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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Mittwoch. 13. Januar 1836.

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Bebenhausen im Straßengraben, die im Zeitraum "einer knappen Stunde auf der zum Teil betonierten Straße ins Schleudern kamen und abstürzten. Einer der Wagen ge­riet in Brand und wurde vollständig vernichtet. Besonders- gefährlich ist die jedem Autler bekannte Haarnadelkurve vor dem Viadukt. An dieser Stelle stürzte schon vor acht Tagen ein Münchner Wagen in den Straßengraben.

Vaihingen a. 14. Jan. Die Wasserversor­gung der Filder. Hier tagte der Verwaltungsausschutz des Gemeindeverbands der Filderwasseroersorgung unter dem Vorsitz von Schultheiß F a i ß»Plieningen. Direktor Link erstattete den Bericht der technischen Betriebsleitung. Im Rahmen des allgemeinen Bauprogramm« sind zur bal­digen Ausführung vorgesehen: Die Erstellung eines 1500 Kubikmeter fallenden Hochbehälters bei Degerloch mit automatischem Pumpwerk zur Füllung des Wasserturms, ferner die Verbindungsleitung von derGarbe" bei Plie­ningen bis zum Hochbehälter Hohenheim. Der Vorsitzende machte nähere Angaben über die Hochbehälter-Erweiterung in Vaihingen. Der Hochbehälterneubau Degerloch soll hin­ter den alten Wasserturm beim Königsträßle in Form eines versenkten Betonbehälters zur Aufführung kommen und wird durch die Firma Epple als Notstandsarbeit durch­geführt. Nach Genehmigung einiger Anschaffungen gelang­ten die Voranschläge 1929 und 1930 zur Beratung. Es konnte festgestellt werden, daß die Vermögenslage gut ist. Im Hinblick aus die umfangreichen Bauarbeiten und die notwendigen Verbesserungen wurde eine Betriebskosten­umlage von 20 F je Kubikmeter vorgeschlagen, was ein­stimmige Genehmigung fand.

Eßlingen. 14. Jan. EigentümereinesBrillant- ringes gejucht. Im Sommer 1929 fand eine Putzfrau im städtischen Schwimmbad hier in einer Badekabine einen Brillantring. Sie behielt das Fundstück für sich und versetzte es später in einer Stuttgarter Pfandleihanstalt, wo es jetzt von der Kriminalpolizei erhoben wurde. Der Eigentümer des Rings hat den Verlust bisher noch nicht angezeigt

Laussen a. N.. 14. Januar. Betriebseinschrän­kung. Die hiesige Zigarrenfabrik G- Mugler A.-G. hat in letzter Zeit in drei Filialen im Zabergäu den Betrieb eingestplll Dadurch wurden etwa 200 Personen arbeits­los.

Hupfer OA. Hall, 14. Jan. Eine fruchtbare Kuh. Die Kuh des F. Schnell im benachbarten Westernach brachte 1927 2 Kälber zur Welt und 1928 ebenfalls 2 Kälber. Zwillinge genügten ihr aber für das Jahr 1929 nicht mehr, pnd so brachte sie am letzten Tag des Jahres Drillinge zur Welt. Sämtliche im Zeitraum von stark 2 Jahren von der Kuh geworfenen 7 Nachkommen sind noch im Besitz des Herrn Schnell und erfreuen sich ausnahmslos bester Ge­sundheit.

TübinMN, 14. Jan. Das Tropengenesungsheim ist nach Fertigstellung erheblicher Um- und Neubauten im Januar dieses Jahres wieder neu eröffnet worden. Alle Zimmer haben laufendes warmes und kaltes Wasser er­halten. Obwohl drei Freunde aus Stuttgart und Basel zu­sammen 47 000 M beigesteuert, auch Reich und Staat nam­hafte Beiträge gegeben hatten, mußten doch die gesamten Reserven des Instituts herangezogen werden. Zur Durch­führung des ersten dringlichen Bauprogramms fehlen noch 40 000 M. An die Ausführung des zweiten projektierten Bauteils kann erst dann gedacht werden, wenn dem Tropen­genesungsheim aus seinen Freundeskreisen wesentliche Mittel hiefür in die Hand gelegt werden.

Verurteilt. Der verh. Gärtner Matthias Dretz und der Reisende Christian Pfänder, beide in Urach, wurden vom Schwurgericht Tübingen wegen gewerbsmäßi­gen Vergehens gegen das keimende Leben zu 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust bezw. zu 1 Jahr 1 Monat Gefängnis verurteilt.

Sickenhausen OA. Tübingen, 14. Jan. Aus der Für- sorgeanstalt entlaufen und erfroren. Ir den letzten Tagen wurde in der nahe von Sickenhausen Hegen­den Landesfürsorgeanstalt ein Insasse vermißt. Tags dar- auf fand man ihn in der Nähe tot auf dem Feld. Der Tod ist wohl auf Erfrieren bezw. Herzschlag zurückzuführen.

Alm, 14. Jan. Ein großerSchwindler, er nannte sich Dr. dent. Hans Peter Sturm, gebürtig von Nürnberg, stand vor dem Großen Schöffengericht. Schon als Schüler begann er den Schwindel, indem er das Reifezeugnis seines Bruders benützte, um sich die Berechtigung zum Besuch der Hochschule zu erschwindeln. Er studierte die Zahnheilkunde, kam in den Krieg und brachte es zum Leutnant mit EK. 1 und anderen verdienstvollen Auszeichnungen. Zweimal war er verheiratet, mehrmals verlobt, wobei er von den Bräuten Geld herausschwindelte, um sich damit, wie er angab, eine Zahnarztklinik zu gründen. Diese Betrügereien trugen ihm in Oldenburg eine Zuchthausstrafe von drei Jahren ein. Nach deren Verbüßung kam er zu Verwandten nach Ulm. Hier lernte er Ende 1928 auf dem Postamt Ulm 1 ein Fräu­lein kennen. Er gab sich ihr gegenüber als Dr. dent. Hans Peter Sturm aus und sei daran, sich eine neue Existenz zu gründen und beabsichtige in Neuburg a. D. eine Zahn­praxis einzurichten, es fehle ihm nur noch das nötige Geld. Das leichtgläubige Fräulein schenkte dem Schwindler Glau­ben und gab ihm ihr ganzes erspartes Geld von zusammen 1700 Mark. Mit einem Teil des Geldes kaufte er tatsächlich eine Einrichtung für eine Zahnklinik und ließ sie nach Neu­burg schicken. Während er noch mit dem Ulmer Fräulein auf gutem Fuß stand, reiste er einmal nach Stuttgart und lernte in einem Variete zwei Fräulein kennen, denen gegen­über er den gleichen Schwindel machte. Dann tauchte er in Ahlhorn bei Oldenburg auf und wollte seinen Schwindel fortsetzen. Er wurde aber gefaßt und zu 3 Jahren Zucht­haus verurteil:. Die Einrichtung, die in Neubürg war, hatte er sich dorthin schicken lassen, trotzdem das Ulmer Fräulein einen Vertrag des Eigentumsvorbehalts hatte. In einem Autogeschäft hatte er sich auch ein Auto erschwindeln mit dem er fuhr, ohne einen Führerschein zu besitzen. Die Ein­richtung wurde von den Gläubigern in Oldenburg beschlag­nahmt, so daß dem Ulmer Fräulein die ersparten Groschen verloren sind. Das Gericht verurteilte den Schwindler unter Einrechnung der in Oldenburg ausgesprochenen Strafe von 3 Jahren Zuchthaus zu insgesamt 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust.

Giengen a. Br., 14. Januar. Gasfernversor­gung. Anläßlich der Vollendung der Gasfernversorgung ins untere Brenztal fand vergangenen Samstag eine Feier statt, der eine Besichtigung des Heidenheimer Gas­werks vorausging.

Blaubeuren, 14. Januar. Arbeiterentlassun­gen. Das Zementwerk Gebr. Spohn hat am Samstag mehr als 200 Arbeiter entlassen. Nur ein Teil der Beleg­schaft arbeitet noch.

Pforzheim. 14. Januar. Eine tapfere Tat. Gestern nachmittag beobachtete der jugendlich« Mechaniker Erwin Morlock aus dem Fabrikfenster der Kettenfabrik Friedrich Speidel, wie der etwa achtjährige Knabe Kurt Stüber in den Nagoldkanal stürzte und am Ertrinken war. Morlock sprang kurz entschlossen aus dem Fabrikfenster, etwa 45 Meter hoch, in den reißenden Kanal und rettete den ertrinkenden Knaben unter eigener Lebensgefahr. Der j jugendliche Retter brachte den Knaben dann zu seinen j Eltern und ging selbst wieder ins Geschäft, wo man sich um j ihn bemühte, ihm trockene Kleider aab und alsbald im ! Auto heimbrachte. >

Mit dem RomanWildgraf Hubertus" von H.A.v.Byern, für dessen Illustrierung wir den bekannten Münchner Zeichner Adalbert Meckel gewannen, erwarben wir einen Roman, der gewiß alle unsere Leser befriedigen wird. Es ist eine ganz einfache, gradlinige Geschichte von dem Wildarafen Hubertus zur Egede, der in der Liebe zum Wald und Waid­werk ausgeht, weil ihn einmal das Leben enttäuschte. Bis ein holdes Weib seinen Weg kreuzt und ... Nein, mehr wollen wir von diesem feinsinnigen Roman nicht verraten, um dem Leser nicht die Freude vorweg zu nehmen. Byern ist ein glänzender Schilderet, der über eine äußerst flüssige, Feder verfugt und dessen prachtvolle Erzählerkunst alle jn > den Bann schlägt, - >

Aus Stadt und Land

Nagold, den 15. Januar 1930.

Wer mit Liebe dich warnt,

Mit Achtung dich tadelt.

Sei Freund dir! Lavater.

Dienstnachrichten.

Durch Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die Pfarrei Pfalzgrafen weiler, Dek. Freuden­stadt, dem 3. Stadtpfarrer Klemm in Aalen übertragen worden.

Beratung für gehör- und fprachleidende Kinder

In der heutigen Zeit der Not und des verschärften wirtschatflichen Kampfes sich durchzusetzen, fällt allen de­nen doppelt schwer, die durch irgend ein Gebrechen behin­dert sind, sei es durch geistige Schwäche, Blindheit, Taub­heit, Schwerhörigkeit, Sehschwäche, Stottern, Stammeln oder ein anderes körperliches oder geistiges Leiden.

Sie alle bedürfen heute vermehrter Fürsorge. Am wirk­samsten und billigsten ist diese Fürsorge, wenn sie möglichst früh einsetzt. Manche der von den oben genannten Gebre­chen Betroffenen können durch Behandlung im Kindesal­ter unter Umständen ganz geheilt werden. Anderen Be­schädigten kann durch eine rechtzeitig beginnende und dem Leiden entsprechende Ausbildung doch so viel Lebenstüch- t,gleit vermittelt werden, daß sie auch unter erschwerten Bedingungen ihren Unterhalt selbst verdienen können. Welche Beruhigung ist es für die Eltern solcher Gebrech­licher, wenn sie sehen, daß ihre Kinder durch die Ausbil­dung berufs- und lebenstüchtig gemacht werden konnten!

Zum Zweck der Beratung in solchen Fragen durch einen Fachmann findet am Freitag, den 17. Januar 1930 im Jugendamt in Nagold eine völlig unentgeltliche Sprech­stunde statt, zu der auch an dieser Stelle alle gehör- und fprachleidende Kinder des Oberamts mit ihren Eltern eingeladen werden.

Näheres darüber in der Anzeige der heutigen Nummer des Blattes. _

Die Generalversammlung des Dreffurvereins

fand am Sonntag unter der Leitung des Vorsitzenden H. Stottele statt, der die zahlreichen Anwesenden be­grüßte und H. Vrezing zum Geschäftsbericht auffor­derte. Dieser Bericht darf als recht befriedigend bezeichnet werden, ebenso wie der von Kassier Marquard vorge­tragene Kassenbericht. Des weiteren wurde noch über die in diesem Jahre geplante Schutzhundvorführung gespro­chen und zu einer erfreulichen und ersprießlichen Zusam­menarbeit innerhalb der Mitglieder aufgefordert.

Eine Liederkranzfahne

Walddorf, 14. Jan. Vom Liederkranz. Am Samstag den 11. Januar hielt der hiesige Gesangverein Liederkranz seine Generalversammlung im Gasthaus zum Hirsch" ab, die gut besucht war und um 9 Uhr von Vor­stand Brenner, mit begrüßenden Worten eröffnet wurde. Zuerst wurde ein günstiger Kassenbericht von Kas­sier Buhler gegeben. Aus dem Geschäftsbericht ist neben verschiedenen Ständchen das Kirchenkonzert besonders her­vorzuheben, das für den Verein einen Höhepunkt bedeu­tete. Die Wahlen brachten keine Veränderung, von der Neuwahl eines Ausschußmitgliedes abgesehen. Nun kam man zum Hauptpunkt: Anschaffung einer Vereins­fahne und Abhaltung einer Fahnenweihe. Schon lange ist es der Wunsch des Vereins, eine Fahne zu besitzen, ist sie doch das äußere Zeichen der Zusammengehörigkeit und des Zusammenhalts. Nach längerem Hin- und Her wurde mit großer Mehrheit beschlossen, eine Fahne anzuschaffen und anfangs des Monats Juni eine Fahnenweihe abzuhalten. Die Mittel zur Beschaffung der Fahne sollen durch Aus­gabe von Anteilscheinen und durch einen in Bälde zu ver­anstaltenden Familienabend aufgebracht werden. Den Schluß der anregend verlaufenen Versammlung bildete die Bekanntgabe verschiedener Einladungen anderer Ver­eine zu ihren Festen. Möge es dem rührigen Verein ver­gönnt sein, an seinem Fest viele Gäste in Walddorfs Mauern begrüßen zu dürfen und möge der Wettergott zu dem Vorhaben des Vereins einen heiteren Himmel bereit­halten. An die hiesige Einwohnerschaft aber sei die Bitte gerichtet: Unterstützt den Verein in jeder Weise, besonders aber durch rege Abnahme von Anteilscheinen!

Neuenbürg, 14. Jan. Neuenbürger Stadtpolitik. In der

letzen Sitzung des Eemeinderats erstattete Stadtschultheiß Knödel einen Rückblick auf das Jahr 1929; be­sonders sind hieraus an wesentlichen Veränderungen zu er­wähnen: die Teerbehandlung der Straßen, der Neubau der Post-, llhland- und Schillerstraße und die Wasserleitungs­und Kanalisationsarbeiten auf dem ausgedehnten Gelände derGroßen Wiese". Die private Bautätigkeit blieb in mäßigen Grenzen; neben einigen Privat-Wohnhaus- bauten hat die Reichspost einen größeren Anbau erstellt. Die Verhältnisse in der hiesigen Industrie haben sich bedeutend verschlechtert; der Arbeitslosenstand ist durch die Schließung der Filiale der FirmaAloewa" und durch die Entlastungen bei der Firma Haueisen L Sohn, Sensen- und Sichelwerke, verhältnismäßig hoch. Als Hauptaufgaben im neuen Jahr sind zu erwähnen die großen Fragen der Stadtverwaltung wie: durchgreifende Kanalisation mit Kläranlage, Schulhaus- und Schluchthausbau, Auto-Um­gehungsstraße, Gasversorgung, die Verbesserung der Was­serversorgung und die weitere Unterstützung des privaten Wohnungsbaues. Unter den gegenwärtigen Umständen muß es aber Hauptsorge der Stadtverwaltung sein, die Finanzen in Ordnung zu halten, umsomehr, als noch sehr unsicher ist, inwieweit die Gemeinden durch die kom­mende Reichsfinanzreform in Mitleidenschaft gezogen wer­den. Es ist zwar anzunehmen, daß durch die neue Verord­nung eine gewisse Entlastung in den Schullasten und durch andere Verteilung der Reichsüberweisung eintritt, ande­rerseits steht aber aus den Erträgnissen des Stadtwaldes ein Ausfall durch Rückgang der Holzpreise in Aussicht.

Zur Behandlung der Obstmoste ^

Die überreiche Birnenernte im ganzen Land im letzten Herbst hat es mit sich gebracht, daß manche Haushaltun- . gen, besonders die Obstzüchter selbst, reine Birnenmoste eingelegt haben. Man wird, wenn man jetzt die Getränke untersucht, häufig feststellen können, daß sie nicht alle sind, wie sie fein sollen. Es ist daher notwendig, jetzt den Ge- ! tränken nachzuhelfen. Wichtig ist, diejenigen Moste, die ^ erst im Sommer oder noch später getrunken werden sollen, > von der Hefe abzulassen und dazu ist jetzt die beste Zeit. : Zuvor aber ist festzuftellen, ob die Getränke gesund sind, j d. h. fehlerfrei. Man entnimmt jedem Faß eine Probe und ^ läßt sie im Trinkglas einige Zeit an der Luft stehen. > Aendert sich die Farbe, so ist sicher, daß dem Most Säure § fehlt und solche Moste sind nie gut und schmackhaft, minde- l ftens aber nicht haltbar. Die fehlende Säure kann beim j Ablasten des Mostes recht gut zugesetzt werden in Form ; von Mostmilchsäure (Genußmilchsäurtz) und zwar durch ! Zufatz von ca. 14 Liter pro 100 Liter Most. Es ist anzu- , nehmen, daß Heuer sehr viel solche Moste bereitet wurden, i da eben die Birnen an und für sich wenig Säuregehalt > haben. Schon kurz nach der Zeit des Mostens ist mir häu- ! fig die Klage aufgefallen, daß der Most nicht recht gären - wolle. Es dürften jetzt noch manche Moste nicht ganz ver- ; gärt haben, oder die Gärung zu bald abgeschlossen haben. : Da liegt die Gefahr des Zähwerdens sehr nahe. Solche j Moste müssen, wenn sie haltbar sein sollen, jetzt abgelas- ; sen und evtl, nochmal zur Gärung gebracht werden. Dies > geschieht, wenn man den Most nach dem Ablassen sofort j auf 1012 Grad Celsius erwärmt, dadurch, daß man > einige Eimer voll bis zu 60 Grad erhitzt und dann wieder , ins Faß gibt. Gleichzeitig ist pro 100 Liter Most 1012 ^ Gramm Kaliumpyrosulfit und ca.'15 Er. Eärsalz (Chlor- i ammonium) aufzulösen und beizugeben. Nach der Gärung kann dann die Mostmilchsäure ins Faß gegeben werden, j Dadurch wird der Most geschmacklich wesentlich verbessert und haltbarer. Das Ablasten schadet gesunden Mosten nie­mals, sofern es jetzt geschieht. Es ist ein Irrtum, wenn man glaubt, die Hefe sei zur Ernährung des Mostes nötig. Die Hefe sinkt nach der Gärung zu Boden, lebt aber wei­ter und braucht hiezu Nährstoffe. Diese entnimmt sie dem Getränk zunächst in Gestalt von Säure, sodaß also nicht abgelastene Moste bei längerer Lagerung säurearm und j geschmacklos werden. Ein Beweis hiefür ist die sicher schon von jedem gemachte Beobachtung, daß der Most eines j Fastes, wenn es zur Neige geht oft 40 bis 50 Liter

. kaum mehr genießbar ist, während der abgelassene Most j bis zum letzten Liter gesund bleibt und tadellos schmeckt.

Walz, OA.-Baumwart. !

Freudenstadt, 14. Jan. Chlodwig» Landgraf von Hes­sen aus Philippstal a. Werra ist zu mehrmonatlichem Äuf- enthält im HotelRappen" mit Familie eingetroffen.

Aus aller Welt

Sturmflut an der Wasserkante

In Hamburg trat am Montag bei heftigem Sturm wie­der eine Ueberschwemmung ein. Das Hochwasser erreichte am Nachmittag mit einem Pegelstand von 7,56-Metern seinen Höhepunkt. Die niedriggelegenen Straßen am Hasen wurden überflutet und unzählige Keller liefen voll Wasser. Jn den Abendstunden flaute der Sturm ab und das Wasser flutete schnell zurück. . . . .

In der Elbemündung hat das plötzlich und mit aller Kraft einfetzende Unwetter u. a. einen Bruch der Anker- fette des FeuerschiffesElbe 1" verursacht, das abgetrieben wurde. Gegenwärtig ist man noch damit beschäftigt, das Schiff wieder an seinen alten Liegeplatz zu bringen. Auf der Elbe sind durch Wind und Seegang und vor allem durch den hohen Wasserstand 10 Leuchtbojen bis nach Cux­haven abgetrieben, eine Erscheinung, die in den letzten Jahrzehnten überhaupt nicht vorgekommen ist. Bei Bruns­büttel ist ein Fahrzeug gefunken, dessen Name noch nicht ermittelt werden konnte. In Cuxhaven find im Amerika- Hafen eine Anzahl schwer beschädigter Schiffe eingelaufen. Der finnische Dampfer Pallona hat beide Anker und Ketten verloren. Dem polnischen DampferRewa ist ein großer Teil seiner Aufbauten zertrümmert worden. Vier Pferde wurden über Bord gewaschen. Der deutsche Dampfer Cereal" ist mit großer Schlagseite durch Uebergehung einer Ladung Getreide angekommen. Ein Mann der Be- atzung ist über Bord gespült worden.

Riefenbrand ln Kanada. In St. Stephen (Neubraun­schweig) wurden im Geschäftsviertel 12 Läden durch einen Brand zerstört. Der Schaden beträgt etwa eine Million Mark. ^

Auf dem Flugfeld in Wichita (Kansas) wurden die Ver­waltungsgebäude der Fliegerschule und eine Halle mit els Flugzeugen im Werte von 90 000 Dollar durch einen Brand zerstört.

In Weston am Meer (England) wurde das riesige Re­staurant an der Landungsbrücke, das für 2000 Gäste Raum bot, durch eine Feuersbrunst zerstört. Der Schaden wird auf 214 Millionen Mark geschätzt.

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Die Enzyklika des erstenmal nicht lateirM Sie ist gegen den A-efpri wesen gerichteü>Nn der r gar nicht gdör nur kur; wäbnü..--^

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Schneeballschlacht mit Niede rschö new eide bewarf Krastwagenführcr mit k 22jährige Richard Theuei harte Eiskruste hatte, so er an beiden Augen schw> det über den Straßendai kraftwagen überfahren ui

Wieder ein Kafsenboh 62jährige Kassenbote Fc Tischler-Innung in Berlin bank erhoben hatte, zur zurllckkehrte, wurde er v Boden geschlagen, die ihm Auf die Hilferufe Faustm Räuber entflohen ohne di

Letzte N

Blutige Znsai Erwerbslos

Worms, 15. Jan. Tr vervots zogen am Monta, stische Versammlung meist die Stadt. Auf dem Mart Zusammenstoß mit der Pc und der blanken Waffe i fielen auch einige Schüsse Obcrschenkelschuß, währeni herigen Feststellungen du Kopf erhielten. Zahlreicl nommen, darunter der ordnete Müller, der die D bewaffneten Widerstand Wormser Polizei die Ru mochte, wurde Verstärk»,, Inzwischen war festgestell ten sich umfangreich mit l die Polizei versuchte, die regelrechtes Feuergefecht g die Polizei sich auch ihrer) schützen gegen die Kommu eia Demonstrant durch ei» ein Polizciveamter durch letzt wurde. Erst in den ein. Nur au einzelnen St Zusammenrottungen, die , streut werden konnten. Die herbeigerufene Polizei ve, Worms. Wie groß die Za der Kommunisten ist, läßt da die Kommunisten ihre gebracht haben. Ms Hau, tete preußische Landtagsal gen den bereits wegen seir stattgefundenen Frankfurt densbruchs ein Verfahren

Bersammlungsverbot

Berlin, 15. Jan. Nac zum 15. Januar zu einer hat, und da im Hinblick a digten Gewalttäter mit Z hat der Berliner Polizeip Januar alle Versammlung schließlich aller Umzüge ve.

Die Mitarbeit der A

Haag, 15. Jan. Der fr, auf Grund der heutigen U uister Moldenhauer dem r sterpräsidenten Tardieu te eines Beschlusses der deutsc Schacht angenommen word direkten und Vertragstreue rung des Poungplanes be, sofort eintreten ohne die setzes abzuwarten. Die Re im Youngplan vorgesehene

Zur Verständi«

Berlin, 15. Jan. Zur und die Verständigung w mania", Schachts Nachge Konferenzatmosphäre wie! bittere Nachgeschmack ein, Taktik auf beiden Seiten können. DieDAZ." r sen der französischen Delec ner Rückkehr keineswegs Schacht zufrieden geben rr Mitwirkung der Reichsba INlut ßch nur einem qeset dieses Gerüchtes tritt das' gung der Differenzen zwis regierung ein. DieD Erwartung aus, daß Dr tergrund spukende Politisi nen Umständen mitmache, gigkeit unseres Zentral-N zige Abwehr gegen die W tageversuche der radikalen vertritt die Auffassung, dc nung gewählte Taktik nach nicht gerade die zweckmäß.