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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter
Dienstag, 8. Mai 1930
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leie» HLoch heftige Stratzencampse emvrannk. Die Eingeborenen Polizei und die Sikh- Dr nppen weigerten sich, die Bewegung zu unterdrücken und schlossen sich den Ausltäirdischen an
Württemberg
Hauptversammlung des Allgemeinen Württ.
Lehrerinnenvereins !
Stuttgart, 5. Mai. Der Mg. württ. Lehrerinnenverein hielt am Samstag seine Hauptversammlung in Anwesenheit ' zahlreicher Gäste und Mitglieder in Stuttgart. Die Vorsitzende, Studienrätin H ä h n l e, gab den Geschäftsbericht. Vielfach versuche die Öffentlichkeit, gerade bei den Mädchen die Ansprüche an Schul- und Berufsausbildung zu verringern. Da die Berufsausbildungsstätten für Mädchen ihre volle Entwicklung weit weniger erreicht haben als die für Knaben, so dürfe h»r mit einem Abbau nicht begonnen werden. 50 Prozent aller württ. Frauen seien hauptamtlich berufstätig. Gegen die Uebersteigerungen des Be recht! - gungswesens müsse bei Knaben und Mädchen gleichmäßig angekämpft werden, hauptsächlich müsse Industrie und Handel zugunsten der Verwendung von Volksschülern und Volksschülerinnen beeinflußt werden. Von Heber» füllung der höheren Schulen könne man auf Mädchenfeite noch nicht sprechen. 1928/29 besuchten 25 134 Knaben, aber nur 10 978 Mädchen die höheren Schulen, so daß auf 100 Knaben mit höherer Schulbildung 43,6 Mädchen kom- men. Eine große Zahl (5299 gegen nur 693 Knaben) besuchten Mittelschulen. Aber selbst Mittelschülerinnen und Realschülerinnen zusammengenommen bleiben noch um 8867 hinter den Knaben in höheren Schulen zurück. Ein Drittel aller in höheren Schulen befindlichen Mädchen besucht Knabenschulen, und es wäre eine der notwendigsten Aufgaben, daß die Regierung diese von beiden Geschlechtern besuchten Schulen zu wirklichen Koedukationsschulen mit hälftig männlicher, hälftig weiblicher Lehrerschaft umbildete. Zusammenfassend wurde darauf hingewiesen, daß die Schritte nach vorwärts klein sind, fast unmerklich in einem Jahr. Nur auf dem Gebiet des weiblichen Fortbildungsschulwesens ging es in den letzten Jahren vorwärts. Frl. Johanna Baumann sprach über „Fragen des Ueber- gangs von der Grundschule zu der höheren Schule".
Stuttgart. 5. Mai.
Der Personalstand der öffentlichen Verwaltung in Württemberg. Nach einer vom Reich veranstalteten statistischen Erhebung betrug am 31. März 1927 in Württemberg, und zwar im Staat, in den Amtskörperschaften und in den Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern, die Zahl der planmäßigen Beamten 23 799, die der außerplanmäßigen Beamten 6870, die der Angestellten für dauernde Verwaltungszwecke 2273, zusammen 34 042. Daneben wurden noch gewählt 2065 nebenberuflich oder ehrenamtlich beschäftigte Personen und 5229 Arbeiter für dauernde Verwaltungszwecke. Eine Berechnung des Verhältnisses zwischen diesem Veam- tenstab und jenem des Reichs, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände ergibt lt. Mitteilungen des Württ. Stat. Landesamts, daß der württembergische Personalstand im Reich (925 748 Personen) ausmacht und sonach weniger beträgt als der Bevölkerungsanteil Württembergs an der Reichsbevölkerung (4,1 Prozent). Im ganzen kommen von den Beamten und Angestellten auf je 10 000 Einwohner in Württemberg 131,9, im Reich 148,3. Von den 34 042 württ. Beamten und Angestellten entfallen auf den Staat 24 331, auf die Gemeinden und Amtskörperschaften 9711. ! Nach einer Aufstellung über Besoldungsgruppen ist die Be- s foldungsgruppe A bis A 9 (mit Grundgehältern von 2310 ° bis 4554 RM.) am stärksten besetzt (37,1 Prozent des ge- ! samten, 42,6 Prozent des staatlichen Personalstands). In - der obersten Sammelgruppe A 10 und höher <3960—19 800 ! Reichsmark) finden sich bei den Gemeinden nur 7,5 Prozent, j beim Staat 16,2 Prozent des gesamten Personalstands. Der !
Aerwaitungszweig „Volks-, Fortbildungs- und Mittelschulen" weist 32 Prozent des gesamten Personalstands auf, dann folgen die Polizei mit 23,3 Prozent und die Rechtspflege mit 12,4 Prozent. Bei den Gemeinden und Amtskörperschaften steht der Verkehr mit 29,6 Prozent obenan.
Herabsetzung der Arzneitaxe. Durch Verordnung des Innenministeriums ist mit Wirkung vom 1. April 1930 ab der Abschlag der Arzneitare von 7' v. H. auf 10 v. H. festgesetzt worden.
Lukherstift. Wie verlautet, scheidet in diesem Sommer Pfarrer M. Krauß, seit 21 Jahren Inspektor des .Lutherstifts in Stuttgart, von seinem Posten. Er hat in langjähriger Arbeit überaus Ersprießliches für Lutherstift und Kirche geleistet.
Erhöhung der Fahrpreise im Omnibusverkehr? Der Zoll- i «rhöhung für Betriebsstoffe ist die Erhöhung der Betriebs- ! stoffpreise durch die Konzerne gefolgt. Die Ausgaben, die die Unternehmer von Omnibusverkehrslinien haben, sind dadurch wesentlich erhöht worden. Der Vorstand des Verbands süddeutscher Omnibuslinien steht mit den Lieferungskonzernen zwar in Unterhandlung, um zu erreichen, daß gemeinnützigen Unternehmungen, wie es die Omnibuslinien großenteils sind, günstigere Preise gemacht werden. Ist das Resultat negativ,'so wird ein Preisaufschlag nicht zu umgehen sein.
Ein drohendes Eisenbahnunglück. Die Reichsbahndirek- kion teilt mit: An dem bewachten und abgeschrankten Staatsstraßenübergang beim BahnhofWaiblingen wurden am Sonntag, 4. Mai um 10 Uhr vormittags nach Ausfahrt des Personenzugs 2513 Stuttgart—Schorndorf von dem Wärter des Stellwerks 2 die Schranken geöffnet, um einige vor dem geschlossenen Uebergang wartende Kraftwagen noch vor dem fälligen Personenzug 574 Schorndorf—Stuttgart durchzulassen. Als dieser Zug sich dem Uebergang näherte, schloß der Wärter die Schranken, wobei zwei Personenkraftwagen und ein Motorrad auf dem Uebergang eingeschlossen wurden. Durch die Aufmerksamkeit des Lokomotivführers, der den Personenzug vor dem Bahnübergang zum Halten brachte, wurde ein Unglück verhindert. Zu Schaden gekommen ist niemand.
Slukkgark, 5. Mai. Die Untersuchungder Trichinoseerkrankungen in Mannheim. Dis seuchenpolizeilichen Untersuchungen wegen der Stuttgarter Trichinoseerkrankungen in Mannheim sind, wie aus Mannheim berichtet wird, abgeschlossen. Es war zunächst das Verschulden des Besitzers des Eisbären, Zirkusbesitzer Bohlig, zu prüfen. Dieser hatte keine Ahnung von der Erkrankung des Bären und war schon darum nicht zu einrer Anzeige verpflichtet. Auch nach den bestehenden gesetzlichen Vestim- mungen bestand keine Anzeigepflicht. Der Wirt des Königshofs, der inzwischen gestorben ist, war ebenfalls schuldlos, denn auf seine Anfrage beim Stuttgarter Schlachthos wurde ihm die den gesetzlichen Bestimmungen gemäße Auskunft, daß Eisbären unter den Begriff „Wild" fallen und daher nicht zu untersuchen sind. Das Reichsministerium des Innern hat nun von dem Mannheimer Bezirksamt die amtlichen Unterlagen eingefordert, um eine demnächst vor den Reichstag gelangende Aenderungsvorlage zu dem Gesetz über die Schlachtvieh- und Fleischbeschau zu begründen. Nach der neuen Vorlage wird alles Wild, das zum Inenschlichen Genuß dienen soll, unter tierärztliche Kontrolle gestellt werden
Ludwigsburg, 3. Mai. 7 0. Geburtstag. In beneidenswerter körperlicher und geistiger Frische kann morgen Schulrat a. D. Lic. theol. Dr. Wilhelm Haller seinen 70. Geburtstag begehen. Wilhelm Haller wurde am 6. Mai 1860 in Manoalore IBrit.-Indien) als Sobn eines Katlee-
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Pflanzers geboren. Er war zuerst Pfarrer und leitete siebzehn Jahre lang den „Kirchlichen Anzeiger' als Redakteur. 1910 schied er aus dem Küchendienst aus und trat an die Spitze des Bezirksschulamts als Schulrat 1920 trat er in den Ruhestand.
Um die Süddeutsche Arbeiter-Zeitung. In der letzten Generalversammlung der Druckerei-Genossenschaft, die die Süddeutsche Arbeiter-Zeitung herausgibt, stritten sich die Kommunisten und die Kommunistische Opposition um den Besitz und die politische Richtung des Blattes. Mit 185 gegen 84 Stimmen entschied sich die Generalversammlung für die Kommunistische Partei.
Aus dem Lande
Leonberg, 5. Mai. Waldbrand durch Unvor- sichtigkeit. Trotz aller Warnungen hatten Stuttgarter Touristen links der Madentalstraße auf der sogenannten Hanfplatte ein Feuer angezündet, um ihre mitgsbrachten Konserven zu kochen. Das Feuer griff rasch auf umherliegendes dürres Holz über und nach kurzer Zeit brannte der Wald. Die Schuldigen entflohen sofort. Andere Touristen, die vorüberkamen, konnten das Feuer löschen. Etwa 2 Ar Mischwald — 15j8hriger Bestand — sind vernichtet.
Gerlingen OA. Leonberg, 5. Mai. Waldbrand. Am Sonntag nachmittag ?42 Uhr entstand im Waldteil Hauf- stelle, Gerlinger Markung, ein Brand, der ziemlich rasch um sich griff. Durch das Eingreifen Vorübergehender konnte das Feuer gelöscht und dadurch ein großer Schaden verhütet werden. Es sind etwa 30 Ar junger Bestand verbrannt.
Göppingen. 5. Mai. Zusammenstoß zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten. In der Nacht zum Samstag kam es zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten zu einer blutigen Auseinandersetzung, in deren Verlauf sieben Nationalsozialisten und vier Kommunisten zum Teil schwere Verletzunaen davontrugen. Die Kommunisten überfielen, wie dis Südd. Zeitung berichtet, die Nationalsozialisten und bearbeiteten die völlig waffenlosen Gegner mit Messern, Schlagringen und Latten. Ein Student erlitt eine schwere Augenverletzung. Am Samstag vormittag drang ferner eine Gruvpe Kommunisten in das Wohlfahrtsamt ein, um für einen Parteigenossen eine Unterstützung zu erzwingen. Sie schlugen mit Knüppeln aus die Schreibtische. Der Polizei gelang es, dis Ruhe und Ordnuna wisderherzustellen
Metzingen, 5. Mai. Zur Stadtvorstjindswahl. Am 4. Mai ist der Termin für Meldungen von Bewerbern um die Stadtvorstandsstelle abgelaufen. Bis zum 1. Mai hatte sich außer dem bisherigen verdienten Stadtvorstand Earl niemand gemeldet. In einer gemeinsamen Besprechung gaben die Vertreter sämtlicher bürgerlicher Parteien die Erklärung ab, daß sie einmütig für die Wiederwahl des seitherigen Stadtvorstands emtreten, da dieser in seiner 21- jährigen Amtsführung das Vertrauen der Bürgerschaft in weitgehendstem Maß erworben habe. Die Sozialdemokratie ist nicht Gegnerin des jetzigen Stadtvorstands, will aber erst nach Ablauf des Meldetermins Stellung nehmen. Die Kommunisten wollen einen eigenen Kandidaten aufstellen
Ravensburg. 5. Mai. Das Ummendorfer Eisenbahnunglück vor der Revisionsinstanz. Am Freitag begann vor der Strafkammer des Landgerichts Ravensburg die Revisionsverhandlung gegen den Lokomotivführer Albert Magg ans Ulm wegen eines Vergehens der Eisenbahntransportgefährdung. Magg, der Lokomotivführer des Unglückszugs, der am 23. Juni 1928 in der Station Ummendorf entgleist war, wurde vor einem Jahr von dem Großen Schöffengericht in erster Instanz wegen fahrlässiger Transportgefährdung und fahrlässiger Körperverletzung zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Zur Revisionsverhandlnng wurden abermals gegen 30 Zeugen und 12 Sachverständige gerufen. Auf einem langen Tisch war eine kleine Eisenbahn aufgebaut. Es waren die Gleisanlagen des Ummendorfer Bahnhofs, mit einem Miniatur-D-Zug. dazu eine Glockenanlage und eine ziemlich morsche Schwelle. Am Freitag und Samstag wurden außer dem Angeklagten 11 Zeugen und 12 Sachverständige vernommen, außerdem die Auslagen von 12 Zeugen verlesen.
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(45. Fortsetzung.)
„Erlauben Siel Sehe ich so aus?"
„Das nicht, aber ich ging kürzlich mit Ihnen von Finken- schlag nach Niederneidberg."
„Wegen dem bißchen Atemnot damals . . . lächerlich!"
„Auch wegen dem bißchen Atemnot, Sohr. Auch deswegen! Sie beweist, daß das Herz nicht mehr normal zu arbeiten vermag. Sie werden noch andere Beschwerden haben, die das gleiche beweisen. Sie können kein Blut entbehren. Ihr Leben möchte ich nicht gefährden!"
Da beugte sich Sohr vor. Er faßte des Doktors Hände.
„Nun unterbrechen Sie mich mal nicht," sagte er. „Hören Eie ruhig an, was ich Ihnen sage, auch wenn es sonderbar erscheint. Es bleibt unter uns. Niemand erfährt davon. Da ist zunächst Sophi Liebetrau als die Hauptbeteiligte. Wenn sie einer Blutübertragung zustimmte, dann doch nur, weil ihr die Personen bekannt sind, die sich anboten. Sie tollen Ihr Gewissen nicht belasten» mein lieber Doktor. Wenn Sie die Patientin bewegen können, Blut eines ihr völlig fremden Menschen aufzunehmen, schön! Dann ist mein Anerbieten hinfällig. Ich weiß aber setzt schon, daß Sie das nicht erreichen. Ich würde auch lieber sterben, als..."
„Das ist ja Frevel, Sohr!" unterbrach ihn der Arzt. „Wie können Sie so etwas sagen?! Ein aufgeklärter Mann!"
„Damit hat Aufgeklärtsein nichts zu tun. Das ist keine An- gelegenheit des Verstandes, sondern des Gefühles. Ja, wenn Blut Wasser war! Das ist es aber nicht. Es ist auch keine vom Arzt verordnete. vom Apotheker bereitete Medizin. Blut 'st Leben, mein Lieber! . Wenn ich auch weiß, daß das übertragene Blut nach einer gewissen Zeitspanne vom eige- nen absorbiert wird, ist mir der Gedanke doch unerträglich, während dieser Zeit nicht ich zu sein! Denn während dieser Zeitspanne lebe ich durch andere, weiß nicht, wessen Blut m mir kreist, danke mei Leben anderen und weiß vielleicht gar nicht, wem ich es zu danken habe. Nein. Doktor — es gibt Dinge, die bestimmt veranlagte Menschen nicht tun, weil sie sie nicht tun können. Sie werden sich bei Sophi Liebetrau ein glattes Nein holen."
„Dann wird sie sterben," sagte er brüsk.
Sohr wiegte den Kopf. „Wir wollen sagen: sie würde sterben müssen, wenn ihr nicht durch mich geholfen werden könnte."
„Ich sagte schon, nach meinem Dafürhalten scheiden Sie aus," erwiderte Steinert. „Ich kann das gleich feststellen. Lassen Sie sich untersuchen."
„Und ich sagte, daß das nicht nötig sei. Wenn Sophi Liebe« trau, die ein Werdendes ist, die noch Aufgaben zu erfüllen und ihr Lebensziel vor sich hat, durch mich, der ich ein Vergehender, ein Sterbender bin, der bereits hinter dem Lebensziel steht, zu retten ist, dann tut man das, mein lieber Doktor. Ich bin überflüssig, Sophi Liebetrau nicht! — Mit dem Letzten hätte ich alles getan, was mir zu tun bestimmt war, hätte meine letzte und größte Aufgabe restlos gelöst. — Ich setze gern mein Leben daran."
Der Arzt faßte sich mit beiden Händen nach dem Kopf. Ihm war, als wolle er zerspringen. Die Kehle war trocken, seltsam rauh klang seine Frage: „Ihre letzte Aufgabe?"
Lächelnd nickte Sohr. „Die letzte! — Wissen Sie nicht, daß ich noch vier Hände ineinander zu legen habe, Doktor? Noch vier Menschen zusammenzugeben für immer? Sophi und Claus, Grete und Erich Wetter! Wissen Sie das nicht?"
„Zusammenzugeben schon, aber doch nicht dadurch, daß Sie sich opfern."
„Da es sein muß — dchch! Das Wort ist nichts, die Tat ist alles. Nur das Beispiel, das uns gegeben wurde, vergißt man nicht!" — Er hielt dem Arzt die Hand hin. — „Ich schwöre Ihnen Schweigen, Doktor. Ihr Gewissen bleibt unbelastet. Sie dienen einem heiligen Zweck. Lassen Sie mich das auch tun. Es Ist schön, wenn wir noch mit unserem letzten Lebensrest Gutes stiften können. Schließen Sie mich doch davon durch kleinliche Bedenken nicht aus "
Da legte Dr. Steinert seine Rechte in die dargebotene Hand.
„Sie finden mich bereit," sagte er fest und bestimmt, „wenn Fräulein Liebetrau sich der Uebertragung fremden Blutes widersetzt." — Heilige Achtung war in seinen Augen, als er weiter sprach: „Ich habe in meinem Verufe nur mit sehr wenig Menschengröße zu tun, fast immer nur mit Verzagtheit, Heulen und Klagen, mit Angst und Furcht, mit einem unglaublichen Lebenshunger und dem ins maßlose gesteigerten Ich! — Sie sind einer der ganz wenigen Menschen meiner Erfahrung, der furchtlos und bewußt in den Tod zu gehen bereit ist aber Sie sind der einzige, der es um anderer Glück zu tun willens ist. — Gebe Gott, daß ich Sie dem Leben erhalten kann." . .
Das hatte Dr. Steinerl aufrichtigen Herzens gewünscht. Gott aber hatte in seiner Weisheit anders beschlossen.
Sophi Liebstrau war nicht zu bewegen, des Arztes Wunsch zu entsprechen So war Sohr eingesprungen und hatte sein Leben an das ihre gegeben.
Sophi war gesundet Er lag krank darnieder.
Vier Wochen schon und wurde immer «eirigsk
In seine Pflege teilten sich drei Frauen: Carla, Svpch mrd eine Schwester. Der Arzt kam täglich mehrere Male.
Als er heute seinen Besuch machte, wünschte der Kranke mit ihm allein zu lein.
Man entsprach diesem Wunsche.
Dr. Steinert zog sich einen Stuhl an Sohrs Lager und fühlte nach dem Puls. Der setzte aus. war dünn und weich, fast nicht zu spüren.
„Es geht zu Ende, mein lieber Doktor," sagte Sohr. „Wieviel Stunden habe ich noch? Ehrlich, offen und wahr! Sie wissen, was davon abhängt."
Der Arzt hörte das Herz ab, dann richtete er sich mühsam auf, als ob ihm eine Last im Nacken säße.
„Vier bis sechs! Mehr nicht."
„Werden Sie dabei sein, wenn das Licht verlöscht?"
„Ja, das werde ich."
„Schön! Dann bringen Sie mir bitte kurz vor Torschluß den Wetter und die Grete her, den Claus und die Sophl. Und den lieben, alten Hinzelmann. Den nicht zu vergessen! Bestimmt, Doktor! Ich verlasse mich darauf."
„Ich bringe sie Ihnen."
„Innigen Dank! — Und nun noch einen Freundesdienst! Stopfen Sie mir mal. bitte, dort das Kissen in den Rücken — ich muß gerade sitzen — und geben Sie mir Papier und Feder. Ich möchte sehen, ob ich noch schreiben kann."
Der Arzt brachte das Gewünschte, legte die Schreibmappe vor ihn hin, stellte das Tintenfaß auf den Rauchtisch und gab ihm die Feder in die Hand.
Sohr versuchte zu schreiben. Es ging.
„Nur das Eintauchen ist beschwerlich," jagte er. „Wollen Sie mir Ihren Füllhalter leihen?"
Stumm reichte ihn Steinert hin.
„Nicht wahr, Doktor, der Kerl, der Sohr ... er pumpt bis zur letzten Stunde?"
Steinert verzog das Gesicht. Es war ein wehes Lächeln.
„Scherzen Sie noch Angesichts des Todes?"
(Schluß folgt.)
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Hermaringen O! Im Schweinestall v chen ohne Kopf zur chens normal ist, b Luftröhre sowie sei kiefers je ein Fleisch des Kopfes sitzl ein Beschaffenheit lebts tkerarzt Dr. Hagmo Geschöpf in Spirit,
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Der kleine Hans aber er hatte das konnte er nichts, dei er auch nicht. Da fi nämlich der Mutter Für Anziehen der k tragen 1.— -4l. Für Zusammen 6.50 ler der Mutter. A hatte, legte sie dies« Hans war froh, daß am Abend lag an stand drin: Rechnui 0 -K. Für Ernähru Für Liebhaben 0 sonderen Brief wäre
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