Seite 4 — Nr. 267

Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter

Herabsetzung des Bcennrechls und der Spritpreise? Am 15. November soll der Beirat der Reichsmonopolverwaltung eine Sitzung abhalten, in der darüber Beschluß gefaßt werden soll, ob eine Herabsetzung des Brennrechts auf 85 oder 8t> Proz. vorzu­nehmen ist, ferner darüber, welche Preisermäßigung el"m in Frage käme. Angeblich soll der Ueberfluß an Spritbeständen diese Maß­nahmen veranlassen.

Zahlungseinstellung einer Baden-Badener Bank. Die Bank- kommandite Schmidt u. Co. hat ihre Zahlungen eingestellt. In den letzten Tagen liefen Verpflichtungen in einer höhe ein. die den Entschluß, die Zahlungen einzustellen, anscheinend unaufschieblich machten. Das Vergleichsverfahren ist angestrebt; man hofft, die Gläubiger mit 7Ü—80 Prozent befriedigen zu können. Die Schmidt­bank wurde im Jahre 1923 gegründet und hat in Gernsbach und Freuden st adt Zweigstellen. Später übernahm sie die Geschäfte der Fuldbank, die einer Zwegstelle der Berliner Bank Arons u. Co. ihre Entstehung verdankt. Der Kundenkreis der Echmidtbank vergrößerte sich durch die Zusammenlegung bedeu­tend und darf heute ansehnlich genannt werden. Wie groß der durch die Zahlungseinstellung verursachte Schaden ist, läßt sich zur Stunde noch nicht übersehen.

Zum Konkurs Schüler. In dem Konkursverfahren gegen das Vermögen des bisherigen Direktors des Bürgerlichen Bräuhauses in Ravensburg, Wilhelm Schüler, mit unbekanntem Aufenthalt abwesend, teilt die Bräuhaus AG. mit, daß die Gesellschaft um kiOOOO geschädigt sei; um diesen Betrag werde ''er Geschäfts- gewinn geschmälert. Die Gläubiger des B. Bräuhauses werden dadurch überhaupt nicht berührt.

Arbelterentlassungen bei der Maschinenfabrik Eßlingen. Die , Maschinenfabrik Eßlingen hat beim Gewerbeaufsichtsamt um die ' Genehmigung zur Entlassung für 50 Arbeiter der Gießerei und ,

für 350 für das übrige Werk nachgesucht. Das Gewerbeavfstchts- amt hat lt. Südd. Arbeiterzeitung dem Antrag der Maschinen­fabrik Eßlingen stattgegeben, so daß in kurzer Zeit damit zu rechnen ist, daß die Firma diese 400 Mann zur Entlassung bringt.

Arbeiterentlassungen bei Dornier. In den Dornier-Metallbauten in Manzell bei Friedrichshasen, die seit längerer Zeit bereits nur noch 4 Tage in der Woche arbeiten, sind wieder 30 Mann entlassen worden.

Verkehrsstreik in London. In London sind etwa 2000 Kraft­omnibusschaffner in den Streik eingetreten, weil die Gesellschaft einige Leute eingestellt hat, die der Gewerkschaft nicht angehören. Der Streik verursacht schwere Verkehrsstörungen.

Norddeutscher Lloyd Bremen: Dampfer „Madrid" ist am 10. November vormittags wohlbehalten in Vuenos Aires eingetroffen. — Dampfer „Stuttgart" ist am 10. November, 11.30 Uhr, in Neuyork angekommen.

Stuttgarter Ailderkraulmarkt (Leonhardsplatz), 12. Nov. Zu­fuhr 80 Ztr., Preis 5—6 ^ für 1 Ztr.

Stuttgarter Mostobstmarkt (Wilhelmsplatz), 12. Nov. Zu­fuhr 300 Ztr., Preis 5 ^ für 1 Ztr.

Mimender Obslmarkt vom 11. Nov. Zufuhr 50 Säcke Mostobst 4—4.50 ^ d. Ztr., 55 Körbe Tafelobst 8—14 ^ d. Ztr,, 5 Körbe Quitten 7—8 ^ d. Ztr. Alles rasch verkauft. Nächster Obstmarkt Donnerstag, 14 November.

Stuttgart, 12. Nov, W eih n a ch t s m e s s e. Die Weihnachts­messe 1929 findet von Montag, den 16., bis Dienstag, den 24. De­zember, nachmittags 4 Uhr, statt. — Die Möbelmesse in der Ge­werbehalle dauert von Mittwoch, den 18, bis Freitag, den 20. Dez.

Mittwoch, 13. November 1929

Stuttgarter Schlachlviehmarkk, 12 Nov. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 48 Och­sen, 44 Bullen, 400 Jungbullen, 442 Jungrinder, 205 Kühe, 1059 Kälber, 1910 Schweine. Davon blieben unverkauft: 5 Ochsen, 40 Jungbullen. 67 Jungrinder, 10 Kühe, 120 Schweine. Verlauf des Marktes: Großviel und Schweine mäßig belebt. Ueberstand, Kälber mäßig belebt.

Ochsen:

ausgeniästet

vollfleischig

fleischig

Bullen:

ausgemästet

vollfieifchig

fleischig

Jungrinder:

auszemästet vollfleischig ttLischia gering genährt

«ühe:

12 . 11 .

7. 11

Kühe:

12 tl

7. tl.

S3-58

—

fleischig

24—29

46—51

—

gering genährt

18—23

—

Kälber:

feinste Mast, und

50—52

51-53

besteSaugkätbr:

81—84

83-86

47- 16

47-50

mittl. Mast, und

—

—

gute Saugkälber

71—78

75-82

geringe Kälber

60-69

65-73

55-5S

55-60

Schweine:

48-53

48-53

über 300 Pfd

88-89

89-90

44-47

44-47

240—300 Pfd-

88-89

89—90

200—240 Pfd.

86-89

87—8S

160-200 Pfd.

85-87

86-88

120-160 Pfd.

83-85

84-86

40-46

unter 120 Pfd.

83-85

84-86

31—38

—

Sauen

66-77

68-77

Dekker

Infolge der nördlichen Depression ist für Donnerstag und Frei­tag nur zeitweilig aufheiterndes, immer noch unbeständiges Wetter zu erwarten.

DtehzShlong W 2. Dezember 1929

Am 2 . Dezember ds. Js. werden nach der Ver­ordnung des Wirtschaftsministeriums v. 8 . No­vember 1929 (Staatsanzeiger Nr. 264) wie all­jährlich Pferde, Esel, (auch Maulesel und Maul­tiere), Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Ge­flügel, (Gänse, Enten, Hühner, jedoch ohne Trut- und Perlhühner), sowie Bienenstöcke gezählt.

Tie (Stadt-)Schultheitzenämter, deren Auf­gabe die Durchführung der Viehzählung ist, wer­den auf die obengenannte Verordnung hingewie­sen. Die Fristen sind genau einzuhalten. Die er­forderlichen Vordrucke gehen den Gemeindebe­hörden zu.

Nagold, den 11. November 1929.

,483 Obcramt: Baitinger.

Mindersbach, 12 . Nov. 1929

HorlGLSnreige.

Allen Verwandten, Freunden und Be­kannten widmen wir die schmerzliche Nachricht, daß unsere liebe, gute Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante

gvd. Iterr

gestern abend nach kurzer, schwerer Krank­heit im Alter von 65 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Beerdigung am Donnerstag nachm. 2 Uhr.

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