Nag^lder Tagölatt „Der Gesellschafter"
Seite 2 — Nr. 225
Die Weltliga für Mannerrechte
Wir haben schon kurz mitgeteilt, baß vom 25. September ' bis 1. Oktober in Wien sin Weltkongreß für Männerrechte , stattfinden wird. Die meisten Kongreßmitglieder kommen ^ aus England und Amerika. Die Bewegung ist also eine vorwiegend angelsächsische Erscheinung und eine natürliche Gegenwirkung aus den in diesen Ländern herrschenden Fe- > minismus. Und dieser Feminismus ist entstauben aus einer Uebertreibung der Pflicht, daß man gegen das schwächere Geschlecht, das auch in der Gesetzgebung früher etwas benachteiligt war, Ritterlichkeit zu üben habe. Die gesetzlichen Schranken für das weibliche Geschlecht sind längst gefallen» aber die gewonnene Emanzipation wurde von den Frauenradikalen mißbraucht, bange Zeit, ohne aus männlichen Widerstand zu stoßen. Jetzt will man in Angelsachsien sich dagegen wehren.
Doch auch in Mitteleuropa scheint es Männer zu geben, die eine Aenderung der Ehegesetze zu ihren Gunsten wollen,' obwohl hier die Dinge völlig anders liegen. Bei uns sind allerhand Anzeichen spürbar, daß eine starke wirtschaftliche Feindseligkeit zwischen Mann und Frau im Heraufziehen ist, die bereits ihre Schatten über die gesellschaftliche Stimmung wirft. Das wäre im höchsten Grade beklagenswert, aber es wäre auch aus unseren eingeengten und verarmten Verhältnissen heraus erklärlich. Die Frau ist in solchen Scharen in die modernen Berufe eingedrungen, daß eine Gegenströmung unvermeidlich war. Einzelheiten aus dem Alltagsleben der Großstädte beweisen das. Beständig vernimmt man die Klagen der kaufmännischen Angestellten und Handelsgehilsen, daß der weibliche Wettbewerb bereits über die Hälfte der vorhandenen Stellen verfüge. Aber sofl deswegen der Mann aus ein« Gesetzgebung gegen die Frag und auf eine Erweiterung seiner Rechte hinarbeiten? Die Frage kann nur mit einem Nein! beantwortet werden. Der Mann besitzt Rechte genug, er soll sie nur eben als Mann gebrauchen.
Württemberg
Tagung der deutschen Bibelgesellschaften
ep. Stuttgart. 24. Sept. Die diesjährige Tagung der Deutschen Bibelgesellschaften in Stuttgart, zu der sich Vertreter von 13 deutschen und zwei ausländischen Bibelgesellschaften eingefunden hatten, wurde am Samstag abend im Festsaal des Furtbachvereinshauses mit einer Begrüßungsfeier eröffnet. Mit dieser war zugleich di« Feier der Vollendung der Rudolf-Schäfer- Bilderbibel durch die Württ. Bibelanstalt verbunden. In seiner Begrüßungsansprache berührte Prälat v. Groß- Etuttgart die Frage eines engeren organisatorischen Zusammenschlusses. Geh. Rat l). Dr. Nebe-Halle hob die erfolgreich« Arbeit der Württ. Bibelanstalt hervor und betonte, daß bei allem Streben, die Lutherbibel dem Verständnis des deutschen Volks nahe zu bringen, doch die Kraft und der Rhythmus der Luthersprache nicht notleiden dürfe. In warmen Worten bezeichnet« Pastor Buddeberg- Elberfeld Gediegenheit und Innerlichkeit als das Charakteristische der württembergifchen Bibelarbeit. Direktor D i e h l - Stuttgart gab einen Ueberblick über die Entstehung der Rudolf-Schäfer-Bilderbibel in acht Jahren, seitdem im Pfarrhaus in Ravensburg i. I. 1921 der Plan zu diesem Unternehmen gefaßt worden war. Der Redner gedachte besonders der ernsten Arbeit des Künstlers und der großen Verdienste verschiedener Persönlichkeiten und der sächsischen Bibelgesellschaft um das Zustandekommen des Werks, das heute in 13 Ausgaben im Preis von 12—70 vorliegt und von dem schon 7000 Exemplare verkauft, 5000 bereits neu bestellt sind.
Den 3000 Kindern, die sich zum Festkindergottes- dienst am Sonntag vormittag aus allen Kirchengemeinden Stuttgarts in der Stiftskirche versammelt hatten, verstand Prälat O. S ch m i tt h e nn er - Karlsruhe drei
ansprechende Schäferbilder erlebnisnah zu machen. Ein F e st g o t t e s d i e n st in der Stiftskirche am Sonntag abend bildete den Abschluß der Tagung.
10. Jahrestag der württ. Verfassung. Am morgigen Tag jährt es sich zum zehnten Mal, daß die am 12. Januar 1929 gewählte verfassunggebende Landesversammlung die geltend« Verfassung des freien Volksstaates Württemberg mit 120 gegen 9 Stimmen beschlossen hat und die Verfassung am gleichen Tag als Grundgesetz des Landes verkündet wurde.
Eisenbahnverkehr beim Volksfest. Ueber die Tage des Cannstatter Volksfestes vom 28. bis 30. September werden zwischen Stuttgart — Cannstatt und Eßlingen — Cannstatt nachmittags besondere Züge und für weitere Entfernungen Vorzüge eingeschaltet. Sonntagsrückfahrkarten nach den Stuttgarter Bahnhöfen werden schon von Freitag, den 27. September, mittags 12 Uhr ab ausgegcben und können bis Montag 9 Uhr morgens benützt werden.
Flugveranstalkungen auf dem Volksfest. Anläßlich des Dolksfests finden auf dem Wasen am Sonntag und Montag nachmittags größere Flugveranstaltungen des Württ. Luftfahrtverbands statt.
Arbeikerenklassungen. Die Kommunistische Landtagsfraktion hat «me Kleine Anfrage an das Württ. Staatsministerium gerichtet, in der es heißt: Nach einer Mitteilung der „Deutschen Bergwerkszeitung" beabsichtigt die Firma Bosch in nächster Zeit ihre Belegschaft um 1200 Arbeiter und Arbeiterinnen zu verringern. Außerdem wurde bekannt, daß di« Firma Daimler einen Abbau ihrer Belegschaft in Untertürkheim um 400, in Sindelfingen um 350 Personen bei Landesgewerbeamt angemeldet hat. Wir ftagen das Württ. Staatsministerium, ob es angesichts dieser wachsenden Erwerbslosigkeit laut ihrer Stellung im Reichsrat die- Verantwortung für die Verschlechterung der Arbeitslosenversicherung übernehmen will. Wir fragen weiter, ist das Staatsministerium bereit: 1. Sofort Notstandsarbeiten in größerem Maße vorzubereiten und auch den Gemeinden Staatszuschüsse zu gewähren, um den Wohnungsbau zu fördern, sowie Straßenbauten und sonstige Notstandsarbeiten durchzuführen. 2. Ist das Staatsministerium bereit, sich dafür einzufetzen, die allgemeine Arbeitszeit bei gleichbleibenden Löhnen auf 7 Stunden täglich herabzusetzen und damit den Entlassungen weiterer Arbeiter vorzubeugen.
Gegen ein Konkordat in Württemberg. Die Kommunistische Landtagsfraktion hat folgende Kleine Anfrage an das Württ. Staatsministerium gerichtet: Nach Pressemeldungen soll sich rm Besitz des Herrn Kultministers bereits ein fertiger Entwurf eines Konkordats mit der katholischen Kirche befinden, auch sollen Verhandlungen nicht nur mit Ser katholischen, sondern auch mit der evangelischen Kirchendehörde geführt worden sein. Nach den Vorgängen in Preußen und Bayern klingen solche Dementis nicht mehr überzeugend. Wir fragen daher das Württ. Staatsministerium, ist es Nichtig, daß ein Entwurf über ein Konkordat mit der katholischen Kirche in Angriff genommen oder fertiggestellt ist? Ist es wahr, daß Verhandlungen durch Beauftragte der Regierung mit den Kirchenbehörden stattgefunden haben? Ist die Regierung bereit, dem Landtag über ihre Absichten in bezug auf ein Konkordat erschöpfend Auskunft zu geben, damit nicht die württembergische Bevölkerung ebenso überrumpelt wird, wie das in Bayern und Preußen der Fall war?
Ermäßigung der Brennsteuer. Landtagsabgeordnetsr Studienrat Gauß-Heilbronn ist angesichts des reichen Obstsegens dieses Jahrs bei den zuständigen Behörden in Stuttgart vorstellig geworden, damit Maßnahmen ergriffen werden, daß volkswirtschaftlich wertvolle Güter nicht zugrunde gehen. Es wurde ihm dabei zugesagt, daß insbesondere hinsichtlich des Obstbrennens Erleichterungen Platz greifen sollen, die sich zunächst auf Ermäßigung der Brennsteuer und dann auch auf das zu brennende Obstkontinegnt beziehen sollen. Letztere soll Heuer sich auf ein Quantum erstrecken, das sich sonst auf 10 Jahre ausdehnt.
Mittwoch» 25. September 1829.
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Auszeichnung bäuerlicher Mrtschaftsbekriebe. Bei der im Lauf des Jahrs 1929 durch die württ. Landwirtschafts- kammer vorgenommenen Wertung bäuerlicher Wirt chaiis- betrrebe wurden folgende Preise Anerkannt: Je ein 2. Preis mit 120 Mark: Raimund Wolpert, Oberginsbach OA Künzelsau: Ehr. Lang, Jngelfingen OA. Künzelsau: Micyciei Wucherer, Niederweiler OA. Gerabronn; Friedrich Schwab Laßbach OA. Künzelsau; Witwe Schiemer, Crijvenhofen OA. Künzelsau; Johann Fluhrer, Lohrhof OA. Mergern- heim: Friedrich Albrecht, Hollenbach OA. Künzelsau: Martin Bosch, Heldenfingen OA. Heidenheim: je ein 3. Preis mit 100 Mark: Johann Wank, Rinderfeld OA. Mergentheim: Leonhard Vogt, Pfitzingen OA. Mergentheim: Georg Scherer, Freudenbach OA. Mergentheim; Andreas Rienecker Schirmbach OA. Mergentheim.
rationalisieren weiter. Die Firma Heinrich F r a n k S o h n e G. m. b. H. hat in Verfolg der allgemeinen Rationalisierungsbestrebungen mit der Firma C. Küchle u. Sohne G.m.b.H., Günzburg a. D.. Vereinbarungen getroffen, wonach die Erzeugung und der Vertrieb der Kaffee-Ersatz- und Kaffeezusatzmittel der Firma Küchle künftig von ihr übernommen werden.
sikkapellen bei der Reichswehr. Die Musik- kapellen der Fahrabteilungen werden auf 1. Oktober aufgelöst di« Musiker an die Kapellen anderer Formationm ver- teilt. Von dieser Maßnahme wird auch die Kapelle der Ludwlgsburger Fahrabkeilung 5 betroffen.
Blaubeuren, 24. Sept. Der Druckfehlerteufel. Der Druckfehlerteufel, ein schlimmer Geselle und allezeit zu losen Streichen bereit, hat sich kürzlich ein außeroswöhnlich freches Skücklein geleistet. In einer Tageszeitung ist folgende Bekanntmachung erschienen: Landw. Bezirksverein Blaubeuren. Anläßlich des Landw. Bezirksfestes findet am 28. September eine Schweineprämiierung statt. Prämiiert werden Eber und Mutterschweine des veredelten deutschen Landtags. Anmeldungen wollen alsbald eingereicht werden.
Gmünd. 24. September. AbsturzdesSegelflug- zeugs. Sonntag nachmittag stürzte das Gmünder Segelflugzeug in der Nähe von Ottenbach aus einigen Metern Höhe ab und wurde schwer beschädigt. Der Führer. N a g l von hier, mußte sich in ivztUcke Dehandiung he-c'v "
Au- Stadt und Tand
Nagold, den 23. September 1929.
Steh' und falle mit eignem Kopf»
Tu' das deine und tu' es frisch!
Bester stolz an dem irdnen Topf Als demütig am golbnen Tisch-
E. M. A r n d t.
G. H. Klüger's Nachlaß in das Schillermuseum ausgenommen
Die Kommission des Schiller-Nationalmuseums in Marbach hat beschlossen, die Werke und Gedichte des Schriftstellers Georg Hermann Kläger, Volksschulrektor, gestorben im Alter von 62 Jahren in Hedelfingen— Stuttgart, am 30. 11. 1925, als voll geeignet in das Museum aufzunehmen. Demzufolge sind nun sein Bild und einige Arbeiten im Museum ausgelegt. So ist er der nächstfolgende von Cäsar Flaischlen, der im Jahre 1919 starb und dessen Werke ebenfalls im Museum aufliegen. E. H. Kläger ist am 23. 4. 65 in Rohrdorf OA. Nagold geboren, war Lehrer in Veihingen, Nagold, Herrenberg und vom Jahr 1919 bis 1925 Rektor in Hedelfingen. Seine Frau lebt noch in Hedelfingen, 1 Sohn ist in Mexiko,, 1 Sohn in Oesterreich und 1 Sohn in Reutlingen. Kl. rft der Verfasser des Werkes: „Bilder aus Schwaben", eine Verherrlichung des Schwabenlandes in Gedichtform, > sämtliche Gedichte wurden von f Oberlehrer Keuerle-
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(Fortsetzung 11)
Ein Franzose, der sich hochtönend als Don Eachino vorstellte, machte in Begleitung des Häuptlings beim Empfang die Honneurs. Der Häuptling selbst sprach ein vorzügliches Spanisch, das er, wie er mir später erzählte, unter Weißen in Bolivien gelernt hatte.
Die Hütten waren denen des anderen Dorfes ganz ähnlich, aber viel geräumiger und schöner. Die Frauen hielten sich zurück. In den ersten Stunden bekammen wir fast nur Männer und Kinder zu sehen.
Diese Indianer verließen sich auch noch mehr auf ihre indianischen Waffen; Bogen und Pfeile machten den Eindruck des echten, denn sie waren nicht wie bei jenem anderen Stamm zum Verkauf an unwissende Forscher hergestellt.
Als Unterkunft wurde uns eine saubere Hütte angewiesen. die etwas unterhalb des Dorfes lag. Dort streckten wir uns in die Hängematten und ließen die angenehme Kühle über uns ergehen, die der hartgetretene Lehmboden ausströmte. Der Häuptling und Don Dachino, mit denen wir uns unterhielten, saßen auf kleinen Klötzen.
Auf den Ruf des Häuptlings erschienen ein Mädchen mit einem Tonkrug voll Maisbier.
„Hast du dir das Weib betrachtet?" fragte mich Don Eugenio, als sich die beiden Männer entfernt hatten.
Ich lag mit dem Gesicht nach der Rückwand der Hütte zu und hatte mich auch nicht umgedreht, weil ich wußte, daß es bessere Indianer nicht gerade lieben, wenn Freunde ihren Frauen zu große Aufmerksamkeit schenken.
„Nun", entgegnete ich, „es wird wohl so ein alter Drache gewesen sein, wie der, dem ich den Topf in Scherben schlug".
Da wurde Don Eugenio das erstemal grob gegen mich. Das Maisbier war mir schon ein wenig in den Kopf gestiegen, und die temperamentvolle Art, die mein Herr jetzt zeigte, gefiel mir gar nicht schlecht an ihm.
Aus seiner Frage Härte ich heraus, daß ihm das Mädchen >zefiel. Doch seit es mir so gut ging, war ich oft zu
Ltrecker <L Lckröcker
Nachoruck veraas...
harmlosen Spöttereien aufgelegt; der Friede wurde aber dadurch noch nie zwischen uns gestört.
„Nun dann hat es wohl einen Buckel. Aber solch ein Schönheitsfehler wird oft durch ein gutes Gesicht reichlich ausgewogen", erwiderte ich. Da fuhr er mich grimmig an und nannte mich einen Menschen mit gottlosem Schnabel.
Nun war an mir die Reihe, den Gekränkten zu spielen, aber ich dachte, er ist eben doch dein Herr und du bist nur sein Diener. — Herrenlaunen!
Der Häuptling, den wir reichlich beschenkt hatten, ließ ein Fest veranstalten. Als Mann, der in der Welt herumgekommen war, wußte er, wie sehr es Weiße, die zu Indianern kommen, lieben, ihre Gebräuche zu sehen.
Auf einem freien Platz wurde ein Tanz aufgeführt; eigentlich war es mehr ein Wiegen als ein Tanzen. Die Frauen und Mädchen faßten sich, einen Ring bildend, an den Händen und drehten sich unter Gesängen im Kreis. In der Mitte des Rings stand ein Weib und klaschte mit erhobenen Händen den Rhythmus.
Ich war gebannt von seiner Schönheit. Es mußte wohl dasselbe Mädchen sein, auf das mich Don Eugenio aufmerksam gemacht hatte, denn die anderen Weiber waren eben, wie alle Indianerinnen, eine immer häßlicher als die andere.
Doch dieses Mädchen in der Mitte des Ringes, wie es so dastand frisch und schlank, den indianischen Schurz um die seingeschweisten Lenden, die jungfräulichen Brüste unbedeckt und die Fülle brauner Locken zu einem Knoten gebunden, konnte man eine klassische Schönheit nennen. Mir dünkte, nie edlere Linien an einem Weib gesehen zu haben.
Don Eugenios Augen hatten sich an dieser herrlichen Gestalt förmlich festgesogen.
Doch noch ein anderer verschlang sie mit seinem stechen den Blick; das war der Franzose.
Als der Tanz beendet war und die Frauen den Ring lösten, ging Don Eugenio auf das Mädchen zu und machte eine artige Verbeugung.
Da hörte ich, wie der Franzose mit den Zähnen knirschte.
Des Mädchens braune Wangen überflutete eine tiefe Röte, und gesenkten Hauptes schritt es nach seiner Hütte.
„Hast du es jetzt gesehen?" fragte mich Don Eugenio, als wir wieder in unseren Hängematten lagen.
„Natürlich habe ich es gesehen. Das Weib ist viel zu schön für eine Indianerin, Ich sah unter Hunderten, die ich kenne, nicht eine, die ihm an Schönheit nur nahekommt."
„Vielleicht ist es gar keine Indianerin, ihre Haut schien mir merklich Heller als die der anderen", meinte da mein Herr.
Warum soll es keine Indianerin sein, auch hier kann die Natur in einer guten Laune einmal mehr gegeben haben als sonst. Und wenn es auch eine Indianerin ist, auf alle Fälle ist sie viel zu schade dafür, um eines Tages einem dieser Halbaffen oder dem Mischling von Affe und Tiger, dem Eachino, in einer der elenden Hütten zu gebären".
Mit ganz hilflosem Gesicht gab mir Don Eugenio recht.
Nach einiger Zeit kam der Franzose. Ich lud ihn ein, sich an unser Feuer zu setzen und bereitete einen Mokka, den wir aus den Aluminiumbechern unserer Feldflaschen tranken.
Unser East war sehr gesprächig. Er erzählte unter anderem, daß er Reihejäger sei und schon mehr als ein Jahr bei dem Stamm verkehre.
Zwischenhinein fragte er, wie uns das indinanische Mädchen gefallen habe. Obwohl uns der lauernde Blick auffiel, der seine Frage begleitete, so sagten wir doch offen: „Sehr gut".
„Das freut mich", entgegnete er mit anscheinender Harmlosigkeit.
Auf Don Eugenios forschende Frage, weshalb.ihn das freue, meinte er prahlerisch, das Mädchen würde sein Weib werden.
Mein Herr sprach ihm seine Verwunderung darüber aus, daß die Indianer eines ihrer Mädchen einem Weißen zum Weib geben wollte.
Wichtig erklärte nun der Franzose, daß es auch gerade nicht so leicht sei, ein indianisches Mädchen zu bekommen. Doch bei ihm sei es etwas anderes, ihn sähen die Indianer mehr als ihresgleichen an, da er schon lange mit ihnen verkehre. . . .
„Dann gedenken Sie für immer unter diesen Halbwilden zu leben? forschte ich jetzt weiter.
„Das gerade nicht,, antwortete er mit der Miene «in«« ob solcher Zumutung gekränkten Menschen.
(Fortsetzung folgt).