Dienstag, 14. Januar 1930.

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kauf von Arzneimitteln für ere aus Drogenschränken wird ers abgeraten wird von dem eimitteln, die von umherzieh- ngeboten werden, breichung von oftmals gering- rdorbenen Arzneimitteln, ent- Käufer leicht gesundheitliche st nutzlosen Eeldausgaben. n Drogenschränken werden er­kauf von Arzneimitteln jede orgfalt walten zu lassen, um ichen Nachteilen, die durch die ngwertiger oder verdorbener cng der Drogenschränke ent-

126

13. Januar 1930.

Oberamtsarzt:

Dr. Huwald.

eramtstierarzt:

Metzger.

Nagold.

en 17. Januar 1930, abends Vorstand der Staat!. Taub- rnigheim, Oberinspektor Hu- arsaal einen

121

Taubstummenbildung, Taub- sowie Fürsorge für gehör- nde Kinder (Schwerhörige, otternde).

:mann herzlich eingeladen.

Jugendamt-Bezirks­wohlfahrtsamt Nagold.

nlieferungen von

guten Witterung veranlassen die r Sammelpreis für sämtliche An- aus Weiteres festzusehen wie folgt:

n Waldungen ren Waldungen Klengs.

MK. 2.50 Mk. 1.50

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Mit den illustrierten BeilagenFeierstunden" Unsere Heimat",Die Mode vom Tage".

Mit der landwirtschaftlichen Wochenbeilage: Haus-, Garten- und Landwirtschaft"

Bezugspreise: Monarnch einschließlich Trägerlohn 1.60; Einzelnummer 10 -H. Erscheint an jedem Werktage. Verbreitetste Zeitung im O.-A.-Bezirk Nagold. Schristleitung, Druck und Verlag v. G. W. Zaiser (Karl Zaster) Nagold

Anzeigenpreise: Die 1-spaltige Borgiszeile oder deren Raum 20 Familien-Anzeigen IS Reklamezeile 60 L, Sammelanzeigen 50 Aufschl. Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und an besonderen Plätzen, wie für telephonische Aufträge und Chiffre-Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. : : :

Telegr.-Adresse: Gesellschafter Nagold. In Fallen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Postsch.-Kto. Stuttgart 5113

Nr. II

Gegründet 1827

Mittwoch, den IS. Januar 193V

Fernsprecher Nr. 29

104. Jahrgang

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Offene Fehde im deutschen Lager

Schacht gesetzlich zum Rachgeben gebracht

Die deutsche Abordnung im Haag yat, wie halbamtlich von Berlin gemeldet wird, eine Mitteilung ausgegeben, sie

werde in der Konferenz-Sitzung am Mittwoch die erforder­lichen Schrille iun, um die finanzielle Beteiligung der Reichsbank an der BIZ. gesetzlich zu gewährleisten.

Die Meldung fährt fort» Reichsbankpräsident Dr. Schacht habe in einer Besprechung mit dem Reichsfinanz- minisier Moldenhauer erklärt, daß er dem gesetzlichen Zwang sich fügen werde.

Damit sind Beteiligung und Mitwirkung der Reichs­bank gesichert.

Aus der Meldung ist zu schließen, daß die Reichsre-gie-- rung entschlossen war, mit Zwangsmaßnahmen bezw. außerordentlichen Essetzesamtswegen vorzugehen und daß diese Maßnahmen in der Kabinettsfitzung am Dienstag vormittag beschlossen worden sind.

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Der Haager Berichterstatter derDeutschen Tagesztg." erklärt: Es ist also nun so weit gekommen, daß die deutsche Abordnung und der Reichsbankpräsident vor den Augen des Auslands im Haag ln offener Fehde leben. Das hätte vermieden werden können. Diese Tatsache ist aber zu­gleich ein Zeichen dafür, wie ungeheuer ernst Dr. Schacht die dauernde Verfälschung de» Houngplans erscheint.

kabinekkssihung und Bankverhandlungen

Berlin, 14. Jan. Das Reichskabinett hat heute vormittag die Lage im Haag beraten. Staatssekretär Schaffer er­stattete Bericht. Schwierigkeiten bereitet neben der B-cmk- frage aber auch besonders die wörtliche Fassung der S a n k- ti o n s b e st i m m u n g e n. Schösser hat bereits mit dem Präsidenten der See Handlung, Dr. Schröder, und dem Leiter der Reichskreditanstalt Heymann, Verhandlungen gepflogen.

Die neue Bankengruppe

In der Abendsitzung der, sechs Mächte machte Reichs- außenministrr Dr. Curtius Mitteilung von dem Ergebnis der Unterhandlungen mit Dr. Schacht. Es seien bereits Ver­handlungen mit der Seehandlung (Preuß. Staatsbank) und der R e i ch s k r e d ' t anst a l t eingeleitet, die Staats­sekretär Schaffer zum Abschluß bringen werde. Schösser sei zu diesem Zweck bereits am Nachmittag nach Bsrsin ab­gereist. Er (Curtius) habe bereits mit dem Reichskanz­ler und mit dem Reichskabinett Rücksprache/) ge­pflogen.

Die Vertreter der Gläubigermächte nahmen von der Mitteilung Kenntnis und beschlossen, den Organisations­ausschuß um Fortführung seiner Arbeiten zu bitten. Die Juristen sollen zusammen mit dem Ver­treter der schweizerischen Regierung den Sitz der Tri­butbank in Basel und die übrigen Umstände endgültig festlegen und die in den letzten Tagen mit der deutschen Abordnung getroffenen Vereinbarungen für das Schluß- Protokoll in Fassung bringen.

Die Lage

Die BIZ. als Hauptstück des Poungplans sollte auf der Mitwirkung der Reichsbank aufgebaut werden. Der Mög- lichkeitsfall, daß auch andere Banken als die verschiedenen HauptnotenbankE herangezogen werden könnten, war ursprünglich auf die Amerikaner zugeschnitten, weil die staatliche Federal-Reserve Bank in Amerika ibre Mitwirkung von Anfang an oerweiger't hatte. In der Tat gehr die amerikanische Beteiligung lediglich aus Privatbanken zurück.

Die nächste Sitzung soll.nun am Mittwoch abgehal- ten werden, wenn der inzwischen nach Paris abgereiste

Tard'ieu wieder nach dem Haag zurückgekehrt sein wird. Zu Zeitungsvertretern äußerte sich Tardieu mit seinem ge- wohnten Siegeslächeln, derZwischenfall" sei für die Korr- ferenz ohne Bedeutung, er sei eine innerdeutsche An­gelegenheit, die zwischen der Reichsregierung und dem Reichsbankpräsidenten zu regeln sei.

In der nächsten Sitzung sollen vor allem die Sank­tionsfrage und die Flüssigmachung der

Auszahlungen beraten werden. In einem Noten- wechstl jst nun dievolle Handlungsfreiheit" der Gläubig,ermächte,einzeln oder zusammen", festgesetzt war- für den Fall, daß der Toungplan von irgendeiner deutschen Regierungzerrissen" werden sollte. Dieser Noten- wechsel soll aber nicht dem Boungplan einverleibt werden.

In der deutschen Abordnung glaubt man, daß die Kon­ferenz nicht vor Samstag abgeschlossen werden könne,

Von allen Berichterstattern wird bestätigt, daßBriand auf der Konferenz so gut wie keine Rolle mehr gespielt habe und daß er vollständig von Tardieu verdrängt worden sei. Briand mache wie im vorigen Jahr Stresemann den Eindruck eines müden oder gebrochenen Mannes.

Auch die Tschechoslowakei will die Liquidationen behalten

Paris, 14. Jan. Nachdem England und Polen mit Erfolg , die Auszahlungen der Liquidationen und Liquidations­überschüsse in den Abkommen mit der deutschen Reichs- j regierung von sich abgeschüttett t, w. auf das Reich ab- ^ gewälzt haben, hat nun auch die T s e ch o fl o wa k e i in der großen Sitzung der fünf Gläubigermächte mik den Vertretern des Kleinen Verbands über dieOstreparononen" am Montag vormittag die Forderung vorgebracht, daß die Ueberschüsse aus den Zwangsenteignungen deutscher Eigen­tümer in der Tschechoslowakei dem tschechoslowakischen Staat verbleiben. Die Großmächte sollen aus Deutschland einen Druck ausübeu, daß es mit der Tschechoslowakei einen ähnlichen Vertrag über die Liquidationen abschließe, wie mit Polen. Der polnische Vertreter unterstützte den tschechischen Antrag undwarnte", der Kleine Verband werde dem Boungplan nicht beitreten, wenn die Wünsche dieser Staaten nicht erfüllt werden. Das Deutsche Reich müsse die Ent­schädigungen der in den Staaten des Kleinen Verbands ent- eigneten deutschen Prioateigentümer übernehmen. Bei den anderen Staaten des Kleinen Verbands soll tatsächlich die Absicht bestehen, ihre Entschüdigungsverpflichtuing ebenfalls auf das Deutsche Reich abzuwälzen.

Mit den deutschen Vertretern ist bis jetzt in dieser Frage noch nicht verhandelt worden.

Danzig von Reparationsleistungen befreit

Danzig,, 14. Jan. Aus dem Haag wird gemeldet, daß die Gläubigerstaaten die von Danzig beantragte Streichung der DanzigerReparationsschulden" genehmigt haben.

Nach dem Versailler Diktat sollte Danzig als Anteil an den früheren deutschen -Staatsschulden 150 Millionen Reichs­mark an die Pariser Entschäüigunaskommissi on bezahlen.

Auch Litauen verlangt Befreiung

Memel, 14 .Jan. Die litauische Regierung hat bei der Haager Konferenz um die Befreiung der nach der Memel­konvention zu zahlenden 64 Millionen Reichsmark nach­gesucht.

DieseOstreparation" gründet sich auf das Litauen überwiesene deutsche Memelgebiet, wofür Litauen eine Ent­schädigung zahlen sollte nicht an Deutschland, sondern an die Pariser Entschädigungskommission, und zwar 29 Millio­nen Goldmark für die ungeheuren ostpreußischen Wälder, je 15 Millionen für den Msmeler Hafen und die Eisen­bahnen und 5 Millionen für Straßen, Brücken, Güter, öffent­liche Gebäude usw.

Neueste Nachrichten

DieGrosze Nationale Opposition*

Berlin, 14. Januar. In einer großen Versammlung des Reichslandbundes in Schleswig-Holstein er­klärte Präsident Hepp unter dem stürmischen Beifall der Versammlung, der Reichslandbund stehe nach wie vor in der nationalen Front gegen den Poungplan. Alle Zei- ttmgsmeldungen, die anders berichten, seien unrichtig; es werde sin vergebliches Bemühen sein, die Front lockern zu wollen.

In der Vorstandssitzung des Stahlhelms in Halle erklärte der Führer Franz Selüte, der Stahlhelm mar­schiere geschlossen auf das Ziel derGroßen Nationalen Opposition" zu.

Göbbels abgesägt

Berlin, 14. Januar. Der Führer der Berliner Natio­nalsozialisten, Reichstagsabgeordneter Göbbels, der kürzlich wegen Beleidigung des Reichspräsidenten von Hindenburg gerichtlich verurteilt worden ist, ist von Hitler aus vier Wochen von seinem Amt als Leiter des Gaus Groß-Berlin enthoben worden. Mit feiner Vertre­tung wurde der Reichstagsabgeordnete Straffer be­auftragt.

Wahrung berechtigter Interessen-

Berlin. 14. Jan. Der Strafrechtsausschuß des Reichs- tags hat mit Stimmenmehrheit dem Paragraph 318 des Strafgesetzbuchs bei dom Artikelstraffreier Irrtum" fol­gende Fassung gegeben:Dasselbe (Straffreiheit) gilt, wenn ! der Täter zur Wahrnehmung eines berechtigten öffent- ^ lichen oder eines ihn nahe angehenden privaten ! Interesses handelt und er sich erweislich in entschuldbarem ! gutem Glauben an die Wahrheit der Aoußerung befun- i den hat." j

Die Thüringer Regierung gebitdei

Weimar, 14. Januar. Nachdem die Deutsche Volkspartei - in Thüringen trotz der Gegenvorstellungen der Partei im

lageripiegel

Rach dein Beschluß des Reichskabinekks soll in die neuen Reichsbanksahangen die Bestimmung ausgenommen wer­den, daß zu den Aufgaben der Reichsbank auch die Betei­ligung an der B.J.Z. gehöre, sie soll also gesetzlich vor­geschrieben werden. In der Zwischenzeit, bis dieses Gesetz vom Reichstag angenommen wird, werden die Seehanbiung und die Reichskredikgesellschaft mit den Verhandlungen über die Gründung der B.I.Z. beauftragt.

Rach einer Bläkkermeldung beabsichtigt Reichsfinanz­minister Moldenhauer neben der Zündhoizmonopolanleihe (Kreuzer) von 5 bis 600 Millionen und außer dem llltimo- kredit von 450 Millionen eine weitere innere Reichsanleihe von 4 bis 500 Millionen aufzunehmen, die etwa in vier Jahren getilgt werden solle. Mil was?

Im französischen Ministerral berichtete Tardieu über den Verlauf der Haager Konferenz. Er hob hervor, daß Frank­reich, England. Belgien, Italien und Japan brillant zu- sammengehallen haben.

Die französischen Geschütz- und Munitionsfabriken in Sk. Ltienne sind mit großen Aufträgen an kriegsgerät und Munition für Südslawien überbeschäfkigt.

Die Absicht der Reichsregierung, die Reichsbank wieder von der amtlichen Reichsfinanzpolitik abhängig zu machen« erregt in den maßgeblichen Wirtschaftskreisen lebhafte Be­sorgnis. da nur eine unabhängige Reichsbank das beste, wenn nicht einzige Mittel sei. eine neue Inflation fernzu­halten. Deshalb sei ja auch im Dawesplan die Anabhängig­keit der Reichsbank und deren Präsidenten verlangt worden.

Der Brief Dr. Schachts an Reynold vom 31. Dezember soll veröffentlicht werden.

Die jetzige afghanische Regierung hat sich bereit erklärt, die seinerzeit von Aman Allah in Deutschland gekauften Waren im Betrag von mehreren Millionen zu übernehmen und zu bezahlen. Die Waren waren bisher von der Reichs- kredikanstatt kreditiert.

Reich sich entschlossen hat, an -!n->r Regierung unter dem Nationalsozialisten Dr. Fr ick testzunehmen, ist nun folgende Regierung zustande gekommen: Dr. Frick Inneres und Volksbildung, Baum (Landbund) Finanzen.- Dr. Kästne r-Gotha (Wirtschastsp.) Justiz und Wirtschaft. Zu Staatsräten wurden ernannt: Marsch! er (Natsoz.) für das Gebiet S.-Weimar, Forth (La-ndb.) für Reust. Rien (Deutschn.) für Meiningen, Fürth (Wirtschastsp^ für Rudolstadt und Bauer (D.Vp.) für Sondershausen.

Württemberg

Preußisches Wahlprüfungsgericht und Staatsgerichtshof

Stuttgart, 14. Jan. Der Reichsparkeivorsitzenöe der Volksrechtspartei, Oberskudiendirektor Bauser, hak ge- gen die Entscheidung des Wahlprüfungsgerichts beim preußi­schen Landtag, das am 8. Januar die preußischen Landtags- Wahlen vom 20. Mai 1928 für gültig erklärt, Protest eingelegt. Me Entscheidung des Wahlprüfungsgerich­tes wird angefochten, well diejenigen Parteien, die in die­ser Sache beim Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich Klage erhoben haben, von der Sitzung des Wahlprüfungs­gerichts nicht benachrichtigt waren, vor allem aber auch, weil die Volksrechtspartei in der Entscheidung des Wahlprü- fungsgerichks, die sich über die Begründung des Urteils des Staatsgerichtshofes vom 22. März 1929 hinweggesetzt hat, einen unzulässigen und skaaksrechklich höchst bedenklichen Versuch erblicken muß, den Skaaksgerichkshof vor eine vollendete Tatsache zu stellen und in seiner Stellungnahme zu beeinflussen.

Stuttgart, 14. Jan. Wiederzusammentritt des Landtags. Der Landtag trat heute nachmittag nach mehr­wöchiger Pause zu seiner ersten Sitzung im neuen Jahr zusammen. Nachdem Regiernngskommissar Köstlin eine kom­munistische Anfrage beantwortet hatte, teilte Präsident Pflüger den Vorschlag des Aeltestenrats mit, bei der Generaldebatte zum Etat die Redezeit zu kontingentieren. Dieser Vorschlag fand aber mehrfach Widerspruch und so sollen die Parteien freiwillig Selbstbeschränkung üben. Im übrigen war die Sitzung, mit der dreiviertelstündigen Etak- rede des Finanzministers- Dr. Dehlinger ausgefüllt, di« lebhaften Beifall fand und nur wenig von sozial­demokratischer Seite durch Zwischenrufe unterbrochen wurde. Näherer Bericht folgt.

Krankheiksstokiskik. In der 1. Jahreswoche vom 29. Dez. bis 4. Januar wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 38 (tödlich 1), Kindbettfieber 1 (), Lungen- und Kehlkopftuberkulose 4 (24), Scharlach 40 (1), Typhusverdacht (1), Paratyphus 1 ().

Das gefährliche Glatteis. Nicht weniger als 5 Autos lagen am Montag. morgen längs der Strecke Stuttgart