsbildung sich zerschlagen ' haben, hat die Fraktion Len Auftrag zur Regierungsbildung - an den Landtagspräsidenten endgiMg zurückgegeben :

Absetzung des litauischen Außenministers ^

kowno, 9. Okt. Der litauische Außenminister Zaunius, j der auf der Völkerbundstagung in Genf das Versprechen § gegeben hatte, daß die Beschwerden der Deutschen im : Memelland von der litauischen Regierung berücksichtigt ! werden sollen, ist zum Rücktritt genötigt worden. ; Der litauische Gesandte in Berlin wurde nach Kowno be- ! rufen u«d wird nicht mehr auf den Berliner Posten zurück- j kehren. ^

Beschlüsse des Großen Faszistischen Rats

Rom. 9. Oktober. Der Große saszistische Rat beschloß die ! Schaffung von Jugend-Kamps-F aszio, denen die : Jugendlichen im Alter von 18 bis 21 Jahren angehören -

sollen, die' aus den Avantgarden kommen. Auch Jugendlich« gleichen Alters, die nicht der Avantgarde angehört hatten, können auf ein Gesuch ausgenommen worden.

Außenminister Grandi erstattete einen Bericht über die auswärtige Politik Italiens, der vom Rat mit großem Beifall ausgenommen wurde. Der Rat nahm schließlich eine Tagesordnung an, die zur Frage der Flottengleichheit mit Frankreich daraus hinweist, daß Italien im Sinne der be­reits früher in Washington getroffenen Entscheidung keinem Abkommen sein« Zustimmung geben könne, das nicht von vornherein diese Gleichheit zur Grundlage habe,

R 101" doch brennend abgestürzt'!

London, 9. Okt. Reuter berichtet aus Veauvats, in den Trümmern des Luftschiffes seien auf einer Tafel im Ma­schinenraum mit Bleistift aufgekritzelte Bemerkungen ge­sunden worden, deren eine laute:Es sieht so aus, als ob etwas brenne. Alles ist voll Rauch!"

Der Engländer Church, der mit schweren Verletzungen bei dem Luftschiffunglück ins Krankenhaus von Beauvais gebracht worden war, ist seinen Verletzungen erlegen,

Ersparnisse bei der amerikanischen Flotte

Washington, 9. Oktober. Admiral Pratt teilt mit, daß im laufenden Rechnungsjahr durch Verminderung der Flottenstärk-e und des Mannschaftsbestandes um 4800 Mann eine Ersparnis von 3 420 000 Dollar erzielt werde. Die Zahl der Zerstörer wird von 109 aus 92 und dis Tonnage der Tauch-Boote aus weniger als 52 700 Tonnen herabgesetzt.

Württemberg

Neue Siedlungsfahrt nach Mecklenburg

Das Interesse für die mit Reichsmitteln ausgelegten neuen landwirtschaftlichen Siedlerstellen in Norddeutschland wird reger. Die Süddeutsche Siedlungsgenossenschaft ver­anstaltet am 16. Oktober wieder eine Gesellschaftsreise, die in Stuttgart beginnt und am Samstag, 18. Oktober, abends in Mecklenburg ihr Ende findet. Die Gesamtkosten werden etwa 100 Mark betragen. Neben bezugsfertigen Siedlerstellen soll dieses Mal besonders das unmittelbar bei Wittenburg Bahnstrecke BerlinLübeck gelegene ehe­malige Rittergut Lehsen besichtigt werden, das infolge seiner günstigen Verkehrslage gute Absatzverhältnisse hat. Der Boden ist zum größten Teil weizen- und kleesicher. 40 bis SO süddeutsche Bauernfamilien können dort zu den bekannten staatlichen Bedingungen und mit staatlicher Hilfe eine neue Heimat finden. Abfahrt vom Bahnhof in Stuttgart am Donnerstag, den 16. Oktober (abends) 19 Uhr 37 Minuten. Mitreisende aus dem Jagstkreis steigen um 21 Uhr 15 Minuten in Crailsheim hinzu. Die Teilnehmer aus dem Unterland versammeln sich um 18 Uhr im Turmwartsaal des Hauptbahnhofs, wo auch die Fahrkarten ausgegeben werden. Vorherige Anmeldung bei der Südd. Siedlungsgenossenschast in Stuttgart, Kernerstraße 1, Telephon 400 36 empfehlenswert.

Sluttgark. 9. Oktober.

Fengjuhsiangs Rückzug

Peking, 9. Oktober. Die hiesigen Koumintschun-Nach- richten-Agenturen geben zu, daß Fengjuhsiang einen all­gemeine" Rückzug nach dem Nordufer des Gelben Flusses ' "eordnet hat und bemerken dazu, weil sich Fensischan nicht fähig gezeigt hat, Tschengtschau zu halten. Fengjuhsiang be­ehr jetzt Verteidigungsstellung in Südschansi und Nord- honan.

Der amtliche Bericht über das Dresdener Flugzeugunglück

Berlin, 9. Okt. Die Untersuchung des Flugzeugunglücks bei Dresden hat ergeben, daß das Unglück nicht durch tech­nische Mängel des Flugzeugs D 1930 verursacht worden ist. Die Abmessungen des Flugplatzes Dresden-Heller entsprechen zwar den gesetzlichen Bestimmungen der Platz biete aber infolge der unregelmäßigen Bodengestaltung seiner Um­gebung und der dadurch bedingten ungünstigen atmosphäri­schen Verhältnisse bei Start und Landung von Flugzeugen besondere Schwierigkeiten. Der Glejtflug, zu der das Flug­zeug D1930 vor der beabsichtigten Landung ansetzte, führte durch die ungewöhnlich turbulenten Luftströmungen, die im Anschwebegebiet des Flughafens über den bewaldeten Höhen und den Prießnitzgrund herrschten. Hierbei sei die Mindest­geschwindigkeit des Flugzeuges wohl unterschritten worden. Das Flugzeug sei dadurch in eine unbeabsichtigte Dreheigen­bewegung (Trudeln), geraten, aus der es vom Führer nicht mehr ausgerichtet werden konnte und stürzte schließlich senk­recht zur Erde. Es werde geprüft werden, ob der Flug­hafen Dresden-Heller weiter derart verbessert werden könne, oaß er auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen die volle Verkehrssicherheit gewährleistet. Der Flughafen ist vorläufig gesperrt worden.

Benachteiligung Württembergs bei Reichsaufträgen. Die Abgeordneten Dr. Hölscher, Dr. Wider und Hermann Hiller haben an die Staatsregierung folgende Kleine An­frage gerichtet: Nach einer Meldung derSüddeutschen Zeitung" vom 1. Oktober d. I. sind die süddeutschen Länder gegen Preußen bei Vergebung von Reichsauf- trägenaußerordentlichschwerbenachteiligr worden. Württemberg hat danach um 200 Millionen Auf­träge zu wenig bekommen. Andererseits muß Württemberg jährlich viele Millionen für die Arbeitslosen­versicherung und für die Invalidenversiche­rung an andere Versicherungsanstalten herauszu­zahlen, wodurch dem Lande großer Schaden er­wächst. Ist das Staatsministerium bereit, mit aller Ent­schiedenheit hiergegen vorzugehen und zu verlangen, daß Württemberg die ihm zustehenden Aufträge erhält? Schrift­liche Antwort ger-ügt.

Blukgruppenunkersucyung. Nach den Wahrnehmungen des Württ. Medizinischen Landesuntersuchungsamtes in Stuttgart kommt es nicht selten vor, daß in Vaterschafts­und Unterhaltungsprozessen die Gerichte zunächst die Kinds­mutter auf ihre Aussagen beeidigen und dann erst die Vor­nahme einer Blutgruppenuntersuchung anordnen. Zur Ver­meidung von Meineiden wird vom Justizministerium den Gerichten empfohlen, in derartigen Fällen umgekehrt zuerst die Blutgruppenuntersuchung vornehmen zu lassen und dann erst erforderlichenfalls die Beeidigung der Kinds­mutter anzuordnen

Stuttgart, ?. Okt. Hohes Alter. Am 7. Oktober konnte Verlagsbuchhändler David Gundert sein 80. Le­bensjahr vollenden, nachdem er vor 2 Jahren sein 50jähriges Geschäftsjubiläum begangen hat. Am 11. Oktober voll­endet Direktor a. D. Albert v. Hartter, der bis 1919 bei der württ. Postverwaltung tätig und der ständige Vertreter des Präsidenten war, das 85. Lebensjahr.

Die Industrie f

Berlin, 9. Okt. Der Vorstand des Reichsverbands der deutschen Industrie erklärt zu dem Wirtfchafts- und Finanz­plan der Regierung: Der Plan ist als erster Schritt zu würdigen, die Wirtschaftspolitik den Verhältnissen anzu­passen, die durch die Veränderungen auf dem Weltmarkt, die hohen Tributlasten und die verfehlte Politik der Ver­gangenheit entstanden sind. Im Augenblick soll nicht auf die verschiedenen Lücken und Unstimmigkeiten des Plans hingewiesen werden, weil die betreffenden Gesetzentwürfe abgewartet werden müssen. Der Grundgedanke ist richtig, daß von äußerster Sparsamkeit und Eindämmung der wirt­schaftlichen Steuern ausgegangen werden muß. Die Wieder­einführung der Arbeitslosen in den Arbeitsprozeß ist nur möglich, wenn die Höhe der öffentlichen Ausgaben und aller Bestandteile der Produktionskosten nicht mehr hemmend im Weg steht. Neben der Einschränkung der Personalausgaben der öffentlichen Verwaltung ist dabei eine der Lage des jeweiligen Wirtschaftszweigs angepaßte Herabsetzung der Löhne und der Angestelltengehälker wichtigste Voraussetzung. In keinem Programm darf die Verwaltunas- und Ver- fassungsresorm fehlen.

Senkung der großen Gehalter

Berlin, S. Okt. Der Reichskanzler wird in diesen Tagen Verhandlungen über Senkung der hohen Gehälter der öffentlichen und privaten Angestellten füh-

im Reformplan

ren, um sie trotz bestehender Verträge zum Verzicht auf einen Teil ihres Gehalts zu bewegen. So wird mit dem .Reichsbankpräsidenten, dem Generaldirektor der Reichs­bahn, den Direktoren der Reichskreditgesellschaft usw. ver­handelt. Gleichzeitig werden Besprechungen mit den Län­dern und Gemeinden geführt, um sie zu dem glei­chen Vorgehen zu veranlassen. In erster Linie soll mit den Verbänden und großen Unternehmungen Fühlung ge­nommen werden. Es wird dabei aus die Mißstände ver­wiesen, die sich aus dem Wettbewerb zwischen öffentlicher und privater Wirtschaft in bezug auf das ftochlchrauben der Spitzen geholter vielfach ergeben haben.

Den Verhandlungen kann man nur Glück wünschen. Es fft doch ein platter Unsinn, wenn z. B. die Direktoren ver­schiedener städtischer Gesellschaften in Berlin neben reich­lichen sonstigen Bezügen Gehälter bis zu 300 000 Mark und mehr bezieben. wie durch den Sklarek-Skandal bekannt geworden ist.

lieber drei Millionen Arbeitsuchende

Berlin, 9. Oktober. Nach dem Bericht der Reichsanstalt ist die Zahl der Hauptunterstützungsempsänger der Ar­beitslosenversicherung Ende September aus rund 1494 000, die der Krisenfürsorge aus über 472000 gestiegen (zusammen 1966 000). Bei den Arbeitsämter"- waren am 30. September rund 3 088 000 Arbeitssuchende gemeldet.

Politischer Zusammenstoß. Am Mittwoch abend kam es nach einer nationalsozialistischen Versammlung in der Lie­derhalle zu Zusammenstößen mit Kommunisten. Als die Nationalsozialisten durch die Kronenstraße zogen, wurden sie von den Kommunisten mit Messern angegriffen. Meh­rere Personen wurden durch Messerstiche, Faustschläge und Fußtritte verletzt. Sogar ein Personenauto wurde demo­liert. Die Polizei schaffte bald wieder Ruhe.

Tödlich verunglückt. Am Mittwoch abend ist bei Echter­dingen Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Blaich aus Stuttgart bei der Heimfahrt von der Jagd tödlich verunglückt. Sein Begleiter war vorausgefahren und Blaich folgte allein im Auto. Vermutlich ist dieses ins Schleudern geraten und so über eine Böschung gestürzt. Man fand Dr. Blaich in dem zertrümmerten Waaen zwischen Steuer und Sitz einge­klemmt tot vor.

Vaihingen a. A., 9. Okt. Po st Neubau. Mit dem Bau des neuen Postgebäudes soll nun begonnen werden. Das bisherige Postgebäude am Reichsbahnhof wurde von einer Stuttgarter Firma erworben, die dort einen Fabrikations- -vetrieb einrichten will. Das neue Postgebäude wird etwa 300 Meter oberhalb des seitherigen Baues auf dem Karls­platz beim Schillerdenkmal erstellt.

Lllwangen, 9. Okt. Erneuerung der Marien- kirche. Die hiesige Marienkirche, ehemals Pfarrkirche und älteste Kirche der Stadt, wurde im Laufe des Sommer» -einer Erneuerung ihres Innern im Barockstil unterzogen -and am vergangenen Sonntag wieder in Gebrauch ge­nommen. Die sich auf über 40 000 Mark belaufenden Kosten wurden durch freiwillige Sammlung aufgebracht.