Freitag» 7. März 1939

Frankreich nur noch einen nein, neu zu Kräften kom- diese Kleinen, die einst groß Zorn nähren; Kanonen canziehen; eine Volksarmee mr Unterstützung des Krie- tzische Verfahren erforschen; erneuern, wieder das große rankreich von 1792, das Schwertes. Und dann wird tzlich sich erheben, zu furcht- ^prung wird es Lothringen sich reißen! Ist das alles? ! Es wird Trier, Mainz, d das ganze linke Rhein-

von großen Franzosen ge- olgenden Jahrzehnten und giftvollen Haßgewächs ge- wn Hütern gallischen Re­ader während des Krieges, rt Doumergue beim Zaren othringens und die völlige n Gebiete von Deutschland ezeichnet. Beim Waffenstill- ich sofort Elsaß-Lothringen chemischen Gebiete, um de- ch die Alliierten nicht eini­gen teils versteckt, teils of- om Reich mitfriedlichen" i und Frankreich einver- e von den Franzosen wäh- 'assende Kulturpropaganda, Darstellung nicht andeu- >en kann; die verzweifelten ihren Ideen, Plänen und tsam zu durchdringen; das schen wie wirtschaftlichen d, lassen unzweifelhaft er- rnzosen war, nie mehr die ragen

l folgt)

8bunü

». «I'ieg8l8iiiieiimei' Ml! / »krlrk nsgolü.

Sonntag» 9. März» . z.Goldenen Adler" a Nagold statt.

> im Lokal bekannt ge-

mg erwartet >ie Bezirksleitung.

Idar 797

limiWiikimiiiM SUÄKII fllMlIW

jeden angehen: lechte Angewohnheit?

S zur Selbsthilfe gegen Krank- r.

>t, Rheuma, Asthma, Nervcn- kung, Lähmungen, Herzleiden, , Hautkrankheiten, esten Feima-Apparate und Strahlcnkissen, Biolettstrahlen-

rnn ist dieser Vortrag für Sie Sind Sie gesund, dann unter- ie Sie Ihre Gesundheit erhalten, n Zutritt! Eintritt freilZ- r Freitag, den 7. März 1S3V,

SerTraube" in Nagold. M. Haas, München.

öoävnbeirs 80llvNW36k8V ZekvukilüolM büßten k'acksNboknei'

zu günstigen Preisen bei 740

Ovllk.

Lord- uiiä kürsteu- wsrevgesodSkt

VorstLilt.

«viiv «»de!???

Rsinl vis alten ankKe- trisobt mit Vr. Lrkls'^ Hödslxutn 1733 -

«VimÄvrsvIiSi»"

krisürird 8ckn»ick

Lolonialvarsn.

Heute abend Mlßv Punkt 8 Uhr

»ZW Büffe

(rotes Schulh)-

Mit de« Uuqt-r Unsere Her-

»nu Tage",

Mit der landwirtichaftlichr»

^a»»-, Garten« und Land»irtfch«f1E

Anzeigenpreise: Die 1-spaltig« Vorgiszeile M« deren Raum 29 »Z, Familien-Anzergen IS ' Reklamezeile KV Sammelanzeigen 59?L A

Bezngsr

«inMkMich Tragerlohn Sler lv Erscheint an Verbretttifte Zeitung im ^ Schristleitung, Druck und W. Zaiser Matt Zaiserj Nagold

d» Erscheinen von Anzeigen in be stimm t«»

und

an besonderen Platzen, wie e und Chiffre-Anzeigen

telep

keil» Lew

r.-Wreffe: Gesellschafter ;NM-»kd. In Fallen höher« Wenn«

ans Lieferung de, Zeitung oder RAHlchluna V-masvreises. - <U"stsib Kta. Stuttgo-^ ' "

Nr. 56

Samstag, den 8. März 1930

104. Jahrgang

Gegründet 1827

Fernsprecher Nr. 29

t

«

Rücktritt Dr. Schachts

Berlin, 7. März. 2m Hauptausschuß der Reichsbank gab Reichsbankprasident Dr. Schacht bekannt, daß er nach wie vor das Haager Abkommen für unerfüllbar und verderblich halte. Er habe daher die erforderlichen Schritte getan, um eine vorzeitige Beendigung seines Dirnstvertrags herbeizu­führen.

Dr. Schacht wird so lange im Amt bleiben, bis über die Wahl eines Nachfolgers eine Entscheidung getroffen werden kann.

i Dr. Schacht hat in seiner bekannten Denkschrift an die Reichsregierung den Neuen Plan eine unverantwortliche Fälschung des ursprünglichen Youngplan der Sachverstän­digen genannt und er ist bei dieser Auffassung verblieben. Wenn er nun wirklich den Platz räumen sollte, so wäre das ein nicht wiedergutzumachender Verlust, denn Dr. Schacht ist ohne Zweifel zurzeit der bedeutendste der Finanzsachverstän­digen im Reich, die für die Leitung und die Politik der Neichsbank in Frage kommen.. Es ist sein Verdienst, wenn die deutsche Währung bisher nicht wieder brücbig geworden ist, die er gegen alle Anfechtungen von innen und auße,.- standhaft verteidigt hat.

Ein Erlaß Gröners an die Reichswehr

Der für den 6. März ungesagte kommunistische Sturmtag" ist überall im Sand verlausen. Verschie­dentlich wurden Polizeibeamte angegriffen und von der Uebermacht mißhandelt, aber nur in einem Fall, in Halle, haben sich daraus schwerere Folgen entwickelt. In diesem Fall in Halle mußten die überfallenen Beamten von der Schußwaffe Gebrauch machen; zwei Kommunisten wur­den erschossen, einer verwundet.

Rsichswehrminister Gröner hat vor einigen Tagen in einer Verordnung Reichswehrangehörigen, die sich erfolgreich an der Abwehr staatsfeindlicher Zersetzungsbestrebungen be­tätigen, Belohnungen in Aussicht gestellt. Diese Ver­ordnung ist nun durch einen allgemeinen Erlaß Gröners an alle Dienststellen der Reichswehr ergänzt worden.

Darin wird auf die Werbetätigkeit der Kommuni st en und der Nationalsozialisten hingewiesen, die, wie in dem Erlaß gesagt rrs.rd, dieZertrümmerung des Be­stehenden mit allen Mitteln der Gewalt wollen". Das be­deute den Bürgerkrieg. Fern von diesen Extremen, habe die Reichswehr ihren Weg zu suchen. In allen Not­zeiten eines Volks gebe es einen unerschütterlichen Felsen im stürmenden Meer: die Staats! de e. Die Wehrmacht sei ihr notwendiger und sinnfälliger Ausdruck. In der einigen, geschlossenen, überparteiliche Reichswehr finde das Reich sein schärfstes und vornehmstes Machtmittel. Allen Vorgesetzten wird zur Pflicht gemacht, in engster Fühlung mit ihren Untergebenen zu bleiben und nicht nur in den mi­litärischen Dingen ihr Berater und Führer zu sein. Alle Kommandeure werden ersucht, diese Gesichtspunkte eingehend und wiederholt mit ihren Offizierskorps zu besprechen und dem inneren Zusammenhalt der Truppe ihre vornehmste Sorge zuzu-wenden. Dauernde Aufklärung über die politischen Zusammenhänge und Gegebenheiten sei not­wendig. Er behalte sich vor, die Befehlshaber von Zeit zu Zeit zur Entgegennahme von Weisungen in Berlin zu ver­sammeln. lieber Persönlichkeiten, die sich ihrer Erziehungs­ausgabe und der Aufklärungsarbeit im Sinn des Erlasses «icht gewachsen zeigten, sei aus dem Dienstweg zu berichten.

Ehrungen für Tirpitz

Der Reichskanzler hat der Witwe des verstorbenen Großadmirals, Staatssekretär a. D. von Tirpitz, und ihren Angehörigen zugleich im Namen der Reichsregierung auf­richtiges Beileid ausgesprochen.

Ministerpräsident Dr. Held hat an Frau von Tirpitz folgendes Beileidstelegramm gerichtet:Zu dem schmerz? liehen Verlust, der Sie und Ihre Angehörigen durch das un­erwartete Hinscheiden Ihres von mir hochverehrten Herrn Gemahls betroffen hat, bitte ich Sie, mein und der baye­rischen Slaatsregierung wärmstes Beileid entgegenzuneh- men. Seine Verdienste um das deutsche Vater- land und besonders um die deutsche Marine werden unvergessen bleiben."

Beileidskundgebungen sind weiter eingegangen von den Reichstagssrakt-ionen der Deutschnationalen, der Christlich- Nationalen und der Deutschen Volkspartei. D r. Hugen- berg sagt in einem Nachruf im Deutschnationalen Presse­dienst u. a.: Es war nicht seine Schuld, daß das Werkzeug deutscher Macht, das er geschaffen hafte, nicht so eingesetzt wurde, wie es der unbedingte Wille zum Sieg erfordert hätte. Aber daß die deutsche Küste vor feindlichen An­griffen bewahrt blieb, das dankt dos deutsche Volk seinem Werk."

Kopenhagen, 7. März. Die dänische Abendprefss bringt ausführliche, sachlich und unvoreingenommen geschriebene Würdigungen des Lebenswerks des -verstorbenen Groß- admirals v. Tirpitz. Man bemüht sich,der gewaltigen Persönlichkeit" und dem tragischen Geschick des Verstorbenen >n und nach dem Krieg gerecht zu werden. Die freikonser­vative Berlingske Tidende kennzeichnet ihn alsden Flotten­baumeister, der eine Marine schuf, die sich während des Krieges Schiff um Schiff der englischen als mehr denn ebenbürtig erwies". Die strengkonservative National­lidende schildert mit Wohlwollen die politische Laufbahn des Verstorbenen; sie schließt ihre Darstellung:Er war eine

der wenigen Gestalten aus einem Guß im amtüchen Deutsch­land Wilhelms II. Er war ein guter Patriot und ein Mann großen Formats."

Die englische Presse, die die englische Flottenniederlage vom Skagerraar und die Erfolge der deutschen Tauchboote nicht verschmerzen kann, die sie der Flotlenpolitik des ge­fürchteten Großadmirals zuzuschreiben hat, greift sein poli- ftsches Wirken zum Teil heftig an, zollt aber seiner organi­satorischen Fähigkeit und seiner Arbeitskraft als Schöpfer der deutschen Flotte volle Anerkennung.

Neueste Nachrichten

Moldenhauer drohk mik Rücktritt

Berlin, 7. März. Die V. Z. meldet, in der Besprechung ln der volksparteilichen Reichstagssraktion seien die Vor­schläge des Kabinetts so stark kritisiert worden, daß der Ein­druck entstand, der Rekchssmänzminister werde von seiner Fraktion völlig abgeschüttelt werden. Dr. Moldenhauer habe daraufhin erklärt, daß er dem Kanzler fein Rücktrittsgesuch übergeben werde. Erst auf Zureden seiner Parteifreunde habe er sich entschlossen, von einem Rücktritt Abstackd nehmen.

134 Personen in Berlin sesigenommen

Berlin, 7. März. Im Laus des gestrigenSturmtags" sind in Berlin bei Zusammenrottungen, s-rweit bisher be­kannt geworden ist, 13 Polizeibeamte und 7 Zivilpersonen verletzt und 134 Personen beiderlei Geschlechts festgenom­men worden.

Der kommunistische Gewerkschaftskongreß verboten

München, 7. März. Di« Polizeidirektion München hat den für Samstag und Sonntag einberufenen revolutionären Gewerkschaftskongreß Südbayern sowie alle im Zusammen­hang damit geplanten öffentlichen Kundgebungen ver­boten, weil sie der unmittelbaren Vorbereitung kommu­nistischer Gewalttaten dienen sollten.

Der neue Plan

Berlin, 7. März.

Abg. Dr. Reichert lehnte für seine Fraktion die Haager Gesetze ab. Der Reue Plan sei im Vergleich zu dem Dawesplan die starrere Regelung mit endgültiger Festlegung der Tribute in untragbarer Höhe- Die bekannten krisen­haften Zustände, die sich infolge der Jahreszahlungen zwi­schen 1000 und 2500 Millionen Mark unter dem Dawesplan eingestellt haben, bleiben unter denen des Neuen Plans Jahreszahlungen zwischen 1800 und 2400 Millionen sicherlich eine ständige Erscheinung. Die Tributbelastung werde zudem durch andere ausländische Schuldverpflichtun­gen, insbesondere für die Verzinsung und Tilgung der kom­merziellen Auslandskredite und für die Deckung der Fehl­beträge der Handelsbilanz, bis aus 5 Milliarden jährlich und mehr erhöht. So viel Kredit besitze weder das amtliche noch das private Deutschland in der Welt, um ständig so hohe Milliardenbeträge ausländischen Kapitals in di« deutsche Wirtschaft Hereinpumpen zu können. Vergeblich blicke man sich danach um. ob Reichs- und Slaatsregierungen sowie Gemeindeverwalkungen die notwendigen ernsten Folgerun­gen aus der bisherigen liederlichen Finanzgebarung ziehen. Schon jetzt werden dem Volk neue Sleuererhöhungen aus­erlegt, während lange Zeit große Steuerenklastungen von Regierungsseite versprochen worden seien. Wo bleiibe die not­wendige vollkommene Finanz- und Steuerreform und dis Vereinheitlichung unserer Wirtschasts-, Handels-, Sozial' und Steuerpolitik? Statt kostspieliger Liquidationsabkom­men, die auf die deutschen Geschädigten, namentlich die not- leidenden Kleinrentner, nicht die mindeste Rücksicht nehmen, abzuschließenc hätte die Reaieruna bester aetan. recktzeitia

Tagesssiezel

Die Londoner Floktenkonserenz hak am Freitag nach Ein­treffen der französischen Abordnung die Arbeiten wieder auf- genommssn und zunächst die Tauchbootfrage behandelt. Tardieu Halle eine private Besprechung mit Mac Donald.

Die Beerdigung des Großadmirals v. Tirpitz findet am Montag, 19. März, mittags 12 Uhr im Münchner Waldftied- hof statt. Die Münchner Reichswehrgarnison wird die mili­tärischen Ehren erweisen. An der Beisetzung wird der Chef der Marineleitung. AÄniral Dr. Raeder, teilnehmen.

Da die Lage unter den Fraktionen der Regierungskoalikion wegen der Finanzreform wieder sehr gespannt geworden ist, wird Reichskanzler Müller am Samstag vormittag wieder eine Besprechung mik den Fraktionssührern abhalken.

Politische Wochenschau siehe Seite 5

Erste Niederlage Tardieus

Paris, 7. März. Die Regierung hat in der Kämmer gestern ihre erste Niederlage erlitten, die allerdings keine Folgen haben wird, da die Vertrauensfrage nicht gestellt war. Der sozialistische Abg, Auriol verlangte in der Eingelberatung des Einnahmebudgets Zurückverweisung des Artikels über die Besteuerung bei Besitzwechsel an den Aus­schuß. Dieser Antrag wurde gegen den Willen der Regie­rung mit 303 gegen 266 Stimmen angenommen.

Schwierigkeiten derKollektivierung"

Moskau, 7. März. Der Widerstand, auf den die kommu­nistischeKollektivierung" der Landwirtschaft bei den russi­schen Bauern gestoßen ist, hat die führenden Männer in Moskau doch stutzig gemacht. So hat dieser Tage Stalin vor einer Ueberstürzung gewarnt. Auch Knlinin erklärte gestern im Vollzugsausschuß des BezirksSchwarze Erde", der Bauer mache in Rußland jetzt eine völlige Umgestaltung seiner Lebensformen durch und springe gewissermaßen in den ihm unbekannten Sozialismus hinein. Man dürfe da­her die Kollektivierung nicht in einem Tempo vorwärts treiben, das den Bauernden Atem nimmt". Bei den Kom­munisten zeige sich sehr oft ein Uebereifer, der schädlich wir­ten müsse.

DerSkurmtag" in Amerika

Reuyork, 7. März. Die gestrigen kommunistischen Kund­gebungen in Reuyork führten zu zahlreichen Zusammen­stößen mit der Polizei. Von den Kommunisten wurden 300 verletzt. Die Blätter tadeln, daß die Polizei rücksichtslos vorgegangen fei. Gerade die Kriminalbeamten, sagt die re­publikanischeHerold Tribüne", hätten sich wieIrrsinnige im Blutrausch" benommen.

Auch in Detroit, Pittsburg und Milwaukee UM ugA den neueren Meldungenstürmisch zugegangen'',,

im Reichstag

die Rückgabe des unversehrten Saarlands sicherzustelleift und die offene Wunde an der deutschen Ostgrenze zu schließen. Ferner könne das deutsche Volk nicht länger daraus warten, daß die koloniale Rohstoffwirtschaft in überseeischen Gebieten Deutschland wieder ermöglicht werde.

Reichsminister Dr. Lurtius:

Das Provisorium des Dawesplans sei für unsere Wirt­schaft kein Vorteil gewesen. Es führte dazu, daß wegen des Mangels einer festen Endsumme unsere großen Zahlungen abgeschrkeben wurden aus die 132 Milliarden, also praktisch in den Schornstein geschrieben wurden. (Unruhe rechts. Abg. Stöhr, Natsoz., ruft: So ein Geseires! Er erhielt dafür einen Ordnungsruf.) Tatsächlich sei die Transferklausel für unsere Wirtschaft kein Vorteil gewesen» denn dabei lag alle Macht in der Hand des Reparationsagenten, während jetzt die Transferierung in unlerer eigenen Hand liege. Wir haben gesehen, daß die Transserklausel nicht so sunktionierts. wie wir es erhofft hatten, und daß über die Revisionsmög- lichkeiten der Reparativnsagent nach eigenem Belieben ver­fügen konnte. Nach dem Urteil der Sachverständigen könn­ten nur die Jahresleistungen herangezogen werden, danach betragen aber beim Neuen Plan die Durchschnittsleistungen 2 Milliarden gegen 2,7 Milliarden beim Dawesplan. (Abg. Graf Westarp, Dnatl.: Halten Sie den Plan für durchführ­bar?) Ich habe schon im Ausschuß erklärt, daß ich mich aus Prophezeiungen darüber nicht einlasse. Das aber kann jeder schon heute sagen, daß wir bei Ablehnung des Neuen Plans in eine hoffnungslose Krise hineingeraten.

Abg. P,r. David (Soz.): Der Neue Plan gebe Deutsch-