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Nr. SS8
Gegründet 1827
Donnerstag, den 10. Oktober 1828 Fernsprecher Nr 29
103. Jahrgang
Wirtschaft und Houngplan
Die Tributleistungen, die der Doungplan von uns fordert, fallen von uns unter eigener Verantwortung herausgewirt- schaftet werden. Wie wir das machen, kümmert unsere Gläu- i biger nicht mehr, im Gegensatz zum Dawesplan, der wenig- ! stens den Grundsatz anerkannte, daß Deutschland auf die Dauer nur aus Ueberfchüssen seiner Ausfuhr über die Einfuhr zahlen könne. Wie nun stellt sich die Wirtschaft zu der grundlegenden Aenderung, die der Doungplan bringt? -
Da ist in erster Linie festzustellen, daß die Haltung dessen, was man gemeinhin „Wirtschaft" nennt, dem Noungplan gegenüber nicht einheitlich ist. Zur gütererzeugenden Wirtschaft gehören Industrie und Landwirtschaft, und dann gehört der Handel dazu, der die Verteilung der Güter übernimmt, und das Bankgewerbe, das den dazugehörenden Geldumlauf regelt. Von diesen verschiedenen Zweigen der Wirtschaft sind Industrie, Handel und Bankgewerbe heute größtenteils für Annahme des Poungplans. Die Landwirtschaft ist einheitlich dagegen. Innerhalb der Industrie gibt es aber auch noch bemerkenswerte Unterschiede: Me besitzende Oberschicht ist jetzt zwar auch der Meinung, der Noungplan könne als „das kleiner« Uebel "angenommen werden, sie täuscht sich aber nicht darüber, daß der Poung- plan undurchführbar ist, also keine endgültige Lösung des Tributdienstes bedeutet, sondern eine Zwischenlösung, die über kurz oder lang zur Krise führen muß, wenn ihre zeitgemäße Abänderung nicht vorher wieder mit neuen Zugeständnissen erkauft werden kann.
Von der Unterschicht der Industrie vertritt der am straffsten organiisierie und zahlenmäßig stärkste Teil, die Sozialdemokratie, die Ansicht, daß der Boungplan nicht nur angenommen werden müsse — in Fortsetzung der durch den Dawesplan vorübergehend unterbrochenen bedingungslosen Erfüllungspolitik — sondern daß er auch durchführbar sei.
Bei so beschaffener Sachlage wird der Boungplan wohl im Deutschen Reichstag eine Mehrheit finden. Es ist die Bestätigung eines „falschen Ja", die der Reichstag da vollziehen wird. Wer man muß zugeben, daß es für den Reichstag nicht eben leicht gewesen wäre, sich zum „ehrlichen „Nein" zurückzufinden, nachdem die sogenannten „unabhängigen Sachverständigen" des Reichs auf der Pariser Konferenz das falsche Ja einmal gesprochen hatten. Wir haben von Anfang an die Anschauung vertreten, daß die Tributschlacht schon in Paris verloren worden ist. Im Haag Sing es nur mehr um den Rückzug. Daß der Reichsverband der Deutschen Industrie dem einen Sachverständigen, der ein falsches Ja mit seinem Gewissen nicht glaubte vereinbaren zu können, den Rücken nicht stärkte, war für den Rückzug von vornherein ein erschwerender Umstand. In Wahrheit hat denn auch der Rückzug zu einer Preisgabe der deutschen Ausgangsstellung geführt: Die Neichsregie-
rung war davon ausgegangen, die Räumung müsse die Vorleistung der anderen für unsere Zustimmung zum Boungplan sein. Im Haag aber hat sich die Reichsregierung damit einverstanden erklärt, daß Annahme und Ingangsetzung des Youngplans der Räumung vorauszugehen habe.
Die industrielle Oberschicht hat sich für den Poungplan als das „kleinere Uebel" gewinnen lassen, vermutlich durch die bestechende Aussicht, die Jndustriehypothek des Dawesplans loszuwerden, zugleich mit dem Fortfall fast jeder fremden Kontrolle "und Vorschrift über die Art, wie wir den Kriegstribut aufbringen.
Nachdem also jüngst der Industrie- und Handelstag sich nicht gegen die Annahme des Uoungplans ausgesprochen hat. wird es einen ernsthaften Kampf um die Annahme oder Ablehnung kaum mehr geben. Mit voller Heftigkeit dagegen wird der Kamps entbrennen um die Ve r t e i l u n g der Lasten, die der Poungplan uns auferlegt, ohne Rücksicht darauf, ob und wie wir sie aufbringen. Die Taktik ist unschwer zu durchschauen. Die Finanzreform soll soweit wie möglich hinausgeschoben werden, damit sie unter immer stärkerem Druck der Räumungs- srage gerät.
Wie der Reichsfinanzminister sich die Ausbringung der Poungmilliarden denkt, darüber verlautet, so gut wie nichts. Von allerhand Monopolen wird gemunkelt, einem Zündholzmonopol für Herrn Jvar Kreuzer, der dafür mittels einer Anleihe die dringend erwünschte „Atempause" verschaffen sollte; von einem Tabakmonopol, wobei das amerikanische Kapital Pate zu stehen hätte — nur vom Abbau der Ausgabe, von der unerläßlichen Reform des Verwaltungsapparates ist mit keiner Silbe die Rede. Man hofft halt aus „Das Wunderbare". Und die Industrie träumt derweil vom schönen Konjunkturjahr 1925, als die ersten amerikanischen Anleihen hereinströmten und der ausgetrockneten Wirtschaft einen starken Auftrieb gaben. Ob der Antrieb ebenso stark gewesen wäre, wenn wir die Dawesmilliarden nicht unter fremder Vormundschaft aus gepumpten Geldern, sondern unter eigener Verantwortung aus dem Restvermögen der deutschen Wirtschaft hätten zahlen müssen? Wie das bei den Poungmilli- arüen zum Unterschied von den Dawesmilliarden möglicherweise gar bald der Fall sein kann?
Auf zehnJahre Dauer des unveränderten Doung- plans rechnen die stärksten Optimisten. Aber auch, wenn er nur fünf Jahre „befriedigend" arbeitet — wie nach Versicherung Parker Gilberts und der deutschen Reichsregierung der Dawesplan gearbeitet haben soll — allzuviel vom gegenwärtigen Besitzstand der deutschen Wirtschaft wird uns Deutschen dann wohl nicht mehr gehören.
Die Kundenliste der Sklareks
Die Staatsanwaltschaft hat in der Zeit, als om Dienstag die drei Sklareks dem Untersuchungsrichter oorgeführt wurden, bei fünf Berliner Firmen, darunter bei Klac» Zewski, der 1919 mit den Sklareks aus Galizien nach Berlin eingewandert ist, überraschende Haussuchungen vornehmen lassen. Es soll vieles Material gefunden worden sein, das eine ganze Anzahl „angesehener" Personen schwer belaste, besonders den Geschäftsführer der städtischen Anschaffungsgesellschaft, Jakob Liebert, und den Bürgermeister von Berlin Mitte, Schneider, der nicht nur zahlreiche feine Anzüge und dergleichen von den Sklareks erdalten, sondern auch häufig an ihren nächtlichen Gelagen teilgenommen und auch sonst in regem persönlichen Verkehr mit ihnen gestanden hat.
Die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmten „Kurr- 1 denlisten" der Sklareks sind so umfangreich, daß, wie der Bürgermeister Scholtz sagte, die Wände eines großen Raums damit tapeziert werden könnten. Es sind drei Bände mit 1700 Nomen bezw. Konten, darunter städtische Beamte, wie der Baurat Adler, die Stadträte Gäbet, Aütig u. a., die Bürgermeister Schneider, Kohl, Treitel, Direktor Brokat, verschiedene Verwaltungsdirektoren, der Etadamtsrat S a k o l o w s k i, der Obermagistratsrat Knowski, ein Sohn des Oberbürgermeisters Böß, Arbeiter, Angestellte usw.
! Die Sklareks versuchten bei ihrem Verhör die Schuld auf '-Privatsekretär" und Buchhalter Lehmann abzuladen, »er am Montag angegeben hatte, daß die Sklareks noch zwei Dage vor dem Zusammenbruch eine Million Mark ver- Mben haben. Leo Sklarek sagte, die Million sei an eine Firma für Lieferung von Wolldecken bezahlt worden, einen Beleg dafür konnte er aber nicht Nachweisen. Max Sklarek behauptete, von einem Betrug könne keine Rede sein, da ">e Stadlbank und andere Behörden von den Geschäften unterrichtet gewesen seien. Die Stadtbank hocke in Wirklichkeit weder die Rechnungen noch die AuttraaeS
urkunden jemals nachgeprüft: sie sei über den Merk oder Unwert der von den SNareks eingereichten Wechsel durch- aus im klaren gewesen.
Dem zurzeit in San Franziska weilenden Oberbürgermeister Büß, der sich mit Rücktrittsabsichten tragen soll, wurde telegraphisch nahegelegt, seine Amerikareise abzubrechen und ungesäumt nach Berlin zurückzukehren. Bürgermeister Scholz richtete an Böß eine telegraphische Anfrage über eine Unterredung, die Böß mit einem Vertreter des amerikanischen Nachrichtenbüros „United Preß" hatte und in der Böß behauptete, der sogenannte Sklarek-Skandal sei nichts als ein „Erpressungsversuch", um die Stadtregierung von Berlin in üblen Ruf zu bringen.
Aus Grund der Erklärungen des verhafteten Buchhalters Lehmann wird jetzt auch der Name der Frau Ober- bürger meist er Böß, die ebenfalls in Amerika weilt, als Kundin der Sklarek genannt.
Wie das „Tempo" meldet, stellen sich die Priv ätsch ulüen der Sklareks nach vorläufiger Schätzung aus mehr als eine Million Mark. Dazu kommen die bedeutenden Wechselschulden. Einer der größten Gläubiger der Sklareks isteinsüddeutscherSchuhfabrikant, der rund 150 000 Mark zu fordern hat; es folgt eine Berliner Firma mit etwa 120 000 Mark. Auch viele kleine Geschäftsleute und Handwerker mit Forderungen von 100 bis 1000 Mark sind unter den Sklarekgläubigern. Bankkonten waren noch immer nicht aufzusinden. Die Sklareks müssen daher die erschlichenen Millionen ins Ausland verschoben oder unter falschem Namen in Inlanddbanken umergebracht haben. Wahrscheinlich trifft beides zu.
Der Vorsitzende der Berliner Sozialdemokratischen Partei, Reichstagsabg. Künstler, erklärte laut „B. Z.", die Partei werde eine strenge Untersuchung gegen die im Sklarek-Skandal bloßgestellten Mitglieder einleiten. Die preußische Regierung will nur in dem Fall, daß die Stadt-
, Tagesspiegel
Der preußische Minister des Innern hat den Stahlhelm in der Rheinprovinz und in Westfalen aufgelöst.
j Der Führer der Slowakischen Volkspartei, Andrea« Hlinka, erklärte, die Slowaken werden jetzt in einen Kampf ' um vollständige eigene Verwaltungsselbständigkeit einkreten- ! Der Rakionalmärtyrer Tuka werde bei den Parlaments- ! wählen als Kandidat aufgestellt werden.
! In Atyen wurde der 27. Weltfriedenskongreß eröffnet, i auf dem die deutschen Pazifisten am zahlreichsten vertreten t sind. Während der ganzen Tagung brennt auf dem Lyta- bettoshügel eine Friedensfackel. Mussolini soll den italienischen Mitgliedern die Ausreise verboten haben.
Verwaltung Berlins bei den nötigen Maßnahmen versagen sollte, einen besonderen Kommissar für die Untersuchung ernennen.
Nachdem der besonders stark in den Sklarek-Skandal verwickelte Stadtrat Gäbler sich trotz seiner ersten Erklärung geweigert hatte, seine städtischen Aemter niederzulegen, ist er jetzt von der Bezirksleitung der Kommunistischen Partei aus der Partei ausgeschlossen worden.
Ein neuer Berliner Millionenslandal
Das „Tempo" berichtet von einem eigenartigen Geschäft, das die städtische Berliner V e r k e h r s - A.-G. mit einer Kiesfirma betreibt und das in seinen finanziellen Umsängen „vielleicht nicht weit hinter der Sklarek-Affäre zurückbleibt".
Die bevorzugte Firma heißt nach dem „Tempo" F. Butt u. Co. und hat ihre Büros in Lichtenberg. Sie hat das Monopol für die Lieferung von Material für Straßenbahnbauten, Kie, Schotter usw., aber auch für die Durchführung der Bauten bekommen. Was den Skandal in seiner vollen Größe beleuchtet, ist die weitere Tatsache, daß dieser Firma zuliebe und um ihr Millionenoerdienste zuzuschanzen, überflüssige Straßenbahnarbeiten, Umbauten und Gleisanlagen vor genommen wurden. So hat die . Firma dieses Jahr die Verlegung der nach Steglitz führenden Straßenbahnlinie vom Bahnhof Hauptstraße bis Schloß Steglitz in der Mitte der Straße durchgeführt. Nun weiß man aber, daß unter dieser Linie die U.n t e r g r u n d b a h n st recke Spittelmarkt—Kleist-Park—Steglitz führen soll. Es wird sich nun der Fall ereignen — und es ist nur einer von den vielen — daß man nach einiger Zeit die Straßen- ' bahnlinie wieder auf re ißt, um die Untergrund- bohnlinie bauen zu können. Die Straßenbahnlinien werden provisorisch seitwärts vergelegt, um dann nach Vollendung des Untergrundbahnbaues wieder — natürlich von der Firma Butt u. Co. — in die Mitte der Straße gelegt zu werden. Die Strecke, um die es sich handelt, ist etwa 3 Kilometer lang. Das bedeutet für di« Firma Butt u. Co. einen Auftrag von 11L Millionen. Wie ist nun die Firma Butt u. Co. zu ihrer bevorzugten Stellung gekommen? Bei der Berkehrs-A.-G. sitzt ein Direktor Lü dicke, Geschäftsführers von Butt u. Co. ist auch ein Herr Lü- dicke, der Sohn des Verkehrsdirektors. Die Firma Butt war bis vor 10 Jahren ein ganz unbedeutendes Haus, dem , man kaum 10 000 Mark Kredit gab. Sie ist seit der lieber» nähme der Straßenbahn durch die Stadt groß geworden. Heute gehört sie zu den reichsten Firmen der Branche. Vor kurzem hat die Stadt Butt u Co. noch einen besonderen Liebesdienst durch die Uebernahme einer großen Anzahl Aktien erwiesen.
Neueste Nachrichten
Dr. Eckener beim Reichspräsidenten
Berlin, S. Okt. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute den zurzeit in Berlin weilenden Dr. Ecke- ner und nahm von ihm einen persönlichen Bericht über den Verlauf der Wettfahrt des Graf Zeppelin entgegen. Am Schluß der Unterhaltung sprach der Herr Reichspräsident Dr. Eckener namens des Reichs Dank und Anerkennung für die hervorragende Leistung aus, die Erbauer, Führer und Mannschaft des Luftschiffs durch diesen Wettrundflug vollbracht haben.
Konferenz der Innenminister
Berlin, 9. Oktober. Im Reichsinnenministerium begann heute vormittag die Konferenz der Innenminister der Länder. Die Konferenz beschäftigte sich zunächst mit dem Volksbegehren, dem Republikschutzgesetz und den Bombenanschlägen.
Amtliche Rundfunkvorträge gegen das Volksbegehren
Berlin, 9. Okt. Reichsinnenminister Severing wird nach einem Kabinettsbeschluß sechs durch den Rundfunk zu verbreitende Vorträge gegen das Volksbegehren Holken. Sämtliche Rundfunksender des Reichs mußten deshalb ihre Programme ändern.