Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter-
Seite 2 — Nr. 243
Mittwoch, 16. Oktober 1g2g.
Ministerpräsident Maniu wird das Finanzministerium übernehmen: Popovtci soll einen Gesandtenposten erhalten. — Popovici hat die Befestigung der Währung in Rumänien durchgeführt.
Streik der Tankwagenfahrer in Neuyork
Neuyork, 15. Okt. Etwa 1500 Autodroschken mußten aus dem Verkehr gezogen werden, weil durch einen Streik der Tankwagenfahrer die Verteilung der Benzinvorräte an die Tankstellen unmöglich geworden ist. In Brooklyn wurden in der Nähe der Anlagen der Standard-Oel Co. Arbeitswillige von Streikenden angegriffen. Die Streikenden verfügten über Autos, mit denen sie in die Tankwagengruppe hineinfuhren. Aus einem der Autos fielen mehrere Schüsse, durch die ein Unbeteiligter schwer verwundet wurde. Zur Verhütung weiterer Unruhen wurden 1500 Polizisten bereitgestellt. -
Eine Drei- statt Fünfmächte-Konferenz?
Washington, 15. Oktober. Von Frankreich und I t a« lien her macht sich ein starker Widerstand gegen die von Hoover und MacDonald vereinbarte Londoner Flot- tenkonferenz geltend, zu der MacDonald bereits die Einladungen hat ergehen lassen. Die Regierung der Vereinigten Staaten ist aber entschlossen, wenn Frankreich und Italien sich nicht binden lassen wollen, das Abkommen mit England und Japan zustande zu bringen. Es handelt sich ja nicht um eine Abrüstung, sondern nur um eine Beschränkung im Bau von gewissen Schiffsarten. In Washington übersieht man nicht, daß das Fernbleiben Frankreichs und Italiens viel« Nachteile haben und unter Umständen England zwingen würde, trotz des Abkommens gewisse Schifssarten weiter zu bauen, um der vereinigten französisch-italienischen Flotte gewachsen oder überlegen zu bleiben. In diesem Fall würde
auch Amerika weiter bauen müssen, um die Gleichheit mit England einzuhalten. Man glaubt, daß Japan sich dem Abkommen anschließen werde, da es an der Flottenstärke Frankreichs und Italien nicht interessiert ist. Aus jeden Fall hält man in Washington einen Dreimächteverlrag für besser, als wenn die Londoner Konferenz ganz ergebnislos bliebe.
In amtlichen französischen Kreisen soll die Erklärung abgegeben worden sein, daß Frankreich Italien eine Flottengleichheit nicht verweigern würde, jedoch müsse Frankreich aus der Beibehaltung der Tauchboote bestehen. Sollte England und Amerika auf der Konferenz dennoch deren Abschaffung verlangen, so würden die Vertreter Frankreichs die Konferenz verlassen. >
Die Lage in China
Paris, 15. Okt. Der Pekinger Berichterstatter des „Petit Parisien" schildert die gegenwärtige Lage in China wie folgt: Die Zensur der Nanking-Regierung wird besonders scharf über die Telegramme ausgeübt, so daß genaue Angaben über die Feindseligkeiten zwischen den aufständischen Generalen und den Regierungstruppen fehlen. Man weiß nur, daß ein Teil des Heeres Fengjusiangs von Westen nach Osten längs der Zentraleisenbahn marschiert, die die Provinz Honan durchquert, und daß der andere Teil von Norden nach Süden längs der Eisenbahnstrecke Peking-Hankau vorgeht. Tschiangkaischek entsendet eiligst Verstärkungen nach Norden, um den Truppen Fengjusiangs den Weg nach Hankau zu verlegen- Er habe Befehle gegen die Generale Fengjusiangs und gegen diejenigen erlassen, die eine Kundgebung veröffentlichten. In dieser Kundgebung wird Tschiangkaischek beschuldigt, er habe eine Tyrannenherrschaft aufgerichtet: er habe sich mit Gewalt und Bestechung an der Macht erhalten, den letzten Kongreß der Kuomintang mit seinen Kreaturen beschickt und über die Erträgnisse der Anleihe verfügt, ohne darüber Rechnung zu legen- Gewisse Mitglieder des rechten Flügels der Kuomintang gehen mit dem nach Hongkong geflüchteten linken Flügel zusammen. Sie bilden so eine Art „Syndikat der unzufriedenen Politiker", das bereits die Liste eines fiebenkvpfigen Direktoriums veröffentlicht hat, das die Leitung der Geschäfte im Fall des Sturzes der gegenwärtigen Regierung übernehmen soll. Auf dieser Liste stehen auch Vensischen und Sunfo, der Sohn Dr. Sunyatsens. Nanking richtet dringende Hilferufe an Pensischen mit dem Ersuchen, das Heer Fengjusiangs anzugreifen, aber Densi- schen antwortet ausweichend.
Württemberg
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Die Stuttgarter Eingemeindungspolitik
Stuttgart, 15. Okt. In einer Pressebesprechung auf dem Rathaus äußerte sich gestern Rechtsrat Hirzel über die Stuttgarter Eingemeindungspolitik. Er erklärte, von einem „Galopp" der Stuttgarter Eingemeindungspolitik könne nicht gesprochen werden- Die letzte Eingemeindung fand 1922 statt, wobei Hedelfingen und Obertürkheim, und zwar gegen den Willen Stuttgarts, durch gesetzlichen Zwang nach Stuttgart eingemeindet worden seien. Im Jahr 1929 wurde nun Hofen, das 1000 Einwohner zählt, ein- gemeindet. Mit Rotenberg wird noch verhandelt. Unter dem Gesichtspunkt der Siedlung, des Wohnungsbaus, der Gewerbeansiedlung und des Verkehrs sei es notwendig, daß Stuttgart auf seine Umgebung einen gewissen Einfluß bekomme. Stuttgart sei immer nur dann in Eingemeindungsverhandlungen einaetreten, wenn die betreffenden Gemeinden es selbst wünschten. So bei den Verhandlungen mit Zuffenhausen. Die Aufwendungen der Stadt Stuttgart aus dem letzteren Eingemeindungsoertrag werden auf rund 3 Millionen Mark geschätzt, die sich auf einen Zeitraum von 10 Jahren erstrecken. Das Vermögen, das Zuffenhausen mitbringt, sei bescheiden, immerhin besitze Zuffenhausen großes Siedlungsgelände. Die Schulden der Gemeinde Zuffenhausen betragen rund 3 Millionen Mark. Das steuerliche Aufkommen von Zuffenhausen be- trage Zurzeit einschließlich der Umlagen (27 Proz.) ungefähr »ine Million Mark. Für das nächste Jahr habe Zuffenhausen sogar eine Gemeindeumlage von über 30 Proznet zu erwarten, falls es selbständig bleibe. Durch die Eingemeindung würde die Umlage oonStuttgart, wenigstens in den ersten Jahren, nicht wesentlich beeinflußt.
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Zuffenhausen, 15. Oktober. Abstimmung überdie Eingemeindungsfrage. Auf Antrag der Eingemeindungskommission hat der Gemeinderat beschlossen, die Einwohnerschaft über die Frage der Eingemeindung abstimmen zu lassen. Die Festlegung des Abstimmungstags wurde der Verwaltungsabteilung übermssen.
! Jahresversammlung des Vereins eoang. Lehrer
ep. Am vergangenen Samstag fand unter starker Be- ' teiligung die von Oberlehrer Kühnle - Cannstatt als Vorsitzendem geleitete Jahresversammlung des Vereins evangelischer Lehrer und Lehrerinnen Württembergs im Saal der Evangelischen Gesellschaft in Stuttgart statt. Nach einer biblischen Betrachtung verlas der Vorstand, Oberlehrer Kühnle, seinen Jahresbericht, der von viel Arbeit des Vereins zeugte. Oberlehrer L : st - Cannstatt betonte die Stellung der Beamten im heutigen Staat und die Notwendigkeit ihres Zusammenschlusses. Rektor G e n g n a g e l - Ludwigsburg brachte die Stellung des Vereins zu dem Entwurf des Kultministeriums zu einem Landes schul ge setz zum Ausdruck. Der Verein stellt sich auf den StandAinkt, daß der Entwurf gegen Art. 174 R.V. nicht verstoße, wonach es bis zum Erlaß eines Reichsschulgesetzes bei der bestehenden Rechtslage bleibt. Dies ist der Grundpfeiler des Entwurfs, der lediglich die tatsächlich vorhandene Rechtslage in Gesetzesform bringt. Namentlich die Art. 34—36, sowie Art. 66 und 69 des Entwurfs über den Bekenntnis-Charakter der Schule stehen durchaus im Einklang mit Z 146, 2 R.V. Immerhin wird der Verein beim Kultministerium Verbesserungs-Vorschläge machen. Er vermißt eine für alle Schulgattungen geltende Einleitung, die den organischen Aufbau und die einheitliche Zielsetzung des gesamten Schulwesens hecvorhebt und dabei das Verhältnis der einzelnen Schularten zueinander aufzeigt. Im allgemeinen wird der neue Entwurf begrüßt und besonders die großzügige Organisation des Berufsschulwesens und die gerechtere Verteilung der Schullasten anerkannt. Großes Interesse fand am Nachmittrg ein Vortrag von Direktor a. D. Schlitter über die Mitarbeit des Lehrers am Werk der Inneren Mission. Der Vortragende ging davon aus, daß die Zielsetzung der Inneren Mission mit der Berufsarbeit des Lehrers zusamentreffe im Dienst am Volk zu dessen sittlich-religiöser Erneuerung. Der Lehrer soll sich daher durch Literatur, Kurse und Besichtigung von Anstalten über die christliche Liebesarbeit unterrichten und in der Heilpädagogik der Anstalten, aber auch in den Verwaltungsräten und der öffentlichen Vertretung der Inneren Mission Mitarbeiten. — Die folgende Aussprache, an der sich Lehrer und Vertreter der Inneren Mission lebhaft beteiligten, betraf u. a. den Lehrermangel in den Anstalten und die drohende Verweltlichung der Wohlfahrtspflege.
äkulkgark, 15. Oktober.
D«r Wohnungsausschuß des Deutschen Reichstags be- sichtigte am Montag eine Reihe von Siedlungen, zuerst die Siedlungen des Bau- und Sparvereins, sowie der Landesbaugenossenschaft der Verkehrsbeamten in Kornwest, h e i m. In Fellbach übernahm Schultheiß Brändle- Fellbach die Führung durch eine Reihe von Siedlungen. Im Anschluß daran wurden die Groß-Stuttgarter Siedlungen, wie Mernest, Raitelsberg, Weißenhof und die des Bau- und Heimstättenvereins besucht. Bürgermeister Dr. Sig- loch hatte dabei die Führung und gab ausführlichen Aufschluß über das Siedlungswesen von Groß-Stuttgart. Um
veranstaltetes Frühstück statt.
400 Wohnungen zwischen Wangen und Unterkürkheim. Wie die Südd. Z. hört, hat die Stadt das für 400 neue Wohnungen erforderliche Gelände zwischen Wangen und Untertürkheim — in der Au — aufgekauft, um dort eine Groß-Siedlung zu erstellen.
Noch immer kein Präsident des Landesfinanzamks. Die Landtagsabgeordneten Dr. Bruckmann und Dr. Hiebei (Dem.) haben an die württ. Staatsregierung folgende Kleine Anfrage gerichtet: „Der Posten des Präsidenten des Landesfinanzamts Stuttgart ist immer noch nicht besetzt. Da sich in Württemberg verschiedene höhere Finanzbeamte befinden, die mit den wirtschaftlichen Verhältnissen vertraut sind und die sich für diesen Posten eignen, sollte die Besetzung keine besonderen Schwierigkeiten machen- Daß die Besetzung noch nicht erfolgt ist, läßt auf Unstimmigkeiten, in diesem Fall zwischen der württ- Regierung und der Reichs- regierung, schließen. Wir fragen deshalb an, ob es sich bewahrheitet, daß die Reichsregierung die Absicht hat, einem höheren Finanzbeamten aus Kiel den Posten des Landes- Finanzamts-Präsidenten in Stuttgart zu übertragen."
Starker Besuch der Ausstellung für Ernährung und Körperpflege. Der tägliche Besuch in der Ausstellung hat sehr zugenommen, vor allem am Sonntag. Die versuchsweise eingeführten täglichen ärztlichen Führungen um 11 Uhr vormittags und 5 Uhr nachmittags finden ihre regelmäßige Fortsetzung. .... ..
Zusammenkunft der Angehörigen der 7. Landwehrdivi- sion in Neuenslein. Einem vielfach geäußerten Wunsch entsprechend treffen sich die Angehörigen der 7. Württ. Landwehrdivision am Samstag, 26. und Sonntag, 27- Oktober, in dem hohenloheschen Städtchen Neuenstein. Am Samstag abend ist eine Unterhaltung mit Lichtbildern, Theater und Tanz, am Sonntag vormittag Gefallenenfeier im Schloßhof und Promenadekonzert, nachmittags gemütliches Zusammensein der Kameraden.
Aus dem Geschäftsbericht des Württ. Beamkenbunds. Der Bericht befaßt sich neben den Organisationsfragen eingehend mit Besoldung, Ortsklassenfrage, Beamtenrecht, Beamtengesetz, ungeteilte Arbeitszeit usw- Die Zahl der dem Württ. Beamtenbund angeschlossenen Beamten beträgt: Landesbeamte 15 840, Gemeindebeamte 7900, Reichsbeamte 18 424, zusammen: 42164. Die Krankenfürsorgekasse hat eine erfreuliche Entwicklung genommen. Die von der letztjährigen Vertreteroersammlung beschlossene Ausdehnung der Leistungen auf Gewährung eines Sterbegelds wurden nebst weiteren Verbesserungen vorgenommen und es fand nur eine ganz geringe Erhöhung der Beiträge von 2,70 bezw. 3,20 bezw. 4 Mark auf 3 bezw. 3,5 bezw. 4,3 Mark statt. Die Zahl der Kassenmitglieder beträgt 28 986. Die Darlehens- und Wirtschaftskasse als Wohlfahrtseinrichtung zur Kreditgewährung ist beibehalten.
Fischfang im Feuersee. Im Feuersre wird zurzeit mit großen Schleppnetzen gefischt und die Goldkarpfen werden gleich an Ort und Stelle verkauft.
Der vermißte französische Freiballonführer vermutlich in Württemberg verunglückt. Am 22. Septsmeber d. I. ist bei
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Heute vor 12 Jahren
Zum Heldentod des Leutnants Walter Flex am 16. Oktober 1917 auf Oesel.
Vor Viktor Hannemann.
Von den Fluten der Ostsee umspült, liegt fern ein Soldatengrab. Es unterscheidet sich wohl kaum von den Gräbern, die überall zu finden sind, wo deutsche Soldaten bluteten und ihr Leben Hingaben. Aber dieses Soldatengrab, das Grab des Leutnants Walter Flex, sollte dem deutschen Volke heilig sein. Es umschließt die sterblichen Reste eines Mannes, der in schwerer Zeit seinem Volke Vorbild war, an Reinheit und Pflichterfüllung. Es gibt ihrer viele, die in den Augusttagen dem Volk die sittliche Forderung von der Notwendigkeit des Einsatzes der Persönlichkeit zuriefen; Dichter, deren Seele in Begeisterung und Aufopferung zu verströmen schien und die doch später diese Notwendigkeit als für sich selbst nicht bindend erachteten. Jedenfalls hat kein anderer, der diese Forderung predigte, sie in gleichem Maße an sich selbst erfüllt wie Walter Flex.
Wandervogel und Burschenschaft waren die Grundfaktoren seiner Jugend. Der Wandervogel, geboren aus dem Kampfe der jüngeren Generation gegen den Materialismus der Zeit, die Burschenschaft mit ihrer Erziehung zur Mannhaftigkeit. Diese beiden Faktoren haben in seine Seele das Gut der Vaterlandsliebe gelegt. So hat seine Treue etwas von der des Schildknappen, der mit Leib und Seele seinem Herrn ergeben ist:
Ich habe dem König von Preußen geschworen Einen leiblichen Eid,
Der König von Preußen hat mich erkoren.
Zum Helfer im Streit.
Flex, der tief im Monarchismus wurzelt, hält die beschworene Treue auch dann, wenn er die Wege seines Königs nicht mehr zu verstehen vermag.
Wir tragen den Kaiser auf ehernem Schild,
Ilmrauscht von tausend Fahnen,
Ihm sind wir Hellen Weg gewillt In die dunkle Nacht zu bahnen.
Ein Händedruck, ein fester Blick Sind Schwert- und Reisesegen,
Und kommen nur Schild und Kaiser zurück,
Was ist an uns gelegen!
Man hat in späterer Zeit oft zu beweisen versucht, daß die Einstellung der Jugend von Langenmarck, jener totbereiten Kriegsfreiwilligen grundfalsch gewesen, daß sie nur Opfer eines machthungrigen Monarchismus geworden wären. Die materialistisch eingestellte Nachkriegswelt wollte nicht mehr verstehen, daß man um reiner Ideale willen, die sich nicht in Münze umsetzen ließen, Leib und Leben in die Schanze schlug. Auch waren ihr Männer unangenehm, die einmal beschworene Treue halten, die sich in Stücke schlagen lasten für ihre Ueberzeugung.
Von jeher ist des Deutschen beste Eigenschaft gewesen, sich einsetzen zu können, auch für eine verlorene Sache. Nur der Feige, der Undeutsche, sucht sich dann andere Götter.
Und sollte zu Gottes Armenhaus Die deutsche Erde werden —
Wir stellen den letzten Jungen heraus,
Wir opfern die letzten Herden.
Wir haben schon einmal rotes Gold Für graues Eisen gegeben,
Und wenn es am Letzten mangeln sollt,
So läßt sich vom Sterben leben!
Flex, dem zwei Brüder gefallen, ruft den Müttern seines Volkes zu:
Fällt euch in blut'ger Schlachtenfron Im Blachfeld draußen Sohn um Sohn,
So war eurem Leben der höchste Lohn:
Ihr habt sie dem Volk erzogen,
^ Sie haben euch nicht betrogen.
Wenn der Dichter Flex in einer seiner^ Vismarcknovel- len sagt:
„Hat nicht der tote Begriff Vaterland lebendige Schönheit und Taten gezeitigt? Haben nicht tausende junge Menschen durch tausend Stunden menschlichen Lebens nicht an Leichtes und Arges gedacht, sondern sind mit warmen und festen Herzen durch Tage und Nächte gegangen? Kann eine Zeit „umsonst" gewesen sein, die aus dem sprödesten der Stoffe, aus dem menschlichen, Kunstwerke gemacht und sie auch denen offenbart hat, die sie wie die Barbaren zertrümmern mußten?"
so ist allen denen das Urteil gesprochen, die von nutzlosen Opfern und falscher Einstellung sprechen.
Flexens K rieg slyrik ist das reinste, was jemals auf diesem Gebiete gesagt worden ist. Sein Ich ist völlig aufgegangen im „Du", in der Allgemeinheit, in seinem Volk. Man hat Flex den Vorwurf gemacht, daß er zuviel von Menschenbruderschaft spreche, daß er einem gewissen Internationalismus das Wort geredet habe. Sein Menschenbrudertum ist von anderer Art, als das derjenigen, die den Völkerbund und die Internationale wollen. Auf die Frage: „Wer ist Dein Nächster?" lautet Flexens Antwort: ,
Wer mit dir gleichen Stammes ist, mit dir die gleiche Sprache redet, der, dem seine Mutter die gleichen Wiegenlieder sang wie dir, der ist dein Bruder, ist dein Nächster. Leutnantsdienst tün, heißt seinen Leuten Vorleben. Das Vorsterben ist dann wohl einmal ein Teil davon!" läßt er seinen Freund Ernst Wurche im „Wanderer zwischen beiden Welten" sprechen. Das ist sein Begriff von der Führerschaft: Führer sein, heißt nicht herrschen wollen, sondern helfen, raten, mit leiden, mit kämpfen und vorsterben. Mit dem „Wanderer zwischen beiden Welten hat Flex dem deutschen Kriegsfreiwilligen ein Denkmal gesetzt. Nicht Zwang und Not ist diesem Wandervogel der Kriegsdienst, sondern tatbereite Hingabe an das Vater-
Es ist müßig, die Frage aufzuweisen, wie sich K^x zu der Neuordnung der Dinge nach der Revolution gesteui hätte. Opferbereit und takräftig würde er, dessen Leven in der Hingabe an die Volksgemeinschaft verströmte, sny
in die Bresche geworfen haben, um überall zu un
zu lindern. Und höchstwahrscheinlich wäre ihm der Dan geworden, der all den Männern zuteil wurde, die M inen Umsturztagen mit Einsatz ihrer Persönlichkeit - hinderten, daß es in Deutschland zu einem Chaos kam. Er starb als Sieger. Sein Wort: „Die Sieger werden unter den Toten sein!" hat an ihm selbst Erfüllung gefunden.