1K. Oktober 192g.
Seite 3 — Nr. 243
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Mittwoch, 1k. Oktober 1929.
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Agram in Südslavien ein französischer Freiballon führerlos gelandet. Der Führer wird seither vermißt. In der Nacht vom 21. zum 22. September ist ein französischer Freiballon bei Aalen gelandet. Beide Ballone sind zur gleichen Zeit in Paris aufgestiegen. Es liegt die Vermutung nahe, daß beide Ballone über Württemberg geflogen sind und daß der verunglückte Führer in einem Wald oder auf einem Berg aus dem Korb herausgeschleudert wurde. Wer eine mit dem Unfall zusammenhängende Beobachtung gemacht zu haben glaubt, wird um Nachricht an den Württ. Lustfahrtverband E. V. Stuttgart, Fürstenstraße 1, gebeten.
Vom Tage. In einem Haus dSr Hedelfingerstraße in Wangen verübte ein 31 I. a. Mann durch Einatmen von Zyankali Selbstmord. — In Untertürkheim wurde ein 49 I. a- Mann bewußtlos aufgefunden. Es lag ein Selbstmordversuch durch Einatmen von Gas vor. Nach erfolgreicher Anwendung des Sauerstoffapparats wurde der Lebensmüde nach dem Krankenhaus Cannstatt verbracht. ^
, Aus dem Lande
Eßlingen, 15. Okt. Unbekannter Mann vom Zug überfahren. Gestern früh wurde auf dem Bahnkörper zwischen Obereßlingen und Zell oberhalb der Schwertmühle die Leiche eines erwachsenen Mannes aufgefunden. Entweder liegt Selbstmord oder Unglücksfall vor. Die Persönlichkeit des Toten, der etwa 30—35 Jahre alt ist, konnte bis jetzt nicht ermittelt werden.
Mnzingen, OA. Gmünd, 15. Oktober. Besuch des Bischofs. Bischof Dr. Sproll von Rottenburg kam auf dem Weg von der Kirchenkonsekration in Kleinsüßen in die hiesige Kirche, hielt eine Ansprache an die Gemeinde und erteilte den bischöflichen Segen.
Nürtingen, 15. Oktober. Schulhauseinweihung. Am Samstag wurde das neue Schulhaus in Gegenwart des Präsidenten Dr. Reinöhl als Vertreter des Kultministeriums und des Cvang. Oberschulrats feierlich eingeweiht.
Tübingen, 15. Okt. Von der Universität. Der ordentliche Professor Dr. Hermann Schneider hat einen Ruf an die Universität Jena auf den erledigten Lehrstuhl der deutschen Philologie und Literatur erhalten.
Tübingen, 15. Okt. Zuchthausstrafen. Die vom erweiterten Schöffengericht kürzlich zu längeren Zuchthausstrafen (4 Jahre abzüglich erlittener Untersuchungshaft von 10 und 11 Monaten) verurteilten Brüder Artur und Alfred G e r st e r - Reutlingen haben auf Berufung verzichtet. Die beiden werden dieser Tage im Zuchthaus Ludwigsburg ihre Strafe antreten.
Waiblingen, 15. Okt. Finanzieller Aufwand für das Bezirkskrankenhaus. Der Gesamtaufwand für das Bezirkskrankenhaus beziffert sich auf 1300 000 Mark. Die in dieser Höhe aufgenommene Schuld wird in 56 Zähren abgetragen. Der wesentlich vergrößerte Krankenhausbekrieb verursacht einen bedeutend erhöhten Berwaltungsaufwand für Personal, Wasser. Licht und Heizung. Zm diesjährigen Boranschlag übersteigen die Ausgaben die Einnahmen um 16 000 Mark. Hinzu kommen die Schuldzinsen und die Tilgungsrate mit 118 000 Mark, so daß der Amtskörperschaft ein jährlicher Aufwand von 134 000 Mark erwächst.
Stammheim OA. Ludwigsburg, 15. Okt. Blutige Drohbriefe. Ein junges Mädchen in Stammheim erhielt verschiedene mit Blut beschmierte Drohbriefe mit der Mitteilung, daß der „Geheimbund der Freimaurer" beschlossen hätte, sie innerhalb sechs bis acht Wochen aus der Welt zu schaffen; der genaue Tag werde noch bekanntgegeben werden. Dem Oberlandjäger Hirning gelang es, den Briefschreiber in der Person eines jungen Kaufmanns von Stuttgart zu ermitteln. Der Täter wollte zugestandenermaßen dem Mädchen Angst machen. Die Anregung will er durch Lesen eines Buchs bekommen haben.
Geislingen, 15. Okt. DenBerlehungen erlegen. Zu dem Absturz vom Roggenfelsen ist weiter zu melden, -aß die schwerverletzte 21jährige Hedwig Haug von hier ihren dabei erlittenen inneren Verletzungen gestern nacht im Bezirkskrankenhaus erlegen ist.
Ilnlingen OA. Riedlingen, 15. Okt. Todesfall. Im hohen Alter von 8714 Jahren verschied der drittälteste Geistliche der Diözese, Pfarrer a- D- Bonifaz Maier, nach kurzer Krankheit im 63. Priesterjahr. Der Verstorbene war von 1879—1887 Direktor des Wilhelmstifts in Tübingen und zugleich Stadt- und Garnisonspfarrer der Universitätsstadt. Im März 1887 legte er die Leitung des Wilhelmstifts nieder und übernahm die Pfarrei Altheim OA. Riedlingen, die er bis zu seiner Pensionierung am 1. April 1926 behielt. Er bekleidete auch das Amt eines Schulinspektors für den Bezirk Riedlingen. Als Ruhesitz wählte er Unlingen, wo er am >3. Oktober starb.
Aus Stadt und Land
Nagold» den 16. Oktober 1929.
Wovon das Herz leer ist, davon geht der Mund über — die Wahrheit dieses Satzes ist noch häufiger zu beobachten als seine Umkehrung.
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Zahlt den Dauern aus!
Die oft gehörte Mahnung, Handwerker und Gewerbetreibende nicht so lange auf Zahlung warten zu lasten, muß in unseren Tagen auch für den Bauer gelten. Die Not, die er mit dem Absatz und den schlechten Preisen für seine Erzeugnisse im allgemeinen hat, sollte allüberall da, wo der Verbraucher mit dem Bauern in direkte Berührung kommt, Verständnis dafür wecken, daß der Bauer sein Geld sofort braucht. Es darf dabei wohl beachtet werden, daß die Einnahmemöglichkeiten der Bauern heute auf ein Minimum herabgesunken sind. Wo also der Bezug von Most- oder Tafelobst, von Kartoffeln oder Kraut u. a. vom Bauern direkt getätigt wird, denke man an das dringende Erfordernis der sofortigen Barzahlung.
Eine Erleichterung bedeutet es auch für den Landmann, wenn ihm die für den Versand von Obst und Kartoffeln benützten Körbe und Säcke möglichst umgehend zu- rückgeschickt werden. Schiebt man diese eigentlich selbstverständliche Pflicht unnötig hinaus, so entstehen dadurch meist nur Unannehmlichkeiten, die im Interesse beiden Teile bester vermieden werden.
„Poungplan und Volksbegehren".
Wir werden gebeten unter Hinweis auf den heutigen Anzeigenteil, nochmals auf den morgen abend 8 Uhr im Löwensaal stattfindenden Vortragsabend der NSDAP, hinzuweisen. Das Mitglied des Reichstages, Gregor Strass er, wird über den Poungplan und das Volksbegehren sprechen, ein Thema, das durch den erbitterten Kampf der Regierung gegen das Volksbegehren äußerst aktuell ist. Gregor Strasser ist nicht nur als Reichstagsmitglied bekannt er ist auch Mitglied des Reichsausschusses für das Volksbegehren und genießt zugleich den Ruf als blendender Rhetorikers mit außergewöhnlicher Rednergabe.
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Warnung vor Amherkreiberer. In letzter Zeit sind in Frankreich auffallend viele Deutsche aufgegriffen worden, die sich mittellos im Land umhertrieben, um Arbeit zu suchen. Deutsche werden aber in Frankreich nur in den allerseltensten Fällen Arbeit bekommen. Nach dem französischen Gesetz werden solche Landstreicher mit hohen Gefängnisstrafen belegt, und jene Deutschen sind samt und sonders verurteilt. Dabei ist zu beachten, daß die deutschen Gefängnisse gegenüber den französischen die reinsten Kurhotels sind. Jeder junge Deutsche ist daher dringend davor zu warnen, ohne festen Arbeitsvertrag und ohne Barmittel sein Heil auf französischem Boden zu suchen.
Vorsicht beim Betreten der Gärkeller. Das Betreten der Gärkeller ist gegenwärtig mit Gefahren verknüpft wegen der sich dort bildenden Kohlensäure. Das einfachste Mittel» zu prüfen, ob sich im Keller Kohlensäure befindet, ist «in offenes Licht. Brennt dieses weiter, ist keim Gefahr vor» Händen, erlischt es, so,ist Vorsicht geboten.^
Eültlingen, 15. Okt. Obstausstellung. Zwecks Hebung des einheimischen Obstbaus, wurde auf Veranlassung der Gemeindeverwaltung am letzten Sonntag hier eine örtliche Obstausstellung mit Prämiierung abgehalten. Die Beteiligung war mit 73 Ausstellern überraschend stark. Bei der Eröffnung konnte eine sehr große Anzahl auswärtiger und hiesiger Besucher, insbesondere aber Herr Landrat Baitinger von Nagold, der Ausschuß des Landw. Bezirksvereins Nagold und der Ausschuß des Bezirksobstbauvereins, ferner Herr Oekonomierat Häcker von Nagold begrüßt werden. Der den Vorsitz führende Ortsvorsteher erklärte als Zweck der Veranstaltung die Ausmerzung aller abgebauten oder wertlosen Sorten, um dafür wirtschaftlich wertvolle und handelsübliche Sorten einzuführen. Ueber das Gesehene und Gebotene waren die Besucher, unter denen sich eine ganze Anzahl Sachverständiger befanden, vollauf befriedigt. Vor der Preisverteilung verbreitete sich Oberamtsbaumwart Walz von Altensteig eingehend über die ausgestellten Sorten und bezeichnete im einzelnen deren An- oder Abbauwürdigkeit, so den Züchtern wertvolle Fingerzeige gebend. Schulth. Henig von Sulz beglückwünschte die Gemeinde Eültlingen zu der gelungenen Ausstellung und gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß dies die Grundlage zur Schaffung eines örtlichen Obstbauvereins werden möge. An der nach der Preisverteilung eröffneten Debatte beteiligten sich in ergiebiger und wertvoller Weise die Herren Schächinger- Sulz, Julius Raaf-Nagold und Proß-Eültlingen. Es liegt nun an den Landwirten und Obstzüchtern, die nötigen Lehren aus der Ausstellung zu ziehen, um bei späteren Gelegenheiten den gewünschten Erfolg zeigen und zur Besserung ihrer bedrängten Lage beitragen zu' können. Von den Preisträgern seien die Nachfolgenden genannt: 1. Karl Bühler, Landwirt; 2. Schultheiß Widmann; 3. David Schwarz, Seiler; 4. Ehr. Reichardt, Bauer; 5. Theodor Widmaier, Schmiedmeister; 6. Johs. Müller, Baumwart; 7. Ehr. Proß, Baumwart; 8, Ehr. Seeger, Schneider; 9. Wilh. Müller, Straßenwart; 10. Karl Walz, zum Hirsch.
Letzte Nachrichten
Bürgermeister Schneider aus der S. P. D. ausgeschlossen.
Berlin, 16. Okt. Die Sozialdemokratische Partei hat am Dienstag beschlosten, den Bürgermeister Schneider von Berlin-Mitte wegen seiner Beziehungen zu den Brüdern Sklarek aus der Partei auszuschließen, und ihn aufgefordert, seine sämtlichen Aemter, auch das Amt eines Bürgermeisters von Berlin, sofort niederzulegen.
Volksbegehren und Beamte
Berlin, 16. Okt. Der Reichsausschuß der deutschnationalen Beamtenschaft gibt eine Entschließung bekannt, in der es u. a. heißt: Der Vorstand des Deutschen Beamtenbundes hat sich berufen gefühlt, die Beamten vor der Teilnahme am Volksbegehren für das deutsche Freiheitsgesetz zu warnen. Dieser Schritt des Vorstandes muß als ein grober Verstoß gegen die Satzungen des Bundes, die strengste parteipolitische Neutralität vorschreiben, zurückgewiesen und bekämpft werden. Gegenüber den Einschüch- ierungsversuchen der Reichs- und der preußischen Staatsregierung wird festgestellt, daß Artikel 73 der Reichsverfassung jedem deutschen Staatsbürger das Recht gibt, sich an einem Volksbegehren zu beteiligen. Die Beamten sind von diesem Recht nicht ausgeschlossen; auch eine Einschränkung etwa derart, daß Beamte sich nur an einem der Regierung und den hinter ihr stehenden Parteien genehmen Volksbegehren beteiligen dürfen, kennt die Verfassung nicht. Dieses verfassungsmäßige Recht der Beamten wird weder durch das Reichsbeamtengesetz, mach durch das Gesetz über die Pflichten der Beamten zum Schutze der Republik beschränkt. Dieses letztere Gesetz verbietet den Beamten nur, in der Oeffentlrchkeit gehässig oder aufreizend Bestrebungen zu fördern» die gegen den Bestand der Republik gerichtet sind. Mit der Staatsform hat das Volksbegehren nichts zu tun. Es erstrebt lediglich die Befreiung des deutschen Volkes von jahrzehntelanger Tributsknechtschaft, ein Vorhaben, an dem mitzuarbeiten, jedem deutschen Beamten eine selbstverständliche vaterländische Pflicht sein sollte. Nach alledem steht ein Beamter, der sich für das Volksbegehren einzeichnet, auf unantastbarem Rechtsbodcn. Daran kann kein Härchen gekrümmt werden, solange die Regierung die Verfassung achtet, wenn Deutschland Anspruch darauf erhebt, ein Rechtsstaat zu sein. Darum fordert der Reichsausschuß die Beamten auf, furchtlos lediglich das zu tun, was ihnen ihr Gewissen vorschreibt.
„Graf Zeppelin" zur Balkanfahrt gestartet.
Friedrichshafen. 15. Okt. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist heute 29.2K Uhr zu seiner Balkan- und Schlesienfahrt gestartet.
Am Nachmittag hatten sich die 20 Passagiere, unter denen sich das Mitglied des türkischen Parlaments Junus Nadi Bey befindet, zum Abschiedstee im Kurgartenhotel versammelt, an dem auch Dr. Eckener teilnahm. Die Passagiere sind zur Hälfte Schweizer; wieder werden einige Damen an Bord sein. Die Fahrt soll, wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, 214 Tage dauern.
Am Mittwoch wird das Luftschiff die wichtigsten Städte der Balkanländer nach dem bereits bekannten Reiseplan besuchen. Bei normalem Fahrtverlauf dürfte das Luftschiff Donnerstag früh gegen 9 Uhr in Breslau eintreffen. Die Stadt wird rechtzeitig durch Funkspruch benachrichtigt werden. Am Freitag vormittag wird das Luftschiff in Friedrichshafen zurückerwartet. Das Luftschiff wird voraussichtlich von Dr. Eckener geführt.
„Graf Zeppelin" über Oberösterreich
Wien» 16. Okt. Um 0.25 Uhr überflog „Graf Zeppelin" Wels in Oberösterreich in südöstlicher Richtung.
„Graf Zeppelin" über Wien.
Wien, 16. Oktober. „Graf Zeppelin" hat um 0.45 Uhr die Stadt Ems in einer Höhe von etwa 200 Metern überflogen. Das Luftschiff war im Mondschein klar zu sehen. Um 1.16 Uhr überflog es Pöchlarn, um 1.36 Uhr St. Pölten und erreichte um 2.05 Uhr die Stadtgrenze von Wien. Obwohl der Mond hinter einer Wolkendecke versteckt war, konnte der Riesenleib mit freiem Auge erblickt werden, da das Luftschiff in einer Höhe von kaum 100 Metern über den Dächern dahinflog. Viele Tausende, die die Ankunft des Luftschiffes erwartet hatten, begrüßten es durch stürmische Zurufe. Von Wien aus fuhr „Graf Zeppelin" in der Richtung auf Pretzburg weiter.
Handel und Verkehr
Starker Abbau lm Deschimag-Konzera. Während di« Werst Blohm u. Voß in Hamburg zur Zeit stark beschäftigt ist, ist d« Beschäftigungsgrad der Deutschen Schiffs- und Maschinenbau AB. in Bremen so stark zurückaegangen, daß von 10 000 Arbeiter« einschließlich der Lehrlinge rn letzter Zett 6900 entlassen werden mußten. Auf der AG. Weser wurden 243 Werksbeamten all« Art (darunter Pförtner, Werkmeister, Feuerwehrmeister. Kontor»
800 000 Mark Entschädigung. Für die dem Dampfer „Monte Cervantes" der Hamburg-Südamerika-Linie bei Spitzbergen durch den russischen Eisbrecher „Krassin" geleistete Hilfe hat die Gesellschaft nach dem Spruch des internationalen Schiedsgerichts 609 000 Mark zu zahlen. Die Russen hatten 1,5 Million verlangt.
Märkte
Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 15. Oktober. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 85 Ochsen, 36 Bullen, 380 Jungbullen, 376 Jungrinder, 123 Kühe» 1096 Kälber, 1648 Schweine, 2 Schafe, 1 Ziege. Davon blieben unverkauft: 30 Jungbullen, 20 Jungrinder, 15 Schafe. Verlauf des Marktes- Großvieh mäßig belebt, Ueberstand; Kälber mäßig belebt; Schweine belebt.
Ochsen;
ausgemästet
vollfleischig
fl-.ilchig
Bullen:
ausgemästet
vollfleischig
fleischig
Iungrlnder:
auszemästet vollfleischig fleischig gering genährt
Kühe:
ausgemästet
oollfleischig
15. 1».
1V IO. I Kühe:
15 10.
56-59
_
fleischig
24—29
47-54
—
gering genährt
18—22
Kälber:
feinste Mast, und
51—54
56—53
beste Saugkälber
84-87
47—49
46—48
miltt. Mast- und
—
—
gute Saugkälber
73-82
geringe Kälber
65-72
58—62
57—61
Schwein«:
50—56
50—65
über 866 Pst,
92—93
45-48
45-48
240—300 Pfd.
92—93
200-240 Pfd.
91-92
160-200 Pfd.
88-90
120—160 Pfd.
84-87
41-46
41-46
unter 120 Pfd
84-87
32—38
31-37
Sauen
66-79
10 . 10 . 24-29 18-22
84-87
76-82
69-7»
90- 91 91
91— 92 87-90
66-87
Schweinepreise. Lrailsheim: Läufer 72—110, Milchschweine 40—56. — Ilshofen: Milchschweine 45—56. — Ravensburg: Ferkel 42—60, Läufer 70—100. — Saulgau: Ferkel 50—55
Aruchlpreise. Ellwangen: Weizen 12.50—13, Roggen 10.50 bis 11. Haber alt 9.50, neu 7.50—7.80, Dinkel 8.50—9.50, Gerst, 10.30. — Nagold: Weizen 13—15, Roggen neu 12, Dinkel 12 bi» 12.50, Gerste alt 12, neu 8.50—9. — Ravensburg: Besen 9.40, Weizen alt 12.75, Weizen neu 12, Roggen 11, Gerste 11, Haber alt 11—11.50, neu 7.30—8.85, Saatoesen 12, Saatgerste 13.50 bis 14. — Saulgau- Dinkel 8.50, Roggen 9—10, Hafer 10.50. — Reutlingen: Weizen 12.50—14.50, Dinkel 9—12, Roggen 11. Gerste 9—11.50, Haber 7.50—10. — Urach: Dinkel 9—11, Gerste 10, Haber 7.60—10. — Ulm: Kernen 12.80, Weizen 11.50—12, Dinkel 8.50—9.50, Roggen 9.20—12.50, Gerste 8.80—9.10, Haber 8—9.50
Weinpreise. In Markgröningen wurden Verkäufe abgeschlos» sen zu 240—260 ^ pro Eimer, in Lausten a. N. zu 230—250 X, in Dürrenzimmern zu 220 «A, in Meimsheim zu 163—180 «6 und in Hausen a. Zaber zu 168—170 Die Qualität ist überall eine vorzügliche.
Skulkgarler Sarkoffelgrotzmarkl (Leonhardsplatz), 15. Okt. Zufuhr 700 Ztr., Preis 2.80—3.50 für 1 Atr.
Stuttgarter Filderkraukmarkk (Leonhardsplatz), 15. Okt. Zufuhr 50 Ztr., Preis 6 für 1 Ztr.
Stuttgarter Mostobstmarkk (auf dem Nordbahnhof). Seit 11« Oktober sind 44 Wagen neu zugeführr: aus Württemberg 18, Preußen 5, Bayern 1, Baden 1, Hessen 16, Pfalz 1, Schweiz 1, Südslawien 1. Nach auswärts sind 6 Wagen abgegangen. Preis wagenweise für 10 000 Kilo von 740—780 RM., im Kleinoerkauf 4.20—4.40 RM. der Zentner.
Stuttgarter Mostobstmarkt (Wilhelmsplatz) am 15. Okt. Zufuhr 2000 Ztr.» Preis 4.20—4.50 «« für 1 Ztr.
Winnenden, 14. Okt. Mostobst 3.50—3.80 «6, Tafelobst k—10 Mark, Quitten 6—7 «4k je Ztr. Alles verkauft. Nächster Obstmarkt am Donnerstaa. 17. Oktober.
Achtung — Vaulusttge
Wer im kommenden Frühjahr bestimmt bauen will kann bas ei» forderliche
Vaugeld
^AI'EtisLtionshiwothek bei »oll» Auszahlung bekommen. Näheren Ausschluß gegen 30 Pfg. Rückporto oder Aussprache wahrend der üblichen Burostunden kostenlos durch Reichsbund für Siedlung, Laud«- berotnngsftclle, Stuttgart, Echloßstraße 3l, III.
Lotterleglück. In der am 5. und 7. Oktober stattgefundenen Ziehung der Dresdner Zwingerlotterie fielen zwei Hauptgewinn« mit 20000 Mark auf Nr. 36 887 und 10 000 Mark auf Nr. S4 86S nach Württemberg. Beide Hauptgewinne wurden bei der bekannten Lotteriefirma I. Schweickert, Stuttgart, Martt- straße 6 und Königstraße 1, gewonnen. (Siehe auch Inseratenteil.)