Mittwoch, 15. Januar 1836.

Seite 3 Nr. 11

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Mittwoch» 15. Januar 18LÜ.

ildgraf Hubertus" von H.A.v.Byern. ür den bekannten Münchner Zeichner >en, erwarben wir einen Roman, jeser befriedigen wird. Es ist eine >e Geschichte von dem Wildgrasen in der Liebe zum Wald und Waid­sinmol das Leben enttäuschte. Bis Weg kreuzt und ... Nein, mehr feinsinnigen Roman nicht verraten, Freude vorweg zu nehmen. Byern erer, der über eine äußerst flüssige l m prachtvolle Erzählerklmst alle in i

*

iederkranzfahne

Vom Liederkranz. Am Samstag r hiesige Gesangverein Liederkranz ammlung im Gasthaus zum acht war und um 9 Uhr von Vor- t begrüßenden Worten eröffnet a günstiger Kassenbericht von Kas- Aus dem Geschäftsbericht ist neben das Kirchenkonzert besonders her- n Verein einen Höhepunkt bedeu- chten keine Veränderung, von der fchutzmitgliedes abgesehen. Nun nkt: Anschaffung einer Vereins- iner Fahnenweihe. Schon lange ist uns, eine Fahne zu besitzen, ist sie der Zusammengehörigkeit und des ingerem Hin- und Her wurde mit sfen, eine Fahne anzufchaffen und uni eine Fahnenweihe abzuhalten, jung der Fahne sollen durch Aus- und durch einen in Bälde zu ver­bend aufgebrächt werden. Den lerlaufenen Versammlung bildete ebener Einladungen anderer Ver­lage es dem rührigen Verein ver­lest viele Gäste in Walddorfs irfen und möge der Wettergott zu ins einen heiteren Himmel bereit- Linwohnerschaft aber sei die Bitte l Verein in jeder Weise, besonders ne von Anteilscheinen!

Neuenbürger Stadtpolitik. In der

nnderats erstattete Stadtschultheiß >lick auf das Jahr 1929; be- wesentlichen Veränderungen zu er- «lung der Straßen, der Neubau der illerstraße und die Wasserleitungs- en auf dem ausgedehnten Gelände !e private Bautätigkeit blieb neben einigen Privat-Wohnhaus- ost einen größeren Anbau erstellt.

- hiesigen Industrie haben sich der Arbeitslosenstand ist durch die >er FirmaAloewa" und durch die sirma Haueisen L Sohn, Sensen- nismäßig hoch. Als Hauptaufgaben a erwähnen die großen Fragen der durchgreifende Kanalisation mit und Schlachthausbau, Auto-Um- rgung, die Verbesserung der Was- veitere Unterstützung des privaten r den gegenwärtigen Umständen ;e der Stadtverwaltung sein, die ng zu halten, umsomehr, als noch >ett die Gemeinden durch die kom- m in Mitleidenschaft gezogen wer- chmen, daß durch die neue Verord- stung in den Schullasten und durch ^ Reichsüberweisung eintritt, ande- den Erträgnissen des Stadtwaldes ' lang der Holzpreise in Aussicht.

m. Chlodwig, Landgraf von Hes- , Verra ist zu mehrmonatlichem Auf- / len" mit Familie eingetroffen. / ^

aller Mell

an der Wasserkante

r Montag bei heftigem Sturm wie- ing ein. Das Hochwasser erreichte rem Pegelstand von 7,56 Metern iedriggelegenen Straßen am Hafen unzählige Keller liefen voll Wasser, rute der Sturm ab und das Wasser

>t das plötzlich und mit aller i. a. einen Bruch der Anker- 1" verursacht, das abgetrieben ran noch damit beschäftigt, i alten Liegeplatz zu bringen, d und Seegang und vor allem 10 Leuchtbojen bis nach Cux- scheinung, die in den letzten vorgekommen ist. Bei Bruns­inken, dessen Name noch nicht r Cuxhaven sind im Amerika- eschädigter Schiffe eingelaufen, na hat beide Anker und Ketten »ampferRewa" ist ein großer rmmert worden. Vier Pferde hen. Der deutsche Dampfer Schlagseite durch Uebergehung ekommen. Ein Mann der De- t worden.

ada. In St. Stephen (Neubraun- schäftsviertel 12 Läden durch einen -chaden beträgt etwa eine Million

Wichita (Kansas) wurden die Ver­fliege r-schule und eine Halle mit elf on 90 000 Dollar durch einen Brand

r (England) wurde das riesige Re- gsbrücke, das für 2000 Gäste Raum unst zerstört. Der Schaden wird auf schätzt.

Dle Enzyklika des Papsie--«6er die Erziehung ist zmn erstenmal nicht lateinist^stondern italienisch geschrieben. Sie ist gegen den Anspruch des Faszismus im Erziehungs- wesen gerichtet,Zu der römischen Presse wird die Enzyklika gar nicht gdes nur kurz und ohne Beibemerkungen er­wähn^--"''

Der Dank des Derschüllelen. Das Notariat !n Furt- wangen (Baden) hat dem Arbeiter Franz Heim mit­geteilt, daß er seit längerer Zeit gesucht werde, um eine größere Erbschaft anzutreten. Mit zwei anderen Kriegsteilnehmern hatte er im Weltkrieg einen verschütteten ,"-d schwer verwundeten Offizier ausgegraben und zum ' rbandsplatz getragen und damit das Leben des Osfi- z.ers gerettet. Seinen drei Lebensrettern Hai der aus Ol­denburg stammende Major ein größeres Vermäcytms hinterlassen, das für jeden der drei etwa 35 000 Mark be- j tragen haben soll.

Schneeballschlacht mit traurigen Folgen. In Berliir- Niederschünelweide bewarfen sich am Montag abend mehrere Kraftwagenführer mit Schneebällen. Dabei wurde der 22jähriae Richard Theuer von einem Schneeball, der eine , harte Eiskruste hatte, so schwer im Gesicht getroffen, daß ! er an beiden Augen schwer verletzt wurde. Er lief geblen- ! det über den Slraßendamm und wurde von einem Last- i traftwagen überfahren und getötet. !

Wieder ein Lassend-',ke in Berlin überfallen. Als der j H2jährige Kassenbote Fcmstmann der Krankenkasse der i

Tischler-Innung in Berlin mit 5000 die er in der Stadt- j bank erhoben halte, zur Kasse in der Michaeltirchstraße j zurückkehrte, wurde er van einigen jungen Burschen zu j Boden geschlagen, die ihm seine Tasche zu entreißen suchten. > Auf die Hilferufe Faustmanns eilte eine Frau herbei, di? , Räuber entflohen ohne die Tasche. !

Letzte Rachrichte il !

Blutige Zusammenstöße zwischen Erwerbslosen und Polizei

Worms, 15. Jan. Trotz eines ausdrücklichen Polizei- vervcts zogen am Montag im Anschluß an eine kommuni­stische Versammlung mehrere hundert Erwerbslose durch die Stadt. Aus dem Marktplatz kam es zu einen', schweren Zusammenstoß mit der Polizei, die von dem Eummiknllpel und der blanken Waffe Gebrauch machen mußte. Dabei sielen auch einige Schüsse. Ein Demonstrant erhielt einen Oberschenkelschuß, während '5 Polizeibeamte nach den bis- i herigen Feststellungen durch Steinwürfe Verletzungen am ! Kopf erhielten. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorge­nommen, darunter der komm, preußische Landtagsabge­ordnete Müller, der die Demonstranten immer wieder zum ! bewaffneten Widerstand ausgewiegelt hatte. Da die ! Wormser Polizei die Ruhe nicht wiederherzustellen ver- > mochte, wurde Verstärkung aus Darmftadt herangezogen. ! Inzwischen war festgestellt worden, daß die Demonstran- ! ten sich umfangreich mit Waffen ausgerüstet hatten. Als j die Polizei versuchte, die Straßen zu säubern, wurde ein ! regelrechtes Feuergefecht gegen die Polizei eröffnet, sodaß j die Polizei sich auch ihrerseits gezwungen sah, mit Scharf- ; schützen gegen die Kommunisten vorzugehen. Dabei wurde eia Demonstrant durch einen Kopfschuß getötet, während ein Polizeiveamter Lurch einen Beinschuß erheblich ver­letzt wurde. Erst in den späten Abenstunden trat Ruhe ein. Nur an einzelnen Stellen der Stadt kam es noch zu Zusammenrottungen, die aber von der Polizei leicht zer- ^ streut werden konnten. Die aus Darmstadt zur Verstärkung ! herbeigerufene Polizei verbleibt bis auf weiteres in j Worms. Wie groß die Zahl der Verletzungen auf Seiten der Kommunisten ist, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen, ! da die Kommunisten ihre Verletzten sofort in Sicherheit ! gebracht haben. Als Haupträdlessührer wird der verhas- > tete preußische Landtagsabgeordnete Müller genannt, ge- j gen den bereits wegen seiner Urheberschaft in den kürzlich ! stattgefundenen Frankfurter Krawallen wegen Landfrie­densbruchs ein Verfahren anhängig gemacht worden ist.

Versammlungsverbot in Berlin am 15. Januar.

Berlin, 15. Jan. Nachdem die kommunistische Partei zum 15. Januar zu einer Massenkundgebung aufgerufen hat, und da im Hinblick auf die in dem Aufruf angekün­digten Gewalttäter mit Zusammenstößen zu rechnen war, hat der Berliner Polizeipräsident für Mittwoch, den 15. ! Januar alle Versammlungen unter freiem Himmel ein­schließlich aller Umzüge verboten.

Die Mitarbeit der Reichsbank am Poungplan.

Haag, 15. Jan. Der franz. Finanzminister Cheron hat aus Grund der heutigen Unterredung mit dem Finanzmi­nister Moldenhauer dem noch in Paris weilenden Mini­sterpräsidenten Tardieu telegraphiert, daß auf Grund eines Beschlusses der deutschen Regierung, der von Dr. Schacht angenommen worden sei, die Neichsbank zu einer direkten und Vertragstreuen Mitarbeit an der Durchfüh­rung des Poungplanes bereit sei. Diese Mitarbeit werde sofort eintreten ohne die Abänderung des Reichsbankge­setzes abzuwarten. Die Reichsbank werde daher auch das im Poungplan vorgesehene Depot bei der BIZ erlegen.

Zur Verständigung mit Schacht

Berlin, 15. Jan. Zur Beilegung der Krise im Haag und die Verständigung mit Dr. Schacht schreibt dieGer­mania", Schachts Nachgeben habe'auf einen Schlag die Konferenzatmosphäre wieder erhellt. Es bleibe aber der bittere Nachgeschmack eines Konfliktes, der bei klügerer Taktik auf beiden Seiten sicher hätte vermieden werden können. DieDAZ." verzeichnet ein Gerücht aus Krei­sen der französischen Delegation, daß sich Tardieu nach sei­ner Rückkehr keineswegs mit der Erledigung des Falles Schacht zufrieden geben werde. Er könne keineloyale Mitwirkung der Reichsbank" darin sehen, wenn das In­stitut sich nur einem gesetzlichen Zwang füge. Angesichts dieses Gerüchtes tritt das Blatt für eine wirkliche Beile­gung der Differenzen zwischen Dr. Schacht und der Reichs- regierung ein. DieDeutsche Tageszeitung" spricht die Erwartung aus, daß Dr. Schacht die immer noch im Hin­tergrund spukende Politisierung der Reichsbank unter kei­nen Umstanden mitmachen würde. Die völlige Unabhän­gigkeit unseres Zentral-Notenbanksystems bietet die ein­zige Abwehr gegen die Wirtschafts- und Währungs-Sabo­tageversuche der radikalen Linken. DerBörsenkurier" vertritt die Auffassung, daß die von der deutschen Abord­nung gewählte Taktik nach dem sogen. Zwischenfall Schacht S nicht gerade die zweckmäßigste genannt werden könne. Es

-sei nicht einzusehen, weshalb man mit einer solchen Ueber- stürzung sich beeilt habe, den Zwischenfall als einen sol­chen hinzustellen, der den Gang der Konferenz nicht aus- halten könne. Da ist sehr wenig wahrscheinlich, daß irgend eine andere Delegation diesen Vorfall nicht in einer wirk­sameren Weise praktisch zu verwerten gewußt hätte. DerVorwärts" stellt fest, daß es als Ergebnis des Kampfes keine Sieger, sondern nur Besiegte gebe. Die Au­torität des Reiches habe vor den versammelten Staats­männern der Welt einen empfindlichen Stoß erlitten. Das Zentralorgan der Soz.-Dem. Partei fordert erneut den Rücktritt Dr. Schachts.

Handel und Verkehr

Umsatzverminderung beim württ. Einzelhandel

Die Arbeitsgemeinschaft des Württ. Einzelhandels hat eine Er Hebung über das Ergebnis des Weihnachtsgeschäft- des württ. Einzelhandels angestellt, weil das Weihnachtsgeschäß für die meisten Einzelhandelsgeschäfte die Hoffnung darstellte, der erheblichen Ausfall des letzten Jahrs, insbesondere aber seit An sang Oktober, einigermaßen auszugleichen.

Die Rundfrage wurde an rund 1500 Firmen verschickt. Aus den zahlreich eingelaufenen Beantwortungen ist zu entnehmen, I daß im Einzelhandel bereits eine gewisse Ermüdung, wenn nicht s gar Resignation eingetreten ist, denn die Frage nach dem Gesamt­ergebnis wurde nur allzuhäufig mit den Worten beantwortet: den allgemeinen Berhältnissen entsprechend befriedigend". Be­friedigend war also die allgemeine Feststellung, und nur vier Ant­worten gabenGut" an und das waren bezeichnenderweise Ge­schäfte im Land! Wie überhaupt, um das auch gleich zu sagen, das Geschäft außerhalb Stuttgarts anscheinend besser war als in Stuttgart. Denn sämtliche Stuttgarter Einzelhandelsgeschäfte melden gegen das Vorjahr eine Verrin­gerung des Umsatzes bis auf einige, die ihn als gleich hoch bezeichnen. Dagegen ist im Land, und zwar nur bei den Wäsche- und Bekleidungsgeschäften eine Steigerung des Umsatzes gegen das Vorjahr fast allgemein eingetreten, während die anderen Fachgebiete auch allgemein Verringerung melden.

Und noch ein gleicher Grundzug geht durch sämtliche Antwor­ten, gleich ob aus Stuttgart oder aus dem Land: mehr Kun­den bei gleichem Umsatz, aber billigerer Ware. Das bedeutet also mehr Unkosten bei gleichem Umsatz und weniger Gewinn trotz erhöhter Anstrengungen. Denn die Geschäfte, dis gleichen Umsatz erzielten, betonen ausdrücklich, nur durch ganz er­heblich vermehrte Anstrengungen und Werbungen den Umsatz aus der Vorjahrshöhe gehalten zu haben. Daß im allgemeinen billigere Ware bevorzugt wurde, verwunderte ja nicht. Da­gegen wird man wohl mit Erstaunen hören, daß fast die Hälfte der Lebensmittel - Kolonialwarenhand­lungen ihr Weihnachtsgeschäft als schlecht be- eichnen, und daß sämtliche Geschäfte dieses Fachs einen Um- atzrückgang melden. Lebensmittel gingen noch, dagegen war in Spirituosen gar kein Geschäft, während Wein und Tabak be­friedigend blieben. Noch mehr gibt aber zu denken, daß die meisten Lebensmittelgeschäfte Kredit einräu­men mußten, selbst die kleinsten- Manche Geschäfte melden, daß sie die Weihnachtseinkäufe bis zur Hälfte kreditieren mußten! Da ja gerade der Lebens- und Genußmittelhandel mit besonders hohen Unkosten infolge der Leichtverderblichkeit seiner Waren arbeitet, ist das Ergebnis der Rundfrage bei dieser Branche besonders bedenklich, den wenn schon die Lebensmittel auf Kredit gekauft werden müssen, dann muß die Kaufkraft der Be­völkerung wirklich außerordentlich erschüttert sein.

Aber auch die Spielwarengeschäfte stellen allgemein auch im Land einen Rückgang des Umsatzes und eine Bevorzung der billigeren und mittleren Preis­lagen fest! Und nehmen wir als Gegenpol die Geschäfte der Goldschmiede und Juweliere, die mit Ausnahme eines einzigen Geschäftes, bei dem besondere Umstände Vorlagen eine erhebliche Verringerung des Umsatzes, Absatz nur niedriger und mittlerer Preislagen, Verkauf keiner teueren Stücke und Juwelen und dazu noch Steigerung der Kreditinanspruchnahme melden, beachten wir das Vorherrschen von Gebrauchsgegenständen (Klei­dung und Wäsche), aber auch nur in billigeren und mittleren Waren, so ergibt sich mit grausamer Deutlichkeit, daß die deutsche Bevölkerung schwer unter der Verschlechterung der deutschen Wirt- schaftslage leidet, sich nichts mehr gönnen kann, nichl einmal zum Fest der Schenkfreudigkeit wertvollere oder gar Luxusgegenskände.

Und die Rückwirkung auf die Wirtschaft? Der Einzelhandel sah seine Hoffnungen nicht erfüllt, konnte seine Läger nicht räumen, noch viel weniger ergänzen. Hat aber die gleichen bezw. ver­mehrten Unkosten. Wie die Erzeuger, die von dem Weihnachts­geschäft auch einen kräftigen Ruck erwarteten. Er ist ausgeblie­ben. Die Belastung bleibt aber überall die gleiche. Also ist das Erwerbsleben überlastet, erliegt allmählich dem unverständigen Druck wirklichkeitsfremder Sachverständiger. Dabei ist aber die Lage des Einzelhandels besonders schwierig.

Absatzstockung auf dem Eiermarkt

In letzter Zeit stockt der Eierabsatz in Stuttgart und in gan? Württemberg. Es kommen große Mengen Eier auf den Markt, die, im eigenen Land erzeugt, zur eigenen Versorgung und zur Abwehr der Einfuhr dienen sollen. Sie können aber nicht ab­gesetzt werden, weil Millionen von holländischen Eiern herein­kommen. Gerade in diesem Jahr, in dem die mit allen Mitteln gesteigerte deutsche Geflügelhaltung ihren gegen frühere Jahr« weit größeren Unfall von Eiern zu Markt bringt, verschärft die warme Witterung, die die Einfuhr begünstigt, die Lage auf dem Eiermarkt für den deutschen Produzenten ungemein. Die Land­wirtschaft ruft deshalb die deutsche Verbraucherschaft auf, ihren Bedarf an Eiern in deutscher Ware zu decken. Findet die ein­heimische Erzeugung keine tatkräftige Unterstützung weitester Käuferkreise, dann erhebt sich die Gefahr, daß sowohl die staat­lichen Hilfsmittel wie die Bemühungen der Selbsthilfe umsonst waren und die einheimische Erzeugung einen volkswirtschaftlich bedenklichen Rückgang erfährt.

Vergleichsverfahren: Theodor Kiefer, Kaufmann in Güg­lingen OA. Brackenheim, Holz-, Kohlen- und Baumaterialien.

Zahlungseinstellungen. Folgende Firmen haben die Zahlungen eingestellt: Die seit 85 Jahren bestehende Großfärberei Johann I a k o bErben und Klein u. Diederichs G.m.b.H. (seidene und halbseidene Bänder) in Barmen; Tucharoßhandlung Frie.d- mann u. Katz, Dresden (Schulden 15 000 Luftver­kehrsgesellschaft m. b. H., Hamburg.

Sulzbach a. d. Bl. OA. Backnang, 14. Jan. Der Dar- lehenska senveretn in Schwierigkeiten. Ueber 300 000 ^ Verluste. Der hiesige Darlehenskassenverein G.m.b.H. hielt am 12. Januar im Gemeindesaal eine außerordent­liche Generalversammlung, um zu den finanziellen Schwierigkeiten, in die der Verein in letzter Zeit geriet, Stellung zu nehmen. Der Oberrevisor ekrlärte, daß ohne die von einem früheren Vorstands­mitglied zur Verfügung gestellten 20 000 ohne die Haftung verschiedener Aufsichtsratsmitglieder in Höhe von 37 000 ^ und ohne die 47 000 die man im günstigsten Fall noch aus der Brownschen Schuhfabrik herausholen könne, immer noch ein Ver­lust von 220 000 Z auf die Mitglieder entfalle, so daß pro Mit­glied etwa 700 ^ aufzubringen sind. Schließlich wurde zur Weiterverhandlung im Sinn einer eventuellen Sanierung ein Ausschuß von 4 Personen gewählt. Im Fall eines Zusammen­bruchs des Darlehenskassenvereins würden viele kleine Leute, darunter auch Arbeiter, vor dem Ruin stehen.

Pforzheimer Schlachtviehmarkk, 14. Jan. Auftrieb: g Ochsen. 21 Kühe, 36 Rinder, 22 Farren, 13 Kälber, 18 Schafe, 474 Schweine. Preise: Ochsen a 5355, b 4953, Farren a 52, b und c 5148, Kühe b und c 4025, Rinder a 5557. b 51- 53. Kälber b 8487, c 7682, Schweine b, c und d 8587 Marktoerlauf: Großvieh langsam, Schweine mäßig belebt

Stutkgarker Schlachkviehmarkk, 14. Jan. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 60 Ochsen, 35 Bullen, 410 Jungbullen, 400 Jungrinder, 278 Kühe, 1341 Kälber, 1761 Schweine, 7 Schafe. Davon blieben unverkauft: 10 Ochsen, 40 Bullen, 100 Jungrinder, 40 Schweine. Verlauf des Marktes: Großvieh langsam, Ueberstand; Kälber langsam; Schweine ruhig.

Ochsen:

ausgemästet

vollfleischig

kl-Ischig

Bullen:

ausgemästet

vollsteischig

fleischig

Jungrinder:

auszemästet vollfleischig fleischig gering genähri

Klihe:

ausgemästet

vollfleischig

14 1.

8. 1.

«sthe;

14. 1.

8. I.

82-64

52-56

»«Ischl«

2328

242g

45-49

46-60

gering genährt

1722

1722

41-44

Kälber:

feinste Mast- und

49-51

5153

beste Saugkälber

79-82

83-86

4648

4749

mittl. Mast, und

48-45

44-46

gute Saugkälber

68-75

73-80

geringe Kälber

5564

59-69

52-55

5357

Schweine:

45-50

4751

über 800 Pfd

8686

86-87

42-44

42-45

246-300 Psr>.

8485

8587

206240 Pfd.

83-85

8386

160200 Pfi».

81-82

81-83

120160 Pfd-

78-80

79-80

38-42

39-45

unter 120 Pfd.

78-80

79-80

30-86

3137

Sauen

65-75

65-78

Holzverkausserlöse aus den württ. Skaakswaldungen. In letzter Zeit wurden für Nadelstammholz folgende Durchschnittserlöse in Prozenten der Landesgrundpreise erzielt: aus S Forstbezirken des Schwarzwalds für 8876 Fm. Fichten und Tannen alter Fällung 88 Proz und für 390 Fm. Forchen alter Fällung 74 Proz.; aus 3 Forstbezirken des Unterlands für 350 Fm. Fichten und Tannen neuer Fällung 94 Proz., und für 39 Fm. desgl. alter Fällung 102 Proz.; aus 2 Forstbezirken des Nordostlandes für 1074 Fm. Fichten und Tannen alter Fällung 87 Proz.; aus 3 Albforst- bezirken für Holz alter Fällung, und zwar 1492 Fm. Fichten und Tannen 85 Proz., und für 33 Fm. Forchen 81 Proz.; aus zwei oberschwäbischen Forstbezirken für 27 Fm. Fichten und Tannen und 25 Fm. Forchen neuer Fällung je 95 Prozent der Landesgrundpreise. Die Schichtnutzholzverkäufe aus den württem» belgischen Staatswaldungen ergaben im Monat Dezember nach­stehende Durchschnittspreise pro Rm.: für Etchenspälter 29.57 Eichenrugel 17.57 Eichenroller 12.54 für Rotbuchenspälter 23.27 «/t, Rotbuchenrugel 19.07 für Weißbuchenrugel 20.67 Weißbuchenroller 19.74 für Eschenrugel 15.40 Eschenroller 9.82 Ahornrugel 19.98 Ahornroller 12.27 Birkenrugel 19.90 für Lindenrugel 15.59 für Lindenroller 15.79 Ä, für Fichten- und Tannenrugel 13.25 Fichten- und Tannen­roller 12.22 für Forchenrugel 15.03 Forchenroller 12.40 für Fichten- und Tannenpapierholz 1. Klasse 18.19, 2. Klaste 14.98 .7/ und 3. Klasse 11.77 ^ je Raummeter

Der Norddeutsche Lloyd im Jahr 1930. Das Jahr 1930 wird einen Wendepunkt in der Geschichte des Norddeutschen Lloyd be­deuten. Im kommenden Frühjahr wird der Norddeutsche Lloyd auf dem Nordatlantik mit seinen drei SchnelldampfernBremen", Europa" undColumbus" einen wöchentlichen Expreßdienst zwischen Bremen und Neuyork einrichten. Damit stellt der Nord­deutsche Lloyd nach seiner 16jährigen, durch den Krieg und seine Folgeerscheinungen verursachten Unterbrechung einen Schnellverkehr über den Nordatlantik wieder her, wie er schon vor dem Krieg in ähnlicher Form bestanden hat. Die beiden 52 000-Tonnen- DampferBremen" undEuropa" werden die Strecke Bremer­havenNeuyork in sechs Tagen zurücklegen (von den Kanalhösen in fünf Tagen) und der durch den Einbau neuer stärkerer Maschi­nen gleichfalls zum Schnelldampfer erhobeneColumbus" wird in Zukunft nur sieben Tage statt bisher neun von Bremerhaven nach Neuyork unterwegs sein. Im Frachtverkehr wird der Norddeutsche Lloyd auch im Jahr 1930 die Erweiterung seines Liniennetzes und die Modernisierung feines Schiffsmaterials in ähnlicher Weise fortsetzen, wie dies bereits in den verflossenen Jahren geschehen ist.

Fruchtschranne Nagold.

Martt am 11. Januar 193V.

Verkauft:

27,76 Ztr. Weizen Preis pro Ztr. ^ 12.6013.00

5,38 . Gerste .... 9.5010.00

l1,48 , Haber ...» 7.507.80

Zufuhr schwach, Handel lebhaft. R-ge Nachfrage nach Weizen. Gerste ist noch aufgestellt in der Schrannenhalle. Nächster Fruchtmarkt am 18. Januar 1930.

Weller für Donnerslag und Areikag:

Nach Durchzug einer Randstörung der nördlichen Depression macht sich wieder Hockdruck aus Westen geltend. Für Donners­tag und Freitag ist indessen Fortdauer des zu raschem Wechsel ge­neigten Wetters zu erwarten.

Büchertisch

Deutscher Reichspostkalender 183V. In dem langen Rei­gen der jährlich erscheinenden Kalender tritt auch Heuer wieder der Kalender der Deutschen Reichspost hervor. Mit farbigem Deckblatt zeigt er auf seinen einzelnen Blättern eine vorzügliche Bebilderung, die vor allem die Fort­schritte in den Einrichtungen des Postwesens im ganzen Reich und auf allen Gebieten vor Augen führt. Statisti­sches und Karten-Material gibt weiterhin einen klaren Ueberblick über einzelne Ressorts der Reichspost und deren Entwicklung.

Aus alle io obiger Spalte augezeigteu Bücher uud Zeit­schriften nimmt die Buchhaudluug vo« G. W. Zaiser. Nagold, Bestellungen eutgegen.

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