Montag, den 27. Januar 1930

Cannes mutzte sich die Kölnerin lutzrunde des Dameneinzels von Han nach^ hartem Kampf 5:7, luch im Damendoppel mit Frl. rde Lilly Nutzem aus ge schaltet. >egen Frau Jung Miß Rid-

sterschaften nahmen am Sonn« lei Mein Wetter auf der 2200 zw« «Läufen ihren Anfang, te Mschneiden der beiden deut« II" (Graue) belegte im bis- 5:48.43 (2:55.89 und 2:52,61) retta) in 5:44,99 den zweiten n) rangiert bis jetzt an fünfter

strimo Canera in Neuyork ge« )er ganze Kampf dauerte nur

den australischen Leichtathletik« lber eine englische Meile nur den australischen Olympiateil« Nin.

r die deutsche Schwergewichts« den Stuttgarter Eühring über Ablauf eines Zehn-Runden« n siegreich. Im selben Kampf« deutsche Mittelgewichtsmeister itel gegen den Herausforderer a Unentschieden siegreich.

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Siegen, der bekannte Mara« lg im Alter von 23 Jahren

er Hallen-Sportfest.

Sprinter-Dreikampf.

'en-Sportfest, das gemeinsam dem Kreis 3 c der D. T. am e, gestaltete sich zu einem gro- ir bis aus den letzten Platz teresse war der Sprinter« samtergebnks der erstmals in vom SCT vor Jonath (Han« Serlin) gewann.

rtag, den 30. Januar ds. 3s. an stattfindende Vieh- und > unter nachstehenden Bedingungen

> Beobachtungsgebieten dürfen führt werden.

muß beim Zutrieb auf den Markt untersucht werden.

>rte Tier ist ein Ursprungszeug-

;n tierärztliche, Schweinehändler iesundheitszeugnisse milzubringen, feuchten Orten dürfen den Markt

dieser Vorschriften wird ve­rhandelnde werden außerdem liefen.

m 25 Januar 1930

Schulth.-Amt: Braun.

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Nr. 22

Gegründet 1827

Dienstag, den 28. Januar 1930

Fernsprecher Nr. 29

104. Jahrgang

Der Notschrei des deutschen Ostens

Die Denkschrift der Landeshauptleute

Die Landeshauptleute der sechs östlichen Provinzen Ost­preußen, Grenzmark, Pommern, Brandenburg, Meder­schlesien und Oberschlesien haben sich zu einem ungewöhn­lichen Schritt entschlossen. Sie haben gemeinsam eine Denk­schrift verfaßt, worin sie ein eindrucksvolles Beweis­material für die große Notlage ihrer Provinzen zusammen­getragen haben, und sie haben diese Denkschrift zunächst dem Reichspräsidenten, danieden übrigen Spitzen der Reichs- und Staatsregierung, sowie dem Reichstag und dem Preußischen Landtag überreicht. Sie erklären in dem Bor­wort dieser Denkschrift, daß sie, nachdem von ihnen in zahl­reichen Eingaben während der letzten Jahre auf die beson­deren Nöte der einzelnen Provinzen hingewielen wurde, sich jetzt zu diesem gemeinsamen Schritt entschlossen haben, weil sie ein längeres Schweigen mit ihrer Amtspflicht und ihrem Gewissen nicht mehr verantworten können. Sie er­klären, daß die bisher gewährte Hilfe zur Besei­tigung auch der dringendsten Notstände nichtausreiche und vielfach an dem Kern der Dinge vorbei­gegangen sei. Sie betonen, daß auf dem deutschen Osten noch immer und in steigendem Maße die unsichtbare Besatzung schwerster Wirtschaftsnot laste, welche dw Bewohner Vieser Landesteile im Ringen für das gemeinsckne Wohl zermürbe, eine dem Staatsgänzen schäd­liche Resignation schaffe und damit nicht zu unterschätzende nationale Gefahren heraufbeschwöre.

Der verlorene Krieg hat Deutschland im Osten die tiefsten Wunden geschlagen. Weite Gebietsteile einst die Korn­kammer Deutschlands sind aus dem Bestand des Reichs herausgerissen, brutale Willkür hat Ostpreußen vom Mutter­land getrennt, die oberschlesische Industrie ist verstümmelt, Pommern und Brandenburg sind zu Grenzlanden gemacht, und Polens Grenzen sind aus eine Entfernung von 161 Kilo­metern an die Tore der Reichshauptstadt Berlin heran- gerückt.

Was wir verloren haben

Durch die Gebietsabtretungen auf Grund der Diktate von Versailles und Genf so wird in Abschnitt der Denkschrift ausgeführt haben die preußischen Ostprovinzen eingebußt an Menschen 4 378 000 26 v. H. des Bestands, an Gesamtfläche 5100 OVO Hektar 25 v. H. des Gesamt- bestands. Die Provinzen Posen und Westpreußen sind von der Landkarte so gut wie verschwunden. Damit sind zugleich schwere Eingriffe in die Wirtschaftskapazität der Ostpro- vinzen verbunden gewesen. So wurden verloren 27 v. H. der landwirtschaftlich genutzten Fläche, 30 o. H. der Ernte­erträge in Brotgetreide, 31 v. H. der Erntebeträae von Hackfrüchten, 29 v. H. des Viehbestands, von 57,77 Milliar­den Tonnen Steinkohlenoorräten verblieben uns 8,67 Mil­liarden Tonnen, von 20 Millionen Tonnen Zink- und Blei­erzen 11 Millionen Tonnen, von 67 Steinkohlenbergwerken 14, von 15 Zink- und Bleierzgruben 5 kleine Gruben, von 37 Hochöfen 15, von 25 Eisen- und Stahlgießereien 12, von 12 Walzwerken und 12 Stahlwerken je 3.

Die ungeheuer langen Osigrenzen tragen mit zur Schädi­gung des Wirtschaftslebens bei. Gegen 1600 Kilometer vor dem Krieg betragen die deutschen Ostgrenzen heute 2650 Kilometer. Das entspricht der doppelten Länge der Eisen­bahnstrecke KönigsbergSaarbrücken. Durch die Grenz­ziehung find zerschnitten worden 68 Eisenbahnlinien, 144 Kunststraßen, 722 Landstraßen und viele lausend mindere Wege.

Prag statt Breslau

Ganz besonders hat Ostpreußen unter seiner ch.su- laren Lage zu leiden. Während früher das Wirtschasts- zentrum des ganzen Nordostens Danzig war und von dort aus zur Frachtersparnis die Produkte des Ostens in weitere Absatzgebiete geschafft werden konnten, ist Ostpreußen durch Abschneidung der Binnenwasserstraßen heute auf den Land­weg angewiesen. Durch die ungeheuren Frachten ist die Wettbewerbsfähigkeit ostpreußischer Produkte jedoch völlig aufgehoben. Niederschlesien und Oberschlesien haben besonders darunter zu leiden, daß ihre ehemaligen Wirtschaftsinteressen im Osten Europas lagen, von dem sie heute durch unüberwindbare Zollschranken völlig abgeschnit­ten sind, sie müssen sich also vollkommen neue Absatzgebiete suchen, um weiter existieren zu können. Schon heute hat Prag in vieler Beziehung das Erbe Breslaus in Osteuropa angetreten.

Das Elend der Steuern

Ein Gradmesser für die Not des Ostens ist die Ver­schuldung der Landwirtschaft. In dieser Be­ziehung steht der deutsche Osten weitaus an der Spitze. Je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche betrug die Ver­schuldung am 1. Januar 1928 beispielsweise in Ostpreußen 675 RM., in der Grenzmark Posen-Westpreußen 630 RM., in Pommern 575 RM. Seitdem ist sie noch gestiegen. An steuerbarem Einkommen liegt der deutsche Osten bis zu 68 Prozent unter dem Reichsdurchschnitt, während er früher den Reichsdurchschnitt erreichte. Das Maßstabsteuersoll aller jechs Provinzen zusammen ist niedriger als das des Mein-

lanos allein. Auch in bezug auf die Vermögenssteuer sish-N vie östlichen Landesfinanzamtsbezirke an weitaus letzter Stelle, nämlich Breslau mit 4,9 RM., Brandenburg mit 4,7 RM., Stettin mit 4,3 RM., Oberschlesien mit 3.2 RM. und Königsberg mit 2,9 NM. Der Reichsdurchschnitt be­trägt 6,3 RM., doch liegen die westlichen Provinzen und Süddeutschland größtenteils über dem Reichsdurchschnitt.

Die Zahlungseinstellungen zeigen ein trau­riges Bild des Verfalls. Während 1928 die Steigerung im gesamten Reichsgebiet nur 35 v. H. betrug, betrug sie in Pommern 85 v. H., Oberschlesien 75 v. H., Ostpreußen 60 v. H., Niederschlesien 60 v. H. Grenzmark Posen-West­preußen 58 v. H. Von 19-4 bis 1--27 sind von der zwangs­versteigerten Fläche SO v. H., von der Zahl der zwangsoer­steigerten Grundstücke allein 71 v. H. auf die deutschen Ost­gebiete zu rechnen, gegen 10 v. H. bzw. 20 v. H. im ganzen übrigen Preußen.

An Steuerüberweisungen und Dotationen fallen, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, in den Ostprovinzen die geringsten Anteile. Sie bewegen sich zwischen 25 und 31 Reichsmark bei einem Durchschnitt von 36 RM. in Preußen. Dagegen weisen die Rheinprovinz, Hessen-Nassau, Schleswig- Holstein Kopfbsträge von 43 RM. auf, während die anderen Provinzen den Durchschnitt erreichen.

Das große Menschenreservoir

In bezug auf die Kindersterblichkeit stehen die östlichen Provinzen obenan, ebenso in bezug auf die Tuber­kulose-Sterblichkeit. Auch durch die Abwanderung wird die Lage im deutschen Osten nicht unerheblich verschärft. Nur die deuischen Ostprovinzen haben noch einen Geburten­überschuß auszuweisen, der dem deutschen Westen zugute kommt und durch den die Verluste an Menschen im Westen durch Gebnrkenverlust wieder aufgefüllt werden. Der Osten verdient also auch als Menschenreservoir Deutschlands größte Beachtung. Das Schicksal der Ostmark ist das Schick­sal der Nation.

Die Forderungen der Ostprovinzen

sind u. a.: Erschließung des Ostens durch Schaffung neuer Straßen und Eisenbahnen. Ausbau der östlichen Wasser­straßen.^ Verbilligung der Frachten. Wiederherstellung der Rentabilität der Landwirtschaft. Höhere Zuweisung von Mitteln für die Wirtschaftsvsrbesserungen. Förderung der Bauern- und Landarbeitersiedlung. Erhaltung und Stützung der ostpreußischen Industrie, des Handels und des Hand­werks durch verstärkte Hinleitung der Reichs- und S ta a t s a u f t r ä g e. Erbeblich weitergehende Berücksich­tigung der Gemeinden im Finanzausgleich. Stärkere Berücksichtigung bei der Verteilung der Kraftfahrzeugsteuer. Mehrzuteilung von Hauszinssteuermitteln, insbesondere auch zum Ausgleich der Flüchtlingslast. Gerechte Verteilung der Schullasten.

Neueste Nachrichten

Prmakbesuch des Königs von Schweden beim Reichspräsidenten

Berlin, 27. Jan. Der Herr Reichspräsident emp­fing heute den privaten Besuch des K ö n i g s v o n S ch w e- d en, der sich aus der Reise nach dem Süden einige Stunden in Berlin aufhielt.

Die Reichsbank muß unabhängig bleiben

Berlin, 27. Jan. In einer Versammlung der Deutschen Volkspartei erklärte Reichssinanzminister Dr. Molden­hauer: Reichsfinanzministerium und Reichsbank sind auf eine ehrliche Zusammenarbeit angewiesen. Auf keinen Fall darf die finanzielle Unabhängigkeit der Reichsbank erschüt­tert werden.

Die Regierungsumbildung ln Preußen

Berlin, 27. Jon. Die Verhandlungen über die Einfüh­rung der Großen Koalition in Preußen wurden heute fort­gesetzt. Aus demokratischer Seite ist man mr Reaierunas-

Tagessmegel

Die deutsch - polnischen Handelsverkragsverhandlungen wurden am Montag wieder ausgenommen.

Die Sowje.eegierung hat die Beteiligung an der Genfer Konferenz zur Ausarbeitung eines Iollfriedensabkommens am 17. Februar abgelehnt.

Die britische Admiralität hat den Bauauftrag der beiden 10 000-Tonnen-kreuzer. deren Bau Mitte Juli vorigen Jahres eingestellt worden war. nunmehr ganz zurück­gezogen.

erweiterung bereit, die Ansprüche der Deutschen Dölkspartei tzwei Ministerien usw.) werden aber als zu weitgehend be­zeichnet. Man verlangt, daß der preußische Ministerpräsident Braun Vorschläge mache.

Die Kirchenverhandlungen wieder vertagt

Berlin, 27. Januar. Die preußische Regierung hat di« Besprechungen über die Richtlinien für die Kirchenvertrags­verhandlungen ohne Angabe der Gründe abermals vertagt.

Aenderungen zur Gewerbeordnung

Berlin, 27. Januar. Dem Reichstag ist ein Gesetzent­wurf zur Aenderung von Bestimmungen der Gewerbeord­nung zugegangen. Es handelt sich besonders um Beseiti­gung von Mißständen beim Gewerbebetrieb im Umher­ziehen und um Ergänzung der Voxschriften über das Markt- und Messewesen.

Verkrauensö^lärung des Zenkrumsvorstands für Dr. Wirkh

Berlin. 27. Jan. In der Presse war dem Reichsminister Dr. Wirth vorgeworsen worden, daß er aus der Haager Konferenz den Franzosen das Sanktionsrecht und die etwaige spätere Wiederbesetzung des Rheinlandes geradezu angeboten habe. Der Reichsparteivorstand des Zentrums nahm nun in seiner gestrigen Sitzung, die den ganzen Tag dauerte, zu dieser Angelegenheit Stellung. Schließlich wurde Dr. Wirth das Vertrauen des Vorstands und der Dank für seine unermüdlichen Versuche ausgesprochen, eine den Auf­fassungen der Zentrumspartei entsprechende und den Le- bensnvtwendigkeiten des deutschen Volkes Rechnung tra­gende Lösung der Fragen im Haag zu finden. Bezüglich der Saarfrage wurde der Erwartung Ausdruck gegeben, daß das Saargebiet dem Reich wieder eingegliedert und die Saargruben den Staaten Preußen und Bayern zurückgege­ben werden.

Der Reichsparteiausschuß des Zentrums soll Ende Fe­bruar oder Anfang März einberusen werden.

Verufungsverhandlung im Beleidigungsprozeh Jorns

Berlin, 27. Jan. Vor der großen Strafkammer des Land­gerichts begann heute in zweiter Instanz der Beleidigunas- prozeß des Rechtsanwalts I o r n s gegen denTagebuchs- Redakteur Bornsteiitz der in einem Artikel dem da­maligen Kriegsgerichtsrat Jorns vorgeworsen hatte, d a Liebknecht- und Luxemburg-Mördern Vorschub geleistet zu haben, und in erster Instanz sreigesprochen war, weil s Schöffengericht den Wahrheitsbeweis als erbracht angesehen hatte. Rechtsanwalt Jorns hatte gegen dieses Urteil Be- -usung eingelegt. Von beiden Parteien is: zu der neuen

Verhandlung eine Reihe neuer Zeugen in Aussicht ge­nommen.

kommunistische Ausschreitungen

Berlin, 27. Jan. Am gestrigen Sonntag wurden zahl­reiche Personenkraftwagen zwischen Köpenick und Müggel­heim von kommunistischen Gruppen angegriffen, mit Stei­nen beworfen und zum Teil schwer beschädigt. Als das Ueberfallkommando der Schutzpolizei alarmiert wurde, konnten noch sieben der Täter und zwei Frauenspersonen festgenommen werden, die übrigen verschwanden.

In Lietzow bei Nauen (in der Nähe von Berlin) wurde eine Versammlung der Nationalsozialisten und in Nauen eine solche des Stahlhelms von Kommunisten, die durch Zuzug aus Berlin verstärkt waren, überfallen. Die Angriffe wurden zwar abgewehrt, die Versammlungslokale aber belagert. Als abends die aus Berlin herbeigerufenen Ueberfallkommandos erschienen, verschwanden die Kommu- nisten. Einzelgehende Stahlhelmer waren schwer verletzt worden. In Recklinghausen wurde eine Streife von drä

Dunkle Diplomatie

London, 27. Jan. Die Geheimnistuerei der Flotten'cm- ferenz löst mehr und mehr ein Unbehagen in der öffent­lichen Meinung Englands aus. Chamberlain (Kons.) sagte in einer Rede in Birmingham, es scheine, daß die neue Diplomatie noch dunkler sein könne als die alte, an deren Stelle sie treten wollte. Im Unterhaus wird ein Antrag eingebracht, der die bessere Unterrichtung der Oeffentlichkeit über die Vorgänge auf der Konferenz ver­langt.

Die Pariser Presse ist über die franzosenfeindlichen

Aeutzerungen der i t a l i e n i s ch e n Blätter aufgebracht, sie ist aber auch über die Londoner Zeitungen verstimmt, denen sie vorwirft, durch ein gefährliches Ränkespiel die Konferenz d. h. die französischen Sonderforderunqen scheitern lassen zu wollen Auch die Amerikaner finden keine Gnade. So schreibt der Berichterstatter des . Echo de Daris" aus London, in der neuen Woche werde die franzö­sische Methode gegen die Washingtoner Methode zu kämpfen haben.

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