Seite 4 Nr. SS

Nagolder TagblattTer Gesellschafter

Freitag, 7. März 193V

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(Fortsetzung 18)

Die Rheinlandkomission

Ehe auf die weitere Entwicklung der Dinge während der Besetzungszeit eingegangen werden kann, ist es notwendig, dieHohe Interalliierte Rheinlandkommis­sion" einer Betrachtung zu unterziehen, um den Ur­sprung für nunmehr kommende Ereignisse verständlich werden zu lassen. Die Rheinlandkommission war am 10. Januar 1920 auf Grund des Nheinlandabkommens eingesetzt worden und hatte seit der Gründung bis zur Räumung der 2. Zone ihren Sitz in Koblenz. In Kob­lenz war also der Ausgangspunkt für manche Schikanen und Drangsalierungen im ganzen besetzten Gebiet; von Koblenz aus gingen die Fäden der Drahtzieher über das ganze Rheinland, in das Ruhrgebiet und in die Pfalz, und was die Bewohner dort auszustehen hat­ten, war in vielen Fällen von der Rheinlandkommission unwiderruflich letzte Instanz in allen Fragen der Besatz­ung; sie bereitete durch ihre Politik die tragischen'be­schicke der rheinischen Bevölkerung vor und sie trug die Schuld für manches Elend in den noch kommenden Zei­ten. Sie durchbrach mit eigener Gesetzgebung die deut­sche Staatssouveränität und ordnete an, daß alles, was im besetzten Gebiet lebte, ihrem Machtspruch unterwor­fen war.

Franksreichs Drang zum Rhein

Nach dem Abzug der Amerikaner nahmen die Fran­zosen den Brückenkopf Koblenz auf den sie schon lange ein Auge geworfen hatten, unter ihre Oberhoheit; jedoch mit ganz anderen Absichten und ganz anderen Metho­den, als man sie von den Amerikanern gewohnt war. Der Amerikaner hat in den inneren Verwaltungsapparat der rheinischen Behörden nie eingegriffen, hat die militü-

^ ke->abdrucl( verboten

rische Besetzung me als eine politische Mission betrachtet und sich niemals um die politischen Geschicke und Probleme in unserer Zone gekümmert. Das sei ihnen heute noch an­gerechnet. Etwas anderes war es bei den Franzosen, von denen man aus Hessen, aus der Pfalz und dem Trierer 1 Gebiet, bereits wußte, daß es ihnen durch die Besetzung j des rheinischen Gebietes in der Hauptsache darauf ankam, i ihre Herrschergelüste auszudehnen, die Erenzpfähle an den j Rhein zu setzen, und die Trikolore für alle Zeiten in den j Wogen des Flusses spiegeln zu lassen . j Die Geschichte bietet ja auch zahlreiche Beispiele für j die französische Friedens- und Kriegspolitik mit dem ein- l zigen Bestreben: An den Rhein, an den Rhein! Vor und ! während des Krieges ist jenseits der Ardennen immer j wieder der Revanchegeist aufgepeitscht worden, haben die > besten geistigen Kräfte unablässig davon gesprochen und j geschrieben, daß der Rheinkraft des natürlichen Rechts der Grenze" zu Frankreich gehöre. Sie haben das gepre- ! digt ungeachtet aller geographischen, kulturellen, histori- ; schen und volkstümlichen Voraussetzung, ungeachtet dessen,

- daß das urdeutsche heilige Land und das angestammte I Volk am Rhein nicht die geringste Wesensverwandschaft i mit den Nachbarn im Westen besitzt.

! Auch Foch hat mit seinen Waffenstillstandsbedingungen 1918, die die Besetzung des linksrheinischen Gebietes mit den Brückenköpfen Mainz, Koblenz, Köln vorschrieben, nichts anderes gewollt als die im Kriege unerreicht ge­bliebene Annexion rheinischen Landes durchfriedliche" Besetzung vorzubereiten; er hat nichts anderes gewollt, als einen nahezu 30 Jahre vorher angekündigten Gewalt­streich gegen den Rhein zur Tat werden zu lassen. Victor Hugo hatte schon am 1. März 1871 bei der Beratung über den vorläufigen deutsch-französischen Friedensvertrag in der Nationalversammlung zu Bordeaux angedroht:

Von morgen ab wird Frankreich nur noch einen Gedanken haben: sich sammeln, neu zu Kräften kom­men, die Kinder erziehen; diese Kleinen, die einst groß sein werden, mit heiligem Zorn nähren; Kanonen schmieden, und Bürger heranziehen; eine Volksarmee schaffen; die Wissenschaft zur Unterstützung des Krie- preußische Verfahren erforschen; sich festigen, sich stärken, sich erneuern, wieder das große Frankreich werden, das Frankreich von 1792, das Frankreich der Idee, des Schwertes. Und dann wird Frankreich eines Tages plötzlich sich erheben, zu furcht­barer Größe. Mit einem Sprung wird es Lothringen und das Elsaß wieder an sich reißen! Ist das alles? Nein und abermals nein! Es wird Trier, Mainz, Köln, Koblenz nehmen und das ganze linke Rhein­ufer.

Das Samenkorn, nach 1871 von großen Franzosen ge­sät, ist aufgegangen in den folgenden Jahrzehnten und zu einem üppig wuchernden, giftvollen Haßgewächs ge­reift, sorgsam gepflegt von den Hütern gallischen Re­vanchegeistes. Ganz besonders aber während des Krieges. Noch am 17. Februar 1917 hat Doumergue beim Zaren die Wiedergewinnung Elsaß-Lothringens und die völlige Abtrennung der linksrheinischen Gebiete von Deutschland als das Endziel des Krieges bezeichnet. Beim Waffenstill­stand hat Frankreich denn auch sofort Elsaß-Lothringen genommen, während die linksrheinischen Gebiete, um de­ren Lostrennung vom Reich sich die Alliierten nicht eini­gen konnten, von franz. Truppen teils versteckt, teils of­fenkundig von Preußen und vom Reich mitfriedlichen" Besetzungsmethoden abgetrennt und Frankreich einver­leibt werden sollten. Die ganze von den Franzosen wäh­rend der Besetzung geübte umfassende Kulturpropaganda, die im Rahmen dieser kurzen Darstellung nicht andeu­tungsweise wiedergegeben werden kann; die verzweifelten Versuche, das Rheinland mit ihren Ideen, Plänen und Wünschen friedlich oder gewaltsam zu durchdringen; das Streben nach geistigen, politischen wie wirtschaftlichen Bindungen mit dem Rheinland, lassen unzweifelhaft er­kennen, daß es Absicht der Franzosen war, nie mehr die Feldzeichen vom Rheine zu tragen

(Fortsetzung folgt)

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