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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 29. April 193«.

Ziele und den wahren Charakler des Bolschewismus. Er zeichnete erschütternde Bilder von der Not vergewaltigten Menschentums. Der Bolschewismus versuche letzten Endes nichts Geringeres, als eine gewaltsame Korrektur an Gottes Schöpferordnung. Kirchenpräsident O. Wurm wies dar­auf hin, daß auch der Bolschewismus ein Werkzeug Gottes sei und seinen Zielen dienen müsse. Die Kirche begibt sich mit ihren Protesten nicht aus politisches Gebiet, sondern sie erfüllt damit nur ihre ureigenste Pflicht. Aber die bol­schewistischen Vorgänge müssen uns auch eine e rnste M a h- nung sein. Das kommunistische Massenideal ist nichts anderes als die teuflisch verzerrte Fratze eines großen gött­lichen Gedankens, der von uns weithin nicht erfüllt worden ist: der Solidarität der Menschen und ihrer Verantwortlich­keit füreinander. Wir müssen wieder Verbundenheit und Gemeinschaft pflegen, nicht als Massenmenschen, sondern als Glieder Christi. Nur so gewinnen wir die Kraft zum Opfer, »hne das eine wahre Volksgemeinschaft nicht möglich ist.

Sluklgark. 28. April. Einnahmen und Aus- gabendesLandes Württemberg. Nach dem Aus­weis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Würt­temberg im Rechnungsjahr 1929 bis Ende März 1930 ha­ben betragen im ordentlichen Haushalt die Mehrausgaben 4 031000, im außerordentlichen Haushalt die Mehrausgaben 1 641 000 RM.

Stuttgart, 28. April. Letzt genügend P rtv at­zt mm er. Wie uns das Stadt. Nachrichtenamt mitteilt, hat nun die an die Einwohnerschaft ergangene Aufforderung, für die Teilnehmer an der Tagung des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern Privatzimmer zur Ver­fügung zu stellen, den erfreulichen Erfolg gehabt, daß der Bedarf letzt voll gedeckt ist.

komponistenersolg. Der m Schwendi bei Lauphe.m geborene, in Stuttgart ansässige Komponist Franz Springer, Dirigent des Musikoereins Stuttgart Ost, hatte bei einem ihm zu Ehren veranstalteten Sonderabend im Konzertkaffee Wilhelmsbau (Kapellmeister Willy Wende) mit eigenen Orchesterkompositionen einen außerordentlichen Erfolg. Besonderen Eindruck hinterließen eine symphonische Dichtung und die OuvertüreDreizehnlinden". Der Künst­ler wurde durch einen Lorbeerkranz ausgezeichnet.

Aufgabe für den dritten Tag der Jeuerschutz-Woche. Kontrolliert heute eure Böden und Kellerräume! Liegen da Papier- und Lumpenrefte, Hausunrat und sonstige feuer­gefährliche Abfälle herum? Sie bilden eine stete Gefahr. Entfernt sie sofort! Geht ihr mit offenem Licht oder Petro­leumlampe auf die Böden? Fast alle Dachstuhlbrände wer­den durch solche Unvorsichtigkeit verursacht! Belehrt und warnt alle Hausbewohner!

Baderöffnung. Das Inselbad Untertürkheim ist heute eröffnet worden.

Aus dem Lande

Scharnhausen a. A.. 28. April. Schultheiß Sinn er w i e d e r g e w ä h l t. Bei der gestern hier stattgefundenen Ortsoorsteherwahl haben von 710 Wahlberechtigten 678 ob- abgestimmt. Von den 677 gültigen Stimmen erhielt der bisherige Ortsvorsteher, Schultheiß Sinner, 494, sein Gegenkandidat. Schultheihenamtsassistent Weber von Möhringen, 183. '

Oberlürkheim, 28. April. Betriebsstillegung. Die Schuhfabrik Oeltzschner in Oberürkheim wird ab 1. Mai stillgelegt. Der 8090 Kopf starken Arbeiter- und Ange­stelltenschaft ist bereits auf 1. Mai gekündigt.

Eßlingen, 28. April. Todesfall. In Frankfurt a. M wo er bei seiner verheirateten Tochter weilte, starb am Frei­tag im Alter von 82 Jahren Oberstleutnant a. D. Hugo König, früher Bezirkskommandeur in Eßlingen. Der Ver­storbene war ein Sohn des früheren Finanzrats König in Gmünd.

Güglingen OA. Brackcnheim, 28. April. Ein Storch vom elektrischen Strom getötet. Von einem üblen Mißgeschick wurde das hiesige Storchenpaar betroffen. Während die Störchin auf hoher Warte dem Geschäft des Brütens sorgsam oblag, verfing sich Vater Storch in den

elektrischen Leitungen im mittleren Tal und stürzte tödlich" getroffen zu Boden. Sichtlich bekümmert hält die brütende Störchin ab und zu auf schwachen Beinen Ausschau nach dem Nimmermiederkehrenden.

Schönaich OA. Böblingen, 28. April. Ortsvorsteher- rv ah!. Bei der Schultheißenwahl am Sonntag erhielt der bisherige Ortsvorsteher Großmann 1166, der Gegenkandidat Morcher 236 Stimmen. Großmann ist somit wiedergswähU.

Blaubeuren. 28. April. Blutiger Zusammen­stoß in einer Bersammlung. Am Samstag fand im Grünen Baum" eine sozialdemokratische Versammlung statt, in der Abg. Ulri ch-Heilbronn sprach. Aus Ulm waren zur Unterstützung 70 Reichsbannerleute, aber auch eine Anzahl Nationalsozialisten in Lastautos herbei­gekommen. Die Versammlung verlief in Ruhe. Als aber nach der Schlußrede Ulrichs der Führer der Nationalsozia­listen seine Leute aufforderte, den Saal zu verlassen, ent­stand eine wüste Schlägerei. Bierkrüge, Stuhlbeine und sonstige Instrumente schwirrten durch die Luft: die Reichs­bannerleute hieben mit Stahlruten und Gummischläuchen auf die überraschten Nationalsozialisten, deren mehrere blut­überströmt zusammenbrachen, ein. Zwei Nationalsozialisten mußten schwerverletzt ins Krankenhaus verbracht werden, acht weitere konnten, nachdem ihnen Verbände angelegt wa­ren, nach Ulm zurückkehren. Die Nationalsozialisten wurden auf ihr Verlangen von den Landjägern nach Waffen durch­sucht, es wurde keine Waffe gefunden. Im Saal wurden 15 Stühle, 40 bis 50 Bierkrüae und eine Menge Bieraläser zertrümmert.

Donzdorf OA. Geislingen, 28. April. Naturerschei- nung. Am Markustag, 25. April, zogen gegen Nacht am nördlichen und östlichen Horizont Gewitter auf. Es wetter­leuchtete am ganzen Himmel, aus weiter Ferne rollte der Donner. Der Himmel war sternenklar und sternenvoll. Zwi- schen 10 und 11 Uhr begann ein Sternschnuppenfall in einem Ausmaß, wie man ihn um diese Jahreszeit wohl selten sieht. Die Sternschnuppen schossen am Himmelsgewölbe hin und her in kurzen Abständen. Wenn die feurigen Drachen schie­ßen, gibt es ein fruchtbares Jahr. Wer viel Stern schießen sieht, dem steht Glück in Aussicht. Wenn aber ein Drache übers Haus schießt, dann droht Unglück. Die Gewitter ver­zogen sich ohne größere elektrische Entladungen.

Gosbach OA. Geislingen, 28. April. NächtlicheMes- serstecherei. Am Abend des 24. April wurde der Schä­fer der Gosbacher Albweide ertappt, als er seine Schafe auf verbotenen Grundstücken weiden ließ. Der Flurschütz von Gosbach mit einem Begleiter traf die Herde in dieser Lage an. Die Hunde weckten durch Gebell den Schäfer, der aus dem Karren herauskam und sich den nächtlichen Beobachtern näherte. Es kam zwischen dem Schäfer und dem Begleiter zu einer Rauferei, wobei auch das Messer gezogen wurde. Beide, insbesondere der Schäfer, wurden verletzt, jedoch scheinbar nicht sehr erheblich.

Heidenheim a. d. Brenz, 28. April. 8 0. Geburtstag. Am Sonntag konnte Professor Eugen Gaus, der Heimat­forscher und Ehrenbürger der Stadt Heidenheim, seinen 80. Geburtstag feiern. Professor Gaus ist der Schöpfer des reichhaltigen, wertvollen Heimatmuseums auf Schloß Hellen» stein. Im Jahr 1899 entdeckte er das Vorhandensein aus­gedehnter Zementsteinlager in der oberen Weißjuraschicht des Bezirks und gab dadurch die Veranlassung, daß die Firma E. Schwenk in Ulm a. D., die schon eine Zementfabrik in Allmendingen OA. Ehingen betrieb, unmittelbar östlich am Bahnhof Mergelstetten ein Zementwerk anlegte. Die Fa­brik wurde in den Jahren 1900 und 1901 erbaut. Dem Ju­bilar zu Ehren schuf ein Sohn unserer Stadt, Kunstmaler Hermann S ch ö l l h o r n - Uebersee (am Chiemsee), Heiden­heim, ein heimatkundliches Meisterwerk, das Brenztal bei Hermaringen um Jahr 1591 darstellend. Professor Gaus hat sich auch große Verdienste um den Schwäbischen Albverein erworben. Der Hauptverein ernannte ihn im Jahr 1920 zum Ehrenmitglied, der Gau im Jahr 1928 zum Ehren-Gau- Obmann. Außer in den genannten Vereinen ist er in einigen anderen heute noch tätig, so in erster Linie als Vorstand des Heimat- und Altertumsvereins, im Scknllerverein und im Verschönerungsverein.

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(40. Fortsetzung.,

So soll es doch noch licht und hell werden in meinem Leben? Doch noch! O Gott, das ist wirklich das Glück."

Das soll es, Margret. Und daß es das Glück für Sie und uns werden möge, das erbitte ich mir als ein letztes großes Gnadengeschenk von Gott." Ernst, schwer, gläubig uyd hoffend war das gesagt. Leichter fuhr sie fort:So! Und nun dürfen Sie Ihrer Schwester sie heißt Carla, nicht wahr, das vergessen Sie nicht. Margret einen recht starken Kaffee kochen und dürfen ihr alle Ihre kleinen und großen Wünsche rückhaltlos offenbaren."

Das geschah.

Es war ein herzliches Verhältnis, in das die beiden Frauen zueinander traten.

15.

Die Aufregung in Finkenschlag und Großsteinau war noch nicht verebbt. Ungewollt hielt Sohr sie wach. Man konnte leine Handlungsweise nicht verstehen. Man begriff den ganzen Menschen nicht.

Wenn man bedachte, was alles er getan, griff man sich an den Kopf. Und wenn man sich überlegte, für wen er es getan, war es ganz aus. Da konnte man Wände einrennen.

Es war tatsächlich wahr man hatte sich überzeugt daß er außer seinen Zuchtstuten nichts sein Eigen nannte, selbst die Anteile der von ihm gegründeten Molkerei und Verwertungsgenossenschaft gehörten ihm nicht. Sie waren seiner Frau und seinem Jungen.

Und da setzte sich dieser Mann auf ein Pferd, gewann ein Rennen, machte Geld, kaufte Land und gab es weg. An wildfremde Menschen!

Das war doch komplett verrückt. Das tat kein normaler Mensch.

Er übernahm das lebende und tote Inventar des fallierten Wetter und ließ von Geräten und Vieh soviel dort, daß Wetter jederzeit hätte weiterwirtschaften können, wenn chm Land verblieben wäre.

Mrs war das nun wieder? Was sollte das bedeuten? Was bezweckte der Sohr damit? Und keinem gegenüber sprach er davon! Das war schon rücksichtslos!

Elmenau OA. Tettnanq. 28. April. Schwerer Ver- kehrsunfall. Als der Autoführer Schuster mit einem Lieferwagen der Kolonialgroßhandluna Peter in Ravens­burg von Wangen her durch Elmenau kam. fuhr er anschei­nend infolge Täuschung im Weg in das offene Gehöft von Auguste Zwiesler und in eine Gruppe von fünf jungen Männern hinein. Zwei der jungen Leute wurden schwer, zwei weitere leichter verletzt.

Tuttlingen, 28. April. Verbandstagwürtt. Kon­sumvereine. Der Verband württ. Konsumvereine hält hier am lO. und 11. Mai seinen 19. ordentlichen Verbands­lag ab.

Pforzheim. 28. April. Bestrafung eines Auto­diebs. Der Kaufmann Karl Alfred Treiber von Dobel, der sieben Autos gestohlen und jeweils eine Schwarzfahrt unternommen hat, erhielt vom Schöffengericht 7 Monate Gefängnis. Treiber ist mit den Kraftwagen, die er beim Ausgehen des Benzins kurzerhand stehen ließ, nicht gerade sorgsam umgegangen. Davon zeugt der Sachschaden in Höhe von etwa 3000 Mark.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 29. April 1930.

Wirf den Helden deiner Seele nicht weg! Halte hei­lig deine höchste Hoffnung! Nietzsche.

Vom Wege

Gedanken eines deutschen Wanderers Wandern! Du Wort voll Himmel und seliger Weite! Voll singenden, klingenden Glückes! Frühglockenklang, verhallendes Abendgeläut, rauschende Wipfel, Quellen in Wäldertiefe, Sternennacht-Einsamkeit voll himmlischer Stimmen! O du Wort, wer fühlt deinen Zauber ganz aus! Du birgst grenzenlose Schönheit und immer neue Wunder! Wort, du bist Höhe und Freiheit, du bist Le­ben!

Bedenke beim Wandern, daß die Natur nicht nur dei­netwegen da ist, sondern du auch ihretwegen da bist!

Das Wandern, das kein Erwandern ist, ist Zeit­verlust. Wandern ist wachsen.

Wandern ist weder Mode noch Sport, sondern eine Kunst. Mancher lernt sie zeitlebens nicht. Vielen aber, be­sonders im deutschen Volke, ist sie angeboren, und das find die Schlichten, Natürlichen und Innerlichen.

Erwandre dir mit Kraft und Schwung ein Sonnen­stück Erinnerung.

Ein echter Wanderer wird nie alt.

Beim Wandern kommt es nicht auf das W o sondern auf das W i e an.

Gehst du auf die Wanderschaft, sperr' zu Haus die Sorgen ein!

Wo du gehst und wo du stehst, sei ein rechter Sonnenschein.

Manche steigen zu Berge mit Hast

und machen nur kurze Eipfelrast

und sehen nicht Schönheit noch Sonnenschein.

Sie wollen nuroben" gewesen sein und kehren mit Alltagssinnen und -blick in des Lebens Täler zurück.

Willst du wahrhaft gesegnet sein, die Seele dir wandern hell und rein:

Genieße, was du erwandert hast in tiefer, seliger Gipfelrast!

Es gibt Menschen, die auf vielen, Höhen standen und doch niemals eine, auch nur die kleinste Höhe in sich er­stiegen.

Willst du einen Menschen erkennen, wandre mit ihm! Auch beim Wandern ist die tiefste Freude die stillste.

Es gibt Wandrer, die sich und andern jede Wander­freude totschwatzen.

Der wortkarge Mund und das immer leuchtende Auge

Aber daß er nun auch noch die Grete Weller als Haus­hälterin nach Steinau gesetzt hatte, wo der Erich Wetter als Knecht tätig mar. das ging über alle Begriffe. Und gar nicht auszudenken war es, daß die stolze Carla die Grete Margret und Grete die Herrin Carla nannte. Da verließ einen der Verstand. Der liebe Gott verließ einen und alle guten Geister dazu.

Er hat zwei Frauen," hieß esZwei Frauen!" Es war gar nicht anders möglich

Zwei Frauen! Das durfte man nicht dulden.

Man mußte an dem Erich Wetter herumzerren, bis er aus seinem Traume erwachte. Ja, das mußte man.

Und man tat es

Aber der Erich Wetter wollte nichts wissen von den Steinauern. schlug um sich und wurde sacksiedegrob.

Da ließen sie es bleiben.

Erich Wetter hatte sich sehr verändert. Zu seinen Gunsten! Er war ein fleißiger, nüchterner Mann geworden. Nur eifersüchtig war er.

Seine Grete hantierte im Haus Dort hatte er nichts zu suchen. Leider! Er sah sie nur zu den Mahlzeiten. Und Claus konnte den ganzen Tag um sie sein! Ihn tröstete nur eines: Claus hatte ebensowenig Glück wie er Grete war freundlich, aber mehr nicht. Und freundlich war sie zu jeder­mann.

Die Knechte und Mägde hatten Mitleid mit ihm. Das ging ihnen nicht ein, daß ehrliches Streben nicht Anerkennung finden sollte. Trotzdem aber konnten sie es sich nicht Verlagen, ihn zu hänseln. Damit mußte er in schlaflosen Nächten fer­tig zu werden suchen. Er lief dann stundenlang durch die Felder und dachte dumme Dinge.

Einmal traf er auf seinen spätabendlichen Gängen Elle Klein die schwarze Else, wie sie genannt wurde die auch auf Steinau bedienstet war.

Sie kam von Berlin und hatte ein Sträußchen im Gürtel stecken.

Donnerwetter." sagte Erich,was hast du denn da?"

Dummer Blumen! Siehst du das nicht?"

Von ihm?" fragte Erich.

Von einem!" sagte sie.Einenihm" Hab' ich noch nicht. Du hast ja auch keineihr"".

Halt's Maul!" verwies sie Wetter.

Brauchst nicht grob zu werden. Tust mir leid! Schenk deiner Grete auch Blumen, vielleicht freut sie sich-"

Meinst du?"

Darüber freu! sich >ebe Frag oen jungen Herrn, der weiß es - Der fährt jede Woche zweimal nach Berlin zu seiner Freundin, schickt aber doch aller paar Tage Blumen nach Niederneidberg, damit seine Braut auch eine Freud' hat Das is' einer, mein. Junge, das is' einer! Von dem kannst du lernen. Und aufpassen darfst du auf ihn, das kann nicht schaden."

..Aufpassen? Ich! Warum?"

Seine Augen, wenn er die Grete anguckt hui! Wie die Perlen sind die. Hübscher Kerl! Könnt' mir auch gefallen. Die Grete dürft' ich nicht sein!"

Da sagte Erich, und wußte nicht, wie ihm der Gedanke ge­kommen war:So mach' ihm doch schöne Augen! Vielleicht sieht er sie." und bereute auch schon, diese Worte gesagt zu haben

Er schwieg.

Die schwarze Else tat das auch.

Und so gingen sie nebeneinander heim.

* » ^

Die schwarze Else hatte recht. Claus fuhr sehr oft nach Berlin, stets nach dem Abendessen und kam mit dem letzten Zuge zurück.

Grete hatte ihm einmal Vorhaltungen gemacht über diese Fahrten, da hatte er erwidert:

W a s will der Mensch doch haben vom Leben! Ein biß­chen Kultur, ein bißchen. Flirt. ein bißchen Charme! Bei uns lieber Himmel, merken Sie was? Die einen sind Heilige, wie Sie Deren Mund bleibt verschlossen Man dürstet danach. Eine Zeit lang. Dann gibt man's auf. Die anderen find doof, wie Sophi. Sie lassen vor handfester Solidität das heiße Herz erschauern. Und die dritten sind Kanaillen, wie die schwarze Else. Die sind skrupellos, aber gefährlich. Man tut gut. sie zu meiden. Was dann noch herumläuft, ist vom Uebel."

Es ist erschreckend, wie leichtsinnig Sie sind und wie frivol."

Wenn ich Gatte und Vater bin, Frau Wetter, bm ich ein bemoostes Haupt. Sehr sittsam und sehr artig. Lassen Sie mir das harmlose Vergnügen bis dahin." Und war wieder gefahren.

Zu Ellis Kuppke.

Mit der war er zur Abwechslung nach Kaffee Vaterland gegangen.

In det jroße miese Dings," hatte Ellis wenig erfreut gesagt, er aber hatte sie beruhigt.

Je größer, desto ungefährlicher. Wir müssen untertauchen. müssen immer wo anders sein, um nicht ausspioniert zu werden." (Fortsetzung folgt )