Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Samstag, 1V. Mai 193k
Samstag, 10. Mai 1930
Seite 3 — Nr. 108
und dem Leutnant Biirkle e besonders gedankt.
ch dem Gutachten des Reichs- »missars.
rs wesentliche des Gutachtens die Neugliederung der Ober- rch sollen von 61 Oberämtern ah künftig noch 23 bestehen euenbürg dem Oberamt Calw :m Gutachten ist das Ziel der rnd finanzpolitischen Gründen, chaften zu schaffen, die für mdel und Industrie eine fühlbringen sollen. Wie wird aber rzahler bei einer Zusammen- ;old, Calw und Neuenbürg stechnungsanteile an der Einlid Umsatzsteuer entfallen an 94 RM., in Neuenbürg 14,92 r.75 -N. Auf 100 Mk. Gesamt- - ude- und Gewerben) entfallen 1.11 RM., in Calw 3.58 RM.. k., also eine ziemlich gleichmäs- rzirken. Es ist sicher nicht an- achlage durch eine Zusammen- rnisse gemacht werden, im Gelen-, und u. U. auch die Schul- oesentlich steigern und zwar . Es fehlt uns eben hier oben leistungsfähige Stadt, an die anlehnen könnten. Was der n späterer Zeit), an Personal lezirksbewohner spez. in unsc- umigen Gelände doppelt missten ist die zentralistische Ten- > nicht ganz verkümmern will, 8rund, gegen diese Bestrebun- rden die Bezirke und Eemein- cückenden Fürsorge-, Straßen- r Staat, der ja nach dem Gut- Lage ist, weiter entlastet, so a Schwarzwald nach wie vor , ihre kommunalen Verpflich-
us bedenklich, in der derzeit!- die Aufhebung von 38 Ober- ^ l dem mit Sicherheit zu sagen nwart keinerlei Entlastung, r erwarten hat. Der Eemein- on gegen den Plan der Auf- d.
ms Bauwesen des Wilhelm üne Abortgrube zum Teil in all, und des Karl Frey zur ünes Dachaufbaus wird vom nichts eingewendet. Einer inde Oberjettingen über eine jrenzänderung aus Anlast der rjettingen wird zugestimmt, ahtne einer Bürgschaft stwagens konnte der Folgen len. — Aus dem Lernmittel- ie Anschaffung noch fehlender tikel für die Hauswirtschafts- m letzter Zeit beratenen Ein- ' bei Abschluß des Hauptstats rden.
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chrichte«.
: hat den Oberfekrstär Steeb 'bürtig aus Naaold) zum Rech- e 6 bei diesem Oberamt und den Nagold beim Straßen- und Inspektor der Besoldungsgruppe terialabteilung für den Straßen-
»mobtt ist unterwegs
Sonntag Abend 6 Uhr einen »tsprecher-Automobil, das die Berlin auf die Wanderschaft ind wird hier einige Proben ; führt außer einem trichtersogen. „Riesenblatthaller", eigen Verstärkereinrichtungen rerzeugungsanlage mit sich, ft in einem Ort ist die Lautfertig. Eine Ansprache, die prechkabine" des Autos vor mhen gewaltig verstärkt und e vom Lautsprecher wiederge- dast man sie in 3 Km. Ent- ill der Redner draußen vor Zechen, sodast ihn jedermann Mikrophon auf der Redner- ranlage eignet sich auch zur arbietungen und Schallplat-
hsbündler
und Umgebung — so schreibt rr Kriegsbeschädigten etc. — nochmals auf die morgen in rmmlung hingewiesen. Ein Nagolder Bezirks wird über icht erstatten. Wir hoffen „Hirsch" in Wildberg recht r! (Siehe auch das Inserat )
rfonntag
;er denn vier Nagolder Vereine d weitere Heimat aus Zuerst und zwar morgens um 5 Uhr ach Kochendors, um 8.53 Uhr Zug in Richtung Berneck, um t dem Zug nach Teinach und hsinn' perpedes apostelorum
erstunden".
hloß in Vückeburg schmückt ;en Bilderbeilage. Dem mor- iz reizendes Stimmungsbild wir: Variete vor der Berli- ipelin" über London,. Deut
sche Waldlaufmeisterschaften in Erfllrt, bei denen ein Stuttgarter Deutscher Meister wurde, Max Valiers neuartiger Raketenwagen und schließlich Wiesente im Boit- zenburger Wald.
Lalw, 9. Mai. Brotpreiserhöhung. Die Freie Bäckerinnung veröffei tlicht eine Erhöhung der Brotpreise, die mit hohen Mehlpreisen begründet wird. Es kostet ein Kilogramm Roggenbrot 40 Pfg, ein Kilogramm schwäbisches Kornbrot 42 Pfg., ein Kilogramm Halbweiß 44 Pfg., ein Kilogramm Weißbrot 55 Pfg. und Vr Kilogramm Weißbrot 28 Pfg.
Herrenberg, 9. Mai. Verkehrswerbung. Etwas Uber ein Jahr ist es her, daß der Verkehrsverein Herrenberg e. V. wieder neu ins Leben gerufen wurde. Unser Stadtvorstand war es seinerzeit, der die Anregungen zu einer Neubelebung des Verkehrsvereins gegeben hat. Mit Energie und bewußt seiner umfassenden Aufgabe hat er neben andern Unternehmen ein reichlich ausgestattetes Faltblatt mit sechs Bildern, zwei Skizzen und sonst Wissenswertem und allgemein wie speziell Orientierenden herausgegeben. Man freut sich über dieses einfache, Nächstliegende und doch so inhaltsreiche Werbemittel des Verkehrsvereins. Die Vilderauswahl ist von einer mehr als charakteristischen Eigenheit und zeigt unsre Stadt von allen Seiten. Vergangenheit und Gegenwart, Altes und Neues will die 700-jährige Pfalzgrafenstadt zwischen dem stolzen Schönbuch und dem offenen Schwarzwald aufschlagen.
Horb. 9. Mai. EinPapageibringteinenZug zum Halten! Auf einem kleinen Bahnhof einer bekannten Kleinbahn ist vor kurzer Zeit, so berichtet das Schwarzwälder Volksblatt, folgendes passiert: Ein Hausbesiber, dessen Anwesen neben der Bahnstation liegt, hatte einen Papagei, der gut reden und noch besser pfeifen konnte. Der Papagei hörte täglich das Vfeifen der Zugführer und konnte es tauschend nnchahmen. Eines Tages hängte der Besitzer den Käfig im Garten auf und als der Zug hielt, ließ plötzlich der Papagei einen Pfiff ertönen. Der Lokomotivführer, der glaubte, der Zug habe abgepfiffen, fuhr pflichtgemäß los. Lange wurde nach dem Missetäter gesucht, ohne ihn zu entdecken. Erst einige Tage darauf fand man des Rätsels Lösung. Nun wurde dem Besitzer verboten, seinen Papagei im Garten aufzuhängen.
Letzte Nachrichten
Reichskabinett und Tariferhöhung
Berlin, 10. Mai. Das Reichskabmett wird sich heute, wie der Lokalarneiger meldet, mit der vorgeschlagencn Tariferhöhung bei der Reichsbahn beschäftigen.
Drandler in Moskau abgeblitzt
Berlin, 10. Mai. Die Exekutive der 3 Internationale lehnte das von der rechtskommunistischen Brandlergruppe nach Moskau gerichtete Wiederaufnahmegesuch mit der Begründung ab, daß die kommunistische Opposition eine „sowjetfeindliche, verräterische Organisation" darstelle, die ihrem Wesen nach zu den Sozialdemokraten gehöre. Tie von der Brandlergruppe gestellten Bedingungen auf Neuwahl der Parteileitungen und der Exekutive stien indiskutabel. Damit hat Brandlers Bittgang zu Stalin mit einem völligen Mißerfolg geendet.
Die Tscheka gegen Londoner Sowjetvertreker
London, 9. Mai. Die „Daily Mail" berichtet, in London seien Spione der politischen Polizei in Moskau eingetroffen. Der Sowjetbotschaster Sokolnikoff und eine Reihe von Botschaftsbeamten sollen abberufcn werden, weil die Botschaft die kommunistischen Journalisten in London ersucht habe, die Angriffe gegen die britische Regierung einzustellen und in den Berichten über den Streit in der englischen Textilindustrie und über die Lage in Indien sich zu mäßigen- bis die zurzeit in Beratung befindlichen englisch- russischen Verträge unterzeichnet seien. Das Botschaftspersonal sei jedoch entschlossen, dem Abberufungsbefehl nicht Folge zu leisten und in London .zu bleiben, da in Moskau unter Umständen Gefahr für das Leben bestehe,
Aus dem Berliner Sumpf
Gegen den Berliner Stadtrat K atz, der vor einiger Zeit >,gesundheitshalber" nach Lugano gereist ist, ist nun nach der D. Tagesztg. ein Strafverfahren eingeleitet worden. Die Staatsanwaltschaft hat ermittelt, daß Katz an den „Provisionsgeschäften" des Stadtrats Busch — beide gehören dem Grundstücksausschuß des Magistrats an — in
I imycm Maß beteiligt ist. Nach den weiter erhobenen Anschuldigungen hat aber Katz nicht nur bei Grundstücks- i enkäusen der Stadt „Provisionen" eingesteckt, sondern er soll auch „gefälligkeitshalber" wertvolle städtische Grundstücke zu einem annehmbaren Preis an Bekannte abgegeben haben. So soll beabsichtigt gewesen sein, der Firma Shap - munn und einem Warenhauskonzern das Schöncbera c Südgelände zukommen zu lassen. Der Stadtverordnete Dr. Aalt; beantragte Untersuchung der Behauptung, daß Stadtrat Katz hinter den Kulissen des Bankhauses L a z a r, Speyer und EMss-m tätig gewesen sei. um dieser Bank ein Grundstück in der Bellevuestraße zur Errichtung des Warenhauses „Galeries Lafayette" zu verschaffen. Der Gründungsplan und der Geländeverkauf veranlaßten seinerzeit heftige Auseinandersetzungen in der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Bei diesem Geschäft waren außerdem Busch und der Vertrauensmann der genannten Bank, der Makler Sachs, tätig. Die Belohnung betrug 40 000 Mark, die einzelnen Stadtverordneten „zu ihren Händen für den Wahlfonds ihrer Partei" — so werden bekanntlich seit Barmat die persönlichen Schmiergelder umgetauft — zugesichert wurden. Stadtrat Katz war ein Hauptbeteiligter an der bekannten Drogengroßhandlung Brückner, Langen. Co., deren Direktor sein jugendlicher Sohn war. An dieser Firma war auch die Bank Schlesinger-Trier, ein Zweig von Lazar, Speyer u. Co., beteiligt. Als Brückner, Lange u. Co. einige Monate nach dem Grundstücksverkauf Velle- vuestraße durch Schuld des Katz finanziell zusammenbrach, soll Katz dabei eine schlechte Rolle gespielt haben, daß er freiwillig einen sechsstelligen Markbetrag als Schweigegeld geleistet habe, um einer Strafanzeige zu entgehen. Es sei noch unaufgeklärt, woher er diese außerordentlich hohe Summe genommen habe. Die Staatsanwaltschaft verfolgt diese Anschuldigungen weiter.
Französische Heldentaten. In Mainz wurden abends wieder zwei deutsche Frauen von französischen Soldaten überfallen. Die Frauen wehrten sich mit allen Kräften und riefen um Hilfe. Als Leute herbeieilten, sprangen die Franzosen davon.
Spiel und Sport
Das 2. Aufstiegspiel zur Kreisliga zwischen SVN 1. und F. V. Huchenfeld 1 in H. hatte sehr viel Zulauf aus Pforzheim, Dietlingen usw., auch Nagold stellte eine stattliche Anzahl von Zuschauern, die allerdings eine Enttäuschung erlebten. Bis zur Pause hielt sich unsere Mannschaft recht gut gegen die überaus flinken, gut durchgebildeten Huchenfelder mit 1:1, aber dann fiel die Nagolder ? Elf mehr und mehr auseinander zum Vorteil des immer ! besser spielenden Gegners. Mit 5:1 Toren siegte Huchen- - felds Elf, die am letzten Sonntag auch Dietlingen mit 3:1 i schlagen konnte. — Morgen Sonntag wird nun Huchenfeld ! zum Rückspiel hier erwartet. Der Vorteil des eigenen ' Spielfeldes — und vor heimischem Publikum — sollte genügen, ein günstigeres Resultat als in H. zu erzielen. Mit dem Kampfgeist der 1. Hälfte des Vorspiels sollte auf heimischem Boden ein Sieg möglich sein. Spielbeginn ist 3 Uhr. Vorher stehen sich voraussichtlich Nagolds 2. Mannschaft den A. H. im Uebungsspiel gegenüber. — Zugang zum Sportplatz von der Calwerstraße aus. Bitte die Wiesen nicht betreten! — sf. —
Sendefolge der Stuttgart Rundfunks A.-E.
Sonntag, II. Mai:
7.00: Schallplattenkonzert. 8.lv: Morgengymnastik. 10.13: Eoangelische Morgcnscier. Ansprache: Stadtpfarrer Herm. Kopp, Degerloch. Mitwirkende: Prof. Dr. Hermann Keller, Singchor des Eberhard-Lndwigs-Eymnasiums. 11.00: Promenadekonzert (Mldbad). 12.00: Muttertag. 13.00: Kleines Kapitel der Zeit. IS 10: „Zum Muttertag", Schallplattenkonzert. 11.00: Stunde der Jugend. 1S.00: Vortrag: Kriegsnotopfer aus zwei Jahrhunderten. 1S.S0: Eeorgti-Echwimmen der deutschen Schwimmerschaft (Stuttgart). 16.10: Unter. Haltungskonzert. 18.00: Vortrag: Streifzug durchs Limpurger Land. 18 80: Ludwig Mnckh liest aus eigenen Werken. 10.10: Sportfunkdienst. lg.SO: Dioloncello-Konzert. 20.M: Unterhaltungskonzert. 22.SÜ: Nachrichten. 22.SO: Tanzmusik.
Handel und Verkehr
Ein- und Ausfuhr von Aluzeugen. Deutschland führte 1929 15 Flugzeuge ein unh rund 150 Flugzeuge aus. Die Ausfuhr erbrachte rund 7 Millionen Mark während für die Einfuhr rund 240 000 .4t autgewendet wurden. Non den 150 ausgesührten Flugzeugen gingen 39 nach China, 13 nach Amerika, 11 nach Süd- slawien, 10 nach England, 9 in die Schweiz, je 6 nach Oesterreich, Rumänien und Australien, 4 nach Brasilien und je 3 nach Rußland und Kolumbien. Außerdem wurden im vergangenen Jahr 454 deutsche Flugmotore im Wert von 9,2 Millionen Mark ausgeführt, davon die Hälfte nach Rußland.
Postbeförderung durch „Graf Zeppelin". Die Einnahmen für die Beförderung amerikanischer Postsachen durch das Luftschiff „Graf Zeppelin" auf seinem Flug nach Südamerika-Nordamerika übersteigen wahrscheinlich 100 000 Dollar. Die Einnahme für die Post nach den Vereinigten Staaten, die am 9. Mai geschlossen wurde, beträgt rund 19500 Dollar. In Lakehurst liegen bereits 5000 Briefe zur Beförderung nach Deutschland.
Das Vergleichsverfahren der Beamlenbank. — Erste Auszahlung ab 20. Mal. In dem Vergleichsverfahren der in Auflösung befindlichen Bank für deutsche Beamte, durch deren Zusammenbruch zahl- reiche Gläubiger und Genossen schwer geschädigt worden sind, sol- len ab 20. Mai b. I. die ersten Auszahlungen an die Inhaber von Forderungen erfolgen. Für Forderungen unter 100 Mark sollen als erste Rate 30 Prozent, für Forderungen über 100 Mark 10 Prozent ausgeschüttet werden.
Viehpreise. Ludwigsburg: Farren 450—500, Kühe 460—720, Kalbinnen 400—600. Rinder 260—395, Schmaloieh 230—260. — INünsingen: Ochsen 403—800. Farren 290—485, Kühe 295—665, Kalbeln 300—620, Jungvieh 170—285. — Reutlingen: Ochsen 500 bis 620, Kühe 400—600. Kalbinnen 500-620, Rinder 190—400
Schweinepreise. Blauselden: Milchschweine 42—53. — Lreg- lingen: Milchschweine 35—45. — Rlünsingen: Milchschweine 45 bis 58, Läufer 63 — 75. — Reutlingen: Milchschweine 50—56, Läufer 70. — Schömberg: Milchschweine 33—45. — Spaichlngen: Milchschweine 39—45 — Sulzbach a. Ri. Milchschweine 45—55» Läufer 60. — Winnenden: Milchschweine 45—50, Läufer 75. — Gaildorf: Milchschweine 40—50
Berichtigung. Im Bericht über den Stuttgarter Schlachtvieh- mackt vom 8. Mai ist die Notierung für Schweine von 200—246 Pfund 68—70 (nicht 75) Psg.
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Der westliche Hochdruck gewinnt an Einfluß. Für Sonntag und Montag ist zeitweilig ausklärendes und vorwiegend trockene» Wetter zu erwarten.
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Gestorbene: Werner Aldinger, 14 Jahre, Calw — Louis Rall, Kaufmann, 51 Jahre, Neuweiler — Peter Ruggaber, früher Darlehenskassenrechner, 72 Jahre, Vollmaringen — Julius Kühefuß, Oberlehrer a. D., 67 Jahre, Calmbach — Franz Digeser, Brauereibesitzer zum „Ochsen", 62 Jahre, Ergenzin- gingen.
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Hierzu die illustrierte Beilage Feierstunden.
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