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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 28. Januar 193V

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Schutzpolizisten von Kommunisten angegriffen und einer der Beamten schwer verletzt. Die Täter sind entkommen.

Ersatzwahl in Rappolksweiler

Straßburg, 27. Jan. Bei der Ersatzwahl im oberelsässi- schen Wahlkreis Rappoltsweiler für den franz. Naticmal- kotholiken Dr. Pfleger, der in den franz. Senat kam, wurden zur Kammerwahl Stimmen abgegeben für den National­katholiken 1829, für den Vertreter der Heimattreuen elsässi- schen Volkspartei Dr. Dorner 3811, für den Sozialdemo­kraten Röeth 3882 und für den Kommunisten Welch 273.

Kommunistische Zellen" in Lothringen Paris. 27. Jan. Wie derMatin" aus Nancy meldet,

hat eine Haussuchung bei dem verhafteten Kommunisten Lhote in Nancy zur Beschlagnahme zahlreicher Schriftstücke geführt, aus denen hervorgeht, daß in 10 Regimentern kom­munistische Zelle bestehen, daß ein antimilitaristischer Feld- zugsplan ausgearbeitet worden ist und daß auch der Berg­arbeite rstrsik des Kohlenbeckens von Briey drei Wochen dauerte und der vor wenigen Wochen zu Ende gegangen ist, auf das Konto dieser weitverzweigten Organisation«.)» setzen ist.

Faszistische Bücher auf dem Index Rom. 27. Jan^ Die Inquisition hat .nach der Meldung

oesvffervatore Romano" die Bücher Mussolinis:Gebet

usso

dem Kaiser, was des Kaisers ist" undFaszistischer Staat, Kirche, Schule" (amtliche faszistische Buchhandlung Littorio) auf die Liste der verbotenen Bücher gesetzt. Die italienisch^ Regierung hat die vom Vatikan geforderte Mißbilligung der Bücher abgelehnt.

Vertrauensumsrage über die Diktatur in der spanischen Wehrmacht

Madrid, 27. Jan General Primo de Rio era hat die obersten Dienstbehörden des Heeres und der Flotte be­auftragt, in den ihnen unterstellten Militärbezirken eine Umfrage zu veranstalten, ob die Diktatur noch das Ver­trauen des Heeres und der Flotte besitze. Falls dies von der Mehrheit verneint würde, würden Primo de Rivera und die übrigen Mitglieder der Regierung dem König ihr Ent­lassungsgesuch «inreichen.

Die Antwort der Provinz Saragossa lautete, daß die Garnisonen jeder Regierung gehorchen werden, die das Ver­trauen des Königs besitze.

Primo de Rivera erklärte in einer Besprechung mit Zeitungsvertretern, zu der Umfrage im Heer habe er sich ent­schlossen, weil gegen ihn und seine Regierung eine gehässige Mautwurfsarbeit, namentlich auch in einer gewissen aus­ländischen Presse, betrieben werde. Wenn er das Vertrauen der Wehrmacht nicht besäße, könnte er nicht länger am Ruder bleiben. Er glaube sagen zu können, daß er das Vertrauen des Königs und des spanischen Volks besitze.

WlMmer über ZiinWzmuWl und Wem

Gemeindeordnung eine unsachliche Behandlung erfahren. Die Finanznot lasse einen Abbau derBeamtengehälter befürchten Die Ueberfüllung der Hochschulen werde zu einer Gefahr auch für den mittleren Beamtenstand. Ä?. Zulassung von neuen Verwaltungskandidaten sei das Ministerium weit über das erforderliche Maß hinaus- gegangen und habe sich gegenüber den Einflüssen von Vettern und Basen zu nachgiebig gezeigt. Durch die im Personalplan für 1930 vorgesehenen Maßnahmen werde aber mit der Besserung der Verhältnisse der mittleren Beamten rm Staatsdienst ein Anfang gemacht.

Nach einem Vortrag von Ministerialrat a. D. H 8 ffner über die neue Gemeindeordnuna wurden zwei Ent­schließungen angenommen. Die erste fordert die Be­schränkung der Zulassung von Anwärtern zum mittleren Verwaltungsdienst auf höchstens 80 im Jahr. Dagegen seien fest 1921 insgesamt 1118 Kandidaten zugelassen word°n gegenüber einem natürlichen Beamtenabgang von nur 700. Die zweite fordert, daß die Regierung dieVerwaltungs- r ef o rm in Zu s a m men ar be i t mit den mittleren Ver­waltungsbeamten durchführe. Es müsse endlich für sie ein selbständiger Geschäftsleiter (Staatsrat Schult­heiß Rath) geschaffen und ihre Zeichnungsbefugnis befriedigend geregelt werden.

Steuersenkung?

Ausgeschlossen!

Berlin, 27. Januar.

Auf der Tagesordnung der Montagsitzung des Reichs­tags stand dis zweite Beratung des Zündwarenmonopol- gefehes. Ueber die Beratungen des Haushaltsausschusses berichtet Abg. Ersing (Z.).

Reichsfinanzminisler Dr. Moldenhauer

Die Zündhnlzfabrikanten sehen selbst in dem Monopol ein geeignetes Mittel, um die Zündwarenwirtschaft wieder in geordnete Bahnen zu lenken. In dem Monopol sind die deutschen Wirtjchaftsinteresjen gewahrt, ein ausreichender Einfluß der deutschen Seite sichergestellt. Der Gewinn der Monopolgesellschaft kommt dem Reich unmittelbar oder mittelbar zugute Den Interessen des Handels sei durch zahlreiche Bestimmungen Rechnung getragen. Besonders aber die Frage der konsumgenossenschafksfabriken habe eine Lösung gefunden, die als ein befriedigender Interessenaus­gleich anzusehen sei. Aus Gründen der Kassenlage hielt es die Regierung für richtig, für die Vorteile der schwedischen Seite eine gewisse Gegenleistung durch Gewährung einer langfristigen Anleihe zu verlangen. Die Anleihe beträgt 125 Millionen Dollar bei 6 o. H Verzinsung und 83 v. H. Auszahlungskurs (tatsächlich also 8 v. H. Verzinsung). Sie ist mit 50 Millionen Dollar spätestens 7 Monate und 75 Millionen Dollar spätestens 16 Monate nach der Verkün­dung des Moncpolgesetzes zahlbar. Die Laufzeit beträgt 50 Jahre, die Tilgung beginnt vom 10. Jahr ab. Einschließ­lich des Handelsmonopolmehrgewinns für die Schweden be­wegt sich die effektive Verzinsung um 7 v. H. herum. Die Anleihe wird zunächst von der schwedischen Zündholzgruppe selbst gegeben. Sie darf in den nächsten 3)4 Jahren nicht zur Auflegung auf den Kapitalmarkt kommen. Uebergehend zur Sassenlage des Reichs führte der Minister aus, er habe bei seinem Amtsantritt das Finanzprogramm der Regie­rung vorgefunden, das 900 Millionen Steuersenkung für die Wirtschaft oorsah und den 150-Millionen-Tilgungsfonds. Beide Verpflichtungen sollen erfüllt werden. Allerdings müsse die Schuldentilgung vorangehen. Die Einnahmen an Steuern seien in den letzten Monaten in einem Maß hinter den Schätzungen zurückgeblieben, daß die ursprüng­liche Absicht, den Fehlbetrag des Jahrs 1928 im Jahr 1929 abzudecken, nicht mehr verwirklicht werden könne. Der Betriebsmittelbedarf der Reichskasse betrage etwa 150 Millionen, von denen 250 Millionen nur zu bestimmten Terminen, 200 aber dauernd die Kasse belasten. Dieser Be­darf erhöhe sich, wenn im ordentlichen Haushalt ein Fehl­betrag entstehe, oder Anleihen zur Deckung der außerordent­lichen Ausgaben nicht ausgenommen werden können. Der Kassenbedarf habe sich Ende Dezember auf 1700 Millionen beziffert und zwar 800 Millionen ungedeckte außerordentliche Ausgaben. 150 Millionen normaler Betriebsmittelbedarf. 150 Millionen Fehlbetrag 1928 und 300 Millionen Fehl­betrag 1929. Diesem Bedarf standen nur Deckungsmiktel in Höhe von 1370 Millionen gegenüber. Es ergab sich ein Kassenfehlbetrag von 330 Millionen, der durch einen kurz­fristigen Kredit gedeckt werden mußte. Ende März trete zwar der Fehlbetrag 1929 nicht mehr in Erscheinung, da er durch die Poungersparnisse ausgeglichen werde. Dagegen erhöhen sich der außerordentliche Bedarf um 50 Millionen Mark zur Beteiligung an der Preußenkasse und um weitere Darlehen an die Arbeitslosenversicherung, die trotz der Bei­tragserhöhung feit Januar in diesem Jahr 375 Millionen Kredite beanspruchen werde, wovon erst 150 Millionen in den Etat eingestellt seien. Hinzu kommen 30 Millionen für Stützungskäufe von Reichsanleihen, so daß der außerordent- licbe Bedarf sich bis Ende März auf schätzungsweise 1100 Millionen erhöhe. Der Kassenbedarf betrage also auch Ende März rund 1700 Millionen Mark.

An Deckungsmitteln stehen 100 Millionen Reichswechsel zur Verfügung, 100 Millionen Betriebskredit bei der Reichs­bahn, 350 MillionenUeberbrückungskredit" von Ende De­zember, 225 Millionen Bankdarlehen, 210 Millionen Aus- landsdarlshen, 225 Millionen Darlehen von Reichsbahn und Reichspost, zusammen also 1510 Millionen, von denen noch 1010 Millionen konsolidiert werden müssen. Da noch 100 Millionen vorhanden seien, ergebe sich zur Ueberwindung des Märzultimos ein Spitzenbedarf von 90 Millionen, zu dessen Deckung die erforderlichen Verhandlungen eingeleitet seien Die kreugeranleihe sei zur Konsolidierung der Kassen­lage unbedingt erforderlich. Der Haushaltplan für 1930 werde noch im März den Reichstag beschäftigen können.

Abg. Dr. Hertz lSoz.): Die Sozialdemokraten stimmen dem Monopol zu, weil es sich um ein Teilstück des Sanie­rungswerks für die Kasse und den Etat des Reichs handle. Von einer Stenersenkuna könne im Jahr 1930 keine Rede sein, eher werden neue Steuern kommen.

Abg. Mentzel (Dntl.) meinte, nicht der Schutz der deutschen Zündholzindustrie, sondern

die Finanznot und die versprochene Kreuger-Anleihe seien für die Regierung die Triebfeder zur Einbrin­gung der Vorlage gewesen.

Angesichts der großen Vorteile, die das Monopol dem

Schwedentrust biete, kann man die Bedingungen der Kreuger-Anleihe nicht übermäßig günstig nennen. Für die deutsche Zündholzindustrie hätte man besser als durch ein Monopol sorgen können durch Zölle und Einfuhrsperre gegen die russische Konkurrenz. Der Redner wandte sich gegen eine Vorzugsbehandlung der genossenschaftlichen Zündholzproduktion und beantragte Streichung der ent­sprechenden Bestimmungen. Die Vorlage sei die Folge der unglücklichen Finanzpolitik Hilferdings. Die Deutschnatio­nalen würden das Gesetz ablehnen.

Abg. Dr. Köhler (Z) hielt das Gesetz für notw en- d i g. Nach dem schlechten Erfolg der beiden letzten An­leihen sei es verständlich, wenn der Finanzminister ein solches Experiment nicht wiederhole, sondern den vorteil­hafteren Weg des Abschlusses mit Kreuger gehe. Ueber- mäßig günstig seien Kreuzers Bedingungen freilich nicht. Besonders unsympathisch wirke die Steuer­freiheit. Wir müßten uns wohl oder übel damit abfinden, weil ohne Anleihe die Finanzen nicht saniert werden könnten (!). Mit Rücksicht aus die schwierige Finanzlage werde das Zentrum der Vorlage zustimmen.

Ahg. Dr. Pfeffer (DVP.) erklärte die Zustimmung seiner Freunde zu der Vorlage in der Ausschußfassung. Darin liege ein Opfer der wirtschaftlichen Ueberzeugung. Grundsätzlich sei die Volkspartei gegen Monopole. Hier werde aber die deutsche Zündwarenindustrie geschützt ge­gen die weitere Verdrängung durch die Auslandskonkur­renz. Mit Zöllen und Einfuhrsperre wäre dieser Schutz nicht zu erreichen gewesen. Für die Volkspartei sei an der Regierungsvorlage die Ausnahmestellung unerträglich gewesen, die den Konsumvereinen zum Schaden des freien Handels eingeräumt war. Im Ausschuß seien diese Be­stimmungen aber wesentlich verbessert (?) worden. In der jetzigen Fassung sei das Gesetz für die Volkspartei an­nehmbar.

Abg. Borrmann (Wirtschtsp.) führte aus, die Vor­lage verletze den Verfassungsgrundsatz der Gleichberechti­gung, weil die Konsumvereine dem Einzelhandel gegen­über bevorrechtet würden. Demnach könne die Vorlage nur mit Zweidrittelmehrheit Gesetz werden. Die bürger­lichen Regierungsparteien hätten vor der Sozialdemokra­tie restlos kapituliert. Das Vertrauen zu dem volkspartei­lichen Reichsfinanzminister sei schwer enttäuscht worden.

Abg. Fischbeck (Dem), versuchte dem Standpunkt der Demokraten Ausdruck zu geben, während der Abg. Rauch (Bayrische Volkspartei) erklärte, es werde in Wahrheit jetzt nicht über ein Monopol beraten, sondern über eine Anleihe, die zur Sanierung der Reichssinanzen unbedingt nötig sei und die ohne Monopol nicht erreicht werden könne. Handele es sich um das Monopol allein, so würde seine Partei die Vorlage ablehnen. Wir sind zwar nicht verantwortlich für die Politik des früheren Finanz­ministers Hilferding, aber wir wollen andererseits auch nicht durch Ablehnung dieses Entwurfes das Reich in Zahlungunfähigkeit bringen.

Abg. Stöhr (Nat.-Soz.) erklärte, die Kreuger-An­leihe werde die Finanznot nur für kurze Zeit bannen kön­nen. Sie sei der erste Schritt auf einem verhängnisvollen Weg. Seine Parteifreunde können der Vorlage nicht zu­stimmen, wenn die von ihnen eingebrachten Änderungs­anträge nicht angenommen werden sollten. Der national­sozialistische Antrag zugunsten der Thüringer Zündholzin­dustrie sei diktiert von der Sorge um die Existenz weite­ster Kreise der dortigen Bevölkerung.

Abg. Dr. Best (Volksr.) und Abg. Arieldt (Dt.- Hann.) lehnten die Vorlage ab.

Damit schloß die Aussprache. Die Vorlage wurde im wesentlichen in der Ausschußfassung angenommen. Ge­strichen wurde auf Antrag der Regierungsparteien die 10- prozentige Preiserhöhung für Exportware. Das Haus vertagte sich auf Dienstag 1 Uhr: Dritte Beratung des Zllndholzmonopols.

Württemberg

Landesversammlung der Württ. Verwaliungs- beamten

Stuttgart, 27. Jan. Im Konzertsaal der Liederhalle hielt am Sonntag der Verein Württ. Verwaltungsbeamten seine Landesoersammlung für 1929 ab, der auch Vertreter der Regierung und des Landtags anwohnten. Der erste Vorsitzende, Direktor Dillmann, betonte, daß die schlechte Wirtschaftslage im vergangenen Jahr auch auf die Beamten­schaft ungünstig zurückgewirkt habe. Die Angriffe auf das Beamtentum haben sich verstärkt. Die Beamtenschaft er­kenne an, daß ihr Los im Verhältnis zu anderen Stände» erträglich sei.

Obersekretär Oechsle-Stuttgart erstattete den Ge- schäftsbericht. Danach zählt der Verein 3800 Mitglieder. Die Sicherung der Ortsvorsteher habe in der neuen

Gründung eines württ. Landesverbands zur Bekämpfung der Krebskrankheiten

Im Medizinischen Landesuntersuchungsamt in Stutt­gart fand am Samstag eine Versammlung statt, der Ver» treter der Regierung, des Landtags, der Aerzte. Kranken- schwestern usw. zahlreich anwohnten. Obermedizinalrat Dr. Gnant, Stuttgart, sprsch über die Krebskrankheit, die leider immer mehr um sich greife und über deren Entstehung man noch nicht im klaren ist. obgleich sie nachweislich schon 1500 Jahre v. Ehr. bekannt war. Eine Vorbeugung gibt es nicht, und eine Behandlung hat nur dann Erfolg, wenn sie möglichst frühzeitig beginnt. Für die Heilung kommt in Betracht die Operation und die Bestrahlung durch Radium. Auf der ganzen Erde gibt es aber nur 200 Gramm Radium und eintausendstel Gramm davon kostet 300 Mark. Die Heilbehandlung darf nicht länger im ganzen Land verzettelt werden, sondern muß in wenigen gut eingerichteten Insti­tuten zentralisiert werden. Dafür kommen in Betracht Tü­bingen für das Landesgebiet südlich von Plochingen und Stuttgart für das Gebiet nördlich von Plochingen.

Unioersitätsprofessor Dietrich, Tübingen, hielt einen wissenschaftlichen Vortrag über das Wesen der Krankheit, die im allgemeinen eine Alterserscheinung ist. Universitäts- Prof. Dr. Mayer, Tübingen, führte aus, daß in der Heil­behandlung zunächst die Bestrahlung und dann diH Opera­tion angewendet werden müsse. Zum Schluß wände ein Württ. Hohenzollerischer Landesverband zur Bekämpfung der Krankheit gegründet und zum ersten Vorsitzenden Prof. Dr. Dietrich gewählt.

Stuttgart, 27. Januar.

Rebernahme des Wirtschafksministeriums durch den neuen Wirtschastsminister. Von zuständiger Seite wird mit­geteilt: Wirtschaftsminister Dr. Maier hat heute sein Amt übernommen. Der bisherige Wirtschaftsminister, Justizminister Dr. B e y e r I e, verabschiedete sich zunächst von seinen Mitarbeitern im Wirtschaftsministerium. Er ge­dachte dabei mit besonders herzlichen Worten des aus dem Wirtschaftsministerium ausscheidenden Staatsrates Rau. dem nicht nur er für seine Unterstützung wärmsten Dank sage, sondern dem auch die württ. Wirtschaft und das ganze Land für seine hervorragenden Dienste zu großem Dank verpflichtet seien. Wirtschaftsminister Dr. Maier richtere darauf an die Beamten und Angestellten des Ministeriums freundliche Begrüßungsworte. Er bat um vertrauensvolle Zusammenarbeit. Im Anschluß an die Amtsübernahme stattete der neue Wirtschaftsminister dem Landtagspräsiden­ten einen Besuch ab.

Me Lage des Arbeitsmclrktes. Der Stand an unterstütz­ten Arbeitslosen war am 22. Januar 1930 in der ver- sicherungsmäßigen Arbeitslosenunter st ützung 106 653 Personen, in der Krisenunter st ützung 11 857 Personen. Die Gesamtzahl der Unterstützten stieg um 5525 Personen oder um 1,9 v. H. von 112 985 auf 118 510 Per­sonen (101 987 Männer. 16 523 Frauen): davon kamen auf Württemberg 17 914 gegen 15 739 und auf Baden 70 596 gegen 67 216 am 15. Januar 1930. Im Gesamtbezirk des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland kamen am 22. Jan. 1930 auf 1000 Einwohner 23,6 Hauptustterstühungsempfän- ger gegen 21,6 zur gleichen Zeit des Borjahrs.

Stuttgart. 27. Jan. Zurückstellung von Bau­projekten. Im letzten Jahrs wurden eine Reihe von Bauprojekten beschlossen, von denen, wie die Süddeutsche Zeitung hört, eine ganze Reihe nicht mehr ausgeführt und solange zurückgestellt werden müssen, bis der Anleihemarkt wieder aufnahmefähig geworden ist. So können nicht aus gesUyrt werden: Die neue Realschule in Cannstatt, die be kanntlich hinter dem Kursaal ausgeführt werben sollte, überhaupt alle Schulerweiterungen, weiter unterbleibt der Neubau auf dem Gelände der alten Landeshebammeiychule für die Erweircrung des Katharinenhospitals und die Er­weiterung der Schlachthofanlagen. Ebensowenig kann ein r stderer Erweiterungsbau des Katharinenhospitals, der auf dem noch der Ortskrankenkasse gehörenden Tivoligelünde vorgesehen ist, nicht ausgeftthrt werden. Von einer Rat­hauserweitsrung ist erst gar nicht mehr zu reden Der Bau des neuen Altersheims ist ebenfalls in Frage gestellt. Auch die Mittel zum Ausbau des Wasens, der zum Deutschen Turnfest fertig sein soll, sind noch nicht vorhanden. Von den genehmigten Plänen wird nur der -Werkstättennsubau für das städtische Kraftfahramt aus­geführt, weil die Bauarbeiten schon so weit vorgeschritten sind, daß der Bau unbedingt vollendet werden mutz.

Stuttgart. Generalabfindung der Gothaer Grundkreditbank abgelehnt. Der Württ. Sparer­bund e. V. Stuttgart schreibt uns: Zum erstenmal ist es ge­lungen. durch Widerspruch von wett mehr als 15 Prozent der Pfandbriefbesitzer das Generalabfindungsangebot einer Hypothekenbank zur Ablehnung zu bringen. Das Thürin­gische Wirtschaftsministerium teilt mit, daß das Generalab­findungsangebot der Gothaer Grundkreditbank Gotha als abgelehnt zu betrachten sei, weil mehr als 15 Prozent des Pfandbriefbesitzes rechtsgültigen Widerspruch erhoben haben. Es wird nun also auch bei der Gothaer Grundkreditbank zu Teilausschüttungen und später zu einer Restausschüttung kommen. Die hinterlegten Papiere können ohne weiteres von der Hinterlegungsstelle zurückgesordert werden.

Tödlicher Absturz. Am > 2 Stock eines Hauses der Et Mann ab. Die Glocke seine, aus in Tätigkeit gesetzt wor! seiner Wohnung aus nach, mand bemerken konnte, der besser sehen zu können. Dc und stürzte ab. Er war so

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Mühlhausen OA. Stütz tragödie. Am Sonntax Hermann Oberer, der betr heftigen Streit. Darauf er

Sindelfingen, 27. Jan Gemeinderat wurde ein St Verkauf von abgeholzten Bl station bei Mönchsbrunn, errichtet werden.

Leonberg, 27. Jan. B e! un glückt. Der seit 2 Ja Hamburg in Dienst stehend des Schreiners Gustav Za mittag tödlich verunglückt. Jahrgangs, der durch eine mußte.

Kirchhelm u. T.. 27. Jan hiesige Dekanats- und 1. - Dr. Leube in Weinsberg in Nennung wird demnächst ei rat bereits seine Zustimmun,

Mergentheim, 27. Jan Verwalter der Mergentheim stiftungen, Jojet Merz, m dienste um die Erhaltung > mit Genehmigung des Diöz bürg unter encsprechender tungsdirektor ernannt.

Reutlingen. 27. Jan. Schar Staren ist heute s gekommen.

Aus Stad

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Wer einen Höhenil nicht erschrecken.

Die Würze

In der immer interessan Abderhalden beschäftigt sick Frage:Kann der Staat zwingen?" Bekanntlich hat Motiven entsprungene A Steigerung der Verbrechen Prohibitionsgesetz zu umg, an die Kriegszeit der Rattz Erfahrung zeigt immer wi Volke eine höhere Moral leiden. Wenn man mit stcv einen Aufschwung der Mi wäre die Welt schon lange leichter als der Erlaß von zur Pflicht machten, ein v Aber die Erfahrung lehrt, konnte und die Lehre, die Staat kann die Moral nich Absinken verhindern oder : keit schützen aus diesen begrüßen aber er kann die Menschen besser machen zeln, aus denen eine besse chen in jene Tiefen der i Machtgebot des Staates ur Besserung der Moral bewir Weg einer Erziehung unk Diese Aufgabe ist schwer u beständigen Kleinkrieg mit es sich immer zeigt. Sie wi weder von Ruhm, noch Ge tum einschllchtern läßt, jer Hoffnungslosigkeit und Er setzten muß, weil er nicht ,

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sorgungsberechligten infolge anläßlich der Reichsgesundl rechnet. Eine neuere Zähl opfer hat ergeben, daß die lichen Bestand bleibt. Dur beschädigten wurde festgeste Versorgungsberechtigte aus zwar 820 211 Kriegsbeschi 797 531 Kriegerwaisen und über 21t Millionen Krieg Renten zu zahlen. Dabei is unter den Kriegsbeschädigti liche Verminderung der K nicht zu denken, da die Er digten im Lauf der Zeit ir Rentenbezüge zunehmen, nicht weniger werden.

Statistik aus dem kath dem abgelaufenen Jahr 192 wesen nachstehende Verän Schulstellen wurden 131 ne, «gestellte Lehrer 58 im Dr und 9 Lehrerinnen im Du, 16 Lehrpersonen wurden z, Kandidaten legten die höhe ab. An den Lehrerbildung- gen vor; 2 Lehrer an sollt ein Schulrat und Reg.-Rat Rat ernannt. Von Bezirks (Saulgau). Mit Tod ging und Walzer). In den Rul Durchschnittsalter von 651t Durchschnittsalter von 48 L starben 12 ständige Lehre, Jahren. Im Ruhestand sto