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Nagolder TagklaLI „Der Gejelljchaiter"
Mittwoch, 27. November 1929.
Stuttgart, 26. Nov Aufnahme in die Lehrerund Lehrerinnen-Bildungsan st alten im Frühjahr 1930. Im Frühjahr 1930 werden in Klasse t der Lehrer- und Lshrerinnen-Bildungsanstalten wieder Schüler und Schülerinnen ausgenommen, die nach einer 6jährigen Ausbildungszeit zur ersten Volksschuldienstprüfung geführt werden. Unter Umständen ist allerdings mit einer Aende- rung der Lehrerbildung zu rechnen, die zugleich eine Aende- rung in der Ausbildung der Aufzunehmenden hinsichtlich Ort, Art und Dauer mit sich bringen kann.
- Ernennung. Oberregierungsrat Dr. Veiel vom Landesfinanzamt Stuttgart wurde mit Wirkung vom 1. Dezember zum Reichsfinanzrat am Relchsfinanzhof München ernannt.
Todesfall. Oberstudienrat a. D. Emil v. Hrintzeler. der frühere langjährige Rektor des Königin-Katharina- Stifts und des höheren Lehrerinnenseminars, ist in Degerloch am 25. November gestorben. Von 1894 ab war er bis 1910 Rektor des Katharina-Stifts und des ihm angegliederten Lehrerinnenseminars. Er hat sich große Verdienste um das höhere Mädchenschulwesen in Stuttgart erworben.
Verhandlungsbereit. Das Deutsche Volksblatt bemerkt zu dem im Schwäbischen Merkur geäußerten Wunsch nach sofortigen Verhandlungen über die Erweiterung der Regierung: Einem Wunsch der Deutschen Volkspartei, den Eintritt in die Regierung möglichst bald zu vollziehen, steht nach dem bisherigen Verhalten der beiden Regierungsparteien kein Hindernis im Weg. Man wird nun abwarten müssen, welche Wünsche die beiden liberalen Parteien, Deutsche Volkspartei und Demokratische Partei, äußern. Die Verhandlungen mit Forderungen, die längst abgetan sind, wieder zu beschweren, wäre zwecklos.
AUL dem Lande
Vonlanden OA. Stuttgart, 26. Nov. Frecher Uebsr- fall. Am Sonntag abend wurde ein hiesiger Bürger aus dem Heimweg zwischen Bernhausen und Bonlanden plötzlich von zwei Radfahrern überfallen und ihm ein Hase, den er bei sich trug, aus der Hand gerissen. Als sich der Ueber- fallene zur Wehr setzte, flohen die Täter mit ihrer Beute und entkamen unerkannt.
Tübingen. 26. Nov. 3217 Studenten. Nach der vorläufigen Zählung beträgt die Zahl der Studenten in diesem Wintersemester 3217, wozu noch etwa 150 Hörer kommen dürften. Demnach übersteigt die Frequenz die im Winterhalbjahr 1928/29 um 270. Daß die Zahl 4000, die das letzte Sommersemester überschritten worden ist, nicht erreicht wird, war vorauszusehen, da die Wintersemester an der hiesigen Universität immer schwächer besucht werden. Trotzdem kann man von einer steigenden Frequenz sprechen, da d>s des vorigen Wintersemesters bedeutend überholt ist.
Rottweil, 26. Nov. Schwindler. In der letzten Zeit trat in Horb, Sulz und Oberndorf ein älteres Betrügerpaar aus, das in den Pfarrhäusern vorbrachte, es sei unverschuldet in Not geraten. Die Betrüger haben es bei ihren jeweiligen Besuchen immer verstanden, die Mildtätigkeit der Geistlichen auf die schnödeste Weise zu mißbrauchen. Das Betrügerpaar wurde im Gasthos zum „Mohren", wo es übernachtet hatte, verhaftet.
Göppingen, 26. Nov. Musikertagung. Eine Tagung des Südd. MusikerverbanLs Bezirk Württemberg fand am Sonntag im Dreikönig statt. Etwa 150 Vertreter aus allen Orten des Schwabenlandes haben sich eingesunden. Der Verband zählt 7000 Mitglieder, von denen auf Wärt- tomberg 4243 in 279 Ortsgruppen entfallen. Der Vortrag des Derbandsvorsitzenden, Schwarzwälder, Heidenheim, behandelte hauptsächlich Vertragsfragen zwischen Musikerverband und Tonsetzer resp. Autoren. Die Aussprache befaßte sich auch mit der Ausgestaltung des im nächsten Sommer in Pforzheim stattfindenden Musiksestes.
Lauchheim. OA. Ellwangen. 26. Nov. Aus Indien ! he im ge kehrt. Vor einigen Tagen traf der Missions- ! pnester Pater Franz Wengert von seinem Missionsposten ! aus Indien hier ein. Pater Wengert ist ein hiesiger Bür- ! gerssohn und reiste vor vier Jahren zusammen mit seinen ! zwei Brüdern Pater Joseph und Anton Wengert in die ! Mission. Von ihrem Mssionsbrschof bekamen die drei Brü- s der ein Gebiet zugewiesen, in dem noch kein Missionar ge- s wirkt hatte. j
Tektnang. 26. Nov. Doppelehe. Wegen Doppelehe , wurde in Mannheim der 33 I. a. Konditor Ehnes aus Neuenftadt verhaftet. Ehnes, der 1923 hier eine Bürgerstochter, Tochter des verstorbenen Konditors Laub, geheiratet hatte und Vater von drei Kindern ist, hielt sich meistens auswärts auf und hat es verstanden, in Saarbrücken eine Kellnerin zu ehelichen, die er aber bald auch wieder verließ.
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wenn Sie erst kurz vor dem Markt oder gar erst einige Tage vor Weihnachten mit Ihrer Reklame beginnen. Heute schon sollten Sie den Käufern von Ihrem Lager erzählen und
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Am zweckmäßigsten geschieht dies durch Anzeigeu-Reklame in der im Oberamt Nagold weitaus größten Tageszeitung, dem Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter".
Vom bayerischen AllgSu, 26. Nor. Ein Hirsch auf der Lokomotive. Abends sprang im Wald zwischen Fischen und Langenwang ein Hirsch auf den Tender der Maschine. Der Hirsch, der durch die Lichter der Lokomotive geblendet worden war, wandte sich dann wi<>*wr zurück in den Wald, wo er in einiger Entfernung vom Gleis tot ausgefunden wurde.
Aus Bayern. 25. Nov. „Lauter Ochsen". Eine Gemeinde im Altmühltal wurde dieser Tage vom Bezirksamt aufgefordert, innerhalb 8 Tagen das Pferdeverzeichnis einzusenden. Da der Gemeindeschreiber abwesend war, setzte sich der Bürgermeister selbst hin und verfaßte folgenden Bericht: „In R. . . . gibt's lauter Ochsen. Dies bestätigt N-, Bürgermeister."
Von der bayerischen Grenze. 26. N«b. Folgenschwere Verwechslung. — Tödliches- Ausgang. Der Verwalter des katholischen Gesellenistuses in Dillingsn. Haid, wollte, um seinen Durst zu stillen, aus einer Chabesoflasche trinken. In der Eile grifb er daneben und trank aus einer Flasche, in der Salmiakgeist enthalten war. Obwohl er die Menge sofort ausspitz, erlitt er doch schwere Verätzungen im Mund und in der- Rachenhöble. — Im Spital in Wemding starb der 32jährige Joseph Reiner, der am vergangenen Sonntag vor acht Tagen bei einem Scherz von einem jungen Mann durch einen Schlag auf die Bauchgegend schwer verletzt worden war.
Aus Stadt und Land
Nagold» den 27. November 1929.
Der größte Feind des Rechts ist das Vorrecht.
Marie v. Ebner-Eschenbach.
»Peer Gynt*
Ein dramatisches Gedicht in 5 Akten von Henrik Ibsen.
Nicht ganz mit Unrecht bezeichnet man das Jahr 1832 das Todesjahr Goethes, als den Schlußpunkt der literarischen Glanzzeit Deutschlands, die man die klassische Periode unserer Dichtkunst nennt. Eine Epoche saftlosen Aj- gonentums folgte, das bald in kläglicher Stagnation verlief. Die Zeit war reif geworden für eine neue literarische Revolution, die ähnlich wie seiner Zeit der „Sturm und Drang" die Gemüter der Poeten aufrütteln und sie erkennen lassen sollte, daß das, was sie ererbt von ihren Vätern hatten, alt und mürbe geworden war. Diesmal sollte der neue Hauch vom Norden kommen, und der Mann, den die junge Generation als ihren Führer aus den Schild hob war der Norweger Henrik Ibsen. Selbstverständlich ist diese neue Bewegung, die unter dem Namen Naturalismus bald die weitesten Kreise zog, nicht allein auf ihn zurückzuführen, sicher hat der Russe Tolstoi, der Franzose Zola großen Einfluß auf die Entwicklung der Dinge gehabt,- aber eben so sicher ist es, daß Ibsen derjenige war der dem Drama seine Form, seinen zeitgemäßen Inhalt gab. Zu der Zeit allerdings, als er sein tiefstes, gedankenreichstes Werk, den „Peer Gynt" vollendete (1867), war er noch nicht der Apostel des Naturalismus, als der er später durch seine Tendenzdramen berühmt und gefürchtet wurde Das Werk war zunächst als Lesedrama gedacht. Es verrät noch nichts von der Knappheit und inneren Geschlossenheit seiner späteren naturalistischen Dramen, die an der siche ren Technik der Franzosen und durch seine persönliche Arbeit als Dramaturg geschult sind, und es bedurfte einer langen Zeit, bis man es endlich wagte, das grandiose Werk auf die Bühne zu bringen. Der Erfolg war über raschend bei einem Werk von so tiefer Symbolik, so hohem künstlerischen Ernst. Der phantastische Reichtum, die bunten Bilder, der musikalische Schmuck machen das tiefsinnige, sicherlich nur wenigen völlig klare Theaterstück von 1910 an zu einem Liebling des deutschen Theaterpublikums.
Wenn es irgend zu ermöglichen ist, sollte man sich die Zeit nehmen und den „Peer Gynt" vorher lesen, um durch das Vertrautsein mit dem Inhalt, der Sprache, den Genuß des Theaterstückes zu erhöhen. Die Textbüchlein sind u. a. in der Zaiserschen Buchhandlung zum Preise von 80 L erhältlich. — Heber den Beginn, Preise etc. unterrichtet die heutige Anzeige.
Kraftfahrlehrkurs
Wie wir hören, hat sich die wllrtt. Landesfahrschule in Stuttgart, um zahlreichen Wünschen und Anmeldungen zu entsprechen, entschlossen, wieder einen Kraftfahrlehrkurs etwa Anfang Dezember in Altensteig abzuhalten. Die Wagen werden von der Landesfahrschule gestellt. Die Abhaltung des Kurses erfolgt in den Räumen der Gewerbeschule, wohin Modelle und Zeichnungen verbracht worden sind. Die näheren Bedingungen sind bei der würt- tembergischen Landesfahrschule E. m. b. H., Stuttgart- Eaisburg zu erfahren. Auskunft erteilt auch die Filiale der Landesfahrschule in Calw, Neue Stuttgarterstr.. 886, Tel. 234, bei der jederzeit Anmeldungen entgegengenommen werden. Auf solche Kursteilnehmer, die geschäftlich schwer abkommen können oder ungünstige Bahnverbindungen haben, wird nach Möglichkeit Rücksicht genommen.
Die bekannte gründliche Ausbildung von Fahrern, die durch das genannte Institut gewährleistet wird, ist so wichtig für das Krastsahrwesen, daß auch diesem Kurs eine recht große Beteiligung zu wünschen wäre.
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j Fortsetzung 1)
„Also — aber na — wissen Sie-"
Mehr brachte Kinzig in seiner Entrüstung, gepaart mit einem deutliche« Schrecken nicht heraus. Es war chm sofort klar, daß bei diesmaligem Versagen eine „ehrenvolle" Versetzung ins Inland für manche gegeben war. Das hätte ihm, der er hier so gut eingelebt war, gerade noch gefehlt. Ratlos schaute er daher zu dem Inspektor, der seinerseits den Beamten scharf beobachtete.
„Ich werde mir heute abend einmal die Posten vornehmen und dann soll der Teufel dreinfahren, wenn die Sache jetzt nicht klappt. N' Morgen!"
Inspektor Heinen schwang sich wieder auf sein Rad und sauste in einem Tempo, das seiner Stimmung beredten Ausdruck verlieh, in der Richtung nach Station Heiükant die Grenze entlang.
Kinzig schaute ihm mit gemischten Gefühlen eine Zeit lang nach. Er, der alte, im Dienst ergraute Beamte mußte sich von so einem jungen Vorgesetzten solche Töne gefallen lasten? Ja, wenn er nicht so gut bei der Verwaltung versorgt wäre, würde er denen da oben am grünen Tisch den Rock hinwerfen und würde sagen, macht euren Mist hier selber. Aber so — da mußte man eben den Mund halten.
Etwas Aehnliches dachte auch Inspektor Heinen und er fühlte sich schon als Märtyrer für seine, wie er glaubte, versagenden Beamten.
* »
*
Unterdessen hatte Aufseher Dalberg den Grenzstein 96 erreicht, der wiederum inmitten des Forstes lag. Nichts. Heute schien ja vollkommene Ruhe zu herrschen, so totenstill war es im Wald. Selbst die vor Jahresfrist noch zahlreiche Fauna war mit Ausnahme einiger verschüchterter Vögel fast völlig, verschwunden. Der Geist einer blutrünstigen Bergangenheil lagerte über diesem Idyll. Noch während der Kriegszeit und wenig nachher waren deutsche und holländische Beamte das Opfer von Zusammenstößen mit bewaffneten Scbmuaaler-
horden geworden, die den Beamten erst ein Stück Wegs willig folgten, um sie dann in sicherem Hinterhalt kurzerhand auszulöschen. Nur das Zusammengehen zwischen Zoll und Militär brachte einige der verwegensten Schmuggler zur Strecke und seitdem war Ruhe.
Wirkliche Ruhe? Vom Standpunkt des Beamten zwar. Aber fast urplötzlich nahm der reiche Wildbestand zusehends ab. Schlingen fanden sich in Massen im Unterholz und Bock und Ricke ästen hier nicht mehr.
Aufseher Dalberg lag unter einem Iungeichenbusch im weichen Grase und schaute golangweilt über die kleine Lichtung. —
Da — bewegte sich dort nicht ein Zweig?
Er horchte angestrengt, indem er seine Knie lautlos zum Sprung anzog und krampfhaft den entsicherten Karabiner umspannte. Der Strauch drüben bewegte sich heftiger. Langsam schob sich ein Gesicht aus dem Dickicht und sicherte den Weg entlang. Unvermittelt trat der Schmuggler heraus und kaum hatte er ein paar Schritte vorwärts gemacht, als ihn das donnernde Halt des Beamten zusammenfahren ließ. Sofort hatte er die Lage ersaßt — ein paar hastige Sätze dem Dickicht zu — ein Schuß — ein unterdrückter Schrei und der Schmuggler war verschwunden.
Das Echo des Knalles kam langsam in mehrfacher Folge von den entfernten Hochbeständen zurück.
„Donnerwetter, der Kerl war doch mindestens fünfundzwanzig Pfund schwer. Aber Schwein hat der gehabt, daß ich ihn nicht, getroffen habe."
Der Aufseher setzte seinen Gang fort, nichtahnend, daß in etwa hundert Meter Entfernung auf holländischer Seite im Busch noch einige Schmuggler lagen, di« aus den Schuß hin sich noch nicht aus ihrem Versteck trauten.
In der Ferne gab ein Hund Standlaut und brach plötzlich ab. Das Gesicht des Beamten leuchtete auf. Das war Flora, des Forstkollegen treuer Begleiter. Auch dieser hatte den Schuß gehört und kam langsam mit entsichertem Gewehr dem Zöllner entgegen. Dann gingen die beiden Freunde gemeinsam in der Richtung Stockhem davon. —
Am Grenzstein 96 huschten fünf dunkle Gestalten pfeilschnell über den Weg und verschwanden fast lautlos im Dickicht. Ein Eichelhäher flog zeternd auf und fiel in die hohen Tannen. Auch Flora war unruhig geworden und knurrte leise.
„Ruhig!" fuhr ihn der Forsthüter an und schimpfte weidlich über die Schlingenstellerei, die gerade hier am Grenzstein 96 überhand nahm. Schon lange saß er den Wilderern
aus oer Lauer. Weys, wenn er einen dieser Kerle erwischen würde, er wolle ihm die niederträchtige Tierquälerei schon anstreichen.
An der Wegkreuzung nach Stockhem trennten sich die beiden Beamten. Aüfseher Dalberg hörte den Weidmann kurz darauf in der Niederung knallen, als er sich schon wieder aus dem Rückwege zum Zollamt befand.
2 .
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Forsthüter Renner, von Geburt ein derber Sohn des bayerischen Hochgebirges, war, als er den Zöllner verlieh, in der Richtung nach den Sechs Säulen fortgegangen. Er beabsichtigte, hier nach dem in den hohen Randbuchen einer kleinen Lichtung angelegten Hochstande zu sehen, als ihn ein entferntes Klopfen im Busch aufhorchen ließ. Soviel er sich erinnern konnte, hatte er niemandem die Erlaubnis zum Sammeln von Trockenreiser in dieser Gegend erteilt, damit der dort wechselnde Bock nicht aus dem Revier gescheucht würde. Die Sache kam ihm daher sehr verdächtig vor. Leise schlich er näher. Wirklich! Das Geräusch kam aus dem Jungeichenschlag, in dem der Sechser seinen Tageseinstand nahm. Renner berührte leise seinen Hund. Flora ging lautlos hinter ihrem Herrn und legte sich am Rande der Dickung auf nochmaliges Berühren hin. Sachte drang der Forsthüter mit dem gespannten Drilling in der Hand vor, und als er um einen Strauch bog, sah er einen übelbeleumu«- deten Nichtstuer, der junge Eichen und Rüstern zu Hammerstielen aus einer Verjüngung heraushackte. Der Forstbeamte wollte ihn anpürschen, um ihm das Beil zu entreißen und damit Eventualitäten vorzubeugen.
Als er nur noch wenige Schritte von dem Mann entfernt war, drehte dieser sich plötzlich um und stand mit zum Schlage erhobener Axt da. Jetzt erst sah der Beamte, daß etwas seitlich in der Lichtung eine Ricke und ein Kitz lagen — tot — die Schlinge noch am Halse. Das Kitz war durch einen wohlgezielten Schlag mit der Axt erledigt worden.
„Hund! Die Axt nieder!" ,
Ein höhnisches Grinsen war die Antwort. Renner zitterte vor Wut. Noch wollte er den Lumpen nicht ohne weiteres niederschießen und so standen sich die beiden sekundenlang, wie ein Paar Kampfhähne gegenüber. Dem Beamten war das Blut in den Kopf geschossen. Die schöne, führende Juniricke, die er so oft beim Aesen beobachtet und gehütet hatte, der Stolz seines Brotherrn — hier lag sie tot — gemordet. —
„Zum letztenmal — die Art nieder!"
(Fortsetzung folgt)